APIX2: Die Datenautobahn - Inova Semiconductors
APIX2: Die Datenautobahn - Inova Semiconductors
APIX2: Die Datenautobahn - Inova Semiconductors
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Kommunikation llll Kfz-Elektronik<br />
APIX 2: <strong>Die</strong> <strong>Datenautobahn</strong><br />
Im Jahr 2007 stellte <strong>Inova</strong> <strong>Semiconductors</strong><br />
mit ihrem APIX die<br />
erste Generation ihres „Automotive<br />
Pixel Link“ mit 1 Gbit/s vor, der<br />
in enger Zusammenarbeit mit BMW<br />
für die besonderen Anforderungen im<br />
Fahrzeug entwickelt wurde: zuverlässige<br />
Datenübertragung bei gleichzeitig<br />
optimalen EMV-Eigenschaften. Anders<br />
als vergleichbare Pixel Links war<br />
bereits dieser APIX-1-Link nicht nur<br />
als reine Display-Verbindung konzipiert,<br />
die ausschließlich Pixeldaten<br />
übertragen kann. Über bidirektionale<br />
Kommunikationskanäle konnte bereits<br />
bei APIX 1 das Steuergerät mit dem<br />
Display zusätzlich Daten austauschen<br />
und machte damit einen zusätzlichen<br />
Steuerbus überflüssig.<br />
Premiere im Fahrzeug hatte APIX<br />
1 im aktuellen 7er BMW im November<br />
2008, der Link wird seitdem weltweit<br />
und millionenfach eingesetzt.<br />
Und das nicht nur in immer mehr<br />
Fahrzeugmodellen – aufgrund seiner<br />
Funktionalität und Zuverlässigkeit<br />
kommt APIX 1 auch in unterschiedlichen<br />
industriellen und medizinischen<br />
Anwendungen zum Einsatz, hier vor<br />
allem bei kameragestützen Inspektions-<br />
und Diagnose-Systemen.<br />
APIX für das<br />
Armaturenbrett<br />
Auch wenn die APIX-1-Datenrate von<br />
1 Gbit/s für die meisten Displayformate<br />
ausreichend ist, zeichnet sich bei<br />
den Premium-Herstellern ein klarer<br />
Trend zu deutlich größeren Displays<br />
im Fahrzeug ab, auf denen dann unter<br />
anderem auch Videos in HD-Qualität<br />
gezeigt werden sollen.<br />
Und die Funktion eines kompletten<br />
Instrumentenkombi wird bald ein einziges<br />
großes 12-Zoll-Display mit bis<br />
zu 1600 × 600 Pixel Auflösung übernehmen,<br />
das dann auch sämtliche mechanischen<br />
Instrumente und Anzeigen<br />
vollständig ersetzt. Um hier alle Informationen<br />
einschließlich „ruckelfreier“<br />
Zeiger in hoher Qualität darzustellen,<br />
muss der Link in der Lage sein, bis zu<br />
2,5 Gbit/s zu übertragen.<br />
Auch die neue Generation hochauflösender<br />
und kontraststarker Megapi-<br />
Video, Audio und Ethernet – mit 3 Gbit/s gemeinsam<br />
über eine <strong>Datenautobahn</strong><br />
Auf der „embedded world“ in Nürnberg zeigte <strong>Inova</strong> <strong>Semiconductors</strong> die<br />
zweite Generation ihres „Automotive Pixel Link“, der völlig unterschiedliche<br />
Datenformate über ein einziges Kabel mit 3 Gbit/s über bis zu 15 m Entfernung<br />
überträgt. APIX 2 eröffnet damit nicht nur im Fahrzeug Perspektiven<br />
für neue Display- und Fahrerassistenzsysteme – auch für industrielle<br />
Anzeigen stehen mit diesem Multifunktions-Link neue Wege offen.<br />
Von Robert Kraus<br />
Video 1<br />
Video 2<br />
Audio<br />
Konfiguration<br />
Diagnose, Daten<br />
Ethernet<br />
Low latency<br />
signalling<br />
Referenztakt<br />
RGB/LVDS<br />
RGB/LVDS<br />
I 2 S<br />
SPI, I 2 C<br />
MII<br />
AShell<br />
GPIO<br />
INAP375T<br />
xel-Bildsensoren, die verstärkt in modernen<br />
Fahrerassistenzsystemen zum<br />
Einsatz kommen, brauchen eine<br />
