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Lösung Aufgabe 10.2.2 Nichtisentrope, eindimensionale ...

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<strong>Lösung</strong> <strong>Aufgabe</strong> <strong>10.2.2</strong><br />

<strong>Nichtisentrope</strong>, <strong>eindimensionale</strong> kompressible Strömung<br />

- Rayleigh Kurve<br />

Vergleiche auch Übung 10.2.1: Fanno-Kurve.<br />

a) Bilanzen<br />

Massenbilanz:<br />

Impulsbilanz:<br />

Energiebilanz:<br />

b) Massenstromdichte<br />

d<br />

dx (ρc) = 0<br />

ρc dc<br />

dx = −dp dx<br />

d<br />

dx (h + 1 2 c2 ) = q<br />

ρc = ṁ<br />

A = µ<br />

Näherungsweise für ein ideales Gas ρc = p 1<br />

RT 1<br />

c 1 , oder für reale Gase direkt<br />

aus Tabellen: ρ = ρ(p 1 ,T 1 )<br />

c) Rayleigh-Kurve<br />

Im Vergleich zur Übungsaufgabe 10.2.1 ist diesmal der Wärmestrom unbestimmt.<br />

Massen- und Impulsbilanz können ausgewertet werden, wenn Reibungskräfte<br />

vernachlässigt werden.<br />

Welche Aussagen lassen sich aus Massen- und Impulsbilanz gewinnen?<br />

Es werden nur mechanische und thermische Gröen (keine kalorischen) betrachtet.<br />

Naheliegend ist daher zunächst die Darstellung der Ortskurve von<br />

Massen- und Impulsbilanz im p,v-Diagramm.<br />

d<br />

dx (ρc) = 0<br />

d<br />

dx (ρc2 + p) = 0<br />

ṁ<br />

ρc = const =<br />

A = µ<br />

ρc 2 + p = const<br />

µ 2 /ρ + p = const oder p = const − µ 2 v<br />

Dies stellt eine Gerade mit negativer Steigung im p,v-Diagramm dar.<br />

1


Hier:<br />

p<br />

p − p 1 = −µ 2 (v − v 1 ). Isenthalpen<br />

h = const<br />

h<br />

Rayleigh-Kurven<br />

1<br />

p<br />

p 1 -p 2 für m/A = µ<br />

1<br />

2<br />

p 2<br />

p 1 -p 2' für m/A = 2µ<br />

p 2'<br />

2'<br />

h 1<br />

h 2 = h 2'<br />

d) h,s-Diagramm<br />

Mit einer entsprechenden<br />

Wertetabelle aus Dampfdruckdiagramm<br />

kann jedem Zustandspunkt<br />

p,v ein Zustandspunkt h,s<br />

zugeordnet werden.<br />

h<br />

h max<br />

Ma 1<br />

S, Ma=1<br />

Isobaren<br />

p = const<br />

p<br />

Rayleigh-Kurve<br />

Heizen<br />

e) Diskussion interessanter Zusammenhänge<br />

s max<br />

s<br />

Durch Heizen findet im allgemeinen eine Erhöhung der Enthalpie statt.<br />

Das h,s-Diagramm liefert Punkte maximaler Enthalpie (E) und einen Punkt<br />

maximaler Entropie (S). Darasu ergibt sich für die beifden Kurvenäste folgendes:<br />

Unterer Kurvenast:<br />

Durch Heizen nimmt die Enthalpie entlang der Rohrstrecke zu. Bei Wärmezufuhr<br />

entlang der Rohrstrecke wird die Entropie des Gases erhöht. Daraus ergibt<br />

sich der Durchlaufsinn des unteren Kurvenastes für Heizen bzw. Kühlen<br />

entlang der Rohrstrecke.<br />

Der Punkt maximaler Entropie kann allerdings nicht überschritten werden.<br />

2


Ist die Rohrstrecke genügend lang oder die Wärmezufuhr genügend groß,<br />

wird der Punkt maximaler Entropie erreicht. Ein längeres Rohr oder ein<br />

höherer Wärmezufluss entlang der Rohrstrecke ist mit dem 2. Hauptsatz<br />

nicht verträglich. In einem solchen Fall liegt die <strong>Lösung</strong> von Massen- und Impulsbilanz<br />

