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WITTGENSTEIN-PREISTRÄGERIN 2013<br />

Ulrike DIEBOLD<br />

„Surface Science / Oberflächenphysik“<br />

Institut für Angewandte Physik<br />

Technische Universität Wien<br />

diebold@iap.tuwien.ac.at<br />

START-PREISTRÄGERINNEN 2013<br />

STEFAN L. AMERES<br />

„Molekulare Charakterisierung des Lebenszyklus von mikroRNAs“<br />

Institut für Molekulare Biotechnologie<br />

Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien<br />

stefan.ameres@imba.oeaw.ac.at<br />

NOTBURGA GIERLINGER<br />

„Oberflächen und Grenzflächen in Pflanzen: Lignin, Suberin und Cutin“<br />

Department für Materialwissenschaften und Prozesstechnik<br />

Universität für Bodenkultur, Wien<br />

burgi.gierlinger@boku.ac.at<br />

CLEMENS HEITZINGER<br />

„Partielle Differentialgleichungen für die Nanotechnologie“<br />

Fakultät für Mathematik<br />

Universität Wien<br />

Clemens.Heitzinger@univie.ac.at<br />

GEORGIOS KATSAROS<br />

„Loch Spin-Qubits und Majorana-Fermionen in Germanium“<br />

Institut für Halbleiter- und Festkörperphysik<br />

Universität Linz<br />

Georgios.Katsaros@jku.at<br />

DAVID KEAYS<br />

„Zelluläre Grundlagen von Magnetorezeption“<br />

Institut für Molekulare Pathologie<br />

IMP, Wien<br />

David.Keays@imp.ac.at<br />

OVIDIU PAUN<br />

„Evolution durch wiederholende Allopolyploidisierung“<br />

Department für Botanische Systematik und Evolutionsforschung<br />

Universität Wien<br />

ovidiu.paun@univie.ac.at


THOMAS POCK<br />

„Bilevel Lernen in der Computer Vision“<br />

Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen<br />

Technische Universität Graz<br />

pock@icg.tugraz.at<br />

PAOLO SARTORI<br />

„Der Blick des Archivs. Dokumentieren und Regieren im islamischen Mittelasien“<br />

Institut für Iranistik<br />

Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien<br />

Paolo.Sartori@oeaw.ac.at<br />

STEFAN WOLTRAN<br />

„Dekomposition und Dynamische Programmierung für komplexe Berechnungsprobleme“<br />

Institut für Informationssysteme<br />

Technische Universität Wien<br />

woltran@dbai.tuwien.ac.at


WITTGENSTEIN-Preisträgerin 2013<br />

ULRIKE DIEBOLD<br />

„Surface Science / Oberflächenphysik“<br />

Institute für Angewandte Physik<br />

Technische Universität Wien<br />

diebold@iap.tuwien.ac.at<br />

Photo ©: Aleksandra Pawloff


Lebenslauf<br />

Name:<br />

ULRIKE DIEBOLD<br />

Geburtsdatum: 12.12.1961<br />

Geburtsort:<br />

Kapfenberg, Steiermark<br />

derzeitige<br />

Positionen:<br />

Adresse:<br />

Universitätsprofessorin für Oberflächenphysik, TU Wien<br />

Wiedner Hauptstrasse 8-10, 1040 Wien<br />

Ausbildung:<br />

1998 Habilitation in Experimentalphysik, TU Wien<br />

1990 Doktorat in Physik, TU Wien<br />

1986 Dipl.-Ing. Technische Physik (Engineering Physics), TU Wien<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

Seit 2010<br />

Universitätsprofessorin für Oberflächenphysik, TU Wien<br />

Seit 2010<br />

Research Professor, Tulane University, New Orleans<br />

2001-2009 Professorin für Physik, Tulane University, New Orleans<br />

1999-2001 Associate Professor, Tulane University, New Orleans<br />

1993-1999 Assistant Professor, Tulane University, New Orleans<br />

1990-1993 Research Associate, Rutgers University, New Jersey<br />

1986-1990 Vertragsassistentin, TU Wien<br />

Preise und Forschungsstipendien (Auswahl):<br />

2013 Arthur W. Adamson Award for Distinguished Service in the<br />

Advancement of Surface Chemistry<br />

2012 Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften<br />

2012 Shouheng Lecture, Zhejiang University of Technology, Hangzhou,<br />

China<br />

2012 European Research Council (ERC), Advanced Grant<br />

2008 Outstanding Researcher Award, Tulane’s School of Science and<br />

Engineering<br />

2007 Fellow, American Association for the Advancement of Science<br />

2006 Yahoo! Founder Chair in Science and Engineering<br />

2005 Fellow, AVS – The Science and Technology Society<br />

2004 Fellow, American Physical Society<br />

2003 National Science Foundation, "Special Creativity Award"<br />

2001 Friedrich Wilhelm Bessel Research Prize from the Alexander von<br />

Humboldt Foundation, Germany<br />

1997 NSF CAREER Award<br />

1995 Oak Ridge Associated Universities, Junior Faculty Enhancement<br />

Award<br />

1992 Charlotte Bühler Habilitationsstipendium des <strong>FWF</strong><br />

(nicht angetreten)


10 wichtigste Publikationen:<br />

2012 Philipp Scheiber, Martin Fidler Olga Dulub, Michael Schmid, Ulrike<br />

Diebold, Ulrich Aschauer, Weiyi Hou, Annabella Selloni<br />

“(Sub)surface mobility of oxygen vacancies at the TiO 2 anatase<br />

(101) surface”, Physical Review Letters 109 (2012) 136103;<br />

doi: 10.1103/PhysRevB.86.085404<br />

2010 Shaochun Li, U. Diebold, Li-Na Chu, and Xue-Qing Gong<br />

“Hydrogen controls the dynamics of catechol adsorbed on a<br />

TiO 2 (110) surface”, Science 328 (2010) 882 – 884;<br />

doi: 10.1126/science.1188328<br />

2009 Yunbin He, Antonio Tilocca,Olga Dulub, Annabella Selloni, and<br />

Ulrike Diebold “Local ordering and electronic signatures of a<br />

submonolyer of water on anatase TiO 2 (101)”, Nature Materials 8 (7)<br />

(2009) 585 - 589; doi: 10.1038/nmat2466<br />

2007 O. Dulub, M. Batzill, S. Solovyev, E. Loginova, A. Alchagirov, T. E.<br />

Madey, and U. Diebold, “Electron-induced oxygen desorption from<br />

the TiO 2 (011)-2x1 surface leads to self-organized vacancies”,<br />

Science 317 (2007) 1052 – 1056; doi: 10.1126/science.1144787<br />

2006 X.-Q. Gong, A. Selloni, M. Batzill, and U. Diebold, “Steps on<br />

Anatase TiO 2 (101)”, Nature Materials, 5 (2006) 665 – 670;<br />

doi: 10.1038/nmat1695<br />

2005 M. Batzill and U. Diebold, “The Surface and Materials Science of Tin<br />

Oxide”, Progress in Surface Science, 79 (2-4) (2005) 47 – 154;<br />

doi: 10.1016/j.progsurf.2005.09.002<br />

2003 O. Dulub, U. Diebold, and G. Kresse, "Novel Stabilization<br />

Mechanism on Polar Surfaces: ZnO(0001)-Zn", Physical Review<br />

Letters 90 (2003) 016102; doi: 10.1103/PhysRevLett.90.016102<br />

2003 U. Diebold, "The Surface Science of Titanium Dioxide", Surface<br />

Science Reports 48/5-8 (2003) 53 – 229;<br />

doi: 10.1016/S0167-5729(02)00100-0<br />

2000 O. Dulub, W. Hebenstreit, and U. Diebold, "Imaging Cluster<br />

Surfaces with Atomic Resolution: The Strong Metal-Support<br />

Interaction State of Pt Supported on TiO 2 (110)", Physical Review<br />

Letters, 84 (16) (2000) 3646; doi: 10.1103/PhysRevLett.84.3646<br />

1996 U. Diebold, J.F. Anderson, K.-O. Ng, and D. Vanderbilt, "Evidence<br />

for the Tunneling Site on Transition Metal Oxides: TiO 2 (110)",<br />

Physical Review Letters 77 (7) (1996) 1322-1325;<br />

doi: 10.1103/PhysRevLett.77.1322


Wittgenstein-Preisträgerin 2013<br />

ULRIKE DIEBOLD<br />

SURFACE SCIENCE / OBERFLÄCHENPHYSIK<br />

Ulrike Diebold arbeitet im Schnittbereich von Physik und Chemie und hat sich weltweit einen Namen<br />

als führende Expertin für Oberflächen von Metalloxiden gemacht. Ihre Spezialität ist die Anwendung<br />

von Rastertunnelmikroskopie (scanning tunneling microscopy, STM) und Techniken der<br />

Oberflächenspektroskopie, um Oberflächenstrukturen und molekulare Prozesse von Metalloxiden<br />

– bis auf die Ebene einzelner Atome – zu beobachten, zu beschreiben und zu verstehen. Ihr<br />

wissenschaftlicher Erfolg setzt sich im Wesentlichen aus drei Komponenten zusammen: die von ihr<br />

ausgewählten Systeme, ihre Fähigkeit, exakte und bahnbrechende Experimente durchzuführen,<br />

sowie die Gabe, ihre wissenschaftlichen Teams zu Topleistungen zu führen.<br />

Im Zentrum ihrer wissenschaftlichen Arbeit stehen oxidierte Materialien bzw. Werkstoffe.<br />

Das ist einerseits eine logische Entscheidung, oxidieren doch letzten Endes alle Metalle und<br />

Halbleiter in der Umwelt – also studiert man deren Oxidverbindungen, wenn man an ihren<br />

Oberflächen interessiert ist. Andererseits haben diese Materialien eine faszinierende Bandbreite an<br />

physikalisch-chemischen Eigenschaften. Unter den Metalloxiden finden sich die besten Isolierstoffe<br />

genauso wie Supraleiter, einige eignen sich als besonders aktive Katalysatoren, andere sind als<br />

besonders korrosionsbeständige Materialien bekannt. Diese Vielseitigkeit, verbunden mit der<br />

Möglichkeit, ihre Eigenschaften zu beeinflussen, machen Metalloxide für eine Fülle technischer<br />

Einsatzbereiche hochinteressant. In so gut wie allen gegenwärtig verfügbaren und zukünftig<br />

vorstellbaren Anwendungen dieser Materialien – Katalysatoren, Gassensoren, Batterien,<br />

Brennstoffzellen, neuartige elektronische Bauteile – spielen Oberflächen und Schnittstellen eine<br />

zentrale Rolle. Folglich ist Forschung, die sich grundsätzlichen Fragen nach Oberflächeneigenschaften<br />

und Prozessen an Oberflächen widmet, nicht nur für die wissenschaftlichen<br />

Disziplinen per se von Interessen, sondern hat auch große Auswirkungen auf Themen des<br />

Umweltschutzes, der Energiegewinnung und -speicherung sowie auf weite Bereiche anderer<br />

technischer Anwendungen.<br />

Ulrike Diebold hat sich bereits als junges Faculty-Mitglied an der Tulane University in New Orleans<br />

in den 1990er-Jahren mit grundsätzlichen Fragen der Oberflächenphysik bei Metalloxiden<br />

beschäftigt. Damals galten Metalloxide zwar als interessantes Forschungsgebiet, wurden allerdings<br />

als zu komplex sowie als zu „messy“ angesehen, um an ihnen sinnvolle Oberflächenforschung<br />

betreiben zu können. Ulrike Diebold hat als Erste gezeigt, dass man mittels Rastertunnelmikroskopie<br />

Materialdefekte auf einzelatomarer Ebene sichtbar machen kann und dass man<br />

chemische Reaktionen, die durch diese Fehler ausgelöst werden, Molekül für Molekül beobachten<br />

kann. Sie hat sich mit den weltweit besten theoretischen Gruppen zusammengetan, um ihre<br />

experimentell erzielten Ergebnisse zu modellieren, um daran anknüpfend ein besseres Verständnis<br />

zu entwickeln, wie chemische Reaktionen auf Oberflächen ablaufen. Sowohl ihre hoch-zitierten<br />

Review-Artikel, als auch ihre Originalarbeiten haben das gesamte Feld der Oberflächenphysik<br />

maßgeblich (mit-)gestaltet.<br />

Zukünftig will sich Ulrike Diebold und ihr Team darauf konzentieren, mittels neuer Methoden die<br />

Schnittstelle zwischen festen und flüssigen Phasen zu erforschen. Mithilfe des Wittgenstein-Preises<br />

wird sie ihre Anstrengungen intensivieren können, unter Verwendung eines elektrochemischen<br />

Rastertunnelmikroskops in neue Erkenntnisräume der Oberflächenphysik vorzudringen.


