Schule ohne RaSSiSmuS - Gewerkschaft Erziehung und ...
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Arbeitsplatz <strong>Schule</strong><br />
Fotos: Julia Stoye<br />
„An allem Unfug, der passiert,<br />
sind nicht etwa nur<br />
die schuld, die ihn tun,<br />
sondern auch die, die ihn<br />
nicht verhindern.“<br />
Erich Kästner<br />
heitlich für das Experiment aus <strong>und</strong><br />
waren eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Die SMV griff das Projekt auf <strong>und</strong> lenkt<br />
<strong>und</strong> leitet es seither. In jedes Fest, in jede<br />
Aktion der <strong>Schule</strong> fließt der Gedanke<br />
des Projekts ein. „Schön, dass wir den<br />
Titel haben <strong>und</strong> wir wollen ihn behalten“,<br />
beteuert die Schulsprecherin Annemarie<br />
Fricke. Sie selbst ist erst seit drei Jahren<br />
an der <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> fühlte sich dort sofort<br />
akzeptiert. „Das Gemeinschaftsgefühl ist<br />
hier einfach super“. Für Meelad Barez<br />
war das Projekt der ausschlaggebende<br />
Gr<strong>und</strong>, dass er 2010 in diese <strong>Schule</strong><br />
gehen wollte. „Irgendwo in der Gesellschaft<br />
muss man doch anfangen, sich mit<br />
Rassismus <strong>und</strong> Diskriminierung auseinander<br />
zu setzen“, sagt der Schüler, der aus<br />
Afghanistan stammt <strong>und</strong> stellvertretender<br />
Schulsprecher ist.<br />
Welche Rolle spielt der vielversprechende<br />
Titel im Alltag des Gymnasiums? „Wenn<br />
wir merken, dass jemand gehänselt wird,<br />
weil er zum Beispiel dick ist, dann greifen<br />
wir ein“, berichtet die 18-jährige Lea.<br />
„Ihr wisst doch, das ist eine <strong>Schule</strong> gegen<br />
Diskriminierung“, werden Mitschüler/<br />
innen dann ermahnt. Meelad ergänzt,<br />
dass die Schülerschaft hier sicher sein<br />
könne, dass die Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />
nicht wegschauen, wenn sie mit<br />
einem Problem zu ihnen kämen. Auch<br />
die Lehrerin Eva Khan Durani schätzt<br />
die Haltung. Das Kollegium würde mehr<br />
mitbekommen, weil die Schüler/innen<br />
Problemfälle eher vorbringen. Sie weiß<br />
aber auch, dass damit nicht alle Probleme<br />
aus der Welt geschafft werden.<br />
Die Großen fühlen sich für die Kleinen<br />
verantwortlich<br />
Die Jugendlichen der Jahrgangstufe 1 <strong>und</strong><br />
2 fühlen sich auch den jüngeren Schüler/<br />
innen verpflichtet. Immer wieder erwähnen<br />
sie, dass doch die Kleinen angeleitet<br />
werden müssten. Stolz sind sie allesamt<br />
auf ihren Projektpaten, Cem Özdemir,<br />
B<strong>und</strong>esvorsitzender der Grünen. Er hat<br />
zur Urk<strong>und</strong>enübergabe eine Rede gehalten<br />
<strong>und</strong> nimmt seine Aufgabe ernst. Von<br />
der Landeskoordination wünscht sich<br />
Lea außer Materialien einen prominenten<br />
Redner für Veranstaltungen. „Das<br />
klingt im Programm besser, als wenn da<br />
steht, Lea hält einen Vortrag.“<br />
Wenn in den anderen <strong>Schule</strong>n ähnlich<br />
engagiert <strong>und</strong> ernsthaft der Titel „<strong>Schule</strong><br />
<strong>ohne</strong> Rassismus – <strong>Schule</strong> mit Courage“<br />
gelebt wird, behält die Integrationsministerin<br />
Bilkay Öney Recht: Das Projekt<br />
basiert auf Schülerinitiative. Und Prävention<br />
<strong>und</strong> Sensibilisierung beginnen<br />
bereits im Kindesalter.<br />
Maria Jeggle<br />
Redakteurin b&w<br />
oben: Schülersprecherin Annemarie Fricke<br />
(Mitte) <strong>und</strong> Stellvertreter Meelad Barez<br />
unten: Stellvertretende Schülersprecherin Lea<br />
Woog (rechts)<br />
Links:<br />
www. schule-<strong>ohne</strong>-rassismusbw.de<br />
www. schule-<strong>ohne</strong>-rassismus.<br />
org<br />
Fotos: Maria Jeggle<br />
bildung & wissenschaft 03 / 2013<br />
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