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Läufigkeit - Normaliät für eine Hündin Nach meinen Beobachtungen ...

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Läufigkeit - Normaliät für <strong>eine</strong> Hündin<br />

<strong>Nach</strong> m<strong>eine</strong>n <strong>Beobachtungen</strong> und Berichten aus dem Freundes- und Bekanntenkreis<br />

gibt es kein festes Muster für Hündinnen, ganz besonders nicht hinsichtlich der<br />

ersten Läufigkeit. Sie kann im Alter von sechs Monaten auftreten, genauso gut aber<br />

erst mit neun, zehn, elf, zwölf Monaten, manchmal sogar noch später. Dann stellt<br />

sich, wenn alles normal läuft meist ein Rhythmus von etwa 61 bis 7 Monaten ein.<br />

Wann wird <strong>eine</strong> Hündin läufig?<br />

Normalerweise richtet sich <strong>eine</strong> Hündin stets so ein, dass sie ihre Läufigkeit zu ganz<br />

fest eingeplanten Anlässen, wie Ausstellungen, Prüfungen, Urlauben usw.<br />

bekommt... Ich weiß nicht, wie die das machen, aber sie schaffen es immer wieder.<br />

Aber alles in allem: Eine Läufigkeit ist <strong>eine</strong> völlig normale "Angelegenheit" im Leben,<br />

die <strong>eine</strong> Hündin und ihre Menschen auch völlig<br />

entkrampft überstehen. Da auch wir ja unsere Hunde ganz normal mit im Haus resp.<br />

der Wohnung haben: Wir haben beste Erfahrungen<br />

gemacht mit <strong>eine</strong>m "heißen Höschen", in das ca. viermal täglich (und ggf. öfter) <strong>eine</strong><br />

Slipeinlage eingeklebt wird (allerdings nutzen wir die volle Materialbreite und Länge<br />

der Slipeinlage - und nicht nur den schmalen Ausschnitt, den der Hersteller<br />

"planmäßig" vorsieht), um die Tropfen auf den Fußboden weitestgehend zu<br />

vermeiden.<br />

Woran erkennt man, ob die Hündin läufig ist:<br />

Die ersten Anzeichen können viele Wochen vor Beginn der Läufigkeit auftreten, aber<br />

auch erst kurz vor Beginn. Diese Anzeichen sind wirklich sehr unterschiedlich. Oft ist<br />

das häufige Markieren (urinieren) ein wichtiger Hinweis, dies passiert sozusagen alle<br />

paar Schritte, man könnte m<strong>eine</strong>n, die Hündin hätte <strong>eine</strong> Blasenerkältung.<br />

Eine bis dahin gehorsame oder gar sehr gehorsame Hündin wird plötzlich recht<br />

ungehorsam bis stur.<br />

Wenn solche Anzeichen festgestellt werden, sollte man s<strong>eine</strong> Hündin täglich einmal<br />

auf den Rücken legen und ihre Vulva (ihr äußeres Geschlechtsorgan) gründlich<br />

betrachten: Die Vulva (auch "Schnalle" genannt) ist ein kl<strong>eine</strong>r Wulst im<br />

Normalzustand - also bei der nicht läufigen Hündin. Mit Beginn der Läufigkeit beginnt<br />

dieser Wulst anzuschwellen, manchmal sofort recht stark, manchmal auch nur<br />

gaaaanz allmählich (bei einigen wenigen Hündinnen schwillt sie während der<br />

gesamten Läufigkeit fast gar nicht an!). In jedem Fall gilt: Wird die Schnalle dick, hat<br />

die Läufigkeit oder deren Vorstadium angefangen.<br />

Der Hundeführer kann die Vulva nun behutsam mit <strong>eine</strong>m Tempotuch oder weißem<br />

