so bleibt der nachwuchs fit - IKK classic
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I n f o r m a t i o n e n für Per<strong>so</strong>nalbüro und Arbeitgeber. ausgabe Januar 2014<br />
P r o f i l . d A S F I R M E N K U N D E N M A G A Z I N d e r I K K c l a s s i c .<br />
g e s u n d h e i t v o n a z u b i s f ö r d e r n<br />
So <strong>bleibt</strong> <strong>der</strong><br />
Nachwuchs <strong>fit</strong><br />
Seite 04<br />
inklusive beilage<br />
Wichtige Daten und Fakten 2014<br />
B e t r i e b s w i r t s c h a f t<br />
Ins Netz gegangen:<br />
Schutz vor Cybercrime 06<br />
A r b e i t s r e c h t<br />
Mutterschutz: an<strong>der</strong>s<br />
arbeiten mit Babybauch 08<br />
g e s u n d h e i t<br />
Betriebsreportage: kräftige<br />
Muskeln für den Knochenjob10
A k t u e l l e s v o r w o r t<br />
A k t u e l l e s<br />
ausgabe JANuar 2014<br />
B O T S C H A F T E R D E S H A N D W E R K S<br />
Wahl zu Miss und Mister Handwerk läuft<br />
z Neue Stars fürs deutsche Handwerk: Auf <strong>der</strong> Internationalen<br />
Handwerksmesse in München vom 12. bis 18. März<br />
2014 werden nicht nur wie<strong>der</strong> wegweisende Lösungen,<br />
Techniken und Trends für das Handwerk vorgestellt, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n<br />
auch zum vierten Mal „Miss und Mister Handwerk“<br />
gewählt.<br />
Für die Kandidaten läuft das Casting bereits auf Hochtouren<br />
– bis zur großen Wahl auf <strong>der</strong> Internationalen Handwerksmesse<br />
im März 2014 gilt es nach erfolgreichem Fotoshooting<br />
a k t u e l l e s<br />
Botschafter des Handwerks:<br />
Wahl zu Miss und Mister Handwerk läuft 03<br />
Google Places und Co.:<br />
Und, wie haben Sie‘s gefunden? 03<br />
G e s u n d h e i t<br />
Gesundheit von Azubis för<strong>der</strong>n:<br />
So <strong>bleibt</strong> <strong>der</strong> Nachwuchs <strong>fit</strong> 04<br />
b e t r i e b s w i r t s c h a f t &<br />
-f ü h r u n g<br />
Ins Netz gegangen:<br />
Schutz vor Cybercrime 06<br />
INQUA:<br />
Test zur Per<strong>so</strong>nalführung 13<br />
a r b e i t s r e c h t & S t e u e r n<br />
Mutterschutz:<br />
An<strong>der</strong>s arbeiten mit Babybauch 08<br />
Wer zahlt, wenn´s kracht:<br />
Dienstliche Nutzung des privaten PKW 09<br />
Gesetzliche Unfallversicherung:<br />
Noch mehr dicke Luft für Raucher 09<br />
Familienpflegezeit:<br />
Doppelbelastung von Beruf und<br />
Pflege verringern 12<br />
S o z i a l v e r s i c h e r u n g<br />
Künstler<strong>so</strong>zialversicherung –<br />
die große Unbekannte:<br />
Unwissenheit schützt nicht 15<br />
i k k - L e i s t u n g e n<br />
Gesundheitsmanagement vor Ort:<br />
Kräftige Muskeln für den Knochenjob 10<br />
Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung:<br />
Weniger Stress für kleine Betriebe 14<br />
<strong>IKK</strong> Classic interaktiv:<br />
Erfolgreicher Start <strong>der</strong> Online-Seminare 14<br />
Impressum15<br />
Liebe leserinnen und leser,<br />
z auch wenn sie diesmal in die Winterzeit fällt: Jede anbrechende Legislaturperiode<br />
umgibt ein Hauch von politischem Frühling. Die As<strong>so</strong>ziation zum Frühjahrsputz liegt<br />
da nicht fern. Jetzt ist die Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden und Raum für neue Ideen zu<br />
schaffen. Nicht nur die sprichwörtlichen Grausamkeiten <strong>so</strong>ll man am Anfang begehen,<br />
auch für mutige Initiativen ist in diesen Tagen die Stunde gekommen. So markiert ein<br />
entschlossener Schlussstrich unter Fehler <strong>der</strong> Vergangenheit einen frischen Auftakt<br />
für jeden Neubeginn.<br />
Beispiele für überfällige Korrekturen liegen auf <strong>der</strong> Hand: Seit Langem for<strong>der</strong>n Handwerk<br />
und Mittelstand, die leidige Vorfälligkeit <strong>der</strong> Beiträge zur Sozialversicherung abzuschaffen.<br />
Vor acht Jahren in Zeiten klammer Sozialkassen eingeführt, hat <strong>der</strong> politisch vorverlegte<br />
Zahlungszeitpunkt heute keine wirkliche Berechtigung mehr – auf die vorzeitige<br />
Liquiditätsbeschaffung ist die Sozialversicherung dank aktueller Überschüsse nicht angewiesen.<br />
Die Betriebe können heute von dieser Belastung und einer erheblichen Abrechnungsbürokratie<br />
befreit werden, indem die Politik zur alten Regelung zurückkehrt.<br />
Entstaubt gehört auch <strong>der</strong> Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen. Das<br />
Transfer system rund um den Gesundheitsfonds ist alles an<strong>der</strong>e als transparent, zudem<br />
anfällig für Manipulationen und setzt falsche Anreize. Der gegenwärtige Ausgleichsmechanismus<br />
lähmt den Wettbewerb und wirkt in wichtigen Bereichen als Innovationsbremse.<br />
Statt aktivitäten <strong>der</strong> Kassen für mehr Prävention zu för<strong>der</strong>n, bewirkt <strong>der</strong><br />
Finanzausgleich das gegenteil: Nicht die Vermeidung von Krankheiten, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n ihr<br />
kosten günstiges Management führt heute zu maximalen finanziellen Zuweisungen. Es<br />
ist wirtschaftlich nicht selten lohnen<strong>der</strong>, Krankheiten geschickt zu verwalten, als ihrer<br />
Entstehung entschlossen entgegenzuwirken.<br />
Wegen dieser Fehlanreize sind die Ausgaben <strong>der</strong> gesetzlichen Kassen für Primärprävention<br />
in den letzten Jahren stetig gesunken – ein Unding angesichts <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
einer alternden Gesellschaft.<br />
Der Finanzausgleich zwischen den Kassen muss wie<strong>der</strong> zum notwendigen Maß zurückfinden.<br />
Volkskrankheiten, die durch Prävention vermeidbar sind, <strong>so</strong>llten deutlich<br />
weniger berücksichtigt werden, damit innovative Kassen einen Anreiz haben, in Prävention<br />
zu investieren.<br />
Die Politik hat aktuell eine gute Chance, verstaubte Verhältnisse kräftig durchzulüften<br />
und damit neue Kräfte freizusetzen. Hoffen wir, dass sie die Chance erkennt.<br />
Ihr<br />
Gerd Ludwig, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong><br />
nun noch bis zum 10. März 2014 beim Online-Voting auf<br />
www.handwerksblatt.de zu punkten. Das dürfte den zwölf<br />
weiblichen und männlichen Finalisten aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet leichtfallen: Denn gesucht werden Handwerkerinnen<br />
und Handwerker, die ihren Beruf mit Leidenschaft ausüben,<br />
gern im Rampenlicht stehen und die Vielfalt des Handwerks<br />
einer großen Öffentlichkeit präsentieren wollen.<br />
In <strong>der</strong> Jury sitzen neben Vertretern des Deutschen Handwerksblatts,<br />
des ZDH*, <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> als Krankenkasse des<br />
Handwerks, <strong>der</strong> Signal Iduna Gruppe und Sage Software auch<br />
die amtierenden Titelgewinner 2013 – die Dachdeckergesellin<br />
Sonja Theisen aus Weimar Nesselbrunn und <strong>der</strong> Fleischermeister<br />
Matthias Weiland aus Doberlug-Kirchhain.<br />
G O O G L E P L A C E S U N D C O .<br />
Und, wie haben Sie’s gefunden?<br />
z Ob Bäcker, Bauklempner o<strong>der</strong> Blumenhändler – viele<br />
kleine Betriebe o<strong>der</strong> Einzelunternehmer glauben, es geht<br />
nicht mehr ohne professionellen Internetauftritt. Und setzen<br />
sich damit unter Druck. Unnötigerweise: Denn nicht<br />
für jeden Betriebstyp ist eine eigene Website mit allen Services,<br />
Leistungen und Produkten sinnvoll.<br />
Zu teuer, zu zeitaufwendig, zu pflegeintensiv. Anstatt<br />
sich auf einer gesichtslosen o<strong>der</strong> veralteten Website darzustellen,<br />
weil die nötigen Geld- und Zeitres<strong>so</strong>urcen fehlen,<br />
gibt es eine einfache und kostenlose Alternative für eine Präsenz<br />
im Netz: die digitale Visitenkarte.<br />
Viele Internetprovi<strong>der</strong> bieten Webvisitenkarten in Form<br />
von statischen, minimalistischen Webseiten an, die für die<br />
Kontaktaufnahme durch Kunden voll und ganz ihren Zweck<br />
erfüllen. Die Erstellung wird von <strong>so</strong>genannten Design-<br />
Assistenten übernommen. Webvisitenkarten sind entwe<strong>der</strong><br />
kostenlos o<strong>der</strong> für wenige Cent im Monat zu haben.<br />
Denkt man beim Internetdienst Google bisher nur an<br />
die weltgrößte Suchmaschine, wird mit Google Places<br />
ein weiterer Dienst angeboten, quasi ein kostenloses<br />
lokales Onlinebranchenbuch.<br />
Noch ein letzter Tipp von Powerfrau Sonja: „Habt keine<br />
Angst, euch zu präsentieren! Bleibt euch selbst treu – das wollen<br />
die Leute sehen. Habt Spaß dabei, aber denkt daran, dieser<br />
Titel bedeutet auch Verantwortung.“<br />
y<br />
*Zentralverband des deutschen Handwerks<br />
Jetzt für Ihren Favoriten abstimmen:<br />
www.handwerksblatt.de/gpp<br />
Wer sich bei Google Places darstellt, gibt potenziellen<br />
Kunden vorab wichtige Informationen über sein Unternehmen:<br />
Adresse, Öffnungszeiten, Anfahrt, Kontaktmöglichkeiten<br />
und Fotos. Das Firmenprofil lässt sich über jeden<br />
Internetanschluss kostenlos und ohne Programmierkenntnisse<br />
pflegen und verwalten.<br />
Durch das Feedback in Form von Erfahrungsberichten<br />
und Bewertungen tritt man über Google Places auch in<br />
den Kundendialog. Die Erweiterung um eine Google+ Seite<br />
ermöglicht zusätzlich wichtige Neuigkeiten und Firmen-<br />
Updates.<br />
Für Berufsgruppen, die vorrangig über Empfehlungen<br />
arbeiten und schnell erreichbar sein müssen, genügt oft<br />
<strong>so</strong>gar die Nutzung von Social Media wie Twitter o<strong>der</strong> Facebook.<br />
An <strong>der</strong> digitalen Zukunft geht für keinen Betrieb <strong>der</strong><br />
Weg vorbei. Es gibt jedoch Alternativen zur eigenen Website.<br />
Man muss nur die richtigen Maßnahmen und die geeignete<br />
Plattform dafür finden. <br />
y<br />
Mehr im Netz:<br />
www.google.de/business/placesforbusiness<br />
Sonja Theisen,<br />
Dachdeckergesellin und<br />
Miss Handwerk 2013<br />
2<br />
I K K p r o f i l J a n u a r 2 0 1 4<br />
3
G e s u n d h e i t<br />
G e s u n d h e i t<br />
G E S U N D H E I T V O N A Z U B I S F Ö R D E R N<br />
So <strong>bleibt</strong> <strong>der</strong> Nachwuchs <strong>fit</strong><br />
z Von <strong>der</strong> Schule in den Beruf zu wechseln<br />
bringt ungewohnte physische und psychische<br />
Belastungen für Jugendliche und junge<br />
Erwachsene mit sich. Wer für die neuen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen nicht gewappnet ist,<br />
kann schnell unter körperlichen Beschwerden<br />
und Stress leiden. Es lohnt sich für Unternehmen,<br />
<strong>so</strong> früh wie möglich mit <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
zu beginnen, bevor sich<br />
negative Verhaltensmuster einschleifen.<br />
Allein im hessischen Kfz-Handwerk klagen<br />
bereits 57 Prozent <strong>der</strong> Auszubildenden über Rückenbeschwerden.<br />
Das för<strong>der</strong>te die Studie<br />
„Azubi<strong>fit</strong> im Handwerk“ des IGFF-Instituts und<br />
<strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> zutage. 42 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />
treiben keinen Sport als Ausgleich zur Arbeit. Es<br />
besteht Handlungsbedarf für Betriebe, ihren<br />
Nachwuchs für eine gesunde Lebensführung zu<br />
