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Präsentation zum Vortrag von Dr. Uta Walter

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Eine neue Kultur der Achtsamkeit<br />

für Gesundheit in der EKvW<br />

Fachtag „Burnout in kirchlichen Arbeitsfeldern“<br />

Schwerte, 08.07.2013<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong><br />

Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung<br />

an der Universität Bielefeld e.V. (ZWW)


Gliederung:<br />

I. Herausforderungen<br />

II.<br />

Strategie<br />

1<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


I. Herausforderungen<br />

2<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Zunehmende Belastungen, abnehmende Belastbarkeit<br />

In Folge der Globalisierung und anhaltender<br />

Reformprozesse nehmen die Arbeitsanforderungen und<br />

Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu.<br />

Im Zuge der Alterung der Belegschaften nimmt die<br />

Belastbarkeit ab, durch zunehmende Beeinträchtigungen<br />

und chronische Krankheiten.<br />

3<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Finden und Binden <strong>von</strong> Mitarbeitern<br />

In Zeiten des demografischen Wandels und eines<br />

zunehmenden Fachkräftemangels wird das Finden<br />

und Binden <strong>von</strong> Mitarbeitern <strong>zum</strong> entscheidenden<br />

Erfolgsfaktor für jede Organisation.<br />

4<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Gelingende Kooperation<br />

In einer wissensintensiven Dienstleistungsgesellschaft<br />

wird der Kopf das wichtigste Organ für Arbeit und<br />

Gesundheit und wird Kooperation das wichtigste<br />

Arbeitsinstrument.<br />

5<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Gelingende Kooperation<br />

Gelingende Kooperation erfordert Gemeinsinn,<br />

Vertrauen sowie gegenseitige Hilfe und<br />

Unterstützung.<br />

6<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Veränderte Gesundheitsrisiken<br />

Industrieproduktion<br />

Risiken an der Mensch-<br />

Maschine-Schnittstelle<br />

Dienstleistungs-<br />

erbringung<br />

Risiken an der Mensch-<br />

Mensch-Schnittstelle<br />

7<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Veränderte Gesundheitsrisiken<br />

Im Fokus:<br />

Psychische Gesundheit<br />

8<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Burnout ist heute in aller Munde!<br />

10<br />

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Burnout<br />

„Burnout“ (engl.: to burn out = ausbrennen) wurde<br />

als Begriff in den 70er Jahren des 20.Jahrhunderts vom<br />

Psychologen Herbert J. Freudenberger eingeführt, als<br />

Beschreibung für einen Prozess fortschreitender<br />

• emotionaler Erschöpfung<br />

• Depersonalisierung<br />

• negativer Beurteilung der eigenen Arbeitsleistung.<br />

12<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Burnout<br />

• Freudenberg charakterisierte Burnout als eine<br />

individuelle Erfahrung, vor allem mit den<br />

Merkmalen <strong>von</strong> Personen (Persönlichkeit,<br />

Sozialisation, Arbeitseinstellung, Coping-Verhalten<br />

etc.) zu erklären.<br />

• Heute müssen wir Burnout zunehmend als ein<br />

kollektives Phänomen begreifen, das vor allem<br />

auch durch Merkmale <strong>von</strong> Organisationen<br />

(Kultur, Führung, Beziehungen etc.) zu erklären ist.<br />

13<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Psychische Belastungen, Beeinträchtigungen und<br />

Erkrankungen<br />

14<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.<br />

Quelle: Badura 2012


Zunahme psychischer Erkrankungen in NRW 2004-2009<br />

Quelle: Landesgesundheitsbericht NRW, 2011<br />

15


Zunahme psychischer Erkrankungen 1997-2012,<br />

DAK-Mitglieder<br />

16<br />

Quelle: DAK Gesundheitsreport 2013 , IGES Institut GmbH


Risikofaktor Organisation<br />

20<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Beispiel öffentliche Verwaltung<br />

Psychische Belastungsfaktoren:<br />

• die Art der Arbeitstätigkeit (Dienstleistung)<br />

• der anhaltende Reformprozess<br />

(Umstrukturierungen, Personalabbau)<br />

• das »soziale Miteinander« (Führung,<br />

Betriebsklima)<br />

(Quelle: Steinke 2009)<br />

22<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Beispiel Krankenhaus<br />

