Psalm 118 âDankt Gott, denn er ist bei uns!â - Jungschar
Psalm 118 âDankt Gott, denn er ist bei uns!â - Jungschar
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<strong>Psalm</strong> <strong>118</strong><br />
„Dankt <strong>Gott</strong>, <strong>denn</strong> <strong>er</strong> <strong>ist</strong> <strong>bei</strong> <strong>uns</strong>!“<br />
Theologische W<strong>er</strong>kstatt<br />
Die <strong>Psalm</strong>en<br />
Die <strong>Psalm</strong>en sind das Gebets- und<br />
Gesangbuch Israels und damit auch das<br />
Gebetsbuch Jesu!<br />
Alle B<strong>er</strong>eiche des Alltages kommen in dies<strong>er</strong><br />
Gebetssammlung vor: Schm<strong>er</strong>z und Freude,<br />
V<strong>er</strong>zweiflung und Klage, Lob und Dank, die<br />
Freude am Weg weisenden Gebot <strong>Gott</strong>es,<br />
ebenso wie das Staunen üb<strong>er</strong> die Schöpfung<br />
und die heilsame Geschichte <strong>Gott</strong>es mit seinem<br />
Volk. Alles kann vor <strong>Gott</strong> zur Sprache gebracht<br />
w<strong>er</strong>den, und oft wird aus dem Reden zu <strong>Gott</strong><br />
auch das Reden, das Erzählen üb<strong>er</strong> <strong>Gott</strong>.<br />
Die <strong>Psalm</strong>en waren in ihr<strong>er</strong> üb<strong>er</strong>wiegenden<br />
Mehrzahl ursprünglich für den <strong>Gott</strong>esdienst in<br />
Musik gesetzt und wurden im Wechselchor<br />
gesungen. Von dah<strong>er</strong> wird v<strong>er</strong>ständlich,<br />
weshalb jeweils zwei V<strong>er</strong>sglied<strong>er</strong> denselben<br />
Gedanken mit v<strong>er</strong>schiedenen Worten aussprechen.<br />
Die Form d<strong>er</strong> <strong>Psalm</strong>en bietet das<br />
gemeinsame Beten und Lesen, durch das<br />
Nachsprechen und Mitsprechen, vielleicht sogar<br />
das L<strong>er</strong>nen von <strong>Psalm</strong>en, in d<strong>er</strong> Gemeinschaft.<br />
W<strong>er</strong> so mit ihnen v<strong>er</strong>traut gemacht wird, dem<br />
w<strong>er</strong>den sie zum Vorbild für das eigene Beten.<br />
Sie zeigen <strong>uns</strong>, welche Worte <strong>Gott</strong> von <strong>uns</strong><br />
hören möchte.<br />
Befreiend <strong>ist</strong>, dass die <strong>Psalm</strong>en zwei Grundtöne<br />
haben: Das Lob und die Klage, und zwar jeweils<br />
in Gestalt des Lobes und d<strong>er</strong> Klage eines<br />
einzelnen Bet<strong>er</strong>s od<strong>er</strong> des Volkes.<br />
Vor <strong>Gott</strong> darf wirklich alles, was mich allein od<strong>er</strong><br />
als Teil d<strong>er</strong> Gemeinschaft betrifft,<br />
ausgesprochen w<strong>er</strong>den.<br />
Befremdlich sind für <strong>uns</strong> häufig die Stellen, wo<br />
die <strong>Psalm</strong>bet<strong>er</strong> <strong>Gott</strong> um Rache an den Feinden<br />
bittet. Wie können wir diese Stellen v<strong>er</strong>stehen,<br />
die wir vom Gebot d<strong>er</strong> Feindesliebe, aus dem<br />
Neuen Testament, h<strong>er</strong>kommen? Hi<strong>er</strong> <strong>ist</strong> wichtig<br />
zu begreifen, dass es nie um die Rache an<br />
p<strong>er</strong>sönlichen Feinden geht. <strong>Gott</strong> wird vielmehr<br />
gebeten, seine G<strong>er</strong>echtigkeit, in seinem G<strong>er</strong>icht,<br />
üb<strong>er</strong> die Sünde durchzusetzen. Und nun <strong>ist</strong><br />
entscheidend, dass wir vom Neuen Testament<br />
h<strong>er</strong>kommen: Im Kreuz hat <strong>Gott</strong>es G<strong>er</strong>icht<br />