START-Preisträger 2013<br />

STEFAN L. AMERES<br />

„Molekulare Charakterisierung des Lebenszyklus<br />

von mikroRNAs“<br />

Institut für Molekulare Biotechnologie<br />

Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien<br />

stefan.ameres@imba.oeaw.ac.at


LEBENSLAUF<br />

Name:<br />

STEFAN L. AMERES<br />

Geburtsdatum: 10. Januar 1978<br />

Geburtsort:<br />

München, Deutschland<br />

derzeitige Position:<br />

Adresse:<br />

Gruppenleiter<br />

IMBA - Institute of Molecular Biotechnology GmbH<br />

Austrian Academy of Sciences<br />

Dr. Bohr-Gasse 3, 1030 Wien, Österreich<br />

Ausbildung:<br />

2004-2006 Doktorarbeit in Molekularbiologie mit Prof. Renée Schröder, Max. F.<br />

Perutz Laboratories, Universität Wien, Österreich<br />

2002-2003 Diplomarbeit in Mikrobiologie mit Prof. Wolfgang Hillen, Friedrich-<br />

Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland<br />

1998-2003 Studium der Biologie, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-<br />

Nürnberg, Deutschland<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

2012-aktuell<br />

Gruppenleiter am Institute of Molecular Biotechnology of the<br />

Austrian Academy of Sciences (IMBA), Wien, Österreich<br />

2007-2011 Postdoktorat mit Prof. Phillip D. Zamore, University of<br />

Massachusetts Medical School, Worcester, USA<br />

2006-2007 Postdoktorat mit Prof. Renée Schröder, Max F. Perutz Laboratories,<br />

Universität Wien, Österreich<br />

Preise und Forschungsstipendien:<br />

2009-2011 Schrödinger Fellowship (<strong>FWF</strong>)<br />

2009 The Genetics Society of America Award<br />

2008-2009 EMBO Long Term Fellowship<br />

2008 DOC Award der Stadt Wien<br />

2007 Vienna Biocenter PhD Award<br />

2007 OEGGGT Research Award For Young Scientists<br />

2007 Best Talk Award im Rahmen des MicroSymposium on Small RNAs<br />

2006 Keystone Symposia Scholarship<br />

2004-2006 Vienna Biocenter International PhD Program Fellowship<br />

2003 Diplom-Preis der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg


10 wichtigste Publikationen:<br />

Jahr Publikation<br />

2012 Xie, J.*, Ameres, S. L.*, Friedline, R., Hung, J.-H., Xie, Q., Zhong, L., Zhang,<br />

H., Su, Q., He, R., Mu, X., Li, C., Kim, J., Weng, Z., Flotte, T. R., Zamore, P. D.<br />

and Gao, G.<br />

AAV vector-mediated in vivo miRNA antagonism for studying miRNA function.<br />

Nature Methods, 2012 Mar 4, 9(4), 403-409. doi: 10.1038/nmeth.1903<br />

* equal contribution<br />

2011 Han, B.W., Hung, J.-H., Weng, Z., Zamore, P.D.*, Ameres S. L.*<br />

The 3´ to 5´ exoribonuclease Nibbler shapes the 3´ ends of microRNAs bound<br />

to Drosophila Argonaute 1.<br />

Current Biology, 2011 Nov 22, 21 (22), 1878-1887. doi:<br />

10.1016/j.cub.2011.09.034<br />

* co-corresponding authors.<br />

2010 Ameres, S. L., Horwich, M. D., Hung, J.-H., Xu, J., Ghildiyal, M., Weng, Z. and<br />

Zamore, P. D.<br />

Target RNA-directed trimming and tailing of small silencing RNAs.<br />

Science, 2010 Jun 18, 328 (5985),1534-39. doi: 10.1126/science.1187058<br />

2008 Tafer, H.*, Ameres, S. L.*, Obernosterer, G.*, Gebeshuber, C. A., Schroeder,<br />

R. Martinez, J., Hofacker, I. L.<br />

The impact of target site accessibility on potent siRNA design.<br />

Nature Biotechnology, 2008 May, 26 (5), 578-83. doi: 10.1038/nbt1404<br />

* equal contribution<br />

2007 Ameres, S. L., Martinez, J., Schroeder, R.<br />

Molecular basis for target-RNA recognition and cleavage by human RISC.<br />

Cell, 2007 Jul 13, 130 (1), 101-12. doi: 10.1016/j.cell.2007.04.037,<br />

2005 Ameres, S. L.*, Drueppel, L.*, Pfleiderer, K., Schmidt, A., Hillen, W., and<br />

Berens, C.<br />

Inducible DNA-loop formation blocks transcriptional activation by an SV40<br />

enhancer.<br />

EMBO J. 2005 Jan 26; 24 (2), 358-67. doi: 10.1038/sj.emboj.7600531<br />

* equal contribution


START-Preisträger 2013<br />

STEFAN L. AMERES<br />

MOLEKULARE CHARAKTERISIERUNG DES LEBENSZYKLUS<br />

VON MIKRORNAS<br />

Kleine nicht-kodierende RNAs regulieren die Expression von Genen in fast allen Eukaryonten und<br />

bergen enormes biotechnologisches und therapeutisches Potenzial. Mit einer Länge von nur ~22<br />

Nukleotiden gehören mikroRNAs zu den kürzesten funktionalen Ribonucleinsäuren.<br />

Zusammengenommen bilden sie jedoch eine der grössten Familien Gen-regulatorischer Moleküle in<br />

mehrzelligen Organismen. In der Fruchtfliege, sowie im Menschen, regulieren mikroRNAs mehr als<br />

die Hälfte aller Protein-kodierenden Gene. MikroRNAs spielen daher eine bedeutende Rolle in der<br />

Regulation zellulärer Prozesse, sowie der Entwicklung von Organismen, und können entscheidend<br />

zur Entstehung von Krankheiten beitragen.<br />

Unser Forschungsvorhaben zielt darauf ab die molekularen Prozesse, welche die Expression und<br />

Funktion von mikroRNAs kontrollieren, zu verstehen. Hierzu werden wir neue Regulationswege<br />

untersuchen, die zur speziefischen Zerstörung von mikroRNAs führen. Darüberhinaus werden wir<br />

neue Methoden zur Charakterisierung des dynamischen Wechselspies von mikroRNA Produktion<br />

und Abbau in lebenden Zellen entwickeln um die Ursachen die zur Fehlexpression von mikroRNAs<br />

in krankheits-verursachenden Zellen beitragen zu verstehen. Unsere Ergebnisse werden einen<br />

Leitfaden zur gezielten analytischen und therapeutischen Unterdrückung der Funktion von<br />

mikroRNAs etablieren.<br />

Unser Ziel ist fundamentale biologische Mechanismen der Genregulation durch kleine RNAs<br />

aufzuklären und auf ihre Anwendbarkeit zur Therapie von Krankheiten zu testen.


START-Preisträgerin 2013<br />

NOTBURGA GIERLINGER<br />

„Oberflächen und Grenzflächen in Pflanzen: Lignin,<br />

Suberin und Cutin“<br />

Department für Materialwissenschaften und<br />

Prozesstechnik<br />

Universität für Bodenkultur, Wien<br />

burgi.gierlinger@boku.ac.at


LEBENSLAUF<br />

Name:<br />

NOTBURGA GIERLINGER<br />

Geburtsdatum: 19. November 1970<br />

Geburtsort:<br />

Haslach a.d. Mühl, Oberösterreich<br />

derzeitige Position:<br />

Adresse:<br />

Oberassistentin, Wood Materials Science, Institut für Baustoffe,<br />

ETH Zürich<br />

Schaffmattstrasse 6, 8093 Zürich, Schweiz<br />

Ausbildung:<br />

1999-2003 Promotionsstudium an der Universität für Bodenkultur (BOKU),<br />

Institut für Botanik, Wien (Dr. rer. nat. tech.)<br />

„Chemistry, colour and brown-rot decay resistance of larch<br />

heartwood and FT-NIR based prediction models“<br />

1996-1999 Aufbaustudium Technischer Umweltschutz an der Universität für<br />

Bodenkultur (BOKU) und TU Wien<br />

1989-1995 Diplomstudium Biologie (Studienzweig Botanik) an der Universität<br />

Salzburg (Mag. rer. nat.)<br />

„Untersuchungen zum Wasserferntransport an der tropischen Liane<br />

Tetrastigma voinierianum“<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

11/2012-aktuell<br />

Oberassistentin, Wood Materials Science, Institut für Baustoffe,<br />

ETH Zürich<br />

2010-2012 Universitätsassistentin, Institut für Holzforschung, Universität für<br />

Bodenkultur (BOKU), Wien<br />

2009-2010 Universitätsassistentin, Institut für Polymerwissenschaften, JKU<br />

Linz<br />

2006-2009 Independent Researcher (APART Stipendium), Max-Planck Institut<br />

für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Abteilung Biomaterialien,<br />

Potsdam<br />

2004-2006 Post-doc am Max-Planck Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung,<br />

Abteilung Biomaterialien, Potsdam<br />

2003 Post-doc am Institut für Botanik, Universität für Bodenkultur<br />

(BOKU), Wien<br />

2002 Junior Researcher, Wood K plus (Kompetenzzentrum für<br />

Holzverbundwerkstoffe und Holzchemie), Linz, Austria<br />

1999-2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Botanik, Universität für<br />

Bodenkultur (BOKU), Wien<br />

1996-1999 Chemikerin (Wasseranalytik), BIUTEC, Wien<br />

Preise und Forschungsstipendien:<br />

2006-2009 APART Stipendium (Austrian program for advanced research and<br />

technology), Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />

2003 Klaus Fischer - Innovationspreis für Technik und Umwelt;<br />

Universität für Bodenkultur (BOKU), Wien<br />

2003 Sonderpreis im Wettbewerbs "Intelligente Anwendungen<br />

Nachwachsender Rohstoffe" im Programm “Fabrik der Zukunft”<br />

BMVIT


10 wichtigste Publikationen:<br />

Jahr Publikation<br />

2012 Gierlinger N, Keplinger T, Harrington M: Imaging of plant cell walls by Confocal<br />

Raman microscopy. Nature Protocols 7(9): 1694-1708.<br />

DOI:10.1038/nprot.2012.092<br />

2011 Richter S, Müssig J, Gierlinger N: Functional plant cell wall design revealed by<br />

the Raman imaging approach. Planta 233(4): 763-772. DOI: 10.1007/s00425-<br />

010-1338-z<br />

2010 Gierlinger N, Luss S, König C, Konnerth J, Eder M, Fratzl P: Cellulose<br />

microfibril orientation of Picea abies and its variability at the micron-level<br />

determined by Raman imaging. Journal of Experimental Botany 61(2): 587-<br />

595. DOI: 10.1093/jxb/erp325<br />

2010 Schreiber N, Gierlinger N, Pütz N, Fratzl P, Neinhuis C, Burgert I (2010) G-<br />

fibres in storage roots of Trifolium pratense (Fabaceae): Tensile stress<br />

generators for contraction. Plant Journal 61(5): 854-861. DOI: 10.1111/j.1365-<br />

