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Profil- GEMEiNDEBriEf - 2/2013 - Ev. Kirchengemeinde Essen ...

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Andacht<br />

Alles ist eine Frage des Maßstabs!<br />

Das hören wir, wenn es um Arm und<br />

Reich geht. Ja, es stimmt: Gemessen an<br />

den Ärmsten der Welt ist wohl jeder<br />

Mensch, der in unserem Land leben<br />

darf, reich. Sehr reich. Aber gemessen<br />

an den Reichsten unseres Landes?<br />

Alles ist eine Frage des Maßstabs?<br />

Das leuchtet ein. Im Blick auf das Geld,<br />

im Blick auf unsere Leistungsfähigkeit,<br />

auch im Blick auf unser Alter. Einmal<br />

sagte eine weit über 90-jährige Frau<br />

im Blick auf die 75-Jährigen zu mir:<br />

„Wissen Sie, so viel kann ich mit diesen<br />

jungen Leuten nicht anfangen.“ Das hat<br />

mich nachdenklich gemacht. Hatte sie<br />

nicht ein wenig recht?<br />

Alles ist eine Frage des Maßstabs?<br />

Aber in einem Fall gilt das doch wohl<br />

nicht. Dann nämlich, wenn es um Leben<br />

und Tod geht. Ein bisschen Leben, ein<br />

bisschen tot – halbtot eben – das geht<br />

vielleicht noch. Wenn Ärzte an dieser<br />

Grenze arbeiten, wird es schwierig. Wie<br />

oft haben wir das schon erlebt. Weil<br />

sie Entscheidungen treffen müssen, die<br />

kaum zu treffen sind.<br />

Denn gilt nicht auch: einmal tot – immer<br />

tot?<br />

Und das Umgekehrte gilt gerade nicht:<br />

einmal lebendig – immer lebendig.<br />

Im Gegenteil: Wir wissen, dass alles<br />

Leben unvermeidlich dem Tod entgegengeht<br />

und dann nicht mehr ist.<br />

Und das ist gewiss keine Frage unseres<br />

Maßstabes mehr. Das ist totsicher – im<br />

wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Alles ist eine Frage des Maßstabs?<br />

Gerade im Blick auf das Kostbarste, was<br />

wir Menschen haben, stimmt es eben<br />

nicht. Jedenfalls nicht nach unseren<br />

Maßstäben.<br />

Alles ist eine Frage des Maßstabs!<br />

Die Passionszeit und die Osterzeit, sie<br />

lehren uns, dass Gott andere Maßstäbe<br />

hat als wir. Gerade im Blick auf das<br />

Kostbarste, was wir haben: unser Leben.<br />

Es kommt von ihm. Es geht zu ihm. Und<br />

es BLEIBT bei ihm. Das ist die Aussage<br />

des Monatsspruches, der uns durch den<br />

März begleitet:<br />

„Gott ist doch nicht ein Gott der<br />

Toten, sondern der Lebenden. Für ihn<br />

sind alle lebendig!“ (Lukas 20,38)<br />

Bei Gott ist das Urteil zu Gunsten des<br />

Lebens gefallen. Unseres Lebens. Und<br />

gegen den Tod. Das ist sein Maßstab,<br />

an dem er alles misst.<br />

Ist es da nicht an der Zeit, dass wir<br />

unsere Maßstäbe verändern? Wenn<br />

wir staunend vor beginnendem Leben<br />

stehen? Wenn wir um unsere Toten<br />

trauern? Wenn wir über unsere eigene<br />

– begrenzte – Lebenszeit nachdenken?<br />

Wenn wir beginnen, die Lebenden auf<br />

neue Weise wertzuschätzen?<br />

Denken Sie es an – wenn Sie in die<br />

Passionszeit gehen und sich auf Ostern<br />

freuen. Denn mit dem Ostermorgen<br />

wird es klar: „Für IHN sind alle lebendig!“<br />

Ihr Joachim Lauterjung<br />

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