sensibilisieren und auf Risiken aufmerksam zu<br />
machen.<br />
Sitzen und Stehen will gelernt sein<br />
Während Jugendliche in <strong>der</strong> Schule vorwiegend<br />
gesessen haben, bringt <strong>der</strong> Einstieg ins<br />
Berufsleben neue körperliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
mit sich. Langes Stehen am Arbeitsplatz o<strong>der</strong><br />
schweres Heben sind für Azubis ungewohnt<br />
und sie empfinden es in den ersten Monaten<br />
häufig als sehr belastend. Ob im Betrieb, im Ausbildungszentrum<br />
o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Berufsschule – wer<br />
ausbildet, kann neben fachlichen Kenntnissen<br />
auch Gesundheitsbewusstsein vermitteln, indem<br />
zum Beispiel auf ergonomische Körperhaltungen<br />
und Bewegungen geachtet wird.<br />
An<strong>der</strong>s als in <strong>der</strong> Schule ist Stillsitzen bei<br />
Schreibtischarbeit nicht angesagt. Das <strong>so</strong>genannte<br />
dynamische Sitzen, bei dem die Sitzposition<br />
immer wie<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>t wird, kann das<br />
Verspannen des Nackens und des unteren Rückens<br />
verhin<strong>der</strong>n. Auch das regelmäßige Aufstehen<br />
und Bewegen beugt Problemen vor.<br />
Langes Stehen kann zu Schmerzen in den<br />
Beinen und im Rücken führen, denn die Muskeln<br />
sind ständig angespannt und ein Hohlkreuz<br />
staucht die Wirbelgelenke ineinan<strong>der</strong>.<br />
Ein Tipp zum Weitergeben an Azubis: Knie<br />
nicht durchdrücken, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n immer leicht anwinkeln<br />
und die Füße in Schrittstellung. Die Mit Informationen und vor allem als Vor-<br />
Vormachen wirkt am besten<br />
richtigen Hebe- und Tragetechniken mit gebeugten<br />
Knien und geradem Rücken helfen Nachwuchs motivieren, sich gesundheitsbebil<strong>der</strong><br />
können Vorgesetzte und Ausbil<strong>der</strong> den<br />
dabei, Rückenprobleme gar nicht erst entstehen<br />
zu lassen.<br />
• Ergonomisch richtig sitzen, stehen und<br />
wusst zu verhalten:<br />
heben<br />
Abschalten bringt neue Energie<br />
• Vorschriften zum Arbeitsschutz immer<br />
Sport stärkt die Muskulatur <strong>so</strong>wie das Herz- beachten<br />
Kreislauf-System und ist gleichzeitig eine sehr • Regelmäßige Pausen und ausreichend<br />
gute Möglichkeit, Stress abzubauen. Zeitdruck, Schlaf<br />
überfor<strong>der</strong>nde Aufgaben o<strong>der</strong> Konflikte mit • Gesunde Mahlzeiten in Ruhe genießen<br />
Kollegen führen auch bei jungen Mitarbeitern • Sport treiben als Ausgleich zur Arbeit<br />
zu psychischen Belastungen, die als Dauerstress<br />
zu Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit, Depressionen<br />
und Unzufriedenheit führen können.<br />
Von Anfang an <strong>so</strong>llten Azubis lernen, wie nehmen für Mahlzeiten im Aufenthaltsraum<br />
auch beim Mittagessen Vorbil<strong>der</strong> sein. Sich Zeit<br />
sie sich entspannen können, und wissen, was als und auch mal für einen Spaziergang an <strong>der</strong> frischen<br />
Luft trägt dazu bei, in den Pausen be-<br />
Ausgleich wirksam ist, um mit Stress besser umgehen<br />
zu können.<br />
wusst von <strong>der</strong> Arbeit abzuschalten.<br />
Die Basis bilden ausreichend langer Schlaf<br />
und ein vernünftiges Gestalten <strong>der</strong> Pausen. So Auf Sicherheit achten<br />
kommt <strong>der</strong> Körper mit Stresssituationen besser Berufsanfänger haben ein erhöhtes Unfallrisiko,<br />
denn sie sind noch unerfahren beim Be-<br />
zurecht. Statt zum Imbiss zu gehen o<strong>der</strong> hastig<br />
am Arbeitsplatz zu essen, können die Kollegen dienen von Maschinen und beim Benutzen von<br />
Gesundheitstage bei TOPAS<br />
z Engagierte Meisterbetriebe in mehreren<br />
Suchtprävention schärfen <strong>so</strong>llen. Die Kreishandwerkerschaft<br />
hessischen Regionen haben sich in <strong>der</strong><br />
Arbeitsgemeinschaft TOPAS – Top-Ausbildungsstelle<br />
– zusammengeschlossen, um<br />
Jugendlichen eine be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s attraktive<br />
und zukunftsfähige Ausbildung anzubieten.<br />
Dazu gehören außer be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>en Gütekriterien<br />
für die Ausbildung auch branchenübergreifende<br />
Weiterbildungsveranstaltungen.<br />
Die <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> unterstützt die<br />
tOPAS-Gesundheitstage, die das Bewusstsein<br />
<strong>der</strong> Nachwuchshandwerker für Bewegung,<br />
Ernährung, Stressmanagement und<br />
Waldeck-Frankenberg<br />
lädt zu Beginn eines Ausbildungsjahres beispielsweise<br />
die neuen Azubis <strong>der</strong> TOPAS-<br />
Betriebe zu einem zweitägigen Wochenendseminar<br />
ein. Nach einem lockeren<br />
Kennenlernen am Freitagabend steht <strong>der</strong><br />
Samstagvormittag ganz im Zeichen <strong>der</strong> Prävention<br />
durch die <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong>.<br />
Im ersten Modul lernen die Teilnehmer, wie<br />
sie arbeitsbedingten Rückenbeschwerden<br />
vorbeugen können und welchen Beitrag<br />
Sport und Bewegung zur Gesundheit leis-<br />
Werkzeugen. Arbeitgeber müssen daher auf<br />
eine <strong>so</strong>rgfältige Einweisung und Aufsicht achten.<br />
Regelmäßige Pausen <strong>so</strong>rgen zudem dafür,<br />
dass keine Arbeitsunfälle durch mangelnde<br />
Konzentration passieren.<br />
Schutzkleidung wie Sicherheitsschuhe zu<br />
tragen und Schutzmittel zu benutzen ist unerlässlich,<br />
um die Gesundheit durch chemische<br />
Stoffe, Lärm o<strong>der</strong> extreme Temperaturen nicht<br />
zu gefährden.<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
Individuell zugeschnitten auf den Bedarf eines<br />
Unternehmens bietet die <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> Programme<br />
zur Prävention gegen körperliche und psychische<br />
Belastungen <strong>so</strong>wie zu gesun<strong>der</strong> Ernährung.<br />
Zum betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
gehören unter an<strong>der</strong>em auch spezielle<br />
Projekte für Auszubildende. Lassen Sie sich von<br />
den Gesundheitsmanagern <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> vor<br />
Ort beraten.<br />
y<br />
MEHR IM NETZ:<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/<br />
gesundheitsmanagement<br />
ten. Wie sich Alkohol, Rauchen und Drogen<br />
auf Körper und Psyche auswirken und zu<br />
Sucht führen können, erfahren die Azubis<br />
im zweiten Modul.<br />
Bei einem TOPAS-Gesundheitstag <strong>der</strong><br />
Kreishandwerkerschaft Wetterau stand <strong>der</strong><br />
Rücken im Mittelpunkt eines Seminars <strong>der</strong><br />
<strong>IKK</strong> <strong>classic</strong>. Neben Informationen zum Bücken,<br />
Heben und Tragen aus biomechanischer<br />
Sicht trainierten die Auszubildenden<br />
verschiedene Übungen <strong>so</strong>wohl zum<br />
Kräftigen als auch zum Entspannen <strong>der</strong><br />
Muskulatur.<br />
y<br />
4<br />
I K K p r o f i l J a n u a r 2 0 1 4<br />
5
e t r i e b s w i r t s c h a f t & - f ü h r u n g<br />
b e t r i e b s w i r t s c h a f t & - f ü h r u n g<br />
s c h u t z v o r C Y B E R C R I M E<br />
Ins Netz gegangen<br />
Kurz erklärt:<br />
Cybercrime<br />
Der englische Begriff ist inzwischen<br />
auch in Deutschland üblich geworden.<br />
Mit dem aus dem Griechischen<br />
stammenden Präfix „Cyber“ ist alles<br />
gemeint, was EDV, Computer und<br />
Internet umfasst. „Crime“ ist das<br />
englische Wort für Verbrechen.<br />
Cybercrime umfasst al<strong>so</strong> alle Straftaten,<br />
die mithilfe von EDV und<br />
Internet vorbereitet o<strong>der</strong> began -<br />
gen werden.<br />
Tricks für<br />
sichere Passwörter<br />
z Solange Menschen Handel treiben, gibt es auch Betrug.<br />
Wirtschaftskriminalität ist kein Phänomen des Internetzeitalters.<br />
Aber eben<strong>so</strong> wie das Internet zahlreiche Geschäftsprozesse vereinfacht,<br />
<strong>so</strong> erleichtert es auch Kriminellen ihr Handwerk. Sei es Wirtschaftsspionage,<br />
Datendiebstahl o<strong>der</strong> Sabotage – gegen die immer<br />
raffinierter werdenden Tricks <strong>der</strong> Internetkriminellen können und<br />
<strong>so</strong>llten Sie sich schützen.<br />
Viele Unternehmen – be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s kleine und mittlere – unterschätzen<br />
bisher die Gefahren <strong>der</strong> Internetkriminalität. In den letzten fünf Jahren<br />
hat sich laut Auskunft des BKA* die Zahl <strong>der</strong> Cybercrime-Fälle nahezu verdoppelt.<br />
Allerdings gibt es aufgrund <strong>der</strong> hohen Dunkelziffer keine zuverlässigen<br />
Zahlen zu diesem Thema. Und da das Medium Internet geradezu zu<br />
internationalen Taten einlädt,<br />
CYBERCRIME IM ENGEREN SINNE 2008–2012<br />
POLIZEILICHE KRIMINALSTATISTIK<br />
wird bei Weitem nicht<br />
jede Tat von <strong>der</strong> deutschen<br />
Statistik erfasst.<br />
50.254<br />
59.839 59.494<br />
63.959<br />
Fest steht: Es kann jeden<br />
treffen. Laut Branchenverband<br />
37.900<br />
BITKOM bestätigen 40<br />
2008 2009 2010 2011 2012<br />
Prozent <strong>der</strong> Unternehmen<br />
und <strong>so</strong>gar über die Hälfte <strong>der</strong><br />
Privatper<strong>so</strong>nen, bereits von<br />
Internetkriminalität betroffen<br />
Umfasst die Delikte: Computerbetrug, Betrug mit Zugangsberechtigungen<br />
zu Kommunikationsdiensten, Fälschung beweiserheblicher<br />
Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung, Datenverän<strong>der</strong>ung/Computersabotage<br />
<strong>so</strong>wie Ausspähen, Abfragen von<br />
Daten einschl. Vorbereitungshandlungen.<br />
Quelle: BKA<br />
gewesen zu sein.<br />
Aus Scham o<strong>der</strong> Angst<br />
vor Strafverfolgung gelangt<br />
nur ein kleiner Teil dieser<br />
Taten zur Anzeige. Auch die Furcht, den o<strong>der</strong> die dringend benötigten<br />
Computer womöglich für längere Zeit den Ermittlungsbehörden überlassen<br />
zu müssen, lässt be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s Privatper<strong>so</strong>nen und kleinere Unternehmen<br />
vor einer Anzeige zurückschrecken. Aufgeklärt wird ohnehin nur ein<br />
Bruchteil <strong>der</strong> Taten. Der Spezialisierungsvorsprung <strong>der</strong> Cyber-Gangster ist<br />
für die Strafverfolgungsbehörden meist uneinholbar.<br />
Ständig neue Methoden<br />
Die Art <strong>der</strong> Cybercrime-Attacken ist einem stetigen Wandel unterworfen.<br />
Mit immer neuen Methoden und Technologien agieren internationale<br />
Netzwerke, schöpfen schnelle Gewinne ab und tauchen wie<strong>der</strong> unter.<br />
Unternehmen <strong>so</strong>llten be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s bei den folgenden Themen genau hinschauen:<br />
• Urheberrechtsverletzungen durch Software-Piraterie sind be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s<br />
für IT-Unternehmen mit großen wirtschaftlichen Schäden verbunden.<br />
• Auch die Wirtschaftsspionage, z. B. bezüglich neuer Produktideen<br />
und -entwicklungen, stellt für innovative Unternehmen eine große Gefahr<br />
dar und wird durch die mo<strong>der</strong>nen Telekommunikationswege erleichtert.<br />
• Mit dem Ausspähen von Daten bzw. Datendiebstahl erhalten Kriminelle<br />
