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Im Alter jung - Kliniken des MTK

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Neues aus den <strong>Kliniken</strong><br />

<strong>Im</strong> <strong>Alter</strong> <strong>jung</strong><br />

Interview mit dem Chefarzt der<br />

Geriatrischen Klinik Dr. Dr. Klaus-Peter Reetz<br />

Das <strong>Alter</strong> hat viele<br />

Gesichter: Auf der<br />

einen Seite die<br />

überaus aktiven<br />

sogenannten<br />

„Silveragers“,<br />

der Generation<br />

60 plus, die ihre<br />

Freiheiten genießen<br />

und auskosten;<br />

auf der anderen Seite die ängstlichen<br />

oder traurigen Gesichter der alten Menschen<br />

in Pflegeheimen, die häufig an Demenz leiden.<br />

Und da sind die Gesichter von Frauen<br />

und immer mehr auch Männern, die im Anti-<br />

Aging-Kampf gegen sichtbare <strong>Alter</strong>szeichen<br />

nach den Mitteln der Schönheitsindustrie und<br />

der ästhetischen Chirurgie greifen.<br />

Das <strong>Alter</strong> selbst ist ein sehr persönliches,<br />

aber auch ein gesellschaftspolitisches<br />

Thema, da die Gesellschaft insgesamt<br />

altert und sich gravierende demografische<br />

Veränderungen abzeichnen. Zu den Fakten<br />

zählt, dass die individuelle Lebensdauer<br />

und Lebenserwartung steigt. Die Mehrheit<br />

der heutigen Erwachsenen und Kinder wird<br />

viel länger leben, als die vorhergehenden<br />

Generationen. So wird das <strong>Alter</strong> zu einer<br />

besonders langen Lebensphase, die auch<br />

mit Ängsten besetzt ist. Für viele ist die<br />

Lebensphase jenseits der 60 Jahre eine eher<br />

gefürchtete Lebenszeit, die als eine Zeit<br />

<strong>des</strong> Abbaus, <strong>des</strong> Verlustes an Gesundheit,<br />

Attraktivität und geistigen Fähigkeiten mit<br />

Schrecken erwartet wird.<br />

Das Patienten-Magazin sprach mit Dr.<br />

Dr. Klaus-Peter Reetz, Chefarzt der<br />

Geriatrischen Klinik am Krankenhaus<br />

Hofheim, über die Möglichkeiten, im <strong>Alter</strong><br />

<strong>jung</strong> zu bleiben.<br />

Patienten-Magazin: Gibt es aus Sicht der<br />

<strong>Alter</strong>smedizin ein Rezept für ewige Jugend?<br />

Dr. Reetz: Der Traum von ewiger Jugend<br />

wird schon seit Jahrtausenden geträumt.<br />

In der griechischen Mythologie wird sie<br />

Endymion, dem König von Elis, geschenkt.<br />

<strong>Im</strong> Mittelalter suchten Seefahrer wie der<br />

Conquistador Ponte de Leòn nach dem<br />

Jungbrunnen und heute streben Menschen<br />

mit Hilfe der Schönheitschirurgie danach,<br />

zumin<strong>des</strong>t äußerlich den Anschein der<br />

Jugend zu bewahren. Aber die Jugend ist<br />

vergänglich, der Mensch bleibt sterblich.<br />

Dies kann auch die <strong>Alter</strong>smedizin nicht<br />

ändern.<br />

Eine Volksweisheit besagt, dass man so alt<br />

sei, wie man sich fühle. Ist man gesund<br />

und beschwerdefrei, so nimmt man das<br />

<strong>Alter</strong> nicht wahr und auch ein 90-jähriger<br />

Mensch kann sich <strong>jung</strong> fühlen. Erst körperliche<br />

Einschränkungen und Gebrechen<br />

machen das <strong>Alter</strong> fühlbar und bewusst.<br />

Nun gibt es aber Rezepte, um gesünder alt<br />

zu werden. Hierzu gehört eine. abwechslungsreiche<br />

und nicht zu üppige Ernährung,<br />

das Vermeiden von Genussgiften, körperliche<br />

Betätigung, bewusste Entspannung und<br />

ein gutes soziales Umfeld, wie die vielen<br />

hoch betagten, sich noch <strong>jung</strong> fühlenden<br />

Bewohner der japanischen Insel Okinawa zu<br />

belegen scheinen.<br />

Patienten-Magazin: Inwieweit ist der<br />

individuelle <strong>Alter</strong>ungsprozess durch die Gene<br />

vorbestimmt und wie stark ist er von der<br />

persönlichen Lebensführung abhängig?<br />

Dr. Reetz: Die Länge der Lebensspanne<br />

eines Menschen von der Geburt bis zum<br />

Tode wird von vielen Einflüssen bestimmt.<br />

Dazu gehört natürlich unsere genetische<br />

Ausstattung. Es gibt Familien, in denen<br />

ein hohes <strong>Alter</strong> zur Normalität gehört.<br />

Schätzungen sagen – aber natürlich ist<br />

das schwer zu kalkulieren – , dass auf die<br />

Langlebigkeit die Gene zu 30 Prozent und<br />

die Lebensführung zu 70 Prozent Einfluss<br />

nehmen. Also lohnt es sich schon, sein<br />

Leben entsprechend einzurichten!<br />

Patienten-Magazin: Ist die Lebensqualität<br />

im <strong>Alter</strong> auch eine Frage der finanziellen<br />

Möglichkeiten? Kann man zum<br />

Beispiel persönliche Fitness durch teure<br />

Nahrungsergänzungsmittel „erkaufen“?<br />

Dr. Reetz: Um sich einer guten Lebensqualität<br />

im <strong>Alter</strong> zu erfreuen, ist Geld<br />

zweifelsohne von Vorteil. Aber eher im<br />

Sinne, sorgenfrei leben und damit stressarm<br />

und abwechslungsreich den Alltag<br />

gestalten zu können. Durch Pillen und<br />

sonstige Nahrungsergänzungsmittel lässt<br />

4 Patienten Magazin

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