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Babesiose oder auch Hundemalaria Viele Hundebesitzer wissen ...

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<strong>Babesiose</strong> <strong>oder</strong> <strong>auch</strong> <strong>Hundemalaria</strong><br />

<strong>Viele</strong> <strong>Hundebesitzer</strong> <strong>wissen</strong> nicht,<br />

dass ihre Vierbeiner von einer Krankheit bedroht sind, die<br />

sich immer weiter in Deutschland ausbreitet.<br />

Infizierte Hunde, die zu spät behandelt werden <strong>oder</strong><br />

unbehandelte Hunde sterben oftmals an dieser Krankheit.<br />

» Infoseite Zecken mit Video<br />

Für alle besorgten Mitmenschen, im Unterschied zu BSE und Vogelgrippe ist die<br />

<strong>Hundemalaria</strong> nicht auf dem Menschen übertragbar.<br />

Nach einer Inkubationszeit treten zuerst meist unspezifische Symptome auf. Der Hund ist<br />

matt, müde und appetitlos. Es können Bewegungsstörungen und Lahmheiten<br />

hinzukommen.Das akute Stadium der Erkrankung ist dann durch hohes Fieber (42°C)<br />

gekennzeichnet.<br />

Das wirksamste Mittel ist es, den Hund nach jedem Spaziergang nach Zecken abzusuchen<br />

und diese mit einer Zange <strong>oder</strong> einem Haken zu entfernen. (Dieses ist <strong>auch</strong> bei der<br />

Anwendung aller anderen Mittel notwendig, da kein Mittel 100%ig wirkt, <strong>auch</strong> die<br />

schlimmste Chemiekeule nicht).<br />

Ein Zitat:"Wenn du einen Wohnungshund hast, sofort nach dem Spaziergang inspizieren, da<br />

krabbeln die Zecken noch auf ihm rum, ohne sich schon verbissen zu haben."<br />

Die Erreger der <strong>Babesiose</strong> werden durch Auwald-Zecken weitergegeben<br />

Die Auwaldzecke<br />

Das Zeckenweibchen ist nüchtern etwa fünf, vollgesogen bis<br />

zu 16 Millimeter groß und damit größer als der Holzbock.<br />

Die Männchen sind etwas kleiner als die weiblichen Zecken.<br />

Das Rückenschild bedeckt bei Männchen den ganzen Körper,<br />

bei Weibchen nur das vordere Körperdrittel. Es ist weißlich<br />

marmoriert. Der Außenrand ist rotorange.<br />

Als Lebensraum bevorzugt die Auwaldzecke feuchte Gebiete<br />

wie Auwälder und Moore sowie Laubwälder.<br />

Bislang ging man bei der <strong>Babesiose</strong> von einer Übertragungszeit der Erreger von<br />

mindestens 72 Stunden aus.<br />

Eine aktuelle Studie der FU Berlin zur Ermittlung des Übertragungszeitraums hat jetzt<br />

ergeben, dass diese Angabe nicht immer zuverlässig ist. Die von Prof. Dr. Eberhard Schein<br />

vom Institut für Parasitologie der FU Berlin vorgestellte Studie belegt, dass sich Hunde bei<br />

einem Befall durch eine männliche Auwald-Zecke bereits innerhalb von 12 Stunden<br />

infizieren können.<br />

Früher drohte unseren Hunden allenfalls Gefahr , wenn sie ihre Halter im Sommerurlaub<br />

in den Süden begleiteten - ans Mittelmeer zum Beispiel.<br />

Mittlerweile gibt es die Auwaldzecke mehr <strong>oder</strong> weniger in ganz Deutschland, sagt Elke


Mittlerweile gibt es die Auwaldzecke mehr <strong>oder</strong> weniger in ganz Deutschland, sagt Elke<br />

Deininger, Veterinärin bei der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes in<br />

München. Man führt das darauf zurück, dass sie sich auf unser Klima eingestellt hat, erläutert<br />

Götz.<br />

Immer häufiger werden Fälle bekannt, in denen Hunde verenden, weil sie von der<br />

Auwaldzecke befallen wurden. 'Wir hatten es schon, das die Krankheit zum Ausbruch kam<br />

und der Tod nach 24 bis 48 Stunden eingetreten ist, sagt Götz. Die Zecke überträgt laut Elke<br />

Deininger einzellige Parasiten, so genannte Babesien, auf den Hund. Sie wandern in sein Blut<br />

und zerstören die roten Blutkörperchen. Weil das bei der menschlichen Malaria ebenfalls<br />

passiert, wird die <strong>Babesiose</strong> <strong>auch</strong> '<strong>Hundemalaria</strong>' genannt. Dabei ist es eigentlich keine, denn<br />

Malaria wird von Mücken übertragen, erläutert Prof. Eberhard Schein vom Institut für<br />

Parasitologie an der FU Berlin.<br />

Besonders tückisch ist die <strong>Babesiose</strong> deshalb,<br />

weil ihre Symptome nur schwer zu erkennen sind - zumindest in der Phase, in der einem<br />

betroffenen Vierbeiner noch vergleichsweise einfach geholfen werden kann. 'Die Tiere sind<br />

zuerst matt und atmen schneller als üblich, haben aber keinen Husten', erklärt Tierarzt Götz.<br />