Zugriff auf die digitale Identität von Per<strong>so</strong>nen o<strong>der</strong> Unternehmen. Auch<br />
sensible Geschäftsinformationen wie E-Mails, Per<strong>so</strong>nal-, Kunden-, Banko<strong>der</strong><br />
Vertragsdaten können betroffen sein. Um ihren „guten Ruf“ als<br />
sicheres Unternehmen nicht aufs Spiel zu setzen, meiden viele Firmen den<br />
Kontakt zu Polizei und Staatsanwaltschaft.<br />
• Die Fernsteuerung gekaperter Computer mithilfe <strong>so</strong>genannter Botnetze<br />
erlaubt Unbefugten, Transaktionen in fremdem Namen auszuführen.<br />
Die erfor<strong>der</strong>lichen Schadprogramme lädt sich <strong>der</strong> nichts ahnende<br />
Nutzer zusammen mit vermeintlich harmloser Software auf<br />
seinen Rechner.<br />
• Immer häufiger finden sich auch Sabotage-Delikte <strong>so</strong>wie<br />
<strong>der</strong>en Androhung, teils verbunden mit <strong>der</strong> Erpressung hoher<br />
Geldsummen. Durch unsichtbar installierte Schad<strong>so</strong>ftware<br />
können Straftäter Websites o<strong>der</strong> E-Mail-Postfächer lahmlegen<br />
o<strong>der</strong> <strong>so</strong> verän<strong>der</strong>n, dass erhebliche wirtschaftliche Schäden<br />
daraus resultieren.<br />
• Fast harmlos erscheinen dagegen schon Computerviren.<br />
Allerdings können auch sie großen Schaden anrichten, Informationen<br />
vernichten o<strong>der</strong> unbrauchbar machen o<strong>der</strong> die<br />
Reputation eines Unternehmens angreifen.<br />
Schutz nach innen und außen<br />
Einen hun<strong>der</strong>tprozentigen Schutz gegen Cyberkriminalität<br />
gibt es nicht. Es hilft aber, einige grundlegende Regeln<br />
zu befolgen. So lassen sich Gefahren eindämmen o<strong>der</strong> zumindest<br />
frühzeitig erkennen. Unterstützung von technischer<br />
Seite bieten Antivirenprogramme. Diese <strong>so</strong>llten mindestens<br />
einmal täglich automatisch nach Updates suchen und diese<br />
installieren. Die Programmierer <strong>so</strong>lcher Virenscanner reagieren<br />
zumeist schnell auf bekannt werdende neue Bedrohungen.<br />
Ihre Arbeit nützt aber auch nur dem, <strong>der</strong> auch<br />
seine Software regelmäßig aktualisiert.<br />
Auch Firewalls und die sichere Verschlüsselung von<br />
drahtlosen Netzwerken (WLAN-Passwortschutz), des<br />
E-Mail-Verkehrs und <strong>der</strong> Website bieten Schutz vor Zugriffen<br />
Unbefugter. Geburtstage, Kosenamen o<strong>der</strong> sehr kurze Passwörter<br />
<strong>so</strong>wie die Verwendung ein und desselben Kennworts<br />
für verschiedene Zwecke sind tabu. Außerdem müssen Kennwörter<br />
regelmäßig geän<strong>der</strong>t werden. Mit diesen Methoden<br />
schafft man einen relativ sicheren Schutz gegen Angriffe von<br />
außerhalb auf die Rechner des Unternehmens. Mindestens<br />
eben<strong>so</strong> wichtig ist jedoch die Absicherung nach innen. Denn<br />
manchmal sind es die eigenen Mitarbeiter o<strong>der</strong> ehemalige<br />
Kollegen, die die ihnen anvertrauten Informationen nutzen,<br />
um sich selbst zu bereichern o<strong>der</strong> dem Unternehmen zu<br />
schaden. Ein ausgefeiltes und differenziertes Berechtigungsmanagement<br />
bietet hier zwar auch keinen hun<strong>der</strong>tprozentigen<br />
Schutz. Es hilft aber dabei, den Zugang <strong>der</strong> einzelnen<br />
Mitarbeiter wirklich auf das Nötigste zu begrenzen. So muss<br />
<strong>der</strong> Außendienstmitarbeiter keinen Zugriff auf Dienstpläne<br />
haben, und die Empfangsdame benötigt zwar die Terminlisten<br />
<strong>der</strong> Monteure, aber nicht die Umsatzzahlen. Zusätzlich<br />
<strong>so</strong>llten Unternehmen zum Thema Gesetze und Vorschriften<br />
verbindliche Regeln für alle Mitarbeiter aufstellen. Dazu gehören<br />
selbstverständlich auch die Konsequenzen, die sich<br />
aus einem Regelbruch ergeben. Und zu guter Letzt gilt auch<br />
im Geschäftsverkehr die alte Weisheit: „Vertrauen ist gut –<br />
Kontrolle ist besser!“<br />
y<br />
MEHR IM NETZ:<br />
www.mittelstand-digital.de<br />
Wissenspool > IT-Sicherheit für KMU<br />
Wer dazu neigt, Passwörter zu<br />
vergessen, braucht Tricks. Die Geheimwörter<br />
auf dem Computer zu<br />
notieren o<strong>der</strong> aus lauter Verzweiflung<br />
für jeden Zweck dasselbe<br />
Kennwort zu verwenden, ist keine<br />
sinnvolle Lösung. Eine gute Eselsbrücke<br />
bietet <strong>der</strong> Satz-zu-Passwort-<br />
Trick: Man nehme einen Satz, den<br />
man sich gut merken kann und<br />
generiere aus den Anfangsbuchstaben<br />
<strong>der</strong> Wörter einschließlich<br />
Groß- und Kleinschreibung <strong>so</strong>wie<br />
Satzzeichen ein Kennwort. Beispiel:<br />
„Wer Ordnung hält, ist nur zu faul<br />
zum Suchen!“ ergibt das Passwort<br />
„WOh,inzfzS!“. O<strong>der</strong>: „Kleine Kin<strong>der</strong>,<br />
kleine Sorgen. Große Kin<strong>der</strong>,<br />
große Sorgen!“ ergibt „KK,kS.<br />
GK,gS!“<br />
Noch sicherer ist es natürlich mit<br />
einem Satz, den man sich selber ausdenkt<br />
– <strong>der</strong> Fantasie sind keine<br />
Grenzen gesetzt! Wenn man in den<br />
Satz nun auch noch ein o<strong>der</strong> zwei<br />
Ziffern mischt, wird <strong>so</strong> ein Passwort<br />
nahezu „unknackbar“! Beispiel:<br />
„Morgens esse ich gerne selbst<br />
gemachtes Müsli mit viel Obst und<br />
Joghurt, dazu 1 Tasse Kaffee.“ Daraus<br />
wird „MeigsMmvOuJ,d1TK.“<br />
*Bundeskriminalamt<br />
6<br />
I K K p r o f i l J a n u a r 2 0 1 4<br />
7
a r b e i t s r e c h t & s t e u e r n<br />
A k t u e l l e s<br />
M U T T E R S C H U T Z<br />
An<strong>der</strong>s arbeiten mit Babybauch<br />
I K K C L A S S I C A K T U E L L<br />
Wichtige Fakten und Zahlen 2014<br />
z Nicht nur für werdende Mütter ist die Schwangerschaft<br />
eine Zeit voller Verän<strong>der</strong>ungen, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n auch für Betriebe,<br />
die sich von <strong>der</strong> Arbeit<strong>so</strong>rganisation bis zur Buchhaltung<br />
darauf einstellen müssen. Im Mutterschutzgesetz und in<br />
<strong>der</strong> Verordnung zum Schutze <strong>der</strong> Mütter am Arbeitsplatz<br />
finden Unternehmen alle einzuhaltenden Vorschriften.<br />
Mitarbeiterinnen <strong>so</strong>llten ihrem Arbeitgeber <strong>so</strong> schnell wie<br />
möglich mitteilen, dass sie schwanger sind, damit alle Maßnahmen<br />
zum Schutz von Gesundheit und Leben von Mutter<br />
und Kind eingeleitet werden können. Das Unternehmen muss<br />
die Schwangerschaft dem Arbeitsschutzamt o<strong>der</strong> Gewerbeaufsichtsamt<br />
als zuständiger Aufsichtsbehörde umgehend<br />
melden, <strong>so</strong>nst droht ein Bußgeld.<br />
Mögliche Gefahren erkennen und vermeiden<br />
Das Mutterschutzgesetz schreibt vor, dass Schwangere<br />
keine schweren körperlichen Arbeiten ausführen dürfen und<br />
dass ein generelles Beschäftigungsverbot für Tätigkeiten gilt,<br />
„bei denen sie schädlichen Einwirkungen von gesundheitsgefährdenden<br />
Stoffen o<strong>der</strong> Strahlen, von Staub, Gasen o<strong>der</strong><br />
Dämpfen, von Hitze, Kälte o<strong>der</strong> Nässe, von Erschütterungen<br />
o<strong>der</strong> Lärm ausgesetzt sind“. Das Unternehmen muss in einer<br />
Gefährdungsbeurteilung den Tätigkeitsbereich <strong>der</strong> Mitarbeiterin<br />
auf Risiken durch physikalische Gefährdungen <strong>so</strong>wie<br />
chemische und biologische Arbeitsstoffe hin überprüfen und<br />
Schutzmaßnahmen bestimmen.<br />
Chemische Gefahren können zum Beispiel im Maler- und<br />
Lackiererhandwerk <strong>so</strong>wie in holzverarbeitenden Betrieben<br />
durch Stäube und lösemittelhaltige Farben bestehen o<strong>der</strong> bei<br />
Gebäu<strong>der</strong>einigerinnen durch Desinfektions- und Reinigungsmittel.<br />
Riskante Biostoffe sind unter an<strong>der</strong>em Pilze, Bakterien<br />
und Viren, die im Gartenbau und bei Reinigungsarbeiten im<br />
Gesundheitswesen auftreten können.<br />
In vielen Handwerksberufen können für Schwangere physikalische<br />
Gefährdungen bestehen: Hitze in <strong>der</strong> Bäckerei,<br />
Lärm und Erschütterungen durch Maschinen, erhebliches<br />
Strecken o<strong>der</strong> Beugen bei Montagearbeiten, ständiges Stehen<br />
<strong>der</strong> Friseurin o<strong>der</strong> häufiges Bewegen von Lasten ohne<br />
Hilfsmittel. Erhöhte Unfallgefahren durch Ausgleiten, Fallen<br />
o<strong>der</strong> Abstürzen treten nicht nur generell auf Baustellen auf,<br />
<strong>so</strong>n<strong>der</strong>n auch schon durch die Arbeit auf Leitern o<strong>der</strong> in Werkhallen<br />
mit feuchtem Fußboden.<br />
Ist es nicht möglich, die Arbeitsbedingungen entsprechend<br />
zu verän<strong>der</strong>n, muss <strong>der</strong> Mitarbeiterin eine an<strong>der</strong>e Tätigkeit<br />
übertragen werden. Neben den generellen Beschäftigungsverboten<br />
kann ein Arzt auch ein individuelles vollständiges<br />
o<strong>der</strong> teilweises Beschäftigungsverbot verhängen,<br />
wenn die Gesundheit von Mutter o<strong>der</strong> Kind durch die Arbeit<br />
gefährdet ist.<br />
Finanzieller Ausgleich für Fehlzeiten<br />
In ihrer Arbeitsplanung müssen Unternehmen die gesetzlichen<br />
Schutzfristen berücksichtigen: Sechs Wochen vor und<br />
acht Wochen nach <strong>der</strong> Entbindung (bei medizinischen Früho<strong>der</strong><br />
Mehrlingsgeburten zwölf Wochen) dürfen Mütter nicht<br />
beschäftigt werden, wobei die Schwangere vor <strong>der</strong> Geburt<br />
auf Wunsch weiterarbeiten darf. Urlaubstage verfallen durch<br />
Beschäftigungsverbote und Schutzfristen nicht, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n<br />
können anschließend von <strong>der</strong> Mitarbeiterin beansprucht<br />
werden.<br />
Darf eine Mitarbeiterin aufgrund eines Beschäftigungsverbots<br />
nicht tätig sein, erhält sie vom Arbeitgeber einen<br />
Mutterschutzlohn in Höhe ihres Durchschnittsverdienstes<br />
<strong>der</strong> letzten drei Monate vor <strong>der</strong> Schwangerschaft. Während<br />
<strong>der</strong> Schutzfristen bekommt sie von ihrer Krankenkasse ein<br />
Mutterschaftsgeld von bis zu 13 Euro täglich, das vom Arbeitgeber<br />
bezuschusst wird, um die Differenz zum bisherigen<br />
Nettolohn auszugleichen.<br />
Unternehmen können sich <strong>so</strong>wohl die Aufwendungen für<br />
den Mutterschutzlohn als auch für den Arbeitgeberzuschuss<br />
zum Mutterschaftsgeld voll erstatten lassen. Dazu ist ein Antrag<br />
bei <strong>der</strong> Krankenkasse notwendig, bei <strong>der</strong> die Mitarbeiterin<br />
versichert ist. Die Erstattung finanziert sich durch die <strong>so</strong>genannte<br />
U2-Umlage, in die alle Arbeitgeber einzahlen.<br />
Im Mutterschutzgesetz, das in Betrieben mit mehr als<br />
drei weiblichen Beschäftigten ausgelegt o<strong>der</strong> ausgehängt<br />
werden muss, sind darüber hinaus das Kündigungsverbot,<br />
Ruhemöglichkeiten und Freistellungen für Vor<strong>so</strong>rgeuntersuchungen<br />
geregelt.<br />
y<br />
MEHR IM NETZ:<br />
www.bmfsfj.de > Suchbegriff Leitfaden Mutterschutz<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/mutterschaftsgeld<br />
Auch 2014 müssen sich Unternehmen und Per<strong>so</strong>nalbüros wie<strong>der</strong> auf zahlreiche Än<strong>der</strong>ungen<br />
