05.03.2014 Aufrufe

Körper, Liebe, Doktorspiele - 1.-3. Lebensjahr - anndann?

Körper, Liebe, Doktorspiele - 1.-3. Lebensjahr - anndann?

Körper, Liebe, Doktorspiele - 1.-3. Lebensjahr - anndann?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einführung<br />

In der Broschüre werden mit der psychosexuellen Entwicklung zusammenhängende<br />

Situationen beschrieben, in denen Sie Einfluss<br />

auf das <strong>Körper</strong>gefühl und auf die <strong>Liebe</strong>sfähigkeit Ihres Kindes nehmen<br />

können. Grundlage der nachfolgenden Darstellungen und<br />

Empfehlungen sind die wenigen empirischen Untersuchungen zu<br />

diesem Thema, langjährige Erfahrungen in der Eltern- und ErzieherInnenberatung<br />

sowie eigene Beobachtungen. Es muss betont<br />

werden, dass in diesem Feld WissenschaftlerInnen, PädagogInnen<br />

und Eltern zu vielen Aspekten erst vorläufige Antworten gefunden<br />

haben bzw. geben können und dieser Ratgeber deshalb bei allem<br />

Bemühen um eine möglichst objektive Behandlung des Themas<br />

immer auch subjektive Entscheidungen enthält – so wie Sie als<br />

Mutter oder Vater sie ebenfalls immer wieder situativ treffen müssen.<br />

Die Broschüre möchte Ihnen zeigen, wie Sie die Entwicklung Ihres<br />

Kindes auch im Bereich der Sexualität bewusst fördern und damit<br />

die Sexualerziehung in der Familie verantwortlich gestalten können.<br />

Viele Untersuchungen zeigen jedoch, dass trotz aller gewonnenen<br />

Offenheit im Umgang mit Sexualität in den vergangenen Jahrzehnten<br />

immer noch eine gewisse Scheu herrscht, sich als Elternpaar etwa<br />

darüber zu verständigen, mit welchen Begriffen beide die Geschlechtsteile<br />

ihrer Tochter bzw. ihres Sohnes benennen wollen<br />

oder wie sie mit der Neugier ihres Kindes umgehen sollen.<br />

5<br />

Sexualität schon bei kleinen Kindern?<br />

Wenn man Erziehungsratgeber oder Fachbücher zur Entwicklungspsychologie<br />

durchblättert, kann man feststellen, dass der<br />

Aspekt der Sexualität von Säuglingen und Kleinkindern kaum oder<br />

überhaupt nicht behandelt wird – auch in unserem „aufgeklärten“<br />

Zeitalter herrscht eine auffällige Tabuisierung dieses wichtigen<br />

Teilbereichs menschlicher Entwicklung. Nach gängigen Vorstellungen<br />

ist Sexualität etwas für Jugendliche und Erwachsene. Kinder gelten<br />

demgegenüber als „unschuldig“, ihre lustvollen Äußerungen werden<br />

nicht als sexuelle interpretiert.<br />

Doch diese Trennung von Zärtlichkeit, Sinnlichkeit und Sexualität<br />

gibt es bei Kindern nicht! Sie erleben sowohl das Schmusen,<br />

Kuscheln und Matschen als auch die Berührung ihrer Genitalien<br />

oder das Kitzeln am großen Zeh als lustvoll und sinnlich. Die Erfahrungen,<br />

die im zärtlichen Kontakt mit den Eltern und anderen<br />

Menschen und mit sich selbst gemacht werden, sind sexuelle<br />

Lernerfahrungen, denn sie schaffen ein bestimmtes <strong>Körper</strong>gefühl<br />

und fördern Beziehungs- und <strong>Liebe</strong>sfähigkeit. Das Kind erlebt<br />

sich im Laufe der Zeit zunehmend mehr als Mädchen oder Junge,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!