In einer Studie an 420 Medizinern beschreiben<br />

• 48% ihre Arbeitsumgebung als „tending toward chaotic“<br />

oder „hectic and chaotic“<br />

• 27% berichten Burnout-Symptome<br />

• 31% sagen, sie werden in den kommenden 2 Jahren ihren<br />

Job quittieren, Hauptursache: geringes Vertrauen in die<br />

Organisation;<br />

• Arbeitszufriedenheit ist eng verbunden mit Vertrauen in die<br />

Organisation und dem Gefühl der Zugehörigkeit<br />

(„belonging“)<br />

(Quelle: Linzer et al. 2005)<br />

23<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Organisationskultur und Gesundheit<br />

Quelle: Badura et al. (2008) Sozialkapital –<br />

Grundlagen <strong>von</strong> Gesundheit und<br />

Unternehmenserfolg<br />

n = 2287<br />

r = -,356**<br />

24<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Unzureichendes Berichtswesen<br />

Absentismus<br />

(ca. 5% der Belegschaft)<br />

Fehlzeiten<br />

entfallene<br />

Arbeitsleistung<br />

• körperliche<br />

• emotionale<br />

• kognitive<br />

• motivationale<br />

Beeinträchtigungen<br />

verminderte<br />

Arbeitsleistung<br />

Präsentismus<br />

( ?% der<br />

Belegschaft)<br />

psychische und körperliche Erkrankungen<br />

psychische und körperliche Erkrankungen<br />

25<br />

(Quelle: Badura 2012)<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Präsentismus<br />

Präsentismus kennzeichnet das Verhalten, trotz<br />

psychischer oder physischer Beeinträchtigung oder<br />

Erkrankung zur Arbeit zu gehen, mit dem Risiko:<br />

• sich (weiter) verschlechternder Gesundheit<br />

• verminderter Qualität und Produktivität<br />

26


II. Strategie<br />

28<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Eine neue Kultur der Achtsamkeit für Gesundheit<br />

Wir plädieren für eines neues Denken und Handeln:<br />

An die Stelle der bisher vorherrschenden Kultur der<br />

Sorglosigkeit sollte eine Kultur der Achtsamkeit für<br />

Gesundheit treten – als Voraussetzung für Leistungsfähigkeit,<br />

Engagement und Organisationserfolg.<br />

29<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Psychische Gesundheit: Mittel <strong>zum</strong> Zweck<br />

Für das seelische Wohlbefinden entscheidend ist „einzig<br />

und allein die Frage, ob eine Tätigkeit im Menschen …<br />

das Gefühl erweckt, für etwas da zu sein – für etwas<br />

oder für jemanden“.<br />

„Was der Mensch wirklich will, ist letzten Endes nicht<br />

das Glücklich sein an sich, sondern einen Grund <strong>zum</strong><br />

Glücklich sein.“<br />

(V. Frankl 1952)


Psychische Gesundheit: Kein Selbstzweck<br />

„Wohlbefinden ist […] kein Selbstzweck für das Gehirn.<br />

Wohlbefinden ist vielmehr ein tief verankertes<br />

biologisches Phänomen, das innere Prozesse unterstützt,<br />

die aus biologischer Perspektive dem langfristigen<br />

Überleben des Organismus dienen.“<br />

(Hüther 2010, 24 f.)<br />

32<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Soziale Bedingungen psychischer Gesundheit<br />

Zu den mittlerweile gut erforschten sozialen Bedingungen<br />

psychischer Gesundheit gehören insbesondere:<br />

• eine sinnstiftende Arbeit<br />

• Unterstützung durch andere (Wertschätzung,<br />

praktische Hilfe, emotionale Unterstützung)<br />

• die Verwurzelung in einer Denk-, Fühl- und<br />

Verhaltensgemeinschaft<br />

33 © <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Was kann die Organisation tun?<br />

34<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Was kann die Organisation tun?<br />

