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Newsletter Nr. 1 - Kita-Server Rheinland-Pfalz

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Ludwigshafen, September 2006<br />

<strong>Newsletter</strong> <strong>Nr</strong>. 1<br />

Liebe Teilnehmerinnen des<br />

Projekts BeobAchtung & ErziehungsPartnerschaft!<br />

Nun ist es schon fünf Monate her, seit wir<br />

uns im März im Heinrich-Pesch-Haus zum<br />

offiziellen Auftakt des Projektes das erste<br />

Mal zusammengefunden haben. Wir sind<br />

also schon „mittendrin“ und trotzdem<br />

möchten wir Sie hiermit herzlich begrüßen:<br />

Begrüßen zum ersten <strong>Newsletter</strong>, den wir<br />

als Projektteam für Sie zusammengestellt<br />

haben.<br />

Warum so ein <strong>Newsletter</strong>? Der Wunsch,<br />

sich noch intensiver auszutauschen, wurde<br />

von Ihnen auf und im Anschluss an<br />

einige der Fortbildungsveranstaltungen<br />

geäußert, und wir als Team haben uns<br />

Gedanken gemacht, wie wir diesem<br />

Wunsch entsprechen können. Denn angesichts<br />

Ihrer großen zeitlichen Belastungen<br />

erscheint es kaum möglich, noch weitere<br />

Treffen zu organisieren, und alle „unter<br />

einen Hut“ zu bringen. Deshalb ist dieser<br />

<strong>Newsletter</strong> ein Angebot von unserer Seite,<br />

Erfahrungen, Informationen und Themen<br />

rund ums Projekt nicht nur über zufällige<br />

Kontakte und Gespräche zwischen einzelnen<br />

Kolleginnen und Kollegen auszutauschen,<br />

sondern allen interessierten Teilnehmerinnen<br />

des Projekts zugänglich zu<br />

machen. Dies schließt natürlich auch Träger<br />

und Elternvertreter ein, die sich über<br />

das Projekt informieren möchten.<br />

Unser Anliegen ist es, die Veränderungen,<br />

die durch das Projekt in den Einrichtungen<br />

eingeleitet wurden, nachhaltig zu sichern.<br />

Der Weg, den Sie vor einigen Monaten in<br />

Ihrer Einrichtung eingeschlagen haben,<br />

soll ja auch nach Ablauf der Projektzeit<br />

fortgesetzt werden. Hierfür ist es sicherlich<br />

hilfreich, wenn ein fachlicher Austausch<br />

stattfindet, und ein <strong>Newsletter</strong> ist, das zeigen<br />

Erfahrungen aus vielen anderen Bereichen,<br />

ein gutes Hilfsmittel hierfür.<br />

Wir sind der Ansicht, dass das Internet<br />

noch intensiver und selbstverständlicher<br />

als bisher Ihre Arbeit unterstützen und<br />

ergänzen sollte. Wie Sie wissen, wurde im<br />

Juli der <strong>Kita</strong>-<strong>Server</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> freigeschaltet<br />