schnelle „Gigabit+“-Verbindung zum<br />
Grafikprozessor, damit ihre hohe Bildleistung<br />
dort auch uneingeschränkt<br />
umgesetzt werden kann.<br />
Und die neue Generation von Grafikprozessoren<br />
mit leistungsstarken<br />
ARM-Cortex-Kernen ist heute auch<br />
3 Gbit/s<br />
Video<br />
Downstream<br />
Upstream<br />
187,5 Mbit/s<br />
Referenztakt<br />
AShell<br />
RGB/LVDS<br />
RGB/LVDS<br />
I 2 S<br />
SPI, I 2 C<br />
MII<br />
GPIO<br />
INAP375R<br />
ll Bild 1. Blockschaltung der Sende- und Empfangsbausteine INAP37T und INAP37R des APIX 2.<br />
Steckbrief APIX 2<br />
``Kompatibel zu APIX 1<br />
``ununterbrochener Downstream- Datenstrom<br />
mit 0,5 Gbit/s, 1 Gbit/s und 3 Gbit/s für Video-<br />
Datenraten bis 2,5 Gbit/s<br />
``187,5 Mbit/s und 62,5 Mbit/s Bandbreite für<br />
Uplink-Datenströme<br />
``bis zu zwei unabhängige Video-Datenströme<br />
``konfigurierbares Video-/Dateninterface:<br />
– parallel RGB (10, 12, 18, 24 bit)<br />
– LVDS Single- und Dual-Channel (18, 24 bit)<br />
– Bulk Data Mode (16 bit und 2 flags)<br />
`` Video-Auflösung bis zu<br />
– 1920 × 1080 × 24 bit (1080i)<br />
– 1600 × 600 × 24 bit<br />
– 1280 × 1024 × 24 bit<br />
``konfigurierbare Zwei-Richtungs-Kommunikation,<br />
Kanäle für zwei Empfängerbausteine<br />
INAP37R<br />
Video 1<br />
Video 2<br />
Audio<br />
Konfiguration<br />
Diagnose, Daten<br />
Ethernet<br />
Low latency<br />
signalling<br />
``SPI-Datenschnittstelle<br />
``I<br />
2C-Master-Interface<br />
``Media Independent Interface (MII) für<br />
Ethernet<br />
``GPIO mit Unterstützung für Synchronisierung<br />
von Kameras<br />
``Embedded AShell<br />
``I<br />
2C Audio-Schnittstellen:<br />
– 16-, 24- und 32-bit-Datenformate<br />
– Abtastfrequenzen 44,1 und 48 kHz<br />
``TDM-Unterstützung für bis zu 8 Kanäle<br />
``Diagnose-Funktionen:<br />
– Selbsttest<br />
– Embedded-Diagnose<br />
``Entfernung: bis zu 15 m bei 3 Gbit/s (Kabel:<br />
Ernst & Engbring)<br />
``Betriebstemperaturbereich –40 bis +105 °C<br />
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Elektronik 7/2011 29
Kfz-Elektronik llll Kommunikation<br />
Bild 2. Augendiagramm des 3-Gbit/s-Signals am Ende einer 5-mll<br />
Strecke. Gemessen wurde an einem STP-Kabel ohne aktive Signalkonditionierung.<br />
in der Lage, die großen Datenmengen<br />
von mehreren hochauflösenden Kameras<br />
parallel und in Echtzeit zu verarbeiten,<br />
und braucht deshalb einen<br />
leistungsstarken Gigabit-Link, der diese<br />
enormen Datenmengen auch zuverlässig<br />
und in Echtzeit transportieren<br />
kann.<br />
APIX 2 – Forschungsprojekt<br />
<br />
als Grundlage<br />
Um all diesen Anforderungen zu genügen<br />
und den Anwendern mit APIX<br />
eine moderne und zukunftssichere<br />
Verbindungstechnik an die Hand zu<br />
geben, entwickelte <strong>Inova</strong> <strong>Semiconductors</strong><br />
jetzt APIX 2. Voll abwärtskompatibel<br />
zu APIX 1, überträgt er bis zu<br />
3 Gbit/s und bietet mit der höhen Datenrate<br />
auch zahlreiche neue Leistungsmerkmale<br />
an (Bild 1 und Kasten).<br />
Vor Beginn der eigentlichen Produktentwicklung<br />
von APIX 2 stand<br />
allerdings ein umfangreiches Forschungsprojekt,<br />
das auch vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) gefördert wurde. <strong>Die</strong><br />
Industrie forderte nämlich, dass auch<br />
bei der hohen Datenrate von 3 Gbit/s<br />
die gleichen Materialien, günstigen<br />
