Interview mit Prof. Dr. med. Eckard Hamelmann - JournalistenBüro ...
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Das große Ziel heißt Prävention<br />
Fünf Fragen an <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Eckard</strong> <strong>Hamelmann</strong>, Direktor der<br />
Universitätskinderklinik Bochum und Sprecher des Allergie Centrums Ruhr<br />
(ACR), zum Schwerpunktjahr Allergologie 2013<br />
Herr <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Hamelmann</strong>, alle freuen sich auf den Frühling, nur<br />
allergiekranke Kinder und ihre Eltern nicht. Als Kinderallergologe warnen<br />
Sie vor einer der aggressivsten Allergie-Wellen seit langem. Worauf<br />
müssen sich Eltern einrichten?<br />
Klinik für Kinder- und<br />
Jugend<strong>med</strong>izin<br />
Direktor der Klinik:<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Hamelmann</strong><br />
e.hamelmann@klinikum-bochum.de<br />
Sekretariat: Frau Grass<br />
Tel.: 0234/5092611<br />
FAX: 0234/5092612<br />
www.kinderklinik-bochum.de<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Eckard</strong> <strong>Hamelmann</strong>: Durch den sehr langen Winter und die jetzt<br />
rasch einsetzende warme Frühlingswitterung wird es zu einer Explosion von<br />
Pollen kommen. Patienten <strong>mit</strong> einer sogenannten Frühblüherallergie auf Birke,<br />
Hasel und Erle leiden dann unter teilweise erheblichen Beschwerden der<br />
oberen und unteren Atemwege. Sie zeigen klassische Heuschnupfen-<br />
Symptome oder entwickeln stärkere asthmatische Probleme. Als<br />
Universitätskinderklinik <strong>mit</strong> dem Schwerpunkt Allergologie rechnen wir in<br />
nächster Zeit vermehrt <strong>mit</strong> Notfallpatienten, die <strong>mit</strong> allergie-bedingten<br />
Problemen oder Atemnot zu uns kommen werden.<br />
Sind erkrankte Kinder und ihre Eltern den Pollenattacken hilflos<br />
ausgeliefert? Wie können sie sich schützen? Was hilft wirklich?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Hamelmann</strong>: Das Wichtigste ist zunächst, die Symptome der Erkrankung<br />
zu behandeln. Systemische Antihistaminika als Tabletten oder Saft helfen gut,<br />
weil sie das Histamin im Körper blockieren und bis zu 24 Stunden Juckreiz<br />
oder Schwellungen bekämpfen. Bei starken Beschwerden in der Nase hat sich<br />
die lokale Anwendung anti-entzündlicher und speziell anti-allergischer<br />
Nasensprays bewährt. Manche Patienten müssen aber auch zu Asthmasprays<br />
greifen, wenn Pollen zu entsprechenden Beschwerden führen. Hilfreich ist es<br />
in jedem Fall, in der Pollen-Hochzeit zweimal die Nase <strong>mit</strong> einer<br />
Kochsalzlösung zu spülen, um die feinen Flimmerhärchen von den Allergenen<br />
zu befreien. In der Blütezeit landen täglich bis zu 8.000 Pollen in unserer<br />
Nase.<br />
Welche Aufgabe erfüllt die Universitätskinderklinik in Bochum bei der<br />
Behandlung allergiekranker Kinder und Jugendlicher?<br />
<strong>Prof</strong>. <strong>Hamelmann</strong>: Die Universitätskinderklinik in Bochum hat gemeinsam <strong>mit</strong><br />
fünf weiteren Kliniken und Instituten der Ruhr-Universität Bochum das Allergie-<br />
Centrum Ruhr (ACR) gegründet. Das ACR ist einerseits Anlaufstelle für<br />
besonders schwer betroffene oder komplexe Patienten <strong>mit</strong> mehreren<br />
allergischen Erkrankungen. Andererseits engagieren wir uns in Wissenschaft,<br />
Ihr Pressekontakt:<br />
<strong>JournalistenBüro</strong> Herne GmbH<br />
Susanne Schübel<br />
Straßburger Straße 32<br />
44623 Herne<br />
Telefon 02323 – 99 49 60<br />
mobil 0171 – 8307419<br />
www.jb-herne.de
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Forschung studentischer Ausbildung und Fortbildung für Kolleginnen und<br />
Kollegen rund um Themen der Allergologie. In der Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der<br />
Stiftung Kinderzentrum machen wir Eltern allergiekranker Kinder in<br />
Verhaltenstrainings und Patientenschulungen stark und sicher für den<br />
Umgang <strong>mit</strong> der belastenden Krankheit im Alltag, Kindergarten oder in der<br />
Schule. Wie viele praktische Möglichkeiten der Prävention und der<br />
Verbesserung der Lebensqualität es <strong>mit</strong>tlerweile gibt, zeigt unser<br />
umfangreiches Programm zum Schwerpunktjahr Allergologie 2013.<br />
Höhepunkt des Schwerpunktjahres Allergologie an der<br />
Universitätskinderklinik Bochum ist der 8. Deutsche Allergiekongress,<br />
der 1.400 Allergologen aus dem gesamten Bundesgebiet in die Ruhrstadt<br />
führen wird. Sie selbst haben die Kongresspräsidentschaft übernommen.<br />
Welche Entwicklungen sind für Sie besonders vielversprechend?<br />
Das Motto unseres Kongresses lautet „Allergie und Umwelt“. Wir wollen auf<br />
die besondere Rolle von Umweltfaktoren bei der Entstehung und Ausprägung<br />
von allergischen Erkrankungen eingehen. Das ist ein Thema, das eng <strong>mit</strong> der<br />
Geschichte des Ruhrgebiets verknüpft ist. Das bessere Verständnis dieser<br />
Zusammenhänge wird uns in naher Zukunft erlauben, neue Ansätze zur<br />
Verhinderung und wirksamen Bekämpfung von allergischen Erkrankungen zu<br />
finden, die in früheren Zeiten durch natürliche Schutzmechanismen viel<br />
seltener aufgetreten sind. Unser großes Ziel lautet „Prävention von Allergie<br />
und Asthma“, und wir sind auf gutem Wege!<br />
Ihr Pressekontakt:<br />
<strong>JournalistenBüro</strong> Herne GmbH<br />
Susanne Schübel<br />
Straßburger Straße 32<br />
44623 Herne<br />
Telefon 02323 – 99 49 60<br />
mobil 0171 – 8307419<br />
www.jb-herne.de