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„Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“

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Brot für die Welt<br />

Im Supermarkt, der von der kleinen Molkerei<br />

beliefert wird, kostet der Liter Frischmilch 70<br />

Cent. Direkt d<strong>an</strong>eben steht das Milchpulver<br />

aus Europa. Ein Liter Milch aus Pulver<br />

kostet gerade mal 30 Cent. Obwohl Burkina<br />

Faso das drittärmste L<strong>an</strong>d der Welt ist, liegt<br />

der Verkaufspreis für Milchpulver selbst dort<br />

unter den Herstellungskosten. Die Folgen<br />

für die Milchproduzenten sind verheerend.<br />

Die Witwe Mariam Traoré ernährt ihre g<strong>an</strong>ze<br />

Familie mit dem Verkauf von vier Litern<br />

Milch am Tag. Von ihren höchstens zwei<br />

Euro Tageseinnahmen muss sie die Hälfte<br />

wieder für Viehfutter ausgeben.<br />

Warum die Milch aus Europa in den letzten<br />

Monaten noch billiger geworden ist, können<br />

sich die Menschen <strong>nicht</strong> erklären. „Wie<br />

schafft Europa das nur?“, fragen sie sich.<br />

„Zusätzlich zu den Milchauszahlungspreisen<br />

müssen die europäischen Molkereien noch für die Milchpulverherstellung, die<br />

Tr<strong>an</strong>sportkosten <strong>und</strong> die Verpackung bezahlen. Dennoch bieten sie billiger <strong>an</strong> als<br />

unsere Bauern.“ Wie stark der Importpreis für Milchpulver innerhalb von nur 14<br />

Monaten gesunken ist, macht folgende Grafik deutlich:<br />

Die überschüssigen Mengen<br />

Europas werden exportiert, wobei<br />

die EU fast vollständig die Differenz<br />

zwischen Weltmarktpreis <strong>und</strong><br />

höherem Preis in der EU durch<br />

Subventionen von jährlich etwa 1,5<br />

Milliarden Euro <strong>an</strong> die Exportunternehmen<br />

ausgleicht.<br />

In den Entwicklungsländern werden<br />

Kleinbauernfamilien dadurch ihrer<br />

Existenzgr<strong>und</strong>lage beraubt.<br />

Brot für die Welt fordert daher, dass Entwicklungsländer zum Aufbau <strong>und</strong> Erhalt<br />

einer einheimischen Milchwirtschaft Schutzzölle erheben dürfen, ohne unter<br />

massiven Druck der Welth<strong>an</strong>delsorg<strong>an</strong>isation WTO <strong>und</strong> der Weltb<strong>an</strong>k zu geraten.<br />

Brot für die Welt fördert ein Programm im Nordwesten <strong>und</strong> Westen Kameruns.<br />

200 Bäuerinnen <strong>und</strong> Bauern, die kaum Zug<strong>an</strong>g zu Ressourcen wie L<strong>an</strong>d <strong>und</strong><br />

Wasser haben, werden die Gr<strong>und</strong>lagen der Milchviehhaltung vermittelt. So lernen<br />

sie über Futtergewinnung, Tierges<strong>und</strong>heit, Aufzucht <strong>und</strong> Haltung von Milchvieh.<br />

Aber auch Fragen der Vermarktung von Milch <strong>und</strong> Milchprodukten sind Teil der<br />

Kurse. Die Bäuerinnen <strong>und</strong> Bauern bekommen nach der Ausbildung eine Milchkuh.<br />

Nach dem „Gib das Geschenk weiter“- Prinzip wird das erste weibliche Kalb <strong>an</strong><br />

eine <strong>an</strong>dere ausgebildete Familie, die noch keine Kuh besitzt, weitergegeben.

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