Platinen und Kupferkabel zum Einsatz<br />
kommen sollten wie bei der aktuellen<br />
1-Gbit/s-Generation – ohne Einschränkungen<br />
bei Zuverlässigkeit, Robustheit<br />
und Reichweite.<br />
Bei dieser hohen Datenrate mit einer<br />
Bitlänge von gerade einmal 333 ps<br />
führen die parasitären Eigenschaften<br />
des Kupferkabels aber bereits zu extremen<br />
Signalverzerrungen (Bild 2).<br />
Um trotzdem eine zuverlässige Datenübertragung<br />
sicherzustellen, mussten<br />
aufwendige digitale Filterverfahren<br />
zur Signalkonditionierung entwickelt<br />
und im Baustein umgesetzt werden.<br />
Ebenso wurden neue Verfahren und<br />
Methoden zur Simulation und Kompensation<br />
von Parasiten, Übersprecheffekten<br />
und anderen Störeinflüssen<br />
entwickelt.<br />
Grundlage des APIX-2-Links ist<br />
ein spezielles Taktsystem, das auch<br />
schon bei APIX 1 zum Einsatz kommt.<br />
Ein eigenständiges Taktsystem transportiert<br />
die Daten wie ein Förderband<br />
konstant und kontinuierlich, aber mit<br />
unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />
in beide Richtungen. Bildsignale und<br />
andere Daten werden hier paketorientiert<br />
innerhalb von Frames übertragen<br />
– völlig unabhängig von Inhalt oder<br />
Takt des Bildsignals (Bild 3).<br />
Mit APIX 2 können so gleichzeitig<br />
zwei unterschiedliche Videoformate,<br />
digitales Mehrkanal-Audio und über<br />
die bidirektionalen Kommunikationskanäle<br />
auch generische Busprotokolle<br />
wie etwa I 2 C deterministisch und<br />
Raffinierte Datencodierung<br />
Das Kernstück von APIX 2 ist der sog.<br />
Line-Code. Er verschachtelt sämtliche<br />
Daten innerhalb eines Frames nach<br />
einem speziellen Verfahren und stellt<br />
sicher, dass – völlig unabhängig von<br />
Bildinhalten und den anderen übertragenen<br />
Daten – immer ein konstanter,<br />
stetiger Datenstrom frei von Gleichspannungsanteilen<br />
übertragen wird.<br />
<strong>Die</strong>s ist nicht nur Voraussetzung<br />
für die kapazitive Ankopplung des<br />
Kabels, sondern auch für ein gleichmäßig<br />
verteiltes HF-Spektrum im seriellen<br />
Datenstrom und damit minimale<br />
elektromagnetische Abstrahlungen.<br />
Durch die intelligente Codierung der<br />
Daten wird bei APIX 2 auch der Overhead<br />
für Fehlerschutzmaßnahmen auf<br />
ein Minimum reduziert. Anstelle eines<br />
Overheads von 25 % oder rund<br />
750 Mbit/s mit herkömmlicher<br />
8B/10B-Codierung und 8-bit-Parität<br />
als Fehlerschutzmaßnahme stehen bei<br />
APIX 2 rund 2,8 Gbit/s als Nettodatenrate<br />
(payload) kontinuierlich zur<br />
Pixeldaten<br />
und<br />
Steuersignale<br />
Downstream-<br />
Daten<br />
Referenztakt<br />
Pixeltakt<br />
Pixeldaten<br />
und<br />
Steuersignale<br />
Downstream-<br />
Daten<br />
Referenztakt<br />
Upstream-<br />
Daten<br />
Eingangs-<br />
Register<br />
Framer<br />
PLLs<br />
De-Framer<br />
praktisch in Echtzeit übertragen werden.<br />
Als Novum verfügt APIX 2 erstmals<br />
auch über eine standard-konforme<br />
MII-Schnittstelle (Media Independent<br />
Interface). An diese kann ein<br />
MAC-Controller direkt angeschlossen<br />
werden, APIX 2 kann so als ein<br />
„Ethernet-Link“ zusätzlich auch IP-<br />
Pakete mit 100 Mbits/s übertragen.<br />
Ein von <strong>Inova</strong> <strong>Semiconductors</strong> entwickeltes<br />
Protokoll, die so genannte<br />
AShell (Automotive Shell), schützt<br />
diese Kommunikationskanäle zusätzlich,<br />
