Hilfen für Kinder in suchtbelasteten Familien, Vortrag ... - Karlsruhe
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Michael Kle<strong>in</strong><br />
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong>
Vorbemerkung:<br />
Suchtstörungen gehören zu den häufigsten<br />
und wichtigsten psychischen Störungen – Die<br />
Frage nach ihren Auswirkungen auf Familie<br />
(Partner und <strong>K<strong>in</strong>der</strong>) sollte Regel und nicht<br />
Ausnahme se<strong>in</strong>.<br />
H<strong>in</strong>zu kommen, aufgrund<br />
besonders hoher Häufigkeiten,<br />
affektive Störungen,<br />
Angststörungen und<br />
Persönlichkeitsstörungen.<br />
Abbildung aus: Wiegand-Grefe et al., 2010<br />
René Margritte: Der Geist<br />
der Geometrie (1936/37)
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong><br />
Überblick:<br />
1. Was s<strong>in</strong>d suchtbelastete belastete <strong>Familien</strong> –<br />
Psychopathologie, Stresskonzepte, Schädigung?<br />
2. Geschichte des Themas, kl<strong>in</strong>ische Beispiele<br />
3. Transmission als Problem und Risiko; Zahlen, Fakten,<br />
Konzepte<br />
4. Prävention? Ja! – Und wie?<br />
5. Weitere <strong>Hilfen</strong>
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong><br />
Überblick:<br />
1. Was s<strong>in</strong>d suchtbelastete <strong>Familien</strong> ? – Psychopathologie,<br />
Stresskonzepte
<strong>K<strong>in</strong>der</strong> aus psychisch<br />
dysfunktionalen <strong>Familien</strong><br />
Psychisch<br />
kranke<br />
Eltern<br />
Alk.abh.<br />
Eltern<br />
Drogenabhängige<br />
Eltern<br />
Suchtkranke Eltern , z.B.<br />
Verhaltenssüchte
Elterliche Verhaltensstressoren <strong>für</strong> die<br />
(psychische) Gesundheit von <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n <strong>in</strong><br />
<strong>Familien</strong>: Risikotrias<br />
Suchtstörungen<br />
Psychische Krankheiten<br />
Gewaltverhalten<br />
vgl. Cleaver et al., 1999
Ausgangslage und Fakten<br />
In Deutschland leben:<br />
2.65 Millionen <strong>K<strong>in</strong>der</strong>, bei denen e<strong>in</strong> Elternteil e<strong>in</strong>e<br />
alkoholbezogene Störung (Missbrauch oder<br />
Abhängigkeit) aufweist (Lachner & Wittchen, 1997; Kle<strong>in</strong>,<br />
2005)<br />
ca. 40.000 <strong>K<strong>in</strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em drogenabhängigen Elternteil<br />
d.h.: es geht <strong>in</strong>sgesamt nicht um e<strong>in</strong>e gesellschaftliche<br />
kle<strong>in</strong>e Randgruppe, sondern um e<strong>in</strong>e substantielle<br />
Gruppe von <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n, die e<strong>in</strong> deutlich erhöhtes negatives<br />
Entwicklungsrisiko aufweisen. Die gesunde Entwicklung<br />
von <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n suchtkranker Eltern ist e<strong>in</strong> prioritäres Public-<br />
Health-Thema.
E<strong>in</strong> besonderes Charakteristikum <strong>in</strong><br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong> ist die extreme<br />
Varianzstärke des Elternverhaltens, dem die<br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong> ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Diese Problematik, die<br />
auch als Verhaltensvolatilität der Eltern <strong>in</strong><br />
Abhängigkeit von ihrem Intoxikationsgrad und<br />
Entzugsstatus begriffen werden kann, sche<strong>in</strong>t<br />
e<strong>in</strong>es der schwerwiegendsten Probleme <strong>für</strong> die<br />
heranwachsenden <strong>K<strong>in</strong>der</strong> zu se<strong>in</strong>. Es bedeutet:<br />
Wer gerade eben noch e<strong>in</strong>fühlsam und<br />
zugewandt mit se<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d spielt, kann <strong>in</strong>nerhalb<br />
weniger M<strong>in</strong>uten oder Stunden abweisend, kalt<br />
und gewalttätig se<strong>in</strong>.
