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<strong>Whisper</strong> <strong>of</strong> <strong>magic</strong>k<br />
<strong>Imbolc</strong> 2014<br />
Das Magazin für alle Zaunreiterinnen und Interessierten
Editorial<br />
Von Rosen und Sanddorn umgeben<br />
thront ein Kristallschädelrabe inmitten<br />
eines Steinkreises, der seine Energien<br />
verstärkt. All diese Steine sind auf einer<br />
Baumscheibe angeordnet, hinter<br />
der sich ein Bild der Wolken erhebt.<br />
Freiheit und Stärke soll uns dieses Bild<br />
vermitteln - doch auch den Gedanken<br />
die Erdung und Bodenhaftung nicht zu<br />
verlieren. Steinkreise wurden schon vor<br />
langer Zeit von Menschen erschaffen,<br />
und haben heute noch dieselbe magische<br />
Anziehungskraft auf uns.<br />
Merry Meet, liebe Leser,<br />
unglaublich, wie die Zeit rast...<br />
Wir h<strong>of</strong>fen alle, dass Ihr gut ins<br />
neue Jahr 2014 gerutscht seid! Inzwischen<br />
steht bereits <strong>Imbolc</strong> vor<br />
der Tür. Dieses Fest, welches die<br />
Christen als Mariä Lichtmess kennen,<br />
lässt uns das zurückkehrende<br />
Licht feiern, welches an Yule zuvor<br />
angekündigt wurde. Es ist eine<br />
Zeit, in der der Geist erleuchtet<br />
wird, in der das Leben langsam<br />
wieder beginnt aufzukeimen. Es<br />
ist aber auch eine Zeit, in der die<br />
Göttin noch immer sehr präsent<br />
ist: Noch sind die Blätterknospen<br />
der Bäume und Blumen fest<br />
verschlossen, noch immer funkelt<br />
der Schnee im Licht des Vollmonds,<br />
noch immer erfrischen<br />
uns eisige Winde und noch immer<br />
wirken die Nächte lang und<br />
besonders dunkel – aber auch<br />
sehr magisch, denn den Nächten<br />
um den Jahreswechsel wohnt ein<br />
ganz besonderer Zauber inne... Es<br />
ist eine Zeit, in der die Welt noch<br />
immer im Stillen liegt, beinahe<br />
wie in einem erholsamen Schlaf,<br />
um Kraft für das Kommende tanken<br />
zu können. In diesem Sinne,<br />
liebe Leser, lassen Sie <strong>Imbolc</strong> auf<br />
sich wirken und freuen sie sich auf<br />
die wiederkehrenden Sonnenstunden!<br />
Das WOM-Team h<strong>of</strong>ft,<br />
dass Ihnen die neue Ausgabe gefällt<br />
und Freude bereitet.<br />
Blessed be und viel Vergnügen<br />
beim Stöbern! (nap)<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial3<br />
Blick hinter die Kulissen 6<br />
Kristallschädel: Channeling mit Kristallschädeln 7<br />
Jahresfest: <strong>Imbolc</strong> 10<br />
Magische Praktiken: Anrufung der Luft 12<br />
Persönlichkeiten: Hildegard von Bingen 15<br />
Die Klostermedizin 18<br />
Göttinnen: Brighid 20<br />
Pflanzen: Die Rose 22<br />
Magische Werkzeuge: Der Besen 27<br />
Götter: Uller 30<br />
Magische Steine: Der Citrin 31<br />
Krafttier: Der Fuchs 32<br />
Das keltische Baumorakel 36<br />
Runen: Hagalaz 41<br />
Tarotkunde: Die Hohepriesterin 42<br />
Impressum43<br />
Gedicht44<br />
5
Wir stellen uns vor - Napgermek<br />
Merry Meet, liebe Leser!<br />
Irgendwie dränge ich in mich in<br />
dieser Ausgabe ganz schön in den Vordergrund...<br />
Es hat sich einfach so ergeben.<br />
Normalerweise bin ich eher der Typ, der<br />
im Hintergrund h<strong>of</strong>ft nicht entdeckt zu<br />
werden. =)<br />
Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen,<br />
Euch kurz etwas über mich zu erzählen,<br />
damit Ihr wisst, wer hinter manchen<br />
Worten hier steht. Mein voller Name ist<br />
Deborah Juliana Jessica Meier, aber um<br />
ehrlich zu sein, mich nennt keiner so. Eigentlich<br />
heisse ich nur Deby, kurz, schlicht<br />
und merkbar. Mein magischer Name bereitet<br />
hingegen vielen Menschen erst einen<br />
kleinen Knoten in der Zunge: „Napgyermek“<br />
entstammt der ungarischen<br />
Sprache und bedeutet sinngemäss „Kind<br />
des Tages“ oder „Tochter der Sonne“.<br />
Seit mir der Spitzname vor Jahren an den<br />
Kopf geworfen wurde, habe ich ihn als<br />
richtig empfunden und so ist er mir bis<br />
heute geblieben, ebenso wie die Liebe zu<br />
Ungarn. Tatsächlich fühle ich eine tiefe Verbundenheit<br />
zu diesem freien, ursprünglichen<br />
Land, weswegen ich dort <strong>of</strong>t zu<br />
finden bin. Am liebsten halte ich mich bei<br />
der Zitadelle auf, hoch über den Dächern<br />
von Budapest. Dort berührt die Freiheitsstatue<br />
mein Herz jedes Mal auf’s Neue,<br />
zudem kann ich dort meiner Passion ungestört<br />
nachgehen – ich liebe das Bogenschiessen<br />
und habe es an genau diesem<br />
Ort einst erlernt.<br />
Freiheit ist das zentrale Attribut meines<br />
Lebens, auch aus magischer Sicht. Zwar<br />
interessiere ich mich für die klassische<br />
Wiccatradition aus den 1950ern, zu <strong>Imbolc</strong><br />
beginne ich jetzt sogar eine Hexenlehre,<br />
jedoch bin ich seit jeher freifliegend<br />
und werde es im Herzen wohl auch immer<br />
bleiben. Mit 11 Jahren habe ich mit<br />
magischen Studien begonnen und bis<br />
heute bin ich dran geblieben, denn man<br />
lernt nie aus. Es gibt noch so viel Spannendes<br />
in der Welt und für mich ist es, bei<br />
aller Eigenheit, ein stets grosses Vergnügen,<br />
mich neuen Aspekten zu öffnen und<br />
noch Unbekanntes zu entdecken.<br />
Neugierde und Freiheit setzt auch mein<br />
Beruf voraus. Ich bin Zugbegleiterin mit<br />
ganzer Seele, ich reise also nicht nur dauernd,<br />
sondern lerne auch viele Menschen<br />
kennen, was ich wirklich liebe. Wenn ich<br />
mal nicht reise oder Pfeile schiesse, lese<br />
ich gerne oder verbringe Zeit mit meinem<br />
kleinen Bruder und meinen Haustieren<br />
(Katze Lucy und Hamster Muuknus).<br />
Auch praktiziere ich wahnsinnig gerne<br />
im magischen Sinne und suche häufig<br />
die regionalen Kraftorte auf, um dort mit<br />
meiner magischen Crew zu meditieren:<br />
Meinen Kristallschädeln Pureza, Rosario,<br />
Atlanta, Xerxes und Isis, sowie Flaschengeist<br />
Blue.<br />
Channeln mit Kristallschädeln<br />
Eine Möglichkeit mit unseren Kristallschädeln<br />
zu arbeiten, ist es, diese zum<br />
Channeln einzusetzen.<br />
Das Wort „Channeling“ kommt aus dem<br />
Englischen und bedeutet so viel wie „Kanal<br />
sein“, um Botschaften zu empfangen.<br />
Je reiner der Kanal ist, desto reiner und<br />
klarer werden die übermittelten Botschaften<br />
der aufgestiegenen Meister, der<br />
Engel, der Geistführer etc., die übermittelt<br />
werden können.<br />
Die Befähigung sich mit geistigen Sphären<br />
in Kontakt zu bringen, wird, bedingt durch<br />
die Schwingungserhöhung auf unserem<br />
Planeten, für jeden Menschen immer einfacher.<br />
Die Botschaften beinhalten nicht<br />
selten Themen, die mit Mutter Erde und<br />
dem Aufstieg der gesamten Menschheit<br />
in Zusammenhang stehen, aber natürlich<br />
auch Themen, die mit dem jeweiligen<br />
Medium verbunden sind und seinen eigenen<br />
Weg unterstützen.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich<br />
darauf hinweisen, dass sich nicht nur lichtvolle<br />
Wesenheiten mitteilen möchten.<br />
Man prüfe daher genau, mit wem man<br />
sich verbindet.<br />
Channeling ist also die Fähigkeit, sich mit<br />
unsichtbaren Wesenheiten zu verbinden<br />
und die Botschaften und/oder Energien<br />
herunter zu transformieren, zu übersetzen<br />
und in eine für alle verständliche<br />
Form zu bringen. Prinzipiell gesehen<br />
channelt jeder Mensch tagein und tagaus.<br />
Im allgemeinen Sprachgebrauch meint<br />
man aber mit dem Begriff „Channeln“<br />
ein Sprachmedium, das das Empfangene<br />
in Worte kleidet und sich energetisch soweit<br />
an das Lichtwesen anpassen kann,<br />
dass es in der Regel im Anschluss an ein<br />
Channeling selbst nicht weiss, was es gesagt<br />
bzw. überbracht hat. Es gibt allerdings,<br />
gerade in letzter Zeit, vermehrt auch<br />
Schreibmedien bzw. Menschen, die die<br />
erhaltenen Botschaften in einem kreativen<br />
Prozess umsetzen, dies kann in Form<br />
von Bildern, Zeichnungen, Gesängen etc.<br />
sein.<br />
Ein Channeling kann sich konkret auf ein<br />
neues, von uns durchzuführendes, Projekt<br />
beziehen, ich erinnere mich immer<br />
noch, wie die geistige Welt mich in einer<br />
Durchgabe gebeten hat das Kristallschädelkartendeck<br />
in die Welt zu bringen.<br />
Dabei wurden mir sehr genaue Durchsagen<br />
zur gesamten Ausführung des Projekts<br />
gemacht, bis hin zur Gestaltung der<br />
Karten.<br />
Zum Channeln kann jeder Kristallschädel<br />
verwendet werden, die Größe und auch<br />
die Kristallart spielen hierbei keine große<br />
Rolle. Es gibt jedoch einige Medien, die<br />
es bevorzugen mit annähernd lebensgroßen<br />
Kristallschädeln, vorzugsweise aus<br />
Bergkristall, zu arbeiten.<br />
Jeder Kristallschädelhüter wird feststellen<br />
und mir bestätigen, dass wir von unseren<br />
Schädeln Durchsagen oder Informationen<br />
bekommen, ohne sie danach gefragt<br />
zu haben bzw. ohne uns bewusst in eine<br />
Channeling-Situation begeben zu haben,<br />
das kann beim Bügeln genauso sein, wie<br />
beim Aut<strong>of</strong>ahren. Bei Botschaften, die wir<br />
ungefragt erhalten, können wir uns darauf<br />
verlassen, dass es sich nicht um egogeprägte<br />
Durchgaben handelt, sondern klar<br />
um Botschaften der geistigen Welt.<br />
Wollen wir uns bewusst in ein Channeling<br />
begeben, sollten wir als Erstes einen<br />
Platz für uns und unseren Schädel vorbereiten,<br />
so wie es sich für uns stimmig<br />
anfühlt. Dabei kann eine meditative Mu-<br />
6 7
sik zum Einsatz kommen, Räucherungen<br />
können verwendet werden, man kann einen<br />
kleinen Altar aufbauen. Kreieren Sie<br />
die Atmosphäre, die Sie für Ihr Channeling<br />
haben möchten. Viele Medien bevorzugen<br />
zum Beispiel einen abgedunkelten<br />
Raum, entscheiden Sie selbst was sich<br />
stimmig anfühlt.<br />
Nachdem der Raum hergerichtet ist,<br />
stellt man den Schädel auf den Platz, auf<br />
dem er während des Channelings verbleiben<br />
wird. Dies kann auf einem Tisch<br />
vor uns sein. Im nächsten Schritt zentrieren<br />
wir uns, sprechen ein Gebet und<br />
verbinden uns mit der göttlichen Quelle,<br />
um sodann das Channeling zu beginnen.<br />
Jeder hat sein eigenes Ritual, um sich auf<br />
eine Sitzung vorzubereiten, verlassen Sie<br />
sich hierbei auf Ihre Intuition.<br />
Nun nehmen wir Kontakt mit unserem<br />
Geistführer, der Kristallschädelwesenheit,<br />
einem aufgestiegenen Meister, unserem<br />
Schutzengel, den Erzengeln oder zu wem<br />
auch immer wir eine Verbindung herstellen<br />
wollen, auf, indem wir ihn/sie anrufen<br />
und bitten mit uns zu kommunizieren.<br />
Wir öffnen uns für die Energien und lassen<br />
uns davon einhüllen.<br />
Es kann vorkommen, dass ein anderes<br />
Wesen erscheint, als das von uns Angerufene.<br />
In diesem Falle empfiehlt es sich<br />
sicherzustellen, dass es sich hierbei um<br />
ein Lichtwesen aus der Quelle handelt,<br />
das in reiner Liebe wirkt.<br />
In einem Channeling können wir gezielte<br />
Fragen stellen oder aber wir bitten um<br />
eine Durchgabe. Die erhaltene Antwort<br />
schreiben wir nun auf oder geben sie an<br />
unsere Zuhörer (in einem öffentlichen<br />
Channeling zum Beispiel) weiter.<br />
In der Regel wird sich die Wesenheit an<br />
unseren Sprachgebrauch anpassen, es<br />
kommt jedoch sehr häufig vor, dass Ausdrücke,<br />
Worte und Satzgefüge verwendet<br />
werden, die nicht unserem Alltagssprachmodus<br />
entsprechen. Sollten wir<br />
als Sprachchannel fungieren, kann man<br />
häufig feststellen, dass sich unsere Stimme<br />
und Tonlage deutlich verändern.<br />
Durchgegebene Botschaften sollten weder<br />
bewertet, noch korrigiert oder modifiziert<br />
werden, sondern 1 zu 1 wiedergegeben<br />