einstellen. Anbei finden Sie wichtige Informationen für Arbeitgeber und eine Übersicht <strong>der</strong> Beitragssätze,<br />
Rechen größen und Fälligkeitstermine. Noch mehr Interessantes zu den Themen Sozialversicherung,<br />
Arbeitsrecht, Unternehmensführung und betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung finden Sie online unter<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/firmenkunden.<br />
V e r ä n d e r u n g e n z u m 1 . J a n u a r 2 0 1 4<br />
Ausgleich <strong>der</strong> Arbeitgeberaufwendungen<br />
z Die Arbeitgebervertreter im Verwaltungsrat <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong><br />
haben in ihrer Sitzung am 24. Oktober 2013 beschlossen, die Umlage-<br />
und Erstattungssätze in <strong>der</strong> Lohnausgleichskasse U1 bei Krankheit<br />
zum 1. Januar 2014 <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung anzupassen.<br />
Trotz <strong>der</strong> bereits im Vorjahr vollzogenen Verän<strong>der</strong>ungen sind<br />
die Ausgaben in <strong>der</strong> Lohnausgleichskasse U1 bei Krankheit weiter<br />
gestiegen. Ursache hierfür ist die anhaltend hohe Steigerungsrate<br />
bei den Arbeitsunfähigkeitsfällen mit gleichzeitiger Verlängerung<br />
<strong>der</strong> Arbeitsunfähigkeitszeiten. Be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s auffällig daran ist die defizitäre<br />
Entwicklung beim erhöhten Erstattungssatz von 80 %.<br />
Die <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> wird daher in diesem Jahr folgende Umlage- und<br />
Erstattungssätze anbieten:<br />
• Allgemeiner Umlagesatz U1 von 2,6 % bei einem Erstattungssatz<br />
von 65 % und<br />
• ermäßigter Umlagesatz U1 von 1,6 % bei einem Erstattungssatz<br />
von 50 % <strong>so</strong>wie<br />
• U2 bei Mutterschaft von 0,35 % bei einem Erstattungssatz<br />
von 100 %.<br />
Damit entfällt <strong>der</strong> erhöhte Umlagesatz mit einem Erstattungssatz<br />
von 80 % ersatzlos und <strong>der</strong> allgemeine Umlagesatz ab 1. Januar 2014<br />
wird um 0,2 Prozentpunkte erhöht. Sowohl <strong>der</strong> ermäßigte Umlagesatz<br />
als auch die U2 bei Mutterschaft bleiben im Vergleich zum Vorjahr<br />
stabil. Alle von diesen Än<strong>der</strong>ungen betroffenen Arbeitgeber wurden<br />
bereits schriftlich hierüber informiert und gebeten, sich bis spätestens<br />
31. Januar 2014 für einen im Jahr 2014 gültigen Umlage- und Erstattungssatz<br />
zu entscheiden. Selbstverständlich können auch alle an<strong>der</strong>en<br />
Arbeitgeber bis zu diesem Zeitpunkt neu wählen.<br />
Arbeitgeber, die sich für den ermäßigten o<strong>der</strong> allgemeinen Umlagesatz<br />
entschieden haben o<strong>der</strong> lediglich Umlagen zur U2 zahlen<br />
müssen, brauchen grundsätzlich nichts zu unternehmen. Wählen<br />
Arbeitgeber, die bisher Umlagen für den erhöhten Erstattungssatz<br />
von 80 % gezahlt haben, keinen neuen Umlagesatz, wird für diese<br />
<strong>der</strong> allgemeine Umlagesatz berücksichtigt.<br />
Durch eine frühzeitige Wahlerklärung lässt sich sicherstellen,<br />
dass <strong>der</strong> gewünschte Erstattungssatz bereits zum Jahresanfang<br />
berücksichtigt wird. Unstimmigkeiten bei späterer Prüfung<br />
<strong>der</strong> Beitragsnachweise und/o<strong>der</strong> Erstattungsanträge werden<br />
<strong>so</strong> vermieden.<br />
y<br />
Wichtig!<br />
Sollten Sie einen Steuerberater mit Ihren Lohnabrechnungen<br />
beauftragt haben, informieren Sie diesen bitte über Ihre<br />
Wahl des Umlage- und Erstattungssatzes für das Jahr 2014,<br />
damit die richtigen Werte im Lohnabrechnungsprogramm<br />
berücksichtigt werden können.<br />
<br />
8<br />
I K K p r o f i l J a n u a r 2 0 1 4<br />
9I
A k t u e l l e s A k t u e l l e s<br />
F r ü h e r e r A b g a b e t e r m i n<br />
Än<strong>der</strong>ungen bei den Jahresmeldungen<br />
z Nach <strong>der</strong> Datenerfassungs- und Übermittlungsverordnung<br />
(§ 10 DEÜV) waren Jahresmeldungen bisher für jeden am 31.<br />
Dezember eines Jahres versicherungspflichtig Beschäftigten<br />
mit <strong>der</strong> ersten folgenden Lohn- und Gehaltsabrechnung, spätes -<br />
tens bis zum 15. April des folgenden Jahres, zu erstatten.<br />
Grund für diesen Termin war die <strong>so</strong>genannte Märzklausel. Durch<br />
sie möchte <strong>der</strong> Gesetzgeber verhin<strong>der</strong>n, dass beispielsweise Weihnachtsgeld<br />
erst zu Beginn des neuen Jahres ausgezahlt wird. In diesem<br />
Fall wäre noch eine geringere anteilige Jahresbeitragsbemessungsgrenze<br />
maßgebend und nur ein kleinerer Anteil <strong>der</strong><br />
Einmalzahlung beitragspflichtig.<br />
Einmalzahlungen, die in <strong>der</strong> Zeit vom 1. Januar bis 31. März gewährt<br />
werden, sind deshalb in <strong>der</strong> Kranken-, Pflege-, Renten- und<br />
Arbeitslosenversicherung einheitlich dem letzten Entgeltabrechnungszeitraum<br />
des Vorjahres zuzuordnen.<br />
Dies gilt für folgende Fälle:<br />
• <strong>der</strong> Arbeitnehmer war schon im Vorjahr bei demselben Arbeitgeber<br />
beschäftigt,<br />
• die Son<strong>der</strong>zuwendung hat zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Auszahlung die<br />
anteilige Jahresbeitragsbemessungsgrenze bereits überschritten<br />
und kann deshalb nicht in vollem Umfang für die Beitragsberechnung<br />
berücksichtigt werden.<br />
z Bis zum 31.12.2013 sind Krankenversicherungsbeiträge für<br />
Zeiten vor dem 1. Januar 2009 nicht dem Gesundheitsfonds,<br />
<strong>so</strong>n<strong>der</strong>n <strong>der</strong> jeweiligen Krankenkasse zuzurechnen. Beitragskorrekturen<br />
für Abrechnungszeiträume bis Dezember 2008<br />
mussten die Arbeitgeber daher mit einem Korrektur-Beitragsnachweis<br />
übermitteln.<br />
Die zeitliche Rechnungsabgrenzung ist zum Jahresende<br />
ausgelaufen. Alle Beitragskorrekturen aus Vormonaten müssen<br />
deshalb künftig in den aktuellen Beitragsnachweis einfließen. Eine<br />
Verrechnung zu viel gezahlter Beiträge darf im laufenden Beitragsnachweis<br />
unverän<strong>der</strong>t nur unter den maßgeblichen Bedingungen<br />
Bisher konnte diese Regelung ohne Meldemehraufwand bei <strong>der</strong><br />
Erstellung <strong>der</strong> Jahresmeldungen angewandt werden.<br />
Ab 2014: Spätester Termin ist <strong>der</strong> 15. Februar<br />
Auslöser für die Vorverlegung des Termins ist die gesetzliche<br />
Unfallversicherung. Die zuständigen Berufsgenossenschaften erhalten<br />
bis Mitte Februar die manuellen Lohnnachweise zum Erstellen<br />
<strong>der</strong> Umlagebescheide. Der späteste Termin für die Abgabe <strong>der</strong> Jahresmeldung<br />
ist daher mit Wirkung vom 1. Januar 2014 an – al<strong>so</strong><br />
schon für die Jahresmeldungen 2013 – im Rahmen des Bundesunfallkassen-Neuordnungsgesetzes<br />
(BUK-NOG) vorverlegt worden.<br />
Dies ist erfor<strong>der</strong>lich, damit zukünftig die Datenstelle <strong>der</strong> Deutschen<br />
Rentenversicherung allen Berufsgenossenschaften die Informationen<br />
zum Erstellen <strong>der</strong> Umlagebescheide aus dem Datenbaustein<br />
Unfallversicherung (DBUV) maschinell zur Verfügung stellen kann.<br />
Die Unternehmen brauchen dann ab 2016 keine manuellen<br />
Lohnnachweise per Vordruck mehr abzugeben.<br />
Die Märzklausel ist weiterhin anzuwenden<br />
Die Märzklausel muss unverän<strong>der</strong>t angewendet werden. Wird<br />
zukünftig nach Abgabe <strong>der</strong> Jahresmeldung noch eine Einmalzahlung<br />
gewährt, die dem Vorjahr zuzuordnen ist, bestehen zwei Möglichkeiten:<br />
• Das beitragspflichtige Entgelt wird mit einer Son<strong>der</strong>meldung<br />
(Abgabegrund 54) übermittelt<br />
o<strong>der</strong><br />
• die bereits übermittelte Jahresmeldung wird storniert und<br />
mit dem saldierten Entgelt neu abgegeben.<br />
y<br />
Wichtig!<br />
Für das Jahr 2014: Der 15. Februar fällt auf einen Samstag,<br />
deshalb ist spätester Abgabetermin <strong>der</strong> Jahresmeldungen<br />
2013 <strong>der</strong> 17. Februar 2014.<br />
K r a n k e n v e r s i c h e r u n g s b e i t r ä g e v o r 2 0 0 9<br />
Korrektur-Beitragsnachweis entfällt<br />
<strong>der</strong> Gemeinsamen Grundsätze für die Verrechnung und Erstattung<br />
zu Unrecht gezahlter Beiträge erfolgen.<br />
Daneben besteht auch die Möglichkeit, einen übermittelten<br />
Beitragsnachweis zu stornieren (das Beitrags<strong>so</strong>ll wird vollständig<br />
abgesetzt) und für denselben Zeitraum einen neuen Beitragsnachweis<br />
abzugeben.<br />
y<br />
<strong>IKK</strong>-SERVICE.<br />
Die Gemeinsamen Grundsätze und weitere Informationen finden Sie auch unter <br />
www.datenaustausch.de<br />
A r b e i t g e b e r m ü s s e n p r ü f e n<br />
Krankenversicherungspflicht o<strong>der</strong><br />
Krankenversicherungsfreiheit?<br />
z Arbeitgeber müssen zu Beginn einer Beschäftigung, zu Beginn<br />
eines jeden Kalen<strong>der</strong>jahres, bei Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entgelthöhe<br />
und bei Aufnahme weiterer Beschäftigungen prüfen, ob ein Arbeitnehmer<br />
versicherungspflichtig o<strong>der</strong> versicherungsfrei ist.<br />
Beschäftigte sind grundsätzlich per Gesetz krankenversicherungspflichtig.<br />
Arbeitnehmer, <strong>der</strong>en Jahresarbeitsentgelt voraussichtlich<br />
die Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt, sind krankenversicherungsfrei.<br />
Es bedarf dafür we<strong>der</strong> eines Antrags noch einer<br />
ausdrücklichen Entscheidung einer Krankenkasse.<br />
Jahresarbeitsentgeltgrenze<br />
Die Jahresarbeitsentgeltgrenze o<strong>der</strong> auch Versicherungspflichtgrenze<br />
ist in <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)<br />
bundeseinheitlich festgelegt. Sie betrug im Jahr 2013 52.200 Euro<br />
(4.350 Euro monatlich) und wird im Jahr 2014 53.550 Euro (4.462,50<br />
Euro) betragen. Für Arbeitnehmer, die bereits am 31.12.2002 wegen<br />
Überschreitens <strong>der</strong> Jahresarbeitsentgeltgrenze versicherungsfrei<br />
und privat krankenversichert waren, gilt eine be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e Jahresarbeitsentgeltgrenze.<br />
Sie beträgt 48.600 Euro für das<br />
Kalen<strong>der</strong>jahr 2014.<br />
Berechnung des regelmäßigen Jahresarbeitsentgelts<br />
Für die Beurteilung <strong>der</strong> Versicherungsfreiheit von Arbeitnehmern<br />
ist das regelmäßige Jahresarbeitsentgelt zu berücksichtigen.<br />
Hierzu gehören alle dem Arbeitnehmer zufließenden Einnahmen<br />
im Sinne des § 14 Abs. 1 SGB IV. Bezüge, die nicht mit<br />
hinreichen<strong>der</strong> Sicherheit erwartet werden können (z. B. Urlaubsabgeltungen,<br />
Verbesserungsvorschlagsprämien, Belegschaftsrabatte,<br />
Jubiläumszuwendungen, Familienzuschläge), werden nicht<br />
angerechnet.<br />
Kurzformel zur Ermittlung<br />
Alle laufenden und einmaligen Einnahmen aus<br />
Beschäftigungen<br />
ohne Einnahmen, die nicht dem Arbeitsentgelt zuzuordnen sind<br />
ohne unregelmäßiges Entgelt<br />
ohne Familienzuschläge<br />
= regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt<br />
Vorausschauende Ermittlung<br />
Zur vorausschauenden Ermittlung des regelmäßigen Jahresarbeitsentgelts<br />
ist bei einem Arbeitnehmer das feste Monatsentgelt<br />
