Unterrichtsverlauf in der Schule: - Jugend ins Museum
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<strong>Unterrichtsverlauf</strong> <br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>: <br />
(vor dem Besuch) <br />
zur 1. Std. alte und neue Familienfotos, sowie Bil<strong>der</strong> von (alten) Familienggemälden (z.B. aus <br />
dem Internet, evtl. von Urgroßeltern) von den Schülern sammeln lassen <br />
1./2. Std. <br />
• Klassen<strong>in</strong>terne Ausstellung; o<strong>der</strong> Sammlung <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> im Sitzkreis <br />
• Vergleichen und Beschreiben lassen dieser <br />
• Unterschied zwischen ganz alten Familienfotos und Gemälden und den heutigen <br />
Familienfotos herausarbeiten (schwarzweiß, farbig; Bildaufteilung, <br />
Vorbereitungsaufwand früher; heute werden Fotos spontan gemacht; wer steht <br />
wo? Wie stehen o<strong>der</strong> sitzen sie ? Kleidung? Haustiere, H<strong>in</strong>tergrund) <br />
• Mögl. Impuls zur Überleitung auf das Vorhaben des <strong>Museum</strong>sbesuches: Wo kann man <br />
heute ganz alte Familien-‐ o<strong>der</strong> Gruppengemälde dieser Art sehen? <br />
• Vorhaben beschreiben („ich möchte mit euch <strong>in</strong>s BehnHaus gehen“) Das Bild sollte vor <br />
dem <strong>Museum</strong>sbesuch nicht gezeigt werden, um den „das-‐kennen-‐wir-‐doch-‐schon-‐<br />
Effekt“ im <strong>Museum</strong> zu vermeiden! <br />
• „Wer war schon e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>Museum</strong>, auf was muss man achten, wie verhalte ich <br />
mich?=> Regeln!“ <br />
• Fernrohr (aus Klorolle zum Umhängen) basteln (bemalen), um Details genauer zu <br />
erkunden <br />
3./4. Std. <br />
• Gang <strong>in</strong>s BehnHaus, <br />
• Jacken/Taschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gar<strong>der</strong>obe abgeben <br />
• ( je nach Belieben bietet sich zunächst e<strong>in</strong> geschlossener Gang durch das gesamte <br />
<strong>Museum</strong>, o<strong>der</strong> aber auch nur durch die Wohnräume des Drägerhauses (rechter Flügel) <br />
an („so haben die wohlhabenden Leute gewohnt“) <br />
© die LÜBECKER MUSEEN
Der Gang durch die Wohnräume des BehnHauses, sowie die unteren des 19.Jh. des <br />
Drägerhauses, sollen schweigend zum E<strong>in</strong>drücke-‐sammeln dienen, da die Zeit und die <br />
Aufmerksamkeit für unseren Munch-‐Raum ausreichen muss! <br />
Es wäre jedoch schade, den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n diese bee<strong>in</strong>druckenden Räume vorzuenthalten, daher <br />
wird dieser „Schweigegang vorab“ empfohlen. („H<strong>in</strong>weisen, um schauen zu lernen“) <br />
• nie<strong>der</strong>lassen vor dem Bild „Die Söhne des Dr. L<strong>in</strong>de“ (im h<strong>in</strong>teren Teil des Behn Hauses <br />
l<strong>in</strong>ks) und ruhig werden! Das Bild so lange wie möglich wirken lassen, dann an <br />
spontane Äußerungen anknüpfen; detailliert beschreiben lassen (was seht ihr?, wo <br />
könnte das se<strong>in</strong>? , wer könnte das se<strong>in</strong>? Wie ist die Haltung, <strong>der</strong> Blick?, gestellt, <br />
spontan? Brü<strong>der</strong>?, Blickkontakt?, welche Farben kommen vor?, H<strong>in</strong>tergrund?) <br />
ke<strong>in</strong> Fragenkatalog abarbeiten lassen, um die Aufmerksamkeit ungestört auf den <br />
Exponaten weilen zu lassen; <br />
• Durch das Rohr die Jungen <strong>der</strong> Reihe nach anschauen; wie ist/schaut <strong>der</strong>? <br />
Man darf auch mal ganz nah heran, um den P<strong>in</strong>selstrich o<strong>der</strong> die Farben genau zu <br />