Dann kommen Fieber und häufig Erbrechen dazu. Ein weiteres Symptom sind blasse, leicht<br />

gelb gefärbte Schleimhäute - als Folge der Zerstörung der roten Blutkörperchen.<br />

Schließlich ist im Urin eine Rötung zu erkennen - dann ist die Krankheit aber schon weit<br />

fortgeschritten, sagt Götz. Jeder Tag, der abgewartet werden, könne verhängnisvoll sein,<br />

ergänzt Schein. Je schneller die <strong>Babesiose</strong> erkannt wird, desto größer die Chance, dass das<br />

Tier geheilt wird. Hat der Halter einen Verdacht, sollte er zum Tierarzt gehen und ihn<br />

ausdrücklich auf die Krankheit ansprechen. Denn noch nicht alle Veterinäre in Deutschland<br />

denken sofort an die vergleichsweise neue Gefahr.<br />

Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Hundehalter vom Beginn des Frühlings bis<br />

Ende Oktober Vorsorge treffen - mit Hilfe so genannter Spot-Ons. Diese flüssigen Präparate<br />

werden auf das Hundefell geträufelt.Man macht das am besten am Genick, erklärt Deininger.<br />

Von dort aus verteilt sich das Mittel auf das gesamte Fell, wenn sich der Vierbeiner bewegt.<br />

Die Spot-Ons werden von mehreren Herstellern angeboten, die Halter bekommen sie beim<br />

Tierarzt.<br />

In der Regel bieten die Präparate zweifachen Schutz: Erstens haben sie einen Repellent-<br />

Effekt. Das bedeutet, dass sich die Zecken gar nicht erst festsaugen, erläutert die Veterinärin.<br />

Gelingt es dem Parasiten trotzdem, wird er abgetötet. Alle vier bis fünf Wochen muss man<br />

das wiederholen. Angenehmer Nebeneffekt der Vorsorgebehandlung:<br />

Die Spot-Ons schützen den Hund <strong>auch</strong> gegen andere Plagegeister - gegen den Holzbock,<br />

Flöhe <strong>oder</strong> Stechmücken.<br />

Sorgen um ihre eigene Gesundheit müssen sich die Halter wegen der <strong>Babesiose</strong> nicht<br />

machen. Der Verlauf ist ähnlich wie bei der menschlichen Malaria, doch Menschen können<br />

sich damit nicht infizieren, sagt Elke Deininger. Und <strong>auch</strong> Halter von Katzen können nach<br />

Worten von Prof. Eberhard Schein aufatmen: Zwar seien die Tiere in südlichen Ländern nicht<br />

vor der Krankheit sicher. Aber bei uns gab es bisher keine Katzenbabesiose.<br />

Die den Hund infizierenden Babesienarten sind für den Menschen ungefährlich.


Tipp:<br />

Eine einfach herzustellende Zitronen / Rosmarin Lösung, die hervorragend gegen Flöhe hilft<br />

und bedingt <strong>auch</strong> gegen Zecken wirksam ist.<br />

Zutaten:<br />

Eine große, dicke (Bio-) Zitrone (je mehr Schale desto besser), zerkleinere sie ganz im Mixer<br />

<strong>oder</strong> drücke sie aus und schneide die Schale in kleine Stücke, gebe sie zusammen mit einem<br />

Esslöffel getrocknetem Rosmarin in ein Schraubglas und übergieße es mit heißem, nicht<br />

mehr kochendem Wasser(etwa ½ l). Das ganze lässt man über Nacht stehen und siebt es am<br />

nächsten Tag ab. Mit Hilfe einer Sprühflasche lässt es sich leicht auf den Hund auftragen<br />

(vorher gut schütteln).<br />

Zwei- bis dreimal pro Woche einsprühen,den Kopf auslassen.<br />

Kleiner Nebeneffekt, dieses Spray bringt das Hundefell zum glänzen und riecht nicht<br />

aufdringlich. Im Kühlschrank ist es mehrere Wochen haltbar.<br />

Noch ein Tipp aus der Humanmedizin:<br />

Anti-Zecken-Öl selbstgemacht<br />

Jeweils zehn Tropfen Nelkenöl sowie Lavendelöl werden in 30 Milliliter Jojobaöl<br />

zugesetzt.Ein paar Tropfen davon in das Fell, entlang der Wirbelsäule einmassieren.Für<br />

Hunde ist diese Lösung nur verdünnt anzuwenden.<br />

Ätherische Öle auf Teebaumöl-Basis <strong>oder</strong> reiner Teebaumöl-Extrakt:<br />

Da Hunde und vor allem Katzen bei der täglichen Fellpfege die Inhaltsstoffe Oral aufnehmen<br />

können,sollten Sie damit das Fell nicht einsprühen.Bei allen Stellen die Hunde <strong>oder</strong> Katzen<br />

mit dem Maul erreichen können ist Teebaumöl als Konzentrat(unverdünnt) nicht<br />

anzuwenden.<br />

/rk

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