(http://www.kita.rlp.de/), der<br />

sich speziell an die pädagogischen Fachkräfte<br />

von Kindertageseinrichtungen richtet.<br />

Dies zeigt wieder einmal, wie wichtig<br />

die Nutzung des Mediums wird, um auf<br />

dem Laufenden zu bleiben, was Fortbildungen,<br />

Fördermöglichkeiten und Fachinformationen<br />

anbelangt. Kurzum, wir betrachten<br />

den <strong>Newsletter</strong> auch als einen<br />

Einstieg in das für einige von Ihnen vielleicht<br />

noch neue Medium.<br />

Themen<br />

Ihr Projektteam<br />

Aktuelles aus dem Projekt<br />

Schwerpunktthema:<br />

Stärken- oder ressourcenorientiertes<br />

Beobachten<br />

Ausblick: Zum weiteren Projektverlauf<br />

Sie sind gefragt!<br />

Tipps und Termine<br />

1


Diesen ersten <strong>Newsletter</strong> haben wir als<br />

Projektteam erstellt. Wir wünschen uns<br />

aber, dass die folgenden <strong>Newsletter</strong> mit<br />

Ihrer Unterstützung entstehen, dass Sie<br />

selbst kleine Beiträge über Ihre Erfahrungen<br />

oder Erlebnisse im Projekt sammeln<br />

und uns zur Verfügung stellen. Erst dann<br />

wird es wirklich ein lebendiger Brief über<br />

Neuigkeiten, die uns alle interessieren. Die<br />

<strong>Newsletter</strong> werden in lockerer Folge per<br />

Email-Verteiler an Sie, die Leitungen der<br />

Einrichtungen, verschickt und wir bitte Sie<br />

sehr, ihn an Ihre Teams und sonstige Interessierte<br />

weiterzureichen.<br />

Nun bleibt uns nur noch, Ihnen ein paar<br />

ruhige Minuten und viel Freude beim Lesen<br />

des ersten <strong>Newsletter</strong>s zu wünschen!<br />

Herzlichst grüßt Sie<br />

Ihr Projektteam<br />

Ihr Projektteam<br />

von links: Doris Reemen, Dörte Weltzien, Susanne<br />

Viernickel, Anne Kebbe, Alida Zaanen, Gieselheid Rätz<br />

Projektteam:<br />

Prof. Dr. Susanne Viernickel<br />

Dr. Dörte Weltzien<br />

Dipl. Päd. Anne Kebbe<br />

Dipl. Soz. Päd. Doris Reemen<br />

Projektträger:<br />

Prot. Kirchenbezirk Ludwigshafen<br />

Ansprechpartner:<br />

Alida Zaanen<br />

Jürgen Leuz<br />

Projektbüro:<br />

Gieselheid Rätz<br />

Prot. Kirchenbezirk Ludwigshafen<br />

Lutherstraße 1<br />

67059 Ludwigshafen<br />

Tel. 0621 - 54 93 406<br />

Fax: 0621 - 57 23 038<br />

gieselheid.raetz@evkirchepfalz.de<br />

Aktuelles aus dem Projekt<br />

Arbeiten in der Lernwerkstatt: Rückblicke<br />

auf die zweitätige Fortbildung „Entwicklungswissenschaftliche<br />

Grundlagen“<br />

im April/Mai 2006<br />

Für unsere erste intensive Fortbildung<br />

hatten wir gleich mehrere Ziele: Kennen<br />

lernen und vertraut werden; Lernfreude<br />

aktivieren; entwicklungsbezogenes Wissen<br />

auffrischen und ergänzen; Wissens-<br />

Transfer in die Teams. Die Methode<br />

„Lernwerkstatt“ erschien uns besonders<br />

geeignet, dieses Zielensemble „unter einen<br />

Hut“ zu bringen. Dass wir mit dieser<br />

Methodenentscheidung richtig lagen, zeig-<br />

2


te sich rasch an der konzentrierten, engagierten<br />

und konstruktiven Zusammenarbeit<br />

in den einzelnen Lernwerkstätten. Die<br />

Themen der Werkstätten wurden zu Anfang<br />

in einer ausführlichen Problemanalyse<br />

(In welchen Situationen komme ich an<br />

meine Grenzen?) entwickelt und so hatten<br />

alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit,<br />

über eigene Fragestellungen<br />

nachzudenken und zu forschen. So konnten<br />

beeindruckende Ergebnisse präsentiert<br />

werden (sie sind auch im Original im<br />