Küchenkrepp abtupfen, um festzustellen, ob sie leicht färbenden (blassrosa) Ausfluss<br />

absondert. Wenn ja, dann hat die Läufigkeit begonnen. Es hilft auch, wenn man die<br />

gewohnten Schlafplätze der Hündin mit alten weißen Tüchern abdeckt und dann<br />

kontrolliert, ob rosa Flecken bzw. Blutflecken darauf sind. Auch dann sieht man, dass<br />

die Läufigkeit begonnen hat.<br />

Doch Vorsicht: Viele Hündinnen sind sehr akkurat und sauber, sie lecken sehr<br />

intensiv, wenn sie läufig sind, um nur ja nichts zu beschmutzen. Und so merkt man<br />

manchmal erste Anzeichen erst dann, wenn die Läufigkeit schon <strong>eine</strong> gute Woche im<br />

Gange ist, eben weil die Hündin <strong>eine</strong>rseits nicht sehr stark blutet und dann<br />

andererseits das wenige Blut auch noch wegputzt.<br />

Eine recht sichere Methode, die Läufigkeit vom Beginn an mitzubekommen, besteht<br />

darin, die Hündin ein- bis zweimal täglich auf den Rücken zu legen, die Schnalle mit<br />

weißem Tempo oder Krepp abzuwischen und/oder die Vulva mit den Fingern ein<br />

wenig (k<strong>eine</strong>sfalls grob sein!!) zusammenzudrücken, um zu sehen, ob sich ein leicht<br />

färbender Schleim im so entstandenen "Spalt" bildet. Auch <strong>eine</strong> nur leicht rosa<br />

verfärbte Schleimabsonderung ist als beginnende Läufigkeit zu werten. Eine


angeschwollene Schnalle ohne Absonderungen ist ebenfalls Hinweis auf den<br />

Läufigkeitsbeginn (diese Erscheinungen und der Ablauf sind individuell sehr sehr<br />

unterschiedlich).<br />

Von da an wird der Hundeführer erleben, dass die Schnallte täglich mehr anschwillt,<br />

z. T. riesig wird (k<strong>eine</strong> Sorge, sie bildet sich später ganz schnell wieder zu "normaler<br />

Größe" zurück).<br />

Deckbereitschaft<br />

Das Blut ist erst etwa <strong>eine</strong> Woche bis 10 / 12 Tage lang sehr dunkel, wird<br />

mengenmäßig u. U. mehr, dann wird es allmählich heller und heller und manchmal<br />

gleichzeitig, manchmal kurz darauf geht die Schwellung der Schnalle spürbar zurück,<br />

die Schnalle fühlt sich weich an, das Blut weicht <strong>eine</strong>m hellrosa bis weißlichen<br />

Ausfluss, und von da an, solange dieser Zustand herrscht, ist die Hündin in der Regel<br />

deckbereit, d.h. sie könnte auch gegen den Willen des Hundeführers gedeckt werden<br />

und Welpen bekommen! Dieser Zustand kann bestehen von <strong>eine</strong>m Tag bis zu <strong>eine</strong>r<br />

Woche, aber auch länger: Es hat schon erfolgreiche Deckakte am 19. oder 20. Tag<br />

gegeben!<br />

Vorbeugung unerwünschter Deckakte<br />

Um solche unerwünschten Zwischenfälle zu vermeiden, muss man die Hündin<br />

konsequent unter Verschluss halten, und das ab dem 8. Tag der Läufigkeit bis etwa<br />

zum 22. Tag. Das bedeutet z.B. auch, die Hündin nicht ohne Aufsicht in den bzw. im<br />

Garten zu lassen (nicht <strong>eine</strong> Minute!). Wenn irgend möglich, die Hündin nicht zur<br />

Haustür oder zur Gartenpforte hinausgehen lassen (sonst hat man alle "Freier" aus<br />

dem Umkreis als Dauerbelagerung vor der Haus- oder Gartentür). Auch sind<br />

Gartenzäune nicht wirkliche Hindernisse für liebestolle Freier und deckbereite<br />

Hündinnen. Auch ein Deckakt durch den Zaun hindurch ist mit Leichtigkeit zu<br />

bewerkstelligen.<br />

Man muss wissen: Wenn sich Hündin und Rüde im rechten Moment der Läufigkeit<br />

begegnen, braucht es nur 5 bis 10 Sekunden, bis "es" passiert ist, und dann kann der<br />

