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Registrierung II

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Einführung in die medizinische<br />

Bildverarbeitung<br />

SS 2013<br />

Stephan Gimbel<br />

© Stephan Gimbel Einführung in die medizinische Bildverarbeitung<br />

h_da<br />

1


Operationen der Bildverarbeitung<br />

Kurze Wiederholung<br />

‣ <strong>Registrierung</strong><br />

‣ Prozess einer räumliche Transformation zu finden um ein Bild auf ein anderes Bild abzubilden<br />

‣ Eingabe:<br />

‣ Fixed und Moving Image (auch Referenz und Template Image genannt)<br />

‣ Komponenten:<br />

‣ Metrik (gibt an, wie gut die Bilder „zueinander“ passen)<br />

‣ Interpolator<br />

‣ 2D-2D: <strong>Registrierung</strong> zweier normale Bilder (etwa zu unterschiedlichen Zeitpunkten<br />

aufgenommen)<br />

‣ 2D-3D: prä- und intraoperativ aufgenommene Bilder<br />

‣ 3D-3D: zum Vergleich von zeitlichen Verlauf, Multimodaler <strong>Registrierung</strong> und/oder Ausgleich<br />

von unterschiedlichen Messungen, Schichtführung, Lage des Patienten, etc.<br />

‣ <strong>Registrierung</strong>sprozesse<br />

‣ landmarkenbasierte <strong>Registrierung</strong><br />

‣ kurvenbasierte <strong>Registrierung</strong><br />

‣ oberflächenbasierte <strong>Registrierung</strong><br />

‣ voxelbasierte <strong>Registrierung</strong><br />

© Stephan Gimbel Einführung in die medizinische Bildverarbeitung<br />

h_da<br />

2


Operationen der Bildverarbeitung<br />

Kurze Wiederholung<br />

‣ <strong>Registrierung</strong> (Fortsetzung)<br />

‣ Transformationsklassen<br />

‣ parametrische Transformationen<br />

‣ starr / rigide Transformation mit Rotation und Translation<br />

‣ affine Transformation, die parallele Linien auf parallele Linien abbildet<br />

‣ perspektivische Transformation, die Linien auf Linien abbildet<br />

‣ nicht-parametrische Transformationen<br />

‣ mit lokaler Deformierung, z.B. bei der voxelbasierten <strong>Registrierung</strong><br />

‣ Transformationen im 3D Raum<br />

‣ Koordinatenvektor: (x,y,z) T<br />

‣ 3x3 Matrix R<br />

‣ Translationsvektor: (s x ,s y ,s z ) T<br />

‣ → Grundlagen GDV<br />

© Stephan Gimbel Einführung in die medizinische Bildverarbeitung<br />

h_da<br />

3


<strong>Registrierung</strong><br />

ICP-Algorithmus<br />

‣ Kurven- und oberflächenbasierte <strong>Registrierung</strong><br />

‣ Rand- oder Oberflächen segmentierter Bildobjekte<br />

‣ Vorverarbeitung: Segmentierung der anatomischen Strukturen, diese dienen als Eingabe der<br />

<strong>Registrierung</strong><br />

‣ i.d.R. durch Meshes repräsentiert<br />

‣ Genauigkeit hängt von der Genauigkeit der Segmentierungsergebnisse ab<br />

‣ ICP-Algorithmus (Iterative-Closest-Point)<br />

‣ Oberfläche wird durch Menge von Oberflächenpunkten repräsentiert (3D-Punktwolke)<br />

‣ Eingabe: Oberflächen A und B<br />

‣ Ausgabe: an B angepasste Oberfläche A‘<br />

1. Initialisierung A‘ = A<br />

2. Berechne für alle Punkte der Oberfläche A‘ einen korrespondierenden Punkt auf der<br />

Oberfläche B<br />

3. Berechne die optimale Transformation t opt unter Verwendung der Punktkorrespondenzen<br />

4. Deformiere die Oberfläche A unter Anwendung der berechneten Transformation t opt , so<br />

dass A‘ = t opt (A‘)<br />

5. gehe zu 2. solange Abbruchkriterium nicht erreicht ist<br />

© Stephan Gimbel Einführung in die medizinische Bildverarbeitung<br />

h_da<br />

4


<strong>Registrierung</strong><br />

ICP-Algorithmus<br />

‣ ICP-Algorithmus<br />

‣ Initialisierung A‘ = A<br />

‣ einfache Initialisierung von A‘ durch A<br />

‣ Berechne für alle Punkte der Oberfläche A‘ einen korrespondierenden Punkt auf der<br />