g<strong>er</strong>ade nicht den Sünd<strong>er</strong>, sond<strong>er</strong>n Jesus, den<br />
Sündlosen, getroffen. Von diesem Wissen h<strong>er</strong><br />
<strong>er</strong>scheinen diese Stellen in einem neuen Licht.<br />
Dietrich Bonhoeff<strong>er</strong>, Das Gebetbuch d<strong>er</strong> Bibel, Hänssl<strong>er</strong><br />
V<strong>er</strong>lag, TB.<br />
<strong>Psalm</strong> <strong>118</strong>:<br />
D<strong>er</strong> Autor des <strong>Psalm</strong>s <strong>ist</strong> unbekannt und dies<strong>er</strong><br />
<strong>Psalm</strong> wird auch keinem <strong>Psalm</strong>schreib<strong>er</strong> aus<br />
d<strong>er</strong> Bibel zugeschrieben. D.h. es gibt keine<br />
V<strong>er</strong>mutungen dazu.<br />
Auf den <strong>er</strong>sten Blick betrachtet <strong>ist</strong> es ein sehr<br />
fröhlich<strong>er</strong> <strong>Psalm</strong>, d<strong>er</strong> laut v<strong>er</strong>kündet, wie gut<br />
<strong>Gott</strong> <strong>ist</strong> und dass seine Güte ewig bleibt.<br />
D<strong>er</strong> <strong>Psalm</strong> beginnt fröhlich und ford<strong>er</strong>t sogar<br />
auf, <strong>Gott</strong> auch zu loben. D<strong>er</strong> Grund des Lobes<br />
<strong>ist</strong> für den <strong>Psalm</strong>bet<strong>er</strong> die elementare Tatsache,<br />
dass <strong>Gott</strong> ihm in sein<strong>er</strong> Not be<strong>ist</strong>and und ihn<br />
tröstete und <strong>er</strong> deshalb zu dem Schluss<br />
gekommen <strong>ist</strong>, dass das V<strong>er</strong>trauen zum<br />
HERRN bess<strong>er</strong> <strong>ist</strong> als sich auf Menschen zu<br />
v<strong>er</strong>lassen.<br />
Er beschreibt, wie <strong>er</strong> in Gefahr <strong>ist</strong> / war und d<strong>er</strong><br />
HERR ihn bewahrt, deshalb kommt <strong>er</strong> wied<strong>er</strong><br />
zum Lob.<br />
Er lobt <strong>Gott</strong> und dankt ihm für deine Taten und<br />
seine Größe. Nach seinem Lobpreis kommt <strong>er</strong><br />
zum Bitten. Er bittet – <strong>er</strong> fleht regelrecht -, dass<br />
d<strong>er</strong> HERR es wohl gelingen lässt. Nach einem<br />
„Hilfe“- Schrei kommt <strong>er</strong> wied<strong>er</strong> ins Danken.<br />
Und d<strong>er</strong> <strong>Psalm</strong> endet genau so wie <strong>er</strong><br />
begonnen hat. Dankt dem HERRN, <strong>denn</strong> <strong>er</strong> <strong>ist</strong><br />
freundlich und seine Güte währet ewiglich!<br />
Fragen an die JS -<br />
Mitar<strong>bei</strong>tenden<br />
• Wie schaut es <strong>denn</strong> in<br />
deinem Leben aus? B<strong>ist</strong> du <strong>Gott</strong> auch<br />
von H<strong>er</strong>zen dankbar üb<strong>er</strong> das, was <strong>er</strong> in<br />
deinem Leben getan hat?<br />
• Gibt es Situationen, in denen du<br />
gem<strong>er</strong>kt hast, dass es bess<strong>er</strong> <strong>ist</strong> sich<br />
auf <strong>Gott</strong> als auf Menschen zu<br />
v<strong>er</strong>lassen?<br />
• Ich möchte dich <strong>er</strong>mutigen auch einmal<br />
einen <strong>Psalm</strong> zuschreiben, d<strong>er</strong> <strong>Gott</strong> lobt<br />
und dankt, weil du <strong>er</strong>kannt hast, das<br />
<strong>Gott</strong> für alles Gute in deinem Leben<br />
v<strong>er</strong>antwortlich <strong>ist</strong> und in den schw<strong>er</strong>en<br />
Zeiten deines Lebens <strong>bei</strong> dir war und<br />
<strong>ist</strong>.<br />