Projektbüro aufbewahrt und abrufbar).<br />

Unsere Hoffnung: die Methode „Lernwerkstatt“<br />

wird auch für das Teamlernen genutzt,<br />

denn Wissen lässt sich nur sehr<br />

begrenzt transportieren. Was in einer<br />

Lernwerkstatt gelernt wurde, geht in den<br />

eigenen Wissensschatz ein.<br />

Schritt 6: Präsentation der Arbeitsergebnisse<br />

vorbereiten.<br />

Schritt 7: Präsentation des Arbeitsergebnisses/Kommentierung<br />

und Diskussion.<br />

Stimmen zur Fortbildung: Evaluation<br />

Die Evaluation, an der sich alle Teilnehmerinnen<br />

zum Abschluss des Moduls beteiligt<br />

haben, zeigte ein sehr positives Bild.<br />

Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmerinnen<br />

schätzten das Thema der Fortbildung<br />

als sehr gut ausgewählt und die<br />

Methode „Lernwerkstatt“ als sehr geeignet<br />

ein. Damit bestätigte sich auch im Rückblick<br />

unsere Einschätzung, dass die Fortbildung<br />

für alle Beteiligten – auch für uns! -<br />

eine gelungene und wertvolle Erfahrung<br />

war.<br />

Arbeiten in der Lernwerkstatt<br />

Lernschritte in der Lernwerkstatt:<br />

Schritt 1: Erinnertes Wissen zur Fragestellung<br />

sammeln.<br />

Schritt 2: Eigene Fragen an das ausgewählte<br />

Thema stellen.<br />

Schritt 3: Studium im Lernquellenpool und<br />

Notizen anfertigen.<br />

Schritt 4: Ordnen und überarbeiten der Notizen.<br />

Schritt 5: Erkenntnisse in der Lerngruppe diskutieren.<br />

Der thematische und methodische Einstieg<br />

war geschafft.<br />

An der Fortbildung fand ich gut...<br />

Neue Methoden kennen zu lernen - Sich intensiv<br />

mit Kollegen auszutauschen - Atmosphäre,<br />

Offenheit, Gemeinschaft - Gute Teamleitung,<br />

Hilfestellung, organisatorischer Ablauf - Methode<br />

der Lernwerkstatt, Vielzahl an Fachlichkeit,<br />

Unterstützung durch pädagogische Begleitung<br />

- Viele neue Denkanstöße, Austausch<br />

mit Erzieherinnen aus anderen Einrichtungen -<br />

Wichtige/gute Impulse.<br />

3


Zum aktuellen Stand der Fortbildungen:<br />

Neben der zweitätigen Fortbildung zu entwicklungswissenschaftlichen<br />

Themen haben<br />

bislang drei weitere einrichtungsübergreifende<br />

Fortbildungen stattgefunden, an<br />

denen die Leitungen und die jeweils von<br />

den Einrichtungen benannten Beobachtungsbeauftragten<br />

teilgenommen haben.<br />

Bereits am 7. April waren die Fachkräfte<br />

und Elternvertretungen zu einer halbtätigen<br />

Veranstaltung ins Heinrich-Pesch-<br />

Haus eingeladen, bei der die Projektteilnehmerinnen<br />

über aktuelle Methoden der<br />

Beobachtung informiert wurden. Diese<br />

Veranstaltung bildete die Grundlage für<br />

die Einrichtungen, sich zunächst für ein<br />

offenes Beobachtungsverfahren zu entscheiden.<br />

Nach einem teilweise längeren<br />

Entscheidungsprozess haben sich unter<br />

Einbeziehung der Elternvertreter alle<br />

Teams für die Einführung der Bildungsund<br />

Lerngeschichten des Deutschen Jugendinstituts<br />

entschieden.<br />

Am 21. Juni fand eine halbtägige Medienschulung<br />

für die Medienbeauftragten in<br />

den Einrichtungen statt. Ihnen wurden die<br />

Medien – ein Camcorder sowie eine Digitalkamera<br />

– überreicht, die zur Unterstützung<br />

von BeobAchtung und Erziehungs-<br />

Partnerschaft verwendet werden und die<br />

auch nach Ablauf des Projekts zur dauerhaften<br />

Nutzung in den Einrichtungen<br />