313X.2009.04115.x<br />

2008 Gierlinger N, Goswami L, Schmidt M, Burgert I, Coutand C, Rogge T,<br />

Schwanninger M: In-situ FT-IR microscopic study on enzymatic treatment of<br />

poplar wood cross-sections. Biomacromolecules 9: 2194-2201. DOI:<br />

10.1021/bm800300b<br />

2007 Gierlinger N, Schwanninger M: The potential of Raman microscopy and Raman<br />

imaging in plant research - Review. Spectroscopy 21(2): 69-89.<br />

2006 Gierlinger N, Schwanninger M, Reinecke A, Burgert I: Molecular changes<br />

during tensile deformation of single wood fibers followed by Raman<br />

microscopy. Biomacromolecules, 7 (7): 2077-2081. DOI: 10.1021/bm060236g<br />

2006 Gierlinger N, Schwanninger M: Chemical imaging of secondary plant cell walls<br />

by Confocal Raman microscopy. Plant physiology 140: 1246-54. DOI:<br />

10.1104/pp.105.066993<br />

2004 Gierlinger N, Jacques D, Schwanninger M, Wimmer R, Pâques LE: Extractives<br />

and lignin content of different species and origins of larch heartwood (Larix sp.)<br />

and relationships to brown-rot decay-resistance, Trees, 18: 230-36. DOI:<br />

10.1007/s00468-003-0300-0<br />

2002 Gierlinger N, Schwanninger M, Hinterstoisser B, Wimmer R: Rapid<br />

determination of heartwood extractives in Larix sp. by means of Fourier<br />

transform near infrared spectroscopy. Journal of Near Infrared spectroscopy<br />

10: 203-214.


START-Preisträgerin 2013<br />

NOTBURGA GIERLINGER<br />

OBERFLÄCHEN UND GRENZFLÄCHEN IN PFLANZEN:<br />

LIGNIN, SUBERIN UND CUTIN<br />

Beim Übergang der Pflanzen vom Wasser zum Land spielten komplexe phenolische Verbindungen<br />

(Lignin, Extraktstoffe) und natürliche Polyester (Cutin, Suberin) eine wichtige Rolle, da sie neue<br />

Grenzflächen und Oberflächen mit hydrophobisierenden Eigenschaften ermöglichten. Um in den<br />

sehr vielfältigen Lebensräumen zu überleben entwickelten sich durch Adaptionen<br />

verschiedenartigste Pflanzenkörper mit hoch spezialisierten Gewebe- und Zelltypen, die<br />

unterschiedliche Eigenschaften aufweisen und verschiedene Funktionen erfüllen. Das wird erreicht<br />

durch eine sich ändernde Zusammensetzung und Struktur auf den verschiedenen hierarchischen<br />

Ebenen (mm-µm-nm Bereich). Trotz prinzipieller Kenntnisse besteht immer noch eine große<br />

Wissenslücke bezüglich Polymerisation der hydrophobisierenden Inhaltsstoffe, sowie deren<br />

Verteilung, Zusammensetzung und Struktur auf Mikro- und Nanoebene.<br />

Daher soll in diesem Projekt mit Hilfe von Raman-Mikroskopie (Raman-Imaging) die chemische<br />

Zusammensetzung auf Mikroebene untersucht werden. Dabei wird mit einem Laserstrahl ein<br />

Mikrotomschnitt abgerastert und die Frequenzunterschiede zum eingestrahlten Licht aufgezeichnet.<br />

Diese charakteristischen Energien von Molekülschwingungen des Materials erlauben daher<br />

Rückschlüsse auf die molekulare Struktur (chemische Zusammensetzung) auch in Abhängigkeit von<br />

der Position. Jedes Raman-Image basiert auf Tausenden von Spektren, wovon jedes ein<br />

molekularer Fingerabdruck auf Mikroebene ist. Derzeit gelingt es nur einen Teil der chemischen und<br />

strukturellen Informationen aus den Raman-Spektren zu extrahieren. Durch das im Projekt<br />

erworbene Wissen über die Raman-Signatur der Pflanzen sowie ihrer Einzelkomponenten und die<br />

Anwendung neuer multivariater Datenanalyse-Methoden werden mehr Informationen zugänglich<br />

gemacht werden. Chemische und strukturelle Unterschiede können so mit einer räumlichen<br />

Auflösung von ≈ 0.3µm (Beugungsbegrenzung der mikroskopischen Auflösung) werden. Um<br />

gleichzeitig die Nanostruktur und –mechanik aufzuklären wird dieselbe Region mit einer scharfen<br />

Spitze(tip) eines Rasterkraftmikroskops (AFM) abgescannt. Eine Kombination beider Methoden (Tip<br />

enhanced Raman-Spektroskopie) soll die Entschlüsselung der chemischen Zusammensetzung auf<br />

der Nano-Ebene ermöglichen.<br />

Mit diesen anspruchsvollen Methoden werden wir 1) die Lignifizierung innerhalb der nativen<br />

Zellwand verfolgen und ungelöste Fragen rund um die Lignin Polymerisation angehen, 2) die<br />

Chemie und Struktur der Tracheiden und Gefäßwände auf Mikro-und Nano-Ebene und etwaige<br />

Auswirkungen auf die hydraulischen und mechanischen Eigenschaften aufklären, 3) die<br />

Mikrochemie und Nanostruktur von Cuticula und Periderm und ihren Einfluss auf die<br />

Barriereeigenschaften entschlüsseln und 4) beantworten ob und wenn ja wie sich Trockenstress auf<br />

der Mikro- und Nanoebene widerspiegelt. Neue Einblicke in die Variabilität, Verteilung und<br />

Zusammensetzung der Pflanzenpolymere und den Einfluss von Trockenstress werden gewonnen<br />

und wichtige Struktur-Funktions-Beziehungen aufgeklärt. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

sind gewinnbringend für die Botanik, Pflanzenbau, Forstwirtschaft und Holzwirtschaft sowie eine<br />

optimierte Nutzung der pflanzlichen Rohstoffe und können neue biomimetische Ansätze (Lernen von<br />

der Natur) inspirieren.


START-Preisträger 2013<br />

CLEMENS HEITZINGER<br />

„Partielle Differentialgleichungen für die<br />

Nanotechnologie“<br />

Fakultät für Mathematik<br />

Universität Wien<br />

Clemens.Heitzinger@univie.ac.at


LEBENSLAUF<br />

Name:<br />

CLEMENS HEITZINGER<br />

Geburtsdatum: 9. Dezember 1974<br />

Geburtsort:<br />

Linz<br />

derzeitige Position:<br />

Adresse:<br />

Principal investigator, Austrian Institute of Technology (AIT), Wien<br />

Armbrustergasse 27/4<br />

1190 Wien<br />

Ausbildung:<br />

April 2010<br />

Dezember 2002<br />

Dezember 1999<br />

Habilitation, Angewandte Mathematik, TU Wien.<br />

Dr. techn., mit Auszeichnung, TU Wien.<br />

Dipl.-Ing., Technische Mathematik, mit Auszeichnung, TU Wien.<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

4/2012-aktuell Principal investigator, Austrian Institute of Technology (AIT), Wien<br />

9/2010-3/2013 Senior research associate, Department of Applied Mathematics<br />

and Theoretical Physics, University of Cambridge, UK<br />

10/2008-11/2008 Visiting researcher, Center for Integrated Systems, Stanford<br />

University.<br />

4/2008 Visiting researcher, Center for Integrated Systems, Stanford<br />

University.<br />

1/2008-2/2008 Visiting professor, Department of Mathematics and Statistics,<br />

Arizona State University.<br />

8/2007-9/2012 Universitätsassistent, Institut für Mathematik, Universität Wien.<br />

1/2007-7/2007 Assistent, Institut für Mikroelektronik, TU Wien.<br />

8/2005-12/2006 Research associate, School of Electrical and Computer<br />

Engineering, Purdue University.<br />

10/2003-8/2005 Visiting researcher, Department of Mathematics and Statistics,<br />

Arizona State University.<br />

2/2000-9/2003 Forschungsassistent, TU Wien.<br />

Preise und Forschungsstipendien:<br />

4/2008-6/2009 Jubiläumsfonds-Projekt der Stadt Wien für die Österreichische<br />

Akademie der Wissenschaften<br />

10/2003 <strong>FWF</strong> Erwin Schrödinger Stipendium


10 wichtigste Publikationen:<br />

Jahr Publikation<br />

2013 Stefan Baumgartner and Clemens Heitzinger. A one-level FETI method for<br />

the drift-diffusion- Poisson system with discontinuities at an interface. J.<br />

Comput. Phys., 26 pages, 2013. At press.<br />

2013 Clemens Heitzinger and Christian Ringhofer. Multiscale modeling of<br />

fluctuations in stochastic elliptic PDE models of nanosensors. Commun. Math.<br />

Sci., 21 pages, 2013. At press.<br />

2013 Stefan Baumgartner, Clemens Heitzinger, Aleksandar Vacic, and Mark A.<br />

Reed. Predictive simulations and optimization of nanowire field-effect PSA<br />

sensors including screening. Nanotechnology, 24(22):225503/1–9, June<br />

2013.<br />

2012 Stefan Baumgartner and Clemens Heitzinger. Existence and local uniqueness<br />

for 3d self-consistent multiscale models for field-effect sensors. Commun.<br />

Math. Sci., 10(2):693–716, 2012.<br />

2012 Manuel Punzet, Dieter Baurecht, Franz Varga, Heidrun Karlic, and Clemens<br />

Heitzinger. Determination of surface concentrations of individual moleculelayers<br />

used in nanoscale biosensors by in-situ ATR-FTIR spectroscopy.<br />

Nanoscale, 4(7):2431–2438, 2012.<br />

2011 Stefan Baumgartner, Martin Vasicek, Alena Bulyha, and Clemens Heitzinger.<br />

Optimization of nanowire DNA sensor sensitivity using self-consistent<br />

simulation. Nanotechnology, 22(42):425503/1–8, 2011.<br />

2011 Clemens Heitzinger and Christian Ringhofer. A transport equation for<br />

confined structures derived from the Boltzmann equation. Commun. Math.<br />

Sci., 9(3):829–857, 2011.<br />

2011 Alena Bulyha and Clemens Heitzinger. An algorithm for three-dimensional<br />

Monte-Carlo simulation of charge distribution at biofunctionalized surfaces.<br />

Nanoscale, 3(4):1608–1617, 2011.<br />

2010 Clemens Heitzinger, Yang Liu, Norbert J. Mauser, Christian Ringhofer, and<br />

Robert W. Dutton. Calculation of fluctuations in boundary layers of nanowire<br />

field-effect biosensors. J. Comput. Theor. Nanosci., 7(12):2574–2580, 2010.<br />

2010 Clemens Heitzinger, Norbert Mauser, and Christian Ringhofer. Multiscale<br />

modeling of planar and nanowire field-effect biosensors. SIAM J. Appl. Math.,<br />

70(5):1634–1654, 2010.


