Kundenmagazin vom Dezember 2013 - Geberit
Kundenmagazin vom Dezember 2013 - Geberit
Kundenmagazin vom Dezember 2013 - Geberit
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Knowhow<br />
<strong>Kundenmagazin</strong><br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
Erster Ausblick auf die Aquatherm 2014<br />
Sigma70 und neues<br />
Elektro-Schweißgerät<br />
Produktion bei <strong>Geberit</strong><br />
Fast alles hausgemacht
Langlebigkeit<br />
schafft<br />
Vertrauen.<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
es gab eine Zeit, in der Bezeichnungen<br />
wie „made in Austria“ oder „made in<br />
Switzerland“ genau das bedeuteten,<br />
was sie aussagten – und dies oft bis<br />
zur letzten Schraube. Heute streiten<br />
Politiker und Juristen darüber, wie<br />
weit eine Herkunftsbezeichnung noch<br />
zutreffen muss.<br />
<strong>Geberit</strong> verzichtet auf geografische Herkunftsbezeichnungen. Ganz einfach<br />
deshalb, weil <strong>Geberit</strong> Produkte fast ausnahmslos von <strong>Geberit</strong> selbst hergestellt<br />
werden. Und dies meist an einem europäischen Produktionsstandort, unter<br />
kompromissloser Einhaltung allerstrengster Qualitäts-, Sicherheits- und Nachhaltigkeitsrichtlinien.<br />
So gibt es in Österreich zwei hochmoderne Produktionswerke<br />
in Pottenbrunn bei St. Pölten und in Matrei am Brenner, in Deutschland<br />
sind es vier, in der Schweiz drei Standorte und einige weitere in Europa.<br />
Nehmen wir zum Beispiel die jährlich in Millionenstückzahlen hergestellten<br />
Unterputzspülkästen: 95 Prozent aller Bestandteile dieses Produkts – Füll- und<br />
Spülventile inbegriffen – werden in unserem süddeutschen Werk Pfullendorf<br />
von Grund auf gefertigt, zusammengebaut und geprüft.<br />
Die Qualität dieser Unterputzspülkästen können Sie wahrscheinlich aus eigener<br />
Erfahrung beurteilen. In dieser Ausgabe des <strong>Kundenmagazin</strong>s erfahren Sie, wie<br />
effizient, umweltschonend und sauber ihre Produktion abläuft. Und weshalb den<br />
Produktionsteams von <strong>Geberit</strong> niemand so schnell das Wasser reichen kann.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieses Magazins.<br />
Herausgeber<br />
<strong>Geberit</strong> Vertriebs GmbH & Co KG<br />
Gebertstraße 1<br />
3140 Pottenbrunn<br />
T +43 2742 401 0<br />
F +43 2742 401 50<br />
sales.at@geberit.com<br />
→ www.geberit.at<br />
Auflage<br />
8000. Erscheinung: viermal jährlich.<br />
Die Wiedergabe einzelner Beiträge, auch<br />
auszugsweise, ist nur mit Genehmigung<br />
der Redaktion gestattet.<br />
Clemens Rapp, Geschäftsleitung<br />
Titelbild<br />
Hochautomatisierte Herstellung von<br />
Füll ventilen im Werk Pfullendorf.<br />
Fotos<br />
Michael Suter (Seiten 9, 20–23)<br />
Stefan Schmid (Seiten 12–13)<br />
Alex Sauer (Titelbild, Seiten 16–19)<br />
2<br />
3
Inhalt<br />
News<br />
<strong>Geberit</strong> AquaClean<br />
Das WC, das Sie mit Wasser reinigt.<br />
Mehr<br />
Komfort<br />
für Ihre<br />
Gäste.<br />
2<br />
3<br />
document1471720961960738734.indd 1 02.10.<strong>2013</strong> 09:52:54<br />
1<br />
Raffinierte Eleganz<br />
Betätigungsplatte<br />
Sigma70 6<br />
Leidenschaft und Energie<br />
Der neue Omicron<br />
Campus 10<br />
Nachfrageorientierte<br />
Produktion<br />
Hinter den Kulissen 16<br />
Arktisches Klima<br />
Profis am Drücker 20<br />
Inhalt<br />
News 5<br />
Funktionelles Zubehör für Monolith 8<br />
Einstellen der Spülgarnitur 9<br />
Neues Elektroschweißgerät 12<br />
Einfache Montage: <strong>Geberit</strong> AquaClean Sela 14<br />
1<br />
<strong>Geberit</strong> AquaClean legt<br />
neue Hotelbroschüre auf<br />
<strong>Geberit</strong> AquaClean schafft nicht nur in privaten<br />
Badräumen eine neue Dimension des<br />
Wohlbefindens, sondern immer öfter auch<br />
in Hotelzimmern. Mehr und mehr Menschen<br />
kennen die Vorteile und den Komfort, den<br />
ein Dusch-WC bietet und möchten darauf<br />
auch auf Reisen nicht verzichten. Daher<br />
setzen auch Hotels verstärkt auf <strong>Geberit</strong><br />
AquaClean. <strong>Geberit</strong> unterstützt gerne bei<br />
Beratungsgesprächen mit Hotelbetreibern,<br />
sowohl im direkten Kontakt durch unsere<br />
Beraterin für Hotels, Petra Böhm, als auch<br />
mit unserer neuen Broschüre, die speziell<br />
auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe abgestimmt<br />
ist. Fordern Sie die Broschüre<br />
oder den Kontakt zu Petra Böhm heute<br />
noch an: aquaclean.at@geberit.com<br />
→ aquaclean.at@geberit.com<br />
2<br />
<strong>Geberit</strong> AquaTour<br />
Exklusive Experten-Plattform<br />
Die erste <strong>Geberit</strong> AquaTour führte eine exklusive<br />
Runde von Architekten, Hoteliers<br />
und Journalisten in das schöne Semmeringgebiet<br />
und stand ganz im Zeichen des<br />
Wassers. Bei einem Expertenfrühstück diskutierte<br />
Andreas Steinle, der Geschäftsführer<br />
des Zukunftsinstituts mit renommierten<br />
Vertretern aus der Hotellerie und<br />
der Architekturszene die neuesten Trends<br />
im Bereich Bad & Sanitär für Tourismus und<br />
Hotellerie, wie zum Beispiel die Reinigung<br />
mit Wasser direkt auf der Toilette. Peter<br />
Agathakis von ORF Radio Wien führte souverän<br />
durch den Tag. Den Ausklang der ersten<br />
AquaTour bildeten eine interessante<br />