verbleiben. Die Medienbeauftragten wurden<br />

von den Schülern einer Medien AG<br />

des Wilhelm von Humboldt Gymnasiums<br />

im Stadtteil Edigheim intensiv geschult.<br />

Die Kooperation mit der Medien AG wurde<br />

von allen Beteiligten als sehr fruchtbar und<br />

anregend empfunden. Unser Dank geht an<br />

dieser Stelle noch einmal ausdrücklich an<br />

den Leiter der Medien AG, Herrn Laubscher<br />

und die beteiligten Schüler, die sich<br />

bereit erklärt haben, weiterhin die Einrichtungen<br />

zu unterstützen, falls diese dies<br />

wünschen!<br />

Am 10./11. Juli trafen sich die Leitungskräfte<br />

und Beobachtungsbeauftragten zu<br />

einer zweitägigen Fortbildung mit dem<br />

Thema „Partnerzentrierte Gesprächsführung“.<br />

Im Mittelpunkt dieser Fortbildung<br />

stand die empathische Grundhaltung mit<br />

partnerschaftlichem Umgangsstil nach C.<br />

Rogers. Diese, von allen Beteiligten als<br />

sehr wichtig wahrgenommene Etappe des<br />

Projekts stellt eine Grundlage dar, um die<br />

Erziehungspartnerschaft mit den Eltern<br />

weiter zu entwickeln. Ein zweiter Teil der<br />

Fortbildung, die von Doris Reemen und<br />

Anne Kebbe durchgeführt wird, folgt Anfang<br />

Oktober.<br />

Derzeit werden in allen Einrichtungen sog.<br />

Inhouse-Fortbildungen durchgeführt. Sie<br />

erstrecken sich auf den gesamten Projektzeitraum,<br />

laufen also noch bis zum Frühjahr<br />

2007 und haben das Ziel, die ausgewählten<br />

Beobachtungsmethoden in den<br />

Einrichtungen zu „trainieren“. Alle Teams<br />

lernen, wie ressourcenorientierte Beobachtungen<br />

durchgeführt, wie diese ausgewertet<br />

und welche pädagogischen Angebote<br />

daraus entwickelt werden können,<br />

die das Kind und seine jeweiligen Entwicklungs-<br />

und Bildungsschritte in den<br />

Mittelpunkt stellen. Inzwischen haben alle<br />

Teams angefangen, Beobachtungen<br />

durchzuführen und diese zu beschreiben.<br />

Dieses Be-Schreiben (im wörtlichen Sinne,<br />

denn es hat sehr viel mit Schreiben zu<br />

tun!) ist ein wichtiger Meilenstein in unserem<br />

Projekt, weil es die genauen Beobachtungen<br />

schult und die fachliche<br />

Grundlage für kollegialen Austausch im<br />

Team sowie für Entwicklungsgespräche<br />

mit den Eltern darstellt. Es erfordert viel<br />

Zeit und Sorgfalt und manchmal auch etwas<br />

Starthilfe, aber wir als Projektteam<br />

sind beeindruckt, welche Fortschritte in<br />

den Teams in der Kürze der Zeit schon<br />

gemacht wurden. Wir hoffen sehr und sind<br />

optimistisch, dass wir im nächsten <strong>Newsletter</strong><br />

erste Erfahrungen und „Kostproben“<br />

von Ihnen lesen können!<br />

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt<br />

der Inhouse-Fortbildungen in den Einrichtungen<br />

ist die Einführung von Dokumentationsverfahren.<br />

Dabei ist es uns wichtig,<br />

dass Sie an den Methoden, die Sie bereits<br />

in Ihrer Einrichtung eingeführt und erprobt<br />

haben, ansetzen und nicht alles „über den<br />

Haufen“ werfen. Mittlerweile haben alle<br />

Teams angefangen, Portfolios für die Kinder<br />

zu entwerfen und auch hier würden wir<br />

uns freuen, wenn Sie von Ihren Überlegungen<br />

und Erfahrungen berichten. Dabei<br />

geht es natürlich nicht darum, gelungene<br />

Beispiele zu „prämieren“, sondern in einen<br />

4


fachlichen Austausch zu treten, der die<br />

Vielfalt möglicher Portfolios zeigt, die sich<br />

