Pfarrbrief Innsbruck / Arzl - Nr. 1 Fastenzeit / Ostern 2014
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Leitartikel<br />
fes könnte das Ziel „Leben“ heißen oder sogar „Leben in Fülle“<br />
und damit auch „<strong>Ostern</strong>“ und „Auferstehung“. Der Weg ist dann<br />
aber kein zielloser mehr und kein Umherirren, sondern ein Weg<br />
„dem Leben entgegen“.<br />
Ich finde, dass „dem Leben entgegen“ eine wunderbare Überschrift<br />
und ein heilsames Motto für die <strong>Fastenzeit</strong> sein könnte.<br />
Denn gerade der Gedanke des Fastens, der Beschränkung und<br />
Konzentration auf das Wesentliche macht den Blick und Weg<br />
frei für die einfachen Dinge des Lebens. Wenn ich einmal nicht<br />
mit dem Auto in die Arbeit hetze, sondern den Bus nehme, nehme<br />
ich ganz andere Dinge um mich herum wahr: die Menschen,<br />
die mit mir unterwegs sind im Bus, die Landschaft, die sonst<br />
nur unbeachtet an mir vorüberzieht, …<br />
Vielleicht müssten wir den Titel dieses <strong>Pfarrbrief</strong>es ergänzen<br />
mit: „Dem Leben entgegen gehen“. Dann wäre auch deutlicher<br />
sichtbar, warum die Kirchenkonstitution nicht vom rasenden<br />
Gottesvolk oder von der eilenden Kirche spricht. Es geht um eine<br />
langsame Bewegung, vielleicht sogar um eine verlangsamende<br />
Bewegung, denn nur diese führt wirklich dem Leben<br />
entgegen. In der Zeitnot und Eile verpassen wir das Leben nur<br />
allzu leicht.<br />
„Mitten im Leben dem Leben entgegen gehen“ könnte damit<br />
unseren Weg und unser Ziel als pilgerndes Gottesvolk beschreiben<br />
und bietet für uns als Kirche, als Pfarrgemeinde und als<br />
Gläubige einen guten Leitfaden durch die vorösterliche Zeit des<br />
verlangsamten Auf-dem-Weg-Seins.<br />
Euer Pastoralassistent<br />
Harald Fleißner<br />
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