Führung durch das Wasserleitungsmuseum<br />
sowie ein gemütlicher Spaziergang<br />
über den Wasserleitungsweg nach Reichenau.<br />
3<br />
<strong>Geberit</strong> auf der Aquatherm<br />
28. bis 31. Jänner 2014<br />
Ende Jänner ist es wieder so weit: die Aquatherm<br />
Messe öffnet ihre Pforten. Ein Muss-<br />
Termin für alle in der Sanitärbranche Tätigen<br />
und natürlich auch für <strong>Geberit</strong>.<br />
Besuchen Sie uns in Halle B, Stand B0102.<br />
Auf knapp 300 m 2 präsentieren wir Ihnen<br />
Neuheiten aus dem Bereich <strong>Geberit</strong> Aqua-<br />
Clean, Installationselemente oder Sanitärmodule<br />
sowie bewährte Systemlösungen<br />
für Versorgung und Entsorgung. Einen Vorgeschmack<br />
auf einige der neuen Produkte<br />
bekommen Sie auf den Seiten 6 und 12. Außerdem<br />
halten wir jeden Tag einige Überraschungen<br />
für Sie bereit.<br />
Eintrittskarten erhalten Sie von Ihrem<br />
Technischen Berater oder unter sales.at@<br />
geberit.com. Wir freuen uns schon jetzt auf<br />
Ihren Besuch!<br />
→ www.aquatherm.at<br />
4 <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
5
Produkte & Lösungen<br />
Raffinierte<br />
Eleganz<br />
Spülen mit Stil: die neue Betätigungsplatte Sigma70<br />
Eine dünne, wenige Millimeter<br />
vor der Wand schwebende<br />
Platte aus Glas oder<br />
Edelstahl, ohne jegliche<br />
Tasten oder Knöpfe: Das<br />
ist alles, was der stilbewusste<br />
Mensch zur Betätigung<br />
einer 2-Mengen-<br />
Spülung braucht. Dass<br />
hinter einer solchen<br />
Platte viel Know-how<br />
steckt, interessiert nur<br />
den Sanitärprofi.<br />
Um mit der <strong>Geberit</strong> Betätigungsplatte Sigma70 eine<br />
Spülung auszulösen, bedarf es lediglich eines sanften<br />
Drucks auf die Glas- oder die Metallscheibe. Denn bereits<br />
ein Drücken um einige wenige Millimeter genügt,<br />
um im Unterputzspülkasten den Spülmechanismus in<br />
Gang zu setzen. Möglich wird dies durch eine Servoeinheit,<br />
die sich die Energie des Wasserdrucks in der<br />
Versorgungsleitung zunutze macht.<br />
Patentierte Servotechnik<br />
Auch wenn die Sigma70 auf den ersten Blick einen Einsatz<br />
von Elektronik vermuten lässt, funktioniert alles<br />
völlig ohne Strom. Um eine Spülung auszulösen, ist ein<br />
kurzer Druck auf die linke oder die rechte Seite der Platte<br />
notwendig, je nach gewünschter Spülmenge. Die<br />
etwa 4 mm dünne Platte sitzt auf einer Wippe, die so<br />
eingestellt ist, dass sie dem Benutzer durch einen<br />
spürbaren Knackpunkt vermittelt: „Du hast mich genug<br />
gedrückt.“ Denn nur Sekundenbruchteile später öffnet<br />
sich nahezu geräuschlos das Spülventil.<br />
Material- und Farbenvielfalt<br />
Die <strong>Geberit</strong> Betätigungsplatte Sigma70 wird auf der Aquatherm<br />
im Jänner 2014 präsentiert und ist ab 1. April 2014 verfügbar.<br />
Sie kann in folgenden Ausführungen bestellt werden:<br />
→ Edelstahl gebürstet und easy-to-clean-beschichtet<br />
(Plattendicke 3 mm)<br />
→ Glas (ESG) in den Farben Weiß, Schwarz und Umbra<br />
(Plattendicke 4 mm)<br />
↑ Eine dünne, nur wenige<br />
Millimeter vor der Wand<br />
schwebende Metallscheibe:<br />
die <strong>Geberit</strong> Betätigungsplatte<br />
Sigma70 in<br />
der Edelstahl-Ausführung.<br />
← Die <strong>Geberit</strong> Sigma70 –<br />
hier in der Ausführung<br />
Glas (ESG) in den Farben<br />
Weiß und Schwarz – erhielt<br />
anlässlich der Vorpräsentation<br />
an der ISH die<br />
Auszeichnung „Design<br />
Plus powered by ISH“.<br />
Mit dem Antippen der Betätigungsplatte wird ein pneumatischer<br />
Impuls an die von <strong>Geberit</strong> entwickelte Servoeinheit<br />
gesandt und so der eigentliche Spülvorgang<br />
eingeleitet. Unterstützt <strong>vom</strong> Druck in der Wasserzuleitung<br />
zieht die Servoeinheit ohne weitere Kraftumleitung<br />
direkt das Spülventil hoch. Die bei anderen Betätigungsplatten<br />
üblichen Drückerstangen entfallen<br />
vollständig, und damit entfällt auch die Notwendigkeit,<br />
bei der Installation irgendetwas nachzujustieren. Ein<br />
selbstreinigender Filter stellt sicher, dass kein Sand in<br />
die Servoeinheit gelangen kann.<br />
Die neue <strong>Geberit</strong> Betätigungsplatte Sigma70 passt zu<br />
jedem <strong>Geberit</strong> Unterputzspülkasten der Baureihe Sigma<br />
(früher UP320/UP300) und kann deshalb mit einigen<br />
wenigen vertrauten Handgriffen werkzeuglos montiert<br />
werden.<br />
Weniger ist mehr<br />
Mit ihrer eleganten Form, einem perfekten Kantenschliff<br />
und abgerundeten Ecken passt die <strong>vom</strong> Industriedesigner<br />
Christoph Behling entworfene Sigma70<br />
perfekt in die Familie der <strong>Geberit</strong> Sigma Betätigungsplatten.<br />
Gestalterische Inspirationsquelle war eine Designstudie<br />
zum Thema „schwebende Platten“. „Bei der<br />
Gestaltung der Sigma70 galt das Prinzip ,Weniger ist<br />
mehr‘. Die Platte zelebriert die Schönheit des ,Fast-Unsichtbaren‘<br />
und zeichnet sich dennoch durch eine klare<br />
Prägnanz aus“, erklärt Christoph Behling seinen Entwurf.<br />
Wie das Design der Platte, vermittelt auch ihre<br />
Bedienung ein Gefühl höchster Perfektion. ←<br />
2<br />
3<br />
1<br />
Die von <strong>Geberit</strong> entwickelte Servoeinheit macht das einzigartige<br />