Hundeführer NICHTS mehr tun.<br />

Zur allgem<strong>eine</strong>n Sicherheit empfehle ich ganz dringend, die Hündin von Beginn bis<br />

zum Ende der Läufigkeit nur auf einsamen Wegen auszuführen. Am besten mit dem<br />

Auto dorthin fahren, und die Hündin schon auf dem Grundstück ins Auto steigen<br />

lassen (damit sie k<strong>eine</strong>n Tropfen mit dem "typischen Duft" vor der Gartenpforte<br />

verliert und so Rüden anlockt). Und dieses Procedere lieber konsequent die ganzen<br />

drei Wochen hindurch plus evtl. einigen zusätzlichen Tagen (so manche Hündin<br />

wurde schon nach vermeintlich beendeter Läufigkeit gedeckt und wölfte dann <strong>eine</strong>n<br />

gesunden Wurf).<br />

"Es" ist doch passiert?<br />

Achtung, sehr wichtig: Sollte es wider Erwarten doch geschehen, dass ein Rüde trotz<br />

aller Aufmerksamkeit die Hündin "besteigt", dann muss man unbedingt die Ruhe<br />

bewahren. K<strong>eine</strong>sfalls darf man den Rüden von der Hündin herunterholen wollen,<br />

das geht nicht! Sobald der Rüde mit s<strong>eine</strong>m Penis in die Hündin eingedrungen ist,<br />

schwillt der Penis an und die beiden Tiere sind dadurch fest miteinander verbunden.<br />

Man nennt es "das Hängen" (englisch: "the tie"). Dieses Hängen kann dauern von<br />

wenigen Minuten bis hin zu <strong>eine</strong>r ganzen Stunde. Überwiegend dauert das Hängen<br />

zwischen 10 und 30 Minuten! Wenn der Penis abschwillt, geht der Rüde ganz von<br />

selbst aus der Hündin heraus. Zudem: Der Samen hat sich bereits in den ersten 5 bis<br />

10 Sekunden ergossen, und egal wie schnell man ist, "es" ist dann schon längst<br />

passiert. Wenn versuchen wollte, dieses Hängen gewaltsam zu unterbrechen, würde<br />

man Hündin und Rüden schwerste Verletzungen zufügen, die letztendlich zu deren<br />

Tod führen können.


Nur zur Abrundung: Bei <strong>eine</strong>m geplanten Deckakt halten erfahrene Züchter und<br />

Rüdenbesitzer die beiden Tiere während des Hängens behutsam fest: <strong>eine</strong>r stützt<br />

die Hündin unter dem Bauch, damit sie sich nicht hinsetzt, und der andere hält den<br />

Rüden neben der Hündin fest, damit das Hängen beendet werden kann.<br />

Da in Deutschland ja immer wieder gern die Gerichte bemüht werden, hier ein<br />

entsprechender Hinweis. Schon vor Jahren wurde ein Gerichtsurteil abgedruckt,<br />

demzufolge die Verantwortlichkeit in erster Linie beim Besitzer der läufigen Hündin<br />

liegt. Im beschrieben Fall hatte der nicht angeleinte Rüde des Herrn X auf <strong>eine</strong>m<br />

Spaziergang die läufige, an der L<strong>eine</strong> ausgeführte Hündin der Frau Y gedeckt. Frau<br />

Y ließ ihrer Hündin vom Tierarzt <strong>eine</strong> *Abtreibungsspritze* geben. Die Kosten dafür<br />

wollte sie von Herrn X erstattet haben. Die Versicherung des Herrn X hat darauf<br />

akribisch recherchiert und abgelehnt. Es kam zum Prozess, das Gericht entschied<br />

zugunsten des Rüdenbesitzers Herrn X. Die dazu abgegebene Begründung lautete<br />

in etwa so: Die Verantwortung für die Hündin liegt bei ihrem Besitzer. Wenn Frau Y<br />

mit ihrer läufigen Hündin in der Öffentlichkeit spazierengeht, nimmt sie billigend in<br />

