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Es begann in Wien - Echomedia Buchverlag

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PROLOG<br />

100 Jahre<br />

wiener Skiverband<br />

Wie der Skisport<br />

nach <strong>Wien</strong> kam<br />

Wo stand die Wiege des Skisports <strong>in</strong> Österreich? In Lilienfeld, am Muckenkogel und<br />

bei Mathias Zdarsky, wo sonst? Irrtum! Aber wenn nicht dort, dann wohl am Arlberg?<br />

Mitnichten! Etwa gar <strong>in</strong> Kitzbühel, wo die sportliche Gräf<strong>in</strong> Lamberg im flatternden<br />

Rock – man hat das vergilbte alte Foto vor Augen – schon im Jahre Schnee über e<strong>in</strong>e<br />

Schanze gesprungen war? Wieder Fehlanzeige! Auch wenn’s viele nicht glauben wollen:<br />

Die Geburtsstunde des Skisports <strong>in</strong> Österreich schlug <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>! Jawohl, <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> und im<br />

<strong>Wien</strong>erwald, auch wenn <strong>in</strong> alp<strong>in</strong>en Regionen da und dort die Stirn gerunzelt oder gar<br />

gespöttelt wird, als wär’s e<strong>in</strong> schlechter Witz!<br />

Aber es ist alles andere als e<strong>in</strong> Scherz oder e<strong>in</strong> (buchstäblich) weißer Rausch,<br />

sondern diese G’schichten aus dem <strong>Wien</strong>erwald s<strong>in</strong>d Spiegel historischer Realität. Wenn<br />

dem aber so ist, wann, bitte schön, soll das gewesen se<strong>in</strong>? Vor hundert Jahren, wie das<br />

runde Jubiläum vermuten ließe? Wieder falsch! Viel, viel früher, mehr als zwanzig Jahre<br />

früher sogar, als die Kunde von Nansen, Grönland, ewigem Eis, polarer Kälte und sagenumwobenen<br />

Schneeschuhen die Runde machte, h<strong>in</strong>ter denen sich zwar diese neuen<br />

Bretter verbargen, die dere<strong>in</strong>st die Welt erobern sollten, die damals aber hierzulande mit<br />

Schlittschuhen gleichgesetzt oder verwechselt wurden.<br />

Nur so lässt sich erklären, dass sich e<strong>in</strong> gewisser Demeter Diamantidi – griechischer<br />

Name, echter <strong>Wien</strong>er – als Präsident des <strong>Wien</strong>er Eislaufvere<strong>in</strong>s solche neuen,<br />

noch unbekannten Schneeschuhe bestellte – und nicht schlecht staunte, als es im W<strong>in</strong>ter<br />

1889 dann drei Meter lange Holzlatten per Post <strong>in</strong>s Haus schneite. Da er alles, nur<br />

ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>geweihter war, versuchte sich der gute, besser: gutgläubige Demeter mit den für<br />

Schlittschuhe gehaltenen Schneeschuhen auf dem Eis zu bewegen – e<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g der Unmöglichkeit<br />

und vergebliche Liebesmüh! Und so landeten zum<strong>in</strong>dest bei Diamantidi die<br />

Bretter wieder beim Gerümpel auf dem Dachboden.<br />

Andere aber hatten mehr Durchblick und längst erkannt, dass die Schneeschuhe<br />

eigentlich ke<strong>in</strong>e Schuhe waren, sondern hölzerne Fortbewegungsmittel im Schnee,<br />

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