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Bell, Oensingen - SSP Kälteplaner AG

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Axima<br />

32 Kälte-, wärme-, Lufttechnik<br />

Kälte für <strong>Bell</strong> – hygienisch<br />

und ökologisch<br />

Im Rahmen seiner Erweiterungsstrategie verfolgte der grösste<br />

Schweizer Fleischverarbeiter die Konzentration diverser Produktionsprozesse<br />

am Standort <strong>Oensingen</strong>. Ein Kernpunkt des 80-Mio.-<br />

CHF-Projektes war die Optimierung der Haus- und Kältetechnik.<br />

Mit dem vierjährigen Aus- und<br />

Umbau der <strong>Bell</strong>-Produktionsstätte<br />

<strong>Oensingen</strong> entstand einer der modernsten<br />

Fleischverarbeitungsbetriebe Europas.<br />

Seit Ende 2006 werden dort Haartiere<br />

wie Kühe, Kälber usw. geschlachtet,<br />

verarbeitet, verpackt und in die gesamte<br />

Deutschschweiz geliefert. Auch<br />

die Produktion von Selbstbedienungsund<br />

Tiefkühlwaren ist hier angesiedelt,<br />

unter anderem die von Hamburgern<br />

(Paddies) für McDonald’s.<br />

Produktionsprozess. Der Ablauf der<br />

Fleischverarbeitung findet nach einem<br />

streng kontrollierten Schema statt.<br />

Nachdem die Tiere betäubt sind, werden<br />

sie entblutet, ausgenommen, enthäutet<br />

und halbiert. Dies dauert etwa<br />

40 Minuten. Danach werden die ca.<br />

37°C warmen Tierhälften in den Vorkühltunnel<br />

geschoben, in dem sie auf<br />

ca. 27°C herunterkühlen. Dann kommen<br />

die Hälften in die Abstandhallen, in<br />

Axima<br />

denen sie in 24 Stunden auf ca. 7°C gekühlt<br />

werden. Anschliessend werden sie<br />

geviertelt und in einem Kühlraum in<br />

weiteren 24 Stunden auf ca. 2°C gekühlt.<br />

Erst danach wird das Fleisch in<br />

der Zerlegehalle zerteilt und in anderen<br />

Räumen verarbeitet, verpackt und zum<br />

Versand vorbereitet.<br />

Die Kälteerzeugung erfolgt mit einer hochmodernen<br />

Ammoniak-Kompressionsanlage<br />

Lebensmittel-Technologie 4/07<br />

Kältetechnik. Im Erweiterungs- und<br />

Umbauprojekt <strong>Bell</strong> wurde konsequent<br />

auf eine hohe Umweltverträglichkeit<br />

der Kälteanlagen geachtet. Mit der konsequenten<br />

Trennung der Technik- und<br />

Produktionszonen wurden die Erfüllung<br />

der hohen Hygieneanforderungen unterstützt.<br />

Kälteproduktion. Aus ökologischen<br />

und wirtschaftlichen Gründen werden in<br />

Schlachthöfen seit einiger Zeit natürliche<br />

Kältemittel wie NH 3 verwendet.<br />

Durch verstärkte Anforderungen an die<br />

Sicherheit wird der Einsatz des toxischen<br />

Ammoniaks heute reduziert und deshalb<br />

vorwiegend auf die Kältezentrale beschränkt.<br />

Der Energietransport erfolgt<br />

von dort aus mit einem flüssigen Kälteträger,<br />

bei <strong>Bell</strong> mit einem Wasser/Glykolgemisch<br />

von –9°C Vorlauftemperatur.<br />

Neben dem Fabrikationsgebäude<br />

wurde ein separates Technikgebäude mit<br />

Trafos, Druckluft, Kältemaschinen und<br />

Speichern errichtet. Eine Rohrbrücke<br />

führt in ein Installationsgeschoss, in dem<br />

alle Technikkomponenten der gekühlten<br />

Verarbeitungsräume untergebracht sind.<br />

So können sämtliche Wartungsarbeiten<br />

ausserhalb der Produktionsräume erfolgen.<br />

Im Technikgebäude sind zwei Ammoniak-Schraubenverdichter<br />

mit je 900kW<br />

Kälteleistung sowie ein Schwachlast-Kolbenverdichter<br />

mit 300kW installiert, die<br />

den Kälteträger in zwei Plattenaustauschern<br />

auf –9°C abkühlen.<br />

Die Abwärme wird mit einer Ammoniak-Hochdruck-Wärmepumpe<br />

direkt<br />

aus der Hochdruckseite der Glykol-<br />

Kälteanlage ohne Zwischenkreis oder<br />

Wärmeaustauscher gewonnen und auf<br />

55°C angehoben. Damit ergibt sich eine<br />

<strong>SSP</strong><br />

Die Modellansicht und …


Lebensmittel-Technologie 4/07<br />

Kälte-, wärme-, Lufttechnik 33<br />

Axima<br />

Teil des Hygiene-Konzepts: Die gebäudetechnischen Installationen befinden sich auf dem Dach<br />