mit 12 zu multiplizieren. Auch bei auf weniger als ein Jahr befristeter<br />
Beschäftigung muss eine Umrechnung auf 12 Monate erfolgen (zu<br />
berücksichtigendes Jahresarbeitsentgelt einschließlich ggf. Einnahmen<br />
aus Mehrfachbeschäftigungen x 12 Monate). Neben dem laufenden<br />
Arbeitsentgelt werden auch Son<strong>der</strong>zuwendungen (z. B. Urlaubs-<br />
und Weihnachtsgeld) angerechnet, die dem Arbeitnehmer<br />
mit hinreichen<strong>der</strong> Sicherheit mindestens einmal jährlich zufließen.<br />
Lohn- und Gehaltserhöhungen sind – auch wenn sie im Voraus vereinbart<br />
wurden – erst von dem Zeitpunkt an zu berücksichtigen, zu<br />
dem sie dem Arbeitnehmer zustehen.<br />
Bei schwankenden Bezügen muss das regelmäßige Jahresarbeitsentgelt<br />
durch Schätzung ermittelt werden. Erweist sich die<br />
Schätzung als nicht zutreffend, <strong>bleibt</strong> es für die Vergangenheit bei<br />
<strong>der</strong> aufgrund <strong>der</strong> Schätzung vorgenommenen versicherungsrechtlichen<br />
Beurteilung. Eine Korrektur ist nur für die Zukunft möglich.<br />
Ende <strong>der</strong> Versicherungspflicht<br />
Die Versicherungspflicht endet mit Ablauf des Kalen<strong>der</strong>jahres,<br />
in dem die JAE-Grenze überschritten wird. Zusätzlich ist zu beachten,<br />
ob auch die Grenze des nächsten Jahres überschritten wird.<br />
Endet die Versicherungspflicht, setzt sich die Versicherung<br />
mit dem Tag nach dem Ausscheiden aus <strong>der</strong> Versicherungspflicht<br />
als freiwillige Mitgliedschaft fort. Es sei denn, das Mitglied erklärt<br />
innerhalb von zwei Wochen nach Hinweis <strong>der</strong> Krankenkasse seinen<br />
Austritt. Dieser wird jedoch nur dann wirksam, wenn das Mitglied<br />
das Bestehen eines Anspruchs auf Absicherung im Krankheitsfall<br />
nachweist.<br />
Befreiung von <strong>der</strong> Krankenversicherungspflicht wegen<br />
Erhöhung <strong>der</strong> JAE-Grenze<br />
Wird die allgemeine o<strong>der</strong> be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>e JAE-Grenze erhöht und<br />
tritt deshalb Versicherungspflicht ein, weil das JAE des Arbeitnehmers<br />
niedriger ist, kann <strong>der</strong> Arbeitnehmer die Befreiung von <strong>der</strong><br />
Krankenversicherungspflicht beantragen. Auch in diesem Fall muss<br />
das Mitglied das Bestehen eines an<strong>der</strong>weitigen Anspruchs auf Absicherung<br />
im Krankheitsfall seiner Krankenkasse nachweisen.<br />
y<br />
10 II<br />
I K K p r o f i l J a n u a r 2 0 1 4<br />
11 III
A k t u e l l e s<br />
a r b e i t s r e c h t & s t e u e r n<br />
a u f e i n e n b l i c k<br />
Beitragssätze und Entgeltgrenzen <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong><br />
d i e n s t l i c h e n u t z u n g d e s p r i v a t e n p k w<br />
Wer zahlt, wenn’s kracht?<br />
BEITRAGSSÄTZE AB 01.01.2014<br />
Krankenversicherung, allgemein 15,50 %<br />
davon Arbeitgeberanteil 7,30 %<br />
und Arbeitnehmeranteil 8,20 %<br />
Krankenversicherung, ermäßigt 14,90 %<br />
davon Arbeitgeberanteil 7,00 %<br />
und Arbeitnehmeranteil 7,90 %<br />
Pflegeversicherung 2,05 %<br />
Pflegeversicherung Kin<strong>der</strong>lose 2,30 %<br />
Rentenversicherung, allgemein 18,90 %*<br />
Arbeitslosenversicherung 3,00 %<br />
In<strong>so</strong>lvenzgeldumlage 0,15 %<br />
Beitragssatz Krankenversicherung für Ver<strong>so</strong>rgungsbezieher 15,50 %<br />
UMLAGESÄTZE DER <strong>IKK</strong> CLASSIC<br />
Bitte beachten: Neue Umlagesätze<br />
Erstattung für Erstattungssatz Umlagesatz<br />
Krankheitsaufwendungen (U1) – allgemein 65 % 2,60 %<br />
– auf Antrag (ermäßigt) 50 % 1,60 %<br />
Mutterschaftsaufwendungen (U2) 100 % 0,35 %<br />
RechengröSSen im Überblick<br />
Beitragsbemessungsgrenzen (BBG) jährlich monatlich<br />
Kranken- und Pflegeversicherung 48.600,00 Euro 4.050,00 Euro<br />
Renten- und Arbeitslosenversicherung (West) 71.400,00 Euro 5.950,00 Euro<br />
Renten- und Arbeitslosenversicherung (Ost) 60.000,00 Euro 5.000,00 Euro<br />
Jahresarbeitsentgeltgrenzen (JAEG)<br />
Krankenversicherung (allgemein) – jährlich<br />
53.550,00 Euro<br />
Krankenversicherung (Bestandsfälle PKV) – jährlich<br />
48.600,00 Euro<br />
Beiträge für freiwillig versicherte Arbeitnehmer<br />
Krankenversicherung<br />
627,75 Euro<br />
Pflegeversicherung<br />
83,03 Euro<br />
Pflegeversicherung für Kin<strong>der</strong>lose<br />
93,15 Euro<br />
Höchstzuschuss für freiwillig versicherte GKV-Mitglie<strong>der</strong> und PKV-Mitglie<strong>der</strong><br />
KV mit Anspruch auf Krankengeld<br />
295,65 Euro<br />
KV ohne Anspruch auf Krankengeld<br />
283,50 Euro<br />
Pflegeversicherung (bundeseinheitlich außer Sachsen)<br />
41,51 Euro<br />
Pflegeversicherung nur Bundesland Sachsen<br />
21,26 Euro<br />
Geringfügigkeitsgrenze<br />
450,00 Euro<br />
Gleitzonenfaktor 0,7605*<br />
Geringverdienergrenze<br />
325,00 Euro<br />
Mindestzahlbetrag für die Beitragspflicht von Ver<strong>so</strong>rgungsbezügen in <strong>der</strong> KV und PV<br />
138,25 Euro<br />
Fälligkeit 2014<br />
Bei Teilnahme am Lastschriftverfahren wird empfohlen, den Beitragsnachweis rechtzeitig drei Arbeitstage vor Fälligkeit zu übertragen,<br />
um Beitragsschätzungen durch die <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> zu vermeiden.<br />
Monat Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. 1 Nov. Dez.<br />
Fälligkeit 29.01. 26.02. 27.03. 28.04. 27.05. 26.06. 29.07. 27.08. 26.09. 28.10. 26.11. 23.12.<br />
Eingang<br />
Beitragnachweis<br />
bis<br />
27.01. 24.02. 25.03. 24.04. 23.05. 24.06. 25.07. 25.08. 24.09. 24.10. 24.11. 19.12.<br />
¹ Der drittletzte Bankarbeitstag kann sich aufgrund nicht bundeseinheitlicher Feiertage unterscheiden und richtet sich nach dem Sitz <strong>der</strong> Krankenkasse.<br />
Juristischer Sitz <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> ist Dresden.<br />
z Häufig werden Arbeitnehmer gebeten, ihren privaten<br />
Pkw für betriebliche Zwecke zu nutzen. Wer auf diese Art <strong>der</strong><br />
Kooperation seiner Mitarbeiter angewiesen ist, <strong>so</strong>llte sich<br />
rechtzeitig vor Eintritt eines Schadens durch eine eindeutige<br />
Regelung vor Regressansprüchen schützen. Dies leistet beispielsweise<br />
eine schriftliche Vereinbarung, die auch die Höhe<br />
<strong>der</strong> Vergütung regelt.<br />
Geläufig sind zwei Arten <strong>der</strong> Vergütung: <strong>der</strong> Pauschalbetrag<br />
von 30 Cent pro gefahrenem Kilometer o<strong>der</strong> die steuerliche<br />
Absetzbarkeit <strong>der</strong> gefahrenen Kilometer als Werbungskosten.<br />
Als dienstlich veranlasste Fahrten gelten dabei alle<br />
Tätigkeiten des Mitarbeiters, die im Interesse und auf Veranlassung<br />
des Arbeitgebers durchgeführt werden. Dazu gehören<br />
auch Botenfahrten und Unternehmenstransporte, die mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich wären. Allgemein<br />
müssen Dienstfahrten mit dem Privat-Pkw nicht unmittelbar<br />
zur beruflich ausgeübten Tätigkeit gehören.<br />
Bei all diesen Anlässen wird <strong>der</strong> Pkw des Mitarbeiters haftungstechnisch<br />
wie ein Firmenwagen behandelt. Nimmt das<br />
Fahrzeug bei einer dienstlich veranlassten Fahrt Schaden,<br />
z Für rauchende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird<br />
es eng in Deutschlands Büros und Betrieben.<br />
Wer während <strong>der</strong> Arbeit nicht auf Zigaretten verzichten<br />
mag, dem <strong>bleibt</strong> nur <strong>der</strong> Weg ins Freie o<strong>der</strong> in den Raucherraum.<br />
Doch <strong>der</strong> Gang in die Raucherpause ist mit zusätzlichen<br />
gesundheitlichen Risiken verbunden: Laut einem<br />
Urteil des Sozialgerichts Berlin beschreitet nämlich je<strong>der</strong><br />
haftet <strong>der</strong> Arbeitnehmer nur<br />
bei Vorsatz o<strong>der</strong> grober Fahrlässigkeit.<br />
Mittlere Fahrlässigkeit<br />
kann zur Aufteilung des<br />
Schadens führen, leichte Fahrlässigkeit<br />
hingegen geht voll<br />
auf Kosten des Arbeitgebers.<br />
Eine Ausnahme bildet die<br />
Rückstufung und die damit<br />
verbundene Beitragserhöhung<br />
<strong>der</strong> Kfz-Versicherung –<br />
hier haftet <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />
nicht.<br />
Weitsichtige Arbeitgeber <strong>so</strong>rgen vor und klären mit ihren<br />
Mitarbeitern vorab die Modalitäten <strong>der</strong> beruflichen Nutzung<br />
des privaten Pkw – und weisen auf den Haftungsausschluss<br />
im Versicherungsfall ausdrücklich hin. <br />
y<br />
MEHR IM NETZ:<br />
g e s e t z l i c h e u n f a l l v e r s i c h e r u n g<br />
Noch mehr dicke Luft für Raucher<br />
www.ratgeber-steuer24.de<br />
Arbeitnehmer den Weg zur Zigarette auf eigene Gefahr –<br />
und ist dabei nicht unfallversichert.<br />
Grundsätzlich ist <strong>der</strong> Arbeitgeber nicht verpflichtet,<br />
die von vielen heiß ersehnten Raucherpausen zu dulden.<br />
Im Gegensatz zum Gang auf die Toilette o<strong>der</strong> in die Teeküche<br />
ist Rauchen „keine zulässige Arbeitsunterbrechung“<br />
(OVG Münster). Wer al<strong>so</strong> auf dem Weg zur o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Zigarette<br />
verunglückt, kann nicht auf Leistungen aus <strong>der</strong> gesetzlichen<br />
Unfallversicherung wie Heilbehandlung o<strong>der</strong> Verletztengeld<br />
hoffen. An<strong>der</strong>s als <strong>der</strong> Gang in die Kantine zur<br />
Nahrungsaufnahme dient Rauchen nicht <strong>der</strong> Erhaltung <strong>der</strong><br />
Arbeitskraft und beruht auf einer freien privaten Entscheidung<br />
des rauchenden Arbeitnehmers.<br />
Arbeitgeber, die in Zukunft lästige Diskussionen vermeiden<br />
wollen, <strong>so</strong>llten ihre rauchenden Mitarbeiter auf diese<br />
Rechtslücke und – besser noch – auf geeignete Nichtraucherprogramme<br />
hinweisen. Die Gesundheitsmanager <strong>der</strong><br />
<strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> vor Ort beraten Sie gerne. <br />
y<br />
DIREKTER KONTAKT:<br />
Das Gesundheitsmanagement erreichen Sie unter<br />
<strong>der</strong> kostenlosen Servicenummer o<strong>der</strong> per E-Mail<br />
0800 045 5400 / bgm@ikk-<strong>classic</strong>.de<br />
* Stand bei Redaktionsschluss<br />
Redaktionsschluss 13.12.2013<br />
12 IV<br />
I K K p r o f i l J a n u a r 2 0 1 4<br />
9
I K K - L e i s t u n g e n I K K - L e i s t u n g e n<br />
g e s u n d h e i t s m a n a g e m e n t v o r o r t<br />
Kräftige Muskeln<br />
I n t e r v i e w<br />
„Wertschätzung <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter“<br />
z Was hat Sie<br />
druck und Kommunikation. Fünf Mitarbeiter<br />
identifizierten mit Irene Kellermann in einer Arbeitssituationsanalyse<br />
die hauptsächlichen Problembereiche<br />
und erarbeiteten Lösungsansätze.<br />
Sehr häufig waren die Baustellen vom Auftraggeber<br />
und Tiefbau ungenügend vorbereitet,<br />
<strong>so</strong>dass die Monteure unter völlig unergonomischen<br />
Bedingungen nachbessern mussten.<br />
Dabei ging Zeit verloren, die hinterher fehlte,<br />
um das erwartete Ergebnis zu erreichen. Dieser<br />
Stress machte sich unter an<strong>der</strong>em durch Rückenschmerzen<br />
und Magen-Darm-Probleme<br />
bemerkbar. Gespräche mit den Auftraggebern<br />
