(c) Innocence in Danger e.V.

(c) Innocence in Danger e.V.

TeenSTAR-Fortbildung 2012 

Cyber-Mobbing, Sexting, Cyber-Grooming: 

sexualisierte Gewalt mittels digitaler 

Medien – was tun? 

Impulsreferat 

Annette Haardt-Becker 

Innocence in Danger e.V.

Überblick 

• Kinder/Jugendliche in Entwicklung: 

Internetnutzung und „Pornokonsum“ 

• Risiken: 

(Zufällige) Konfrontation mit Pornografie 

Cyber – Mobbing und Sexting 

Cyber– Grooming 

• Möglichkeiten der Prävention 


.. 

Internetnutzer in Deutschland 2010 bis 

2012 

gelegentliche Nutzung, in % 

2010 2011 2012 

Gesamt 69,4 73,3 75,9 

Männer 75,5 78,3 81,5 

Frauen 63,5 68,5 70,5 

14–19 J. 100,0 100,0 100,0 

Quelle: ARD-Onlinestudie 1997, ARD/ZDF-Onlinestudien 2000–2012. 


Nutzung durch Kinder/Jugendliche 

• 43% Kinder / 90% Jugendlichen regelmäßig 

• 89% Kinder / 98% Jugendlichen: Internetanschluss zu 

Hause.* 

• 10% Kinder / 71% Jugendlichen: Anschluss im eigenen 

Zimmer* 

• Europäischer Vergleich: überdurchschnittlich viele 

deutsche Kinder /Jugendliche: mobiler Internetzugang 

über Handys oder Smartphones (56%).** 

*Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs): KIM-Studie 2010 und JIM-Studie 2010. Stuttgart, 2011 

und **Livingstone, Sonia/Haddon, Leslie/Görzig, Anke/ Olafsson, Kjartan: Risks and safety on the internet: The 

perspective of European children. Full Findings. LSE, London: EU Kids Online II, 2011. 


Nutzung 

• 70% der 12- bis 19-Jährigen 

regelmäßig in schülerVZ (Marktanteil 

5,1%*) und Facebook** (38,5 %) 

• Jeder 3. der 10- bis 11jährige Nutzer: 

Profil in einer Online-Community.* 

*Studie: Warum sich viele Menschen auf Facebook entblößen - Nachricht... 

http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article13586095/Warum-sich-v... 

**Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs): KIM-Studie 2010 und JIM-Studie 2010. Stuttgart, 2011 

. 


Nutzung 

• 38% der Kinder / Jugendlichen: 

online Kontakt zu Personen, die sie nicht 

persönlich kannten.* 

• 11%: Treffen mit „Unbekannten“ auch 

offline.* 

*Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs): KIM-Studie 2010 und JIM-Studie 2010. Stuttgart, 

2011 und Livingstone, Sonia/Haddon, Leslie/Görzig, Anke/ Olafsson, Kjartan: Risks and safety on the 

internet: The perspective of European children. Full Findings. LSE, London: EU Kids Online II, 2011. 


Hinterlegte Daten im Netz 

• 61% der Jugendlichen erlaubt nur „online- 

Freunden“ Einsicht in ihre Daten.* 

• Ein Jugendlicher hat durchschnittlich 159 

Online-Freunde.* 

• Profile geben häufig viele Informationen preis... 

• Merkmale der Online-Kommunikation: Schnell, 

Signale der ‚normalen‘ Kommunikation fehlen. 

*Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs): KIM-Studie 2010 und JIM-Studie 2010. Stuttgart 


Sicherheit im Netz 

Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudien 2010 und 2012. 

• 53% der 14 – 19 Jährigen haben schon 

einmal persönliche Daten im Internet 

weitergegeben. 

• 14% negative Erfahrungen im Netz mit anderen 

Menschen (12% in 2011)* 

*Bundesverban dInformationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. 

http://www.bka.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2012/120917__BundeslagebildCybercrime2011.html? 

__nnn=true 


„Zufällige“ Konfrontation mit 

Pornografie 

• Das Angebot: Ca. 968.000.000 Ergebnisse in 0,25 

Sekunden bei der Eingabe von “porno“ am 18.09.2012 

(27.10.2011 ca. 735.000.000 in 0,13 Sekunden) 

• Bei Kindern rangiert der Suchbegriff „Sex““ auf dem 4. 

Platz, „Porn“ auf dem 6. Platz (You Tube auf Platz eins) 

• Kontrolle der Suchmaschinen durch jugendschutz.net: 

bei 1/5 handelte es sich um unzulässige Pornografieseiten 


Studie „Porno im Web 2.0 

• Leitung: Dr. Petra Grimm, Hochschule für 

Medien in Stuttgart 

• Qualitative Interviews mit 35 Jugendlichen (25 

Jungen/10 Mädchen) unterschiedlicher sozialer, 

bildungsmäßiger und regionaler Herkunft 

• 14 Experteninterviews aus Sexualwissenschaft, 

Jugendpsychologie, Medizin und Jugendpyschotherapie 

Porno im Web 2.0. Die Bedeutung sexualisierter Web-Inhalte in der Lebenswelt von Jungendlichen. 

Petra Grimm, Stefanie Rhein, Michael Müller: 

Hg.: NLM (Niedersächsische Landesmedienanstalt) Band 25, Vistas Verlag Berlin, 2010 


„Pornokonsum“ 

• Für viele Jungen ist das Betrachten 

pornografischer Inhalte im Internet 

„normal“. 