Design der Sigma70 überhaupt erst möglich:<br />
1. Eintrittsöffnungen (links für große und rechts für kleine<br />
Spülmenge) für den pneumatischen Impuls, der mit dem<br />
Antippen der Betätigungsplatte ausgelöst wird.<br />
2. Ein Panzerschlauch verbindet die Servoeinheit mit dem<br />
Y-Verteiler am Eckventil des Spülkastens.<br />
3. Diese Heber ziehen das Spülventil hoch und lösen so den<br />
eigentlichen Spülvorgang aus.<br />
1<br />
3<br />
6 <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
7
Produkte & Lösungen<br />
Praktisches<br />
Zubehör<br />
Für ein Maximum an Funktionalität<br />
Tipps & Tricks<br />
Einstellungssache<br />
Vielseitige Spülgarnitur<br />
Situation Ursache Maßnahme<br />
Nachspülen ist oft notwendig.<br />
Die Ausspülleistung<br />
der WC-Keramik ist nicht<br />
optimal.<br />
Große Spülmenge auf<br />
7,5 Liter erhöhen.<br />
Das <strong>Geberit</strong> Monolith Sanitärmodul<br />
für den Waschtisch<br />
kann optional mit<br />
seitlichen Auszügen ausgerüstet<br />
werden. Damit der<br />
Stauraum in diesen Auszügen<br />
möglichst vielseitig<br />
genutzt werden kann, bietet<br />
<strong>Geberit</strong> einen Seifenspender<br />
sowie zwei unterschiedlich<br />
große Relinge als Zubehör<br />
an.<br />
→ Der Seifenspender<br />
aus Glas steht in<br />
einem Metallrahmen<br />
mit magnetischer<br />
Rückseite.<br />
↓ Dank dieser<br />
magnetischen<br />
Rückseite kann die<br />
Reling ganz einfach<br />
im seitlichen Auszug<br />
des Monolith<br />
Sanitärmoduls<br />
platziert werden.<br />
Die 2-Mengen-Spülgarnitur<br />
im <strong>Geberit</strong> Unterputzspülkasten<br />
Sigma ist ein kleines<br />
Wunderwerk. Sie funktioniert<br />
ein ganzes Spülkas tenleben<br />
lang und braucht<br />
so gut wie keinen Unterhalt.<br />
Die Werkseinstellung der<br />
Spülmenge ist für 90 Prozent<br />
aller Installationen optimal.<br />
Hier geht es um die restlichen<br />
10 Prozent.<br />
Sporadische Verstopfung<br />
der Abwasserleitungen.<br />
Kleines Geschäft, kleine<br />
Spülmenge: Wasser bleibt<br />
leicht gelb.<br />
Hausverwaltung empfiehlt<br />
Wassersparmassnahmen.<br />
In großen Abwasserleitungen<br />
(Ø 110 mm und mehr)<br />
können sich bei zu geringen<br />
Spülmengen Ablagerungen<br />
bilden.<br />
Die Ausspülleistung der<br />
WC-Keramik ist nicht<br />
optimal.<br />
Abwassersystem und<br />
WC-Keramiken sind explizit<br />
auf eine Spülmenge von<br />
4,5 Litern ausgelegt.<br />
Große Spülmenge auf<br />
7,5 Liter erhöhen.<br />
Schieber am Schließgewicht<br />
öffnen und so kleine<br />
Spülmenge auf mehr als<br />
3 Liter erhöhen.<br />
Große Spülmenge auf<br />
4,5 Liter reduzieren.<br />
Hohe Funktionalität, edle Werkstoffe und<br />
eine klare Formensprache sind die augenfälligsten<br />
Merkmale des <strong>Geberit</strong> Monolith Sanitärmoduls<br />
für den Waschtisch. Wenn das<br />
Modul noch mit Doppelhandtuchhalter und<br />
seitlichen Auszügen bestückt ist, bleibt eigentlich<br />
kein Wunsch mehr offen. Oder etwa<br />
doch?<br />
Aus der Sicht der Produktmanager von<br />
<strong>Geberit</strong> schon. Zusammen mit einem Spezialisten<br />
für Sanitärzubehör hat <strong>Geberit</strong><br />
daher für das Sanitärmodul für den Waschtisch<br />
folgende praktische Accessoires<br />
entwickelt:<br />
→ Seifenspender mit durchsichtigem Glasbehälter<br />
für die Flüssigseife (Art.-Nr.<br />
131.119.00.1)<br />
→ Metallreling kurz für kleine Gegenstände<br />
(Art.-Nr. 131.137.94.1)<br />
→ Metallreling lang für kleine und mittelgroße<br />
Gegenstände (Art.-Nr. 131.129.94.1)<br />
Die praktischen Accessoires werden magnetisch<br />
an der metallenen Rückseite der<br />
Auszüge befestigt. ←<br />
<strong>Geberit</strong> Unterputzspülkästen Sigma werden<br />
werkseitig mit einem Füllventil und einer<br />
Spülgarnitur bestückt. Die 2-Mengen-Spülgarnitur<br />
wird dabei so eingestellt, dass bei<br />
einer Vollspülung sechs Liter und bei einer<br />
Teilspülung drei Liter Wasser in die WC-Keramik<br />
fließen. In den oben geschilderten Fällen<br />
ist diese Einstellung möglicherweise<br />
nicht optimal und sollte durch den Installateur<br />
verändert werden.<br />
Eine Veränderung der Werkseinstellung an<br />
der Spülgarnitur lässt sich einfach und<br />
rasch bewerkstelligen. Zu diesem Zweck<br />
muss zuerst das Eckventil geschlossen<br />
und anschließend die ganze Spülgarnitur<br />
aus dem Spülkasten ausgebaut werden.<br />
Nun können die Einstellungen am Spülventil<br />
vorgenommen werden. ←<br />
→ Das Spülventil verfügt über drei Einstellmöglichkeiten<br />
für die große Spülmenge:<br />
4,5; 6 und 7,5 Liter. Eine Veränderung der<br />
Einstellung erfolgt durch eine einfache<br />
Drehbewegung (1). Die kleine Spülmenge<br />
kann mittels Schieber am Schließgewicht<br />
von 3 auf rund 4 Liter erhöht werden (2).<br />
1<br />
2<br />
↑ Seit 2011 wird diese<br />
Spül garnitur in alle <strong>Geberit</strong><br />
Unterputzspülkästen Sigma<br />
(vormals UP320) eingebaut.<br />
8 <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
9
Referenzobjekt<br />
Ein österreichisches<br />
Vorzeigeunternehmen<br />
expandiert<br />
OMICRON electronics GmbH, Klaus, Vorarlberg<br />
Harald Rüdisser, Projektleiter Omicron Campus<br />
«Im neuen Omicron Campus<br />
treffen Verlässlichkeit<br />
und Innovation aufeinander,<br />