6. November 2013 Epidemiologie von<br />
Suchtstörungen<br />
9
6. November 2013 Epidemiologie von<br />
Suchtstörungen<br />
10
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong><br />
Wieso schädigen Suchtstörungen <strong>in</strong> der Familie die<br />
aufwachsenden <strong>K<strong>in</strong>der</strong>?
Wieso schädigen Suchtstörungen <strong>in</strong> der Familie<br />
die aufwachsenden <strong>K<strong>in</strong>der</strong>?<br />
1. E<strong>in</strong>e Schädigung der <strong>K<strong>in</strong>der</strong> ist nicht zw<strong>in</strong>gend.<br />
2. Sie tritt aber häufiger auf als <strong>in</strong> anderen <strong>Familien</strong> (OR<br />
= ca. 6.0).<br />
3. Ihr Auftreten hängt von e<strong>in</strong>er Vielzahl von Faktoren<br />
ab, u.a. dem erlebten psychischen Stress, der<br />
Intensität und Dauer der elterlichen psychischen<br />
Störung, dem Alter des K<strong>in</strong>des, se<strong>in</strong>en Resilienzen<br />
(Widerstandskräften) uvm.
Was bee<strong>in</strong>flusst das<br />
Transmissionsrisiko ?<br />
(1) Dauer und Intensität der Exposition<br />
(2) Schwere der elterlichen psychischen Störung<br />
(3) Genetisches Risiko (Vulnerabilität)<br />
(4) Alter des K<strong>in</strong>des<br />
(5) Stressbewältigungskompetenzen/Resilienzen<br />
(6) Kranke/gesunde Modellpersonen (vor allem<br />
Verwandte) im Umfeld<br />
(7) Intermittierende Lebensereignisse<br />
(8) Mangel an elterlicher Kompetenz (z.B.<br />
E<strong>in</strong>fühlsamkeit, Wärme, sichere B<strong>in</strong>dung)
In e<strong>in</strong>er psychisch belasteten Familie zu<br />
leben, bedeutet vor allem psychischen Stress:<br />
Alltags- und Dauerstress. Die familiale<br />
Situation als Stresssituation:<br />
Stressverarbeitung, Cop<strong>in</strong>g, Stressregulation,<br />
Fehlregulation.<br />
Formen des <strong>Familien</strong>stresses (Schneew<strong>in</strong>d, 1991,<br />
2006; Kle<strong>in</strong>, 2008):<br />
Duldungsstress („Unerträgliches ertragen“)<br />
Katastrophenstress („Blitze<strong>in</strong>schläge im Leben“)<br />
Bewältigungsstress („an se<strong>in</strong>en Problemen<br />
wachsen“)
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong><br />
2. Geschichte des Themas, kl<strong>in</strong>ische Beispiele
Amsterdam, ca. 1880
Claudia Black, Sharon Wegscheider, Janet<br />
Woititz, ab ca. 1969
N<strong>in</strong>a, 12 Jahre, beide Elternteile alkoholabhängig<br />
(<strong>K<strong>in</strong>der</strong>sem<strong>in</strong>are FK Thommener Höhe, ca. 1985)
13. <strong>K<strong>in</strong>der</strong>- und Jugendbericht (2009): Kap.<br />
19.1: <strong>K<strong>in</strong>der</strong> chronisch und psychisch<br />
kranker Eltern<br />
„Im Unterschied zu <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n psychisch kranker<br />
Eltern werden <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> suchtkranker Eltern<br />
zwar breit gefächerte <strong>Hilfen</strong> angeboten, dennoch<br />
kann nicht von e<strong>in</strong>er flächendeckenden<br />
Versorgung gesprochen werden.“<br />
(13. <strong>K<strong>in</strong>der</strong>- und Jugendbericht, 2009, 237).
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong><br />
3. Transmission als Problem und Risiko;<br />
Zahlen, Fakten, Konzepte
Transgenerationalität („vertikale<br />
Komorbidität“)<br />
Das Risiko <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> aus psychisch kranken<br />
und suchtkranken <strong>Familien</strong>, selbst<br />
psychisch zu erkranken, ist 2- bis 6-mal<br />
höher als <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> aus gesunden<br />
<strong>Familien</strong>.<br />
Dennoch s<strong>in</strong>d es nur bis zu zwei Dritteln der<br />
belasteten <strong>K<strong>in</strong>der</strong>, die selbst psychisch<br />
krank und/oder suchtkrank wird.
