Künstliche Besamung beim Hund - Elektronische Dissertationen der ...
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Spermagewinnung 3<br />
dieser Bakterien können auf die Hündin übertragen werden und zu klinischen Krankheitssymptomen<br />
und Fortpflanzungsstörungen führen [86]. Ein Beispiel hierfür ist das grammnegative<br />
Bakterium Brucella canis. Die Brucellose verläuft <strong>beim</strong> Rüden oft symptomlos. Sie kann aber<br />
auch zur ein- o<strong>der</strong> beidseitigen Testitis führen. Selbst bei symptomfreien Verläufen jedoch,<br />
wird es mit dem Sperma übertragen, und führt bei <strong>der</strong> Hündin zum Abort um den 50.Tag<br />
[208].<br />
Durch die Beobachtung <strong>der</strong> Paarungsreflexkette kann die Begattungsfähigkeit des Rüden<br />
beurteilt werden. Die Paarungsreflexkette wird durch bestimmte Reize, vor allem aber durch<br />
die Anwesenheit einer läufigen Hündin induziert. Sie setzt sich aus <strong>der</strong> Libido (Reaktionszeit<br />
zwischen Kontaktaufnahme und Aufsprungversuch) und dem Ablauf <strong>der</strong> Paarungsreflexe<br />
(Vorspiel, Erektion, Aufsprung,...) zusammen [86]. Eine hier beobachtete verringerte Libido<br />
kann innere und äußere Ursachen haben. Innere Ursachen können Störungen des Allgemeinbefindens,<br />
Verän<strong>der</strong>ungen des Hormonhaushaltes o<strong>der</strong> psychische Ursachen (z.B. Angst)<br />
sein. Als äußere Ursachen wirken die vorgegebenen Räumlichkeiten, die anwesenden Personen<br />
und die Hündin (Dominanzverhalten) auf den Rüden ein. Deshalb sind ein ruhiger, etwas<br />
abgedunkelter Raum, sowie ein stressfreier Umgang mit dem Rüden Voraussetzung für eine<br />
erfolgreiche Spermagewinnung. Der Spermagewinnung folgt eine ausführliche Untersuchung<br />
des Ejakulats und <strong>der</strong> einzelnen Samenzellen. Erst dieses Ergebnis erlaubt eine Aussage über<br />
die zu erwartende Befruchtungsfähigkeit des Spermas [86].<br />
2.1.2 Möglichkeiten <strong>der</strong> Spermagewinnung<br />
Allgemein unterscheidet man zwei grundlegende Möglichkeiten <strong>der</strong> Spermagewinnung. Zum<br />
einen kann Sperma durch Kastration epididymal gewonnen, zum an<strong>der</strong>en während <strong>der</strong> Ejakulation<br />
aufgefangen werden. Schon in den 50er Jahren beschäftigten sich Foote [68] und<br />
an<strong>der</strong>e Wissenschaftler mit den Möglichkeiten <strong>der</strong> Spermagewinnung. Nachdem einige Methoden<br />
untersucht und beurteilt wurden, kristallisierte sich die manuelle Spermagewinnung,<br />
die zur Gewinnung von Sperma durch Ejakulation zählt, als die vorherrschende Technik heraus.<br />
Diese wurde in den vergangenen Jahren lediglich modifiziert. Der folgende Absatz wird<br />
einen kurzen Überblick über alle bekannten Techniken geben.<br />
Epididymale Spermagewinnung<br />
Die epididymale Spermagewinnung erfolgt immer zusammen mit einer Kastration, da dafür<br />
die Hoden des Rüden benötigt werden. Nach <strong>der</strong> Entfernung <strong>der</strong> Hoden, wird <strong>der</strong> Nebenhoden<br />
abgetrennt. Wenn die Ducti epididymidis freigelegt sind, werden sie mit einer Spritze<br />
durchgespült. Das Sperma wird am an<strong>der</strong>en Ende des Ductus in einem Gefäß aufgefangen.<br />
Die epididymale Spermagewinnung erfor<strong>der</strong>t eine Kastration, was eine weitere Verwendung<br />
des Rüden zur Zucht unmöglich macht [101]. Außerdem ist das Ejakulat, das in frischem Zustand<br />
eine gute Qualität aufweist, beson<strong>der</strong>s kurzlebig und zur Konservierung nur schlecht<br />
geeignet. Obwohl diese Art <strong>der</strong> Spermagewinnung damit zwei große Nachteile besitzt, versuchten<br />
Wissenschaftler immer wie<strong>der</strong> diese Methode, und insbeson<strong>der</strong>e die Nachbereitung