Eigenschaften, die sowohl<br />
für <strong>Geberit</strong> als auch für<br />
OMICRON electronics sehr<br />
wichtig sind».<br />
↑ Baustellenbesichtigung mit Carolin Göldner (Central Services), Wolfgang Naier<br />
(Facility Management) der Firma OMICRON electronics und Siegried Egger,<br />
Technischer Berater der Firma <strong>Geberit</strong>.<br />
Vor fast 30 Jahren wurde<br />
in Vorarlberg die Firma<br />
OMICRON gegründet. Heute<br />
befindet sich der Hauptfirmensitz<br />
in Klaus und aus<br />
dem ursprünglich kleinen<br />
Team von Ingenieuren ist<br />
seitdem ein internationales<br />
Unternehmen geworden.<br />
Durch Prüf- und Diagnoselösungen sowie<br />
die angebotenen Serviceleistungen unterstützt<br />
OMICRON seine Kunden dabei, eine<br />
sichere und effiziente Übertragung von<br />
elektrischer Energie zu gewährleisten.<br />
Um der steigenden Anzahl von Mitarbeitern<br />
Platz zu bieten, wurde mit dem Bau eines<br />
neuen Gebäudes begonnen. Der neue Campus<br />
wird das bisherige Firmengebäude mit<br />
den beiden geplanten Bauabschnitten verbinden<br />
und so einen großen Komplex bilden.<br />
Der Bau wird dominiert durch die Elemente<br />
Beton, Holz, Glas und Stahl. Durch diese ursprünglichen<br />
Baustoffe ist eine fließende<br />
Integration in das Landschaftsbild gewährleistet<br />
und unterstreicht zusätzlich den für<br />
OMICRON wichtigen Umweltgedanken.<br />
Umwelt & Innovation<br />
Auch bei den Sanitär- und Heizungsrohrleitungssystemen<br />
wurde Wert auf Innovation<br />
und Umweltschonung gelegt, daher entschied<br />
sich das zuständige Planungsteam<br />
E-Plus für die Produkte von <strong>Geberit</strong>.<br />
Unter anderem werden im neuen OMICRON<br />
Campus <strong>Geberit</strong> Mapress, das Dachentwässerungssystem<br />
Pluvia, die Abwassersysteme<br />
PE, Silent-PP und Silent DB-20<br />
sowie <strong>Geberit</strong> Montageelemente und<br />
<strong>Geberit</strong> Betätigungsplatten eingebaut.<br />
Alleine im Bauabschnitt 1, welcher im<br />
Herbst 2014 fertiggestellt wird, wurden 15<br />
Pluvia Töpfe, etwa 330 Meter <strong>Geberit</strong> Silent-DB20<br />
und rund 620 Meter PE Rohr eingebaut<br />
und verlegt.<br />
Im neuen OMICRON Campus treffen somit<br />
Verlässlichkeit und Innovation aufeinander,<br />
Eigenschaften, die sowohl für <strong>Geberit</strong> als<br />
auch für OMICRON electronics sehr wichtig<br />
sind. ←<br />
↑ Die Mitarbeiter der<br />
Firma MBM Sanitär<br />
Vorfertigungen GmbH<br />
bei Einlegearbeiten<br />
von <strong>Geberit</strong> PE Rohren<br />
↑ Firmensitz OMICRON electronics in Klaus<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
Installationsplaner<br />
E-Plus Planungsteam GmbH, Impulszentrum 135, 6863 Egg<br />
Installateur<br />
Markus Stolz GmbH & Co KG Installationen, Rainoltweg 5,<br />
6807 Feldkirch-Tosters<br />
Sanitär Vorfertigung<br />
MBM Sanitär Vorfertigungen GmbH, Lehenweg 4, 6830 Rankweil<br />
10 <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
11
Produkte & Lösungen<br />
Neues Elektro<br />
Schweißgerät<br />
Für alle <strong>Geberit</strong> Rohre aus Polyethylen<br />
Je weniger Werkzeuge und<br />
Geräte man auf die Baustelle<br />
mitnehmen muss, desto<br />
besser. <strong>Geberit</strong> hat diesem<br />
Bedürfnis bei der Entwicklung<br />
der neuesten Generation<br />
von Elektroschweißgeräten<br />
vollumfänglich<br />
Rechnung getragen: Wozu<br />
man früher zwei Geräte<br />
brauchte, reicht nun eines.<br />
Und das ist erst die Hälfte<br />
der guten Nachrichten.<br />
Egal, ob eine Elektroschweißmuffe für ein<br />
DN 40 <strong>Geberit</strong> Silent-db20 Rohr oder eine<br />
Thermomuffe für ein DN 300 <strong>Geberit</strong> PE<br />
Rohr, das neue Elektroschweißgerät ESG 3<br />
passt in jedem Fall. Bis zur Dimension DN<br />
100 können damit sogar gleichzeitig bis zu<br />
drei Elektromuffen verschweißt werden.<br />
Zum Starten des Schweißvorgangs genügt<br />
ein Druck auf die Fernauslösung. Dies ist<br />
praktisch, beispielsweise wenn man selbst<br />
auf einer Leiter steht, während das Gerät<br />
sicher am Boden platziert ist.<br />
Überhaupt wurde der Praxistauglichkeit<br />
des neuen Schweißgeräts ganz besonderes<br />
Augenmerk zuteil. So ermöglicht der<br />
eingebaute Überspannungsschutz jederzeit<br />
einen Generatorbetrieb. Sollte aus irgendeinem<br />
Grund eines der Kabel Schaden<br />
nehmen, kann dieses dank Steckverbindungen<br />
rasch durch ein neues ausgetauscht<br />
werden. Zum Lieferumfang gehört<br />
auch eine geräumige und robuste Kunststoffbox<br />
mit Tragriemen. Sie bietet Platz für<br />
das Schweißgerät, alle Kabel sowie die<br />
Fernauslösung. ←<br />
← Bis zur Dimension DN 100 können gleichzeitig<br />
bis zu drei Elektromuffen verschweißt werden.<br />
→ Eine Fernauslösung mit einem 4 m langen<br />
Kabel erleichtert das Arbeiten auf der Baustelle.<br />
↑ Die robuste Kunststoffbox bietet genug Platz für Schweißgerät, Fernauslösung und alle Kabel.<br />
Überzeugen Sie sich von der Praxistauglichkeit an der Aquatherm 2014 in Wien!<br />
Das <strong>Geberit</strong> Elektroschweißgerät<br />
ESG3 auf einen Blick<br />
→ Für alle Rohrdimensionen von DN 40 bis DN 300<br />
→ Bis DN 100 gleichzeitiges Schweißen von bis<br />
zu drei Elektromuffen möglich<br />
→ Fernauslösung des Schweißvorgangs<br />