Oberfläche B<br />

‣ z.B. durch nächste Nachbar Strategie<br />

‣ bestimme für den Punkt p A der Oberfläche A‘ den Punkt auf der Oberfläche B, mit der<br />

kleinsten Eukidischen Distanz zu p A<br />

‣ Berechne die optimale Transformation t opt unter Verwendung der Punktkorrespondenzen<br />

‣ die in 2. gefundenen Korrespondenzen werden für die Berechnung der Transformation<br />

verwendet<br />

‣ bei affinen Transformationen wie gewohnt, überbestimmtes LGS, Lösung über<br />

Gauß‘sche Methode der kleinsten Fehlerquadrate<br />

‣ Minimierung der Abstände zwischen den Oberflächenpunkten<br />

‣ Deformiere die Oberfläche A unter Anwendung der berechneten Transformation t opt , so dass<br />

A‘ = t opt (A‘)<br />

‣ Transformiert A‘ so, dass sie sich an B annähert<br />

‣ Iteration um Schrittweise Verbesserungen zu erzielen, bis Abbruchkriterium (Schwellwert)<br />

erreicht ist<br />

© Stephan Gimbel Einführung in die medizinische Bildverarbeitung<br />

h_da<br />

5


fach zu segmentierender Bildobjekte eingesetzt. So wird beispielsweise in (Levin et al. 1988)<br />

eine 3D-3D-<strong>Registrierung</strong> multimodaler Bilddaten aus dem Kopfbereich (CT, MR und PET)<br />

durchgeführt, bei der sich die Ausrichtung an der Hautoberfläche des Kopfes orientiert. Diese<br />

kann mithilfe einfacher Schwellwertmethoden in den betrachteten 3D-Bilddaten segmentiert<br />

werden.<br />

<strong>Registrierung</strong><br />

‣ Oberflächenbasierte 4.4.2 Anwendungsbeispiel <strong>Registrierung</strong><br />

‣ Anwendung meist für starre oder affine <strong>Registrierung</strong> bei der einfach zu segmentierende<br />

In (Ehrhardt, Handels et al. 2004) werden oberflächenbasierte <strong>Registrierung</strong>sverfahren unter<br />

Verwendung<br />

Bildobjekte<br />

des<br />

registriert<br />

ICP-Algorithmus<br />

werde<br />

eingesetzt,<br />

sollen<br />

um bei verschiedenen Patienten eine robuste<br />

‣ und<br />

z.B.<br />

reproduzierbare<br />

3D-3D <strong>Registrierung</strong><br />

Bestimmung<br />

multimodaler<br />

von Oberflächenlandmarken<br />

Aufnahmen aus<br />

zu<br />

dem<br />

ermöglichen,<br />

Kopfbereich,<br />

die im<br />

anhand<br />

Rahmen<br />

der<br />

der Ausrichtung computergestützten an der Hüftoperationsplanung Hautoberfläche des Kopfes (Kap. 10.4) benötigt werden. Ausgangspunkt<br />

ist ein Datensatz (Atlas), in dem alle interessierenden Landmarken auf der Hüftoberfläche markiert<br />

sind. Die Landmarken des Atlanten sollen nun durch Anwendung von oberflächenbasierten<br />

Beispiel: <strong>Registrierung</strong>salgorithmen computergestützte auf Hüftoperationsplanung<br />

einen Patientendatensatz übertragen werden. Bei der Land-<br />

‣<br />

markenübertragung ‣ Basis: Atlas wird mit um markierten die betrachtete Landmarken<br />

ein kleiner Ausschnitt aus dem 3D-<br />

Oberflächenmodell des Hüftknochens betrachtet, der in Abb. 4.3 grau unterlegt dargestellt ist.<br />

[Quelle: Handels, Medizinische Bildverarbeitung<br />

Atlas interaktiv <strong>Registrierung</strong><br />

© Stephan Abb. Gimbel 4.3: Das Oberflächenmodell Einführung des Atlanten in die medizinische mit einer hier Bildverarbeitung<br />

definierten Landmarke (links) und das des h_da<br />

Patienten mit der vor der oberflächenbasierten <strong>Registrierung</strong> interaktiv zugeordneten Landmarke (Mitte).<br />