werden.<br />
Anfänglich kann es zu Übertragungsproblemen<br />
kommen, da wir uns nicht<br />
wirklich leer machen können und unsere<br />
Gedanken versuchen einzufließen. Stressen<br />
Sie sich in diesem Falle nicht, sondern<br />
geben Sie nochmals die klare Intention<br />
ein und öffnen Sie sich.<br />
Channeln ist letztlich, als würde man eine<br />
neue Sprache erlernen - je mehr man sie<br />
übt, desto schneller kann man sich fließend<br />
verständigen.<br />
Unterschiedliche Schädel können dabei<br />
auch in unterschiedlichen Weisen<br />
arbeiten.<br />
Sehr wichtig ist es, jede Sitzung bewusst<br />
zu beenden und die Energien abzutrennen,<br />
wenn man der Meinung ist, dass die<br />
Sitzung vorüber sei.<br />
Denken Sie daran sich für die erhaltenen<br />
Botschaften zu bedanken und der Wesenheit<br />
Licht und Liebe für ihren weiteren<br />
Weg zu senden..<br />
Da wir uns beim Channeln in der Regel<br />
sehr weit geöffnet haben, ist es dringend<br />
erforderlich auf die nötige Erdung zu achten<br />
und unsere Chakren wieder anzugleichen.<br />
Kopfschmerzen oder Druck hinter<br />
den Augen sind ein sicheres Zeichen für<br />
zu wenig Erdung, achten Sie dringend darauf<br />
diese auszugleichen.<br />
Channeln ist in bestimmten Situationen<br />
wichtig, um Informationen für unsere<br />
bzw. die Weiterentwicklung Anderer zu<br />
bekommen. Man sollte aber aufpassen,<br />
dass man nicht in eine Channelsucht<br />
verfällt und ständig meint, jede zur Verfügung<br />
stehende Wesenheit channeln zu<br />
müssen, neue revolutionäre Botschaften<br />
erhalten zu wollen<br />
oder bisher unbekannte<br />
Wesenheiten<br />
channeln zu<br />
müssen. Damit begibt<br />
man sich nicht<br />
nur auf eine eindeutige<br />
Egoschiene,<br />
sondern auch<br />
auf eine gefährliche<br />
Bahn.<br />
Der grosse Vorteil<br />
von Kristallschädeln<br />
beim<br />
Channeln ist, dass<br />
keine Verbindung<br />
zustande kommen wird, wenn es nichts<br />
zu channeln gibt.<br />
Meine Erfahrung ist, dass wir in der Regel<br />
immer mit der gleichen Wesenheiten in<br />
Kontakt treten, wenn wir einen Kristallschädel<br />
in ein Channeling integrieren, <strong>of</strong>t<br />
ist es die Kristallschädelwesenheit, die sich<br />
in ihm verbirgt.<br />
Diese Kristallschädelwesenheit kann einen<br />
Namen haben, der von dem Namen<br />
ihres Schädels abweicht, dadurch sollte<br />
man sich nicht verunsichern lassen.<br />
In Channelings mit Kristallschädeln werden<br />
sehr häufig Durchgaben zu deren<br />
Herkunft und früheren Einsatzgebieten<br />
gegeben, Botschaften zur Entwicklungsgeschichte<br />
der Erde, aber auch Vorausschau<br />
gehalten, bezüglich des Aufstiegs<br />
von Mutter Erde und der auf ihr lebenden<br />
Wesen. Wir erhalten Informationen<br />
zu Situationen aus früheren Leben, bzw.<br />
von untergegangenen Kulturen, die für<br />
unsere heutige Situation von Wichtigkeit<br />
sind und nochmals angeschaut werden<br />
sollen.<br />
Hinweise für unsere eigene spirituelle<br />
Weiterentwicklung sind sehr häufig, es<br />
werden Themen gezeigt, die zu bearbeiten<br />
sind, Muster und Blockaden die gelöst<br />
werden müssen und Fakten, die unsere<br />
Weiterentwicklung fördern können.<br />
Weltweit nimmt die Zahl der Leute, die<br />
mit Kristallschädeln gezielt für Klienten,<br />
aber auch für die breite Öffentlichkeit,<br />
channeln, zu.<br />
Es muss nicht immer unser Hauptschädel<br />
sein, der sich uns als „Channel“-Schädel<br />
zeigt, bleiben Sie einfach <strong>of</strong>fen und lassen<br />
sich führen.<br />
Wir wünschen Ihnen ganz viel Freude<br />
und inspirierende Botschaften. (kh)<br />
8 9
<strong>Imbolc</strong><br />
Am 2. Februar ist es Zeit für ein Fest<br />
aus dem Jahreskreis der Hexen. Es ist<br />
der Tag von <strong>Imbolc</strong>. Im christlichen Kalender<br />
taucht das Fest mancherorts ebenfalls<br />
auf, allerdings unter dem Namen<br />
„Lichtmess“. Man feiert an diesem Tag<br />
die Rückkehr des Lichts, denn im Februar<br />
kann man bereits spüren, wie die Tage<br />
länger werden. Die ersten Schneeglöckchen<br />
beginnen zu spriessen, das Frühlingserwachen<br />
der Natur ist nicht mehr<br />
aufzuhalten. Dieses Fest ist deshalb ein<br />
fröhliches und läutet schon ein wenig den<br />
Frühling ein. Auch wenn es um diese Zeit<br />
noch sehr kalt sein kann, sogar Schnee<br />
liegt noch auf den Feldern, sieht man an<br />
allerlei Merkmalen, dass die Natur sich<br />
zurückmeldet und nicht mehr lange wartet,<br />
bis sie in voller Pracht erblüht.<br />
In gewissen Gegenden gab es ein<br />
Brauchtum, das bis heute nicht ganz ausgestorben<br />
ist. Nämlich, dass man auf ein<br />
Stück Brot drei Wachstropfen fallen liess<br />
und dieses Lichtmess-Brot dann bis zum<br />
nächsten <strong>Imbolc</strong> aufgehoben hat. Man<br />
schrieb diesem Ritual Schutzfunktionen<br />
zu und betrachtete es als Garantie für ein<br />
glückliches Jahr. Obwohl im Jahreskreis<br />
der Hexen, der unseren Vorfahren in ganz<br />
Europa als Leitlinie im Leben gedient hat,<br />
das Neujahrsfest im Herbst ist, beginnt<br />
das landwirtschaftliche Jahr zu <strong>Imbolc</strong>,<br />
wenn es wieder möglich ist, nach draussen<br />
zu gehen und die ersten Arbeiten zu<br />
verrichten. Das Lichtjahr beginnt ebenfalls<br />
zu diesem Zeitpunkt, weil es wieder zu<br />
strahlen beginnt und die ersten Pflanzen,<br />
wie Krokusse und Schneeglöckchen, aus<br />
der Erde gucken. So sehen wir, dass jedes<br />
Jahresfest Anfang und Ende in sich vereint.<br />
<strong>Imbolc</strong> hat noch einen zweiten Namen,<br />
nämlich Oimelc, der darauf hinweist, dass<br />
die trächtigen Mutterschafe in dieser<br />
Zeit zu lammen beginnen, neues Leben<br />
kommt auf diese Welt, gleich dem Licht,<br />
dessen Rückkehr man in diesen Tagen<br />
feiert.<br />
Zudem liegt <strong>Imbolc</strong> ziemlich genau in der<br />
Mitte zwischen Jul und Ostara, wobei diese<br />
Bedeutung dem Fest erst im Neuheidentum<br />
zugeschrieben wird. Das genaue<br />
Datum wäre hier jedoch der 4. oder 5.<br />
Februar. An dieser Frage scheiden sich<br />
die Geister, meist feiert man aber am 2.<br />
Februar, auf den auch das christliche „Maria<br />
Lichtmess“ gelegt ist. In diesen Tagen<br />
symbolisiert das Anzünden des Feuers<br />
die wachsende Kraft der Sonne, weshalb<br />
viele <strong>Imbolc</strong>-Riten mit Feuer in Verbindung<br />
stehen.<br />
Auch passt man zu <strong>Imbolc</strong> auf, ob Schlangen,<br />
Dachse und andere Tiere, die man<br />
in Haus und H<strong>of</strong> lieber nicht um sich<br />
hat, aus ihren Nestern und Höhlen<br />
kommen. Diese Tradition ist besonders<br />
in den Vereinigten Staaten und Kanada<br />
verbreitet und wird dort „Groundhog<br />
Day“ genannt. Auch hierzu gibt es lustige<br />
Traditionen und Rituale. Außerdem gibt<br />
es einige Bauernregeln, eine davon ist:<br />
„Wenn um Lichtmess der Dachs noch<br />
im Loche bleibt, kommt späterhin noch<br />
Kälte“. Aus dem Verhalten der Tiere werden<br />
Prophezeiungen über die Fortdauer<br />
des Winters getr<strong>of</strong>fen. An Lichtmess wird<br />
im amerikanischen Raum sogar versucht<br />
die Tiere, auch Murmeltiere und Füchse,<br />
aus ihren Bauen zu locken. Einige dieser<br />
Ein <strong>Imbolc</strong>-Rezept<br />
200 g Biskotten/Löffelbiskuit<br />
Calvados oder Eierlikör<br />
1 Glas Apfelmus<br />
1 Becher Mascapone (250g)<br />
250 g Sahnequark<br />
150 ml Schlagsahne<br />
75 g Zucker<br />
1 Vanillezucker<br />
Waldmurmeltiere, die nicht der Tradition<br />
des Waldmurmeltiere-Essens zum Opfer<br />
gefallen sind, erreichten regionalen oder<br />
nationalen Berühmtheitsstatus. Im Film<br />
„Und täglich grüsst das Murmeltier“ wurde<br />
eines von ihnen, ein Tier aus Pennsylvania,<br />
geehrt.<br />
Auf der südlichen Halbkugel wird <strong>Imbolc</strong><br />
am 2. August gefeiert. Die Tradition<br />
stammt jedoch ursprünglich aus Irland<br />
und es ist nicht bewiesen, dass <strong>Imbolc</strong> zur<br />
Zeit der Kelten ausserhalb der Insel überhaupt<br />
bekannt war.<br />
In der Küche soll man zu <strong>Imbolc</strong> nur<br />
weisse oder goldene Nahrungsmittel<br />
verwenden. Ob man sich daran hält, ist<br />
jedem selber überlassen. Schliesslich sollte<br />
das gar nicht so schwer sein, wenn<br />
man bedenkt, dass dazu Mehl, Reis, Milch,<br />
Eier, Pasta, Rettich und noch einiges mehr<br />
gehören. Ein Rezept, das nur mit solchen<br />
Nahrungsmitteln zubereitet wird, „Brigids<br />
Apfeltraum“, findet ihr in der Rezepte-<br />
Box. (lin)<br />
Backform mit Biskotten auslegen, mit<br />
Likör beträufeln, dann Apfelmus, dann<br />
die Creme mit Mascapone, Schlagsahne,<br />
Zucker darüber, das ganze dreimal<br />
wiederholen, wie beim Tiramisu,<br />
oben auf Kakao (Achtung: Dunkles<br />
Nahrungsmittel. Kann auch weggelassen<br />
werden oder durch weisse Schokosplitter<br />
ersetzt werden) streuen.<br />
Etwas druchziehen lassen!<br />
Das Rezept ist aus dem Buch:<br />
Kessel, Ofen, Feuer, Köstliche Rezepte<br />
zum Feiern der Jahreskreisfeste von<br />
Janaschek, MacAulay und Reinheimer<br />
10 11
Anrufung Element Luft<br />
Auch bei der Anrufung der Elemente<br />
gibt es wunderbar ausgeschmückte Beispiele,<br />
doch was nützt es euch, wenn<br />
ihr keine Verbindung zu den Elementen<br />
habt. Die Anrufungen stammen auch zumeist<br />
aus einer Zeit, in der die Menschen<br />
noch mehr Kontakt zur Natur hatten, als<br />
wir heute. Der Adler z. B. wird mit dem<br />
Element Luft verbunden, die Wenigsten<br />
haben jedoch schon Kontakt zu einem<br />
Adler gehabt, im „Real Life“ meine ich<br />
natürlich. Ich zumindest kann auch wenig<br />
mit den Hütern der Elemente anfangen.<br />
Das sind Engel, Gottheiten oder Elementarwesen,<br />
die stellvertretend oder<br />
verkörpernd für ein Element stehen.<br />
Deshalb habe ich mich, bevor ich mit der<br />
Anrufung der Elemente begonnen habe,<br />
intensiv mit dem Erfühlen und Verstehen<br />
dieser befasst. Und ich möchte euch bei<br />
der Erfahrung dieser Elemente wieder<br />
mitnehmen.<br />
Das erste Element im Kreis ist laut Himmelsrichtungen<br />
die Luft. Sie wird dem<br />
Osten zugeordnet. Mein luftgeprägter<br />
Verstand fragt sich jetzt erst mal: Warum<br />
gehört Osten zur Luft? Ist es die aufgehende<br />
Sonne, die den frischen Wind des<br />
Tages mit sich bringt? Der Frühling, in<br />
dem alles frisch und neu ist. Das ist nachvollziehbar.<br />
Manche ordnen auch den<br />
Norden der Luft zu. Norden ist für mich<br />
Winter. Winter tritt für mich zur Zeit immer<br />
am stärksten Ende Januar, Anfang Februar<br />
auf. In diese Zeit fällt auch <strong>Imbolc</strong>.<br />
Der Wassermann regiert die Zeit und<br />
dieser ist dem Element Luft zugeordnet.<br />
Was für mich auch die Zuordnung des<br />
Nordens zum Element Luft logisch machen<br />
würde.<br />
Mit der Zuordnung der Himmelsrichtung<br />
ist es also schon so eine Sache, deswegen<br />
will ich auch hier keine feste Zuordnung<br />
machen, beginne aber mit der Luft.<br />
Sehen können wir die Luft in ihrem eigentlichen<br />
Zustand nicht, das was sie<br />
vollbringt bzw. auch manchmal anrichtet<br />
schon. Unsichtbar verrichtet sie ihre<br />
Arbeit. Der Verstand, der der Luft zugeordnet<br />
wird, ist ebenso unsichtbar. Die<br />
Dinge, die er vollbringt, nicht.<br />
Wenn Luft in Bewegung kommt, kann<br />
sie eine, schon erloschen geglaubte, Glut<br />
wieder zum Brennen bringen. Hier können<br />
wir erkennen, dass sie aktiv das Element<br />
Feuer beeinflusst. Oder auch beim<br />
Räuchern: Durch das Verbrennen von<br />