→ Generatorbetrieb dank eingebautem Überspannungsschutz<br />
jederzeit möglich<br />
12 <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
13
<strong>Geberit</strong> AquaClean<br />
Schritt für<br />
Schritt:<br />
<strong>Geberit</strong> AquaClean Sela schnell<br />
und sauber einbauen<br />
Einfach, klar und normal präsentiert sich<br />
<strong>Geberit</strong> AquaClean Sela als Dusch-WC,<br />
das nicht wie eines aussieht. Was für die<br />
optische Erscheinung des WC gilt, das<br />
der De signer und Architekt Matteo Thun<br />
entworfen hat, setzt sich in der Technik fort.<br />
Alles ist durchdacht für eine einfache<br />
und schnelle Installation: Und für nahezu<br />
jede Bau situation finden Sie bei <strong>Geberit</strong><br />
die passende Lösung.<br />
↓ Mit durchdachter Technik bis ins Detail<br />
erleichtert <strong>Geberit</strong> AquaClean Sela dem<br />
Installateur die Arbeit.<br />
1<br />
2<br />
1 Stromanschluss fix und fertig vorbereitet:<br />
<strong>Geberit</strong> WC-Montageelement<br />
Mit dem <strong>Geberit</strong> WC-Montageelement ist<br />
alles vorbereitet für die Installation von<br />
<strong>Geberit</strong> AquaClean Sela. Ein Elektro-Leerrohr<br />
sorgt für den Stromanschluss, eine<br />
Steckerkupplung dafür ist im Lieferumfang<br />
des Dusch-WC enthalten.<br />
2 Wasseranschluss im Handumdrehen<br />
verlegen<br />
Unter der Betätigungsplatte bauen Sie einen<br />
Y-Abzweig ein. Er sorgt dafür, dass sowohl<br />
der Spülkasten als auch der Warmwasserspeicher<br />
des Dusch-WC mit Wasser versorgt<br />
werden. Den Panzerschlauch zur Wasserversorgung<br />
schieben Sie durch ein Leerrohr<br />
im Montageelement sicher zum Abzweig.<br />
3 Keramik ohne Kraftanstrengung montieren:<br />
die Verpackung als Montagehilfe<br />
Wenn Stromversorgung, Panzerschlauch, die<br />
Anschlüsse für Spülung und Entwässerung<br />
sowie die Gewindestangen für die Wandbefestigung<br />
vorbereitet sind, wird die WC-Keramik<br />
zusammen mit der unteren Verpackungshälfte<br />
an das Montageelement geschoben.<br />
Die Verpackung dient als Montagehilfe. Ohne<br />
kräftezehrendes Halten lässt sich die Keramik<br />
jetzt an den Gewindestangen fixieren.<br />
Danach einfach die Verpackung nach vorn<br />
abziehen – fertig.<br />
4 Funktionseinheit mit Schnellkupplungen<br />
verbinden<br />
Die komplett entnehmbare Funktionseinheit<br />
setzen Sie danach in die dafür vorgesehene<br />
Aussparung der Keramik ein und befestigen<br />
sie mit vier Schrauben. Elektro- und<br />
Wasseranschluss werden von unten mit<br />
Schnellkupplungen befestigt, der Wasseranschluss<br />
ist mit einem im Lieferumfang<br />
enthaltenen Absperrhahn gesichert.<br />
5 + 6 WC-Sitz aufsetzen – fertig<br />
Nach erfolgreicher Montage setzen Sie nur<br />
noch den abnehmbaren WC-Sitz mit einem<br />
Handgriff auf und <strong>Geberit</strong> AquaClean Sela<br />
ist sofort einsatzbereit.<br />
Montagevideo unter www.geberit.at – Service<br />
– Videothek. ←<br />
→ Zum Montagevideo:<br />
QR-Code mit dem Smartphone<br />
einscannen.<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
14 <strong>Kundenmagazin</strong> Juni <strong>2013</strong><br />
15
Installationstechnik<br />
Hinter den Kulissen<br />
Auf<br />
Bestellung<br />
Produktion bei <strong>Geberit</strong><br />
← Zahlreiche Arbeitsschritte bei<br />
der Endmontage von Unterputzspülkästen<br />
werden von Robotern<br />
ausgeführt.<br />
Wer bei <strong>Geberit</strong> ein Produkt bestellt,<br />
löst einen faszinierenden Prozess aus.<br />
Dessen Ziel ist es, hinsichtlich Material,<br />
Energie, Zeit, Qualität und Sicherheit<br />
möglichst verlustfrei ein Produkt herzustellen<br />
und auszuliefern.<br />
Nahezu alle Produkte, die <strong>Geberit</strong> in Europa verkauft,<br />
werden auch in Europa hergestellt. Im Zeitalter der Globalisierung<br />
mag dies auf den ersten Blick erstaunen.<br />
Aber die <strong>Geberit</strong> Werke in Deutschland, Österreich, Italien,<br />
Slowenien und in der Schweiz können hinsichtlich<br />
Effizienz, Produktivität und Nachhaltigkeit mit jedem<br />
Hersteller auf der Welt mithalten. Dies sei am Beispiel<br />
der millionenfach produzierten Unterputzspülkästen etwas<br />
näher illustriert.<br />
Fast alles hausgemacht<br />
Seit 50 Jahren werden die <strong>Geberit</strong> Spülkästen im Werk<br />
Pfullendorf in Süddeutschland hergestellt. Genau wie<br />
die Spülkästen selbst im Verlauf der Jahrzehnte immer<br />
weiter verbessert wurden, wird auch ihre Produktion laufend<br />
optimiert. Heute fertigen die rund 700 Produktionsmitarbeitenden<br />
in Pfullendorf 95 Prozent der rund 130<br />
Einzelteile eines Spülkastensystems von Grund auf an.<br />
Dazu wenden sie Verfahren wie Spritzgießen, Schäumen<br />
oder Extrusionsblasen an. Nur einige wenige Kleinteile<br />
aus Gummi und Metall werden hinzugekauft.<br />
Die maximale Produktionskapazität des 3-Schicht-Betriebs<br />
beträgt 25 000 Spülkästen pro Tag – also alle vier<br />
Sekunden ein komplettes installationsbereites Exemplar.<br />
Allerdings werden höchst selten so große Stückzahlen<br />
bestellt. Bestellt – dieser Begriff ist für die Pfullendorfer<br />
Spülkastenbauer von elementarer Bedeutung.<br />
Denn nur was bestellt ist, wird hergestellt. Nicht die Produktionskapazität,<br />