START-Preisträger 2013<br />

CLEMENS HEITZINGER<br />

PARTIELLE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN FÜR DIE<br />

NANOTECHNOLOGIE<br />

Das Ziel dieses Projekts ist es, mathematische Modelle und Simulationswerkzeuge für neue<br />

Anwendungen in der Nanotechnologie zu entwickeln. In den letzten Jahren haben führende<br />

Experimentalwissenschaftler Nanodrähte für die Detektion von Bio- und Gasmolekülen verwendet,<br />

sie haben Nanoporen für die nächste Generation der DNA-Sequenzierung untersucht und sie haben<br />

Metamaterialien mit neuen Eigenschaften hergestellt. Allerdings wurden diese Errungenschaften<br />

nicht von theoretischem Verständnis begleitet. Daher ist das Ziel dieses Projekts, deterministische<br />

und stochastische Differentialgleichungen und Systeme davon zu verwenden um neue Bauelemente<br />

zu modellieren, mathematische Eigenschaften dieser Gleichungen und Systeme zu beweisen und<br />

effiziente numerische Algorithmen für realistische Simulationen zu entwickeln.<br />

Die Anwendungen führen zu neuen Modellgleichungen und -systemen und daher auch zu neuen<br />

mathematischen Problemen zum Beispiel die Existenz, die Eindeutigkeit und die Glattheit der<br />

Lösungen betreffend. Gleichzeitig ist unser Ziel, quantitatives Verständnis für diese aktuellen und<br />

relevanten Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Quantitatives Verständnis ermöglicht besseres<br />

Design und unterstützt die Entwicklung von neuen Technologien.<br />

Partielle Differentialgleichungen gehören zu den wichtigsten und grundlegendsten Modellen in den<br />

Wissenschaften. Einfach gesagt sind sie Gleichungen, die die Abhängigkeiten zwischen den<br />

Ableitungen von Funktionen von zwei oder mehr Variablen beschreiben. Die Schönheit der<br />

Mathematik besteht darin, daß solche mathematische Modelle sehr abstrakt sind, und daher ist<br />

eine Gleichung oder ein System von Gleichungen oft für viele Anwendungen relevant. Ein wichtiger<br />

Teil dieses Projekts ist über die Berechnung von Mittelwerten hinauszugehen indem stochastische<br />

partielle Differentialgleichungen verwendet werden, das heißt, daß die Modellgleichungen zufällige<br />

Effekte miteinschließen.<br />

Zu den Anwendungen zählen Nanodraht-Biosensoren und Nanodraht-Gassensoren, Nanoporen,<br />

nanostrukturierte Materialen wie zum Beispiel Metamaterialien, Materialien mit zufälliger Struktur,<br />

usw. Die Anwendungen sind relevant, weil sie an der Front der Forschung sind und konkrete<br />

Auswirkungen auf Gesundheitswesen und Lebensqualität haben. Nanodraht-Sensoren ermöglichen<br />

die Detektion von winzigen Mengen von giftigen Gasen, von Molekülen in der Atemluft und von<br />

Tumormarkern in Blut. Nanoporen gelten als eine Basistechnologie für die nächste Generation der<br />

DNA-Sequenzierung. Nanostrukturierte und zufällige Metamaterialen sind künstliche Materialien, die<br />

zum Beispiel die Effizienz von Solarzellen verbessern können.<br />

Es gibt internationale Kooperationspartner an der Arizona State University, an der Universität von<br />

Cambridge, an der Columbia University, an der Stanford University, in Toulouse, und an der Yale<br />

University.


START-Preisträger 2013<br />

GEORGIOS KATSAROS<br />

„Loch Spin-Qubits und Majorana-Fermionen in<br />

Germanium“<br />

Institut für Halbleiter- und Festkörperphysik<br />

Universität Linz<br />

Georgios.Katsaros@jku.at


LEBENSLAUF<br />

Name:<br />

GEORGIOS KATSAROS<br />

Geburtsdatum: 6. September 1976<br />

Geburtsort:<br />

Athen/Griechenland<br />

derzeitige Position:<br />

Adresse:<br />

Gruppenleiter/Lise Meitner Stipendiant<br />

Johannes Kepler Universität<br />

Altenbergerstr. 69<br />

4040 Linz<br />

Ausbildung:<br />

13.04.2006 Doktor der Physik<br />

01.04.1999 Physikdiplom<br />

1994-1999 Physik Studium an den Universität Patras/Griechenland<br />

1982-1994 Schulausbildung in Athen/Griechenland<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

6/2012-aktuell<br />

Gruppenleiter in der Gruppe von Prof. Rastelli am Institut für<br />

Halbleiter und Festkörperphysik an der Johannes Kepler Universität<br />

Linz/Österreich<br />

12/2010-5/2012 Gruppenleiter in der Gruppe von Prof. Schmidt am Institut für<br />

Integrative Nanowissenschaften am IFW-Dresden/Deutschland<br />

12/2006-11/2010 Post-Doktorand in der Gruppe von Dr. De Franceschi am CEA-<br />

Grenoble/Frankreich<br />

2002-2006 Doktorand in der Gruppe von Prof. K. Kern am Max-Planck-Institut<br />

für Festkörperforschung in Stuttgart/Deutschland<br />

6/2001-5/2002 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe von Dr. Falaras am<br />

Institut für Physikalische Chemie, NCSR-Demokritos/<br />

Athen/Griechenland<br />

Preise und Forschungsstipendien:<br />

2012-2014 Lise Meitner Stipendium<br />

2008-2010 Post-Doktorand DFG Forschungsstipendium<br />

2003 10 monatiges Doktorandenstipendium vom DAAD<br />

2002 3-Jahres Doktorandenstipendium vom griechischen Staat (IKY<br />

Stipendium)


10 wichtigste Publikationen:<br />

Jahr Publikation<br />

2013 Ares, N., Golovach, V. N., Katsaros, G., Stoffel, M., Fournel, F., Glazman, L. I.,<br />

Schmidt, O.G. and De Franceschi, S.<br />

Nature of tunable g factors in quantum dots<br />

Phys. Rev. Lett. 110, 046602 (2013).<br />

2012 Lee, E. J. H., Jiang, X., Aguado, R., Katsaros, G., Lieber, C. M. and De<br />

Franceschi, S.<br />

Zero-bias anomaly in a nanowire quantum dot coupled to superconductors<br />

Phys. Rev. Lett. 109, 186802 (2012).<br />

2012 Zhang, J. J., Katsaros G., Montalenti, F., Scopece, D., Rezaev, R. O., Mickel,<br />

C., Rellinghaus, B., Miglio, L., De Franceschi, S., Rastelli, A. and Schmidt,<br />

O.G.<br />

Monolithic growth of ultra-thin Ge nanowires on Si(001)<br />

Phys. Rev. Lett. 109, 085502 (2012).<br />

2011 Katsaros, G., Golovach, V.N., Spathis, P., Ares, N., Fournel, F., Schmidt, O.G.,<br />

Glazman, L.I. and De Franceschi S.<br />

Observation of spin selective tunnelling in SiGe nanocrystals<br />

Phys. Rev. Lett. 107, 246601 (2011).<br />

2010 Katsaros, G., Spathis, P., Stoffel, M., Fournel, F., Mongillo, M., Bouchiat, V.,<br />

Lefloch, F., Rastelli, A., Schmidt O.G., and De Franceschi, S.<br />

Hybrid superconductor-semiconductor devices made from self-assembled<br />

SiGe nanocrystals on silicon<br />

Nature Nanotechnology 5, 458-464 (2010).<br />

2008 Katsaros, G., Tersoff, J., Stoffel, M., Rastelli, A., Acosta-Diaz, P., Kar, G. S.,<br />

Costantini, G., Schmidt, O. G. and Kern, K.<br />

Positioning of strained islands by interaction with surface nanogrooves<br />

Phys. Rev. Lett. 101, 096103 (2008).<br />

2005 Denker, U., Rastelli, A., Stoffel, M., Tersoff, J., Katsaros, G., Costantini, G.,<br />

Kern, K., Phillipp, N. Y., Jesson, D. E. and Schmidt, O. G.<br />

Lateral motion of SiGe islands driven by surface-mediated alloying<br />

Phys. Rev. Lett. 94, 216103 (2005).<br />

2005 Katsaros, G., Costantini, G., Stoffel, M., Esteban, R., Bittner, A. M., Rastelli, A.,<br />

Denker U., Schmidt, O. G., and Kern, K.<br />

Kinetic origin of island intermixing during the growth of Ge on Si(001)<br />

Phys. Rev. B 72, 195320 (2005).<br />

2002 Stergiopoulos, T., Arabatzis, I.M., Katsaros, G., Falaras, P.<br />

Binary polyethylene-titania solid-state redox electrolyte for highly efficient<br />

nanocrystalline TiO2 photoelectrochemical cells<br />

Nano letters 2, 1259-1261 (2002).<br />

2002 Katsaros, G., Stergiopoulos, T., Arabatzis, I. M., Papadokostaki, K. G. and<br />

Falaras, P.<br />

A solvent-free composite polymer/inorganic oxide electrolyte for high efficient<br />

solid-state dye-sensitized solar cells<br />

Journal of Photochemistry and Photobiology A 149, 191-198 (2002).


START-Preisträger 2013<br />

GEORGIOS KATSAROS<br />

LOCH SPIN-QUBITS UND MAJORANA-FERMIONEN IN GERMANIUM<br />

Die Erfindung des Transistors führte zur Entstehung des klassischen Computers in dem alle<br />

schnellen Prozesse Ladungszustände zum Codieren von Informationen nutzen. In den 80er Jahren<br />

erkannte man, dass sich die Rechengeschwindigkeit unter Nutzung der Prinzipien der<br />

Quantenmechanik erhöhen lässt. In einem sogenannten „Quantencomputer“ wird die Information in<br />

einem Quanten-Bit (Qubit), einem quantenmechanischen Zweiniveausystem, kodiert. Ein Beispiel<br />

dafür ist der Spin eines Elektrons, der ein solches Zweiniveausystem bilden kann, da die Spin-up /<br />

Spin-down Konfigurationen unter Einfluss eines Magnetfeldes unterschiedliche Energien aufweisen.<br />

In der Quantenmechanik ist es möglich, gleichzeitig in der Spin-up-und Spin-down Konfiguration zu<br />

sein. Durch die Verwendung dieses „Prinzips der Superposition“ wäre man in der Lage, die<br />

Rechengeschwindigkeit exponentiell zu erhöhen. Die Thematik des Quantencomputers fasziniert<br />

derzeit viele Forscher wodurch verschiedene Systeme als potentielle Qubits erforscht werden. Ein<br />

gravierendes Problem dabei ist allerdings der Verlust der Quanteninformation aufgrund von<br />

Dekohärenz. Dekohärenz bedeutet, dass wenn man ein System in einem bestimmten Zustand<br />

herstellt, es durch Wechselwirkung mit seiner Umgebung unbeabsichtigt einen anderen Zustand<br />

annehmen kann.<br />

Eine Lösung für dieses Problem könnte der topologische Quantencomputer sein, welcher auf Grund<br />

seines Funktionsprinzips nicht für Dekohärenz anffällig ist. Dies wäre der Fall, wenn beispielsweise<br />

die beiden Niveaus eines Qubits immer auf Null-Energie sind - und das unabhängig von<br />

Umwelteinflüssen. An dieser Stelle kommen Majorana-Fermionen ins Spiel - hierbei handelt es<br />

sich um Teilchen, die ihre eigenen Antiteilchen sind. Quantum Bits aus Majorana- Fermionen<br />

könnten benutzt werden, um einen solchen topologischen Quantencomputer zu realisieren.<br />

Das Ziel des geplanten Projektes ist es, solch grundlegende physikalische Prinzipien im<br />

Nanometerbereich anhand von Silizium-kompatiblen Technologien zu studieren. Dies könnte den<br />

direkten Transfer von neuen Konzepten und Ideen in die aktuelle Informationstechnologie<br />

ermöglichen. Wir haben dafür Ge-Nanodrähte ausgewählt, die selbstorganisiert auf Silizium<br />

wachsen. Das Hauptziel dieses Projektes ist es, das Potenzial dieser Nanodrähte für die<br />

Realisierung sowohl von Spin-Qubits, als auch von Majorana-Fermionen zu erforschen. Die<br />

langfristige Vision ist es, diese zwei Arten von "Quanten-Hardware" zu koppeln, was die kohärente<br />

Übertragung von Quanteninformation zwischen ihnen ermöglichen könnte.