haben dazu geführt, dass die Baustellen jetzt<br />
besser organisiert sind: Nach einer Prozessanalyse<br />
im Vorfeld wird festgelegt, welche Aufgaben<br />
<strong>der</strong> Kunde zu erfüllen hat und welche Arbeiten<br />
die Monteure von Kabeltechnik Struwe<br />
durchführen. Zusätzliche Arbeitsanweisungen<br />
<strong>so</strong>ll <strong>der</strong> Kunde nicht den Monteuren vor Ort geben,<br />
<strong>so</strong>n<strong>der</strong>n ausschließlich mit <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
absprechen.<br />
Aus <strong>der</strong> Arbeitssituationsanalyse ergaben<br />
sich auch Vorschläge für die interne Kommunikation.<br />
Wird im gesamten Team mehr miteinan<strong>der</strong><br />
geredet, erhält je<strong>der</strong> die gleichen Informationen.<br />
Zusätzlich werden Mitteilungen ans<br />
Schwarze Brett geheftet. Durch gemeinsame<br />
Absprachen von Geschäftsführung, Bauleitung<br />
und Monteuren ist Verlass auf Vereinbarungen,<br />
was zu einem besseren Betriebsklima führt. Regelmäßige<br />
vertrauliche Mitarbeitergespräche<br />
<strong>so</strong>rgen zudem dafür, Konflikte o<strong>der</strong> Disharmonien<br />
früher zu erkennen und auszuräumen.<br />
Auch gemeinsame Aktivitäten wie ein Grillfest<br />
mit den Familien <strong>der</strong> Mitarbeiter haben dazu<br />
beigetragen, das Wirgefühl zu stärken.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Wie man mit Stress umgehen und ihn vermeiden<br />
kann, wird Kabeltechnik Struwe in diesem<br />
Jahr vertiefen. Als nächsten Schritt im betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement hat die<br />
Firma das Handlungsfeld psycho<strong>so</strong>ziale Belastungen<br />
ausgewählt. In den Trainings zum<br />
Stressmanagement lernen die Mitarbeiter,<br />
stressauslösende Faktoren zu identifizieren.<br />
Sie erfahren, wie sie auf Stress besser reagieren<br />
und mit welchen Methoden sie ihn bewältigen<br />
können.<br />
Außerdem <strong>so</strong>llen die Rückentrainings wie<strong>der</strong>holt<br />
werden, um die theoretischen und<br />
praktischen Erkenntnisse aufzufrischen. Beim<br />
bereits geplanten Gesundheitstag mit <strong>der</strong> <strong>IKK</strong><br />
<strong>classic</strong> können die Mitarbeiter an kurzen Workshops<br />
und Gesundheitschecks zu Lungenvolumen,<br />
Blutzucker- und Cholesterinwerten teilnehmen.<br />
y<br />
MEHR IM NETZ:<br />
für den Knochenjob<br />
z Zwischen riesigen Kabeltrommeln in einer<br />
Werkhalle liegen Gymnastikmatten aus,<br />
darauf Männer und eine Frau in Sportkleidung,<br />
die nach Ansage Muskelpartien anspannen<br />
und entspannen. Mancher spürt<br />
zum ersten Mal bewusst, wie viele Muskeln<br />
<strong>der</strong> menschliche Körper überhaupt hat. Was<br />
nach einem neuen Fitnesstrend im Industrieambiente<br />
klingt, ist eine Präventionsmaßnahme<br />
in einem Handwerksbetrieb. Muskelund<br />
Skeletterkrankungen vorzubeugen war<br />
für die Kabeltechnik Struwe GmbH <strong>der</strong> Ausgangspunkt,<br />
mit <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> ein systematisches<br />
betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
einzuführen.<br />
Die Mitarbeiter des Unternehmens in Weinstadt-En<strong>der</strong>sbach<br />
haben einen echten Knochenjob:<br />
In engen Gräben verlegen und montieren<br />
sie bei jedem Wetter Kabel. Die dauerhaft<br />
gebückte Körperhaltung belastet Rücken und<br />
Knie enorm. Auch das Tragen und Ziehen <strong>der</strong><br />
schweren Kabel ist körperlich anstrengend. In<br />
einem gemeinsam erstellten Maßnahmenplan<br />
legten Geschäftsführerin Pia Christina Struwe<br />
und <strong>IKK</strong>-Gesundheitsmanagerin Irene Kellermann<br />
daher das Handlungsfeld „körperliche<br />
Belastungen reduzieren“ als erstes Thema des<br />
betrieblichen Gesundheitsmanagements fest.<br />
Ergonomisch richtig bewegen und arbeiten<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> drei 90-minütigen Workshops<br />
steht das Vier-Säulen-Modell zur Rückengesundheit.<br />
Die Säulen Körperhaltung, Haltungswechsel,<br />
Muskelpflege und psychische<br />
Balance bilden zusammen die bio-psycho-<strong>so</strong>ziale<br />
Rückengesundheit. Dann folgt ein Soll-Ist-<br />
Vergleich: Wie heben, ziehen, schieben und<br />
bücken sich die 18 Struwe-Mitarbeiter? Irene<br />
Kellermann erklärt, wodurch Schmerzen und<br />
Erkrankungen entstehen können, und zeigt anschließend,<br />
wie es ergonomisch richtig gemacht<br />
wird. „Wir üben die neuen schonenden<br />
Bewegungsabläufe ein paar Mal und die Teilnehmer<br />
spüren, wie sich die Belastung des Rückens<br />
dadurch verringert“, berichtet die <strong>IKK</strong>-<br />
Gesundheitsmanagerin.<br />
Ein leistungsfähiger Muskel braucht beund<br />
entlastende Bewegung und <strong>so</strong> stehen außerdem<br />
Übungen zum Kräftigen <strong>der</strong> gesamten<br />
Muskulatur auf dem Programm. „Auch Muskeln,<br />
die bei <strong>der</strong> Arbeit nicht beansprucht werden,<br />
müssen trainiert werden. Für einen starken Rücken<br />
brauche ich als Gegenspieler auch kräftige<br />
Bauchmuskeln“, betont Irene Kellermann. Durch<br />
die Arbeit mit ständig gebeugtem Rücken<br />
kommt es mit <strong>der</strong> Zeit zur Rundrückenhaltung.<br />
Die oberen Rückenmuskeln werden unterfor<strong>der</strong>t,<br />
die Brustmuskulatur verkürzt sich. „Hinten<br />
kräftigen, vorne dehnen schafft den nötigen<br />
Ausgleich“, weiß Irene Kellermann und zeigt<br />
gleich, wie es geht. Übrigens: Kleine Dehn- und<br />
Lockerungsübungen lassen sich je<strong>der</strong>zeit auch<br />
auf <strong>der</strong> Baustelle ausführen.<br />
Das Ziel: praktische Lösungen<br />
Neben <strong>der</strong> körperlichen Beanspruchung ist<br />
<strong>der</strong> Abbau von Stressfaktoren ein Thema des Gesundheitsmanagements<br />
bei Kabeltechnik Struwe.<br />
Nicht nur das Arbeiten mit Spannungen von<br />
1.000 Volt belastet psychisch, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n auch die<br />
Arbeit<strong>so</strong>rganisation mit Mehrarbeit, Termin-<br />
<strong>IKK</strong> Bonusprogramm<br />
Mit einem Bonus belohnt die <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> den<br />
Einstieg in ein betriebliches Gesundheitsmanagement.<br />
Nach dem Abschluss aller vereinbarten<br />
Maßnahmen erhalten Unternehmen 50<br />
Euro* für jeden teilnehmenden Arbeitnehmer,<br />
<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> versichert ist. Zudem bekommen<br />
<strong>IKK</strong>-versicherte Mitarbeiter mit hun<strong>der</strong>tprozentiger<br />
Teilnahme am Projekt als Belohnung<br />
50 Euro.<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/<br />
gesundheitsmanagement<br />
motiviert, am betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement<br />
<strong>der</strong> <strong>IKK</strong><br />
<strong>classic</strong> teilzunehmen?<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
haben einen<br />
hohen Altersdurchschnitt.<br />
Ich Pia Christina Struwe,<br />
möchte mich für geschäftsführende<br />
Gesellschafterin<br />
die Gesundheit<br />
<strong>der</strong> Kabeltechnik<br />
meiner Mitarbeiter Struwe GmbH<br />
stark machen, damit sie noch lange <strong>fit</strong><br />
sind und für uns tätig sein können. Es hat<br />
für mich mit Anerkennung und Wertschätzung<br />
zu tun, wenn wir schauen, wie<br />
wir gerade auch unseren älteren Mitarbeitern<br />
die Arbeit gesundheitsgerecht erleichtern<br />
können.<br />
Wie haben Ihre Mitarbeiter auf die<br />
Workshops reagiert? Sie waren begeistert.<br />
Auf den Baustellen und auch nach<br />
<strong>der</strong> Arbeit wurde viel darüber geredet. Im<br />
Gegensatz zu großen Konzernen ist es in<br />
kleinen Handwerksbetrieben selten, dass<br />
Trainings zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung angeboten<br />
werden. Viele Mitarbeiter tun<br />
jetzt auch selbst etwas und haben sich in<br />
einem Fitnessstudio o<strong>der</strong> zu Kursen angemeldet.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie persönlich<br />
beim Training gemacht? Wie unseren<br />
Mitarbeitern haben auch mir die<br />
Übungen Defizite bei <strong>der</strong> Rückenmuskulatur<br />
aufgezeigt. Obwohl ich täglich zum<br />
Reiten gehe, wurde mir klar, dass meine<br />
Rückenmuskulatur lange nicht <strong>so</strong> stark ist,<br />
um mögliche Bandscheibenprobleme damit<br />
abfangen zu können.<br />
Was hat sich durch das Projekt in den<br />
Arbeitsabläufen bereits verän<strong>der</strong>t? Unser<br />
Kran wird jetzt öfter benutzt, um zum<br />
Beispiel Kabeltrommeln zu bewegen. Wir<br />
haben neue Schachthaken angeschafft,<br />
durch <strong>der</strong>en Hebelwirkung es nicht mehr<br />
<strong>so</strong> stark belastend ist, Gullideckel anzuheben.<br />
Außerdem weisen sich die Mitarbeiter<br />
gegenseitig darauf hin, wenn jemand<br />
sich nicht rückenschonend bewegt. y<br />
(*maximal 2.500 Euro)<br />
10<br />
I K K p r o f i l J a n u a r 2 0 1 4<br />
11
a r b e i t s r e c h t & s t e u e r n<br />
b e t r i e b s w i r t s c h a f t & - f ü h r u n g<br />
F A M I L I E N P F L E G E Z E I T<br />
Doppelbelastung von<br />
r i c h t i g e r U m g a n g<br />
m i t M i t a r b e i t e r n<br />
Test zur Per<strong>so</strong>nalführung<br />
Beruf und Pflege verringern<br />
z Vor allem Berufstätige <strong>der</strong> <strong>so</strong>genannten „Sandwich-<br />
Generation“ müssen sich häufig nicht nur um ihre Kin<strong>der</strong>,<br />
<strong>so</strong>n<strong>der</strong>n auch um ihre pflegebedürftigen Eltern kümmern.<br />
Doch ein Vollzeitjob ist mit Vollzeitpflege schwer zu<br />
vereinbaren. Häufig sinkt die Arbeitsleistung o<strong>der</strong> die<br />
Mitarbeiter sehen sich gezwungen zu kündigen. Die Familienpflegezeit<br />
ermöglicht Unternehmen, ihre Fachkräfte<br />
durch reduzierte Arbeitszeiten mit gemil<strong>der</strong>ten Gehaltseinbußen<br />
zu halten.<br />
Mit steigen<strong>der</strong> Lebenserwartung nimmt die Zahl <strong>der</strong><br />
Menschen zu, die im Alter gepflegt werden müssen. Laut Statistischem<br />
Bundesamt gab es Ende 2011 2,5 Millionen Pflegebedürftige,<br />
von denen 70 Prozent zu Hause ver<strong>so</strong>rgt wurden.<br />
Durch den demografischen Wandel wird sich zukünftig die<br />
Anzahl <strong>der</strong>er weiter erhöhen, die gleichzeitig erwerbstätig<br />
sind und einen Angehörigen ver<strong>so</strong>rgen.<br />
Arbeitnehmer, die in ihrem Beruf volle Leistung bringen<br />
und gleichzeitig <strong>der</strong> Pflege gerecht werden wollen, stoßen<br />
häufig an ihre Grenzen und scheitern an <strong>der</strong> körperlichen<br />
und emotionalen Belastung. Das hat für Unternehmen negative<br />
Folgen: Die Mitarbeiter arbeiten unkonzentrierter, sind<br />
weniger leistungsfähig und fehlen häufiger. Um <strong>der</strong> Doppelbelastung<br />
zu entgehen, sehen Beschäftigte häufig nur den<br />
Ausweg, ihren Beruf aufzugeben.<br />
Mit <strong>der</strong> Familienpflegezeit können Unternehmen dem<br />
Risiko einer geringeren Produktivität und dem Verlust von<br />
Fachkräften vorbeugen. Mitarbeiter können sich Zeit für<br />
die häusliche Pflege ihrer Angehörigen nehmen, sichern<br />
sich jedoch einen Großteil ihres Einkommens. Beide Seiten<br />