Erzählen<br />
Das Int<strong>er</strong>view mit „Daniel“<br />
Ein Int<strong>er</strong>view mit dem fiktiven<br />
Daniel – dem Schreib<strong>er</strong> des <strong>Psalm</strong>s .<br />
Ein Mitar<strong>bei</strong>t<strong>er</strong> spielt den Befragten und ein<br />
and<strong>er</strong><strong>er</strong> den Fragenden.<br />
Juni 2 – 24 W<br />
1 von 4
<strong>Psalm</strong> <strong>118</strong><br />
„Dankt <strong>Gott</strong>, <strong>denn</strong> <strong>er</strong> <strong>ist</strong> <strong>bei</strong> <strong>uns</strong>!“<br />
F (Fragend<strong>er</strong>): „Hallo Daniel, schön, dass du<br />
Zeit gefunden hast hi<strong>er</strong> vor<strong>bei</strong> zu schauen. Wie<br />
ich gehört habe hast du ja ziemlich viel zu tun?!“<br />
D (Daniel): „Ja, das habe ich wirklich. Ich bin ja<br />
<strong>er</strong>st vor kurzem mit d<strong>er</strong> Ausbildung f<strong>er</strong>tig<br />
geworden und nun ar<strong>bei</strong>te ich jeden Tag und<br />
abends warten noch meine Freunde auf mich.<br />
Und zwischen durch muss man ja auch imm<strong>er</strong><br />
noch aufräumen und Essen kochen… Und all<br />
solches Zeug.“<br />
F: „Ach, dann wohnst du wohl gar nicht mehr<br />
daheim?“<br />
D; „Nein, das tue ich nicht und deshalb habe ich<br />
auch leid<strong>er</strong> keine Mutt<strong>er</strong> mehr, die für mich<br />
kocht und putzt.“<br />
F: „Na dann bin ich ja richtig froh, dass du es<br />
trotzdem geschafft hast hi<strong>er</strong>h<strong>er</strong> zu kommen.“<br />
D: „Ja, klar. Für euch nehme ich mir doch Zeit.<br />
Habe ja gehört ihr seit eine ziemlich dufte<br />
Gruppe!“<br />
F: „Das kann man wohl sagen. Ab<strong>er</strong> du b<strong>ist</strong> ja<br />
nicht da um etwas üb<strong>er</strong> <strong>uns</strong> zu hören, sond<strong>er</strong>n<br />
ich habe dich ja eingeladen, damit du etwas aus<br />
deinem Leben <strong>er</strong>zählst. Was du so gemacht<br />
hast. Du hast, glaube ich, auch etwas<br />
geschrieben. So eine Art kurze Biographie…!“<br />
D: „Das habe ich all<strong>er</strong>dings. Ich habe das, was<br />
ich bis jetzt <strong>er</strong>lebt habe zusammengefasst und<br />
aufgeschrieben.<br />
Weiß <strong>denn</strong> jed<strong>er</strong> von euch, was ein <strong>Psalm</strong> <strong>ist</strong>?<br />
Denn meine Geschichte habe ich so<br />
geschrieben wie die <strong>Psalm</strong>en in d<strong>er</strong> Bibel.<br />
(Wenn nötig: <strong>er</strong>klären was <strong>Psalm</strong>en sind. – Sie<br />
sind Lied<strong>er</strong>, die üb<strong>er</strong> das Leben von Menschen<br />
<strong>er</strong>zählen und was sie mit <strong>Gott</strong> <strong>er</strong>lebt haben. Sie<br />
wurden und w<strong>er</strong>den <strong>bei</strong> den Juden im<br />
<strong>Gott</strong>esdienst gesungen. …)<br />
Ich will es euch einmal vorlesen:<br />
Dank für <strong>Gott</strong>es Hilfe<br />
1 Dankt dem H<strong>er</strong>rn, <strong>denn</strong> <strong>er</strong> <strong>ist</strong> gut zu <strong>uns</strong>,<br />
seine Liebe hört niemals auf!<br />
2 Das Volk Israel soll rufen: »Seine Liebe hört<br />
niemals auf!«<br />
3 Die Priest<strong>er</strong> sollen rufen: »Seine Liebe hört<br />
niemals auf!«<br />
4 Alle, die den H<strong>er</strong>rn v<strong>er</strong>ehren, sollen rufen:<br />
»Seine Liebe hört niemals auf!«<br />
5 Als ich von allen Seiten bedrängt war, schrie<br />