sondern die Anzahl der an einem Tag<br />
bestellten Spülkästen ist das zentrale Kriterium, nach<br />
dem der Puls der Fertigungsanlagen schlägt.<br />
Vergleichbar mit McDonald’s<br />
Mit anderen Worten: Jedesmal, wenn ein Installateur irgendwo<br />
in Europa einen <strong>Geberit</strong> Spülkasten bestellt,<br />
meldet er damit einen konkreten Bedarf an. Die Produktion<br />
von <strong>Geberit</strong> hat kein anderes Ziel, als diesen Bedarf<br />
unverzüglich zu decken. „Jedes kunststoffverarbeitende<br />
Unternehmen auf der Welt ist im Prinzip in der Lage,<br />
Spülkästen herzustellen“, erklärt Robert Lernbecher,<br />
Geschäftsführer der Pfullendorfer Produktionsfirma.<br />
„Aber unser Werk kann mehr. Es fertigt immer exakt so<br />
viele Spülkastensysteme, wie der Markt gerade benötigt.<br />
Und dies stets mit optimaler Produktivität und in klar<br />
definierter, sehr hoher Qualität.“<br />
Etwas vereinfacht ist das vergleichbar mit einem<br />
McDonald’s-Schnellrestaurant. Der Vorrat an bereits<br />
fertigen Burgern auf der Metallrutsche zwischen Küche<br />
und Kassen beträgt meist nur einige wenige Stück. Alle<br />
anderen Burger werden erst dann frisch zubereitet,<br />
wenn sie tatsächlich bestellt werden.<br />
→<br />
16 <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
17
<strong>Geberit</strong> Hinter den AquaClean Kulissen<br />
→ <strong>Geberit</strong> Spültanks werden im<br />
Extrusionsblasverfahren hergestellt.<br />
Die heiße Blase aus zähflüssigem<br />
Polyethylen (Bildmitte)<br />
wird von dieser Maschine zu einem<br />
Spültank geformt.<br />
Ähnlich wie die Metallrutsche bei McDonald’s hat <strong>Geberit</strong><br />
ein für wenige Tage reichendes Fertigwarenlager.<br />
Dar aus werden die Lastwagen beladen, die tagtäglich im<br />
Logistikzentrum andocken und den Großhandel in ganz<br />
Europa beliefern. Das Fertigwarenlager hat die Funktion<br />
eines Expansionsgefässes. Seine Bestände reichen im<br />
Falle der Unterputzspülkästen für einige wenige Tage.<br />
Aber so weit kommt es gar nie. Denn das Lagersystem<br />
meldet der Produktion laufend die aktuellen Ausgänge,<br />
die durch Kundenbestellungen verursacht werden. Diese<br />
Ausgänge werden umgehend neu produziert.<br />
Laufend verbesserte Energieeffizienz<br />
Die Herstellung der Spülkästen beginnt mit der Fertigung<br />
des Spültanks. Dieser wird im Extrusionsblasverfahren<br />
aus einem Stück heißflüssigem Polyethylen produziert.<br />
„Extrusionsblasformen ist der wohl komplexeste<br />
und anspruchsvollste kunststoffverarbeitende Prozess<br />
überhaupt“, erklärt Robert Lernbecher. „<strong>Geberit</strong> beherrscht<br />
dieses Verfahren aus dem Effeff und ist der einzige<br />
Hersteller, der es zur Fabrikation von Spülkästen<br />
einsetzt.“<br />
Die meisten der insgesamt elf Extrusionsblasanlagen in<br />
Pfullendorf sind auf dem neuesten Stand der Technik.<br />
Dies nicht zuletzt, um den Energieverbrauch kontinuierlich<br />
zu senken. Seit 2009 konnte dieser pro hergestelltem<br />
Spülkasten um gute 20 Prozent reduziert werden.<br />
Ein großer Teil der benötigten Energie wird seit 2012 in<br />
einem werkseigenen, mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerk<br />
hergestellt.<br />
Treffpunkt Endmontage<br />
Während die <strong>vom</strong> Extrusionsblasen immer noch warmen<br />
Spültankrohlinge auf einem langen Förderband zur Endmontage<br />
rollen, produzieren verschiedene Spritzgussautomaten<br />
all die zahlreichen Einzelteile der Füll- und<br />
Spülventile. Anschließend werden diese Teile zu den jeweiligen<br />
Montagestraßen gebracht, wo Roboter die Ventile<br />
zusammenbauen und prüfen. Gleichzeitig werden in<br />
anderen Bereichen des Produktionswerks die Schwitzwasserisolierungen<br />
geschäumt und Metallteile mechanisch<br />
bearbeitet.<br />
↑ Eckventile erhalten den letzten<br />
Schliff.<br />
← Trotz einem hohen Automatisierungsgrad<br />
– im Bild der Zusammenbau<br />
von Füllventilen – arbeiten<br />
in der Produktion in Pfullendorf<br />
rund 700 Mitarbeitende.<br />
Während die ersten Spültanks die Dichtheitsprüfung<br />
passieren, treffen auch die einbaufertigen Ventile sowie<br />
alle weiteren Komponenten in der Endmontage ein. Und<br />
zwar in identischer Stückzahl. Teils vollautomatisch,<br />
teils manuell werden die Spülkästen nun zusammengebaut,<br />
geprüft und versandbereit gemacht. Kaum sind die<br />
Kästen verpackt und auf dem Weg ins Fertigwarenlager,<br />
treffen bereits die Bauteile einer neuen Serie in der Endmontage<br />
ein.<br />
Sicherheit als Erfolgsfaktor<br />
„Die größte Herausforderung bei dieser Art von bedarfsorientierter<br />
Fertigung ist, dass das ganze System störungsfrei<br />
im Fluss bleibt“, so Robert Lernbecher. „Von<br />
den einzelnen Mitarbeitenden erfordert dies eine hohe<br />
Flexibilität und viel Selbstverantwortung. Das Umrüsten<br />
von einem Fertigungsprozess zum andern muss rasch<br />
erfolgen, und die Anlieferung der gefertigten Teile oder<br />
Komponenten bei der nächsten Bearbeitungsstation ist<br />
immer zeitkritisch.“<br />
Einen wesentlichen Beitrag zur hohen Produktivität der<br />
Spülkastenfertigung in Pfullendorf leisten die vorbildliche<br />
Arbeitssicherheit sowie der hohe Qualitätsstandard.<br />
