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Hafeninfos - Elke & Joachim Gerhard

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Wissenswertes<br />

GESCHICHTE<br />

Mazedonien wird die Region im Südosten Europas genannt, zu der der<br />

Norden Griechenlands, der Süden Bulgariens und der südöstliche Teil<br />

des ehemaligen Jugoslawiens gehören. Das ehemalige mazedonische<br />

Königreich war zu Zeiten König Philip II. und seines Sohnes Alexanders<br />

des Großen (3. und 4. Jahrhundert v. Chr.) ein Weltreich.<br />

Der mazedonische König Kassandros gründete Thessaloniki um 315 v. Chr.<br />

Er heiratete Thessalonike, eine Halbschwester Alexanders des Großen<br />

und benannte die Stadt nach ihr. Nach Alexanders Tod im Jahre 323 v.<br />

Chr. wurde sein Reich aufgeteilt und die Zentren der Macht verlagerten<br />

sich in den Mittleren Osten und nach Ägypten. 146 v. Chr. wurde<br />

Griechenland zu einer Provinz des Römischen Reiches.<br />

Es folgten zwei relativ ruhige Jahrhunderte, bis die Invasionen der Goten<br />

im 3. Jahrhundert n. Chr. das Land erneut erschütterten. Im Jahre<br />

323 n. Chr. verlegte Kaiser Konstantin I. die römische Hauptstadt nach<br />

Byzanz. Das Byzantinische Reich jedoch hatte nicht die Machtmittel<br />

seine Territorien mit starker Hand zu regieren. Es war umlagert von<br />

italienischen Stadtstaaten, slawischen Königreichen im Norden und<br />

Persern und Türken im Osten. Die Sarazenen nahmen Thessaloniki<br />

im Jahre 904 nach einer dreitägigen Belagerung ein und versklavten<br />

22.000 Griechen. Die Normannen eroberten und zerstörten die Stadt<br />

im Jahre 1185. Nach dem 4. Kreuzzug wurde Thessaloniki Hauptstadt<br />

des fränkischen Königreichs (1204–1223) unter der Regierung von<br />

Bonifatius von Montferrat. Von 1224 bis 1242 litt die Bevölkerung von<br />

Thessaloniki unter der Gewaltherrschaft von Epirus, bis die Stadt 1246<br />

wieder an das Byzantinische Kaiserreich fiel.<br />

Eine neue Gefahr erwuchs jedoch von den Türken. Sultan Murad II.<br />

eroberte im Jahre 1430 die Stadt und ein Großteil der Bevölkerung<br />

wurde ermordet oder versklavt. Schon 23 Jahre später fiel das große<br />

Byzantinerreich nach mehr als tausend Jahren komplett unter türkische<br />

Herrschaft.<br />

1492 wurden die Juden aus Spanien verbannt, mehr als 20.000 kamen<br />

nach Thessaloniki.<br />

Thessaloniki, Griechenland<br />

Sie etablierten eine eigene Sprache, Ladino genannt, eine kastilische<br />

Variante des Spanischen, die sich allerdings in hebräischer Schrift darstellte.<br />