ich zum H<strong>er</strong>rn um Hilfe. Er <strong>er</strong>hörte mich und<br />
machte mich frei.<br />
6 D<strong>er</strong> H<strong>er</strong>r steht mir <strong>bei</strong>; nun fürchte ich nichts<br />
mehr. Was könnte ein Mensch mir schon tun?<br />
7 D<strong>er</strong> H<strong>er</strong>r steht mir <strong>bei</strong>, <strong>er</strong> selbst greift ein;<br />
darum w<strong>er</strong>de ich mit eigenen Augen sehen, wie<br />
meine Feinde unt<strong>er</strong>liegen.<br />
8 Mit dem H<strong>er</strong>rn rechnen <strong>ist</strong> bess<strong>er</strong> als sich auf<br />
Menschen v<strong>er</strong>lassen.<br />
9 Mit dem H<strong>er</strong>rn rechnen <strong>ist</strong> bess<strong>er</strong> als auf die<br />
Hilfe d<strong>er</strong> Mächtigen warten.<br />
10 Feindliche Völk<strong>er</strong> umringten mich - ich trieb<br />
sie zurück mit d<strong>er</strong> Hilfe des H<strong>er</strong>rn!<br />
11 Sie bedrängten mich von allen Seiten - ich<br />
trieb sie zurück mit d<strong>er</strong> Hilfe des H<strong>er</strong>rn!<br />
12 Sie üb<strong>er</strong>fielen mich wie Bienenschwärme -<br />
ich trieb sie zurück mit d<strong>er</strong> Hilfe des H<strong>er</strong>rn!<br />
Einem Strohfeu<strong>er</strong> glich ihr Angriff, so schnell<br />
war <strong>er</strong> vorüb<strong>er</strong>.<br />
13 Sie setzten mir hart zu, um mich zu stürzen;<br />
doch d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>r hat mir geholfen.<br />
14 Vom H<strong>er</strong>rn kommt meine Kraft, ihm singe ich<br />
mein Lied, <strong>denn</strong> <strong>er</strong> hat mich g<strong>er</strong>ettet.<br />
15 Das Volk <strong>Gott</strong>es stimmt das Siegeslied an;<br />
aus allen Zelten schallt es laut: »D<strong>er</strong> H<strong>er</strong>r hat<br />
seine Macht gezeigt;<br />
16 seine Hand <strong>ist</strong> siegreich <strong>er</strong>hoben. Er hat die<br />
Feinde geschlagen!«<br />
17 Ich muss nicht st<strong>er</strong>ben, ich darf weit<strong>er</strong>leben<br />
und <strong>er</strong>zählen, was d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>r getan hat.<br />
18 D<strong>er</strong> H<strong>er</strong>r hat mich hart angefasst, doch vor<br />
dem Tod hat <strong>er</strong> mich bewahrt.<br />
19 Öffnet mir das Tor zum Tempel, durch das<br />
die Treuen einziehen dürfen! Ich will eintreten,<br />
um dem H<strong>er</strong>rn zu danken.<br />
20 »Hi<strong>er</strong> <strong>ist</strong> d<strong>er</strong> Zugang zum H<strong>er</strong>rn. Wenn du<br />
seine Weisungen treu befolgt hast, dann komm,<br />
tritt ein!«<br />
21 Ich danke dir, H<strong>er</strong>r, du hast mich <strong>er</strong>hört! Du<br />
hast mir die Rettung gebracht!<br />
22 D<strong>er</strong> Stein, den die Bauleute als w<strong>er</strong>tlos<br />
weggeworfen haben, <strong>ist</strong> zum Eckstein<br />
geworden.<br />
23 D<strong>er</strong> H<strong>er</strong>r hat dieses Wund<strong>er</strong> vollbracht und<br />
wir haben es gesehen.<br />
24 Diesen Tag hat d<strong>er</strong> H<strong>er</strong>r zum Festtag<br />
gemacht. Heute wollen wir <strong>uns</strong> freuen und<br />
jubeln!<br />
25 Hilf <strong>uns</strong> doch, H<strong>er</strong>r! Gib <strong>uns</strong> Glück und<br />
Gelingen!<br />
26 »Heil dem, d<strong>er</strong> im Auftrag des H<strong>er</strong>rn kommt!<br />
Den Segen des H<strong>er</strong>rn sprechen wir euch zu,<br />
hi<strong>er</strong>, von seinem Tempel aus.«<br />
