Gemeindebrief - Heeslinger

2 Auf ein Wort
Zur Ruhe kommen...
Mitten in aller Hektik und Arbeit
eine Andacht über das Ruhe-Finden
schreiben. So ist es ja sicher oft auch
bei Ihnen und Euch. Klar wissen wir,
dass es wichtig ist, zur Ruhe zu kommen,
durchzuatmen, Gott unter vier
Augen zu begegnen. Aber wann denn
bloß und wie?
Was ist zur Ruhe kommen wirklich?
Morgens nach dem Aufstehen 10
Minuten Stille Zeit zu machen? Ein
Wochenende im Kloster verbringen?
Eine Nacht im Gebetsraum?
Ich denke, es ist nicht die Uhrzeit
oder der Ort, den wir wählen. Zur
Ruhe kommen heißt: Das menschliche
System herunterfahren und alles,
was uns Freude macht, uns belastet,
was uns beschäftigt und unruhig
macht, bei Gott abgeben, loslassen.
Das ist wie Ausatmen und Einatmen,
wie Schlafen und Wachsein. Wo es
an Ruhe fehlt, da rinnen uns unsere
Kräfte und Tage durch die Hände.
Genauso wichtig wie eine gesunde
Portion Schlaf ist doch die Ausgeglichenheit
zwischen Ruhe und Aktion,
körperlich und auch geistlich. Und
das ist kein neuer Trend unserer Zeit,
sondern eine Einladung von Gott,
unserem Herrn, selbst!
In Jesaja 30 steht geschrieben: „So
spricht der Herr, der heilige Gott
Israels: ‚Kehrt doch um zu mir, und
werdet ruhig, dann werdet ihr gerettet!
Vertraut mir und habt Geduld,
dann seid ihr stark!“, und auch Jesus
lädt uns ein: „Kommt alle her zu mir,
die ihr euch abmüht und unter eurer
Last leidet! Ich werde euch Frieden geben.
[...] Bei mir findet ihr, was eurem
Leben Sinn und Ruhe gibt. (Matthäus
11, 28+29), und der Psalmist betet
im 131. Psalm: „Ich bin zur Ruhe
gekommen. Mein Herz ist zufrieden
und still. Wie ein Kind in den Armen
seiner Mutter, so ruhig und geborgen
bin ich bei dir.“
Gott lädt uns ein, in seinen Armen
ruhig zu werden, einfach da zu sein:
Atmen und sein.
„Aber sei nur stille zu Gott, meine
Seele; denn er ist meine Hoffnung.“
Psalm 62, 6
In so manchen Situationen ist es viel
leichter gesagt als getan, diese Einladung
anzunehmen. Allerdings kann
man sich an Ruhe genau so gewöhnen
wie an Stress, es muss also geübt
werden, das Zur-Ruhe-Kommen, das
Zurückkommen in Gottes Schoß.
Wenn Gott unsere Hoffnung ist, die
Hoffnung unseres Lebens, oder auch