START-Preisträger 2013<br />

DAVID A. KEAYS<br />

„Zelluläre Grundlagen von Magnetorezeption“<br />

Institut für Molekulare Pathologie<br />

IMP, Wien<br />

David.Keays@imp.ac.at


LEBENSLAUF<br />

Name:<br />

DAVID ANTHONY KEAYS<br />

Geburtsdatum: 15. März 1976<br />

Geburtsort:<br />

Johannesburg, Südafrika<br />

Staatsbürgerschaft: Australien<br />

derzeitige Position:<br />

Adresse:<br />

Gruppenleiter<br />

IMP - Institut für Molekular Pathologie, Dr-Bohr Gasse, 1030 Wien.<br />

Ausbildung:<br />

2006 Doctor of Philosophy (D’Phil) – University of Oxford<br />

2001 Bachelor of Science with Honours BSc (Hons) - University of<br />

Melbourne<br />

1999 Bachelor of Laws with Honours LLB (Hons) - University of<br />

Queensland<br />

1999 Bachelor of Science (BSc) - University of Queensland<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

2008-aktuell<br />

Independent Fellow am Institut für Molekulare Pathologie;<br />

Beförderung zum Gruppenleitern im Jahr 2012<br />

2006-2008 Post-Doc am Wellcome Trust Centre for Human Genetics,<br />

University of Oxford; Etablierung eines ENU-Mutagenese-Screens<br />

zur Identifikation neuer Mausmodelle für<br />

Neuroentwicklungserkrankungen<br />

2002-2006 Doktoratsstudent an der University of Oxford; Titel der Arbeit „The<br />

Identification and Characterisation of Novel ENU-Induced Mouse<br />

Mutants.”; Supervision durch Professor Jonathan Flint, Professor<br />

Kay Davies und Professor Nick Rawlins<br />

2000-2001 Bachelor(honours)-Student an der University of Melbourne; Titel der<br />

Arbeit „Isolation and Characterisation of Novel Conotoxins from<br />

Conus victoriae.”; Supervision durch Dr. Bruce Livett und Dr. Ken<br />

Gayler<br />

Preise und Forschungsstipendien:<br />

2012 EMBO Young Investigator 2012, European Molecular Biology Organisation;<br />

2011 Stand Alone Grant 2011, <strong>FWF</strong> – Der Wissenschaftsfonds<br />

2011 EU-Rare Grant in Kooperation mit Professor Jamel Chelly und Professor<br />

Renzo Guerrini<br />

2008 Stand Alone Grant, <strong>FWF</strong> – Der Wissenschaftsfonds<br />

2007 Novartis Bursary, Novartis Foundation;<br />

2006 St Anne’s Junior Research Fellow<br />

2005 Wellcome Trust Training Fellowship<br />

2004 Peter Beaconsfield Prize in Bioscience, Oxford University;<br />

2004 Verne Chapman Young Investigator Award, International Mouse Genome<br />

Conference<br />

2004 Merton College Prize Scholarship<br />

2002 Overseas Research Scholarship, Universities UK<br />

2002 Christopher Welch Scholarship, Oxford University<br />

2000 Amgen Australian Award for Excellence in Biotechnology,<br />

University of Melbourne<br />

2000 Deans Honours List; Biochemie Fachbereich, University of Melbourne


10 wichtigste Publikationen:<br />

Jahr Publikation<br />

2013 Lauwers M, Pichler P, Edelman NB, Resch GP, Ushakova L, Salzer MC,<br />

Heyers D, Saunders M, Shaw J, Keays DA. An iron-rich organelle in Avian hair<br />

cells. Current Biology, May 20 2013, 23(10); 924.<br />

http://dx.doi.org/10.1016j.cub.2013.04.025.<br />

2013 Watkins-Chow DE,Cooke J, Pidsley R, Edwards A, Slotkin R, Leeds KE, Mullen<br />

R, Campbell TG, Salzer MC, Biondini L, Phan Dinh Tuy F, Chelly J, Loreni F,<br />

Flint J, Pavan WJ, Keays DA. Mutations in Rps7 cause abnormal neuronal<br />

development and a spectrum of TRP53-dependent phenotypes. Plos Genetics,<br />

2013 Jan;9(1).<br />

2012 Breuss M, Heng JI, Poirier K, Tian G, Jaglin XH, Qu Z, Braun A, Bahi-Buisson<br />

N, Clausen T, Chelly J, Cowan NJ, Keays DA. Mutations in the -tubulin gene<br />

TUBB5 cause microcephaly. Cell Reports, 2012 Dec 27;2(6):1554-62.<br />

http://www.cell.com/cell-reports/fulltext/S2211-1247(12)00414-7<br />

2012 Treiber CD, Salzer CM, Riegler J, Edelman N, Sugar C, Breuss M, Pichler P,<br />

Cadiou H, Saunders M, Lythgoe M, Shaw J, Keays DA. Clusters of iron rich<br />

cells in the upper beak of pigeons are macrophages not magnetosensitive<br />

neurons. Nature. 2012 Apr 11;484(7394):367-70.<br />

http://www.ucl.ac.uk/cabi/PDF/2012_Treiber_et_al._Nature.pdf.<br />

2012 Pagnamenta AT, Lise S, Harrison V, Stewart H, Jayawant S, Quaghebeur G,<br />

Deng AT, Murphy VE, Akha ES, Rimmer A, Mathieson I, Knight SJ, Kini U,<br />

Taylor JC, Keays DA. Exome sequencing can detect pathogenic mosaic<br />

mutations present at low allele frequencies. J Hum Genet. 2012 Jan;57(1):70-<br />

2. doi:10.1038/jhg.2011.128.<br />

2011 Edwards A, Treiber CT, Breuss M, Pidsley R, Huang GJ, Cleak J, Oliver P, Flint<br />

J, Keays DA. Cytoarchitectural disruption of the superior colliculus and an<br />

enlarged acoustic startle response in the Tuba1a mutant mouse.<br />

Neuroscience, 2011 Nov 10;195:191-200.<br />

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3188702/<br />

2010 Keays DA, Cleak J, Huang GJ, Edwards A, Braun A, Pidlsey R and Flint J. The<br />

Role of Tuba1a in Adult Hippocampal Neurogenesis and the Formation of the<br />

Dentate Gyrus. Dev Neuroscience, 2010;32(4):268-77.<br />

DOI:10.1159/000319663<br />

2009 Jaglin XH, Poirier K, Saillour Y, Buhler E, Tian G, Bahi-Buisson N, Fallet-<br />

Bianco C, Phan-Dinh-Tuy F, Kong XP, Bomont P, Castelnau-Ptakhine L, Odent<br />

S, Loget P, Kossorotoff M, Snoeck I, Plessis G, Parent P, Beldjord C, Cardoso<br />

C, Represa A, Flint J, Keays DA, Cowan NJ, Chelly J. Mutations in the betatubulin<br />

gene TUBB2B result in asymmetrical polymicrogyria. Nature Genetics.<br />

2009 May 24. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2883584/<br />

2008 Groszer M, Keays DA, Deacon RM, de Bono JP, Gaub S, Baum M, French<br />

CA, Nicod J, Coventry JA, Enard W, Fray , Brown SD, Nolan P, Svante P,<br />

Channon KM, Eilers J, Ehret G, Rawlins JP, Fisher SE. Impaired Synaptic<br />

Plasticity and Motor Learning in Mice with a Point Mutation Implicated in<br />

Human Speech Deficits. Current Biology. 2008 Mar 11;18(5):354-62.<br />

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2917768/<br />

2007 Keays DA, Tian G, Poirier K, Huang G, Siebold S, Cleak J, Oliver P,<br />

Washbourne R, Fray M, Harvey RJ, Molnar Z, Pinon M, Dear N, Brown SD,<br />

Rawlins JP, Davies KE , Cowan NJ, Patrick Nolan P, Chelly J, Flint J. Mutations<br />

in -tubulin cause defects in neuronal migration in mice and lissencephaly in<br />

humans. Cell. 2007 Jan 12;128(1):45-57.<br />

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1885944/


START-Preisträger 2013<br />

DAVID KEAYS<br />

ZELLULÄRE GRUNDLAGEN VON MAGNETOREZEPTION<br />

Jedes Jahr unternehmen Millionen von Tieren atemberaubende Reisen über Ozeane hinweg durch<br />

ganze Erdhemisphären, geleitet vom magnetischen Feld der Erde. Die zellulären Mechanismen<br />

dieses geheimnisvollen Sinnes, auch bekannt als Magnetorezeption, sind immer noch ein<br />

ungelöstes Rätsel.<br />

Eine Theorie, die versucht zu erklären, wie Tiere magnetische Felder detektieren können, ist die<br />

Magnetit-Hypothese der Magnetorezeption.<br />

Diese nimmt an, dass magnetische Information durch einen kleinen, intrazellulären Kompass aus<br />

Eisen in Nervenreize transformiert wird. Meine Arbeitsgruppe verwendet ein breites Spektrum von<br />

molekularen, magnetischen, histologischen und physiologischen Methoden bei der Suche nach<br />

diesem schwer fassbaren, biologischen Kompass. Brieftauben sind berühmt für ihren<br />

Orientierungssinn und können von unbekannten Orten sicher nach Hause finden, sogar wenn sie<br />

hunderte von Kilometern davon entfernt sind.<br />

Vor kurzem haben wir eine Population sensorischer Nervenzellen im Innenohr gefunden, die einen<br />

einzelnen Eisenball enthalten. Unsere zukünftige Forschung konzentriert sich auf die Frage, ob<br />

diese außergewöhnlichen Strukturen magentische Felder detektieren, und welche Gene notwendig<br />

sind für den Magnetsinn.<br />

Die Erkenntnis, wie die Natur es schafft Magnetorezeption zu realisieren, wird es Wissenschaftlern<br />

ermöglichen andere biologische Systeme sensitiv gegenüber Magnetfeldern zu machen. In Zukunft<br />

könnten diese molekularen Maschinen zum Beispiel dazu dienen, Neuronen in Patienten mit<br />

neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson selektiv anzuschalten.