gewinnen durch dieses Instrument.<br />
Zuschuss zum Gehalt während <strong>der</strong> Pflege<br />
Für maximal zwei Jahre kann die wöchentliche Arbeitszeit<br />
auf bis zu 15 Stunden reduziert werden. Das Gehalt<br />
verringert sich nicht proportional, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />
stockt die Zahlung etwa um die Hälfte <strong>der</strong> Kürzung auf.<br />
Wer seine Arbeitszeit zum Beispiel um 50 Prozent senkt, erhält<br />
75 Prozent seines Gehalts. Bei 3.000 Euro Monatsgehalt<br />
und einer Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche ergeben<br />
sich im ersten Rechenschritt <strong>so</strong>mit 1.500 Euro monatlich<br />
bei 20 Stunden wöchentlich. Die Hälfte <strong>der</strong> Differenz von<br />
1.500 Euro zahlt <strong>der</strong> Arbeitgeber dazu. Durch diese Aufstockung<br />
von 750 Euro erhält <strong>der</strong> Mitarbeiter während <strong>der</strong><br />
Familienpflegezeit 2.250 Euro pro Monat.<br />
Mit dem Aufstockungsbetrag tritt das Unternehmen in<br />
Vorleistung. Der Ausgleich dieses Gehaltsvorschusses erfolgt,<br />
wenn <strong>der</strong> Mitarbeiter nach <strong>der</strong> Pflegephase wie<strong>der</strong><br />
Vollzeit arbeitet. In <strong>der</strong> <strong>so</strong>genannten Nachpflegephase ist<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter mit seiner früheren Arbeitszeit tätig, erhält<br />
aber <strong>so</strong> lange das geringere Gehalt, bis <strong>der</strong> Vorschuss über<br />
das Zeitkonto abgegolten ist.<br />
Sozialversicherungsbeiträge auf Basis des geringeren<br />
Gehalts werden vom Unternehmen während <strong>der</strong> gesamten<br />
Dauer weitergezahlt. Zusammen mit Beiträgen <strong>der</strong><br />
Pflegekasse <strong>der</strong> Rentenversicherung für die geleistete<br />
Pflege halten Beschäftigte ihre Rentenansprüche etwa<br />
auf dem vorherigen Niveau.<br />
Es besteht kein Rechtsanspruch darauf, Familienpflegezeit<br />
nehmen zu dürfen. Ist <strong>der</strong> Arbeitgeber mit dem Wunsch<br />
des Arbeitnehmers einverstanden, müssen beide eine schriftliche<br />
Vereinbarung treffen, die Folgendes enthält: Arbeitszeit<br />
vor, während und nach <strong>der</strong> Familienpflegezeit, Beginn und<br />
Dauer <strong>der</strong> Maßnahme <strong>so</strong>wie die Höhe des Aufstockungsbetrags.<br />
Der Mitarbeiter legt als Nachweis <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit<br />
des Angehörigen eine Bescheinigung <strong>der</strong> Pflegekasse,<br />
des Medizinischen Dienstes <strong>der</strong> Krankenkassen o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
privaten Pflege-Pflichtversicherung vor.<br />
Finanzieren und Absichern <strong>der</strong> Aufstockung<br />
Der gezahlte Vorschuss während <strong>der</strong> Pflegephase <strong>so</strong>ll Arbeitgeber<br />
nicht belasten. Auf Wunsch können Unternehmen<br />
beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben<br />
(BAFzA) ein zinsloses Darlehen für die Entgeltaufstockung<br />
beantragen. Für die Dauer <strong>der</strong> Familienpflegezeit erhalten sie<br />
jeden Monat den Aufstockungsbetrag und zahlen ihn in <strong>der</strong><br />
Nachpflegephase zurück.<br />
Das Prinzip <strong>der</strong> Familienpflegezeit ist die finanzielle Vor -<br />
leis tung des Arbeitgebers und <strong>der</strong> spätere Ausgleich durch den<br />
Arbeitnehmer. Um ein mögliches Ausfallrisiko <strong>der</strong> Rückzahlungen<br />
abzusichern, besteht die Pflicht, eine Familienpflegezeitversicherung<br />
abzuschließen. Sie springt ein, falls <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
in <strong>der</strong> Nachpflegephase berufsunfähig wird o<strong>der</strong> stirbt.<br />
Schließt <strong>der</strong> Arbeitnehmer die Versicherung ab, räumt er<br />
dem Arbeitgeber ein Bezugsrecht ein. Alternativ kann das<br />
Unternehmen die Aufnahme des Mitarbeiters in den Gruppenversicherungsvertrag<br />
des BAFzA beantragen. Die monatlichen<br />
Prämien in Höhe von knapp zwei Prozent des Aufstockungsbetrags<br />
zahlen <strong>der</strong> Arbeitnehmer, <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />
o<strong>der</strong> beide in einem vereinbarten Verhältnis während <strong>der</strong><br />
Pflege- und Nachpflegephase.<br />
Mitarbeitern innerhalb des gesamten Zeitraums zu kündigen,<br />
ist nur in Ausnahmefällen möglich, worüber die zuständige<br />
Landesbehörde für Arbeitsschutz entscheidet. Nur<br />
bei einer Kündigung aus verhaltensbedingten Gründen besteht<br />
<strong>der</strong> Anspruch auf Ausgleich des Gehaltsvorschusses<br />
fort, an<strong>der</strong>nfalls erlischt er.<br />
Parallel zur Familienpflegezeit gilt weiterhin das 2008 in<br />
Kraft getretene Pflegezeitgesetz. Mitarbeiter haben danach<br />
das Recht, bis zu zehn Tage ihrem Arbeitsplatz fernzubleiben,<br />
um einen pflegebedürftigen Angehörigen zu ver<strong>so</strong>rgen.<br />
In Betrieben mit mindestens 15 Beschäftigten können sich<br />
Arbeitnehmer bis zu sechs Monate ganz o<strong>der</strong> teilweise<br />
freistellen lassen.<br />
y<br />
Mehr im Netz:<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/pflegezeit<br />
z Die Initiative Neue Qualität <strong>der</strong> Arbeit<br />
(INQA) bietet einen Check an, mit dem kleine<br />
und mittlere Unternehmen die Qualität ihrer<br />
Per<strong>so</strong>nalführung und ihres Per<strong>so</strong>nalmanagements<br />
überprüfen und verbessern können. Unternehmerischer<br />
Erfolg hängt maßgeblich von<br />
den Beschäftigten ab. Eine strategische und mitarbeiterorientierte Per<strong>so</strong>nalführung<br />
wird angesichts des drohenden Fachkräftemangels immer<br />
bedeuten<strong>der</strong>.<br />
Der INQA-Check „Per<strong>so</strong>nalführung“ besteht aus elf Themenbausteinen:<br />
• Per<strong>so</strong>nalplanung<br />
• Per<strong>so</strong>nalentwicklung<br />
• Per<strong>so</strong>nalgewinnung<br />
• Motivierende Per<strong>so</strong>nalmaßnahmen<br />
• Gutes Betriebsklima<br />
• Interne Kommunikation als Führungsaufgabe<br />
• Vielfalt unterschiedlicher Menschen einsetzen<br />
• Arbeitgeberattraktivität<br />
• Grundhaltung gegenüber den Beschäftigten<br />
• Werte und Prinzipien klären und vermitteln<br />
• Eigene Stärken und Schwächen kennen<br />
In jedem Baustein kann <strong>der</strong> Handlungsbedarf analysiert und anschließend<br />
ein Maßnahmenplan festgelegt werden. Der vollständige Check in <strong>der</strong><br />
Online-Version o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> kostenlos verfügbaren Broschüre dauert ungefähr<br />
60 bis 90 Minuten.<br />
y<br />
MEHR IM NETZ:<br />
www.inqa-check-per<strong>so</strong>nalfuehrung.de<br />
12<br />
I K K p r o f i l J a n u a r 2 0 1 4<br />
13
I K K - L e i s t u n g e n<br />
S o z i a l v e r s i c h e r u n g<br />
P R Ä V E N T I O N S P R O J E K T B E F U N T<br />
Weniger Stress für kleine Betriebe<br />
z Stress, Überfor<strong>der</strong>ung, Burn-out: Seit Jahren steigen<br />
die Zahlen von Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer<br />
Erkrankungen in mittelständischen Unternehmen.<br />
Lösungsansätze liefert das Präventionsprojekt BeFunt* –<br />
vorgestellt von <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> im November auf <strong>der</strong> Fachmesse<br />
A+A für Arbeitsschutz in Düsseldorf.<br />
In den vergangenen zehn Jahren hat die Zahl <strong>der</strong> Krankheitstage<br />
durch psychische Belastungen erheblich zugenommen:<br />
bei Männern um 42 Prozent, bei Frauen <strong>so</strong>gar um<br />
63 Prozent. Aus verschiedenen Statistiken ist zudem bekannt,<br />
dass psychisch erkrankte Mitarbeiter mit bis zu 41 Ta-<br />
In einem Unternehmen aus dem Bereich Fensterbau stellte<br />
sich beispielsweise das Problem häufiger Auftragsüberschneidungen<br />
heraus, die zu erheblichem Termin- und Zeitdruck<br />
bei den Arbeitnehmern führten. Nachdem in offenen<br />
Gesprächen auf Unternehmer- und Mitarbeiterseite die Ursachen<br />
und Auswirkungen ermittelt wurden, konnten spezielle<br />
Einzelmaßnahmen verabschiedet werden. Zukünftig werden<br />
alle Aufträge mit Zeitreserven geplant. Zusätzlich erhalten die<br />
Vertriebsmitarbeiter Diensttelefone, um bei Verspätungen<br />
den Kunden benachrichtigen zu können, <strong>so</strong>wie Parkausweise,<br />
damit die Auslieferung auch in verkehrsreichen Innenstädten<br />
u n w i s s e n h e i t s c h ü t z t n i c h t<br />
Künstler<strong>so</strong>zialversicherung –<br />
die große Unbekannte<br />
impressum<br />
h e r a u s g e b e r<br />
surma – Agentur für Marketing und<br />
Kommunikation GmbH & Co. KG<br />
Wilhelm-Busch-Straße 6<br />
30167 Hannover<br />
Internet: www.surma-marketing.de<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />
<strong>IKK</strong> <strong>classic</strong><br />
Tannenstraße 4 b<br />
01099 Dresden<br />
Telefon: 0800 455 1111<br />
E-Mail: magazine@ikk-<strong>classic</strong>.de<br />
Internet: www.ikk-<strong>classic</strong>.de<br />
gen im Jahr <strong>so</strong>gar am längsten ausfallen.<br />
ohne Probleme abläuft. Anhand des Fallbeispiels ist zu erken-<br />
v e r l a g<br />
In dem Gemeinschaftsprojekt BeFunt hatten sich die <strong>IKK</strong><br />
<strong>classic</strong>, das Forschungsinstitut A.U.G.E. und die Hochschule<br />
Nie<strong>der</strong>rhein zum Ziel gesetzt, die Ursachen für Stress und<br />
Arbeitsüberlastung herauszufinden und Lösungen speziell<br />
für kleine Betriebe zu erarbeiten.<br />
nen, dass bereits mit geringem finanziellen Aufwand entscheidende<br />
Verbesserungen für die Mitarbeiter erzielt und Arbeitsabläufe<br />
effizienter gestaltet werden können.<br />
Sie haben Interesse am Thema und möchten beruflich<br />
stark belastete Mitarbeiter dabei unterstützen, psychisch ge-<br />
surma – Agentur für Marketing und<br />
Kommunikation GmbH & Co. KG<br />
Wilhelm-Busch-Straße 6<br />
30167 Hannover<br />
Internet: www.surma-marketing.de<br />
Unter <strong>der</strong> Projektleitung von Prof. Dr. Lutz Packebusch,<br />
dem Leiter des A.U.G.E.-Instituts, wurden die Arbeitsprozesse<br />
von zehn <strong>IKK</strong>-versicherten Kleinbetrieben in Nordrhein-<br />
Westfalen mit 4 bis 45 Mitarbeitern nach möglichen „Krankmachern“<br />
durchleuchtet.<br />
* Erhalt und För<strong>der</strong>ung psychischer Gesundheit be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s belasteter<br />
Berufs- und Funktionsgruppen in Klein- und Kleinstunternehmen<br />
sund zu bleiben? Dann wenden Sie sich an die Gesundheitsmanager<br />
<strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong>. Die Projektergebnisse und Leitfäden<br />
finden Sie auf den BeFunt-Projektseiten im Internet. y<br />
MEHR IM NETZ:<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/gesundheitsmanagement<br />
www.befunt.de<br />
z Es gibt immer noch Unternehmen, die<br />
nicht genau wissen, was sich hinter <strong>der</strong> Künstler<strong>so</strong>zialversicherung<br />
(KSV) verbirgt, o<strong>der</strong> diese<br />
einfach ignorieren. In diesem Fall kann Unwissenheit<br />
teuer werden, denn gerade jetzt<br />
prüft die Künstler<strong>so</strong>zialkasse wie<strong>der</strong> verstärkt<br />
und be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s <strong>so</strong>rgfältig.<br />