auf die konkreten Möglichkeiten und Notwendigkeiten<br />

vor Ort beziehen. Denn genau<br />

dies ist ein Schlüssel zum ressourcenorientierten,<br />

kindzentrierten Arbeiten!<br />

Zum Stand der wissenschaftlichen Begleitung<br />

Gleich zu Beginn des Projekts wurde im<br />

März 2006 eine umfangreiche Ersterhebung<br />

in den Einrichtungen durchgeführt.<br />

Alle Fachkräfte wurden zu ihren Kenntnissen<br />

und Erfahrungen im Umgang mit Beobachtungs-<br />

und Dokumentationsverfahren<br />

sowie zu verschiedenen Aspekten der<br />

Elternarbeit befragt. Es war ein überaus<br />

positives Ergebnis, dass praktisch alle<br />

Kolleginnen geantwortet haben und zeigt<br />

die große Motivation für das Projekt! Die<br />

schriftliche Befragung wurde unterstützt<br />

durch qualitative Interviews mit den Leiterinnen<br />

der Einrichtungen sowie durch die<br />

Erfassung von Strukturmerkmalen und<br />

teilnehmende Beobachtungen in den<br />

Gruppen, so dass sich ein sehr umfassendes<br />

Bild vom Status Quo ergeben hat.<br />

Dieses ist wichtig, weil wir in der Bewertung<br />

des Projektverlaufs die Ausgangssituation<br />

(die natürlich in allen Einrichtungen<br />

unterschiedlich ist) zugrunde legen und in<br />

einer abschließenden Erhebungsrunde im<br />

Frühjahr 2007 die jeweiligen Veränderungen<br />

in den Einrichtungen erfassen wollen.<br />

Zur „Halbzeit“ des Projekts erfolgt im Augenblick<br />

wieder eine Erhebungsrunde<br />

(schriftliche Befragung).<br />

Da die wissenschaftliche Begleitung neben<br />

der Bewertung des Projekts auch die<br />

Aufgabe hat, eine zeitnahe Verlaufskontrolle<br />

durchzuführen und bei der Entscheidungsfindung<br />

bezüglich der weiteren Projektschritte<br />

zu unterstützen, werden die<br />

gesammelten Informationen jeweils themenzentriert<br />

und einrichtungsbezogen<br />

ausgewertet und die Ergebnisse im Projektteam<br />

vorgestellt und diskutiert. Damit<br />

fließen alle Informationen, Wünsche und<br />

Anregungen, die durch die Befragungen<br />

und Evaluationen an uns herangetragen<br />

werden, direkt in die weitere Projektplanung<br />

ein.<br />

Bei der Ersterhebung wurden u.a. die Erwartungen,<br />

die Sie mit dem Projekt verbinden,<br />

abgefragt und diese themenspezifisch<br />

ausgewertet. Häufig genannte Aspekte<br />

waren u.a.:<br />

• Professioneller in diesem Bereich arbeiten;<br />

• Verbesserung in der Qualität der pädagogischen<br />

Arbeit;<br />

• Meine Grundlagen erweitern;<br />

• Bessere Kenntnisse für differenzierte<br />

Grob- und Feindiagnostik;<br />

• „Handwerkszeug“ und mehr Kompetenz<br />

bekommen;<br />

• Neue Kenntnisse erwerben und diese in<br />

die Praxis umsetzen;<br />

• Intensiveres pädagogisches Arbeiten.<br />

Damit drückten viele von Ihnen den<br />

Wunsch aus, nicht eine „bloße Schulung“<br />

in Beobachtungsmethoden zu bekommen,<br />

sondern diese mit neueren, vertieften<br />

Fachkenntnissen zu verbinden. Da dies<br />

auch nach unserer Einschätzung der richtige<br />

Weg ist, um die ressourcenorientierte<br />

Beobachtung zu erlernen und anzuwenden,<br />

bot es sich an, zunächst eine Fortbildung<br />

in entwicklungswissenschaftlichen<br />

Kenntnissen (in Form der Lernwerkstatt)<br />

anzubieten.<br />

Schwerpunktthema:<br />

Stärken- oder ressourcenorientiertes<br />

Beobachten<br />

Die Idee, Kinder zu beobachten, um sie zu<br />

verstehen ist nicht neu. Erzieherinnen tun<br />