so dass hier auch sicherheitsrelevante<br />
Daten übertragen werden können.<br />
3 Gbit/s<br />
„Förderband“<br />
187,5 Mbit/s<br />
De-Framer<br />
Framer<br />
Pixel Clk<br />
PLL<br />
Ausgangs-<br />
FIFO<br />
Pixeltakt<br />
Upstream-<br />
Daten<br />
ll Bild 3. Funktionsprinzip des APIX-Links: Daten werden wie auf einem Förderband in Echtzeit<br />
übertragen – kontinuierlich, in beide Richtungen und völlig unabhängig von bildabhängigen Parametern<br />
oder Jitter des Pixeltakts.<br />
Verfügung. Der Overhead beträgt hier<br />
weniger als 8 %.<br />
Erste Alpha-Kunden setzen APIX<br />
2 bereits auf ihren neuen Multimedia-<br />
Plattformen ein, die ab Frühjahr 2012<br />
in Serie gehen werden. <strong>Die</strong> APIX-2-<br />
Bausteine sind in Stückzahlen verfügbar,<br />
<strong>Inova</strong> <strong>Semiconductors</strong> bietet mit<br />
dem ADK2 auch ein modular aufgebautes<br />
Demokit und zahlreiche weitere<br />
Tools an.<br />
Als diskreter Chip oder im SoC<br />
APIX steht aber nicht nur als diskreter<br />
Link-Baustein zur Verfügung, <strong>Inova</strong><br />
30 Elektronik 7/2011<br />
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Kommunikation llll Kfz-Elektronik<br />
NI DIAdem<br />
ll Bild 4. Controller, Grafikprozessor und Grafikdisplaycontroller mit integrierter APIX-1-Schnittstelle im<br />
Armaturenbrett. (Bild: Fujitsu Semiconductor)<br />
hat diese Technologie von Beginn an<br />
auch an andere Hersteller lizenziert, so<br />
dass die APIX-1-Schnittstelle heute in<br />
SoCs von Toshiba und Fujitsu Semiconductor<br />
(Bild 4) integriert ist und als<br />
Softcore für Spartan-6-FPGAs von Xilinx<br />
zur Verfügung steht. Mit dem<br />
„Emerald-P“ hat Fujitsu nun den weltweit<br />
ersten Grafikprozessor mit gleich<br />
vier integrierten APIX-2-Schnittstellen<br />
vorgestellt. Der Hauptprozessor dieser<br />
zweiten SoC-Generation der Emerald-<br />
Familie ist ein ARM-Cortex-A9 mit<br />
Neon-SIMD-Erweiterung zur Verarbeitung<br />
von Multimediadaten. Herzstück<br />
des Chips sind 3D-Grafikeinheit mit der<br />
Unterstützung von OpenGL ES 2.0 und<br />
eine zusätzliche unabhängige 2D Graphics<br />
Engine. <strong>Die</strong> drei parallelen Displaycontroller<br />
verfügen jeweils über<br />
eine eigene APIX-2-Schnittstelle, um<br />
die Bilddaten unkomprimiert in höchster<br />
Auflösung an die Displays zu verteilen.<br />
So kann der Chip für eine freiprogrammierbare<br />
oder hybride Anzeigetafel<br />
eingesetzt werden, in der hochauflösende<br />
Grafik dargestellt wird. Über die<br />
weiteren APIX-2-Ausgänge können<br />
gleichzeitig auch noch das zentrale Display<br />
(CID) und eine weitere Anzeigeneinheit,<br />
etwa das Head-up-Display, direkt<br />
angeschlossen werden.<br />
Über einen zusätzlichen APIX-2-<br />
Videoeingang können Bilddaten verzögerungsfrei<br />
und in bester digitaler Qualität<br />
von einer Head Unit oder einer<br />
Kamera in den Emerald-P eingespielt<br />
und dort verarbeitet werden.<br />
In dieser ersten Emerald-P-Architektur<br />
wurden drei APIX-2-Transmitter und<br />
ein -Receiver integriert. Durch die hohe<br />
Modularität dieses Ansatzes können<br />
auch schnell andere Konfigurationen<br />
realisiert werden, somit eignet sich die<br />
Technologie auch für den bevorstehenden<br />
Umbruch im Bereich der kamerabasierten<br />
Fahrerassistenzsysteme von analogen<br />
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AI019<br />