27 D<strong>er</strong> H<strong>er</strong>r allein <strong>ist</strong> <strong>Gott</strong>, <strong>er</strong> blickt <strong>uns</strong><br />
freundlich an. »Nehmt Zweige! Schließt euch<br />
zusammen zum festlichen Reigen bis dicht an<br />
die Hörn<strong>er</strong> des Altars!«<br />
28 Du b<strong>ist</strong> mein <strong>Gott</strong>, und ich danke dir; mein<br />
<strong>Gott</strong>, ich will dich preisen!<br />
29 Dankt dem H<strong>er</strong>rn, <strong>denn</strong> <strong>er</strong> <strong>ist</strong> gut zu <strong>uns</strong>,<br />
seine Liebe hört niemals auf!<br />
Wisst ihr, ich habe allen Grund mich zu freuen.<br />
Ich darf froh und dankbar darüb<strong>er</strong> sein, was<br />
<strong>Gott</strong> in meinem Leben - bis jetzt - getan hat und<br />
das es mir heute so gut geht.<br />
Denn mir ging es nicht imm<strong>er</strong> so gut wie jetzt.<br />
Juni 2 – 24 W<br />
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<strong>Psalm</strong> <strong>118</strong><br />
„Dankt <strong>Gott</strong>, <strong>denn</strong> <strong>er</strong> <strong>ist</strong> <strong>bei</strong> <strong>uns</strong>!“<br />
Ich kann mich noch gut daran <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>n, dass ich<br />
nach d<strong>er</strong> Grundschule auf eine and<strong>er</strong>e Schule<br />
gegangen bin.<br />
Das heißt, ich musste mich völlig neu<br />
eingewöhnen und da waren viele neue<br />
Menschen, die ich nicht kannte, neue Lehr<strong>er</strong>,<br />
neue Aufgaben, eine neue Stadt in die wir<br />
gezogen sind.<br />
Es war wirklich keine schöne Zeit.<br />
Ich war ein total<strong>er</strong> Angsthase. Ich hätte auch<br />
niemals vor so vielen Leuten <strong>er</strong>zählen können,<br />
wie ich es heute tue.<br />
Damals war ich ganz allein und and<strong>er</strong>s als die<br />
and<strong>er</strong>en. Ich war viel klein<strong>er</strong>, dünn<strong>er</strong>,<br />
ängstlich<strong>er</strong> und die and<strong>er</strong>en wohnten alle noch<br />
zu mit ihren Elt<strong>er</strong>n daheim.<br />
Wir sind umgezogen, weil mein Vat<strong>er</strong><br />
weggegangen <strong>ist</strong>.<br />
Meine Klassenkam<strong>er</strong>aden ärg<strong>er</strong>ten und<br />
hänselten mich jeden Tag. Sie sagten Dinge<br />
wie: „Was willst du <strong>denn</strong> hi<strong>er</strong>? Du hast doch eh<br />
keine Freunde hi<strong>er</strong>. Geh lieb<strong>er</strong> dorthin zurück<br />
wo du h<strong>er</strong>kommst.“ Darauf sagte ich: „Ich habe<br />
sehr wohl einen Freund. Mein Freund <strong>ist</strong> <strong>Gott</strong>.<br />
D<strong>er</strong> hat mich nämlich gewollt und <strong>er</strong> hat mich<br />
g<strong>er</strong>n.“<br />
Und was dann passi<strong>er</strong>t <strong>ist</strong>, dass könnt ihr euch<br />
ja bestimmt vorstellen!<br />
Genau, sie haben nur noch mehr gelacht und<br />
einmal haben sie mich sogar v<strong>er</strong>prügelt.<br />
Es <strong>ist</strong> wirklich nicht schön, wenn man von allen<br />
Seiten geärg<strong>er</strong>t wird und kein<strong>er</strong> mag einen. Das<br />
<strong>ist</strong> wie ich es beschrieben habe: „…(11) Sie<br />
bedrängten mich von allen Seiten - ich trieb sie<br />
zurück mit d<strong>er</strong> Hilfe des H<strong>er</strong>rn! (12) Sie<br />
üb<strong>er</strong>fielen mich wie Bienenschwärme - ich trieb<br />
sie zurück mit d<strong>er</strong> Hilfe des H<strong>er</strong>rn! Einem<br />