Pflanzen, Hölzern und Harzen werden<br />
Botschaften übermittelt. Sie wirbelt als<br />
Sturm materielle Dinge durcheinander<br />
und wir können sie so wieder neu ordnen<br />
- oder sie wirbelt Staub auf, hier gibt<br />
es einen Eingriff auf das Element Erde.<br />
Wenn Luft auf Wasser trifft, kann es zu<br />
gewaltigen Wellen kommen, die ganze<br />
Länder wegreißen können. Sie macht als<br />
frische Brise unseren Kopf frei und lässt<br />
uns so wieder klarer denken. Sie erfüllt<br />
jeden Teil unseres Körpers, wenn wir tief<br />
einatmen, mit neuer Energie. Wir werden<br />
dadurch wacher, aufnahmefähiger oder<br />
auch freudiger. Sie bewirkt also Klarheit<br />
und auch Reinigung.<br />
Ist die Luft zu kalt, weil es zu windig ist,<br />
also ein zuviel an Luft (Verstand) besteht,<br />
lässt sie uns frieren. Jeder konnte sicher<br />
schon mal eine Gänsehaut verspüren,<br />
wenn ein kalter Wind über die Haut<br />
streicht. Sie kann schneidend sein, wie<br />
ein Messer oder ein Schwert - und somit<br />
wird klar, warum ein Wort, nur mit<br />
der Kraft des Verstandes ausgesprochen,<br />
ohne jegliche Wärme des Feuers oder<br />
der Schwingung des Wassers, sehr verletzend<br />
sein kann. Auf der anderen Seite ist<br />
diese Luftbetontheit gut für Analysen, die<br />
Fähigkeit, Dinge getrennt voneinander zu<br />
betrachten. Luft löst auch die Schleier auf,<br />
die wir gerne um Dinge, Menschen oder<br />
Situationen packen, um uns selbst oder<br />
andere zu täuschen. Sie löst Luftschlösser<br />
auf und das kann im ersten Moment <strong>of</strong>t<br />
schmerzhaft und ent-täuschend wirken.<br />
So kann es also sein, wenn Luft auf Luft<br />
trifft.<br />
Jeder kennt auch sicher die Klänge, die<br />
ein Wind hervorruft - und das nicht<br />
nur, wenn er durch ein Klangspiel streift.<br />
Es ist ein Summen, Singen, Brausen und<br />
Heulen. Und wenn er etwas streift oder<br />
trifft, wird die Klangbreite noch größer. Er<br />
rappelt an Türen oder bringt Stromkabel<br />
zum Singen. Ein ganzes Orchester an<br />
Klängen bewirkt der Wind.<br />
Genau wie die Töne der Natur werden<br />
die Sprache und die Kommunikation der<br />
Luft zugeordnet. Durch Gesänge, Zaubersprüche,<br />
Mantren, Gebete, Erinnerungen,<br />
Märchen und Geschichten sind<br />
wir in der Lage etwas zu verändern, zu<br />
transportieren, zu übertragen, zu tragen.<br />
Luft trägt einen Ton, ein Blatt, einen Samen,<br />
einen Duft. Sie ist Träger, Überträger,<br />
Bote. Sie befruchtet<br />
uns, wie die Biene<br />
die Blume und lässt<br />
uns wieder „Früchte“<br />
tragen.<br />
Luft füllt, erfüllt- erfüllt<br />
sein-übervoll<br />
sein- steigt zu Kopfes<br />
dreht sich- ich<br />
hebe ab, verliere<br />
den Boden unter<br />
den Füßen. Verliere<br />
den Kontakt zu<br />
Anderen und zu<br />
meinem Gefühl,<br />
zu meinem Körper.<br />
Ein Übermaß<br />
an Luft, durch ihre<br />
Kraft etwas zu zerteilen,<br />
lässt uns manchmal den Überblick<br />
verlieren, einfach durch ein Übermaß an<br />
Möglichkeiten. Das kann zu einer Entscheidungsschwäche<br />
und zu einer Weltfremdheit<br />
führen.<br />
Luft lässt mich wandeln- verwandelnverändern-<br />
bewegen. Ich bin die, die nie<br />
zur Ruhe kommt. Meine Erfahrung besteht<br />
nur theoretisch, weil ich nie lange<br />
genug bleibe um etwas wirklich zu erfahren.<br />
Zu wenig Luft lässt mich verharren, verstauben.<br />
Das Denken fällt mir schwer. Ich<br />
hasse Veränderungen, bleibe lieber sitzen<br />
und will nichts weitergeben. Ich sitze fest<br />
in einer Menge altem Zeug, real und<br />
emotional. Es geht die Fähigkeit verloren<br />
zu differenzieren, Details oder Struktur in<br />
einem ganzen Klumpen von irgendwas<br />
zu erkennen.<br />
Der Luft zugeordnet sind die Sternzei-<br />
12 13
chen Zwilling, Waage und Wassermann.<br />
Ihre Eigenschaften finden wir bei Menschen,<br />
die ihre Betonung in diesen Zeichen<br />
haben. Der zugeordnete Planet ist<br />
der Merkur, aber auch in Kombination<br />
mit anderen Elementen, die Venus und<br />
der Uranus.<br />
In der Mythologie ist der bekannteste<br />
Luftvertreter der Götterbote Hermes/<br />
Merkur. Aber auch meine Namensvetterin<br />
Iris war eine Götterbotin. Wenn ein<br />
Regenbogen erschien, war dies in der altgriechischen<br />
Welt das Zeichen, dass eine<br />
Botschaft der Götter durch Iris, die Götterbotin,<br />
überbracht wurde. Wie Hermes<br />
wurde sie als Begleiterin und Ratgeberin<br />
geschätzt. Sie bewegten sich mit der Geschwindigkeit<br />
des Windes fort.<br />
Der Luft zugeordnete Pflanzen sind u.a.<br />
die Minze, Zitronengras, Lavendel, Eisenkraut,<br />
der Löwenzahn.<br />
Farben sind gelb, hellviolett und hellblau<br />
und Edelsteine dementsprechend in diesen<br />
Farben.<br />
Zugeordnete Tiere, und mystische Gefährten,<br />
sind alle geflügelten Wesen, wie<br />
Vögel, Insekten, aber auch Drachen, Engel,<br />
Feen, Elfen usw.<br />
Wenn ihr meinen kleinen Text gelesen<br />
habt und euch ein Bild davon machen<br />
könnt und eine Vorstellung davon habt,<br />
was das Element Luft ist, w<strong>of</strong>ür es steht<br />
und was es verkörpert, ist es wichtig eure<br />
eigenen Erfahrungen mit diesem Element<br />
zu machen. Geht vor die Tür, seht und,<br />
vor allem, fühlt die Luft.<br />
Wenn ihr das gemacht habt und eure ureigenste<br />
Vorstellung von diesem Element<br />
habt, sucht euch ein paar Gegenstände<br />
aus, die ihr, während des Rituals der Kreisziehung,<br />
für die Anrufung des Elementes<br />
Luft braucht.<br />
Ich habe auf meinem Altar meinen Dolch,<br />
ein Räucherstövchen, ein paar hellblaue<br />
und klare Edelsteine und eine Feder.<br />
Während meiner Kreisziehung, nach der<br />
Anrufung der Gottheiten, wende ich<br />
mich meinem Altar zu und entzünde<br />
mein Räucherwerk. Ich nehme nun mein<br />
Stövchen und halte es in die Luft. Während<br />
der Rauch aufsteigt, schicke ich mit<br />
ihm folgende Worte: „Mit diesem Rauch<br />
schicke ich meine Worte zu dir und bitte<br />
dich, geliebte Mutter, verleihe mir und<br />
meinem Ritual die Kraft der Luft und des<br />
Windes.“ Nach diesen einfachen Worten,<br />
mache ich eine kleine Pause, stelle<br />
das Stövchen wieder hin und wende<br />
mich dem nächsten Element zu- dem<br />
Feuer. Dazu beim nächsten Mal mehr.<br />
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung.<br />
: Während der Recherche und<br />
des Schreibens dieses Artikels, war ich<br />
so stark mit der Luft verbunden, dass<br />
alle Passagen und Ideen ganz durcheinander<br />
kamen, ich die ganze Zeit hellwach<br />
war und häufig etwas unkonzentriert.<br />
Die ganze<br />
Zeit spürte ich<br />
abwechselnd einen<br />
kalten und<br />
dann wieder<br />
einen warmen<br />
Hauch auf meiner<br />
Haut. Bin<br />
gespannt, wie es<br />
bei den anderen<br />
Elementen wird.<br />
Nun viel Spaß<br />
bei euren eigenen<br />
Erfahrungen.<br />
(ls)<br />
Hildegard von Bingen<br />
Hildegard von Bingen war eine der<br />
bedeutendsten Frauen des Mittelalters,<br />
noch heute ist sie überaus bekannt.<br />
Hildegard war Mystikerin, Theologin,<br />
Forscherin, Medizinerin, Visionärin<br />
und Prophetin und hat, schon zu ihrer<br />
Zeit, viele Menschen bewegt.<br />
Hildegard von Bingen wurde im Jahr<br />
1098 in der Nähe von Mainz geboren.<br />
Der genaue Geburtsort ist strittig,<br />
zunächst ging man von Bermersheim<br />
aus, doch jüngere Forschungen lassen<br />
vermuten, dass es eigentlich Niederhosenbach<br />
war. Hildegard war das zehnte<br />
Kind Adeliger, die einen Herrenh<strong>of</strong><br />
bewirtschafteten und die beschlossen,<br />
dass Hildegard ihr Leben Gott zu widmen<br />
habe. Der „Zehnt“ bezog sich in<br />
dieser Zeit häufig nicht nur auf Geld<br />
oder Nahrungsmittel, sondern eben<br />
auch auf den Nachwuchs. Als „Zehnt“<br />
wird eine Abgabe bezeichnet, deren<br />
Höhe sich am Jahresertrag orientiert<br />
und die, wie der Name vermuten lässt,<br />
ein Zehntel davon beträgt. Das bedeutet,<br />
dass Hildegards Schicksal kein<br />
Einzelfall war.<br />
Im Jahr 1112 wurde Hildegard ins Benediktinerkloster<br />
Disibodenberg aufgenommen,<br />
wo sie etwa 25 Jahre mit<br />
Jutta von Spornheim verbrachte. Jutta<br />
war etwa 8 Jahre älter als Hildegard,<br />
kümmerte sich um sie und wurde einige<br />
Jahre später zur „Magistra“, der<br />
„Mutteroberin“, also der Nonne, die<br />
am höchsten gestellt war. Disibodenberg<br />
war ein Männerkloster, das eine<br />
Klause für Frauen hatte, die streng von<br />
den Männern abgeteilt wurden, aber<br />
dennoch dem Abt unterstellt waren.<br />
Ein Abt hatte im Mittelalter häufig sehr<br />
große Macht, weil Klöster direkt dem<br />
Kaiser unterstellt waren und nicht den<br />
entsprechenden Landesherren. Außerdem<br />
waren Klöster aufgebaut wie<br />
Städte oder Unternehmen und konnten<br />
hohe Gewinne erzielen. Disibodenberg<br />
war zu seiner Zeit ein besonders<br />
fortschrittliches Kloster, es gab sogar<br />
Wasserleitungen, die vom Fluss kamen.<br />
Der Alltag der Mönche und Nonnen<br />
war streng reglementiert, so gab es<br />
zum Beispiel sieben Wortgottesdienste<br />
zwischen Tagesanbruch und Sonnenuntergang,<br />
an denen teilgenommen<br />
werden musste. Auch ansonsten gab<br />
es viele Regeln, ein Grundsatz war „ora<br />
et labora“ - bete und arbeite. Arbeiten<br />
konnte in einem Kloster allerdings auch<br />
für Studieren stehen. Dieser Tätigkeit<br />
ging auch Hildegard häufig nach und<br />
sammelte dabei allerlei Wissen, vor allem<br />
im medizinischen Bereich.<br />
1136 starb Jutta von Spornheim und<br />
bei der Leichenwaschung entdeckten<br />
Hildegard und ein paar andere Nonnen<br />
einen Bußgürtel an ihrem Bein. Ein<br />
solcher Gurt dient der Geißelung, die<br />
zu dieser Zeit vermutlich recht weit<br />
verbreitet war. Der Verzicht auf leibliche<br />
Genüsse und das Nachempfinden<br />
des Leides, das Jesus widerfuhr, sollte<br />
den Zugang zu Gott stärken. Hildegard<br />
selbst hatte eine andere Meinung, war<br />
gegen die Geißelung und fand es auch<br />
nicht verwerflich etwas zu genießen -<br />
sie vertrat eine menschenfreundliche<br />
Theologie.<br />
Hildegard von Bingen wurde, da die<br />
alte Magistra tot war, zur Mutteroberin<br />
ernannt. In den darauf folgenden<br />
Jahren entstanden die Grundlagen zu<br />
ihren Schriften, für die sie gesammeltes<br />
Wissen und eigene Erfahrungen mitei-<br />
14 15
nander verflocht.<br />
Im Jahr 1140 gab Hildegard zu, dass sie<br />
Visionen habe und wundersame Dinge<br />
sehe. Schon als Kind will sie solche<br />
Erlebnisse gehabt haben, bei denen sie<br />
ein unglaublich helles Licht sah, dass sie<br />
bis in ihr tiefstes Inneres mit Wärme<br />
durchstrahlte. Hildegard von Bingen<br />
hatte Zeit ihres Lebens immer wieder<br />
eine veränderte Wahrnehmung. Sie<br />
war der Meinung, dass sie Offenbarungen<br />
vom Himmel empfange und bezeichnete<br />
sich selbst als „Posaune Gottes“,<br />
da sie aufgefordert wurde über<br />
ihre Erlebnisse zu berichten. Nach einer<br />
dieser Erfahrungen glaubte sie die Bibel<br />
besser zu verstehen - und begann mit<br />
dem Aufschreiben ihrer Erkenntnisse.<br />
Zwischen 1141 und 1151 entstand ihr<br />
erstes Werk, „Scivias Domini“ - „Wisse<br />
die Wege des Herrn“, das heute als<br />
ihr Hauptwerk angesehen wird und bei<br />
dem es um genau diese Visionen und<br />
die Deutungen der Bibelstellen geht.<br />
Die Visionen Hildegards sprachen sich<br />
herum und so kamen immer neue<br />
Frauen ins Kloster, die von ihr lernen<br />
wollen, sie erlangte Bekanntheit - und<br />
Disibodenberg mit ihr. Wenn eine Frau<br />
