Druckluft schützt Gewässer - Kaeser Kompressoren GmbH
Druckluft schützt Gewässer - Kaeser Kompressoren GmbH
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<strong>Druckluft</strong> <strong>schützt</strong> <strong>Gewässer</strong><br />
Im Umweltschutz kann <strong>Druckluft</strong> heute<br />
verschiedenste Aufgaben übernehmen.<br />
Sehr effizient lässt sich dieses vielseitige<br />
Medium als Ölsperre in Hafengewässern<br />
einsetzen.<br />
Im Hamburger Ölhafen der Shell AG<br />
sorgen pneumatische Sperren dafür, dass<br />
im Leckagefall kein Öl aus dem<br />
Hafenbecken in die Elbe fließt.<br />
Wenn Kapitän Peter Krumm, Lademeister im Hamburger Hafen, den grünen Knopf<br />
an einer der <strong>Druckluft</strong>-Steuerstellen drückt, dann fängt es auf der<br />
<strong>Kompressoren</strong>plattform unweit des Hafenbeckens an zu brummen. Wenig später<br />
sprudelt draußen vor den Tankeranlegestellen der Shell AG ein Wasserstreifen wie<br />
in einem Kochtopf. "Die <strong>Kompressoren</strong>station läuft jede Woche eine halbe Stunde<br />
Probe, denn bei Ölalarm müssen wir uns hundertprozentig darauf verlassen<br />
können, dass die <strong>Druckluft</strong>sperre in kürzester Zeit steht", erklärt Peter Krumm,<br />
verantwortlicher Mitarbeiter der SGS Control-Co. mbH. Das Unternehmen ist von<br />
Shell damit beauftragt, im Ölhafen für einen reibungslosen und vorschriftsmäßigen<br />
Betriebsablauf beim Löschen der Tankerladungen zu sorgen.<br />
Wassersattel gegen auslaufendes Öl<br />
Das Prinzip der <strong>Druckluft</strong>-Ölsperre ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Auf dem<br />
Grund eines <strong>Gewässer</strong>s oder Hafenbeckens wird ein mit speziellen Düsen<br />
bestücktes Kunststoffrohr verlegt. Gelangt durch ein Leck auslaufendes Öl ins<br />
Wasser, dann wird die angeschlossene Kompressoranlage gestartet und Luft in die<br />
Rohrleitung gedrückt. Der aus den Düsen austretende Luftstrom zerteilt sich in<br />
zahllose kleine Luftblasen; sie steigen nach oben, reißen das umgebende Wasser<br />
mit und bilden an der Oberfläche einen Wassersattel. Das von diesem Sattel<br />
abfließende Wasser verursacht eine Strömung, die aufschwimmendes Öl<br />
zurückdrängt. Die Luft wirkt aber nicht nur an der Wasseroberfläche, sondern bildet<br />
einen Sperrvorhang aus Luftblasen, der bis zum <strong>Gewässer</strong>grund reicht. Damit hat<br />
das Öl keine Möglichkeit, die Sperre zu unterlaufen und kann, nachdem es<br />
eingegrenzt ist, durch stationäre oder mobile Geräte abgeschöpft werden.
Zuverlässiger Schutz<br />
<strong>Druckluft</strong>-Ölsperren lassen sich im Bedarfsfall innerhalb weniger Minuten aktivieren<br />
und sind zudem energiesparend: Unmittelbar nach dem Entfernen der<br />
Ölverschmutzung kann die <strong>Druckluft</strong>zufuhr wieder gestoppt und der Kompressor<br />
abgeschaltet werden. Die Sperren sind so ausgelegt, dass sie unter<br />
Berücksichtigung von Wasserströmung, Windeinwirkung, Dichte und Dicke des<br />
Ölteppichs bestimmte Ölmengen sicher zurückhalten können. Ein- und auslaufende<br />
Schiffe werden durch die <strong>Druckluft</strong>sperre nicht behindert.<br />
Bereits wenige<br />
Minuten nach dem<br />
Einschalten der<br />
<strong>Kompressoren</strong> ist die<br />
<strong>Druckluft</strong>-Ölsperre<br />
aktiviert und voll<br />
einsatzfähig.<br />
Die aus den Düsen<br />
des <strong>Druckluft</strong>rohrs<br />
aufsteigenden Blasen<br />
bilden unter Wasser<br />
einen Sperrvorhang<br />
und an der Oberfläche<br />
einen Wassersattel.<br />
Mit der gleichzeitig<br />
entstehenden<br />
Strömung verhindern<br />
sie so die weitere<br />
Ausbreitung des Öls.<br />
Ausgereifte Technik<br />
Seit der Installation der ersten <strong>Druckluft</strong>-Ölsperren im Jahr 1961 hat die Firma<br />
Hydro Technik, Lübeck, derartige Anlagen in viele Länder geliefert.<br />
Ausschlaggebend für das Anlagenkonzept ist neben der Wirtschaftlichkeit vor allem<br />
die Sicherheit: So werden die am <strong>Gewässer</strong>grund verlegten Rohre mit<br />
Betongewichten verankert, um den Auftrieb zu verhindern, wenn sie mit <strong>Druckluft</strong><br />
gefüllt sind. Bei der Installation in geringer Wassertiefe sowie zum Schutz gegen<br />
Anker und Trossen wird das Düsenrohr in einem gebaggerten Graben verlegt und<br />
mit Geröll überdeckt. Die Spezialdüsen der Firma Hydro Technik sind zudem so<br />
dimensioniert, dass ein Dichtsetzen der Düsenbohrung durch Schmutz vermieden<br />
wird.<br />
Maßgeschneiderte <strong>Druckluft</strong>versorgung<br />
Vier dieselgetriebene Schraubenkompressoren des Typs KAESER Mobilair 260<br />
versorgen die pneumatische Sperre im Hamburger Ölhafen mit <strong>Druckluft</strong>. Die<br />
Anlagen sind mit einer integrierten Aufbereitungseinheit zur Erzeugung von<br />
Atemluftqualität und einer internen Elektroheizung ausgestattet. Damit ist<br />
sichergestellt, dass die Dieselmotoren der <strong>Kompressoren</strong> selbst bei<br />
Außentemperaturen von -25 °C noch problemlos anspringen. "Natürlich wäre es<br />
grundsätzlich auch möglich gewesen, <strong>Kompressoren</strong> mit Elektroantrieb<br />
einzusetzen. Aber die KAESER-Diesel-Maschinen haben zwei wesentliche<br />
Vorteile: Erstens sind sie mit jeweils 174 kW und einer Liefermenge von 27 m 3 /min<br />
bei 7 bar sehr leistungsstark und zweitens gibt es bei dezentraler Aufstellung kein<br />
Problem mit der Stromversorgung," stellt Dipl.-Ing. Cay-A. Grunau, Geschäftsführer<br />
der Firma Hydro Technik, fest.<br />
"Für KAESER-<strong>Kompressoren</strong> haben wir uns entschieden, weil der Hersteller uns<br />
eine wirtschaftliche Komplettlösung aus einer Hand inklusive Gewährleistung<br />
anbieten konnte - und das zu einem akzeptablen Preis", fügt er lächelnd hinzu.
Zum Schutz vor Hochwasser wurde<br />
die <strong>Kompressoren</strong>station auf einer<br />
erhöhten Plattform installiert.