des Altbaus<br />

vorbildliche Energieeffizienz des Gesamtsystems.<br />

Die Spezialkolbenverdichter<br />

können bis 40 bar betrieben werden,<br />

was den Einsatz als Hochdruckwärmepumpe<br />

ermöglicht. Falls die Abwärme<br />

nicht genutzt werden kann, wird sie mit<br />

zwei Evaporativkondensatoren an die<br />

Umwelt abgegeben. Das Wasser für die<br />

Besprühung wird aus einem Regenwasser-Sammelbecken<br />

entnommen und<br />

aufbereitet.<br />

Die Abtauung aller Umluftkühler<br />

erfolgt energiesparend mit Warmglykol,<br />

welches aus der Abwärme der Kälteanlage<br />

zurückgewonnen wird.<br />

Schnellkühlräume. Nach dem<br />

Schlachtprozess werden die warmen<br />

Tierhälften durch einen Vorkühltunnel<br />

transportiert, in welchem mit hoher<br />

Luftmenge und variablen Temperaturen<br />

in drei Zonen gekühlt wird. Nach etwa<br />

einer Stunde erfolgt die Einfuhr in die<br />

Abstandhallen. Im Raum montierte<br />

die Installation des Kühlsystems in der Abstandhalle<br />

<strong>SSP</strong><br />

Kühler wären über den Rohrbahnen für<br />

Wartung und Reinigung schlecht zugänglich,<br />

daher wurde auch hier ein innovatives<br />

Konzept in Bezug auf die Hygiene<br />

umgesetzt. Die Kühleinheit (Monoblock)<br />

befindet sich auf dem Dach der<br />

Kühlräume, die gekühlte Luft wird über<br />

Kanäle und gelochte Luftschläuche in<br />

die Räume eingebracht. Die Lufteinführung<br />

mittels Luftschläuchen zwischen<br />

den Rohrbahnen ergibt eine sehr gleichmässige<br />

Verteilung und damit eine homogene<br />

Abkühlung aller Tierkörper.<br />

Verarbeitungsräume. Die Kühlung<br />

der Arbeitsräume (Zerlegerei, Hackfleischproduktion,<br />

SB-Verpackung usw.)<br />

auf Temperaturen von 2 bis 7°C erfolgt<br />

mit speziellen Luftaufbereitungsgeräten,<br />

welche im Installationsgeschoss aufgestellt<br />

sind. Die gekühlte Umluft wird mit<br />

isolierten Kunststoffkanälen zu den Räumen<br />

geführt. Im gekühlten Raum ist ein<br />

Einblasplenum aus Kunststoff an der<br />

Decke montiert, in welches die gekühlte<br />

Zuluft eingeblasen und über Luftschläuche<br />

zugarm verteilt wird.<br />

Die Geräte sind innen komplett<br />

kunststoffbeschichtet und so einwandfrei<br />

zu reinigen. Zugunsten der Hygiene<br />

wurde ausserdem in den gekühlten Räumen<br />

auf die Montage von Ventilen und<br />

ähnlichen Komponenten verzichtet.<br />

Regallager. Neben weiteren Kühlund<br />

Tiefkühlräumen wurde in dem<br />

neuen Gebäudekomplex ein zentrales,<br />

über alle drei Geschosse reichendes vollautomatisches<br />

Hochregal-Kistenlager<br />

errichtet, in dem 0 bis 2°C herrschen.<br />

Haustechnik. Der Fleischverarbeitungsbetrieb<br />

von <strong>Bell</strong> in <strong>Oensingen</strong> will<br />

in der Schweiz neue Massstäbe bezüglich<br />

Umweltverträglichkeit, Qualität, Arbeitsergonomie<br />

und Effizienz setzen.<br />

Zudem muss er alle strengen europäischen<br />

Normen erfüllen. Die Anforderungen<br />

an die Hygiene und damit an die<br />

raumklimatischen Bedingungen sind<br />

entsprechend hoch. Sämtliche gebäudetechnischen<br />

Anlagen müssen ein Maximum<br />

an Funktionalität und Zuverlässigkeit<br />

erfüllen und die durchgehende<br />

Kühlkette in den Produktionsräumen<br />

von der Schlachtung bis zum Abtransport<br />

des Fleisches gewährleisten.<br />

Für die Lieferung der kompletten Gebäudetechnik<br />

des Neu- und Umbaus war<br />

die Firma Axima zuständig. Die haustechnischen<br />

Installationen umfassten:<br />

– Heizungs- und Dampfanlagen<br />

– Lüftungstechnik<br />

– Klimaanlagen<br />

– Kälteanlagen<br />

– Sanitäreinrichtungen<br />

– Elektrotechnische Installationen<br />

– Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

Oberstes Gebot: Hygiene. Nach den<br />

strengen Vorschriften für die Fleischverarbeitung<br />

muss in den Arbeitsräumen eine<br />

relative Feuchte von 60 Prozent sowie eine<br />

Temperatur zwischen 2 und 6°C herrschen.<br />

In den Kühlräumen liegen die Werte zwischen<br />

33_Ultratiefkälte 0 und 2°C. > Fortsetzung hoch 2c 23.3.2006 auf Seite 34 11:3<br />