in ein Kloster eintrat, wurde sie zur Frau<br />
Gottes - und brachte eine Mitgift mit,<br />
die wichtig für das Kloster war, da es<br />
sich dabei z.B. um Ländereien handeln<br />
konnte. Das sorgte dafür, dass Hildegard<br />
für Disibodenberg (und somit auch für<br />
seinen Abt) von großer Bedeutung<br />
war - und sie wusste das ganz genau.<br />
Auf Geheiß Gottes ging sie jedoch zum<br />
Abt und teilte ihm mit, dass sie mit ihren<br />
Schwestern das Kloster verlassen<br />
wolle, um ein Frauenkloster zu gründen.<br />
Er lehnte es ab und fürs Erste fügte die<br />
Magistra sich, weil sie auf ihre innere<br />
Stimme vertraute - und somit darauf,<br />
dass sie die Gelegenheit eines Tages<br />
doch noch bekommen würde.<br />
Mit steigendem Bekanntheitsgrad erhöhte<br />
sich natürlich auch die Zahl<br />
derer, die Hildegard kritisierten. Vieles<br />
von dem, was sie tat oder sagte verstieß<br />
gegen die Regeln des Klosters, des<br />
Ordens oder gar der Kirche. So durften<br />
die Nonnen z.B. an Sonntagen bei<br />
der Messe die Haare <strong>of</strong>fen tragen und<br />
sich schmücken, was als gotteslästerlich<br />
empfunden werden konnte. Auch Hildegards<br />
Visionen wurden immer wieder<br />
kritisiert und als Worte des Teufels<br />
angesehen, weil Gott, wie viele meinten,<br />
niemals durch eine Frau sprechen<br />
würde.<br />
Aus diesem Grund gab es im Jahre<br />
1147 eine Untersuchungskomission, die<br />
das Kloster Disibodenberg im Auftrag<br />
des Papstes aufsuchte, um mehr über<br />
den Fall herauszufinden. Dabei fiel auf,<br />
dass Hildegard einen Teil ihrer Schriften<br />
in einer unbekannten Sprache verfasst<br />
hatte, die außer ihr selbst niemand<br />
kannte oder verstand. Auch hier wurden<br />
Vermutungen angestellt, ob es sich<br />
um die Sprache des Teufels handeln<br />
könne, doch Hildegard selbst empfand<br />
es lediglich als Spielerei, sie hatte Spaß<br />
daran sich eine Sprache auszudenken.<br />
Diese Sprache, oder eigentlich eher<br />
diese Sammlung von Worten, wird<br />
„lingua ignota“ (schlicht: „unbekannte<br />
Sprache“) genannt, besitzt sogar eigene<br />
Schriftzeichen und findet sich teilweise<br />
mit Übersetzung ins Lateinische oder<br />
Deutsche. Papst Eugen III. entschied<br />
über Hildegards Fall und stellte fest,<br />
dass die Prophezeiungen echt seien, er<br />
soll sogar aus ihnen vorgelesen haben.<br />
Kurz darauf (1148–1163) begann Hildegard<br />
„Liber vitae meditorum“ - „Der<br />
Mensch in der Verantwortung“, bei<br />
dem es um den Umgang des Menschen<br />
mit der Schöpfung geht. Auch<br />
„Physica“ begann sie bald darauf, nämlich<br />
im Jahre 1150. Dies ist eines ihrer<br />
bekanntesten Werke - es enthält Beschreibungen<br />
von etwa 230 Pflanzen,<br />
60 Bäumen und außerdem von einigen<br />
Tieren, Steinen, Elementen und Metallen.<br />
Dazu kamen deutsche Namen,<br />
medizinische Verwendung und Rezepturen.<br />
Das zweite Werk Hildegards zur<br />
Medizin war: „Causae et curae“ („Heilkunde“),<br />
bei dem es um Ursachen und<br />
Behandlung von Krankheiten ging. In all<br />
ihren Schriften legte Hildegard großen<br />
Wert auf „Veriditas“, die „Grünkraft“,<br />
die sie als zentralen Motor der Schöpfung<br />
im ewigen Kreis vom Werden und<br />
Vergehen ansah.<br />
1951 verließ Hildegard von Bingen mit<br />
ihren Nonnen das Kloster Disibodenberg,<br />
nachdem sie dort vier Jahrzehnte<br />
ihres Lebens verbracht hatte. Der Abt<br />
konnte ihren Aufbruch nicht länger<br />
verhindern, da er sich sonst gegen eine<br />
anerkannte Prophetin gestellt hätte, die<br />
auf Geheiß Gottes handelte. Die Nonnen<br />
zogen an den Ort, der Hildegard<br />
ihren Namenszusatz gab: In Bingen, auf<br />
dem Rupertsberg, wurde ihr Kloster<br />
errichtet.<br />
Zwischen 1158 und 1170 reiste Hildegard<br />
viel umher, hielt dabei einige<br />
öffentliche Predigten, u.a. in Mainz,<br />
Trier und Köln - außerdem arbeitete<br />
sie weiterhin an ihren Schriften.<br />
1165 gründete Hildegard zudem in<br />
Eibingen, bei Rüdesheim, ein zweites<br />
Kloster und leitete auch dieses als<br />
Äbtissin.<br />
Am 17.9.1179 starb Hildegard im Bingener<br />
Kloster Rupertsberg.<br />
Schon bald darauf forderten die ersten<br />
Anhänger ihre Heiligsprechung, doch<br />
bis dahin war es ein weiter Weg. Hildegard<br />
von Bingen wurde am 10.5.2012<br />
von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.<br />
Wenige Monate später (am<br />
07.10.2012) wurde sie außerdem zur<br />
Kirchenlehrerin ernannt. (Davon gibt es<br />
nur 33 Stück - es ist eine Art Auszeichnung<br />
für Heilige.) Einmal im Jahr wird<br />
der Schrein mit ihren Reliquien (also<br />
den Gebeinen) durch Rüdesheim getragen,<br />
weil die dortigen Nonnen der<br />
Benediktinerinnenabtei St. Hildegard<br />
sich in ihrer Nachfolge sehen und sie<br />
als Gründerin ehren. (bwh)<br />
16 17
Die Klostermedizin<br />
Die Klostermedizin wird als Epoche<br />
der Medizingeschichte im Mittelalter<br />
betrachtet, die ihre stärkste Zeit<br />
vom 8. bis ins 12. Jahrhundert hatte.<br />
Benedikt von Nursia (ca. 480-547),<br />
der Begründer der Benediktiner, stellte<br />
in seinen Ordensregeln auf, dass die<br />
Versorgung der Kranken ein Dienst an<br />
Jesus Christus sei und entsprechend in<br />
jedem Kloster jemand für die Pflege<br />
ausgebildet werden solle.<br />
Die Klöster waren damals Orte, an denen<br />
das Wissen zentriert wurde. Nur<br />
wenige Menschen konnten lesen und<br />
schreiben, außerdem waren Bücher<br />
sehr kostbar, weil sie einzeln und von<br />
Hand vervielfältigt werden mussten.<br />
Dies war eine Aufgabe, der Mönche<br />
und Nonnen nachgingen und dabei<br />
wurde - natürlich - auch das medizinische<br />
Wissen der Antike kopiert und<br />
von den Mönchen und Nonnen genutzt,<br />
die sich um die Kranken (und,<br />
im Falle einiger Nonnen,Gebärenden)<br />
kümmerten.<br />
Manche, wie Hildegard von Bingen,<br />
sammelten ihr Wissen unermüdlich<br />
aus verschiedenen Büchern zusammen<br />
und entwickelten daraus ihre eigenen<br />
Lehren, die sie mit den Ergebnissen -<br />
selbst durchgeführter - Forschungen<br />
ergänzten.<br />
Der Ansatz der Klostermedizin vereint<br />
dabei das Wissen der Antike, die<br />
Volksmedizin, Ernährung und spirituelle<br />
Ansichten zu einem großen Ganzen.<br />
Man ist heute der Meinung, dass<br />
die vollständige Wirkung dessen nicht<br />
ohne diesen Zusammenhang zustande<br />
kommen kann.<br />
Einige Klöster bildeten Hospitäler und<br />
die meisten Abteien hatten eigene<br />
Klostergärten, in denen die Mönche<br />
und Nonnen Heilpflanzen aufzogen.<br />
Sie befanden sich in der Regel, wie<br />
möglichst alles, was ein Kloster zu seiner<br />
Versorgung benötigte, innerhalb<br />
der Klostermauern. Überhaupt waren<br />
Klöster häufig mit kleinen Städten zu<br />
vergleichen, die möglichst autark leben<br />
sollten und somit neben Heilkräutern<br />
auch Nahrungspflanzen anbauten,<br />
über eine eigene Wasserversorgung<br />
(meist in Form eines fließenden Gewässers)<br />
verfügten und so weiter.<br />
In diesen Klostergärten hatte alles seinen<br />
Platz, es wurde penibel geordnet<br />
und durch Bretter, Steine oder niedrige<br />
Hecken begrenzt, damit man alles gut<br />
und schnell erreichen konnte und immer<br />
genug von allem vorhanden war.<br />
Außerdem sollten die Unterteilungen<br />
zum Einen dafür sorgen, dass sich die<br />
Pflanzen nicht vermischten und zum<br />
Anderen dienten sie der Erleichterung<br />
der Ernte durch Laien, denen man nur<br />
angeben musste, aus welchem Beet<br />
sie die Pflanzen zu holen hatten. Viele<br />
Grundrisse von Klostergärten gingen<br />
auf den „St. Galler Klosterplan“ zurück,<br />
eine der frühesten Darstellungen eines<br />
solche Gartens (beziehungsweise<br />
eigentlich eines ganzen Klosters) und<br />
waren daher ähnlich aufgebaut.<br />
Die Klostermedizin beruht weitestgehend<br />
auf der „Viersäftelehre“, die<br />
von Galen von Pergamon(ca. 130-200<br />
n.Chr.)niedergeschrieben wurde - in<br />
Grundzügen jedoch auch schon früher<br />
erwähnt wurde (z.B. von Hippokrates).<br />
Bei der Viersäftelehre stehen,<br />
wie der Name sagt, vier Körpersäfte<br />
des Menschen im Mittelpunkt, deren<br />
Gleich- oder Ungleichgewicht über<br />
Persönlichkeit und Gesundheit eines<br />
Menschen bestimmt. Die Säfte, um die<br />
es dabei geht, sind:<br />
- Gelbe Galle (warm und trocken)<br />
- Blut (warm und feucht)<br />
- Schwarze Galle (kalt und feucht)<br />
- Schleim (kalt und feucht)<br />
Auch Lebensmitteln und Heilkräutern<br />
wurden die vier Eigenschaften „warm“,<br />
„kalt“, „trocken“ und „feucht“ zugeordnet.<br />
Dementsprechend sollte jeder,<br />
entsprechend der bei ihm gehäuft vorkommenden<br />
oder fehlenden Aspekte,<br />
bestimmte Dinge zu sich nehmen. So<br />
war es, zum Beispiel, für einen Phlegmatiker<br />
(als träge und schwerfällig charakterisiert),<br />
dem die Aspekte „kalt“<br />
und „feucht“ zugeordnet wurden, nicht<br />
gut, wenn er Fisch aß, da dieser dieselben<br />
Eigenschaften hatte - und somit<br />
verstärkend gewirkt hätte. Auch hatte<br />
der Koch dafür zu sorgen, dass die Eigenschaften<br />
eines Mahles ausgeglichen<br />
waren, d.h. er musste warme und kalte,<br />
trockene und feuchte Speisen entsprechend<br />
kombinieren.<br />
Die korrekte Ernährung gehörte genauso<br />
zur damaligen Medizin, wie die<br />
Behandlung mit Kräuterarzneien. Es ging,<br />
bei allen Bemühungen, darum, dass die<br />
Säfte des Körpers ins Gleichgewicht gebracht<br />
werden müssen. Auch Schröpfen<br />
und Aderlass hatten diese Funktion<br />
- und wurden auch von Hildegard von<br />
Bingen, die ich euch ja in einem anderen<br />
Artikel schon vorgestellt habe, empfohlen.<br />
Man hatte damals die Vorstellung,<br />
dass sich im Körper „schlechtes Blut“<br />
staut, dass dem Menschen schadet und<br />
dies sollte mithilfe der Behandlungen<br />
ausgeleitet werden. Desweiteren gab<br />
es auch damals schon eine Therapie mit<br />
Blutegeln, die auf die Haut gesetzt wurden<br />
- auch sie sollten schlechte Säfte<br />
herausziehen.<br />
Hildegard von Bingen war eine der<br />
letzten Heilerinnen, die der Klostermedizin<br />
zuzuordnen sind, wenngleich<br />
diese Medizinepoche zu ihrer Zeit<br />
den Höhepunkt gefunden hatte. Im<br />
12. und 13. Jahrhundert wurden die<br />
ersten medizinischen Universitäten<br />
gegründet und in der „Medizinalordnung<br />
von Melfi“ wurde (im Jahre<br />
1240) von Kaiser Friedrich II. eine klare<br />
Aufgabentrennung von Arzt und<br />
Apotheker vorgenommen. Somit waren<br />
die Klöster nicht mehr der Mittelpunkt<br />
des medizinischen<br />
Wissens<br />
(sie bildeten<br />
keine Ärzte aus,<br />
dies oblag den<br />
Universitäten),<br />
aber es gab häufig<br />
noch Klosterapotheken.<br />
Heutzutage<br />
unterhält<br />
die Kirche einige<br />
Krankenhäuser,<br />
die, in gewisser<br />
Weise, noch auf<br />
die Tradition der<br />
christlichen Krankenversorgung<br />
und die Barmherzigkeit<br />
(auch:<br />
„caritas“) zurückgehen.<br />
(bwh)<br />
18 19
Brigid<br />
Brigid oder im schottischen<br />
auch „Bride“ ist der Name<br />
einer Sagengestalt aus dem irischschottischen<br />
Raum. Ihr Ursprung<br />
aber steckt in der keltischen Göttin<br />
Brigid, die im irischen Kildare ein<br />
Heiligtum besitzt, auf dem ein ewiges<br />
Feuer brennt. Sie ist die zum<br />
Jahreskreisfest <strong>Imbolc</strong> gehörende<br />
Göttin. Ihr Name verrät sie: „die<br />
Helle“ oder „die Strahlende“ wird<br />
sie je nach Übersetzung genannt<br />
und ihre Darstellung ist meist die<br />