<br />
Kfz-Elektronik llll Kommunikation<br />
ll Bild 6. Konzept für die Vernetzung von Displaysystemen über APIX 2 für die<br />
Verteilung unkomprimierter Videoströme in Echtzeit und den sicheren Austausch<br />
von Steuerdaten. (Quelle: BMW)<br />
Boom bei kameragestützten Fahrerassistenzsystemen<br />
Auch Hersteller von Grafikprozessoren arbeiten an Produktkonzepten<br />
mit mehreren APIX-2-Receiver-Blöcken. Nachdem<br />
ein taiwanischer Hersteller bereits erste volldigitale Zwei-<br />
Chip-Kameramodule mit HD-Megapixel-Sensoren von Omnivision<br />
und Aptina und dem APIX-2-Sendebaustein vorgestellt<br />
hat, wird ein Grafikprozessor mit vier oder mehr APIX-<br />
2-Eingängen das nächste Schlüsselprodukt im APIX-Portfolio<br />
werden.<br />
Damit lassen sich dann sehr ökonomisch leistungsfähige<br />
Multiview-Kamerasysteme realisieren, die nicht nur Rundumsichtbilder<br />
in perfekter HD-Qualität anzeigen werden, sondern<br />
diese auch scannen und den Fahrer warnen, wenn etwa ein<br />
Fußgänger vor dem Auto plötzlich die Straße überquert.<br />
<strong>Die</strong>se kameragestützten Fahrerassistenzsysteme werden in<br />
den nächsten Jahren einen wahren Boom erleben: Experten<br />
sehen den bildgebenden Kameramarkt in Europa und Nordamerika<br />
– hier vor allem durch neue gesetzliche Verordnungen – in<br />
den nächsten fünf Jahren um 400 % wachsen, wobei Systeme<br />
mit Mehrfachkameras mit 27 % jährlichen Durchschnittswachstums<br />
einen überproportionalen Anteil haben werden.<br />
Als Vorstufe für die geplante Vollintegration mehrerer APIX-<br />
2-Receiver in einen Grafikprozessor zeigte <strong>Inova</strong> <strong>Semiconductors</strong><br />
auf der „embedded world“ zusammen mit Nvidia und<br />
dem Systemspezialisten DSP Weuffen bereits ein volldigitales<br />
Rundumsichtsystem mit Fußgängererkennung, bei dem vier<br />
HD-Kameras mit Omnivision-OV10630 HDR-Sensor über<br />
APIX 2 an ein PC-Graphiksystem von Nvidia angebunden sind<br />
(Bild 5).<br />
Multimedia und Dateninflation im Auto<br />
<strong>Die</strong> Displays im Fahrzeug werden nicht nur größer, sondern auch<br />
immer zahlreicher. Oberklasse-Modelle werden in Zukunft bis<br />
zu sechs Displays eingebaut haben, die mit den Kamerasystemen<br />
zum Teil auch vernetzt werden. Zu den klassischen Anzeigen<br />
von Geschwindigkeit, Kilometerstand, Tankinhalt, Kühlwassertemperatur<br />
u.a kommen dann auch hochauflösende Bilder<br />
von Rundum- und Nachtsichtsystemen, Fahrzeugnavigation mit<br />
3D-Grafik und in die Windschutzscheibe via Head-up-Display<br />
eingeblendete Informationen.<br />
www.elektroniknet.de
Robert Kraus<br />
ist Mitgründer und Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der <strong>Inova</strong> <strong>Semiconductors</strong>. Nach dem<br />
Studium der Nachrichtentechnik in München<br />
begann er 1986 bei Motorola Halbleiter. Nach<br />
Management-Positionen in verschiedenen Engineering-Bereichen<br />
war er ab 1995 auch für<br />
den Aufbau von Design-Zentren und strategischen<br />
Kooperationen in Osteuropa verantwortlich.<br />
Ab 1997 leitete er als Senior Manager<br />
die weltweite Entwicklung neuer Standardprodukte<br />
für den Automotive-Bereich.<br />
Seit Gründung der <strong>Inova</strong> <strong>Semiconductors</strong> im<br />
Februar 1999 ist er dort für die Geschicke des<br />
Unternehmens verantwortlich.<br />
rkraus@inova-semiconductors.de<br />