ULTRA<br />

TIEFKÄLTE<br />

Mehr Volumen auf<br />

der gleichen Stellfläche<br />

durch die neuartige<br />

VIP-Isolation,<br />

kombiniert mit einer<br />

ausgeklügelten Technik.<br />

Der Temperaturbereich<br />

reicht von<br />

–20°C bis –152°C.<br />

BIS –152 °C<br />

Gewerbering 23, CH-5610 Wohlen<br />

Tel. 056 619 89 19, Fax 056 619 89 18<br />

info@labtec-services.ch, www.labtec-services.ch


34 Kälte-, wärme-, Lufttechnik<br />

Eckdaten gebäudetechnische Installationen<br />

Kälteanlagen<br />

Versorgung Tiefkühlräume, bis –40°C:<br />

Versorgung Klimaanlagen Neubau, bis –8°C:<br />

Versorgung Klimaanlagen Altbau:<br />

Ammoniaknetz aus Stahlrohr, Gesamtlänge:<br />

Kälteverteilungsnetz aus isoliertem Chromstahlrohr, Gesamtlänge:<br />

Abwärmenutzung über Ammoniak-Hochdruck-Wärmepumpe<br />

Klimaanlagen<br />

Klimakastengeräte (Frigo-Monobloc) mit GFK-Innenbeschichtung:<br />

< Fortsetzung von Seite 33 Sämtliche gebäudetechnischen Anlagen<br />

befinden sich ausserhalb der Produktionszonen in einem<br />

separaten Technikgebäude und in einer Technikzentrale über<br />

der Produktion sowie auf dem Dach des Altbaus.<br />

Der Anschluss von Strom sowie der Kälte/Wärme-Erzeugung<br />

an die Betriebsgebäude verläuft über eine Verbindungsbrücke<br />

in das Installationsgeschoss zur Weiterverteilung. In<br />

den Produktionsräumen sind keine sichtbaren Installationen<br />

vorhanden. Alle Leitungen werden den Verbrauchern über<br />

Hohlräume zugeführt. Dies erleichtert die Reinigungsarbeiten<br />

und ermöglicht ein Optimum an Hygiene.<br />

Konzept Kälte<br />

Ausführungsplanung, Realisation<br />

<strong>SSP</strong> Kälteplaner <strong>AG</strong><br />

Axima <strong>AG</strong><br />

4702 <strong>Oensingen</strong> 8401 Winterthur<br />

Tel. 062 388 03 50 tel. 052 262 11 44<br />

www.kaelteplaner.ch<br />

www.axima.ch<br />

beat.schmutz@kaelteplaner.ch info@axima.ch<br />

Kühl-Container<br />

für Ihre<br />

Bedürfnisse,<br />

zum Mieten.<br />

2 Aggregate à 95kW<br />

2 Aggregate à 900kW<br />

1 Aggregat 300kW<br />

600m<br />

4500m<br />

18 Stück<br />

Raumtemperaturen: 0 bis 8°C<br />

Luftumwälzung gesamt:<br />

Heizungs- und Dampfanlagen<br />

Hochdruckdampfkessel, Leistung:<br />

540 000m 3 /Std.<br />

232500 kW<br />

Warmwasseraufbereitung, Tagesverbrauch: 390 m 3<br />

Lüftungsanlagen<br />

32 Lüftungsanlagen, Luftumwälzung gesamt: 106 000 m 3 /Std.<br />

Sanitäranlagen<br />

Gesamtlänge Wasser- und Abwasserleitungen:<br />

Elektroanlagen<br />

17km<br />

4 Transformatoren, Leistung: je 1600 kW<br />

Mess-, Steuer-, Regel- und Leittechnik<br />

Übergeordnetes Leitsystem mit Visualisierung der Prozesse: PRIVA<br />

Integration bestehender Regelsysteme in das neue System: PRIVA<br />

Neues Distanz-Thermometer<br />

Das neu entwickelte<br />

Infrarot-Temperaturmessgerät<br />

testo<br />