dies in der Regel täglich, wenn sie mit den<br />

Kindern ihrer Gruppe spielen, sprechen<br />

und sich um sie kümmern. Deshalb wissen<br />

sie in der Regel auch viel über die Kinder,<br />

die sie betreuen. Sie können benennen<br />

was die Kinder besonders gern tun und<br />

was ihnen Spaß macht, sie haben einen<br />

Eindruck davon was einzelne Kinder besonders<br />

gut können, und sie haben eine<br />

Idee davon welche Kinder miteinander<br />

befreundet sind und häufig miteinander<br />

spielen. Andererseits sind Sie und Ihre<br />

Kolleginnen manchmal wahrscheinlich<br />

auch irritiert von dem was die Kinder treiben.<br />

Sie fragen sich vielleicht „was das<br />

jetzt schon wieder soll?“ und haben den<br />

Wunsch, es genauer zu verstehen. Außerdem<br />

möchten Sie natürlich dem ge-<br />

5


setzlichen Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen<br />

gerecht werden und jedes<br />

Kind in seiner Entwicklung so gut wie<br />

möglich fördern.<br />

Was genau Sie an Ihren Kindern wahrnehmen<br />

und vor allem, wie Sie diese<br />

Wahrnehmungen interpretieren, ist beeinflusst<br />

durch die Vorstellung, die Sie vom<br />

kindlichen Lernen haben. Basierend auf<br />

Erkenntnissen der Pädagogik, der Entwicklungspsychologie<br />

und der Neurobiologie<br />

betrachten wir im Projekt „BeobAchtung<br />

und ErziehungsPartnerschaft“ Kinder<br />

grundsätzlich als Wesen, die mit dem<br />

Wunsch sich zu bilden auf die Welt kommen,<br />

deren Neugier und Bedürfnis die<br />

Welt zu verstehen keine Grenzen kennen,<br />

und die mit allen ihnen zur Verfügung stehenden<br />

Mittel versuchen, die sie umgebende<br />

Welt zu erforschen. Aufgabe von<br />

Erwachsenen ist es unserer Auffassung<br />

nach, diesem Forscherdrang der Kinder<br />

mit einem breiten Angebot an individuellen<br />

Bildungsmöglichkeiten zu begegnen. Um<br />

vor diesem Hintergrund die Bildungs- und<br />

Entwicklungsprozesse eines jeden Kindes<br />

möglichst optimal zu unterstützen und<br />

herauszufordern ist die Beobachtung und<br />

Dokumentation kindlicher Bildungsprozesse<br />

unerlässlich.<br />

Die Beobachtung von Kindern ist zwar<br />

auch eine Technik, eine Methode, die man<br />

üben und erlernen kann. Im Vordergrund<br />

steht in unserem Projekt aber, dass wir<br />

das Beobachten als eine pädagogische<br />

Grundhaltung betrachten. Diese Grundhaltung<br />

drückt dem Kind gegenüber aus: Ich<br />

bin an dir als Person interessiert. Ich versuche<br />

zu verstehen, was dich beschäftigt,<br />

und ich achte deine Wege und Umwege,<br />

auf denen du lernst.<br />

Um Interessen, Bedürfnisse und Wünsche<br />

der Kinder zu verstehen, ist es notwendig,<br />

dass sich Erwachsene auf die kindliche<br />

„Weltsicht“ einlassen und davon ausgehen,<br />

dass das, was Kinder tun, für sie<br />

selbst Sinn macht. Nicht immer ist das<br />

Handeln von Kindern für Erzieherinnen<br />

leicht zu verstehen. Die Art und Weise,<br />

wie Kinder Ihrer Gruppe miteinander oder<br />

mit Gegenständen umgehen, wirkt auf Sie<br />

wahrscheinlich manchmal unangemessen<br />

und erscheint unverständlich. BeobAchtung<br />

als pädagogische Grundhaltung bedeutet,<br />

solche Interpretationen zu hinterfragen<br />

und mit einem wachen, neugierigen<br />

und positiven Blick ein wenig hinter das<br />

oberflächlich Sichtbare zu schauen. Ein<br />

Beispiel: In einer Rangelei, die für Erwachsene<br />