Risikoverstärker<br />
Lange und <strong>in</strong>tensive Exposition des K<strong>in</strong>des (Quantität,<br />
Qualität)<br />
(Frühe) Psychotraumatisierung<br />
Beide Elternteile betroffen > Mutter > Vater<br />
E<strong>in</strong>zelk<strong>in</strong>d (?)<br />
Frühe > mittlere > späte K<strong>in</strong>dheit<br />
Alle<strong>in</strong>erziehendes Elternteil<br />
Genetische Vulnerabilität<br />
Hohe Zahl negativer Lebensereignisse im elterlichen<br />
Krankheitsverlauf (Unfälle, Verletzungen,<br />
Suizidversuche, Inhaftierungen)
Familiäre Adaption<br />
• Permanente, oft implizite Bee<strong>in</strong>flussung des<br />
<strong>Familien</strong>systems durch die psychische Störung (z.B.<br />
Depression, Alkohol- und Drogenabhängigkeit) e<strong>in</strong>es<br />
<strong>Familien</strong>mitgliedes: Verhaltensnormen, -regeln,<br />
Emotionen, Grenzen, Traumata etc.<br />
• Ausbalancierung des <strong>Familien</strong>systems durch<br />
verschiedene Verhaltensmuster (z.B. Schamabwehr,<br />
Verdrängung, Verleugnung, Kontrolle über den<br />
Abhängigen, Manipulation der häuslichen Umgebung,<br />
Entwicklung von rigiden Rollen, Realitätsverzerrung)<br />
bei e<strong>in</strong>zelnen und im Gesamtsystem<br />
23
Familiale Abwehrmechanismen<br />
„Me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d hat nichts gemerkt“.<br />
(Typische Wirklichkeitskonstruktion suchtkranker<br />
Elternteile)<br />
H<strong>in</strong>tergrund:<br />
Selbstwertdienliche Attribution<br />
Scham- und Schuldgefühl als zentraler <strong>in</strong>trapsychischer Prozess;<br />
Stressregulation durch Suchtmittel beim Abhängigen bzw. durch<br />
Symptombildung oder Resilienz bei den Angehörigen<br />
Abwehr, Verleugnung, Verdrängung und Aggression als zentrale<br />
Reaktionen darauf<br />
Mangelnde Selbstreflexion, übertriebene Ich-Syntonie
(Kle<strong>in</strong> & Zobel, 2001)
<strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong><br />
Bewertung der K<strong>in</strong>dheit und Jugend<br />
<br />
Retrospektive E<strong>in</strong>schätzung der K<strong>in</strong>dheit (bis 12 Jahre)<br />
und der Jugend (12 bis 18 Jahre) [N = 200]<br />
E<strong>in</strong>schätzung<br />
<strong>in</strong> %<br />
COAs<br />
K<strong>in</strong>dheit<br />
K<strong>in</strong>dheit<br />
non-<br />
COAs<br />
Jugend<br />
COAs<br />
Jugend<br />
non-<br />
COAs<br />
unglücklich<br />
49.5<br />
15.1<br />
55.8<br />
34.7<br />
chaotisch<br />
42.7<br />
12.7<br />
59.5<br />
44.3<br />
unbehütet<br />
37.0<br />
8.5<br />
54.7<br />
35.1<br />
unsicher<br />
40.8<br />
11.2<br />
53.9<br />
36.2<br />
(Kle<strong>in</strong> & Zobel, 2001)
Gesundheitliche Gefahren <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> aus<br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong><br />
Die Zahl der Krankenhausaufenthalte liegt<br />
um 24.3 % höher.<br />
Die durchschnittliche Verweildauer bei<br />
stationären Behandlungen liegt um 61.7%<br />
höher (Woodside et al., 1993).<br />
Die behandlungsbezogenen Kosten liegen<br />
um 36.2 % höher (Woodside et al., 1993).<br />
Subjektive Gesundheit: 35.6% der <strong>K<strong>in</strong>der</strong> aus<br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong> (Exp. > 4 Jahre)<br />
geben an, dass sie sich oft krank fühlen (vs.<br />
15.9%) [Kle<strong>in</strong>, 2003].
