GEMEINDEBRIEF - kirche-mv.de

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Am 9. Oktober war die Marienkirche
Ort des Gedenkens an die
Opfer des ersten Luftangriffs auf
Anklam vor 70 Jahren. Aus unserer
amerikanischen Partnerkirche,
der United Church of Christ,
erreichte uns ein bewegendes
Grußwort, das wir in Auszügen
hier noch einmal veröffentlichen
wollen. Den vollen Wortlaut finden
Sie auf der Internet-Seite unserer
Gemeinde.
"Die millionenfachen Toten des
zweiten Weltkriegs, darunter die
von dieser Stadt, die der Krieg
hinterließ, und das millionenfache
Leid, das heute noch in vielen
Herzen diesseits und jenseits
des Atlantik schmerzhaft lebendig
geblieben ist, darf nicht in die
Vergessenheit abgeschoben
werden! Der Toten und des Leides
müssen wir gedenken!
Sind die Opfer des Angriffs unserer
Luftwaffe auf Ihre Stadt alle
umsonst gestorben? Für die Antwort
auf diese Frage tragen alle,
die wir heute hier versammelt
sind, eine Mitverantwortung. Diese
Frage sollte schwer auf unseren
Herzen liegen - und zwar
nicht nur der Toten wegen, sondern
auch um der Gegenwart
und der Zukunft der Menschheit
GRUSSWORT AUS DEN USA
willen. Wo Frieden und Gerechtigkeit
versagen, da ist Gewalttätigkeit
wieder schnell zur Hand. Da
werden Menschen in Angst versetzt,
verletzt und getötet. Wenn
wir das zulassen, dann haben wir,
die wir hier zusammenstehen,
aus der Vergangenheit nichts gelernt.
Und die Toten, derer wir
heute gedenken, sind umsonst
gestorben. Ihrer gedenken heißt
Umdenken!
Die United Church of Christ nennt
sich eine Just Peace Church, eine
sich zum gerechten Frieden
bekennende Kirche. Sie bezeugt
damit, dass es ohne Gerechtigkeit
keinen wahren Frieden geben
kann.
[...] Dass wir heute mit Ihnen hier
sind bedeutet, dass wir der Gebete
und der Einsichten unserer
Brüder und Schwestern in
Anklam bedürfen, damit die United
Church of Christ nicht den
Mut verliert, gegenüber dem amerikanischen
Staat sich energisch
für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.
Halten Sie uns bei unserem
Selbstbekenntnis, eine
Just Peace Church zu sein, bei
unserer Pflicht, für Frieden und
Gerechtigkeit zu kämpfen. Denn
tun wir das nicht, entehren wir
damit die Toten ihrer Stadt."