831 mit individuell<br />

einstellbarem<br />

Alarmgrenzwert<br />

und grossem<br />

beleuchtetem Display<br />

wurde bezüglich<br />

der Messsicherheit<br />

optimiert.<br />

Durch eine 30:1-Optik beträgt der Messfleckdurchmesser<br />

bei 1m Distanz nur 3,6cm. Dies bedeutet, dass auch kleinere<br />

Objekte – wie beispielsweise Joghurtbecher – bequem auf<br />

Distanz gemessen werden können. Durch eine 2-Punkt-Lasermarkierung<br />

wird der Durchmesser des Messkreises exakt<br />

angezeigt, was Messfehler vermeidet. Mit zwei Messungen<br />

pro Sekunde ist das testo 831 so schnell, dass sich Temperatur-Scans<br />

an Paletten oder Kühlregalen in Sekunden durchführen<br />

lassen.<br />

TESTO <strong>AG</strong><br />

Tel. 043 277 66 66, www.testo.ch<br />

OLAER – Ihr Partner für Kühlsysteme «Power Chiller»<br />

Bevor Ihre Prozesse heisslaufen, sollten<br />

Sie mit uns sprechen.<br />

Der eindeutige Trend in der Anlagenund<br />

Prozessentwicklung geht hin zu<br />

immer leistungsfähigeren, schnelleren,<br />

präziseren, aber auch zu komplexeren<br />

Lösungen. Durch die Globalisierung der<br />

Wirtschaft entstehen Produktionszentren<br />

in Ländern, deren klimatische<br />

Bedingungen Extremwerte annehmen.<br />

Lebensmittel-Technologie 4/07<br />

– Können Betriebs- und Wartungskosten<br />

spürbar gesenkt werden, denn aktiv gekühlte<br />

Maschinen und Anlagen sind weniger<br />

störungsanfällig und langlebiger<br />

OLAER Ihr Partner für «Power Chiller»<br />

bietet Ihnen:<br />

– Engineering<br />

– Ein Standard-Sortiment an Wasserkühlsystemen<br />

mit Kühlleistungen von<br />

1 bis 50 kW<br />

– Sonderanfertigungen 1 bis 300 kW<br />

Kühlleistungen<br />

– Eine eigene Serviceabteilung<br />

Unsere Stärken:<br />

– Langjährige Anwendungserfahrung<br />

und Fachwissen<br />

– Flexibilität und Zuverlässigkeit<br />

– Kundenspezifische Lösungen<br />

– Qualitativ hochstehende Produkte<br />

Frosten<br />

Kühlen<br />

Auftauen<br />

Erwärmen<br />

bis -30°C<br />

+2°C - +4°C<br />

+2°C<br />

+50°C<br />

Depot Deutschschweiz:<br />

Dépôt Suisse Romande:<br />

Neu: Fernüberwacht<br />

Gabler Systemtechnik GmbH<br />

CH-6000 Luzern 6<br />

info@gabler-container.ch<br />

www.gabler-container.ch<br />

Telefon 041 420 45 41<br />

Téléfon 026 413 45 41<br />

Durch gezielte Kühlung:<br />

– Können Prozesszyklen gekürzt und<br />

damit höhere Mengen in derselben<br />

Zeitspanne bei besserer Qualität produziert<br />

werden<br />

– Wird die Temperaturstabilität in Anlagen<br />

und Herstellungsprozessen<br />

massgeblich verbessert<br />

Fordern Sie den Übersichtsprospekt an<br />

und überzeugen Sie sich von unseren<br />

Möglichkeiten.<br />

OLAER (SCHWEIZ) <strong>AG</strong><br />

Bonnstrasse 3, 3186 Düdingen<br />

Tel. 026 492 70 00, Fax 026 492 70 70<br />

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