• Mädchen wissen davon, schauen aus 

„eigenem Antrieb“ aber viel seltener.

Gezielte Konfrontation mit 

sexuellen Inhalten 

• 53% wurden von Fremden nach dem 

„echtem“ Namen, Adresse, Telefonnr. 

gefragt* 

• 38% hatten unangenehme Kontakte* 

• 26% mehrmals* 

• Zunahme mit steigendem Alter* 


Strategien im Umgang mit 

sexualisierter Belästigung im Netz 

• Auf „Ignore - Liste“ setzen 

• Wegklicken 

• Verlassen des chats 

• Nur wenige Betroffene sprechen mit 

Erwachsenen darüber, obwohl es die 

meisten negativ berührt 

(Catharina Katzer, Köln 2006: 8%)* 

*Quelle: Aggression, Gewalt und sexuelle Belästigung in Chatrooms. Eine Untersuchung der Chat- 

Kommunikation Jugendlicher im Alter zwischen 10 und 19 Jahren. Catarina Katzer, Institut für 

Wirtschafts- und Sozialpsychologie, Köln 2005 


Cyber-Mobbing 

= absichtliches Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen, 

Belästigen anderer mit Hilfe mittels Internet 

oder Handy. 

• 19,9% der Befragten 1.–13. Klasse)waren von 

Cyber-Mobbing betroffen (2007)* 

• Hauptverursacher: Mitschüler_innen 

• bei Schüler_innen der 8. bis 13. Klasse am 

weitesten verbreitet. 

*https://www.klicksafe.de/service/materialien/studien/mobbing-bei-schuelerinnen-und-schuelern-inder-bundesrepublik-deutschland.html 


„Sexting“ 

• Das Veröffentlichen von intimen/ sexualisierten 

Bildern 

• Alle Jugendlichen kannten jemanden, dem/der 

das passiert ist. 

• Abgrenzung: Das Opfer trägt eine Mitschuld 

• Das Risiko, selbst Opfer einer ungewollten 

Online-Veröffentlichung zu werden, wird 

unterschätzt. 

Quelle: Grimm, 2010 


Film: Vertrauensbeweis: 

Selbstgenerierte Bilder 


Kinderpornografie: 

Folgen für die Opfer 

• Aus selbstgenerierten Bildern kann 

Kinderpornografie werden. 

• Die Verbreitung ist eine zusätzliche Demütigung 

für die Opfer. 

• Sprengung der Raum-Zeit Dimension: „Einmal 

im Netz – immer im Netz.“ 

• Neues Störungsbild – neben PTSD, Depression, 

etc. – PARANOIA. 


Cyber-Grooming: Täter* 

Sexueller Missbrauch, der gezielt und 

strategisch geplant online vorbereitet wird! 

Täter: 

• sind nicht per se pädophil 

• sind nicht „fremd“: sie stellen zunächst eine 

Beziehung her 

• manipulieren ihre Opfer und nutzen deren 

Bedürfnisse aus 

• verheimlichen meistens weder ihre Interesse an 

Sex noch ihr Erwachsensein 

*Wolak, Janis/ Finklhor, David/ Mitchell, Kimberly; nternet-initiated Sex Crimes against Minors: Implications for 

Prevention Based on Findings from National Study. In: Journal Of Adolescent Health 2004;35:424e11-424e20 


Täter, die im Internet nach Opfern 

suchen, nutzen aus, 

• dass diese die Risiken des Internets 

unterschätzen und sich selbst überschätzen, 

• dass sie ein Bedürfnis haben, ernst genommen 

zu werden, 

• dass sie entwicklungsbedingt ein Interesse an 

sexuellen Themen haben, 

• dass sie im Schutzraum ihres eigenen Zimmers 

ihre natürliche Vorsicht verlieren, 

• dass die digitale Kommunikation 

„Schutzmechanismen“ außer Kraft setzt 

• DASS SIE KOGNITIV ÜBERLEGEN SIND! 


Was sollen Erwachsene tun? 

Ergebnisse internationaler Befragungen von 

Jugendlichen: 

Erwachsene sollen 

−sich mit den digitalen Medien auskennen, 

− Kinder nicht alleine lassen 

−und zugewandt sein, 

auch wenn etwas schief gegangen ist! 


Bevor ich unsere Präventionsprojekte 

vorstelle: 

HABEN SIE FRAGEN? 


Material zum Download 


Ausbildungen für Erwachsene und 

Jugendliche: 

Smart-User 

Peer2Peer Prävention 

"Sexualisierte Gewalt mittels digitaler Medien“ 

Smart-User (c) Innocence Peer2Peer in Danger Prävention e.V. 


Offline Präventionsadventure 

zum Thema: „Sexualisierte Gewalt mittels digitaler Medien“ 

(c) Innocence in Danger e.V. 

Sebastian Woithe

…. Und Bald 

SmartFox: Der Internet-Kurs für Kids im 

Grundschulalter! 


Der Elternratgeber 


Die Info-Line 01805-123465 


Hilfe im Internet 



Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 

Innocence in Danger e.V. 

Holtzendorffstrasse 3 

14057 Berlin 

Tel. 030 – 3300 75 49 

Mail: praevention@innocenceindanger.de 

Websites: www.innocenceindanger.de 

www.schuetzt-endlich-unsere-kinder.de

(c) Innocence in Danger e.V.

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