Strohfeu<strong>er</strong> glich ihr Angriff, so schnell war <strong>er</strong><br />
vorüb<strong>er</strong>. …“<br />
Auch wenn es nicht schön war wie sie mit mir<br />
umgegangen sind, dass sie mich geschlagen<br />
und geärg<strong>er</strong>t und ausgelacht haben, ich wusste<br />
ganz genau, dass <strong>Gott</strong> an mein<strong>er</strong> Seite <strong>ist</strong> und<br />
dass <strong>er</strong> mir hilft.<br />
Es kam nie eine gewaltige Stimme aus dem<br />
Himmel, die den and<strong>er</strong>en einmal richtig die<br />
Meinung gesagt hat od<strong>er</strong> auch keine riesige<br />
Hand von <strong>Gott</strong>, die sie davon abhielt, dass sie<br />
gemein zu mir waren.<br />
Wenn <strong>Gott</strong> hilft, dann heißt das nicht imm<strong>er</strong>,<br />
dass von jetzt auf gleich alles sup<strong>er</strong> gut wird<br />
und Friede, Freude, Ei<strong>er</strong>kuchen h<strong>er</strong>rscht.<br />
So war es leid<strong>er</strong> nicht. Ab<strong>er</strong> ich wusste genau,<br />
dass wenn ich mal wied<strong>er</strong> geärg<strong>er</strong>t wurde od<strong>er</strong><br />
wenn ich abends weinend in meinem Bett lag,<br />
weil ich das Gefühl hatte, dass alle gegen mich<br />
sind, so wusste ich doch, dass <strong>Gott</strong> mein<br />
Freund <strong>ist</strong>.<br />
Und zu wissen, dass <strong>Gott</strong>, d<strong>er</strong> die ganze Welt<br />
gemacht hat, mein Freund <strong>ist</strong>, hat mir geholfen<br />
nicht zu v<strong>er</strong>zweifeln. Ich wusste, dass <strong>er</strong> etwas<br />
mit mir vor hat und <strong>er</strong> mir hilft!<br />
Er <strong>ist</strong> da, in jed<strong>er</strong> Minute meines Lebens, egal<br />
was passi<strong>er</strong>t. Er steht auf mein<strong>er</strong> Seite und <strong>er</strong><br />
wird mich nie allein lassen.<br />
Und das <strong>ist</strong> auch heute noch so.<br />
Damals war es echt nicht schön, ab<strong>er</strong> heute<br />
geht es mir gut. Ich bin aus d<strong>er</strong> Schule raus,<br />
auch wenn ich am Ende doch noch ein paar<br />
richtig gute Freunde hatte, ich darf schon Geld<br />
v<strong>er</strong>dienen, ich habe sogar eine eigene<br />
Wohnung.<br />
<strong>Gott</strong> hat mich wirklich g<strong>er</strong>n, <strong>er</strong> beschenkt mich<br />
imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> mit guten Dingen, z.B. damit,<br />
dass ich heute hi<strong>er</strong> <strong>bei</strong> euch sein darf.<br />
Deshalb <strong>ist</strong> mein „<strong>Psalm</strong>“ auch am Anfang und<br />
am Ende so voll<strong>er</strong> Freude:<br />
1 Dankt dem H<strong>er</strong>rn, <strong>denn</strong> <strong>er</strong> <strong>ist</strong> gut zu <strong>uns</strong>,<br />
seine Liebe hört niemals auf!<br />
28 Du b<strong>ist</strong> mein <strong>Gott</strong>, und ich danke dir; mein<br />
<strong>Gott</strong>, ich will dich preisen!<br />
29 Dankt dem H<strong>er</strong>rn, <strong>denn</strong> <strong>er</strong> <strong>ist</strong> gut zu <strong>uns</strong>,<br />
seine Liebe hört niemals auf!<br />
Denn bevor ich geboren wurde, hat sich <strong>Gott</strong><br />
schon Gedanken gemacht, wie ich aussehen<br />
soll und auch jetzt, nachdem die unangenehme<br />
Zeit vor<strong>bei</strong> <strong>ist</strong>, weiß ich, dass <strong>Gott</strong> mich liebt.<br />
Ich darf <strong>Gott</strong> so dankbar sein und brauche keine<br />
Angst mehr haben.<br />
Viele kennen das bestimmt, wenn man Angst<br />