auf einer anderen Rayleigh-Kurve, das heißt, ein anderer Massenstrom<br />

durch die Rohrstrecke wird sich einstellen (Choking).<br />

Oberer Kurvenast:<br />

Bei Wärmezufuhr entlang der Rohrstrecke wird die Entropie des Gases<br />

erhöht. Daraus ergibt sich wieder der Durchlaufsinn des oberen Kurvenastes<br />

für Heizen bzw. Kühlen entlang der Rohrstrecke analog zu den<br />

Überlegungen beim unteren Kurvenast.<br />

Der Punkt maximaler Enthalpie E wird jetzt jedoch erreicht bevor die Entropie<br />

maximal wird.<br />

Weiters Heizen nach Erreichen des Punktes E führt zu einer Abnahme der<br />

Enthalpie (oder der Temperatur) in der Strömung. Die zugeführte Wärme<br />

und die Enthalpiereduktion führen zu einer Erhöhung der kinetischen Energie<br />

des Gases.<br />

Wie beim unteren Kurvenast ist Wärmezufuhr solange möglich, bis die maximale<br />

Entropie erreicht wird.<br />

Weitere Wärmezufuhr erzwingt wieder eine Anpassung des Massenstroms,<br />

also eine <strong>Lösung</strong> auf einer anderen Rayleigh-Kurve.<br />

e) Machzahl am Punkt E<br />

Am Punkt E gilt folgende Bedingung:<br />

Die Isenthalpe im p,v-Diagramm und die Rayleighkurve haben die gleiche<br />

Steigung gegeben durch:<br />

Näherung für ideales Gas:<br />

∂p<br />

∂v∣ = −µ 2 = −(ρc) 2<br />

R<br />

Kalorische Zustandsgleichung:<br />

Thermische Zustandsgleichung:<br />

h = const falls T = const<br />

p v = const<br />

Die Steigung der Isenthalpe im p,v-Diagramm lautet damit:<br />

( ∂p<br />

∂v ) h = ( ∂ ∂v (const )) h = −const 1 v<br />

v 2 = −pρ<br />

Die Gleichheit der Steigungen von Isenthalpe und Rayleigh-Kurve am Punkt<br />

E liefert:<br />

3


∂p<br />

∂v ∣ R,E<br />

= −(ρ E c E ) 2 !<br />

= ( ∂p<br />

∂v ) h,E = −p E ρ E<br />

⇒ ρ E c 2 E = p E<br />

c 2 E = p E<br />

ρ E<br />

= 1 κ a2 E (a 2 = κ p ρ )<br />

⇒ Ma E =<br />

√ 1<br />

κ<br />

< 1 (κ > 1)<br />

Am Punkt E liegt eine Unterschallströmung vor.<br />

f) Wie groß ist die Machzahl am begrenzenden Punkt?<br />

Am Punkt S haben die Rayleigh-Kurve und die Isentrope die gleiche Steigung:<br />

Isentrope: p · v k = const<br />

∂p<br />

∂v ∣ = −(ρc) 2<br />

R<br />

(Annahme eines idealen Gases nötig.)<br />

( ∂p<br />

∂v ) s = −const kv −(k+1) = kpρ<br />

Die Gleichheit der Steigungen von Isentrope und Rayleigh-Kurve am Punkt<br />

S liefert:<br />

( ∂p<br />

∂v ) R,S = −(ρc) 2 S<br />

!<br />

= ( ∂p<br />

∂v ) s,S = −k(pρ) S<br />

⇒<br />

c S = k( p ρ ) S = a S<br />

⇒ Ma S = 1<br />

Die Annahme eines idealen Gases wurde hierbei nicht benutzt. Für ein ideales<br />

Gas ist der Isentropenexponent k durch das Verhältnis der spezifischen<br />

Wärmen κ bestimmt.<br />

Damit liegt fest:<br />

Oberer Ast: alle Unterschallzustände mit vorgegebenem Massenstrom<br />

Unterer Ast: alle Überschallzustände mit vorgegebenem Massenstrom.<br />

4

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