START-Preisträger 2013<br />

OVIDIU PAUN<br />

„Evolution durch wiederholende<br />

Allopolyploidisierung“<br />

Department für Botanische Systematik und<br />

Evolutionsforschung<br />

Universität Wien<br />

ovidiu.paun@univie.ac.at


LEBENSLAUF<br />

Name:<br />

OVIDIU PAUN<br />

Geburtsdatum: 30. Dezember 1976<br />

Geburtsort:<br />

Constanta, Rumänien<br />

derzeitige Position:<br />

Adresse:<br />

Gruppen- und Projektleiter.<br />

Universität Wien, Biodiversitätszentrum, Rennweg 14, A-1030 Wien<br />

Ausbildung:<br />

2001-2005 Doktoratstudium am Universität Wien<br />

1995-2000 Abschluss des Studiums (Dipl. Ing.) an der Universität für<br />

Bodenkultur und Tierkunde, Bukarest, Rumänien<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

09/2010-aktuell Projektleiter und Gruppenleiter an der Universität Wien<br />

09/2008-08/2010 Marie Curie Postdoctoral Fellow, Jodrell Labor, Royal Botanic<br />

Gardens, Kew (U.K.) in der Gruppe von Prof. Mark Chase<br />

09/2006-08/2008 Erwin Schrödinger Postdoctoral Stipendiat, Jodrell Labor, Royal<br />

Botanic Gardens, Kew (U.K.) in der Gruppe von Prof. Mark Chase<br />

12/2005-08/2006 Postdoktorale wissenschaftlicher Mitarbeit an der Universität Wien<br />

Preise und Forschungsstipendien:<br />

2013 <strong>FWF</strong>-Projekt P25363<br />

2011 Marie Curie Reintegration Stipend<br />

2010 <strong>FWF</strong>-Projekt P22260<br />

2009 Elected Fellow of the Linnean Society of London<br />

2007 Marie Curie Intra-European Fellowship<br />

2006 Erwin Schrödinger Stipend des <strong>FWF</strong><br />

2002 Award for Young Investigators in Plant Systematics, International<br />

Association for Plant Taxonomy<br />

2001 Ernst Mach Stipendium, ÖAD


10 wichtigste Publikationen:<br />

Jahr Publikation<br />

2012 Flatscher R, Frajman B, Schönswetter P, Paun O. 2012. Environmental<br />

heterogeneity and phenotypic divergence: can heritable epigenetic variation aid<br />

speciation? Genetics Research International<br />

http://dx.doi.org/10.1155/2012/698421<br />

2011 Paun O, Bateman R, Fay MF, Luna JA, Moat J, Hedrén M, Chase MW. 2011.<br />

Altered gene expression and ecological divergence in sibling allopolyploids of<br />

Dactylorhiza (Orchidaceae). BMC Evolutionary Biology 11: 113<br />

http://dx.doi.org/10.1186/1471-2148-11-113<br />

2010 Paun O, Bateman RM, Fay MF, Hedrén M, Civeyrel L, Chase MW. 2010.<br />

Stable epigenetic effects and adaptation in allopolyploid orchids (Dactylorhiza:<br />

Orchidaceae). Molecular Biology and Evolution 27: 2465-2473<br />

http://dx.doi.org/10.1093/molbev/msq150<br />

2009 Paun O, Forest F, Fay MF, Chase MW. 2009. Hybrid speciation in<br />

angiosperms: Parental divergence drives ploidy. New Phytologist 182: 507-518<br />

http://dx.doi.org/10.1111/j.1469-8137.2009.02767.x<br />

2009 Alvarez N, Thiel-Egenter C, Tribsch A, Holderegger R, Manel S, Schönswetter<br />

P, Taberlet P, Brodbeck S, Gaudeul M, Gielly L, Küpfer P, Mansion G, Negrini<br />

R, Paun O, Pellecchia M, Rioux D, Schüpfer F, Van Loo M, Winkler M, Gugerli<br />

F, Consortium I. 2009. History or ecology? Substrate type as a major driver of<br />

spatial genetic structure in Alpine plants. Ecology Letters 12: 632-640<br />

http://dx.doi.org/10.1111/j.1461-0248.2009.01312.x<br />

2008 Paun O, Schönswetter P, Winkler M, IntraBioDiv Consortium, Tribsch A. 2008.<br />

Historical divergence versus contemporary gene flow: evolutionary history of<br />

the calcicole Ranunculus alpestris group (Ranunculaceae) in the European<br />

Alps and the Carpathians. Molecular Ecology 17: 4263-4275<br />

http://dx.doi.org/10.1111/j.1365-294X.2008.03908.x<br />

2007 Paun O, Fay MF, Soltis DE, Chase MW. 2007. Genetic and epigenetic<br />

alterations after hybridization and genome doubling. Taxon 56: 649-656<br />

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2980832/<br />

2006 Paun O, Stuessy TF, Hörandl E. 2006. The role of hybridization,<br />

polyploidization and glaciation in the origin and evolution of the apomictic<br />

Ranunculus cassubicus complex. New Phytologist 171: 223-236<br />

http://dx.doi.org/10.1111/j.1469-8137.2006.01738.x<br />

2006 Paun O, Greilhuber J, Temsch EM, Hörandl E. 2006. Patterns, sources and<br />

ecological implications of clonal diversity in apomictic Ranunculus carpaticola.<br />

Molecular Ecology 15: 897-910<br />

2006 Paun O, Hörandl E. 2006. Evolution of hypervariable microsatellites in<br />

apomictic polyploid lineages of Ranunculus carpaticola: directional bias at<br />

dinucleotide loci. Genetics 174: 387-398<br />

http://dx.doi.org/10.1534/genetics.105.052761


START-Preisträger 2013<br />

OVIDIU PAUN<br />

EVOLUTION DURCH WIEDERHOLENDE ALLOPOLYPLOIDISIERUNG<br />

Plötzliche Veränderungen in der Umwelt, beispielsweise im Zuge des Klimawandels, aber auch<br />

interne Faktoren, wie Hybridisierung oder eine Verdoppelung des gesamten Chromosomensatzes,<br />

verursachen häufig rasche Anpassungen von Lebewesen an die veränderten Bedingungen. Die<br />

Mechanismen die zu raschen Anpassungen führen, können derzeit nicht vollständig nachvollzogen<br />

werden. Dieses Projekt erforscht die molekularen Mechanismen, die den Arten einer bedrohten<br />

Orchideengattung erlauben, sich an verschiedene Habitate anzupassen.<br />

Es wird die Hypothese getest , dass Variation in epigenetischer Information, welche sich in den<br />

letzten Jahren neben der reinen DNA-Sequenz selbst als (bedingt) erblicher Faktor herausgestellt<br />

haben, den Organismen ermöglicht, sich relativ rasch an andere Umweltbedingungen anzupassen.<br />

Unsere Forschung hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Verständnis der Dynamik von<br />

Anpassungs- und Differenzierungsmechanismen, die in natürlichen Populationen wirken und<br />

Schlüsselprozesse in der Entstehung und Erhaltung von Biodiversität sind.<br />

Die vorliegende Studie konzentriert sich auf mehrere europäische Fingerwurz-Arten (Dactylorhiza),<br />

die natürliche Hybriden aus demselben Paar von Elternarten darstellen, aber alle doppelt so viele<br />

Chromosomen wie die Elternarten haben. Dadurch enthalten ihre Genome redundante Kopien aller<br />

Genen, die in besonderen Entwicklungsphasen oder unter bestimmten Umweltbedingungen in<br />

verschiedenen Kombinationen exprimiert werden können. Trotz ihres gemeinsamen Ursprungs, die<br />

untersuchten Arten unterscheiden sich morphologisch und ökologisch.<br />

Unter Verwendung der neuesten Entwicklungen im Bereich von Hochleistungs-DNA-<br />

Sequenzierungstechniken (d.h. Next Generation Sequencing), welche die vergleichende<br />

Untersuchung von Millionen Basenpaaren erlauben, zusammen mit Feldexperimenten, können wir<br />

die Hypothese testen, dass die molekulare Grundlage unterschiedlicher Anpassungen nicht in<br />

genetischer Variation besteht.<br />

Unsere Forschung wird eine der umfangreichsten Studie, natürlicher Variation innerhalb einer<br />

wilden Pflanzengruppe liefern und zu einem tieferen Einblick in die Auswirkungen von<br />

Genomverdoppelung auf die Evolution von Stoffwechselvorgängen verhelfen, welche für die<br />

Anpassung an ökologische Gegebenheiten und letztlich für die Artbildung von Bedeutung sind. Es<br />

wird zeigen, wie genetische Muster entstehen können und Polymorphismen in der Gen-Expression<br />

zustande kommen, während Arten sich in der Landschaft ausbreiten. Schlussendlich könnte das<br />

vorgeschlagene Projekt zu einem gesteigerten Verständnis und daher einer besseren<br />

Vorhersagbarkeit des Spektrums molekulare Prozesse führen, die auf intraspezifischem Niveau<br />

(Populationsniveau) wirken.


START-Preisträger 2013<br />

THOMAS POCK<br />

„Bilevel Lernen in der Computer Vision“<br />

Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen<br />

Technische Universität Graz<br />

pock@icg.tugraz.at


LEBENSLAUF<br />

Name:<br />

THOMAS POCK<br />

Geburtsdatum: 23. Mai 1978<br />

Geburtsort:<br />

Graz<br />

derzeitige Position:<br />

Adresse:<br />

Assistenzprofessor<br />

Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen, Technische<br />

Universität Graz, Inffeldgasse 16, 8010 Graz<br />

Ausbildung:<br />

2005-2008 Doktorat in Telematik, TU Graz<br />

1998-2004 Master in Telematik, TU Graz<br />

1997-1998 Wehrdienst<br />

1992-1997 HTL für Maschinenbau, Klagenfurt<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

1/2012-aktuell Assistenzprofessor, TU Graz<br />

10/2008-12/2011 Universitätsassistent, TU Graz<br />

3/2008-9/2008 PostDoc, Universität Bonn<br />

9/2006-2/2008 Universitätsassistent, TU Graz<br />

1/2005-8/2006 Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter, TU Graz<br />

Preise und Forschungsstipendien:<br />

2007 Hauptpreis der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung (DAGM)


10 wichtigste Publikationen:<br />

Jahr Publikation<br />

2007 C. Zach, T. Pock, and H. Bischof. A duality based approach for realtime TV-L1<br />

optical flow. In 29th DAGM Symposium on Pattern Recognition, pages 214–<br />

223.<br />

2008 T. Pock, T. Schoenemann, G. Graber, H. Bischof, and D. Cremers. A convex<br />

formulation of continuous multi-label problems. In European Conference on<br />

Computer Vision (ECCV)<br />

2009 T. Pock, D. Cremers, H. Bischof, and A. Chambolle. An algorithm for<br />

minimizing the Mumford Shah functional. In International Conference on<br />

Computer Vision (ICCV).<br />

2009 T. Pock, D. Cremers, A. Chambolle, and H. Bischof. A convex relaxation<br />

approach for computing minimal partitions. In IEEE Computer Society<br />

Conference on Computer Vision and Pattern Recognition (CVPR).<br />

2010 K. Bredies, K. Kunisch, and T. Pock. Total generalized variation. SIAM Journal<br />

on Imaging Sciences, 3(3):492–526.<br />

2011 A. Chambolle and T. Pock. A first-order primal-dual algorithm for convex<br />

problems<br />

with applications to imaging. Journal of Mathematical Imaging and Vision,<br />

40(1):120–145.<br />

2011 T. Pock and A. Chambolle. Diagonal preconditioning for first order primal-dual<br />

algorithms. In International Conference of Computer Vision (ICCV 2011).<br />

2012 K. Bredies, T. Pock, and B. Wirth. Convex relaxation of a class of vertex<br />

penalizing<br />

functionals. Journal of Mathematical Imaging and Vision, accepted for<br />

publication.<br />

2012 A. Chambolle, D. Cremers, and T. Pock. A convex approach to minimal<br />

partitions.<br />

SIAM Journal on Imaging Sciences, 5(4):1113–1158.<br />

2013 K. Kunisch and T. Pock. A bilevel optimization approach for parameter learning<br />

in variational models. SIAM Journal on Imaging Sciences, accepted for<br />

publication.