Die KSV fungiert als gesetzliche Sozialversicherung<br />
für selbstständige und freiberufliche<br />
Ausgenommen sind Mehrwertsteuer und<br />
Aufwandsentschädigungen (Reise- und Bewirtungspauschalen).<br />
Die Höhe <strong>der</strong> Abgabe wird<br />
für jedes Jahr neu festgelegt. Für 2013 betrug<br />
<strong>der</strong> Steuersatz <strong>der</strong> KSV 4,1 Prozent. Für das Jahr<br />
2014 ist bereits jetzt eine drastische Erhöhung<br />
auf 5,2 Prozent angekündigt.<br />
Wer sich bisher mit Glück den Stichproben<br />
<strong>der</strong> KSV entziehen konnte, wird spätestens bei<br />
V . i . s . d . p .<br />
Bert W. Grabe,<br />
surma – Agentur für Marketing und<br />
Kommunikation GmbH & Co. KG<br />
r e d a k t i o n<br />
Maren Uhrbroock (surma), Kerstin Dickmeis<br />
(<strong>IKK</strong> <strong>classic</strong>, 50855 Köln), Jürgen Flabb (<strong>IKK</strong><br />
<strong>classic</strong>)<br />
Künstler und Publizisten. Hierzu gehören u. a.<br />
Grafiker, Fotografen, Texter und Journalisten.<br />
einer Betriebsprüfung mit rückwirkenden Zahlungen<br />
konfrontiert. Auf Jahre gesehen kann<br />
d r u c k<br />
Frank Druck GmbH & Co. KG<br />
I K K c l a s s i c i n t e r a k t i v<br />
Erfolgreicher Start <strong>der</strong> Online-Seminare<br />
z Seit Jahren bietet die <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> ein bundesweites<br />
Downloads o<strong>der</strong> Installationen erfor<strong>der</strong>-<br />
Versteuert werden muss die Verwertung <strong>der</strong><br />
künstlerischen o<strong>der</strong> publizistischen Leistungen<br />
dieser Per<strong>so</strong>nen vom Auftraggeber, ungeachtet<br />
dessen, ob die beauftragten Künstler und Publizisten<br />
selbst Mitglied <strong>der</strong> Künstler<strong>so</strong>zialversicherung<br />
sind.<br />
das für ein Unternehmen richtig teuer werden.<br />
In <strong>der</strong> Diskussion ist die Künstler<strong>so</strong>zialversicherung<br />
immer wie<strong>der</strong>. Zuletzt wurde die<br />
lückenlose Kontrolle gemeinsam mit <strong>der</strong> 4-jährlichen<br />
Betriebsprüfung angestrebt. Dies hätte<br />
für alle Unternehmen und <strong>der</strong>en Steuerberater<br />
Industriestraße 20<br />
24211 Preetz<br />
B i l d n a c h w e i s<br />
Getty Images, <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong>, Masterfile,<br />
Thinkstock<br />
seminarprogramm, um Sie über relevante Än<strong>der</strong>ungen<br />
im Bereich <strong>der</strong> Sozialversicherung zu informieren. Dabei<br />
setzen wir seit November 2013 auch auf das Internet und<br />
starteten mit dem ersten Online-Seminar „Grundlagen <strong>der</strong><br />
Sozialversicherung“.<br />
Knapp 200 Teilnehmer waren bei <strong>der</strong> Premiere dabei<br />
und <strong>so</strong>fort begeistert von <strong>der</strong> neuen Präsentationsform.<br />
Was die Teilnehmer des Testseminars neben <strong>der</strong> inhaltlichen<br />
Qualität be<strong>so</strong>n<strong>der</strong>s überzeugt hat:<br />
• Einfache Anmeldung: Nach <strong>der</strong> Anmeldung wurden die<br />
lich. Die Teilnehmer benötigten lediglich<br />
einen PC mit Internetzugang und Lautsprecher-<br />
bzw. Kopfhöreranschluss.<br />
• Interaktion mit dem Referenten:<br />
Während des Seminars konnten Fragen<br />
im Online-Chat gestellt werden, die direkt<br />
im Anschluss an das Seminar ausführlich beantwortet<br />
wurden.<br />
Aufgrund dieser sehr guten Re<strong>so</strong>nanz werden wir 2014<br />
die Webinar-Reihe mit weiteren interessanten Themen<br />
Kompaktes Wissen<br />
interaktiv in<br />
ca. 90 Minuten –<br />
Sie sparen Zeit und<br />
Die publizierenden und künstlerisch tätigen<br />
Versicherten tragen die Hälfte ihrer Beiträge zur<br />
Künstler<strong>so</strong>zialversicherung selbst, den Rest<br />
übernehmen <strong>der</strong> Bund und die Auftraggeber<br />
mit ihren Beiträgen. Bisher wurde die Künstler<strong>so</strong>zialabgabe<br />
durch Stichproben und nach freiwilliger<br />
Meldung ermittelt. Auftraggeber sind<br />
nicht nur Verlage, Werbeagenturen o<strong>der</strong> Hersteller<br />
von Bild- und Tonträgern, <strong>so</strong>n<strong>der</strong>n auch<br />
Kleinunternehmer o<strong>der</strong> Mittelständler, die z. B.<br />
einen enormen Prüf- und Verwaltungsaufwand<br />
bedeutet, denn zusätzlich zur Lohnbuchhaltung<br />
hätte auch die Finanzbuchhaltung eingesehen<br />
werden müssen. Letztendlich haben sich die<br />
Koalitionsfraktionen dann doch gegen eine Ausweitung<br />
<strong>der</strong> Betriebsprüfung <strong>der</strong> Künstler<strong>so</strong>zialabgabepflicht<br />
bei Unternehmen entschieden.<br />
Der Bund <strong>der</strong> Steuerzahler hält die KSV <strong>so</strong>gar<br />
für verfassungswidrig und plädiert für ihre<br />
Abschaffung. Die Zukunft <strong>der</strong> Künstler<strong>so</strong>zialver-<br />
h i n w e i s<br />
Trotz <strong>so</strong>rgfältiger Bearbeitung kann keine<br />
Gewähr für die Richtigkeit des Inhalts<br />
übernommen werden. <strong>IKK</strong> profil erscheint<br />
viermal jährlich. Die von <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong><br />
betreuten Betriebe erhalten <strong>IKK</strong> profil<br />
kostenlos.<br />
R e d a k t i o n s s c h l u s s<br />
26.11.2013 0114<br />
Zugangsdaten und alle weiteren Informationen zum Ablauf<br />
fortsetzen – Fachwissen schnell, topaktuell und standortun-<br />
Reisekosten.<br />
die Gestaltung von Visitenkarten und Logos<br />
sicherung <strong>bleibt</strong> al<strong>so</strong> ungewiss. Doch zunächst<br />
bequem per E-Mail zugesandt.<br />
abhängig.<br />
y<br />
o<strong>der</strong> die Erstellung einer Homepage beauftra-<br />
<strong>so</strong>llte sie je<strong>der</strong> Unternehmer weiterhin im Blick<br />
• Einfache Terminspeicherung und Erinnerung: Der<br />
gen. Nur Leistungen juristischer Per<strong>so</strong>nen wie<br />
behalten und mit ihr rechnen.<br />
y<br />
seminartermin konnte bequem in Outlook importiert<br />
werden. Kurz vor Seminarbeginn gab es eine automatische<br />
Erinnerung.<br />
• Einfache Vorbereitung: Es waren keine komplizierten<br />
MEHR IM NETZ:<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/webinare<br />
o<strong>der</strong> Mail an webinare@ikk-<strong>classic</strong>.de<br />
einer GmbH sind nicht KSV-pflichtig.<br />
Als Berechnungsgrundlage dienen neben<br />
dem Honorar auch sämtliche Nebenkosten, die<br />
bei <strong>der</strong> Erbringung <strong>der</strong> Leistung entstehen.<br />
MEHR IM NETZ:<br />
www.kuenstler<strong>so</strong>zialkasse.de<br />
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I K K p r o f i l J a n u a r 2 0 1 4<br />
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I K K - S e r v i c e<br />
KONTAKT OHNE UMWEGE<br />
UNSER LEISTUNGSANGEBOT FÜR UNTERNEHMEN<br />
Pro<strong>fit</strong>ieren Sie von unserem Know-how und nutzen Sie die vielfältigen Angebote Ihrer <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong>,<br />
zum Beispiel:<br />
Wissen für Ihr Unternehmen<br />
<strong>IKK</strong>-Seminare bieten praxisnahe Informa tionen<br />
für alle Branchen und Betriebsgrößen. Die Themen<br />
sind auf die speziellen Bedürfnisse von Arbeitgebern,<br />
Führungskräften und Unternehmerfrauen<br />
ausgerichtet.<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/seminare<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
Mit <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> wird betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
<strong>so</strong> individuell wie Ihr Unternehmen.<br />
Analyse <strong>der</strong> Gesundheitssituation in<br />
Ihrem Betrieb, Gesundheitstests vor Ort, Workshops<br />
und vieles mehr: Kombinieren Sie die Bausteine<br />
nach Ihren Bedürfnissen.<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/bgm<br />
Umlageversicherung<br />
Für kleinere und mittlere Unternehmen gibt es<br />
Ausgleichskassen, die Ihre Leistungen bei Arbeitsunfähigkeit<br />
und Mutterschaft auffangen.<br />
Nutzen Sie die Kompetenz Ihrer <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> und<br />
lassen Sie sich individuell beraten.<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/umlage<br />
Betriebliches Einglie<strong>der</strong>ungsmanagement<br />
Berufstypische Belastungen, ein Unfall o<strong>der</strong> eine<br />
Erkrankung sind die häufigsten Ursachen, wenn<br />
ein Mitarbeiter lange Zeit ausfällt. Lassen Sie sich<br />
beraten, wie eine erfolgreiche Einglie<strong>der</strong>ung in<br />
den Arbeitsalltag gelingt.<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/bem<br />
WIR SIND FÜR SIE DA<br />
Seit Beginn des Jahres haben wir neue Öffnungszeiten.<br />
Über die Geschäftsstellen suche<br />
unter www.ikk-<strong>classic</strong>.de/geschaeftsstellen<br />
erfahren Sie, wann Ihre <strong>IKK</strong> vor Ort für Sie geöffnet<br />
hat.<br />
Ihr persönlicher Ansprechpartner<br />
Sie erreichen Ihren persönlichen Ansprechpartner<br />
unter <strong>der</strong> Ihnen bekannten Rufnummer<br />
o<strong>der</strong> über die kostenlose Firmenkundenhotline<br />
0800 045 5400 von 7 bis 22 Uhr.<br />
<strong>IKK</strong>-Ausbildungsbörse: Auf zur erfolgreichen Bewerbersuche<br />
Wer in die Zukunft seines Unternehmens investieren möchte, gibt jungen Leuten eine berufliche<br />
Chance in Form einer Ausbildung. Den richtigen Azubi finden dabei immer mehr Unternehmer<br />
bequem und zeitsparend per Internet. In <strong>der</strong> <strong>IKK</strong>-Ausbildungsbörse können Arbeitgeber einerseits<br />
kostenlos für ihre offenen Stellen werben und an<strong>der</strong>erseits im Bewerberpool gezielt nach<br />
potenziellem Berufs<strong>nachwuchs</strong> in ihrer Region suchen. Die Ausbildungsbörse läuft über das<br />
Jugendportal <strong>der</strong> <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> und hat monatlich knapp 100.000 Seitenaufrufe.<br />
Die <strong>IKK</strong>-Ausbildungsbörse finden Sie unter www.ikk-<strong>classic</strong>.de/azubiboerse. Mehr<br />
Informationen und Tipps zur erfolgreichen Bewerbersuche finden Sie in <strong>der</strong> Rubrik<br />
Berufsstart und Ausbildung unter www.ikk-<strong>classic</strong>.de/firmenkunden.<br />
Das ist neu in 2014:<br />
Per Brief o<strong>der</strong> Fax<br />
Mit <strong>der</strong> Geschäftsstellensuche unter<br />
www.ikk-<strong>classic</strong>.de/firmenkunden haben Sie<br />
je<strong>der</strong>zeit die Post anschrift Ihrer <strong>IKK</strong> <strong>classic</strong> zur<br />
Hand. O<strong>der</strong> nutzen Sie unser kostenfreies<br />
Firmenkundenfax 0800 045 5499.<br />
News online<br />
Unter www.ikk-<strong>classic</strong>.de/firmenkunden finden<br />
Sie aktuelle Informationen rund um die<br />
Krankenversicherung und betriebliches Gesundheitsmanagement,<br />
wissenswerte Entscheidungen<br />
aus den Bereichen Arbeits- und<br />
Sozialrecht, interessante Beiträge über Betriebsklima<br />
und Mitarbeiterführung. Der Online-Newsletter<br />
informiert Sie einmal im Monat<br />
über alle Neuigkeiten. Anmeldung unter<br />
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Unser Firmenkundenmagazin <strong>IKK</strong> profil er scheint künftig<br />
zweimal im Jahr und wird dafür umfangreicher.<br />
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