nach Aggressivität und Streit<br />

aussieht, mögen für die beteiligten Kinder<br />

viel eher der enge, körperliche Kontakt<br />

und das Ausprobieren der eigenen Kräfte<br />

im Vordergrund stehen. Aber auch wenn<br />

Sie die Aktivitäten, Interessen oder Themen<br />

der Kinder nicht immer gleich und<br />

manchmal auch gar nicht entschlüsseln<br />

können, ist davon auszugehen, dass Kinder<br />

etwas lernen, wenn sie sich für etwas<br />

engagieren, wenn sie ganz und gar bei der<br />

Sache sind.<br />

Besonders engagiert sind Kinder (übrigens<br />

auch Erwachsene) immer dann, wenn eine<br />

Aktivität oder Aufgabe ihren Interessen<br />

entspricht und Anforderungen an sie stellt,<br />

die weder zu niedrig noch unerreichbar<br />

hoch sind. Es sind Situationen, in denen<br />

sie ihre Stärken einsetzen und sich als<br />

erfolgreich und selbstwirksam erleben<br />

können. Diese Erfahrungen wirken nach.<br />

Über die Zeit erwerben Kinder nicht nur<br />

vielgestaltiges Wissen und entwickeln ihre<br />

Fähigkeiten weiter, sondern sie formen ein<br />

Bild von sich selbst als kompetente, starke<br />

und lernfähige Persönlichkeiten. Werden<br />

sie dagegen ständig unterschätzt, in ihren<br />

Interessen nicht ernst genommen oder auf<br />

vermeintliche oder tatsächliche Schwächen<br />

reduziert, werden sie sich selbst nur<br />

wenig zutrauen und ein schwaches und<br />

unzulängliches Bild von sich selbst als<br />

Lernende entwickeln.<br />

Kinder begeben sich in der Regel selbst in<br />

diese optimalen Lernsituationen, sie suchen<br />

Gelegenheiten, Neues zu lernen und<br />

dabei ihre Stärken einzusetzen. Mit einer<br />

Beobachtungshaltung wie der oben Beschriebenen<br />

gelingt es Erzieherinnen, solche<br />

Situationen zu identifizieren und daran<br />

anknüpfend Bildungsangebote bereit zu<br />

stellen, die weitergehende Lern- und Erkenntnismöglichkeiten<br />

beinhalten. Mit dem<br />

stärken- oder ressourcenorientierten<br />

BeobAchten ist also kein passives Laufenlassen<br />

der Kinder verbunden. Ganz im<br />

Gegenteil erfordert es eine wache<br />

Aufmerksamkeit und beinhaltet den<br />

Anspruch, aus dem Gesehenen und<br />

6


aus dem Gesehenen und Gehörten fachlich<br />

begründete Schlüsse zu ziehen und in<br />

pädagogisches Planen und Handeln umzusetzen.<br />

Ausblick: Zum weiteren Projektverlauf<br />

Gesprächsführung Teil II am<br />

4. und 5. Oktober 2006<br />

Schwerpunkte im zweiten Teil der Gesprächsführung<br />

werden ICH-Botschaften,<br />

Konfliktgespräche und Grundlagen für<br />

eine erfolgreiche ErziehungsPartnerschaft<br />

sein.<br />

Weitere Termine:<br />

Die folgenden externe Veranstaltungen<br />

betreffen die Leiterinnen und Beobachtungsbeauftragten<br />

der Einrichtungen. Gesonderte<br />

Einladungen folgen:<br />

20. und 21.11. 2006:<br />

Interkulturelle Pädagogik Teil I<br />

11.12.2006:<br />

Qualitätszirkel<br />

23. und 24.1. 2007:<br />

Interkulturelle Pädagogik Teil II<br />

Fortsetzung der Inhouse-Fortbildungen<br />

Die Inhouse-Fortbildungen mit den ganzen<br />

Teams in den Einrichtungen werden noch<br />

bis zum Frühjahr 2007 fortgeführt. Die<br />

nächsten Schwerpunkte werden die Einführung<br />

eines Beobachtungsmanagements,<br />

die Erstellung von Portfolios sowie<br />

die Durchführung von Entwicklungsgesprächen<br />

mit Eltern sein.<br />

Wissenschaftliche Begleitung:<br />