Kauf, dass es zu <strong>eine</strong>m unerwünschten Deckakt kommt und trägt die Konsequenzen<br />

daraus allein. - Ganz sicher ist mit diesem Urteil nicht zu verstehen, dass<br />

herumstreunende Rüden, Haus und Gartentor von Besitzern läufiger Hündinnen<br />

durchgehend belagern dürfen.<br />

Verhinderung der Trächtigkeit bei fehlgedeckten Hündinnen<br />

<strong>Nach</strong> der ungewollten Belegung kann die Einnistung des möglicherweise<br />

befruchteten Eis durch die Gabe von hohen Östrogendosen verhindert werden.<br />

Hierfür wird das Medikament meist am 3., 5. und 7. Tag nach dem Deckakt injiziert.<br />

Hierdurch können allerdings die Brunstsymptome andauern, oder die Hündin kann<br />

erneut läufig und demzufolge erneut gedeckt werden, wobei dies meist nicht zu <strong>eine</strong>r<br />

Befruchtung führen wird. Wegen ihrer Toxizität sollen Östrogene nur bei<br />

entsprechender Indikationsstellung verwendet werden. Die Besitzer müssen sich<br />

über die Nebenwirkungen und ganz besonders über die Gefahr der<br />

Gebärmuttervereiterung (Pyometra) im Klaren sein.<br />

Scheinträchtigkeit:<br />

Die nach ca. 2 Monaten auf die Läufigkeit folgende Scheinträchtigkeit ist gleichfalls<br />

Normailtät, weil im Wolfsrudel bei Krankheit oder gar Tod der Wolfsmama die<br />

anderen weiblichen, nicht gedeckten Tiere dann als Ammen einspringen können.<br />

Das heißt, dass die Ausbildung des Gesäuges bis hin zum Milchfluss und das<br />

"Bemuttern" von Plüschtieren und anderem Spielzeug völlig normal sind. - Man passt<br />

in dieser Zeit als Hundeführer auf, dass das Gesäuge nicht verhärtet - ein zweimal<br />

tägliches Abtasten des Gesäuges ist normalerweise ausreichend, und wenn da<br />

etwas hart wird, sofort zum Tierarzt (da gibt's dann Salbe, z.B. Stopcanilact), am<br />

Wochenende zum tierärztlichen Bereitschaftsdienst. Wenn da ein bisschen Milch aus<br />

den Zitzen kommt, ist das kein Anlass zu Sorgen,<br />

Läufigkeitsunterdrückung<br />

Ansprechpartner ist allein der Tierarzt! Die am häufigsten angewendete Methode<br />

sind Injektionen von Progestagenpräparaten. Die Injektionen und deren Abstände<br />

legt der Tierarzt fest. Die Erfolgsrate liegt bei ca. 98%.<br />

Nebenwirkungen<br />

Am gefürchtetsten ist die Induktion von Krankheiten der Gebärmutter, insbesondere<br />

von Vereiterungen (Pyometra, über diese Erkrankung muss sich jeder<br />

Hündinnenbesitzer belesen!). Dieses Risiko wird durch die Wahl des korrekten<br />

Zeitpunktes der Injektion minimiert. Weiterhin können auftreten: Gesteigerter Appetit,<br />

Trägheit, Vergrößerung des Gesäuges und Milchfluss, Fellveränderungen, gutartige<br />

Knötchen im Gesäuge. Die Injektion von Progestagenpräparaten kann lokale


Fellverfärbung und Fellverlust hervorrufen.<br />

Zusammenfassung:<br />

Eine gesunde Hündin "übersteht" <strong>eine</strong> Läufigkeit völlig problemos. Unsere Beryll und<br />

alle anderen Hündinnen aus dem Bekanntenkreis sind vor, während und nach der<br />

Läufigkeit durchweg bei ihren Menschen, dürfen weiterhin spielen, toben, baden, es<br />

wird mit ihnen geübt, trainiert und gearbeitet usw. - Weil: Das alles gehört zum Leben<br />

<strong>eine</strong>r Hündin einfach mit hinzu, ist Normalität

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