Eine Kultur der Achtsamkeit für Gesundheit kann nur<br />

entstehen, wenn…<br />

• die Leitung auf allen Ebenen der EKvW sich<br />

dafür in ihren Verlautbarungen und<br />

Entscheidungen stark macht<br />

• Worte und Taten übereinstimmen<br />

• Mitarbeiter den Kulturwandel als authentisch und<br />

glaubwürdig empfinden<br />

• gelebte Achtsamkeit für Gesundheit Anerkennung<br />

und Wertschätzung erfährt.<br />

35 © <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Was kann die Organisation tun?<br />

1. Gesundheit als zentrales Ziel in der EKvW aufwerten<br />

und Anstoß geben für einen breiten Dialog auf allen<br />

Ebenen der EKvW.<br />

36<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Was kann die Organisation tun?<br />

2. Ein leistungsfähiges Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement aufbauen sowie die<br />

dafür erforderlichen Strukturen und Prozesse<br />

37<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Was kann die Organisation tun?<br />

3. Eine aussagekräftige Dateninfrastruktur <strong>zum</strong><br />

Thema Gesundheit entwickeln - als Grundlage für die<br />

Identifizierung <strong>von</strong> Handlungsbedarfen, die<br />

Festlegung <strong>von</strong> Prioritäten und die Dokumentation<br />

<strong>von</strong> Erfolgen<br />

38<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Bielefelder Unternehmensmodell<br />

Organisation<br />

Arbeitsleistung<br />

Führung<br />

Kultur<br />

Produktivität<br />

Qualität<br />

Netzwerke<br />

Arbeitsbedingungen<br />

39<br />

(Quelle: Badura, 2011)<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.<br />

Qualifikation<br />

Seelische &<br />

physische<br />

Gesundheit<br />

Gesundheit


Was kann die Organisation tun?<br />

4. Die Führungskräfte qualifizieren und<br />

kontinuierlich weiterbilden mit Blick auf:<br />

• die eigene (psychische) Gesundheit<br />

• die (psychische) Gesundheit der Kollegen und<br />

Mitarbeiter<br />

• die eigene Wirkung auf andere<br />

• eine gelingende Kooperation und<br />

Kommunikation in den Teams<br />

40<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Was kann die Organisation tun?<br />

5. Die Teams weiterentwickeln hinsichtlich mehr<br />

Achtsamkeit für :<br />

• eine gelingende Kooperation und<br />

Kommunikation<br />

• den konstruktiven Umgang mit Konflikten<br />

• die eigene (psychische) Gesundheit und<br />

die Gesundheit der Kollegen<br />

41<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Was kann die Organisation tun?<br />

6. Professionelle Hilfs- und Unterstützungsangebote<br />

flächendeckend etablieren: für erkrankte Mitarbeitende<br />

und Mitarbeitende in Krisensituationen<br />

42<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Was kann die Organisation tun?<br />

Empfehlung für ein Pilotprojekt:<br />

• Durchführung einer Mitarbeiterbefragung in ein<br />

bis zwei ausgewählten Organisationsbereichen:<br />

als Datenbasis für die Identifikation <strong>von</strong> Handlungsfeldern<br />

und die Definition messbarer Ziele<br />

• Planung und Durchführung konkreter Maßnahmen,<br />

abgeleitet aus den Befragungsergebnissen<br />

• Evaluation und Diskussion der Ergebnisse<br />

43<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Was kann jeder Einzelne tun?<br />

44<br />

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Kultur der Achtsamkeit für Gesundheit<br />

Die Entwicklung einer Kultur der Achtsamkeit beginnt<br />

bei jedem Einzelnen in Verantwortung für und im<br />

sorgsamen Umgang mit der eigenen Gesundheit.<br />

45<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Was kann jeder Einzelne tun?<br />

Achtsamkeit entwickeln für die eigene<br />

(psychische) Gesundheit, z.B. durch:<br />

- körperliche Bewegung und gute Ernährung<br />

- Entspannung, Meditation, gelebte Spiritualität<br />

- Aufbau und Pflege positiver Beziehungen zu<br />

anderen Menschen (Familie, Partner, Freunde)<br />

- eine ausgewogene Work-Life-Balance<br />

46<br />

© <strong>Dr</strong>. <strong>Uta</strong> <strong>Walter</strong> • ZWW e.V.


Vielen Dank<br />

für Ihre Aufmerksamkeit !<br />

47<br />

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