Hast Du manchmal Angst vor dem Vater?<br />
Elternteil mit<br />
Alkoholdiagnose<br />
ja ne<strong>in</strong> gesamt<br />
Vater 75<br />
(59.5%)<br />
51<br />
(40.5%)<br />
126<br />
Stiefvater 8<br />
(66.7%)<br />
Kontrollgruppe 4<br />
(6.6%)<br />
4<br />
(33.3%)<br />
57<br />
(93.4%)<br />
12<br />
61<br />
N= 251;11- bis 16-Jährige aus nicht kl<strong>in</strong>ischer,<br />
repräsentativer Schülerstichprobe
Relative Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten (OR) <strong>für</strong><br />
Alkoholabhängigkeit bei Töchtern und<br />
Söhnen von Eltern mit Alkoholstörungen<br />
Elterliche<br />
Probleme<br />
mit Alkohol<br />
Männliche Probanden<br />
odds-ratio (OR) <strong>für</strong><br />
Alkoholabhängigkeit<br />
Weibliche Probanden<br />
odds-ratio (OR) <strong>für</strong><br />
Alkoholabhängigkeit<br />
Nur Vater 2.01 ** 8.69 ***<br />
Nur Mutter 3.29 *** 15.94 ***<br />
Beide<br />
Elternteile<br />
18.77 *** 28.00 ***<br />
**: p
Relative Erkrankungsrisiken (OR) <strong>für</strong> Jugendliche <strong>in</strong><br />
alkoholbelasteten <strong>Familien</strong> [Lachner & Wittchen, 1997]<br />
Elternteil mit<br />
Alkoholdiagnose<br />
Diagnose<br />
Jugendliche<br />
Odds ratio<br />
Nur Vater<br />
Nur Mutter<br />
Beide<br />
Nur Vater<br />
Nur Mutter<br />
Beide<br />
Posttraumatische<br />
Belastungsstörung<br />
Depressive<br />
Episode<br />
5.53<br />
5.15<br />
14.77<br />
1.94<br />
2.88<br />
3.20
Psychische Komorbidität<br />
Diese ist bei psychischen Störungen und<br />
so auch <strong>in</strong> entsprechend belasteten<br />
<strong>Familien</strong> nicht die Ausnahme, sondern<br />
überwiegend der Regelfall.<br />
Da<strong>für</strong> gibt es bislang kaum<br />
Berücksichtigung/ Entsprechung <strong>in</strong><br />
Praxis und Forschung.
Konstellationen <strong>in</strong><br />
dysfunktionalen <strong>Familien</strong><br />
Die wichtigsten 9 ACEs s<strong>in</strong>d:<br />
(1) Emotionaler Missbrauch<br />
(2) Körperliche Misshandlung<br />
(3) Sexueller Missbrauch<br />
(4) Emotionale Vernachlässigung<br />
(5) Körperlicher Vernachlässigung<br />
(6) Geschlagene Mutter<br />
(7) Elterliche Komorbidität<br />
(8) Elterliche Trennung und Scheidung<br />
(9) Elternteil im Strafvollzug<br />
Dube et al., 2001
Kategorien widriger K<strong>in</strong>dheitserfahrungen I<br />
(adverse childhood experiences; ACE; Dube et al., 2001)<br />
Kategorie widriger<br />
K<strong>in</strong>dheitserfahrungen<br />
Emotionaler<br />
Missbrauch<br />
Körperliche<br />
Misshandlung<br />
Sexueller<br />
Missbrauch<br />
Elterlicher<br />
Alkoholmissbrauch<br />
Ke<strong>in</strong> Elternteil<br />
Nur Vater<br />
Nur Mutter<br />
Beide Elternteile<br />
Ke<strong>in</strong> Elternteil<br />
Nur Vater<br />
Nur Mutter<br />
Beide Elternteile<br />
Ke<strong>in</strong> Elternteil<br />
Nur Vater<br />
Nur Mutter<br />
Beide Elternteile<br />
Töchter<br />
%<br />
9.0<br />
20.2<br />
21.9<br />
30.5<br />
20.8<br />
35.3<br />
43.8<br />
49.1<br />
20.2<br />
35.1<br />
35.1<br />
47.5<br />
Odds<br />
Ratio<br />
1.0<br />
2.3<br />
2.4<br />
3.7<br />
1.0<br />
1.9<br />
2.6<br />
3.3<br />
1.0<br />
2.0<br />
1.8<br />
3.1<br />
Söhne<br />
%<br />
5.9<br />
14.7<br />
11.4<br />
21.6<br />
24.7<br />
38.6<br />
43.0<br />
52.2<br />
15.8<br />
21.7<br />
29.1<br />
19.8<br />
Odds<br />
Ratio<br />
1.0<br />
2.5<br />
1.8<br />
3.9<br />
1.0<br />
1.8<br />
2.1<br />
3.1<br />
1.0<br />
1.5<br />
2.2<br />
1.3
B<strong>in</strong>dungsmuster bei psychisch kranken<br />
Müttern (Cicchetti et al., 1995)<br />
Erkrankung der Muttedung<br />
Anteil unsicherer B<strong>in</strong>-<br />
bei <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n<br />
schwere Depression 47%<br />
leichte Depression 24%<br />
bipolare Depression 79%<br />
Schwere Angsterkrankungen<br />
80%<br />
Alkoholmissbrauch 52% (davon 35% ambivalent)<br />
Drogenmissbrauch 85% (davon 75% ambivalent)