einer weissgekleideten Jungfrau.<br />
Die an <strong>Imbolc</strong> durchgeführten<br />
Prozessionen und Kräuterweihen,<br />
die ins heutige Christentum übernommen<br />
worden sind, waren ursprünglich<br />
Zeremonien zu Brigids<br />
Ehren. Bei keiner Göttin ist die<br />
Spaltung in die drei Aspekte so<br />
deutlich, wie bei Brigid, die <strong>of</strong>tmals<br />
als „die drei Brigids“ genannt wird.<br />
Ihr häufigstes Gesicht aber ist das<br />
der jungfräulichen Göttin, die auch<br />
an <strong>Imbolc</strong> verehrt wird. Sie soll die<br />
Verkörperung der Dichtkunst sein<br />
und wird deshalb als Beschützerin<br />
der Poeten verehrt. Weitere Aufgaben<br />
sind die als Schutzgöttin der<br />
Gesetzesgeber, der Heilkunst, der<br />
Fruchtbarkeit und der Schmiede.<br />
Sie wird deshalb bei Ritualen, die<br />
Heilung und Schmerzlinderung<br />
herbeiführen sollen, angerufen.<br />
Es kann auch nicht schaden, wenn<br />
man ihr Symbol über dem Bett<br />
aufhängt, denn sie unterstützt die<br />
Bemühungen, ein Kind zu zeugen.<br />
An <strong>Imbolc</strong>, dem Tag, an dem die<br />
Natur aus dem Winterschlaf zu<br />
erwachen scheint, machen sich<br />
auch die Naturgeister und Tiere,<br />
wie der Bär, wieder auf den Weg<br />
an die frische Luft, weshalb man<br />
Brigid eine sehr enge Verbindung<br />
zu diesen Wesenheiten zuschreibt.<br />
Man nennt Brigid auch „die Himmelskönigin“<br />
und kaum eine Göttin<br />
hat so ein grosses und vielseitiges<br />
Aufgabengebiet wie sie. Das<br />
Spannende an ihr ist, dass sie in<br />
Namen wie „Bregenz“ oder „Burgund“<br />
wiederklingt. Man erkennt<br />
also, dass sie in ganz Europa bekannt<br />
war und verehrt wurde. Ihr<br />
Element ist das Feuer und zu ihrer<br />
Ehre wurden früher an <strong>Imbolc</strong><br />
Strohkreuze angezündet und an<br />
steilen Hügeln hinuntergeworfen,<br />
um die Kraft der noch jungen Sonne<br />
zu stärken und Brigid um Segen<br />
für Haus und H<strong>of</strong> zu bitten. Man<br />
sagt auch, dass Brigid ein grosses<br />
Heilwissen besass, welches sie an<br />
neunzehn Priesterinnen weitergab,<br />
die ihrerseits dieses Wissen<br />
ans Volk und an Novizinnen weitergaben.<br />
Brigid, die auch Göttin<br />
der Schmiedekunst war, besass<br />
einen bronzenen Schuh, welcher<br />
als das heiligste Artefakt aus dieser<br />
Zeit gilt. Während sie Waffen<br />
und Kriegskunst ablehnte, gilt sie<br />
dennoch als Beschützerin von sogenannten<br />
„Briganten“, das sind<br />
gesetzlose Krieger, zu denen man<br />
beispielsweise Robin Hood zählen<br />
kann. Sie ist eine sehr vielseitige<br />
Göttin, an der man stets neue<br />
Seiten kennenlernen kann. So ist<br />
auch <strong>Imbolc</strong>, ihr Fest, das Fest des<br />
Neuanfangs, der neuen Schöpfung<br />
und Erschaffung. Ihr Symbol ist<br />
das Brigidskreuz,, welches auf der<br />
linken Seite abgebildet ist. Es ist<br />
auch ein Symbol für den Jahreskreis,<br />
denn es hat vier Arme, die die<br />
vier grossen Jahresfeste symbolisieren.<br />
Diese sind <strong>Imbolc</strong>, Beltane,<br />
Lammas und Samhain. Sie werden<br />
auch die Hochfeste oder Feuerfeste<br />
genannt. Das Kreuz stammt jedoch<br />
anscheinend aus dem christlichen<br />
Erbgut, denn Bridig flocht es<br />
aus dem Stroh ihrer Fussmatte am<br />
Sterbebett ihres Vaters Dubthach,<br />
um diesen noch vor seinem Tod<br />
zum Christentum zu bekehren.<br />
Seitdem gilt das Brigidskreuz als<br />
Glücksbringer.<br />
Spannend an ihr ist auch ihr keltischer<br />
Name, „Ffraid“. Nach ihr ist<br />
auch die St. Brides Bay in Wales<br />
benannt. Deren ursprünglicher<br />
Name ist nämlich „Bae San Ffraid“.<br />
Man sagt, dass sie auf die altkeltische<br />
Göttin Brigantia zurückgeht.<br />
Ihre christliche Version ist die Heilige<br />
Brigida von Kildare. Man streitet,<br />
ob diese nun existiert hat und<br />
einfach von einer keltischen in eine<br />
christliche Heilige verwandelt wurde<br />
oder ob es umgekehrt war. Kritische<br />
Zungen behaupten nämlich,<br />
dass die keltische Göttin Brigid nur<br />
erfunden wurde, um die heilige<br />
Brigida im Rennen um den ersten<br />
Heiligen Irlands gegen St. Patrick<br />
auszubooten. Ein Geheimnis, das<br />
die Geschichte bisher für sich bewahrt<br />
hat.<br />
(lin)<br />
Hier entsteht unser Briefkasten. Du hast eine magische Frage, etwas das du<br />
schon lange wissen musst oder suchst nach einem Kraut gegen ein Leiden?<br />
Du möchtest wissen welcher Heilstein sich für dich eignet? Stell deine Frage<br />
hier und du erhältst Antwort vom Pr<strong>of</strong>i. whisper<strong>of</strong><strong>magic</strong>k@gmail.com!<br />
20<br />
21
Die Rose<br />
Die Rosen, botanisch „Rosa“, geben<br />
der - ihnen übergeordneten - Pflanzengattung<br />
der Rosengewächse, botanisch<br />
„Rosaceae“, ihren Namen. Man<br />
unterscheidet zwischen „Wildrosen“<br />
und „Kulturrosen“, die unterschiedlich<br />
genutzt werden. Letztere wurden allesamt<br />
aus den Wildformen gezüchtet<br />
und sind in Aussehen und Größe sehr<br />
unterschiedlich, außerdem dienen sie,<br />
bis auf wenige Ausnahmen, eher als<br />
Zierblumen.<br />
Die „Hundsrose“, „Heckenrose“ oder<br />
„Hagrose“, die auf den botanischen<br />
Namen „Rosa canina“ hört, ist die<br />
Rosenart, die man hierzulande am<br />
ehesten wildwachsend finden wird.<br />
Sie wird etwa 1-3, selten mehr, Meter<br />
hoch und bildet entweder einen<br />
dichten Strauch, eine Hecke oder ein<br />
Gebüsch. Zu finden ist sie meist an<br />
Wald- oder Wegesrändern und auf<br />
Lehmböden.<br />
Die Blätter der Hundsrose sind wechselständig<br />
und unpaarig gefiedert, es<br />
befinden sich zwischen fünf und sieben<br />
der ovalen Blätter, mit gezacktem<br />
Rand, beieinander.<br />
Die Rose ist mit sichelartigen Stacheln<br />
bewehrt, die sie davor schützen sollen<br />
gefressen zu werden - und die man<br />
nur umgangssprachlich als „Dornen“<br />
bezeichnet. (Dornen sind Teile einer<br />
Pflanze, die zur Abwehr umgewandelt<br />
werden und somit tieferliegen, während<br />
Stacheln eher lose auf der Haut<br />
sitzen und sich relativ leicht entfernen<br />
lassen.)<br />
Die Blütezeit der Hundsrose ist im<br />
Juni. Es bilden sich etwa 4-5cm große<br />
Blüten, die nicht gefüllt sind und aus<br />
5 Kronblättern bestehen. Die Farbe<br />
der Blüte ist meist zartrosa, kann aber<br />
weiße - oder fast weiße - Anteile besitzen,<br />
selten ist sie auch zur Gänze<br />
weiß oder dunkelrosa.<br />
Die Früchte der Hundsrose sind die,<br />
sehr bekannten, Hagebutten, die von<br />
Menschen und Vögeln gleichermaßen<br />
geliebt werden. Sie enthalten Gerbst<strong>of</strong>fe,<br />
Pektin, Säuren, Zucker und viel<br />
Vitamin C. Man ordnet sie den „Sammelfrüchten“<br />
zu, sie enthalten viele<br />
kleine Nüsse, die man allerdings nicht<br />
mitisst. Der Grund dafür sind kleine<br />
Widerhaken, die daran zu finden sind<br />
- und die dafür sorgen, dass Generationen<br />
von Kindern Juckpulver herstellten,<br />
das brennt, juckt und die Haut<br />
reizt - allerdings auch zu ernsthaften<br />
Allergien führen kann.<br />
Im Gegensatz zur Hundsrose bilden<br />
Zuchtformen der Rose häufig gefüllte<br />
Blüten, haben eine höhere Anzahl<br />
Blütenblätter, aber auch auffälligere<br />
und/oder intensivere Farben. Manche<br />
Arten sind auch gemustert, ein Beispiel<br />
dafür seht ihr auf einem der Bilder.<br />
Auch Größe und Wuchs können<br />
hier sehr unterschiedlich sein, manche<br />
Arten wachsen an Häusern empor,<br />
andere wachsen fast gerade oder<br />
kugelig an kleinen Stämmen - je nach<br />
Verwendungszweck und Schnitt.<br />
Kommen wir zur Verwendung der<br />
Rose - und beginnen wir mit ihrer<br />
medizinischen Nutzung: Aus den getrockneten<br />
Schalen der Hagebutten<br />
werden Tees hergestellt, die leicht<br />
abführend und harntreibend sind und<br />
bei Blasen- und Nierenleiden unterstützen<br />
können. Auch bei Erkältungen<br />
wird die Hagebutte, aufgrund ihres<br />
Vitamin-C Gehaltes, gern genutzt,<br />
wobei darauf geachtet wird, dass die<br />
Schalen schonend und nicht zu heiß<br />
getrocknet werden, um einen möglichst<br />
großen Teil der Vitamine zu erhalten.<br />
Bei Arthrose<br />
soll die Hagebutte<br />
die<br />
Beschwerden<br />
und Schmerzen<br />
verringern<br />
und so zu einem<br />
geringeren<br />
Bedarf an<br />
Schmerzmitteln<br />
und zu<br />
mehr Energie<br />
verhelfen, hierzu wird sie als Pulver<br />
eingenommen. Dafür wird das<br />
Hagenbuttenpulver in Jogurt oder<br />
Fruchtsäfte eingerührt.<br />
Dennoch wird nicht nur die Schale<br />
der Hagebutte verwendet, auch die<br />
Samen kann man nutzen, indem man<br />
das Öl aus ihnen gewinnt (z.B. durch<br />
Pressen). Das Öl ist hellgelb bis orange,<br />
klar und enthält viele ungesättigte<br />
Fettsäuren. Es wird als „Hagebuttenöl“<br />
oder „Wildrosenöl“ bezeichnet.<br />
Dieses Öl wirkt entzündungshemmend,<br />
unterstützt bei der Hauterneuerung<br />
und ist besonders für trockene<br />
22 23
und rissige Haut geeignet.<br />
In die Ernährung integriert, soll die<br />
Hagebutte dabei helfen nicht krank<br />
zu werden. Auch hierbei findet sie<br />
Verwendung als Tee (häufig auch in<br />
Früchtetees), aber auch als Mus oder<br />
Marmelade. Auch die Rosenblüte<br />
kann in der Küche genutzt werden,<br />
zum Beispiel in einer Rosenbowle, als<br />
Tee oder in Teemischungen, in Rosenblütengelee,<br />
sowie in Rosenlimonade<br />
oder - likör. Hierbei ist jedoch zu<br />
beachten, dass man nur ungespritzte<br />
Rosenblüten verwenden sollte, die<br />
nicht an Straßenrändern wachsen.<br />
Auch die Blüten der Rose sind in<br />
der Heilkunde von Bedeutung, sie<br />
werden in verschiedenen Formen<br />
genutzt. Der, oben bereits erwähnte,<br />
Rosenblütentee wirkt entzündungshemmend<br />
und kann bei (leichten)<br />
Problemen der Mundschleimhaut<br />
eingesetzt werden, auch soll er den<br />
Magen beruhigen. Sowohl aufgrund<br />
des Duftes, als auch durch das - in geringen<br />
Mengen - enthaltene Rosenöl,<br />
wirkt der Tee entspannend bis leicht<br />
beruhigend und hebt die Laune an.<br />
Das reine ätherische Rosenöl wird<br />
hingegen in der Regel nicht medizinisch<br />
verwendet, weil es viel zu teuer<br />
ist. Es wird aus Damaszener-Rosen<br />
(botanisch: „Rosa damascena“) oder<br />
„Rosa centifolia“ (verschiedene gefüllte<br />
Rosenarten) destilliert und man<br />
benötigt bis zu fünf Kilo Rosenblüten,<br />
um einen einzigen Milliliter davon herzustellen<br />
- oder, anders ausgedrückt,<br />
etwa einen Hektar Anbaufläche für<br />
einen Liter.<br />
Bei der Destillation des Öles entsteht<br />
jedoch „Rosenwasser“ ein Nebenprodukt,<br />
das wesentlich günstiger zu<br />
bekommen ist. Diesem dürfen keine<br />
Konservierungsst<strong>of</strong>fe zugesetzt werden,<br />
was seine Haltbarkeit auf wenige<br />
Monate beschränkt. Es wirkt bei Entzündungen<br />
im Mund- und Rachenraum<br />
und wird außerdem bei der<br />
Herstellung von Kosmetik oder für<br />
das Verfeinern von Süßspeisen verwendet<br />
- das typischste Beispiel wäre<br />
hier Marzipan.<br />
Auch im magischen Bereich findet die<br />
Rose ihre Verwendungsmöglichkeiten.<br />
Ganz typisch wäre da natürlich<br />
ihr Bezug zur Liebe, doch aufgepasst!<br />
Hiermit muss nicht die romantische,<br />
oder gar erotische Liebe gemeint sein.<br />
Die Rose stärkt auch die Liebe und<br />
das Vertrauen zu sich selbst und kann<br />
somit auch bei Ritualen Anwendung<br />
finden, die man macht um sich „aufzubauen“.<br />
Bei Räucherungen lassen sich Rosen<br />
mit sehr vielen Dingen kombinieren,<br />
vor allem mit Weihrauch, Holunder<br />
