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Nordumgehung kommt näher - Bad Oeynhausen

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NR. 14, MITTWOCH, 17 . JANUAR 2007<br />

Die Flamme des Widerstandes am Brennen halten: Auch in der ersten Demonstration nach dem<br />

Planfeststellungsbeschluss machten die Mitglieder der Notgemeinschaft ihrer Wut vor dem Bahnhof Luft. In der<br />

ersten Reihe :Eckhard Grummert (r.).<br />

FOTOS:PETER STEINERT<br />

<strong>Nordumgehung</strong> <strong>kommt</strong> näher<br />

Planfeststellung: 438 Seiten durchblättern /Minister spricht/Demo geht weiter<br />

VON STEFAN SCHELP<br />

UND PETER STEINERT<br />

Kräftig hingelangt: Der Abrissbagger hat schon<br />

ganze Arbeitgeleistet. Das Haus Ellernstraße 9<br />

muss verschwinden, weil es auf der zukünftigen<br />

Trasse der <strong>Nordumgehung</strong> steht.<br />

-1-<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oeynhausen</strong>. Vom 29. Januar<br />

bis 12. Februar heißt es Schlange<br />

stehen im Rathaus. Zwei Wochen<br />

lang liegt dann der Planfeststellungsbeschluss<br />

zur <strong>Nordumgehung</strong><br />

im großen Sitzungssaal aus. Und jeder<br />

darf drin blättern.<br />

Aber nicht alle gleichzeitig. „Wartezeiten<br />

sollte man schon einkalkulieren“,<br />

sagt Stadt-Pressesprecher<br />

Rainer Printz. „Aber jeder soll<br />

die Chance haben, hineinzugucken.“<br />

40 Stunden während der<br />

Woche und auch am Samstagvormittag<br />

sollen Befürworter<br />

und Gegner die Möglichkeit haben,<br />

in dem 438 Seiten starken<br />

Werk zu blättern.<br />

Auch am 7. Februar, bei einer<br />

Ratssondersitzung im Rehmer<br />

Bürgerhaus gibt es nur das


eine Thema <strong>Nordumgehung</strong>. Ulrich Windhager, neuer<br />

Niederlassungsleiter von Straßen NRW und Projektleiter<br />

Tobias Fischer stellen dann den Ratsmitgliedern<br />

und Zuschauern den Planfeststellungsbeschluss vor.<br />

Zwei Tage nach Ende der Auslegungsfrist, am 14.<br />

Februar, <strong>kommt</strong> ein weiterer prominenter Gast nach<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oeynhausen</strong>. Verkehrsminister Oliver Wittke<br />

(CDU) folgt einer Einladung der heimischen CDU.<br />

Den sprichwörtlichen Haken will zurzeit keine der<br />

Fraktionen unter die Planung setzen. Zunächst müsse<br />

man prüfen, wie die Bezirksregierung mit den zehn<br />

Einwendungen umgegangen ist, die die Stadt selbst<br />

eingereicht hat, sagt Kurt Nagel (CDU). „Die Frage<br />

ist doch, ob wir als Stadt selbst auch klagen.“ Nachdenken<br />

müsse die Stadt darüber, ob sie selbst zusätzlichen<br />

Lärmschutz finanziert. „Teuer wird es dann,<br />

wenn die Stadt dafür auch Land erwerben muss.“<br />

Günstige Optionen gebe es aber auch. Zum Beispiel<br />

könne man Abraum zu Lärmschutz-Wällen aufschütten.<br />

Natürlich müsse man aber auch darüber nachdenken,<br />

die Prioritäten-Liste der Dinge, die in <strong>Bad</strong> <strong>Oeynhausen</strong><br />

finanziert werden müssten, neu zu ordnen –<br />

und die Finanzierung des zusätzlichen Lärmschutzes<br />

ganz nach oben setzen.<br />

Erstmal prüfen und politisch bewerten will Olaf<br />

Winkelmann (SPD) den Beschluss der Bezirksregierung.<br />

„Und dann müssen wir zusehen, dass zusätzlicher<br />

Lärmschutz errichtet wird.“ Dieser Lärmschutz<br />

könne keineswegs nur Aufgabe der Kommunen sein.<br />

Wilhelm Ober-Sundermeyer (FDP) will „gar nix“<br />

für zusätzlichen Lärmschutz ausgeben. Dafür müsse<br />

der Bund gerade stehen. „Ob die <strong>Nordumgehung</strong> nun<br />

150 Millionen oder 155 Millionen Euro kostet - was<br />

gemacht werden muss, muss gemacht werden.“<br />

„Woher soll die Stadt diese zusätzlichen Millionen<br />

denn nehmen“, schimpft Reiner Barg (Grüne). Die<br />

Detmolder Aufforderung, den zusätzlichen Lärmschutz<br />

selbst zu zahlen, hält er für „blanken Zynismus“.<br />

Zustimmung bekam Barg auch bei der ersten<br />

Montagsdemo nach dem Planfeststellungsbeschluss.<br />

„Jetzt erst recht“, sagte Wilfried Winkelmann, der<br />

weiter demonstrieren will, „bevor vollendete Tatsachen<br />

geschaffen werden.“ Mitdemonstrant Eckhard<br />

Grummert machte seinem Protest lauthals Luft, „damit<br />

dort, wo die Verantwortlichen sitzen, nämlich im<br />

Rathaus, immer mehr die Stühle wackeln.“ Grummert<br />

machte deutlich: „Jetzt, wo die Baugenehmigung da<br />

ist, sei deutlich gesagt, es ist noch nichts entscheiden.“<br />

Die Demonstranten wollten es gerne glauben:<br />

Nach Zählung der NW waren es 170 bis 200 Personen.<br />

Auf „knapp 200 Teilnehmer“ kam die Polizei.<br />

Manfred Schäfer von der Notgemeinschaft sah dagegen<br />

„exakt 287 Marschierer“.<br />

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