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong><br />
4. Prävention? Ja! – Und wie?
Formen der Prävention<br />
Nach dem Institute of Medic<strong>in</strong>e (1998), übernommen von<br />
der WHO, bezeichnet Prävention nur jene<br />
Interventionen, die vor der Manifestation e<strong>in</strong>er<br />
Erkrankung e<strong>in</strong>setzen, da<strong>für</strong> wird <strong>in</strong> diesem prämorbiden<br />
Bereich aber genauer differenziert:<br />
Universelle Prävention: Für alle Personen nützliche<br />
Maßnahmen der Gesundheitsförderung<br />
Selektive Prävention: Schwerpunktprävention <strong>für</strong> Personen<br />
mit erhöhtem Erkrankungsrisiko<br />
Indizierte Prävention: Interventionen bei Personen mit<br />
manifestem Risiko- oder Problemverhalten
4. Prävention? Ja! – Und wie?<br />
Lösung Nr. 1: Selektive und <strong>in</strong>dikative Prävention<br />
im Rahmen empirischer Präventionsforschung
Trampol<strong>in</strong> – e<strong>in</strong> evidenzbasiertes<br />
modulares Präventionskonzept <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong><br />
aus <strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong><br />
Michael Kle<strong>in</strong>, Sonja Brön<strong>in</strong>g, Diana Moesgen & Ra<strong>in</strong>er Thomasius<br />
Deutsches Zentrum <strong>für</strong> Suchtfragen<br />
des K<strong>in</strong>des- und Jugendalters (DZSKJ)
Trampol<strong>in</strong>: Modul<strong>in</strong>halte<br />
10. Eltern sensibilisieren<br />
und<br />
stärken (Teil 1)<br />
9. Positives Abschiednehmen<br />
8. Hilfe und Unterstützung e<strong>in</strong>holen<br />
7. Verhaltensstrategien <strong>in</strong> der Familie erlernen<br />
6. Probleme lösen und Selbstwirksamkeit erhöhen<br />
5. Mit schwierigen Emotionen umgehen<br />
4. Wissen über Sucht und Süchtige vergrößern<br />
3. Über Sucht <strong>in</strong> der Familie reden<br />
2. Selbstwert/positives Selbstkonzept stärken<br />
1. Vertrauensvolle Gruppenatmosphäre schaffen<br />
10. Eltern sensibilisieren<br />
und<br />
stärken (Teil 2)
Forschungsdesign TRAMPOLIN<br />
• prospektives, randomisiert-kontrolliertes Untersuchungsdesign<br />
(RCT)<br />
• Befragung von Eltern und <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n zu drei Messzeitpunkten: vor den<br />
Gruppen, direkt nach der Gruppe, 6 Monate nach Ende der Gruppe<br />
• <strong>K<strong>in</strong>der</strong>: Interviews, Eltern: Fragebögen<br />
• zufällige Zuteilung der <strong>K<strong>in</strong>der</strong> auf UG und KG
Ziele der Intervention<br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong>:<br />
• Erlernen effektiver Stressbewältigungsstrategien<br />
(Umgang mit Emotionen, Problemlösestrategien <strong>in</strong> der<br />
Familie, Hilfesuchverhalten)<br />
• Reduzierung der psychischen Belastung durch<br />
Auflösung des Tabuthemas Sucht<br />
