Verein Seglerhaus am Wannsee - Der Deutsche Olympische ...
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<strong>Verein</strong> <strong>Seglerhaus</strong> <strong>am</strong> <strong>Wannsee</strong><br />
Erfolgreich auf dem Wasser: Die sechs jungen Segler haben in zwei Altersklassen jeweils die ersten drei Plätze<br />
eines Opti-Pfingstfestivals belegt - die drei Nachwuchstalente in der vorderen Reihe segelten außerdem um die<br />
Berliner Jüngstenmeisterschaft und wurden mit den Urkunden ausgezeichnet.<br />
Wer noch immer denkt, Segeln wäre primär ein Hobbysport für Privatiers, sollte mal<br />
in Berlin, beim <strong>Verein</strong> <strong>Seglerhaus</strong> <strong>am</strong> <strong>Wannsee</strong> (VSaW) vorbeischauen. Hier, im<br />
zweitältesten Seglerverein Deutschlands, lernen rund 200 Kinder und Jugendliche<br />
die Sportart „von der Pike auf“. Unter dem N<strong>am</strong>en WANNSEEATEN sorgen die Kids<br />
des 1867 gegründeten Traditionsvereins nicht nur für frischen Wind auf dem<br />
<strong>Verein</strong>sgelände – sie bilden auch den hoffnungsvollen Unterbau für den<br />
leistungsorientierten Rennsegelsport. Für ihre vorbildliche Talentförderung im <strong>Verein</strong><br />
erhalten die Berliner nun das „Grüne Band 2012“.<br />
Die Nachwuchsarbeit des VSaW basiert auf einem fundierten Förderkonzept,<br />
wodurch die talentiertesten Kinder- und Jugendmitglieder größtmögliche<br />
Unterstützung erfahren. Im Optimisten-, Laser-, 420er- und 29er-Bereich werden<br />
so die Grundlagen für einen erfolgreichen Regattasport gelegt. Zuletzt sorgten drei<br />
Trainer mit A-, drei mit B- und elf mit C-Lizenz dafür, dass der Weg der jungen Segler<br />
von der Jüngsten-, über die Nachwuchs-, bis zur Talentförderung in ruhigen<br />
Gewässern verläuft. Zu Beginn liegt der Fokus dabei auf der Ausbildung zum<br />
Jüngstensegelschein. Zudem werden die Grundlagen in Theorie und Praxis für das<br />
Regatta-Segeln gelegt. Im Bereich der Nachwuchsförderung wird dann die nötige<br />
Wettk<strong>am</strong>pferfahrung ges<strong>am</strong>melt. Bis zum Höchstalter von 19 Jahren soll der
Nachwuchs in dieser Phase mindestens drei Ranglistenregatten pro Jahr segeln, um<br />
sich für eine Teilnahme an den Internationalen <strong>Deutsche</strong>n Jugendmeisterschaften zu<br />
qualifizieren. Außerdem ist die Teilnahme an allen ausgeschriebenen Regatten des<br />
<strong>Verein</strong>s der jeweiligen Bootsklasse Pflicht. Für die besonders talentierten<br />
Nachwuchssegler mündet diese wettk<strong>am</strong>pforientierte Ausbildung in der dritten<br />
Phase, der Talentförderung. Wer überdurchschnittliche Leistungen vollbringt, also<br />
zum Beispiel in der Jahresrangliste der Jugend einen Platz im ersten Viertel<br />
erreicht, erfährt Förderungen in Form zusätzlicher Trainingslager,<br />
Kostenerstattungen oder als Zuschuss beim Kauf eines Regattabootes.<br />
Wie griffig dieses stringente Förderkonzept ist, beweist eine hohe Zahl an<br />
Spitzenerfolgen ehemaliger WANNSEEATEN auf nationalen und internationalen<br />
Veranstaltungen. Da wären zum Beispiel Willy Kuhweide und Petra Niemann, die<br />
jeweils auf olympischen Segelrevieren für den VSaW auf Spitzenplätze segelten. Für<br />
<strong>Verein</strong>smitglied Kathrin Kadelbach reichte es zuletzt in London zus<strong>am</strong>men mit<br />
Friederike Belcher vom Norddeutschen Regatta <strong>Verein</strong> in der 470er-Bootsklasse<br />
nach zehn Wettfahrten zwar nur zu Rang acht, die erst 19-Jährige empfand das<br />
Olympia-Debüt dennoch als „überragendes Erlebnis“. Ihr Fazit: „Gerne wären wir um<br />
die Medaillen mitgesegelt, aber dafür verlief der Ges<strong>am</strong>twettk<strong>am</strong>pf zu wechselhaft.<br />
Allein die Goldfahrten der anderen so nah miterleben zu dürfen, war emotional<br />
großartig.“<br />
Ihre olympischen Erfahrungen kann sie nun mit den anderen Toptalenten beim<br />
VSaW teilen. Zum Beispiel mit Victoria Jurczok und Anika Lorenz, beide Jahrgang<br />
1990, die im D<strong>am</strong>en-Skiff starten und in den letzten Jahren Goldmedaillen bei<br />
Jugend-Europa- und Weltmeisterschaften ersegelten. Seit 2009 pendelt sich die Zahl<br />
der Kaderathleten im VSaW bei stattlichen 30 ein. Diese starke Basis beweist gleich<br />
zweierlei: Wenn Tradition und herausragende Nachwuchsförderung<br />
zus<strong>am</strong>menkommen, sind Spitzenerfolge kein Zufall. Und: <strong>Der</strong> Segelsport ist<br />
zumindest <strong>am</strong> Berliner <strong>Wannsee</strong> keine Domäne der Freizeitsportler, sondern<br />
zukunftsorientierter, olympischer Leistungsport.