Aber auch hier ist man mit dem Erreichten nie ganz<br />
zufrieden und sucht nach zusätzlichem Verbesserungspotenzial.<br />
So möchte man in Pfullendorf gegenwärtig<br />
den bereits sehr guten Wert von 13 Sicherheitsvorfällen<br />
pro Million geleisteter Arbeitsstunden weiter senken.<br />
Nicht umsonst gilt die Maxime, dass mit jeder getätigten<br />
Investition in die Verbesserung der Produktivität auch<br />
die Arbeitssicherheit nachweislich verbessert werden<br />
muss. ←<br />
18 <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
19
Profis am Drücker<br />
Referenzobjekt<br />
Polarmänner<br />
kennen<br />
keine Kälte<br />
Installateure in der Arktis<br />
↑ Christopher Falk und Steingrim Hindseth reparieren ein Entlüftungsrohr der Kanalisation.<br />
Etwa 2600 Bewohner, zwei<br />
Hauptjahreszeiten und ein<br />
Straßennetz von insgesamt<br />
nicht mal 50 Kilometern:<br />
Viel Abwechslung hat das<br />
Leben auf Spitzbergen<br />
nicht zu bieten. Umso spannender<br />
ist dafür die Bandbreite<br />
an beruflichen Herausforderungen.<br />
Wer hier<br />
ein paar Jahre als Installateur<br />
gearbeitet hat, ist<br />
ein gesuchter Fachmann.<br />
↑ Unterwegs zu einer abgelegenen Radiostation: Für die Installateure auf Spitzbergen ist das<br />
Schneemobil oft das einzige Transportmittel.<br />
Es ist Ende Mai im hohen Norden, nur knappe<br />
1000 Kilometer <strong>vom</strong> Nordpol entfernt.<br />
Ein Schneesturm fegt durch die baumlose<br />
Talsenke und drückt die Außentemperatur<br />
weit in den Minusbereich. Die Zeit spielt<br />
keine Rolle, denn seit fünf Wochen ist es<br />
sowieso rund um die Uhr taghell in Longyearbyen,<br />
dem Hauptort der Inselgruppe<br />
Spitzbergen. Christopher Falk und Steingrim<br />
Hindseth beheben gerade einen Schaden an<br />
der Verkleidung einer Fernwärmeleitung. Er<br />
wurde durch Schneeräumungsarbeiten im<br />
Winter verursacht. Die beiden Installateure<br />
lassen sich durch das garstige Wetter nicht<br />
aus der Ruhe bringen. Sie haben hier, quasi<br />
am Ende der Welt, schon ganz anderes erlebt.<br />
Schneemobil und Eisbären<br />
Zum Beispiel die vier Monate dauernde, ununterbrochene<br />
Winternacht mit Temperaturen<br />
von bis zu minus 40°. Da müssen jeweils<br />
zuerst Dieselgeneratoren angeworfen<br />
und Halogenflutlichter in Betrieb genommen<br />
werden, bevor man im Freien irgendetwas<br />
machen kann. Oder die wochenlangen Einsätze<br />
beim Kohlebergwerk Svea. Wenn aus<br />
Wettergründen kein Flugzeug dorthin fliegt,<br />
dauert die Fahrt mit einem schnellen<br />
Schneemobil durch die vollkommen menschenleere<br />
Polarwelt fast zwei Stunden. Inklusive<br />
durchaus realistischer Chancen auf<br />
ein Zusammentreffen mit einem Eisbären.<br />
Wer bei Imtech Spitsbergen AS, der weltweit<br />
wohl nördlichsten Installationsfirma, eine<br />
neue Stelle antritt, erhält am ersten Arbeitstag<br />
von Ryno Hansen, dem Geschäftsführer,<br />
ein Handbuch. Darin befinden sich unter anderem<br />
auch Verhaltensregeln für den Fall<br />
einer Begegnung mit Eisbären. Etwa 3500<br />
dieser gefährlichen Raubtiere leben auf<br />
Spitzbergen, und alle paar Jahre kommt es<br />
zu Zwischenfällen mit oft tödlichem Ausgang<br />
– für Mensch oder Tier. Aus diesem<br />
Grund nehmen die Installateure stets ein<br />
Gewehr mit, wenn sie ausserhalb von Longyearbyen<br />
arbeiten müssen.<br />
Trinkwasserversorgung<br />
Trotz einer jährlichen Durchschnittstemperatur<br />
von minus 6,5 °C verfügt Longyearbyen das ganze<br />
Jahr über einen natürlichen Süsswasservorrat,<br />
der auch im kältesten Winter nicht gefriert. Dies<br />
ist einem einzigartigen Naturphänomen zuzuschreiben.<br />
Nicht unweit der Ortschaft befindet sich ein kleinerer<br />
See. Da der Boden auf Spitzbergen bis auf<br />
eine Tiefe von 400 Metern dauerhaft gefroren ist<br />
(Permafrost), befindet sich auch am Grund dieses<br />
Sees eine dicke Eisschicht. Wenn dann im Winter<br />
die Oberfläche des Sees ebenfalls zufriert, kann<br />
die im noch flüssigen Wasser enthaltene Wärmeenergie<br />
weder nach oben noch nach unten entweichen.<br />
Das Wasser bleibt deshalb flüssig, von allen<br />
Seiten mit einer Eisschicht gegen die arktische<br />
Kälte isoliert.<br />
→<br />
20 <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
21
Profis am Drücker<br />
die Kanalisationsrohre sind oberirdisch, teilweise<br />
sogar auf speziellen Holzgerüsten<br />
verlegt. Dies, um zu verhindern, dass Häuser<br />
oder Rohre den gefrorenen Boden auftauen<br />
und darin absinken. Da die Rohrleitungen dadurch<br />
Wetter und Kälte ausgesetzt sind,<br />
müssen sie entsprechend isoliert und teilweise<br />
sogar beheizt werden. Die extremen<br />
Temperaturschwankungen haben ferner zur<br />
Folge, dass beim Verlegen der Rohre relativ<br />
großer Kompensationsspielraum für die Wärmeausdehnung<br />
vorgesehen werden muss.<br />
↑ Mitte Mai, kurz nach Mitternacht: Auf Spitzbergen geht die Sonne während vier Monaten nie unter.<br />
Imtech<br />
Imtech Spitsbergen AS ist eine Tochtergesellschaft<br />
von Imtech Nordic, einer<br />
führenden Installationsfirma in Nordeuro<br />
pa. Die weltweit tätige Imtech<br />
Gruppe verfügt über langjährige Erfahrung<br />
auf dem Gebiet der Stromversorgung,<br />
Heizung und Sanitärtechnik.<br />
Mit rund 30 000 Mitarbeitenden erzielt<br />