START-Preisträger 2013<br />

THOMAS POCK<br />

BILEVEL LERNEN IN DER COMPUTER VISION<br />

Durch die rasante Entwicklung von Bildaufnahmesystemen, wie zum Beispiel hochauflösende<br />

Digitalkameras, medizinische Scanner, aber auch Smartphones, ist die Computer Vision mittlerweile<br />

ein zentrales Thema in Forschung und Industrie geworden. Fast jeder Mensch hat heutzutage eine<br />

Videokamera und einen leistungsstarken Rechner in Form eines Smartphones in der Tasche. Ultra<br />

hochauflösende Digitalkameras erlauben ganze Städte aus der Luft aufzunehmen und dann mit<br />

Hilfe der Methoden der Computer Vision dreidimensional zu rekonstruieren. Auch in der<br />

Verkehrssicherheit spielt das maschinelle Sehen eine zunehmend größere Rolle. Die neuesten<br />

Autos der Oberklasse sind bereits mit einem Fahrerassistenzsystem ausgestattet, welches<br />

überwiegend auf Methoden der Computer Vision beruht.<br />

Die Probleme der Computer Vision gehören zu den sogenannten inversen Problemen, das<br />

bedeutet, dass man aus den beobachteten Bildern, die zuvor durch eine Projektion der<br />

dreidimensionalen Welt auf die zweidimensionale Bildebene entstanden sind, wieder auf<br />

Eigenschaften der dreidimensionalen Welt rückschließen möchte. Da diese Probleme im<br />

Allgemeinen keine eindeutige Lösung haben, muss ein gewisser Grad an Vorwissen eingebracht<br />

werden.<br />

Als großes Vorbild fungiert hier das menschliche visuelle System, welches selbst unter widrigsten<br />

Umständen im Stande ist, wichtige Eigenschaften der Welt zu erkennen (z.B. Autofahren bei Regen<br />

und Dunkelheit). Um solches Vorwissen effizient in die Problemformulierung einzubringen, stellt<br />

man diese Aufgabe sehr häufig als mathematisches Optimierungsproblem dar. Man betrachtet<br />

dabei ein sogenanntes Variationsmodell welches bewertet wie sehr eine Lösung dem Vorwissen<br />

entspricht und wie gut die beobachteten Daten (Bilder) erklärt werden.<br />

Ziel ist es, jene Lösung zu finden, welche das Variationsmodell minimiert, also den besten<br />

Kompromiss zwischen Vorwissen und Datentreue liefert. Dabei variiert man die Lösung des Modells<br />

so lange, bis man die minimale Lösung gefunden hat.<br />

Bestehende Variationsmodelle in der Computer Vision wurden bis jetzt überwiegend von Hand<br />

entworfen und basieren daher auf relativ einfachen Eigenschaften von Bildern. In vielen praktischen<br />

Anwendungen zeigt sich aber, dass diese Modelle viel zu grob sind und dem menschlichen<br />

visuellen System noch deutlich unterlegen sind.<br />

Wir werden daher in diesem Projekt deutlich komplexere Variationsmodelle entwickeln die wir mit<br />

Methoden der Bilevel Optimierung lernen werden. Die Grundidee diese Bilevel<br />

Optimierungsansatzes ist es, die Modellparameter so zu wählen, dass das Variationsmodell<br />

angewandt auf Bilder einer Trainingsdatenbank zu bestmöglichen Ergebnissen führt. Unser<br />

Hauptziel ist es, die Methoden der Bilevel Optimierung so weit zu entwickeln, dass sie für eine<br />

Vielzahl von Problemen in der Computer Vision verwendet werden können.<br />

Die Erkenntnisse aus diesem Projekt werden zu fundamental neuen Modellen führt, welche<br />

hinsichtlich spezieller Anwendungen und Bilddaten optimiert werden können, und verglichen mit<br />

bestehenden Variationsmodellen zu deutlich besseren Ergebnissen in praktischen Anwendungen<br />

führen werden.


START-Preisträger 2013<br />

PAOLO SARTORI<br />

„Der Blick des Archivs. Dokumentieren und Regieren<br />

im islamischen Mittelasien“<br />

Institut für Iranistik<br />

Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien<br />

Paolo.Sartori@oeaw.ac.at


LEBENSLAUF<br />

Name:<br />

PAOLO SARTORI<br />

Geburtsdatum: 3. April 1975<br />

Geburtsort:<br />

Montecchio Maggiore (VI), Italien<br />

derzeitige Position:<br />

Adresse:<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

Institut für Iranistik der ÖAW, Apostelgasse 23 1030 Wien<br />

Ausbildung:<br />

2002-2006 Promotionsstudium an der Universität Rom „la Sapienza“,<br />

Dissertationsfach: Islamwissenschaft: Geschichte und Philologie;<br />

mündliche Prüfung am 30. 03. 2006<br />

1993-1998<br />

Magisterstudium an der Universität Venedig „Ca‘ Foscari“:<br />

Hauptfach Orientalistik, Nebenfach Iranistik<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

1/2013-aktuell<br />

8/2011-aktuell<br />

Herausgeber der Zeitschrift Journal of the Economic and Social<br />

History of the Orient (Brill)<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Iranistik der<br />

Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien<br />

2007-2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Orientalischen Institut der Martin-<br />

Luther Universität, Halle/Saale (Deutschland)<br />

2006-2007 Lehrbeauftragter für Islamisches Recht und Kulturgeschichte<br />

Zentralasiens an der Universität Triest und Palermo<br />

Preise und Forschungsstipendien:<br />

April-Mai 2012 Gastprofessor, École des Hautes Études en Sciences Sociales<br />

(Paris)<br />

2010-2013 (declined<br />

in 2011)<br />

Stipendium im Rahmen des Forschungsprojektes „The Archives<br />

Talk: Writing the Social History of Colonial Central Asia” gefördert<br />

vom VolkswagenStiftung<br />

2007-2010 Stipendium im Rahmen des Forschungsprojektes Islamic Law<br />

under Colonial Rule: Tashkent Qadi Courts during the Period 1865<br />

to 1928 gefördert vom VolkswagenStiftung<br />

2001-2002 Stipendium von der Universität Perugia


10 wichtigste Publikationen:<br />

Jahr Publikation<br />

2013 Explorations in the Social History of Modern Central Asia (19 th – early 20 th<br />

century) (Leiden/Boston: Brill): 350 S. [Hrsg.]<br />

2012 Gemeinsam mit Ido Shahar “Legal Pluralism in Muslim-Majority Colonies:<br />

Mapping the Terrain,” Journal of the Economic and Social History of the Orient<br />

55/4-5: 637-663<br />

2012 Authorized Lies: Colonial Agency and Legal Hybrids in Tashkent, ca. 1881-<br />

1893,” Journal of the Economic and Social History of the Orient 55/4-5 (2012):<br />

688-717<br />

2012 “Murder in Manghishlaq: Notes on an Instance of Application of Qazaq<br />

Customary Law in Khiva (1895),” Der Islam 88/2: 217-258<br />

2011 “The Evolution of Third-Party Mediation in Modern and Colonial Central Asia,”<br />

Journal of the Economic and Social History of the Orient 54/3: 311-52<br />

2011 “The Birth of a Custom: Nomads, Qadis, and Established Legal Practices in the<br />

Tashkent province (ca. 1880-1919),” Islamic Law and Society 18/3-4: 293-326<br />

2010 A Muslim Interwar Soviet Union (= Die Welt des Islams 50/3-4) [Hrsg.]<br />

2010 The Land Question in Colonial Central Asia (= Central Asian Survey 29/1)<br />

[Hrsg.]<br />

2008 La nazione nella tradizione. Millat nelle pubblicistica degli ‘ulamā’ di Tashkent<br />

(1917-1918) (= Rivista degli Studi Orientali, Vol. LXXIX: Supplemento no. 1),<br />

110 S.<br />

2003 Altro che seta. Corano e progresso in Turkestan (1865-1917) (Udine:<br />

Campanotto Editore), 160 S.


START-Preisträger 2013<br />

PAOLO SARTORI<br />

DER BLICK DES ARCHIVS. DOKUMENTIEREN UND REGIEREN IM<br />

ISLAMISCHEN MITTELASIEN<br />

Zahlreiche Archivbestände aus der islamischen Welt sind gesammelt und herausgegeben worden,<br />

aber ihre Aufarbeitung in Hinblick auf größere historische Fragestellungen steht noch ganz am<br />

Anfang. Dieses Projekt hat sich daher zum Ziel gesetzt, die Motivationen zu untersuchen, die der<br />

Produktion und Aufbewahrung von Dokumenten in einem islamischen Gemeinwesen zugrunde<br />

liegen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, wurde anstelle eines auf die Gewinnung von<br />

Einzeldaten zielenden („extrahierenden“) Ansatzes ein „holistischer“ Zugang zu Textkorpora<br />

gewählt.<br />

Als Untersuchungsgegenstand wurde eine der reichsten Sammlungen von Dokumenten in<br />

arabischer Schrift im islamisch geprägten Zentralasien gewählt: Das Archiv der Kanzlei der<br />

Qunghrat-Dynastie in Khiva im 19. Jahrhundert. Folgende Überlegungen haben zu dieser Wahl<br />

geführt: Die bekannten mittelalterlichen islamischen Dokumentensammlungen sind nur<br />

fragmentarisch erhalten; die Osmanischen Archive hingegen sind viel zu umfangreich für einen<br />

holistischen Zugang. Die Bestände jedoch, die die Tätigkeit der Qunghrat-Kanzlei repräsentieren,<br />

haben mit ihren 10.158 Blatt einen Umfang, der durch ein Team erfahrener Wissenschaftler als<br />

Ganzes bearbeitet werden kann. Dazu kommt, dass die potentielle Bedeutung dieses Archivs für die<br />

historische Forschung seit langem in der Wissenschaft bemerkt worden ist.<br />

Dieses Projekt beruht auf einem hermeneutischen Zugang zu Dokumenten. Damit ist gemeint, dass<br />

ich jeglichen Text als eine sprachliche Strategie auffasse, die Personen oder Personengruppen<br />

spezifische Handlungsmöglichkeiten bereitstellt. Dokumente werden also nicht einfach nach der<br />

traditionellen Taxonomie der Diplomatik kategorisiert.<br />

Das Projekt untersucht zwar eine Kultur der Dokumentation, die in einer Region der islamischem<br />

Welt (im zentralasiatischen Khorezm) entwickelt wurde, aber es soll nicht zu einer essentialistischen<br />

Auffassung von einer „islamischen Kultur der Dokumentation“ führen. Im Gegenteil ist beabsichtigt,<br />

die konventionellen Interpretationen bezüglich eines islamischen „Archivdenkens“ kritisch zu<br />

hinterfragen. Die Frage nach den Absichten hinter der Produktion und Bewahrung aller Texte in der<br />

Kanzlei von Khiva führt uns zur Erforschung ihrer möglichen Nutzungen.<br />

Nur wenn wir Erkenntnisse über die Beweggründe gewinnen, die dem Entstehen des Archivs von<br />

Khiva zugrunde liegen, können wir hoffen zu verstehen, wie mit dem sachlichen Gehalt dieser<br />

Archivdokumente umgegangen wurde. Erst dieser Zugang wird uns ein Lesungen der Texte<br />

ermöglichen, die sie für eine zielführende und ertragreiche historische Auswertung erschließen.


