Januar-Februar - Internationaler Bodensee-Club eV
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Alfredo Barsuglia, „Hunter or They are all mine“, 2010; 100x140 cm, Acryl auf Leinwand; © Alfredo Barsuglia<br />
gutem Weg sind, eine Plattform zu bieten, sich vorzustellen.<br />
In wenigen Jahren ist daraus viel mehr geworden,<br />
so, dass er selbst das Wort vom Museum ins Gespräch<br />
bringt. Vielleicht sollte man lieber den entstaubten Ausdruck<br />
Kunsthaus oder Kunsthotel wählen. Denn es ist<br />
insbesondere zeitgenössische Kunst, für die sich Florian<br />
Werner engagiert. Ausgehend von der Galerie hat er<br />
seine Ideen weiter entwickelt und ein Artist in Residence<br />
Programm in Kombination mit einem Kunstpreis ins<br />
Leben gerufen. Junge Künstler aus aller Welt sind eingeladen,<br />
eine Woche Gast im Hotel zu sein. Sie haben<br />
die Möglichkeit im Atelier des Hauses zu arbeiten,<br />
können auch Arbeiten mitbringen, die ausgestellt werden.<br />
Die Residencies sind völlig frei in dem, was sie tun. Sie<br />
können – aktuell – auch Skifahren. Wir hatten auch<br />
schon Residencies, erzählt Florian Werner, die die ganze<br />
Zeit nur draußen waren. Das hängt auch ein wenig ab<br />
von dem, was sie tun. Wenn sie etwa an Skulpturen<br />
aus hartem Material arbeiten geht das im Haus wegen<br />
des Lärms nicht. Nur eine Auflage gibt es für die jungen<br />
Künstler: Am Nachmittag müssen sie zwei Stunden anwesend<br />
sein, um Gästen Fragen zu beantworten.<br />
Um sich die Dimension dessen vorstellen zu können,<br />
was sich dort oben am Arlberg hinter der Bezeichnung<br />
Galerie verbirgt, sei eine Zahl genannt: Es sind insgesamt<br />
1.400 Quadratmeter Fläche, auf denen Florian Werner<br />
seine Sammlung zeitgenössischer Kunst präsentiert.<br />
Die Werke befinden sich in eigenen Räumen, in den<br />
Fluren, im Wellness-Bereich, rund um den Pool und in<br />
den Treppenhäusern, das heißt, sie sind allen Hotelgästen<br />
zugänglich, weil Florian Werner seine Begeisterung für<br />
Kunst mit anderen Menschen teilen möchte. Und es<br />
sind viele, die die Einladung zu Gesprächen gerne annehmen.<br />
Für die Residencies ein Glücksfall. Zum Saisonauftakt<br />
im Dezember wurde der 1980 in Graz geborene Alfredo<br />
Barsuglia mit dem Hospiz Kunstpreis 2011 ausgezeichnet.<br />
In seinen Installationen stellt er die Frage nach der Dauerhaftigkeit<br />
von Glamour und Starkult. Florian Werner<br />
hat ihn im vergangenen Jahr während seines Aufenthaltes<br />
im Haus kennengelernt. Seine handwerkliche Perfektion<br />
hat ihn fasziniert, seine Kreativität und sein fachliches<br />
Können.<br />
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