11.03.2014 Aufrufe

Download - Weed

Download - Weed

Download - Weed

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6<br />

lateralen Freihandelsabkommen der EU<br />

mehr oder minder „WTO-plus“ sind.<br />

Das bedeutet, dass sie in vielen Punkten<br />

über von der WTO geforderte Liberalisierungsschritte<br />

hinausgehen. Solche<br />

Veröffentlichungen brauchen wir, um<br />

den Anspruch der EU als „gute Supermacht“<br />

einschätzen zu können, nach<br />

dem die Gemeinschaft im Vergleich etwa<br />

zu den USA stärker auf Belange der Entwicklungsländer<br />

eingeht. Die genannte<br />

Broschüre kommt vielmehr zu der Einschätzung,<br />

dass in diesen Abkommen<br />

die Entwicklungsländer nicht als gleichberechtigte<br />

Partner behandelt werden,<br />

sondern die EU aus einer Position der<br />

Stärke heraus Bedingungen diktiert.<br />

Daher wollen wir bei der heutigen Veranstaltung<br />

ergründen, welche Interessen<br />

die EU in den Präferenzabkommen<br />

– die ja nicht ganz dasselbe bedeuten wie<br />

Freihandelsabkommen – mit den AKP-<br />

Staaten verfolgen.<br />

Die besonderen Beziehungen zu den<br />

AKP-Staaten gehen auf die 60er Jahre<br />

zurück und waren eine postkoloniale<br />

Initiative. Mit den Abkommen von<br />

Yaoundé, Lomé und – seit 2000 – Cotonou<br />

wurden über Jahrzehnte entwicklungspolitische<br />

Komponenten betont.<br />

Seit Cotonou tritt aber das Interesse<br />

am Freihandel immer deutlicher in den<br />

Vordergrund. Während die EU-Länder<br />

nur wenige Prozent ihres Außenhandels<br />

mit den AKP-Staaten abwickeln, liegt<br />

der Anteil in der umgekehrten Richtung<br />

bei 30 Prozent. Die Exporte zwischen<br />

beiden Gruppen sind rückläufig, ebenso<br />

zeigen weniger Unternehmen Interesse<br />

an Investitionen in den AKP-Staaten.<br />

Die zentrale Frage lautet heute somit:<br />

Wer verhandelt mit wem zu welchem<br />

Nutzen und aus welchem Interesse<br />

hinaus? Die AKP haben einen recht<br />

detaillierten Katalog von Forderungen<br />

vorgelegt, zu so unterschiedlichen Themen<br />

wie Marktzugang, Landwirtschaft,<br />

Dienstleistungen und Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Vor allem anderen stellt<br />

sich die Frage, ob dieses Abkommen<br />

einen Beitrag zur Verminderung der<br />

Armut leisten kann. Das Ziel der Armutsreduktion<br />

vor allem in den LDCs<br />

ist weitgehend Konsens. Hochumstritten<br />

sind dagegen die Mittel und Wege,<br />

diesem Ziel näher zu kommen: Muss es<br />

die freihändlerische Doktrin sein, oder<br />

gibt es dazu Alternativen?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!