die in den Niederlanden domizilierte<br />
Gruppe einen Umsatz von mehr als 5,4<br />
Milliarden Euro.<br />
Permafrost als Herausforderung<br />
Der Norweger Steingrim Hindseth und<br />
sein schwedischer Kollege Christopher<br />
Falk arbeiten bereits seit ein paar Jahren<br />
bei Imtech Spitsbergen und kennen mittlerweile<br />
jedes Haus und nahezu jeden<br />
Rohrleitungsabschnitt in Longyearbyen.<br />
Egal, ob Fernheizung, Trinkwasserversorgung,<br />
Löschwasserleitungen, Kanalisation<br />
oder sanitärtechnische Anlagen in den<br />
Wohn- und Geschäftshäusern, die beiden<br />
haben an alles schon Hand angelegt.<br />
Als Folge der extremen Umweltbedingungen<br />
wird auf Spitzbergen anders gebaut<br />
als auf dem europäischen Festland. Dies hat<br />
vor allem auf die Sanitär- und Heizungstechnik<br />
einen großen Einfluss. Sämtliche Gebäude<br />
stehen auf Holzpfählen, die tief in den<br />
Permafrostboden gerammt wurden. Auch<br />
alle Wasser- und Fernwärmeleitungen sowie<br />
↑ Achtung, Eisbären! Hier gibt es davon Tausende.<br />
Gefragtes Know-how<br />
„Es gibt vieles, was man hier in der Polarwelt<br />
falsch machen kann“, erzählt Ryno<br />
Hansen. „Wenn es bei einer Installation<br />
auch nur einen einzigen Schwachpunkt<br />
gibt, die arktische Kälte wird diesen schonungslos<br />
aufdecken.“ Der weltweit wohl<br />
einzigartige Erfahrungsschatz des rund<br />
20-köpfigen Imtech Teams auf Spitzbergen<br />
führt dazu, dass man mitunter sogar Aufträge<br />
von der gegenüberliegenden Seite<br />
des Erdballs erhält. So reisten im Winter<br />
2012/13 zwei Installateure zur Antarktis, um<br />
für eine aus tralische Forschungsstation<br />
eine Osmose-Anlage zur Trinkwassergewinnung<br />
zu installieren. „Für solche Jobs<br />
kommen nur die erfahrensten Leute in Frage“,<br />
meint Hansen. „Denn mehr noch als<br />
hier auf Spitzbergen ist man in der Antarktis<br />
völlig auf sich allein gestellt. Nur schon<br />
die Schifffahrt bis zum nächsten Hafen<br />
dauert Wochen.“<br />
Aber auch auf Spitzbergen ist es wichtig,<br />
möglichst unabhängig <strong>vom</strong> Festland operieren<br />
zu können. Denn es kann gut sein, dass<br />
man im Winter während mehrerer Monate<br />
<strong>vom</strong> Packeis eingeschlossen und nur noch<br />
Spitzbergen<br />
↑ Ryno Hansen, Geschäftsführer<br />
von Imtech auf Spitzbergen,<br />
erläutert die verschiedenen<br />
Aggregate, die im Heizungs- und<br />
Sanitärraum eines Wohnhauses<br />
normalerweise installiert werden<br />
müssen.<br />
Die Inselgruppe Spitzbergen liegt im Polarmeer, auf halber Distanz zwischen dem<br />
nördlichsten Punkt Norwegens und dem Nordpol. Die von Willem Barents 1596<br />
entdeckte Inselgruppe diente während rund 200 Jahren verschiedenen europäischen<br />
Nationen als Basis für ihre jährlichen Walfangexpeditionen. Im 19. Jahrhundert<br />
wurde Spitzbergen zum Ausgangspunkt zahlreicher Polarexpeditionen. Mit der<br />
Entdeckung von großen Kohlevorkommen um 1900 stieg das wirtschaftliche<br />
Interesse an Spitzbergen erneut. Seit 1925 stehen die Inseln unter norwegischer<br />
Verwaltung. Der spezielle Status der Inselgruppe erlaubt es auch anderen Nationen,<br />
auf Spitzbergen Niederlassungen zu unterhalten.<br />
Gegenwärtig hat Spitzbergen etwa 2600 ständige Einwohner, wovon rund 1800 in<br />
Longyearbyen, 400 in der russischen Bergbausiedlung Barentsburg und 200 bei<br />
der norwegischen Kohlenmine Svea leben. Nebst Bergbau und Forschung hat sich<br />
in den letzten Jahren auch der Tourismus als wichtige Einnahmequelle etabliert.<br />
mit dem Flugzeug erreichbar ist. „Im Oktober<br />
platzieren wir gewöhnlich die Winterbestellung<br />
bei unserem Großhändler im nordnorwegischen<br />
Tromsø“, verrät Hansen.<br />
„Dabei stocken wir unsere Lagerbestände<br />
so weit auf, dass wir von <strong>Dezember</strong> bis Mai<br />
ohne Nachschub arbeiten können.“<br />
Norwegen im warmen Süden<br />
Aus ähnlichen Gründen lässt auch der Maschinenpark<br />
von Imtech Spitsbergen kaum<br />
Wünsche offen. Zahlreiche der im großräumigen<br />
Magazin gleich mehrfach vorhandenen<br />
Geräte und technischen Hilfsmittel<br />
würde man in einer normalen Sanitärwerkstatt<br />
vergeblich suchen. „Funktioniert im<br />
Winter irgendwo in Longyearbyen die Trinkwasserversorgung<br />
oder das Fernheiznetz<br />
nicht mehr, dann müssen wir das Problem<br />
um jeden Preis beheben können, und zwar<br />
unverzüglich“, sagt Hansen. „Allein schon<br />
deshalb können wir uns fehlende Ersatzteile<br />
oder ungeeignete Geräte gar nicht leisten.“<br />
Christopher Falk und Steingrim Hindseth<br />
haben inzwischen die schadhafte Stelle an<br />
der Fernwärmeleitung ausgebessert. Gerade<br />
rechtzeitig, um sich für den Nachmittagsflug<br />
nach Norwegen bereitzumachen. Dort<br />
ist es gegenwärtig 30 Grad wärmer – optimal<br />
für ein verlängertes Wochenende. Denn<br />
auch Polarmänner müssen zwischendurch<br />
etwas Wärme tanken. ←<br />
22 <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
23
<strong>Geberit</strong> Elektroschweißgerät ESG 3<br />
Für<br />
Profis.<br />
→ © <strong>Geberit</strong>, <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong>, Druck- und Satzfehler vorbehalten<br />
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