Bis weit ins 20. Jahrhundert war Thessaloniki eine der jüdischen<br />

Hauptstädte in Europa. Einige der „Salonica-Juden“, wie sie genannt<br />

wurden, emigrierten nach Palästina, doch mit Beginn des 2. Weltkriegs<br />

und der Okkupation durch die Nazis war dieser Fluchtweg für viele Juden<br />

verschlossen, 50.000 von ihnen wurden in die Todeslager Nordeuropas<br />

transportiert. Ein Mahnmal am Ende der Leoforos Langada und ein<br />

kleines Museum erinnern an ihr Schicksal.<br />

Die Osmanen waren das letzte der türkischen Nomadenvölker, die aus<br />

Zentralasien nach Westen gezogen waren. Die neuen Herrscher taten<br />

wenig für die eroberten Gebiete. 1821 rief Erzbischof Yermanos auf dem<br />

Peloponnes zum bewaffneten Kampf gegen die Türken auf und Athen<br />

wurde befreit. Europäische Großmächte unterstützten die Griechen im<br />

Befreiungskampf. Erst im Jahre 1912 wurde Thessaloniki in Folge des<br />

Balkankrieges von den Türken an Griechenland zurückgegeben, immerhin<br />

fast 100 Jahre, nachdem der Rest Griechenlands die Unabhängigkeit<br />

erlangt hatte. Die endgültigen Grenzen zwischen Griechenland und der<br />

Türkei, die 1923 festgelegt wurden, hatten die Völkerwanderung von<br />

1,1 Millionen orthodoxen Griechen und 380.000 Moslems zur Folge.<br />

Im zweiten Weltkrieg okkupierten Hitlers Truppen Griechenland, die<br />

Alliierten setzten nach Kriegsende eine rechts stehende Regierung ein,<br />

die sich bis 1967 an der Macht halten konnte. Im Jahre 1997 wurde<br />

Thessaloniki Kulturhauptstadt Europas.<br />

BADEN & STRÄNDE<br />

Direkt in der Nähe des Stadtzentrums sind keine Badestrände zu empfehlen.<br />

Der beliebteste Strand der Einheimischen ist der 27 Kilometer<br />

entfernte Thermaikos-Strand. Ein öffentlicher Bus verkehrt dorthin,<br />

die Fahrzeit beträgt etwa eine Stunde. Gegen Gebühr können auch<br />

Umkleidekabinen, Sonnenliegen und Schirme gemietet werden.<br />

Hinweis: Die Angaben in dieser Hafeninfo wurden sorgfältig zusammengetragen und geprüft. Aber die Zeit<br />

kann Veränderungen bringen. Sollte eine Aktualisierung notwendig sein oder möchten Sie uns eigene Informationen<br />

zukommen lassen, dann schreiben Sie bitte an:<br />

hafeninfo@aida.de oder AIDA Cruises, Infotainment, Seilerstr. 41– 43, 20359 Hamburg<br />

13/05/02<br />

Hafencheck<br />

THESSALONIKI IM ÜBERBLICK<br />

Thessaloniki ist mit 322.000 Einwohnern die Hauptstadt Mazedoniens,<br />

der Nordprovinz Griechenlands und liegt strategisch so günstig auf dem<br />

Weg zwischen Italien und Konstantinopel, dass sie schon zu Zeiten der<br />

Römer zu Wohlstand gelangte. Die Via Egnatia ist bis heute eine der<br />

wichtigsten Hauptverkehrsstraßen der Stadt. Heute ist Thessaloniki eine<br />

vitale, vor Elan sprühende Stadt mit breiten Boulevards, weiten Alleen,<br />

gepflegten Parks und großzügigen Plätzen.<br />

Taxis<br />

Taxis stehen in der Regel an der Anlegestelle zur Verfügung.<br />

Touristeninformation<br />

Die Touristeninformation EOT befindet sich an der Tsimiski Street 136,<br />

Tel. +30/2310/22 11 000.<br />

Währung<br />

In Griechenland bezahlt man mit Euro.<br />

Notfallnummern<br />

Polizei: Tel. 100<br />

Krankenwagen: Tel. 166<br />

AIDA Hafenagentur:<br />

Seaway Shipping & Tourist Services<br />

G. Fassianou Straße 2<br />

54625 Thessaloniki<br />

Tel. +30/2310/54 12 66 oder 55 00 90<br />

In einem Notfall an Land erreichen Sie das Schiff über die Telefonnummer<br />

auf Ihrer Bordkarte.


Unsere Tipps<br />

ESSEN UND TRINKEN<br />

Wie die meisten griechischen Seehäfen hat auch diese Stadt eine gewisse<br />

Tradition in Bezug auf frischen Fisch auf den Speisekarten. Die<br />

besten, auf Meeresfrüchte spezialisierten Restaurants sind entlang der<br />

Nikolaou Plastira in Nea Krini zu finden. Viele von ihnen bieten auch<br />

die Möglichkeit, auf der Terrasse zu speisen. Die Griechen essen für<br />

unseren Geschmack oft sehr spät, viele der Restaurants erwachen sogar<br />

erst gegen 22:00 Uhr zum Leben. Die kulinarischen Spezialitäten der<br />

Region sind Patsas (Kuttelnsuppe), Peinirli (eine Art gegrilltes Käsebrot),<br />