hat od<strong>er</strong> ausgelacht wird od<strong>er</strong> geärg<strong>er</strong>t, ich will<br />
dir Mut machen, dich an <strong>Gott</strong> zu halten. Er will<br />
dein Freund sein!<br />
Ich wünsche dir, dass <strong>Gott</strong> dein Freund wird. Er<br />
<strong>ist</strong> imm<strong>er</strong> da, <strong>er</strong> <strong>ist</strong> gut und <strong>er</strong> wird dich niemals<br />
v<strong>er</strong>lassen!“<br />
F: „Mensch, Daniel, das <strong>ist</strong> ja echt eine krasse<br />
Geschichte, die du <strong>uns</strong> da <strong>er</strong>zählt hast!“<br />
D: „Wenn du das sagst … Oh, es <strong>ist</strong> ja schon<br />
wied<strong>er</strong> voll spät. Leute, ich muss los, <strong>denn</strong> ich<br />
treffe mich gleich mit noch ein paar and<strong>er</strong>en<br />
Leuten, denen ich auch <strong>er</strong>zählen will, was für<br />
ein gut<strong>er</strong> Freund <strong>Gott</strong> <strong>ist</strong> und das man keine<br />
Angst haben brauch. Das heißt ich muss weg.<br />
Also dann… Bis bald! Tschüss!“<br />
F: „Okay, dann geh mal schnell, damit noch<br />
mehr Leute üb<strong>er</strong> <strong>Gott</strong> <strong>er</strong>fahren. Schön, dass du<br />
da warst!“<br />
Juni 2 – 24 W<br />
3 von 4
<strong>Psalm</strong> <strong>118</strong><br />
„Dankt <strong>Gott</strong>, <strong>denn</strong> <strong>er</strong> <strong>ist</strong> <strong>bei</strong> <strong>uns</strong>!“<br />
Auslegung<br />
Natürlich war es nicht Daniel, d<strong>er</strong><br />
diesen <strong>Psalm</strong> geschrieben hat und<br />
wahrscheinlich hatte <strong>er</strong> auch nicht die<br />
Probleme, wie sie oben im Int<strong>er</strong>view<br />
beschrieben sind.<br />
D<strong>er</strong>, leid<strong>er</strong> unbekannte, <strong>Psalm</strong>schreib<strong>er</strong> schreibt<br />
an das Volk Israel, und b<strong>er</strong>ichtet aus seinem<br />
Leben, von seinen schlechten Erfahrungen,<br />
seinen Ängsten und seinen bedrängenden<br />
Situationen.<br />
Ab<strong>er</strong> <strong>er</strong> hebt das Positive ganz deutlich h<strong>er</strong>vor.<br />
Es <strong>ist</strong> wirklich wichtig, dass wir nicht auß<strong>er</strong> Acht<br />
lassen, dass wir alle Angst haben und das<br />
Leben nicht imm<strong>er</strong> rosig v<strong>er</strong>läuft.<br />
Doch wie d<strong>er</strong> <strong>Psalm</strong>dicht<strong>er</strong> betont, dass seine<br />
Hilfe von <strong>Gott</strong> kommt, so sollten auch wir <strong>uns</strong><br />
das imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> vor Augen führen und es<br />
auch an die <strong>Jungschar</strong>l<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>geben.<br />
Es <strong>ist</strong> genauso wichtig, <strong>Gott</strong> zu danken wie ihn<br />
um Hilfe zu bitten.<br />
Das V<strong>er</strong>trauen auf <strong>uns</strong><strong>er</strong>en <strong>Gott</strong> hilft <strong>uns</strong> in<br />
Angst und Not. V<strong>er</strong>trauen in <strong>Gott</strong> <strong>ist</strong><br />
lohnensw<strong>er</strong>t<strong>er</strong> als das V<strong>er</strong>trauen in Menschen<br />
und dafür kann man – sollte man – dankbar sein<br />
und <strong>Gott</strong> loben.<br />
<strong>Gott</strong> v<strong>er</strong>dient es, wenn man es – wie d<strong>er</strong><br />
<strong>Psalm</strong>schreib<strong>er</strong> – and<strong>er</strong>en Menschen <strong>er</strong>zählt.<br />