• Erhöhung des Kenntnisstandes der <strong>K<strong>in</strong>der</strong> zur<br />
Wirkung von Alkohol/Drogen und dem Effekt von Sucht<br />
auf die betroffene Person und deren Familie<br />
• Erhöhung des Selbstwerts/Aufbau e<strong>in</strong>es positiven<br />
Selbstkonzepts<br />
• Erhöhung der Selbstwirksamkeitserwartung
Mehrwert „Trampol<strong>in</strong>“ 1: Suchtspezifisches Wissen<br />
geschätzte Differenzmittelwerte des Indexes "Wissen"<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
-0,5<br />
t1 t2 t3<br />
Kontrollgruppe<br />
F = 32.41<br />
p =
Mehrwert „Trampol<strong>in</strong>“ 1: Konstruktive Emotionsregulation<br />
geschätzte Mittelwerte der Differenzen der Skala konstruktiv-palliative<br />
Emotionsregulation<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
-0,5<br />
-1,0<br />
*** p < .001; ** p < .01; * p < .05<br />
auch nach Kontrolle <strong>für</strong> Alter und Geschlecht<br />
t1 t2 t3<br />
Hüpfburg<br />
Trampol<strong>in</strong><br />
F = 5.24<br />
p =
Mehrwert „Trampol<strong>in</strong>“ 2: Probleme gemäß SDQ- Summenskala<br />
geschätzte Mittelwerte der Differenzen der SDQ-Summenskala<br />
0,0<br />
-0,5<br />
-1,0<br />
-1,5<br />
-2,0<br />
-2,5<br />
-3,0<br />
*** p < .001; ** p < .01; * p < .05<br />
auch nach Kontrolle <strong>für</strong> Alter und Geschlecht<br />
t1 t2 t3<br />
Hüpfburg<br />
F = 3.53<br />
p =
Tra<strong>in</strong>erschulungen im Oktober/November 2014 an<br />
der KatHO NRW, Abtlg. Weiterbildung:<br />
TRAMPOLIN PLUS (<strong>K<strong>in</strong>der</strong> suchtkranker und<br />
psychisch kranker Eltern)<br />
www.projekt-trampol<strong>in</strong>.de
4. Prävention? Ja! – Und wie?<br />
Lösung Nr. 2: Resilienzförderung
Intrapsychische protektive Faktoren <strong>für</strong><br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong> und Jugendliche (Werner, 1986):<br />
E<strong>in</strong> Temperament des K<strong>in</strong>des,<br />
das positive Aufmerksamkeit hervorruft.<br />
Durchschnittliche Intelligenz und ausreichende<br />
Kommunikationsfähigkeit, auch im Schreiben.<br />
Stärkere allgeme<strong>in</strong>e Leistungsorientierung<br />
E<strong>in</strong>e verantwortliche, sorgende E<strong>in</strong>stellung<br />
Positives Selbstwertgefühl<br />
Internale Kontrollüberzeugung (<strong>in</strong>ternal locus of control)<br />
Glaube an Selbsthilfemöglichkeiten.<br />
Soziale protektive Faktoren:<br />
Viel Aufmerksamkeit und ke<strong>in</strong>e längeren<br />
Trennungen während des Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dalters<br />
Kont<strong>in</strong>uierliche Begleitperson (car<strong>in</strong>g and lov<strong>in</strong>g person)<br />
Ke<strong>in</strong>e weiteren Geburten <strong>in</strong> den beiden ersten Lebensjahren<br />
Ke<strong>in</strong>e schweren elterlichen Konflikte bis zum zweiten Lebensjahr.