START-Preisträger 2013<br />

STEFAN WOLTRAN<br />

„Dekomposition und Dynamische Programmierung<br />

für komplexe Berechnungsprobleme“<br />

Institut für Informationssysteme<br />

Technische Universität Wien<br />

woltran@dbai.tuwien.ac.at


LEBENSLAUF<br />

Name:<br />

STEFAN WOLTRAN<br />

Geburtsdatum: 8. Januar 1975<br />

Geburtsort:<br />

Mödling, Österreich<br />

derzeitige Position:<br />

Adresse:<br />

Universitätsassistent<br />

Hofherrgasse 8/2; 1100 Wien; Österreich<br />

Ausbildung:<br />

2003 Rigorosum, TU Wien<br />

2001 Diplomprüfung, TU Wien, Studium: Informatik<br />

1994 Matura (HTBLuVA Wr. Neustadt)<br />

Berufliche Laufbahn:<br />

2008 Habilitation im Fach „Informationssysteme“<br />

2007-aktuell<br />

Univ.-Ass. TU Wien, Inst. f. Informationssysteme<br />

2001-2007 Projekt-Ass. TU Wien, Inst. f. Informationssysteme<br />

Preise und Forschungsstipendien:<br />

2012 Best Paper Award (KR 2012)<br />

2010 Best Paper Awards (COMMA 2010, RR 2010)<br />

2005 Best Paper Award (ASP Workshop)<br />

2002 OCG-Förderpreis für herausragende Diplomarbeit


10 wichtigste Publikationen:<br />

Jahr Publikation<br />

2012 W. Dvorak, R. Pichler, S. Woltran: Towards Fixed-Parameter Tractable<br />

Algorithms for Abstract Argumentation. Artificial Intelligence 186(1):1-37.<br />

http://dx.doi.org/10.1016/j.artint.2012.03.005<br />

2012 B. Bliem, M. Morak, S. Woltran: D-FLAT: Declarative problem solving using tree<br />

decompositions and answer-set programming. Theory and Practice of Logic<br />

Programming(4-5): 445-464.<br />

http://dx.doi.org/10.1017/S1471068412000129<br />

2011 W. Dvorak, S. Woltran: On the Intertranslatability of Argumentation Semantics.<br />

Journal of Artificial Intelligence Research 41:445-475.<br />

http://dx.doi.org/10.1613/jair.3318<br />

2011 E. Oikarinen, S. Woltran: Characterizing Strong Equivalence for Argumentation<br />

Frameworks. Artificial Intelligence 175(14-15):1985-2009.<br />

http://dx.doi.org/10.1016/j.artint.2011.06.003<br />

2010 W. Dvorak, S. Woltran: Complexity of Semi-Stable and Stage Semantics in<br />

Argumentation Frameworks. Information Processing Letters 110(11):425-430.<br />

http://dx.doi.org/10.1016/j.ipl.2010.04.005<br />

2010 G. Brewka, S. Woltran: Abstract Dialectical Frameworks. Proceedings of the<br />

12th International Conference on the Principles of Knowledge Representation<br />

and Reasoning, 102-111, AAAI Press.<br />

http://aaai.org/ocs/index.php/KR/KR2010/paper/view/1294/1605<br />

2009 M. Truszczynski, S. Woltran: Relativized Hyperequivalence of Logic Programs<br />

for Modular Programming. Theory and Practice of Logic Programming 9(6):781-<br />

819.<br />

http://dx.doi.org/10.1017/S1471068409990159<br />

2009 M. Jakl, R. Pichler, S. Woltran: Answer-Set Programming with Bounded<br />

Treewidth. Proceedings of the 21st International Joint Conference on Artificial<br />

Intelligence, 816-822, AAAI Press.<br />

http://ijcai.org/papers09/Papers/IJCAI09-140.pdf<br />

2008 S. Woltran: A Common View on Strong, Uniform, and Other Notions of<br />

Equivalence in Answer-Set Programming. Theory and Practice of Logic<br />

Programming 8(2):217-234.<br />

http://dx.doi.org/10.1017/S1471068407003250<br />

2007 T. Eiter, M. Fink., S.Woltran: Semantical Characterizations and Complexity of<br />

Equivalences in Answer Set Programming. ACM Transactions on<br />

Computational Logic 8(3).<br />

http://dx.doi.org/10.1145/1243996.1244000<br />

2004 S. Woltran: Characterizations for Relativized Notions of Equivalence in Answer<br />

Set Programming. Proceedings of the 9th European Conference on Logics in<br />

Artificial Intelligence, 161-173. Springer LNCS 3229.<br />

http://dx.doi.org/10.1007/978-3-540-30227-8_16


START-Preisträger 2013<br />

STEFAN WOLTRAN<br />

DEKOMPOSITION UND DYNAMISCHE PROGRAMMIERUNG FÜR<br />

KOMPLEXE BERECHNUNGSPROBLEME<br />

Die Geschichte des Computers und der Elektronischen Datenverarbeitung ist seit ihren Anfängen<br />

von zwei zentralen Einsatzgebieten geprägt worden, nämlich einerseits die effiziente Handhabung<br />

von großen Datenmengen (z.B. in Datenbankystemen für Lohnverrechnnung, Buchhhaltung, etc.)<br />

und andererseits das Abarbeiten von komplexen Algorithmen, die z.B. in Expertensystemen,<br />

Diagnose-tools, oder in Spielen wie Schach zum Tragen kommen.<br />

Aktuell gewinnen allerdings Fragestellungen die beide Problemfelder umfassen, also komplexe<br />

Berechnugen auf großen Datenmengen auszuführen haben, eine immer größere Bedeutung. Als ein<br />

Beispiel seien hier Plattformen wie Facebook erwähnt, die heutzutage von Hundert Millionen<br />

UserInnen verwendet werden, die ihrerseits in (Freundschafts-)beziehungen zueinander stehen. Ein<br />

typisches komplexes Berechnungsproblem in diesem Umfeld wäre nun z.B. das Identifizieren einer<br />

(möglichst kleinen) Menge von BenutzerInnen sodass alle Personen im Netzwerk mittels der<br />

Freundschaftsbeziehung direkt erreichbar sind.<br />

Weitere Beispiele wären sogenannte Ontologien (z.B. aus dem medizinischen Bereich, wo in<br />

SNOMED-CT ca. 311,000 hierarchisch organisierte Konzepte gespeichert sind) und der Bereich der<br />

Bio-Informatik, wo es komplexe Moleküle oder Gene zu analysieren gilt.<br />

Im Moment sind komplexe Abfragen auf großen Datenmengen ein unüberwindbares Hindernis für<br />

Standard-Algorithmen, d.h. diese Algorithem können im Allgemeinen das gegebenen Problem nicht<br />

in einer vertretbaren Zeit lösen. Dieses Hindernis kann jedoch überwunden werden, wenn man sich<br />

Struktureigenschaften zu Nutze macht, die sich üblicherweise in Probleminstanzen aus konkreten<br />

Anwendungsgebieten finden lassen.<br />

Tatsächlich sind weder soziale Netzwerke zufällig generierte Graphen noch repräsentieren<br />

Ontologien eine beliebige Sammlung von Relationen. Diese Faktum spiegelt sich in sog. Sturkutur-<br />

Parametern wider. Diese wurden wiederum im Berich der Parametrisierten Komplexität als<br />

theoretische Grundlage für effiziente Lösungsalgrorithmen für generell schwierige<br />

Aufgabenstellungen (d.h. Probleme deren Lösung im Allgemeinen einen exponentiellen Aufwand in<br />

der Größe der Datenmenge bedingt) identifiziert.<br />

Ziel dieses Projekts ist die praktische Umsetzung dieser Ideen in obengenannten<br />

Anwendungsbereichen. Zu diesem Zweck wollen wir die Konzepte der Decomposition, wo Probleme<br />

bzgl. ihrer Struktureigenschaften zerlegt werden, und des Dynamic Programmings, das sind<br />

spezielle Algorithmen die ein Problem entlang einer solchen Zerlegung abarbeiten, einsetzen.<br />

Der innovative Aspekt des Projekts liegt in der Tatsache, dass wir die angesprochenen<br />

Struktureigenschaften sowohl in Daten als auch in komplexen Abfragen selbst nutzen wollen.<br />

Auf dieser Grundlage sollen neue innovative Methoden entwickelt werden.


Mitglieder der Internationalen Jury<br />

des Wittgenstein-Preises und des START-Programms 2013<br />

Natural and Technical Sciences<br />

HACKBUSCH<br />

Wolfgang<br />

Max-Planck-Institut für Mathematik<br />

in den Naturwissenschaften Leipzig, DE<br />

Mathematics<br />

Mathematik<br />

JARLSKOG<br />

Cecilia<br />

KLITZING<br />

Klaus von<br />

Lund Institute of Technology<br />

Lund University, SE<br />

Max-Planck-Institut für Festkörperforschung<br />

Max Planck Gesellschaft, Stuttgart, DE<br />

Theoretical Physics<br />

Theoretische Physik<br />

Experimental Physics<br />

Experimentelle Physik<br />

NAYFEH<br />

Ali H.<br />

REBEK, jr.<br />

Julius<br />

ROLLAND<br />

Colette<br />

Virginia Polytechnic Institute and State<br />

University, Blacksburg, USA<br />

The Scripps Research Institute<br />

La Jolla, USA<br />

Centre de Recherche en Informatique<br />

Université Paris1 Panthéon Sorbonne, FR<br />

Engineering, Mechanics<br />

Ingenieurwissenschaften,<br />

Mechanik<br />

Chemistry<br />

Chemie<br />

Computer sciences,<br />

Informatik


Humanities and Social Sciences<br />

GREENHALGH<br />

Susan<br />

Department of Anthropology,<br />

Harvard University, USA<br />

Anthropology<br />

Anthropologie<br />

NIJKAMP<br />

Peter<br />

Department of Spatial Economics<br />

Free University of Amsterdam, NL<br />

Economics<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

ZIOLKOWSKI<br />

Jan L.<br />

(CHAIR)<br />

Department of the Classics<br />

Harvard University, USA<br />

Comparative Literature<br />

and Linguistic<br />

Vergleichende Literaturund<br />

Sprachwissenschaften<br />

Life Sciences<br />

CROCE Carlo<br />

Human Cancer Genetics Program<br />

Ohio State University, USA<br />

Biochemistry, Molecular<br />

Biology,<br />

Molecular Virology,<br />

Immunology & Medical<br />

Genetics<br />

Biochemie,<br />

Molekuarbiologie,<br />

Immunolgie und<br />

Medizinische Genetik,<br />

Molekulare Virologie<br />

FEARON<br />

Douglas T.<br />

School of Clinical Medicine<br />

University of Cambridge, UK<br />

Neurosciences<br />

Neurowissenschaft<br />

SCHACHNER<br />

CAMARTIN<br />

Melitta<br />

Institut für Biosynthese Neuraler Strukturen<br />

Universität Hamburg, DE<br />

Neurosciences<br />

Neurowissenschaft<br />

SOLTIS Pamela<br />

Florida Museum of Natural History<br />

Laboratory of Molecular Systematic and<br />

Evolutionary Genetics Grainesville,<br />

Florida, USA<br />

Neurosciences<br />

Neurowissenschaft

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