oder Holz - ich selbst verwende sie in<br />
fast jeder Mischung, weil sie einerseits<br />
einen angenehmen Duft haben und<br />
andererseits auch die Wirkung „runder“<br />
machen. Die Rose wirkt beim<br />
Räuchern aufs Herz, öffnet die Seele,<br />
schenkt Ruhe und Harmonie und<br />
verbessert die Atmosphäre. Doch<br />
sie kann nicht nur erweitern, sie kann<br />
auch entgegenwirken, wenn negative<br />
Energien im Raum liegen, bei Ängsten,<br />
Trauer und Depressionen.<br />
Man kann, wenn man möchte, auch<br />
die verschiedenen Farben der Rosen<br />
einsetzen. Das Rosa und Weiß der<br />
Heckenrosen steht, passend zu <strong>Imbolc</strong>,<br />
für aufkommendes Licht (und<br />
vertreibt somit auch das Dunkel) ,<br />
außerdem für die jungfräuliche Göttin<br />
und die reine Liebe zu sich selbst, der<br />
Welt und Anderen. Das nur als Beispiel<br />
- natürlich kann man auch (ungespritzte)<br />
Zuchtrosen und ihre vielen<br />
Farben nutzen.<br />
Außerdem wurden Rosen schon in<br />
früheren Zeiten geopfert. Man kann<br />
sie einsetzen, wenn man Kontakt zu<br />
den Ahnen aufnimmt, oder sich bei<br />
ihnen bedanken möchte. Die Verbindung<br />
zu den Ahnen sieht man<br />
auch daran, dass kaum eine Beerdigung<br />
ohne Rosen auskommt. Man<br />
schmückt den Sarg damit oder wirft<br />
Blüten mit ins Grab. Wenn man auf<br />
einem Friedh<strong>of</strong> mal genau darauf<br />
achtet, so wird man auch dort häufig<br />
Rosen entdecken, denn warum sollte<br />
man nicht auch seinen Verstorbenen,<br />
seinen Ahnen noch die Liebe der<br />
Rose zukommen lassen?<br />
Natürlich gibt es auch erfreulichere<br />
Bräuche, die mit der Rose in Zusammenhang<br />
stehen, so zum Beispiel<br />
bei einer Hochzeit. Kinder gehen mit<br />
einem Korb voll Rosenblütenblätter<br />
vor dem Brautpaar her, während sie<br />
etwas davon verstreuen - so pflastern<br />
sie, im übertragenen Sinne, den Weg<br />
der Beiden mit Liebe. Auch sonst ist<br />
die Rose das Symbol für die Liebe<br />
schlechthin und wird bei vielen Gelegenheiten<br />
verschenkt.<br />
Geschichtlich gesehen, war die Rose<br />
immer von Bedeutung, in den verschiedensten<br />
Ländern. Häufig wurde<br />
sie mit Wohlstand gleichgesetzt und<br />
zeitweise gab es einen regelrechten<br />
Wettbewerb darum, wer die schönsten<br />
Rosen vorzuweisen hatte, kein<br />
prächtiger Garten kam ohne sie aus.<br />
Selbstverständlich hatten nicht nur<br />
24 25
Ein Rosen-Bad<br />
Ihr braucht:<br />
- Badesalz (aus dem toten Meer o.ä.,<br />
ohne Zusätze)<br />
- etwas Öl, idealerweise natürlich<br />
Wildrosen-/Hagebuttenöl, aber<br />
auch ein anderes, wie z.B. Mandeloder<br />
Olivenöl kann verwendet<br />
werden.<br />
- einige (getrocknete) Rosenblüten<br />
Mischt einfach das Badesalz mit etwas<br />
Öl und gebt es in die Badewanne, lasst<br />
Wasser einlaufen (wer will kann auch<br />
die Rosen als solche Bedeutung, sondern<br />
auch das ätherische Öl, das man<br />
aus ihnen gewinnt - und das mit dafür<br />
sorgte, dass viele Parfums nahezu<br />
unbezahlbar waren und auf großen<br />
Reichtum und/oder eine gute gesellschaftliche<br />
Stellung verwiesen.<br />
Auch kulturell hat die Rose ihren Stellenwert,<br />
man denke da zum Beispiel<br />
an das „Röslein auf der Heiden“ von<br />
Johann Wolfgang von Goethe oder<br />
das beliebte Kinderlied „Ein Männlein<br />
steht im Walde“ von August Heinrich<br />
H<strong>of</strong>fmann von Fallersleben. Wenn<br />
man sich auf Märchen besinnt, so sind<br />
auch dort einige zu finden, die einen<br />
starken Bezug zur Rose aufweisen,<br />
wie zum Beispiel „Dornröschen“ oder<br />
„Schneeweißchen und Rosenrot“. In<br />
Märchen, Legenden und Mythologie<br />
ist die Rose, neben bereits erwähnter<br />
Eigenschaften wie Liebe und Reinheit,<br />
auch ein Symbol für Stolz und Schönheit.<br />
Nun, ganz zum Schluss, noch etwas,<br />
das ich euch mitteilen möchte, nämlich,<br />
warum die Rose ausgerechnet in<br />
dieser Ausgabe vorgestellt wird:<br />
Zum Einen hat Hildegard von Bingen<br />
die Rose sehr hoch geschätzt. Sie war<br />
sogar der Meinung, dass man jedweder<br />
Medizin etwas Rose zufügen solle,<br />
weil sie die Wirkung verstärke und<br />
schrieb, dass es eine ganz besondere<br />
Pflanze sei.<br />
Zum Anderen liegt es auch einfach<br />
an der Jahreszeit. Wer kennt das nicht,<br />
dass er sich, wenn es draußen kalt ist,<br />
mit einem schönen, warmen Tee unter<br />
die Decke verkrümelt? Die Hagebutte<br />
ist eine gute Zutat für einen<br />
gemischten Tee, auch, wenn man ihn<br />
selbst mischt, zum Beispiel mit Hibiskus,<br />
Zitronengras und getrockneten<br />
Früchten. Dazu kommt, dass der Valentinstag<br />
bald wieder heranrückt, am<br />
14.02. ist es soweit - was wäre da passender<br />
als die Rose?<br />
Eine weitere wunderbare Sache ist ein<br />
Bad mit Rosenblüten (natürlich nicht<br />
nur im Winter, aber auch), vielleicht zur<br />
Vorbereitung auf ein Ritual. (bwh)<br />
noch etwas Rosenwasser hinzugeben).<br />
Dann legt oder setzt euch hinein und<br />
legt die Blütenblätter auf die Wasseroberfläche,<br />
lasst sie dort herumschwimmen,<br />
beobachtet sie und genießt das<br />
Bad - vielleicht werdet ihr ja sogar in andere<br />
Welten getragen oder findet tief in<br />
euer Innerstes. Das Salz im Wasser wirkt<br />
reinigend (auch energetisch) und das Öl<br />
pflegt eure Haut. Rosenblüten zu beobachten,<br />
die herumschwimmen kann sehr<br />
beruhigend sein und ist eine gute Art,<br />
eine Meditation durchzuführen.<br />
Der Besen<br />
Nebst dem Zauberstab ist der<br />
Hexenbesen, auch als „Besom“<br />
oder „Broom“ bezeichnet, wohl das<br />
berühmteste Werkzeug einer „klassischen“<br />
Hexe. Tatsächlich ist seine<br />
Funktion gerade zu <strong>Imbolc</strong> besonders<br />
wichtig, denn der Besen ist ein Instrument<br />
der Reinigung. Mit ihm wird<br />
Altes rituell hinweggefegt, um neuen<br />
Energien Raum zu geben. Entsprechend<br />
hat der Besen auch eine gewisse<br />
Schutzfunktion, da er negative<br />
Energien quasi aktiv fernhält.<br />
Zwar wurde und wird der Besen rituell<br />
häufig genau so eingesetzt, wie<br />
im Alltag, sobald die Rituale aber vom<br />
üblichen Gebrauch abwichen, wurden<br />
die Menschen skeptisch. In den dunkelsten<br />
Zeiten der magischen Feindlichkeit<br />
wurde deswegen vermehrt<br />
darauf hingewiesen auf Frauen zu<br />
achten, die den Besen nicht der Hausarbeit<br />
entsprechend nutzten. Sobald<br />
jemand traditionell über den Besen<br />
sprang, galt dies als sicheres Zeichen<br />
der teuflischen Hexerei, obgleich dies<br />
bei Dorffesten durchaus üblich war.<br />
Dieser Brauch, ein frisch vermähltes<br />
Paar über einen Besenstiel springen<br />
zu lassen, hat sich übrigens bis heute<br />
gehalten – so soll die neue Ehe rein<br />
beginnen. Oftmals wurde es aber<br />
während der Hexenverfolgungen so<br />
gedreht, dass Satansweiber, entgegen<br />
der göttlichen Gravitation, auf ihrem<br />
Besen durch die Lüfte ritten. Auch<br />
dieses Bild hat sich bis heute gehalten,<br />
wenn auch nicht mehr in bösartiger<br />
Form, wobei es durchaus seinen Sinn<br />
hat: Mit seiner aufwirbelnden Handhabung<br />
eignet sich der Besen perfekt<br />
als Luftsymbol.<br />
Hexenbesen werden traditionell an<br />
Beltane geschaffen; alte, ausgediente<br />
Exemplare umgekehrt in den Flammen<br />
des Festfeuers verbrannt. Zudem<br />
besteht ein klassischer Hexenbesen<br />
aus 9 Holzarten:<br />
* Birke, für die Göttin<br />
* Weide, für Reinheit<br />
* Holunder, für Heilung<br />
* Esche, für Schutz<br />
* Eiche, für Kraft<br />
* Linde, für Frohsinn<br />
* Ahorn, für Bedacht<br />
* Tanne, für Beständigkeit<br />
* Haselnuss, für magische Energie im<br />
Allgemeinen<br />
Am besten wählt man für den Stiel<br />
Haselnuss, um die anderen 8 Arten,<br />
26 27
ähnlich dem Jahresrad, als hölzernen<br />
Reigen herumzubinden... Idealerweise<br />
sammelt man die Zweige auf. Bietet<br />
ein Baum hingegen eine Gabe an, ist<br />
ein Dank selbstverständlich, ehe vorsichtig<br />
abgetrennt wird. Für die Grösse<br />
gibt es keine Vorgaben, die meisten<br />
Hexen bevorzugen jedoch kleine<br />
Handbesen, die ohne Probleme Platz<br />
auf dem Altar finden. Entsprechend<br />
empfehlen sich sehr dünne Zweige.<br />
Dies ist auch für den Baum gesünder,<br />
als wenn ihm gleich ein ganzer<br />
Ast abhandenkommt. Mit Draht werden<br />
die einzelnen Stränge so um den<br />
Stiel gebunden. Um die Stabilität zu<br />
erhöhen, kann zudem ein Loch durch<br />
den Stiel gebohrt werden, damit der<br />
Draht durchgefädelt werden kann. Zu<br />
guter Letzt kann die magische Kraft<br />
des neuen Besens mit einem hübschen<br />
Zierband an den Bundbeginn<br />
geknotet werden, auch um den Draht<br />
ein wenig zu verdecken. Selbstverständlich<br />
darf der Besen noch weiter<br />
personalisiert werden, beispielsweise<br />
durch einritzen/aufmalen von Lieblingssymbolen<br />
etc. <br />
(nap)<br />
Du hast etwas beobachtet, ein wunderschöner Schnappschuss, den die<br />
Welt unbedingt sehen muss, oder etwas Mystisches mit der Kamera<br />
eingefangen? Wir wollen es sehen. Schicke deine Momentaufnahme an<br />
whisper<strong>of</strong><strong>magic</strong>k@gmail.com!<br />
Vielen Dank!<br />
28 29
Uller der nordische Wintergott<br />
Uller ist ein Gott der nordischen Mythologie.<br />
Er wird auch „Ullr“, „Oller“<br />
oder „Vulder“ genannt; sein Name<br />
bedeutet sinngemäss „Der Glänzende“,<br />
„Der Strahlende“, „Der Ehrenhafte“. Uller<br />
ist der Gott des Winters, der Jagd und<br />
des Kampfes, er ist jedoch auch Hüter des<br />
Ackers und der Weiden. Obwohl Uller in<br />
der Mythologie zu den jüngeren Göttern<br />
zählt, vermutet man, dass der Kult um ihn<br />
sehr weit zurückreicht, da er in manchen<br />
Regionen sogar als Hauptgott verehrt<br />
wurde. In der altisländischen Literatur<br />
wurde er sogar als Sohn der Syph und als<br />
Stiefsohn des Thor dargestellt. Sein eigentlicher<br />
Vater war ein, nicht näher bekannter,<br />
Eisriese. In der Edda, eben jenem altisländischen<br />
Literaturwerk, wird auch erwähnt,<br />
dass Uller sich selbst eine Halle in Ýdalir, im<br />
Eibental, gebaut habe.<br />
Uller selbst wird gerne als bärtiger Mann<br />
mittleren Alters dargestellt. Meist steht er<br />
auf Skiern oder Schlittschuhen, während<br />
er einen Bogen spannt, seltener hält er<br />
eine Armbrust in der Hand. Die Kleidung<br />
variiert indessen, je nach Ort und Zeit.<br />
Mal trägt er lange Mäntel oder gar Pelze,<br />
die er durch seine Jagden erlangt hat. Fast<br />
ausnahmslos trägt er jedoch eine Mütze<br />
und warmes Schuhwerk.<br />
Ullers Element ist der typische Winter. Ihm<br />
werden der Leermond sowie das Wasser<br />
und die Luft zugesprochen. Diese beiden<br />
Elemente bilden gemeinsam den Schnee<br />
und das Eis, die er beherrscht. Uller gilt als<br />
treffsicher, geschickt und gerecht, jedoch<br />
wirkt er manchmal vom Wesen her wortwörtlich<br />
etwas unterkühlt. Er ist eher ein<br />
pragmatischer Gott, der sich aufs Wesentliche<br />
konzentriert und klare Strukturen<br />
setzt.<br />
Kurios an Uller ist vor allem das Verhältnis<br />
in unserer Neuzeit: Denn während er als<br />
Gott in der „Heidenszene“ eher im Hintergrund<br />
steht, ist er im Alltag erstaunlich<br />
vielen Menschen ein Begriff! Aufgrund<br />
seiner Jagdattribute gilt er als äusserst<br />
beliebter Schutzpatron der Wintersportler.<br />
In vielen Skigebieten ist sein Bildnis<br />
als Amulett (<strong>of</strong>tmals mit einem Kompass<br />
kombiniert) an fast jedem Souvenirstand<br />