Parentifzierung: <strong>K<strong>in</strong>der</strong> werden zu Eltern
Resilienzen <strong>für</strong><br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong> von Suchtkranken I (nach Wol<strong>in</strong> &<br />
Wol<strong>in</strong>, 1995)<br />
• Ahnung, Wissen, E<strong>in</strong>sicht, z.B. dass mit der<br />
drogenabhängigen Mutter etwas nicht stimmt<br />
• Unabhängigkeit, z.B. sich von den Stimmungen <strong>in</strong> der<br />
Familie nicht mehr bee<strong>in</strong>flussen zu lassen<br />
• Beziehungsfähigkeit, z.B. <strong>in</strong> eigener Initiative<br />
B<strong>in</strong>dungen zu psychisch gesunden und stabilen<br />
Menschen aufzubauen<br />
• Initiative, z.B. <strong>in</strong> Form von sportlichen und sozialen<br />
Aktivitäten
Resilienzen <strong>für</strong><br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong> von Suchtkranken II<br />
• Kreativität, z.B. <strong>in</strong> Form von künstlerischem Ausdruck<br />
•Humor, z.B. <strong>in</strong> Form von Ironie und selbstbezogenem<br />
Witz als Methode der Distanzierung<br />
•Moral, z.B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es von den Eltern<br />
unabhängigen stabilen Wertesystems.<br />
Merke: Neben der Individualresilienz (z.B. von<br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong>n) ist die <strong>Familien</strong>resilienz zu fördern. Diese<br />
betrifft die Stressresistenz des ganzen<br />
Lebenssystems (z.B. durch Förderung gesunder<br />
und heilsamer Rituale).
Resilienz: Kraft und Ausdauer unter Stress
Def<strong>in</strong>ition <strong>Familien</strong>resilienz<br />
Charakteristiken, Dimensionen und<br />
Eigenschaften von <strong>Familien</strong>, welche den<br />
Mitgliedern und den <strong>Familien</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />
helfen, widerstandsfähig gegenüber<br />
Störungen und Krankheiten <strong>in</strong> Anbetracht<br />
von Wandel und anpassungsfähig <strong>in</strong><br />
Anbetracht von Krisensituationen zu se<strong>in</strong><br />
(modifiziert und erweitert nach McCubb<strong>in</strong> &<br />
McCubb<strong>in</strong>, 1988).
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>suchtbelasteten</strong> <strong>Familien</strong><br />
5. Weitere <strong>Hilfen</strong>? Ja, unbed<strong>in</strong>gt!
“I didn´t Cause it.<br />
Ican´t Control it.<br />
I can´t Cure it.<br />
The Seven C´s:<br />
But<br />
I can help take Care of myself by<br />
Communicat<strong>in</strong>g feel<strong>in</strong>gs<br />
Mak<strong>in</strong>g good Choices and<br />
Celebrat<strong>in</strong>g myself.”<br />
(aus: Children´s program kit, SAMSHA, 2003)
Ausgangssituation <strong>in</strong> den Hilfesystemen<br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong> suchtkranker Eltern<br />
… erhalten nur <strong>in</strong> 10% aller Fälle <strong>Hilfen</strong>,<br />
wenn ihre Eltern <strong>Hilfen</strong> im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Suchtbehandlung erhalten (EBIS, 1998)
Ausgangssituation <strong>in</strong> den Hilfesystemen<br />
<strong>K<strong>in</strong>der</strong> suchtkranker Eltern<br />
… s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Jugendhilfe nach wie vor e<strong>in</strong> überwiegend<br />
„bl<strong>in</strong>der Fleck“.<br />
aber: Fast 40% von 423 im Rahmen von<br />
Jugendhilfemaßnahmen betreuten <strong>K<strong>in</strong>der</strong>n weisen e<strong>in</strong><br />
Elternteil mit e<strong>in</strong>em Alkoholproblem auf; fast alle<br />
alkoholabhängigen Mütter, die e<strong>in</strong>en Partner haben,<br />
leben mit e<strong>in</strong>em alkoholabhängigen Mann zusammen,<br />
was <strong>für</strong> die betroffenen <strong>K<strong>in</strong>der</strong> e<strong>in</strong>e doppelte<br />
Exposition mit Suchtproblemen bedeutet (H<strong>in</strong>ze &<br />
Jost, 2006)
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> von<br />
Suchtkranken<br />
1.Strukturelle <strong>Hilfen</strong> (Alkohol und Drogen:<br />