Soutzoukakia (mit Kümmel gewürzte Fleischbällchen in Tomatensoße)<br />

sowie gebratene Muscheln.<br />

SEHENSWÜRDIGKEITEN<br />

Der Weiße Turm (Lefkos Pirgos): Der 30 Meter hohe Turm ist im 15.<br />

Jahrhundert auf sehr viel älteren Fundamenten errichtet worden, er<br />

diente als Eckturm einer Festungsanlage am Meer. Ein Aufstieg nach oben<br />

wird mit einem hervorragenden Ausblick auf die Stadt und den Hafen<br />

belohnt. Im Turm befindet sich heute ein Museum zur Stadtgeschichte.<br />

Die Stadtmauern: Die Befestigungsmauern der Stadt sind unter<br />

Theodosius dem Großen rund um die mittelalterliche Stadt errichtet<br />

worden. Heute ist lediglich der nördliche Teil vollständig erhalten,<br />

von den Stadtmauern kann man ebenfalls eine wundervolle Aussicht<br />

genießen. Ursprünglich gehörten zur Befestigungsanlage sieben Türme,<br />

zwei davon – der Weiße Turm und der Nordturm – stehen heute noch.<br />

Kastra: Das alte türkische Viertel im Norden der Stadt namens Kastra<br />

besticht durch sein sehr orientalisch anmutendes Flair. Hier entdeckt<br />

man alte Moscheen und Kirchen sowie verschiedene Hamams (türkische<br />

Badehäuser) aus dem 16. Jahrhundert, in denen heute Kinos und<br />

Gastronomie untergebracht sind.<br />

Der Triumphbogen: des Galerius Dieses Bauwerk stammt aus der Zeit<br />

um 305 n. Chr., es wurde zu Ehren der siegreichen Schlacht des römischen<br />

Kaisers Galerius über die Perser (297 n. Chr.) errichtet. Der Triumphbogen<br />

ist an der Kreuzung von Egnatia- und Dgounari-Straße zu finden.<br />

Die Kuppelkirche St. George: Das kreisförmige Gebäude an der<br />

Dgounari-Straße war ursprünglich im Jahre 306 n Chr. als Mausoleum<br />

für Galerius errichtet worden. Unter Theodosius dem Großen wurde es<br />

mit einigen wenigen Veränderungen in eine christliche Kirche umgewandelt.<br />

Die Kirche ist berühmt für ihre Mosaike aus dem 4. Jahrhundert<br />

und ihre Wandgemälde.<br />

Archäologische Ausgrabungsstätten: Stätten von archäologischem Interesse<br />

sind der Palast des Galerius (300 n. Chr.), das Forum Romanum<br />

und Theater, die römischen Bäder in der Krypta der Kirche von Agios<br />

Dimitrios und das Nymphaion, ein elegantes, rundes Bauwerk. Eine<br />

der Zisternen dieses Gebäudes fungiert heute als Kapelle von Agios<br />

Ioannis Prodromos, nicht weit von der Kirche Agia Sofia.<br />

Kirchen: Nach dem großen Feuer von 1917 wurden die verbliebenen<br />

Mauerreste der aus dem 7. Jahrhundert stammenden Kirche Agios<br />

Dimitrios in den Jahren 1926 bis 1948 restauriert, wobei großer Wert<br />

darauf gelegt wurde, dieses imposante Gotteshaus möglichst originalgetreu<br />

wieder aufzubauen. Zahlreiche Mosaike und Fresken, die das<br />

Feuer überstanden haben, sind zu bewundern. Die Kirche war einst<br />

auf den Ruinen eines alten römischen Badehauses errichtet worden,<br />

dessen Überreste noch sichtbar sind. Ein bis heute erhalten gebliebenes<br />

Minarett an der Kirche zeugt von der Zeit, als das Gotteshaus im 15.<br />

Jahrhundert von den Türken in eine Moschee umgewandelt wurde<br />

(1912 folgte dann die Rückwandlung in eine christliche Kirche). Der<br />

Schutzheilige von Thessaloniki, St. Dimitrios, soll in der Krypta der Kirche<br />

einst eingekerkert, gefoltert und begraben worden sein.<br />

Es gibt zahlreiche weitere Kirchen, die einen Besuch lohnen, wie beispielsweise<br />

Profitis Ilias, die 1360 von dem Mönch Makarios Houmnos<br />

auf den Fundamenten eines byzantinischen Palastes errichtet wurde.<br />

Agia Sofia besitzt außergewöhnliche Mosaike. Gleiches gilt für die<br />

Ahiropiitos-Kirche. In der Panagia Halkeon (1028) sind wunderschöne<br />

Keramikornamente und Mosaike zu bewundern, und die Agia<br />

Apostoli aus dem 14. Jahrhundert verfügt über eine reich dekorierte<br />

Fassade, Mosaike und Fresken.

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