erhältlich. Zudem tragen in Skandinavien,<br />
vor allem in Schweden und Norwegen, zig<br />
Ortschaften den Namen Uller, um diesen<br />
alten Mann des Eises auf ewig zu ehren.<br />
Als Gott mit enger Bindung zur Natur, ist<br />
es auch heute noch einfach, magischen<br />
Kontakt zu Uller herzustellen. Die Eihwaz-<br />
Rune wird ihm gerne symbolisch zugeschrieben,<br />
da er als Jäger <strong>of</strong>tmals durch<br />
die dichten Wälder des Nordens streifte.<br />
Auch soll man seine Stimme vernehmen<br />
können, wenn der Wind zwischen<br />
den Ästen der Eibe, seines Baumes, rast.<br />
Gefrorene Wasser in der Natur spiegeln<br />
zudem <strong>of</strong>tmals Visionen, die er uns so zukommen<br />
lässt. Selbst in unserem Atem,<br />
der sich an besonders kalten Tagen in der<br />
Luft zeigt, kann er sich manifestieren. Also:<br />
Warm anziehen, rausgehen und erleben,<br />
was Uller uns sagen will! (nap)<br />
Steinlexikon: Der Citrin<br />
Wie eingefangenes Sonnenlicht<br />
leuchtet der Citrin in meiner<br />
Hand - in hellem Gelb, bis hin zu<br />
dunklen Honigfarben. Wie seine Farbe<br />
andeutet, ist er ein fröhlicher Vertreter<br />
der Quarzfamilie. Seine Härte<br />
beträgt, wie die der meisten Quarze,<br />
7-7,5 auf der Mohs‘ Skala. Seine gelbe<br />
Farbe entsteht durch dreimalige<br />
Eiseneinlagerung (für die Chemiker:<br />
Fe ³). Farblich kann man ihn manchmal<br />
für einen Bernstein halten, aber<br />
seine „Hülle“ ist härter. Doch nun<br />
möchte ich wieder weg vom ‚Langweiligen‘<br />
und hin zum Interessanten<br />
kommen. W<strong>of</strong>ür steht er? Wie kann<br />
er mir helfen? Für welche Rituale ist<br />
er geeignet?<br />
Zuerst möchte ich sagen, dass der<br />
Stein zu euch spricht, euch sagt, was<br />
er will und wie ihr ihn nutzen könnt.<br />
Hört auf eure innere Stimme - und<br />
vertraut. Es gibt keine ‚richtige‘ und<br />
‚falsche‘ Anwendung. Der Citrin steht<br />
für Lebensfreude, Optimismus, wie<br />
die Sonne auch für Reichtum aus<br />
dem Inneren, den spirituellen Schatz,<br />
der in der Tiefe ruht, um geborgen<br />
zu werden. Er wird, ebenso wie der<br />
Bernstein, dem Solarplexus zugeordnet.<br />
Wenn ich mit ihm arbeite, fühle<br />
ich immer, wie er mich aufbaut, meine<br />
Laune hebt. In tiefster Nacht ist er<br />
ein Licht, weswegen er in vielen Büchern<br />
auch gegen Depressionen angewandt<br />
wird.(Diese Angaben sind<br />
immer als grobe Richtlinien zu verstehen.<br />
Was teilt der Stein mir mit?<br />
Was fühle ich, wenn ich ihn ansehe?) .<br />
Auch wenn Erfolg nicht für jeden das<br />
Gleiche ist, so kann der Stein dennoch<br />
dazu verhelfen.<br />
Das liegt daran, dass er das Selbstvertrauen<br />
anhebt und uns mit unserer<br />
eigenen Sonne verbindet - wenn<br />
wir es wollen. Ein kleines Ritual<br />
möchte ich euch an die Hand geben,<br />
keine Sorge, ihr müsst nichts Schlimmes<br />
tun:<br />
• entzündet eine gelbe Kerze (oder<br />
nehmt eine andere Farbe, wenn<br />
ihr kein Gelb zur Hand habt )<br />
• haltet euren Citrin (der zu<br />
euch gefunden hat) vor den<br />
Solarplexus und sprecht<br />
(laut oder in Gedanken):<br />
„Versteinerter Sonnenstrahl, dies<br />
ist meine Wahl, Ich bin frei und<br />
stark, ein Licht für mich und andere,<br />
in deinem Licht , erkenn ich<br />
mich , Gib H<strong>of</strong>fnung mir, Kraft und<br />
Zuversicht ! ‚<br />
• löscht danach die Kerze oder lasst<br />
sie brennen, wie ihr möchtet. (nb)<br />
30 31
Der Fuchs als Krafttier für dich und mich<br />
Warum ich heute den Fuchs ausgewählt<br />
habe, um ihn euch vorzustellen,<br />
hat folgenden Grund: Fast<br />
jeden Tag, ob morgens oder abends,<br />
begegnet mir, auf meinem Arbeitsweg,<br />
am Waldrand ein Fuchs. Ein fast<br />
silbernes Tier, das sich in der Dämmerung<br />
meist am selben Platz aufhält. Ich<br />
habe mich mit seiner Bedeutung als<br />
Krafttier beschäftigt, weil ich ihn momentan<br />
so <strong>of</strong>t vor Augen habe. Seine<br />
Bedeutung aus der Welt der Fabeln<br />
ist die des listigen Reinecke. Er hat<br />
manchmal sogar eine betrügerische<br />
Seite und steht nicht immer in bestem<br />
Licht da. „Der böse Fuchs“ wird<br />
<strong>of</strong>t direkt nach dem „bösen Wolf“ genannt.<br />
Doch steht der Fuchs auch für<br />
die Schlauheit, die Tarnung und die<br />
Vorsicht. Tatsächlich verschwindet er<br />
im Licht der Dämmerung gerne in<br />
den abgemähten Kornfeldern. Vorsichtig<br />
muss er sein, weil er ein gern<br />
gejagtes Tier ist und auch, weil wir<br />
durch das Gebiet, in dem er gerne<br />
seine Raubzüge unternimmt, Strassen<br />
gebaut haben, die für ihn zur tödlichen<br />
Falle werden können. Aber auch die<br />
Klugheit schreibt man ihm zu, denn es<br />
braucht so einiges an Geschick einen<br />
Hühnerstall aufzuknacken.<br />
Deswegen wird er zwar ebenfalls <strong>of</strong>t<br />
im negativen Licht des Stehlenden<br />
dargestellt, aber dass dies für einen<br />
Vierbeiner gar nicht so leicht ist, wird<br />
dabei <strong>of</strong>t vergessen. Er kennt geheime<br />
Pfade und so ist es auch mit dem<br />
Fuchs als Krafttier. Er zeigt uns, dass<br />
wir unserem Weg folgen sollen und<br />
hilft uns auch dabei uns selber treu<br />
zu bleiben. Geschick bei Verhandlungen<br />
und auf unserem Weg ist uns<br />
mit dem Fuchs als Begleiter auf jeden<br />
Fall sicher. Er zeigt uns, dass wir mit<br />
Mut und Kraft unserem Weg folgen<br />
sollen. Wenn also ein Fuchs unser<br />
Krafttier ist, dann sollten wir das<br />
als Geschenk annehmen und in ihm<br />
nicht den hinterlistigen Dieb, sondern<br />
den schlauen Fuchs, der immer<br />
einen Weg findet, sehen. Manchmal<br />
stehen wir auch vor Problemen und<br />
er hilft uns diese so zu knacken, wie<br />
er es mit den Hühnerställen tut. Wir<br />
können uns ihm anvertrauen und<br />
uns seiner Führung übergeben, denn<br />
er wird den sichersten, manchmal<br />
nicht direktesten, aber dennoch vernünftigsten<br />
Weg für uns finden. Wir<br />
können also stolz sein, den Fuchs als<br />
Krafttier zu haben. <br />
(lin)<br />
32 33
34 35
Das Kelten und die Bäume<br />
In der Mythologie der Kelten wurden<br />
Bäume verehrt, man sagte, dass die<br />
Ahnen in ihnen weiterleben. Jede Art<br />
der Bäume hatte ihre eigenen Besonderheiten<br />
und stand für verschiedene<br />
Eigenschaften. Im keltischen Baumorakel<br />
spiegelt sich dieser tiefe Glaube wieder.<br />
Bei den Kelten gab es ausserdem das<br />
weniger bekannte Ogham, das Baumalphabet.<br />
Es bestand aus achtzehn Buchstaben.<br />
Mit diesen Buchstaben, von denen<br />
Beth<br />
Luis<br />
Nion<br />
Fearn<br />
Saile<br />
Uath<br />
Duir<br />
Tinne<br />
Coll<br />
Muin<br />
Gort<br />
Pethboc<br />
Ruis<br />
Ailm<br />
Onn<br />
Ur<br />
Eadha<br />
Idho<br />
Birke<br />
Eberesche<br />
Esche<br />
Erle<br />
Weide<br />
Weissdorn<br />
Eiche<br />
Stechpalme<br />
Hasel<br />
Weinrebe<br />
Efeu<br />
Zwergholunder<br />
Holunder<br />
Weisstanne<br />
Stechginster<br />
Heidekraut<br />
Weisspappel<br />
Eibe<br />
jeder einzelne einem Baum oder Strauch<br />
entspricht, wurden, vor allem zu rituellen<br />
Zwecken, Texte und Schriftstücke verfasst.<br />
Das Alphabet und das Orakel sind sich<br />
sehr nahe, wobei beim Orakel belegt ist,<br />
dass es nicht direkt auf die Kelten zurückgeht,<br />
sondern nur einer Vorstellung entspricht,<br />
die man von damaligen Orakeln<br />
hatte. Bäume waren sehr wichtig für die<br />
Kelten und man verehrte überall, wo ihre<br />
Kultur sich ausgebreitet hatte, die heiligen<br />
Haine, von denen man sagte, dass sie die<br />
Wohnstätten der Göttin auf Erden seien.<br />
Im Baumorakel sind die Geburtstage<br />
ausschlaggebend für die Zuweisung zu einem<br />
bestimmten Baum, es ist also mehr<br />
eine Art Horoskop. In dem Kästchen auf<br />
der letzten Seite dieses Artikels könnt ihr<br />
sehen, welcher Baum welchen Tagen zugeordnet<br />
ist. Es würde zu sehr ins Detail<br />
gehen, zu jedem Baum alle Eigenschaften<br />
aufzuzählen. Dennoch sind sie unseren<br />
Sternzeichen sehr ähnlich und sagen eine<br />
Menge über unseren Charakter aus. Das<br />
Besondere daran ist, dass die Unterteilung<br />
sehr viel feiner ist. Es wird also nicht<br />
ein ganzer Geburtsmonat in einen Topf<br />
geworfen, sondern nur einige Tage. Hier<br />
fällt auf, dass die Dauer der zugeordneten<br />
Tage stark variieren und von einem<br />
einzelnen Tag bis zu elf oder mehr gehen<br />
kann. Die meisten Bäume haben zwei Perioden<br />
im Jahr, die ihnen zugeordnet sind.<br />
Die Pappel jedoch hat ganze drei, einmal<br />
im Februar, einmal im Mai und einmal<br />
im August. Insgesamt hat das Baumorakel<br />
einundzwanzig Bäume. Verwendung<br />
findet es, wie die meisten Horoskope,<br />
in der Charakterisierung von Personen,<br />
also zur Einschätzung eines Menschen.<br />
Seltener wird es, dem Namen „Orakel“<br />
zum Trotz, zur Zukunftsvorhersage genutzt.<br />
Dazu eignet es sich weniger. Doch<br />
zu jedem Baum gibt es auch noch Partnerempfehlungen,<br />
bei denen es jedoch<br />
jedem selbst überlassen ist an sie zu glauben<br />
oder nicht..<br />
Apfelbaum (Liebe), ein Mensch, der sehr<br />
liebenswürdig, aber auch sehr liebevoll<br />
ist. Auch charmant und einfühlsam sind<br />
Leute, denen der Apfelbaum zugewiesen<br />
wird.<br />
Esche (Ehrgeiz), Menschen, die ein wenig<br />
egoistisch und sehr zielstrebig sind. Es<br />
ist schwer sie glücklich zu machen, dafür<br />
bleiben sie das es dann für lange Zeit.<br />
Buche (Kreativität), diese Menschen sind<br />
praktisch und materialistisch veranlagt,<br />
mit einer Ader zum Gestalterischen. Buchen<br />
geben gute Führungspersonen ab,<br />
die nicht zu streng schalten und walten.<br />
Man ist treu und geradlinig in jeder Beziehung.<br />
Birke (Inspiration), diese Menschen sind<br />
sehr geschätzt, da sie fleissig und schöpferisch<br />
talentiert ihrer Arbeit nachgehen.<br />
Versprechen von Birken sind unumstösslich,<br />
was dazu führt, dass sie so manches<br />
Mal ausgenutzt werden.<br />
Zeder (Selbstvertrauen), gerne streben<br />
solche Leute nach Abenteuern und stecken<br />
ihre Ziele sehr hoch. In der Liebe<br />
sind Zedern sehr wählerisch und zeigen<br />
ihr hingebungsvolles Wesen nur dem<br />
richtigen Partner.<br />
Kastanie (Ehrlichkeit), diese bodenständigen<br />
Leute mögen Veränderungen weniger<br />
und schätzen, wenn alles beim Alten<br />
bleibt. Sie sind zwar ehrlich, können ihre<br />
Anliegen aber diplomatisch weitergeben.<br />
Zypresse (Treue), diese Menschen haben<br />
zwei Seiten: die gesellige, mitreissende,<br />
optimistische und die launische, rechthaberische,<br />
unersättliche. In der Liebe<br />
sind Zypressen Kämpfer, die auch nach<br />
Monaten nicht aufgeben.<br />
Ulme (von edler Gesinnung), hier sind<br />
gute Führungspersonen zu Hause, die<br />
zielstrebig, sympathisch und hilfsbereit,<br />
aber auch sehr bestimmend agieren.<br />
Kompromisse kennt die Ulme nicht, auch<br />
nicht in der Liebe.<br />
Feigenbaum (Gefühlvoll), diese Leute<br />
sind herzlich, lebensfroh und können nur<br />
von ihrer eigenen Faulheit gestoppt werden.<br />
Der Wunsch nach Liebe ist hier sehr<br />
gross, aber die Suche nach dem perfekten<br />
Partner geht über einige Umwege,<br />
bevor sie sich erfüllt.<br />
Tanne (Mysteriös) diese Leute sind sehr<br />
zielstrebig und haben deshalb <strong>of</strong>t den Ruf,<br />
egoistisch zu sein. Sie sind in der Liebe<br />
sehr verlässlich.<br />
Haselnuss (Aussergewöhnlich), diese<br />
Leute sind unauffällig aber dennoch mit<br />
der Gabe gesegnet, die Leute für sich gewinnen<br />
zu können. Sie sind in der Liebe<br />
