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Friesenheim vs. VfL Bad Schwartau & TUSEM Essen - TSG ...

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Gäste-Porträt: <strong>VfL</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Schwartau</strong><br />

(ste) Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison ist<br />

der <strong>VfL</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Schwartau</strong> Gast in der Ludwigshafener<br />

Friedrich-Ebert-Halle. Am zweiten Spieltag, Anfang<br />

September, hatten die Marmeladenstädter schon<br />

einmal die rund 650 Kilometer lange Reise auf sich<br />

genommen und mussten nach wenigen Minuten<br />

Spielzeit wieder abreisen, da das Spiel gegen die<br />

Eulen auf Grund eines Notfalleinsatzes abgebrochen<br />

werden musste. Nun steht die Wiederholung dieses<br />

Spieles an, und die Norddeutschen müssen erneut die<br />

strapaziöse und langwierige Reise auf sich nehmen.<br />

Dabei ist der aktuelle Tabellendreizehnte trotz der<br />

meist stundenlangen Anreisen als Auswärtsteam eine<br />

durchaus unangenehm zu spielende Mannschaft. Dies<br />

mussten auch die Eulen in der Vorsaison am eigenen<br />

Leib schmerzhaft erfahren, als das damals arg vom<br />

Verletzungspech gebeutelte Team von Trainer Thomas<br />

König den <strong>Schwartau</strong>ern mit 20:29 unterlag.<br />

In der laufenden Spielzeit gewannen die Handballer<br />

aus dem Lübecker Vorort auswärts bereits in<br />

Großwallstadt, Saarlouis und Altenholz und sicherten<br />

sich in <strong>Essen</strong> einen Punkt beim 33:33-Unentschieden.<br />

Damit liegt man in etwa gleichauf mit der letztjährigen<br />

Auswärtsbilanz zum gleichen Zeitpunkt und dies,<br />

obwohl die Marmeladenstädter vor Saisonbeginn<br />

einen großen personellen Umbruch verkraften mussten.<br />

Nicht weniger als sechs Spieler verließen den <strong>VfL</strong>,<br />

der in der vergangenen Saison in leichte finanzielle<br />

Schieflage geriet und mit seinen damaligen Spielern<br />

Gehaltskürzungen vereinbarte. Diese finanziellen<br />

Probleme wurden vor Saisonbeginn allerdings ausgeräumt,<br />

so dass insgesamt fünf neue Spieler an die<br />

Ostseeküste gelotst werden konnten, die unter anderem<br />

die Abgänge von Leistungsträgern, wie Markus<br />

Hansen, Matthias Hinrichsen oder den ehemaligen<br />

Nationalspieler Adrian Wagner, kompensieren sollen.<br />

Trotz der Neuverpflichtungen könnte der mit lediglich<br />

14 Spielern besetzte Kader ein Problemfaktor im weiteren<br />

Verlauf der Saison werden. Für eine lange und<br />

körperliche fordernde Saison mit 38 Spielen scheint<br />

der Kader augenscheinlich dünn besetzt, der glücklicherweise<br />

in der Hinrunde von größeren Verletzungsproblemen<br />

verschont blieb. Dennoch schwenkt das<br />

Risiko des kleinen Kaders wie ein Damoklesschwert<br />

über dem <strong>VfL</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Schwartau</strong>, doch mit wenig sorgenfreien<br />

Spielzeiten hat man im hohen Norden bereits<br />

einige Erfahrungen gesammelt.<br />

Zahlreiche Auf- und Abstiege prägen die Geschichte<br />

des einstigen Gründungsmitgliedes der Handball-Bundesliga.<br />

Bis Ende der siebziger Jahre gehörten<br />

die Marmeladenstädter zur Beletage des deutschen<br />

Handballs, ehe der tiefe Fall bis in die Oberliga folgte.<br />

Einige Jahre später, unter dem Trainer Vlado Stenzel<br />

und mit Spielern wie Erhard Wunderlich, etablierte<br />

man sich wieder in der zweiten Handballliga, ehe<br />

unter Trainer-Ass Zvonimir Serdaruši im Jahr 1990<br />

der Wiederaufstieg in die erste Liga folgte. Als<br />

typische Fahrstuhlmannschaft prägte man in den<br />

folgenden Jahren das Bild des deutschen Handballs,<br />

bevor im Jahr 2001 mit einem 26:22-Erfolg gegen die<br />

HSG Wetzlar und dem gleichbedeutenden Gewinn des<br />

DHB-Pokals der größte Erfolg der Vereinsgeschichte<br />

gefeiert werden konnte. Nur ein Jahr später war von<br />

diesem Erfolgserlebnis bereits keine Rede mehr, denn<br />

schon vor Saisonbeginn wurden dem <strong>VfL</strong> wegen<br />

Lizenzverstößen vier Punkte abgezogen. Der Klassenerhalt<br />

gelang dennoch, aber das nötige Kleingeld<br />

für eine Bundesliga-Mannschaft war vor den Toren<br />

Lübecks nicht zu akquirieren. Die gesamte Mannschaft<br />

sowie das Management und die bisherigen<br />

Geldgeber wechselten geschlossen zum neu gegründeten<br />

HSV Hamburg und für den <strong>VfL</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Schwartau</strong><br />

hieß es erneut, einen Neubeginn in der Regionalliga<br />

zu wagen.<br />

Seit über fünf Jahren gehört der <strong>VfL</strong> nun wieder zum<br />

deutschen Handball-Unterhaus und konnte dabei vier<br />

Mal einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Der<br />

größte Erfolg in dieser Zeitspanne war sicherlich die<br />

Qualifikation für die eingleisige zweite Bundesliga im<br />

Jahr 2011, doch auch der fünfte Tabellenplatz in der<br />

Vorsaison ist ein großer Erfolg für die <strong>Schwartau</strong>er<br />

Handballer. Ein Garant für dieses gute Abschneiden<br />

war und ist die stimmungsvolle Hansehalle in Lübeck,<br />

in der regelmäßig an die 2.000 Zuschauer prächtig<br />

Stimmung machen und nur wenige Mannschaften<br />

etwas Zählbares mit nach Hause nehmen können.<br />

In dieser Saison gelang dies allerdings bereits vier<br />

Mannschaften, so dass es im weiteren Verlauf der<br />

Saison sicher schwierig werden wird, die guten Platzierungen<br />

der Vorjahre zu wiederholen.<br />

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