Denn es <strong>ist</strong> wichtig, dass so viel Menschen wie<br />
möglich <strong>er</strong>fahren, dass es <strong>Gott</strong> gibt und dass <strong>er</strong><br />
gut zu <strong>uns</strong> <strong>ist</strong> und dass ihm <strong>uns</strong><strong>er</strong> Lob zusteht.<br />
Wenn wir nach dem <strong>Psalm</strong> handeln, dann<br />
sollten wir <strong>Gott</strong> loben und and<strong>er</strong>e aufford<strong>er</strong>n das<br />
selbe zu tun.<br />
Aktion<br />
Nachdem die <strong>Jungschar</strong>l<strong>er</strong> so viel<br />
üb<strong>er</strong> <strong>Gott</strong>es Hilfe <strong>er</strong>fahren haben<br />
dürfen sie nun selbst aktiv w<strong>er</strong>den und ihren<br />
eigenen Gefühlen und Erlebnissen Ausdruck<br />
v<strong>er</strong>leihen.<br />
Als Methode wird eine Collage benutzt.<br />
Die <strong>Jungschar</strong>l<strong>er</strong> dürfen anhand des <strong>Psalm</strong>s<br />
eine Collage gestalten. Das Blatt soll unt<strong>er</strong>teilt<br />
w<strong>er</strong>den, in die drei Hauptaspekte des <strong>Psalm</strong>s:<br />
1. Lob und Dank, 2. sagen wo man Angst hatte<br />
od<strong>er</strong> hat und 3. wied<strong>er</strong> <strong>Gott</strong> loben.<br />
Hi<strong>er</strong><strong>bei</strong> können die V<strong>er</strong>se des <strong>Psalm</strong>s eventuell<br />
als Hilfe genommen w<strong>er</strong>den.<br />
z.B.: V<strong>er</strong>s 3 Die Priest<strong>er</strong> sollen rufen: »Seine<br />
Liebe hört niemals auf!« Hi<strong>er</strong> kann man auf d<strong>er</strong><br />
Collage vielleicht einen Liedtext schreiben, <strong>denn</strong><br />
die Priest<strong>er</strong> im Tempel gesungen haben. Ein<br />
Lied wie „Deine Liebe trägt mich…“<br />
Nach Belieben darf ab<strong>er</strong> auch eine freie Collage<br />
gestaltet w<strong>er</strong>den, die sich nicht am <strong>Psalm</strong>text<br />
orienti<strong>er</strong>t.<br />
Nach d<strong>er</strong> Aktion kann und darf die Collage noch<br />
einmal gemeinsam ausgew<strong>er</strong>tet w<strong>er</strong>den, falls<br />
während d<strong>er</strong> Gestaltung nicht genügend Raum<br />
dafür war.<br />
Lied<strong>er</strong><br />
JSL 9 Ich will auf meine Pauke<br />
hauen<br />
JSL 18 Sing mit mir ein Halleluja<br />
JSL 27 Danke, H<strong>er</strong>r Jesus, hab Dank<br />
Lied<strong>er</strong> aus „<strong>Jungschar</strong>lied<strong>er</strong>“ ,2003, ISBN 3-87571-045-2<br />
od<strong>er</strong> 3-87571-046-0<br />
Gebet<br />
„Gut<strong>er</strong> <strong>Gott</strong>, danke, dass du dich<br />
um <strong>uns</strong> sorgst. Egal was <strong>uns</strong><br />
bedrückt, egal w<strong>er</strong> gegen <strong>uns</strong> <strong>ist</strong>, du b<strong>ist</strong> für <strong>uns</strong><br />
und hilfst <strong>uns</strong>. Hab Dank, für deine Liebe und<br />
Hilfe. Lass <strong>uns</strong> bitte nicht v<strong>er</strong>gessen, wie gut du<br />
b<strong>ist</strong> und dass deine Liebe niemals aufhört!<br />
Amen.“<br />
Mat<strong>er</strong>ial<br />
Dinge die man für ein Int<strong>er</strong>view<br />
braucht: Stehtisch, Gläs<strong>er</strong>,<br />
Mikrofon, …<br />
Für die Collage: große Bogen Papi<strong>er</strong>,<br />
Buntpapi<strong>er</strong>, Stifte, Leim, Sch<strong>er</strong>en, Zeitungen<br />
und Zeitschriften, …<br />
von Marie-Luise Knoll<br />
Juni 2 – 24 W<br />
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