6


Durch die atlasbasierte Segmentierung mit aktiven Konturmodellen (engl.: active contour<br />

models, snakes), die in Kap. 5.5 ausführlich beschrieben werden, werden implizit korrespondierende<br />

Konturpunkte zweier Datensätze aufeinander abgebildet und somit eine konturbasierte<br />

<strong>Registrierung</strong> erzielt. Hierbei werden die Außenkonturen des segmentierten Bildobjektes aus<br />

dem Referenzdatensatz (Atlas) in die korrespondierende Schicht des zu segmentierenden Templatedatensatzes<br />

(Patient) eingeblendet und als Startkontur verwendet. Durch den nachfolgenden<br />

Optimierungsprozess wird iterativ eine Anpassung der initialen Konturen an die Objektkonturen<br />

in von dem zweier Templatedatensatz zueinander vorgenommen. korrespondierender Man erhält Konturpunkte somit eine Objektkontur zweier Datensätze im<br />

‣ Abbildung<br />

Templatedatensatz, bei der die Konturpunkte zu den Konturpunkten des Referenzdatensatzes<br />

‣ Aussenkonturen aus dem Atlas wird in den Patientendatensatz eingeblendet und dient als<br />

korrespondieren. Für die Verallgemeinerung dieses Ansatzes zur oberflächenbasierten <strong>Registrierung</strong><br />

sind deformierbare Oberflächenmodelle (engl.: deformable surface models) geeignet,<br />

Startkontur<br />

‣ iterativ die sich wird iterativ die an Startkontur Objektoberflächen durch in Optimierung 3D-Bilddaten anpassen angepasst, können. so dass Die in eine Kap. Objektkontur 5.5.5.3 im<br />

Patientendatensatz vorgestellte Erweiterung entsteht des Live-Wire-Verfahrens zur altasbasierten Segmentierung ermöglicht<br />

ebenfalls sind deformierbare die implizite <strong>Registrierung</strong> Oberflächenmodelle von Atlas- und geeignet Patientenkonturen (engl.: durch deformable die Übertra-<br />

surface models)<br />

‣ hierfür<br />

gung segmentierter Altaskonturen auf den Patientendatensatz (Abb. 4.4).<br />

<strong>Registrierung</strong><br />

ICP-Algorithmus<br />

‣ Konturbasierte <strong>Registrierung</strong><br />

[Quelle: Handels, Medizinische Bildverarbeitung<br />

Atlas Altas<br />

Patient<br />

Patient<br />

Abb. 4.4: Atlaskontur eines Wirbelkörpers (links) mit Konturpunkten und die korrespondierenden Konturpunkte<br />

der Patientenkontur Einführung (rechts). in Drei die ausgewählte medizinische korrespondierende Bildverarbeitung Punktepaare sind durch Pfei-<br />

h_da<br />

© Stephan Gimbel<br />

le beispielhaft hervorgehoben.<br />

7


<strong>Registrierung</strong><br />

Wahrscheinlichkeit<br />

‣ Wahrscheinlichkeit (Exkursion)<br />

‣ Coin Toss<br />

Anzahl „Kopf“ in 100 Serien zu je 100 Würfen<br />

Anzahl „Kopf“ in 10 Serien zu je<br />

1000 Würfen<br />

54 46 53 55 46 54 41 48 51 53 501<br />

48 46 40 53 49 49 48 54 53 45 485<br />

43 52 58 51 51 50 52 50 53 49 509<br />

58 60 54 55 50 48 47 57 52 55 536<br />

48 51 51 49 44 52 50 46 53 41 485<br />

49 50 45 52 52 48 47 47 47 51 488<br />

45 47 41 51 49 59 50 55 53 50 500<br />

53 52 46 52 44 51 48 51 46 54 497<br />

45 47 46 52 47 48 59 57 45 48 494<br />

47 41 51 48 59 51 52 55 39 41 484<br />

[Quelle:Rozanov, Probability Theory: A Concise Course]<br />

© Stephan Gimbel Einführung in die medizinische Bildverarbeitung<br />

h_da<br />

8


<strong>Registrierung</strong><br />

MI und Entropie<br />

‣ Mutual Information und Entropie<br />

‣ Messung des Informationsgehaltes unabhängig vom Verfahren und damit verbundenen<br />

