SALUT SALON - DIABOLO / Mox
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2 MAGAZIN <strong>DIABOLO</strong> WOCHENZEITUNG | Ausgabe 47/13<br />
Sinfonisches Köttbular...<br />
... à la ABBA<br />
TEXT | HORST E. WEGENER<br />
Was könnte uns in Zusammenhang mit<br />
dem Stichwort Brighton und dem Datum<br />
6. April 1974 in den Sinn kommen? Für<br />
ABBA-Fans ist das natürlich keine allzu<br />
schwierige Frage. Da bekämen wir wohl<br />
mit Sicherheit und wie aus der Pistole<br />
geschossen „Waterloo“ zur Antwort. In<br />
der Tat: An jenem denkwürdigen Aprilabend<br />
im britischen Seebad sicherte sich<br />
eine bis dahin ziemlich unbekannte Popband<br />
aus Schweden beim Eurovision Song<br />
Contest den ersten Platz, stachen Anni-<br />
Frid, Agnetha, Björn und Benny die europäische<br />
Konkurrenz aus.<br />
Darauf, dass dies gesangsstarke Quartett<br />
in den Jahren danach keine One-Hit-<br />
Wonder-Combo bleiben würde, muss<br />
auch an dieser Stelle wohl kaum hingewiesen<br />
werden. Bis zu ihrer Auflösung<br />
1982 etablierte sich die Band als eine der<br />
erfolgreichsten Gruppen in der Musikgeschichte,<br />
begeisterte ABBA das Publikum<br />
weltweit mit Hit um Hit – darunter<br />
mitreißende Songs wie „Dancing<br />
Queen“, „Money, Money, Money“,<br />
„Super Trouper“, „SOS“, „Mamma Mia“<br />
undundund.<br />
Rund 370 Millionen verkaufter Tonträger<br />
sprechen für sich. Mit anderen Worten:<br />
Die Menschen liebten den glamourösen<br />
Popexport aus dem hohen Norden<br />
– und sie tun es noch. Der Band wurden<br />
Musicals gewidmet und selbst Hollywood<br />
verewigte eine Hommage auf die erfolgreichen<br />
Schweden auf Zelluloid. Der<br />
Schauspieler, Sänger und ABBA-Fan<br />
Hanno Friedrich, dessen Karriere Mitte<br />
der neunziger Jahre am Oldenburger<br />
Staatstheater in die Gänge kam, erinnert<br />
sich an seine Teenager-Zeit, die der Sohn<br />
eines Bundeswehroffiziers nahe der<br />
niederländischen Grenze verbrachte. „In<br />
Holland war die Musik von ABBA noch<br />
beliebter als in Deutschland. Man hörte<br />
sie aus allen Fenstern“, begründete der<br />
1966 in Elberfeld geborene Friedrich im<br />
WZ-Interview anno 2011 seine früh entflammte<br />
Leidenschaft für die Melodien<br />
von Anni-Frid, Agnetha, Björn und Benny.<br />
Nach einem Schauspielstudium in<br />
Berlin und der Zeit in Oldenburg verschlug<br />
es Friedrich nach Basel – wo er die<br />
Die Kinder-Reporter räumen ab!<br />
Oldenburger erhalten Preis<br />
Foto: Veranstalter<br />
Kollegen Tilo Nest und Axel Paeffgen zu<br />
einer ABBA-Revue überreden konnte.<br />
Wie begeistert das Schweizer Publikum<br />
dieses Programm aufnehmen würde, hätte<br />
sich das Trio niemals vorstellen mögen.<br />
Die freche Schweden-Show bekam 2003<br />
den Kleinkunstpreis des Landes Baden-<br />
Württemberg zuerkannt, und mauserte<br />
sich landauf, landab zum gern gebuchten<br />
Kabarettbühnen-Highlight. Als Friedrich<br />
und Co anno ’98 erstmals mit<br />
„ABBA jetzt“ in Oldenburgs Großem<br />
Haus auf der Bühne standen, spendete<br />
das Publikum reichlich Applaus für die<br />
ganz eigenen Interpretationen der ABBA-<br />
Welthits, die augenzwinkernd zu Hip-<br />
Hop verfremdet wurden, im Stil eines<br />
Flamencos oder als Heavy Metal-Nummer<br />
zum Vortrag kamen. Nicht minder<br />
gut gefiel die Choreografie – und all die<br />
wortwitzigen Kabinettstückchen der<br />
Schauspieler ernteten tosenden Applaus.<br />
Grund genug, uns Nachschlag zu gönnen:<br />
Laut Hanno Friedrich werden in<br />
„ABBA – Jenseits von Schweden“ die<br />
Erfolghits des Schweden-Quartetts noch<br />
schlitzohriger als im ersten Programm zu<br />
„sinfonischem Köttbular“ verarbeitet. Wie<br />
im Titel schon angedeutet, besteht das<br />
erklärte Ziel der drei Herren im Frack<br />
LIEBE LESERIN,<br />
LIEBER LESER!<br />
Was einstmals für Bestattungen von<br />
Menschen nach unheilbaren oder<br />
ansteckenden Krankheiten gedacht<br />
war, beherbergt nun das wunderbar<br />
restaurierte Mausoleum auf dem Gertrudenfriedhof<br />
im Herzen Oldenburgs.<br />
Wie jeder alte Friedhof hat auch der<br />
im Mittelalter entstandene Gertrudenfriedhof<br />
über die dort bestatteten<br />
Toten eine Menge Geschichten zu<br />