www.elektroniknet.de<br />
<strong>Die</strong> „Generation iPhone“ erwartet darüber hinaus, dass sie<br />
ihre mobilen Begleiter auch im Auto uneingeschränkt einsetzen<br />
kann. Neben dem Abspielen von Musik oder Videos und dem<br />
Zugang zu Internet und E-Mail gehört dazu bald auch die individuelle<br />
Gestaltung der Anzeigen auf den Displays.<br />
BMW, führend in der Gestaltung moderner Multimedia- und<br />
Display-Konzepte im Fahrzeug, sieht die Lösung in einer konsequenten<br />
Integration von Funktionen. Dr. Wolfgang Rieger,<br />
Leiter FIS-Konzepte, Software & Displaytechnologie bei BMW,<br />
sagt: „Aus Kostengründen wird damit auch eine höhere Integrationsdichte<br />
verbunden sein, d.h., heute vorhandene Funktionen<br />
in kleineren Steuergeräten werden in Zukunft auf eine bestimmte<br />
Anzahl leistungsfähiger ECUs verteilt werden. Das<br />
APIX-2-Bussystem gewinnt damit einen neuen Stellenwert in<br />
der Systemarchitektur bei der Vernetzung von Anzeigesystemen,<br />
wo insbesondere Videodatenströme zu betrachten sind.“<br />
In Bild 6 ist beispielhaft ein Konzept von BMW gezeigt, bei<br />
dem zwei Anzeigesysteme über APIX 2 miteinander vernetzt<br />
sind. Damit ist neben der Verteilung von unkomprimierten<br />
Videoströmen auf die entsprechenden Anzeigen in Echtzeit auch<br />
der sichere Austausch von Steuerdaten zwischen den beiden<br />
Rechnereinheiten möglich. Mit APIX 2 ist so nicht nur ein<br />
System geschaffen, das hohes Videodatenvolumen bewältigt.<br />
Es besteht mit dieser Architektur auch die Möglichkeit, im<br />
Bereich „House Keeping“ den Datendurchsatz im Fahrzeug<br />
drastisch zu erhöhen.<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung hin zu immer leistungsfähigeren Multimedia-<br />
Anwendungen auch im Auto wird sich fortsetzen. <strong>Die</strong> Bewältigung,<br />
Bündelung und Kanalisierung der resultierenden Datenströme<br />
wird in Zukunft ein zentrales Thema bei der Fahrzeugelektronik<br />
werden. Auch die Bedürfnisse der Innenraum-Designer<br />
nach mehr Freiheitsgraden bei der Gestaltung von Cockpit und<br />
Armaturenbrett werden dazu führen, dass bestimmte Steuergeräte<br />
von ihren klassischen<br />
Einbauplätzen<br />
weichen müssen und<br />
etwa in den Kofferraum<br />
umgesiedelt<br />
werden und ihre Anzahl<br />
durch hochintegrierte<br />
SoCs reduziert<br />
wird. Mit APIX bieten<br />
<strong>Inova</strong> <strong>Semiconductors</strong><br />
und seine Partner dafür<br />
bereits heute ein<br />
durchgängiges Lösungskonzept<br />
an. Und<br />
die Entwicklung wird<br />
bei APIX 2 nicht stehenbleiben.<br />
Bei <strong>Inova</strong><br />
<strong>Semiconductors</strong> gibt<br />
es heute bereits schon<br />
erste Überlegungen<br />
zu einem „APIX<br />
next“. jk<br />
Literatur<br />
[1] Kraus, R.: APIX auf der<br />
Überholspur. Elektronik<br />
2010, H. 11, S. 20ff.<br />
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Für den Bereich der elektrischen<br />
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hybride Antriebstechnik, Batterie, Stromversorgung,<br />
Luftfahrt, Erneuerbare Energien<br />
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Niederlassung Herrsching<br />
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D-82211 Herrsching<br />
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Fax+49 (0) 81 52-9310-60<br />
info.herrsching@de.yokogawa.com<br />
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