betrachten, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e Wirkung zu genieße, die bei e<strong>in</strong>er Reproduktion nicht <br />
gegeben ist! (Achtung: aber nichts berühren, Alarm!) <br />
• Es bietet sich an folgenden Auszug vorzulesen: <br />
L<strong>in</strong>ks steht <strong>der</strong> träumende, nie ganz <strong>in</strong>s Leben f<strong>in</strong>dende Älteste, Hermann, mit oft <br />
geneigtem Kopf. Er bildet e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit mit dem Jüngsten, Lothar, <strong>der</strong> damals nur mit e<strong>in</strong>em <br />
Taschentuch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand herumlief. Dieser Gruppe <strong>der</strong> Unsicheren gegenüber stellt sich <br />
Theodor selbstbewusst und lebensfroh , mit dem gelben Strohhut mit rotem Band. Er <br />
kommt krank, mit Tuberkulose aus dem ersten Weltkrieg zurück und stirbt als erster <strong>der</strong> <br />
vier Brü<strong>der</strong>. Zwischen diesen beiden Seiten vermittelt Helmut, <strong>der</strong> es gesellschaftlich am <br />
weitesten brachte. Er wurde Direktor e<strong>in</strong>es Energiekonzerns <strong>in</strong> Dormund. (vrgl. S.:80 aus: <br />
„Edvard Munch und Lübeck“ Dräger Druck GmbH & Co. KG. Lübeck) <br />
• Was ist sonst noch <strong>in</strong> diesem Raum?=> Dr. L<strong>in</strong>de l<strong>in</strong>ks, Knabe <strong>in</strong> roter Jacke, <strong>der</strong> <br />
Jüngste <strong>der</strong> Söhne <br />
• Was nehmen wir (im Geiste) mit? Zusammenfassung /Reflexion <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>! <br />
• Falls noch Zeit ist, dürfen die K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Skizze des Bildes anfertigen! <br />
4.Std.: <br />
• Spontane Rückbes<strong>in</strong>nung, was haben wir mitgenommen? <br />
© die LÜBECKER MUSEEN
• , was war gut, was weniger gut? <br />
• Wie geht’s weiter, was machen wir? <br />
„Me<strong>in</strong>e Familie und ich“ malen <br />
was ist das Beson<strong>der</strong>e an diesem Thema, warum mussten wir, um unsere <br />
Familie zu malen <strong>in</strong>s <strong>Museum</strong> vorher? => Technik; bestimmte <br />
Charakteristika herausarbeiten, (wer steht wo, warum? Wie stehen o<strong>der</strong> <br />
sitzen sie ? was hat wer an? best. Attribute?, Haustiere?) <br />
5.,6.Std. <br />
• Malen <br />
• Reflektieren: was ist gut, was geht besser, wie? <br />
• Vorschläge umsetzen <br />
Letzte Std. <br />
• Gestalten e<strong>in</strong>er Ausstellung <strong>der</strong> eigenen Gemälde für die <strong>Schule</strong> <br />
IndividuelleAlternativen: <br />
Im Zusammenhang mit dem <strong>Museum</strong>sbesuch können die K<strong>in</strong><strong>der</strong> auf die Klassizistische <br />
Bauweise (vertiefend evtl. Palladio), die figurenbekrönte Fassade, sowie <strong>in</strong>nen, den damaligen <br />
Wohnstil aufmerksam gemacht werden (zur Vertiefung: alte lübecker Familien o<strong>der</strong> Mobiliar <br />
um 1800). <br />
Bei älteren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n kann auf die sehr exakte Malweise des Realismus z.B. im unteren rechten <br />
Teil des BehnHauses <strong>in</strong> Form von Caspar David Friedrich h<strong>in</strong>gewiesen werden; als Gegensatz <br />
zu den gleich zu betrachtenden Expressionismus´. <br />
(Hier bietet sich ebenfalls e<strong>in</strong>e fasz<strong>in</strong>ierende E<strong>in</strong>heit zu <strong>der</strong> Symbolik Caspar David Friedrichs <br />
an!) <br />
Den Schülern mag vorab die Bemerkung „So haben die wohlhabenden /reichen Leute damals <br />
gelebt; auch die Familie L<strong>in</strong>de (lebten im heutigen Standesamt).“ mit auf den Weg gegeben <br />
werden. <br />
© die LÜBECKER MUSEEN