Bildmaterial<br />

‣ über Informationsgehalt eines Bildes kann dessen Ähnlichkeit zu einem zweiten Bild<br />

festgestellt werden<br />

‣ Exkursion in die Informationstheorie<br />

‣ bereits 1928 beschäftigte sich Hartley mit dem Informationsgehalt von Nachrichten<br />

‣ Idee: mit möglichst wenigen Symbolen eine maximale und fehlerfreie<br />

Informationskodierung erzielen (Kapazität der Datenkanäle bei der Übertragung)<br />

‣ Entropie ist das Maß, die benötigte Bandbreite zu bestimmen<br />

‣ ein syntaxfreier String mit n Zeichen und m Zuständen ergibt die Möglichkeit n m<br />

verschiedene Strings zu bilden<br />

‣ maximal mögliche Strings steigt exponentiell mit der Erhöhung von n<br />

© Stephan Gimbel Einführung in die medizinische Bildverarbeitung<br />

h_da<br />

9


<strong>Registrierung</strong><br />

MI und Entropie<br />

‣ Ziele:<br />

‣ um lineares Wachstum zu erreichen: H = Kn, mit K = Konstante in Abhängigkeit von m<br />

‣ Gleichheit der Informationsmasse von zwei Strings n 1 und n 2 gleicher Länge mit<br />

möglichen Symbolen m 1 und m 2 , so dass n 1<br />

m1<br />

= n 2<br />

m2<br />

‣ → H H = m log n = log n m<br />

‣ Informationsgehalt des Strings wächst mit der Anzahl der maximalen Möglichkeiten<br />

‣ Unsicherheit (Umstand der Vorhersage eines Ereignisses) mit der ein bestimmter String<br />

auftritt, kann gemessen werden<br />

‣ Ein Symbol welches immer nur eine Ausprägung annehmen kann hat dabei die<br />

Unsicherheit 0 (log 1 = 0)<br />

‣ Problem: Annahme dass alle Symbole mit der gleichen Häufigkeit auftreten, was nicht<br />

der Realität entspricht (siehe Wörter/Alphabet)<br />

© Stephan Gimbel Einführung in die medizinische Bildverarbeitung<br />

h_da<br />

10


<strong>Registrierung</strong><br />

MI und Entropie<br />

‣ Lösung:<br />

‣ Shannon hat eine Gewichtung des Auftretens eingeführt<br />

‣ betrachtet wird die Summe über die Symbole, die den Informationsgehalt in<br />

Abhängigkeit von ihrer Auftrittswahrscheinlichkeit summiert<br />

H S<br />

= p i<br />

log 1 p i<br />

= − p i<br />

log p i<br />

‣ Bezug zu Hartley (gleiche Auftrittswahrscheinlichkeit aller Symbole 1/n m )<br />

H = −<br />

∑<br />

i<br />

∑<br />

i<br />

1<br />

n log 1<br />

m n = 1<br />

∑ ∑ m n m lognm = logn m<br />

‣ Shannon Entropie besagt, dass der Informationsgehalt maximal wird, wenn alle Symbole<br />

mit der gleichen Wahrscheinlichkeit auftreten<br />

‣ man kann nicht sagen welches Symbol als nächstes auftritt<br />

‣ bei großen Unterschieden ist die Erwartungshaltung bestimmter Symbole höher als von<br />

anderen<br />

‣ da die Erwartungshaltung meistens erfüllt wird führen seltenere Ereignisse (höhere<br />

Aussagekraft) nicht zu höherer Entropie<br />

© Stephan Gimbel Einführung in die medizinische Bildverarbeitung<br />

h_da<br />

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<strong>Registrierung</strong><br />

MI und Entropie<br />

‣ Mutual Information<br />

‣ Bilder sind eine Aneinanderreihung von Punkten → Pixelstring<br />

‣ bei vorheriger Bestimmung der Grauwerte und zählen des Auftretens jedes Wertes, kann<br />

nach Shannon der Informationsgehalt des Bildes bestimmt werden<br />

‣ die Entropie beschreibt also den Informationsgehalt einer Nachricht (Bild) unter<br />

Einbeziehung der Häufigkeit des Auftretens eines Symbols und deren Verteilung<br />

‣ Markov Random Fields<br />

‣ Beispiel<br />

© Stephan Gimbel Einführung in die medizinische Bildverarbeitung<br />

h_da<br />

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