Auf die Leiterinnen und Beobachtungsbeauftragten<br />

kommt in Kürze eine etwas umfangreichere<br />

Befragung (schriftlicher Fragebogen)<br />

zu. Ziel ist es, einen möglichst<br />

detaillierten Sachstand zur „Halbzeit“ des<br />

Projekts zu bekommen. Darin werden Sie<br />

u.a. gebeten, die von Ihnen wahrgenommenen<br />

Veränderungen in den Einrichtungen<br />

zu beschreiben und einzuschätzen,<br />

welche Erfahrungen in dem Projekt<br />

für Ihre Arbeit bisher besonders wichtig<br />

waren. Auch fragen wir natürlich nach<br />

den aus Ihrer Sicht notwendigen „nächsten<br />

Schritten“, so dass wir die Möglichkeit<br />

haben, unsere Projektplanung entsprechend<br />

zu überprüfen. Bitte nehmen<br />

Sie sich etwas Zeit, um den Fragebogen<br />

auszufüllen. Für uns ist es besonders<br />

wichtig, dass wirklich alle von Ihnen „zu<br />

Wort“ kommen!<br />

Sie sind gefragt!<br />

Hat Ihnen der <strong>Newsletter</strong> gefallen? Bitte<br />

teilen Sie uns Ihre Meinung, Anregungen<br />

und Kritik mit, damit wir die zukünftigen<br />

<strong>Newsletter</strong> entsprechend planen können.<br />

In zukünftigen <strong>Newsletter</strong>n möchten wir<br />

Sie gerne stärker zu Wort kommen lassen.<br />

Wir möchten Sie daher ausdrücklich auffordern,<br />

uns kleine Beiträge zu schicken.<br />

Dies können kurze Erfahrungsberichte aus<br />

Ihrem Projekt sein, es können persönliche<br />

Einschätzungen, fachliche Beiträge, Fragen<br />

oder auch kritische Punkte sein, die<br />

Sie bewegen. Die <strong>Newsletter</strong> werden in<br />

lockerer Folge erstellt. Es hängt also auch<br />

von Ihnen ab, wann wir einen nächsten<br />

<strong>Newsletter</strong> füllen können.<br />

Ihre Beiträge können Sie schicken (bitte<br />

als Word-Dokument per Email) an:<br />

Dr. Dörte Weltzien<br />

Am Seelberg 54<br />

86899 Landsberg<br />

weltzien@rheinahrcampus.de<br />

oder telefonisch unter:<br />

0 151 – 14 13 89 20<br />

Tipps und Termine<br />

In dieser Rubrik möchten wir Ihnen gerne<br />

zusätzliche Lesetipps, Internetadressen<br />

oder Termine geben, die wir im Rahmen<br />

des Projekts für besonders empfehlenswert<br />

halten. Heute möchten wir Sie auf<br />

drei Internetangebote aufmerksam machen,<br />

die für Sie besonders interessant<br />

sind:<br />

7


http://www.kita.rlp.de/<br />

Der „<strong>Kita</strong>-<strong>Server</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>“ ist nun<br />

online! Er stellt alle wichtigen Informationen<br />

für Fachkräfte, Eltern und Interessierte<br />

zum Thema Kindertageseinrichtungen,<br />

Qualifizierung und Angebote bereit.<br />

In Zukunft sollen auch innovative Beispiele<br />

aus der Praxis dokumentiert und als Anregung<br />

für andere Einrichtungen bereitgestellt<br />

werden.<br />

http://www.dji.de<br />

Auf der Homepage des Deutschen Jugendinstituts<br />

(DJI) finden Sie viele Informationen<br />

und Materialen zum Thema „Bildungs-<br />

und Lerngeschichten“ sowie andere<br />

Publikationen und Studien.<br />

http://www.rheinahrcampus.de/kita-studiengang/<br />

Auf der Homepage des Studiengangs „Bildungs-<br />

und Sozialmanagement mit<br />

Schwerpunkt frühe Kindheit“ finden Sie<br />

neben Informationen zum Studium einen<br />

Informationsdienst <strong>Kita</strong>, Jugendhilfe und<br />

Schule, der täglich aktuelle Nachrichten<br />

und Informationen für Sie bereitstellt.<br />

8

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