Kundenmagazin vom Dezember 2013 - Geberit
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<strong>Geberit</strong> Hinter den AquaClean Kulissen<br />
→ <strong>Geberit</strong> Spültanks werden im<br />
Extrusionsblasverfahren hergestellt.<br />
Die heiße Blase aus zähflüssigem<br />
Polyethylen (Bildmitte)<br />
wird von dieser Maschine zu einem<br />
Spültank geformt.<br />
Ähnlich wie die Metallrutsche bei McDonald’s hat <strong>Geberit</strong><br />
ein für wenige Tage reichendes Fertigwarenlager.<br />
Dar aus werden die Lastwagen beladen, die tagtäglich im<br />
Logistikzentrum andocken und den Großhandel in ganz<br />
Europa beliefern. Das Fertigwarenlager hat die Funktion<br />
eines Expansionsgefässes. Seine Bestände reichen im<br />
Falle der Unterputzspülkästen für einige wenige Tage.<br />
Aber so weit kommt es gar nie. Denn das Lagersystem<br />
meldet der Produktion laufend die aktuellen Ausgänge,<br />
die durch Kundenbestellungen verursacht werden. Diese<br />
Ausgänge werden umgehend neu produziert.<br />
Laufend verbesserte Energieeffizienz<br />
Die Herstellung der Spülkästen beginnt mit der Fertigung<br />
des Spültanks. Dieser wird im Extrusionsblasverfahren<br />
aus einem Stück heißflüssigem Polyethylen produziert.<br />
„Extrusionsblasformen ist der wohl komplexeste<br />
und anspruchsvollste kunststoffverarbeitende Prozess<br />
überhaupt“, erklärt Robert Lernbecher. „<strong>Geberit</strong> beherrscht<br />
dieses Verfahren aus dem Effeff und ist der einzige<br />
Hersteller, der es zur Fabrikation von Spülkästen<br />
einsetzt.“<br />
Die meisten der insgesamt elf Extrusionsblasanlagen in<br />
Pfullendorf sind auf dem neuesten Stand der Technik.<br />
Dies nicht zuletzt, um den Energieverbrauch kontinuierlich<br />
zu senken. Seit 2009 konnte dieser pro hergestelltem<br />
Spülkasten um gute 20 Prozent reduziert werden.<br />
Ein großer Teil der benötigten Energie wird seit 2012 in<br />
einem werkseigenen, mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerk<br />
hergestellt.<br />
Treffpunkt Endmontage<br />
Während die <strong>vom</strong> Extrusionsblasen immer noch warmen<br />
Spültankrohlinge auf einem langen Förderband zur Endmontage<br />
rollen, produzieren verschiedene Spritzgussautomaten<br />
all die zahlreichen Einzelteile der Füll- und<br />
Spülventile. Anschließend werden diese Teile zu den jeweiligen<br />
Montagestraßen gebracht, wo Roboter die Ventile<br />
zusammenbauen und prüfen. Gleichzeitig werden in<br />
anderen Bereichen des Produktionswerks die Schwitzwasserisolierungen<br />
geschäumt und Metallteile mechanisch<br />
bearbeitet.<br />
↑ Eckventile erhalten den letzten<br />
Schliff.<br />
← Trotz einem hohen Automatisierungsgrad<br />
– im Bild der Zusammenbau<br />
von Füllventilen – arbeiten<br />
in der Produktion in Pfullendorf<br />
rund 700 Mitarbeitende.<br />
Während die ersten Spültanks die Dichtheitsprüfung<br />
passieren, treffen auch die einbaufertigen Ventile sowie<br />
alle weiteren Komponenten in der Endmontage ein. Und<br />
zwar in identischer Stückzahl. Teils vollautomatisch,<br />
teils manuell werden die Spülkästen nun zusammengebaut,<br />
geprüft und versandbereit gemacht. Kaum sind die<br />
Kästen verpackt und auf dem Weg ins Fertigwarenlager,<br />
treffen bereits die Bauteile einer neuen Serie in der Endmontage<br />
ein.<br />
Sicherheit als Erfolgsfaktor<br />
„Die größte Herausforderung bei dieser Art von bedarfsorientierter<br />
Fertigung ist, dass das ganze System störungsfrei<br />
im Fluss bleibt“, so Robert Lernbecher. „Von<br />
den einzelnen Mitarbeitenden erfordert dies eine hohe<br />
Flexibilität und viel Selbstverantwortung. Das Umrüsten<br />
von einem Fertigungsprozess zum andern muss rasch<br />
erfolgen, und die Anlieferung der gefertigten Teile oder<br />
Komponenten bei der nächsten Bearbeitungsstation ist<br />
immer zeitkritisch.“<br />
Einen wesentlichen Beitrag zur hohen Produktivität der<br />
Spülkastenfertigung in Pfullendorf leisten die vorbildliche<br />
Arbeitssicherheit sowie der hohe Qualitätsstandard.<br />
Aber auch hier ist man mit dem Erreichten nie ganz<br />
zufrieden und sucht nach zusätzlichem Verbesserungspotenzial.<br />
So möchte man in Pfullendorf gegenwärtig<br />
den bereits sehr guten Wert von 13 Sicherheitsvorfällen<br />
pro Million geleisteter Arbeitsstunden weiter senken.<br />
Nicht umsonst gilt die Maxime, dass mit jeder getätigten<br />
Investition in die Verbesserung der Produktivität auch<br />
die Arbeitssicherheit nachweislich verbessert werden<br />
muss. ←<br />
18 <strong>Kundenmagazin</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2013</strong><br />
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