sehr aufgeschlossen und tolerant.<br />
Hainbuche (guter Geschmack), diese<br />
Leute sind zurückhaltend und zögern,<br />
auch in Beziehungen manchmal zu lange.<br />
Hier sollte man den richtigen Moment<br />
nicht verpassen, denn Hainbuchen sind<br />
sehr gute und friedliche Partner.<br />
Linde (Zweifel), diese Menschen träumen<br />
<strong>of</strong>t von grossen Plänen. Beziehungen<br />
sind durch ihre Eifersucht sehr gefährdet,<br />
ansonsten sind sie aufopferungsvolle<br />
Partner.<br />
Ahorn (Unabhängig) diese Leute sind<br />
schüchtern, aber auch ehrgeizig und<br />
durch ihre leichte Selbstverliebtheit sehr<br />
empfänglich für Schmeicheleien. Sie ha-<br />
36 37
Das Baum-Orakel<br />
01.01.-11.01. Tanne<br />
12.01.-24.01. Ulme<br />
25.01.-03.02. Zypresse<br />
04.02.-08.02. Pappel<br />
09.02.-18.02. Zeder<br />
19.02.-28.02. Kiefer<br />
01.03.-10.03. Trauerweide<br />
11.03.-20.03. Linde<br />
21.03.-21.03. Eiche<br />
22.03.-31.03. Haselnuss<br />
01.04.-10.04. Eberesche<br />
11.04.-20.04. Ahorn<br />
21.04.-30.04. Walnuss<br />
01.05.-14.05. Pappel<br />
15.05.-24.05. Kastanie<br />
25.05.-03.06. Esche<br />
04.06.-13.06. Hainbuche<br />
14.06.-23.06. Feigenbaum<br />
24.06.-24.06. Birke<br />
25.06.-04.07. Apfelbaum<br />
ben ein gutes Gedächtnis und sehr viel<br />
Fantasie.<br />
Eiche (mutig), diese Leute haben eine<br />
gesunde und robuste Natur. Sie geben<br />
in Beziehungen gerne den Ton an, ohne<br />
dabei einzuengen.<br />
Olivenbaum (Weisheit), diese diskreten<br />
und vernünftigen Menschen haben einen<br />
grossen Drang anderen zu helfen und zur<br />
Seite zu stehen. Sie geben <strong>of</strong>tmals nach in<br />
der Liebe.<br />
Kiefer (aussergewöhnlich), diese Leute<br />
sind lieber nur Kumpel, als richtige Freunde<br />
und sind auf ihr Äusseres bezogen,<br />
zugleich sind sie aber mutig.<br />
Pappeln (Unsicherheit) sind künstlerische<br />
und philosophische Leute. Sie sind<br />
eher introvertiert und haben schlechte<br />
Erfahrungen gemacht, die sie nicht einfach<br />
vergessen können.<br />
Eberesche (Sinnlichkeit), diese Leute<br />
sind stark im Analysieren und darin sich<br />
durchzusetzen. Sie neigen dazu nachtragend<br />
zu sein.<br />
Walnuss (Leidenschaft), sie sind sehr<br />
unbeugsam in ihrer Zielstrebigkeit und<br />
haben dabei ein edles Wesen, das <strong>of</strong>t bewundert<br />
wird.<br />
Trauerweide (Melancholie), dies sind beeinflussbare<br />
Menschen, die sich zurückziehen<br />
und Verletzungen fürchten. Sie<br />
haben eine gute Intuition. (lin)<br />
05.07.-14.07. Tanne<br />
15.07.-25.07. Ulme<br />
26.07.-04.08. Zypresse<br />
05.08.-13.08. Pappel<br />
14.08.-23.08. Zeder<br />
24.08.-02.09. Kiefer<br />
03.09.-12.09. Trauerweide<br />
13.09.-22.09. Linde<br />
23.09.-23.09. Olivenbaum<br />
24.09.-03.10. Haselnuss<br />
04.10.-13.10. Eberesche<br />
14.10.-23.10. Ahorn<br />
24.10.-11.11. Walnuss<br />
12.11.-21.11. Kastanie<br />
22.11.-01.12. Esche<br />
02.12.-11.12. Hainbuche<br />
12.12.-21.12. Feigenbaum<br />
22.12.-22.12. Buche<br />
23.12.-31.12. Apfelbaum<br />
<br />
Die Hagalaz Rune und ihre Bedeutung<br />
Die Hagalazrune gehört, für mich, zu<br />
D einer der schönsten Runen, da sie<br />
alle Runen ineinander vereint. Deswegen<br />
wird sie wahrscheinlich auch als „Mutterrune“<br />
bezeichnet. Ich mag diese Rune<br />
auch deshalb,<br />
weil<br />
sie den<br />
Betrachter<br />
dazu einlädt,<br />
sich über<br />
die Mysterien<br />
der<br />
Schöpfung<br />
Gedanken<br />
zu machen.<br />
Die Hagalazrune ist die neunte Rune.<br />
In der germanischen Religion stellt die<br />
Neun die heiligste und geheimnisvollste<br />
Zahl dar , denn der Weltenbaum „Yggdrasill“<br />
verbindet neun Welten miteinander.<br />
Diese neun Welten sind: „Asgard“,<br />
der Göttersitz; „Lichtelfenheim“, Sitz der<br />
Lichtwesen und Naturgeister; „Muspelheim“,<br />
die Welt des Feuers; „Midgard“,<br />
das Reich der Menschen; „Vanaheim“,<br />
der Sitz der Vanengötter; „Schwarzalpenheim“,<br />
das Reich der Zwerge; „Niflheim“,<br />
der Gegenpol zu „Muspelheim“,<br />
der Welt des Eises; „Jötunheim“, die Welt<br />
der Riesen und „Hel“, das Totenreich.<br />
Eine weitere Verbindung zwischen den<br />
Runen und der Zahl Neun wird in der<br />
Edda (einer Sammlung von Götter und<br />
Heldensagen), beschrieben: Odin hing 9<br />
Tage lang am Weltenbaum und empfing<br />
dort die Runen. Außerdem ist die Neun<br />
die Zahl der Vollendung .<br />
Die Hagalaz-Rune wirkt in einem sehr<br />
begrenzten Zeitfenster. Aufgrund ihres<br />
harmonisierenden Charakters ist Hagalaz<br />
auch eine Rune, die für Schutz und Bann<br />
verwendet werden kann. So positiv diese<br />
Rune auf den ersten Blick auch scheinen<br />
mag, bringt sie doch auch negative<br />
Eigenschaften mit: Hagalaz steht für Hagel,<br />
Zerstörung, Transformation, Unheil,<br />
plötzlichen Wechsel, Chaos, Verwirrung,<br />
eine Hiobsbotschaft oder ein Hindernis.<br />
Ein Ereignis nimmt eine unerwartete<br />
Wendung. Man kann die Rune zeitlich in<br />
den Frühling und Herbst einordnen, da<br />
Stürme - meist mit Hagel - einfach aus<br />
dem Nichts auftauchen können - und<br />
genau dies kann auch bei Hagalaz passieren.<br />
Hagel hatte für unsere Vorfahren<br />
schwerwiegende Folgen, er konnte alles,<br />
was sie besaßen, zerstören. Hagalaz ist<br />
genauso unkontrollierbar wie die Stürme<br />
und kann überraschen.<br />
Wenn man die Rune auf die Liebe bezieht,<br />
dann kann es sein, dass Sie mit Ihrem<br />
Partner plötzlich vor Hindernissen<br />
stehen, dass wie aus dem Nichts eine vergangene<br />
Liebe oder eine Nebenbuhlerin<br />
wieder auftaucht, aber auch, dass sich ihre<br />
Beziehung verändert - positiv wie negativ.<br />
Sie werden aufgefordert zu handeln, um<br />
eine Gefahr abzuwenden oder einfach<br />
einen neuen Weg einzuschlagen.<br />
In beruflicher Hinsicht ist es ähnlich: wenn<br />
sie selbstständig sind, dann werden Blockaden<br />
auf sie zukommen. Hagalaz fordert<br />
uns auf alte Geschäftsbeziehungen<br />
und Kontakte wieder aufzunehmen. Mit<br />
Kollegen oder Kunden sollte man Unstimmigkeiten<br />
aus der Welt schaffen und<br />
wenn sie Beschwerden erhalten, dann<br />
sollten sie sensibel reagieren. Hagalaz<br />
steht in unserem heutigen Alphabet für<br />
den Buchstaben H. Man ordnet dieser<br />
Rune das Element Wasser zu. (ml)<br />
40 41
Kleine Tarotkunde - Die Hohepriesterin<br />
Die Hohepriesterin versinnbildlicht<br />
das absolut Weibliche.<br />
Die Hohepriesterin ist in ein hellblau-weisses<br />
Kleid gehüllt, das wie Wasser um sie<br />
herum fällt. Es ist das Seelenelement, denn<br />
das weibliche Prinzip ist sehr gefühlsbetont<br />
und voller Tiefen, welche der spiegelnde<br />
St<strong>of</strong>f als glatte Oberfläche verhüllt... Durch<br />
den facettenreichen Hintergrund <strong>of</strong>fenbart<br />
sich eine wundervolle Welt, die sich<br />
hinter einer kühlen und schlichten Fassade<br />
wahrt. Die Hohepriesterin ist darüber<br />
hinaus die dritte Karte in der Geschichte<br />
des Narren. Die heilige Dreifaltigkeit wird<br />
ebenfalls gerne mit der grossen Göttin<br />
in Verbindung gebracht, die als Jungfrau,<br />
Mutter und Greisin zu<br />
erscheinen vermag. Ihr<br />
entsprechendes Symbol<br />
dazu ist der dreifache<br />
Mond, welchen sie<br />
hier als grosses Diadem<br />
trägt. Durch diese Krone<br />
wird auch ihr strahlendes<br />
Kronenchakra<br />
hervorgehoben, denn<br />
die Hohepriesterin hat<br />
ein weises, reines Wesen.<br />
Ihre Intelligenz ist<br />
umfassend und ausgeprägt,<br />
was auch die Tora in ihrer Hand verdeutlicht.<br />
Ebenso verkörpert dieses religiöse<br />
Schriftstück ihre Spiritualität und ihre<br />
weibliche Intuition. Auch das Kreuz deutet<br />
dies an, welches das Herzchakra optisch<br />
hervorhebt. Die Sichel zu ihren Füssen<br />
deutet derweil nicht nur den Mond an,<br />
sondern eben auch eine Erntesichel. Sie<br />
repräsentiert das zweite Element der<br />
Göttin, die Erde, die Mutter, deren aller<br />
Grund sie ist. Auch ist sie ein Symbol der<br />
Fruchtbarkeit, um eben das Lebensspendende<br />
ernten zu können, was der irdische<br />
Zyklus uns schenkt. Die beiden Säulen<br />
veranschaulichen derweil, dass die Hohepriesterin<br />
in aller Ruhe zwischen zwei Extremen<br />
weilt: Sie betrachtet beide Seiten<br />
von einem gesunden Mittelweg aus, ohne<br />
sich einseitig zu beschränken.<br />
Die Hohepriesterin ist also insgesamt<br />
eine sehr positive Karte, denn sie lehrt<br />
uns, all unsere Aspekte zu kombinieren,<br />
um ein optimales Ergebnis zu erhalten.<br />
Sie ermutigt uns auch individuell und flexibel<br />
zu handeln, wie das Wasser, das sich<br />
durch die Felsen schlängelt. Ausserdem<br />
versinnbildlicht sie in einer Legung gerne<br />
eine weibliche Person<br />
mittleren Alters,<br />
die Einem objektiv,<br />
mit Rat und Tat zur<br />
Seite stehen vermag.<br />
Umgekehrt warnt<br />
sie uns jedoch davor,<br />
dass wir uns nicht nur<br />
leichtsinnig auf ein<br />
Bauchgefühl verlassen<br />
dürfen, sondern<br />
dass wir uns auch<br />
nüchternen Fakten<br />
stellen und entsprechend<br />
abwägen sollten, statt blind vor<br />
Emotionen in ein Unglück zu stolpern.<br />
Sie kann so aber auch andeuten, dass wir<br />
uns nicht allzu gefühlskalt verhalten sollen...<br />
Sie mahnt uns, einen goldenen Mittelweg<br />
zu finden und an all den Erfahrungen zu<br />
wachsen, die uns viele Verbesserungen<br />
lehren können.<br />
Zusammengefasst lässt sich also sagen:<br />
Reife benötigt Wissen wie auch eine gesunde<br />
Intuition. <br />
(nap)<br />
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(lin)<br />
(nap)<br />
(kh)<br />
(ls)<br />
(ml)<br />
(bwh)<br />
Carlin / http://carlinssecrets.blogspot.com<br />
Napgyermek / www.napgyermek.de<br />
Kirsten / www.horus-mystery-school.com<br />
Iris Lightshadow Kalok<br />
Marie Luise Luther<br />
Baird Whitehawk (Lektorat)<br />
Runen Seite 8–9: Garden Stone - Magie der Runen / Igor Warnek - Ruf der<br />
Runen / Freya Onassis - Runen Seminar / Nerthus von Norderney<br />
- Nordische Magie<br />
Bild Seite 1, 2, 10, 11, 22, 23, 24, 25, 38, 39, 44: Baird<br />
Bild Seite 6, 27, 29, 33, 42: Napgyermek<br />
Bild Seite 8, 9: Kirsten<br />
Bild Seite 12, 13: pixabay<br />
Bild Seite 14: Iris<br />
Bild Seite 17: Miniatur aus dem Rupertsberger Codex des Liber Scivias<br />
Bild Seite 20, 30: www.wikipedia.org<br />
Bilder Seite 32: B. Jechow / pixelio.de und Helga Schmadel / pixelio.de Fuchs<br />
Bild Seite 34, 35, 41: Marie<br />
Vorschau auf Ostara<br />
• Der Gott Pan<br />
• Isis<br />
• Der Isiskult<br />
• Das Pentakel<br />
• und viele andere magische<br />
Themen!<br />
Kalender<br />
02. 02. <strong>Imbolc</strong><br />
12. 02. Fest der Diana<br />
14. 02. Valentinstag / Luprecalia<br />
16. 02. Fest der Hekate<br />
26. 02. Fest der Hygieia<br />
15. 03. Fest der Kybele<br />
17. 03. Fest der Libera<br />
21. 03. Ostara<br />
42 43
<strong>Imbolc</strong><br />
Ganz sacht, gib ruhig acht,<br />
beginnt das Leben neu, in mannigfaltiger Pracht.<br />
Hörst ein zaghaftes Sprießen,<br />
darf dein Mut jetzt nicht verfließen.<br />
Die leisen Boten<br />
sind die wachsenden Schoten<br />
und mit aller anwachsenden Kraft<br />
gewinnt die Sonne mehr an Macht.<br />
Vertrau dich dem Lebenskreis an,<br />
dann erkennst Du sodann,<br />
wer Du wirklich bist,<br />
dass es eigentlich nichts gibt, was Du vermisst.<br />
Geh in Dich<br />
und einem Baume gleich,<br />
mit Wurzeln tief im Erdenreich,<br />
kannst dein Leben du genießen,<br />
darfst dich vor Prüfungen nicht verschließen.<br />
von NB