erzählen. Aber auch dieses klassizistische<br />
Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert<br />
ist nicht nur Teil der Oldenburger<br />
Geschichte, sondern kann ebenfalls<br />
über die dort beigesetzten Menschen<br />
der Vergangenheit Geschichten erzählen.<br />
Nun war dieses Mausoleum doch<br />
tatsächlich arg in die Jahre gekommen<br />
und brauchte deshalb nicht nur Kosmetik,<br />
sondern eine Fitnesskur. Nicht<br />
nur Dach und Innenraum wurden deshalb<br />
den Händen und Maschinen der<br />
Handwerker und Restauratoren überantwortet,<br />
sondern auch die Gruft und<br />
die Fassade wurden seit dem Herbst<br />
2011 aufwändig saniert. Rund 800.000<br />
Euro wurden aus Steuergeldern verschiedener<br />
Töpfe dafür bereit gestellt.<br />
Nun sollte man annehmen, dass der<br />
heutige Christian Herzog von Oldenburg<br />
sich in Dankbarkeit und Bescheidenheit<br />
an seine Geldspender, die<br />
Steuerzahler, wendet und dieses<br />
geschichtsträchtige Bauwerk zur<br />
öffentlichen Besichtigung freigibt.<br />
Schön würde es auch sein, wenn der<br />
Herzog höchstselbst ein paarmal im<br />
Jahr für Führungen und Erläuterungen<br />
wie Erzählungen von herzöglichen<br />
Begebenheiten bereitstehen würde.<br />
Na ja, liebe Leser. Wie gut, dass die<br />
Steuerzahler nicht so geizig gewesen<br />
sind...<br />
Die Redaktion<br />
darin, den musikalischen Horizont weit<br />
über die skandinavische Heimat der Vierertruppe<br />
hinaus zu erweitern. „Die<br />
Musik von ABBA ist komplex und unkaputtbar.<br />
Man kann mit den Liedern perfekt<br />
Schindluder treiben“, juxt Trio-Mann<br />
Friedrich. Und jede Wette, dass ABBA-<br />
Songs so ziemlich alles aushalten – egal,<br />
ob „Honey, Honey“ indisch intoniert<br />
wird oder „Mamma Mia“ als Flamenco<br />
daherkommt. Im zweiten Teil der Hommage<br />
bekommen auch andere Lieblingslieder<br />
des Trios ihre Chance: Von Donna<br />
Summers „Hot Stuff“ bis hin zu „Staying<br />
Alive“ von den Beach Boys reicht die<br />
Bandbreite der musikalischen Schmankerl.<br />
Friedrich und Nest wären keine<br />
Schauspieler, wenn diese Darbietungen<br />
nicht mit launigen Text-Einlagen gepfeffert<br />
wären: Da gibt es den unvermeidlichen<br />
Streit, als Thilo schwedische<br />
Gedichte vortragen will, haut Pianovirtuose<br />
Alex zu gern in die Tasten. Und<br />
während sich die Dreie auf der Bühne<br />
gern in die Haare kriegen, ob nun die<br />
rothaarige Anni-Frid oder die blonde<br />
Agnetha den bleibenderen Eindruck auf<br />
die Fans gemacht habe, ließe sich genauso<br />
gut die These entwickeln, dass die<br />
Sache mit den beiden Frauen ein historischer<br />
Irrtum war und die Musik von<br />
ABBA eigentlich für ein männliches Trio<br />
komponiert wurde. Hört, hört.<br />
Mit „ ABBA jetzt – Jenseits von Schweden“,<br />
ihrem Nachschlag auf die musikalisch<br />
unverwüstlichen Hits des schwedischen<br />
Popquartetts, sind Hanno Friedrich,<br />
Tilo Nest und Alexander Paeffgen am Freitag,<br />
den 29.11. ab 20 Uhr im Großen Haus<br />
des Staatstheaters zu Gast.<br />
TEXT | ANNIKA SCHAFFARZYK<br />
Letzte Woche wurde nun schon zum 6. Mal<br />
der „KinderHabenRechtePreis“ vom Land<br />
Niedersachsen in Kooperation mit dem<br />
niedersächsischen Kinderschutzbund vergeben.<br />
Kinder haben Rechte, vor allem all<br />
die Rechte, die in der UN-Kinderrechtskonvention<br />
festgelegt sind und denen<br />
durch die alljährliche Vergabe des Preises<br />
ungemeine Wichtigkeit zugesprochen wird.<br />
Jedes Jahr stellt der „KinderHabenRechtePreis“<br />
ein anderes Thema in den Mittelpunkt.<br />
Nach Eingang aller Bewerbungen werden<br />
dann die drei Initiativen, die das jährliche<br />
Motto nach Meinung der Preisvergeber<br />
am besten umsetzen, geehrt und<br />
durch Preisgelder unterstützt. In der Vergangenheit<br />
konnten dadurch schon einige<br />
neue und vielversprechende Ideen realisiert<br />
werden, wie beispielsweise die Planung<br />
einer Jugendfeuerwehr in Peine im<br />
Jahre 2012, die sich Kindern und Jugendlichen<br />
mit Migrationshintergrund<br />
annimmt und sie im alltäglichen Leben<br />
unterstützt. Dieses Jahr galt der Preis mit<br />
dem Motto „Stark.Informiert.“ den<br />
Medien, denn Zeitung, Radio und Fern-