02.03.2014 Aufrufe

Polizei2013web kleiner.pdf (1.7 MB) - Senator für Inneres - Bremen

Polizei2013web kleiner.pdf (1.7 MB) - Senator für Inneres - Bremen

Polizei2013web kleiner.pdf (1.7 MB) - Senator für Inneres - Bremen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

29<br />

1988<br />

Das Geiseldrama<br />

›Gladbeck‹<br />

D<br />

ie Amtszeit von Innensenator Bernd Meyer<br />

wird überschattet von einer Geiselnahme,<br />

die am 16. August 1988 im westfälischen<br />

Gladbeck beginnt, während der in <strong>Bremen</strong><br />

ein Linienbus entführt wird, sich in den<br />

Niederlanden fortsetzt und schließlich von<br />

der Polizei Nordrhein-Westfalens beendet<br />

wird. Zwei Geiseln werden ermordet, ein Polizist<br />

verunglückt tödlich. <strong>Bremen</strong>s Kriminalpolizei,<br />

die den Einsatz eine Zeitlang leitet,<br />

wird bundesweit schwer kritisiert. Ein Untersuchungsausschuss<br />

der Bürgerschaft rügt<br />

schwere Fehler während des Einsatzes und<br />

Verstöße gegen Dienstvorschriften. Die<br />

Aufsicht habe versagt.<br />

<strong>Bremen</strong>s Polizei ist in einer schweren<br />

Krise. Sie kann einen großen Teil der Kritik<br />

nicht von sich weisen. Und dann ereignet<br />

sich eine weitere Entführung. An einem Morgen<br />

des September 1988 verschwindet ein<br />

Kind auf dem Weg zur Schule. Man fordert<br />

ein Lösegeld von 1.000.000 DM. Der Entführer<br />

– der weit entfernt von <strong>Bremen</strong> wohnt –<br />

wird gefasst, das Kind befreit. Der Täter erklärt:<br />

Er habe ein Kind aus <strong>Bremen</strong> entführt,<br />

weil er nach ›Gladbeck‹ geglaubt habe,<br />

mit <strong>Bremen</strong>s Polizei leichtes Spiel zu haben.<br />

Am 20. November 1988 tritt <strong>Senator</strong><br />

Meyer zurück.<br />

Bernd Meyer, SPD. Geboren 1946.<br />

<strong>Senator</strong> für das Bauwesen von<br />

1979 bis 1987. Innensenator von<br />

Oktober 1987 bis November 1988.<br />

Geiselnehmer vor der versammelten<br />

Presse in Huckelriede, 1988.<br />

Foto: Jochen Stoss<br />

Konsequenzen aus ›Gladbeck‹.<br />

Der neue Innensenator Peter Sakuth muss sich<br />

mit den Empfehlungen des Untersuchungsausschusses<br />

der Bürgerschaft befassen. Die<br />

Polizei richtet einen ständigen Führungsstab<br />

ein, in den Mobiles Einsatzkommando, Spezialeinsatzkommando,<br />

Beratergruppen und<br />

Rettungsdienste eingebunden sind. Die Reaktion<br />

auf Geiselnahmen wird in den Mittelpunkt<br />

der Aus- und Fortbildung gerückt. Der Senat<br />

stellt 9 Millionen DM zur Beseitigung technischer<br />

Defizite bereit. Das Lagezentrum im<br />

Polizeihaus wird umgestaltet. Das Stadt- und<br />

Polizeiamt wird neu organisiert. Ordnungspolizei<br />

und Vollzugspolizei werden zum 1. Januar<br />

1991 getrennt. Seither gibt es das eigenständige<br />

Stadtamt und das vom Polizeipräsidenten<br />

geleitete Polizeipräsidium.<br />

Neuer Polizeipräsident ist seit März 1989<br />

Rolf Lüken. 1938 geboren, absolvierte er eine<br />

Berufsausbildung als Drucker, bevor er 1956<br />

in die Bereitschaftspolizei eintrat. Lükens vorrangige<br />

Aufgabe ist die Umsetzung der Konsequenzen<br />

aus dem ›Geiseldrama.‹ Später macht<br />

er die Förderung der Polizeireform zu seiner<br />

Aufgabe.<br />

Im September 1989 legt <strong>Senator</strong> Sakuth<br />

der Bürgerschaft einen Bericht zur Lage<br />

der Polizei vor, der ausführt, dass Rechtsstaatlichkeit,<br />

Toleranz, Liberalität, Humanität,<br />

Freiheitlichkeit und Bürgernähe die Leitlinien<br />

bleiben sollen.<br />

BÜRGER.<br />

POLIZEI.<br />

B r e m e n s P o l i z e i 19 4 5 b i s h e u t e

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!