Konsumkultur, Image, Verfügbarkeit,<br />
Besteuerung, Legales Alter, Repression,<br />
Legalität, Toleranz, Medienkontrolle, Regulation<br />
und Steuerung, Mental-Health-Movement)
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong> von<br />
Suchtkranken<br />
2. Früh<strong>in</strong>tervention<br />
3. Resilienzförderung<br />
4. Optimierung des Suchtbehandlungssystems<br />
5. Erziehungskompetenzprogramme<br />
6. Selektive und <strong>in</strong>dikative Prävention stärken
MUT (2006): Substituierte Mütter<br />
Mehr MUT (2012/13):<br />
Alkoholabhängige Schwangere<br />
MUT hoch 2: Substituierte Mütter und<br />
Väter<br />
MUT!<br />
Förderung der<br />
Erziehungskompetenz und<br />
der Mutter-K<strong>in</strong>d-Interaktion<br />
<strong>für</strong> substituierte Mütter<br />
Mütter-Unterstützungs<br />
Unterstützungs-<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
E<strong>in</strong> Projekt des Deutschen Instituts <strong>für</strong><br />
Sucht- und Präventionsforschung<br />
(DISuP), KatHO NRW; Köln
<strong>Hilfen</strong>: strukturell und <strong>in</strong>dividuell<br />
Bei den künftig notwendigen <strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>K<strong>in</strong>der</strong><br />
psychisch kranker Eltern geht es vor allem um:<br />
(1) Ausweitung der fachlichen Perspektive vom<br />
betroffenen Individuum zum mitbetroffenen<br />
System<br />
(2) Bewusstse<strong>in</strong>sentwicklung <strong>für</strong><br />
Transmissionsprozesse <strong>in</strong> <strong>Familien</strong><br />
(3) Verankerung selektiver Prävention und früher<br />
<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> gefährdete <strong>K<strong>in</strong>der</strong> und Jugendliche
Themen <strong>für</strong> <strong>Familien</strong>orientierung <strong>in</strong><br />
den Hilfesystemen<br />
Eigene Herkunftsfamilie<br />
Motivation zur Elternschaft<br />
Probleme und Defizite bzw. Ressourcen <strong>in</strong><br />
Erziehung und K<strong>in</strong>desentwicklung<br />
Erziehungskompetenzförderung und<br />
Erziehungsberatung (konkret)<br />
umfassenden Hilfeplan (unter Berücksichtigung<br />
von Mental-Health-Aspekten) erstellen und<br />
prozessoral evaluieren
Anforderungen an gel<strong>in</strong>gende, effektive<br />
Prävention<br />
frühzeitig<br />
nachhaltig<br />
glaubwürdig<br />
verhaltens- und verhältnisorientiert<br />
<strong>in</strong>formativ<br />
evidenzbasiert<br />
transgenerational, risikoorientiert selektiv<br />
„Ke<strong>in</strong>er geht verloren“ <strong>in</strong>klusiv
Konsequenzen<br />
Für suchtbelastete <strong>Familien</strong> bieten sich folgende<br />
Interventionsmethoden im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es konzertierten,<br />
koord<strong>in</strong>ierten Vorgehens an:<br />
(1) früh e<strong>in</strong>setzen (Früh<strong>in</strong>tervention)<br />
(2) das vorhandene Risiko adäquat wahrnehmen und<br />
bearbeiten (selektive Prävention)<br />
(3) umfassend und dauerhaft s<strong>in</strong>d (Case Management)<br />
(4) die ganze Familie e<strong>in</strong>schließen (<strong>Familien</strong>beratung<br />
und/oder –therapie)<br />
(5) die Motivation zu guter Elternschaft und<br />
Suchtbewältigung verknüpfen (Motivational<br />
Interview<strong>in</strong>g)<br />
(6) die Resilienzen fördern bzw. entwickeln<br />
(Ressourcenorientierung)
Die Module im Programm<br />
SCHULTERSCHLUSS
www.kidkit.de
www.encare.<strong>in</strong>fo / www.encare.at/<br />
www.encare.de
Nieders. Landesstelle <strong>für</strong><br />
Jugendschutz
Relevante Internetadressen<br />
www.disup.de<br />
www.kidkit.de<br />
www.nacoa.de<br />
www.encare.<strong>in</strong>fo bzw. www.encare.de bzw. www.encare.at<br />
Referent:<br />
Prof. Dr. Michael Kle<strong>in</strong><br />
Katholische Hochschule Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (KatHO NRW)<br />
Deutsches Institut <strong>für</strong> Sucht- und Präventionsforschung (DISuP)<br />
Wörthstraße 10<br />
D-50668 Köln<br />
Email: Mikle@katho-nrw.de