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Klinische Behandlungspfade / Medizin Controlling - Klinikum Fulda

Klinische Behandlungspfade / Medizin Controlling - Klinikum Fulda

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Vorlesungsreihe<br />

Gesundheitsökonomie,<br />

Gesundheitssysteme, Öffentliche<br />

Gesundheitspflege<br />

Dozenten:<br />

Böhm - Kranke – Mehlhase - Vogel, U. - Vogel, H. - Menzel


Organisation/Zeitplan<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

2


Organisation/Zeitplan<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

3


http://www.klinikum-fulda.de<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

5


<strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong>:<br />

Richtschnur für Behandlungsabläufe im<br />

Krankenhaus?<br />

<strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong>:<br />

Eine Standortbestimmung<br />

Priv.-Doz. Dr. med Thomas P. Menzel<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong><br />

• Szenario<br />

• Rahmenbedingungen<br />

• <strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong><br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Szenario: Ein Australisches Krankenhaus<br />

– Vor DRG-Einführung (1990)<br />

– 500 Betten<br />

– 26 000 stationäre Patienten/Jahr<br />

– mittlere Verweildauer: 6 Tage<br />

– 52 behandelte Patienten pro Bett pro Jahr<br />

– Nach DRG-Einführung (2000)<br />

– 380 Betten<br />

– 49 800 stationäre Patienten/Jahr<br />

– Mittlere Verweildauer: 3,23 Tage<br />

– 113 Patienten pro Bett pro Jahr<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Fragen?<br />

• Mit dem gleichen oder mit weniger Personal muss mehr als<br />

früher geleistet werden geht das überhaupt?<br />

– „Wir befinden uns heute schon an der Grenze zur Überlastung mancherorts<br />

ist diese schon überschritten.“<br />

– „Das ist ein klares Signal der Ärzte die nicht länger bereit sind in Kliniken<br />

unter teilweise unzumutbaren Arbeitsbedingungen zu arbeiten"<br />

• Wie ist unter diesen Bedingungen die Qualität der Behandlung zu<br />

gewährleisten?<br />

• Wie kann unter solchen Bedingungen wirtschaftlich gearbeitet<br />

werden?<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Antworten<br />

• Zurück zu den alten Zeiten !<br />

• Mehr Geld für alle !<br />

• Oder<br />

• Neue Ansätze<br />

– Bessere Organisation<br />

– Definierte Qualität<br />

– Schonender Umgang mit personellen und finanziellen Ressourcen<br />

‣ Herausforderungen der Krankenhäuser im DRG-<br />

Zeitalter<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong>: Die Lösung?<br />

• <strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong> können Teil der Lösung sein<br />

• Umsetzung im Rahmen eines schlüssigen Gesamtkonzeptes<br />

– Nicht nur Pfade „machen“, weil das gerade angesagt ist<br />

– Diskutieren, überzeugen, entwickeln, implementieren, nachhalten<br />

• Erfahrungen aus anderen Branchen nutzen<br />

– „Lean-Management“ (z. B. Automobilindustrie)<br />

– Arbeitsproduktivität durch die Standardisierung von Prozessen sowie die<br />

Eliminierung von Verschwendung verbessern<br />

– Steigerung der Qualität ! (ZDF)<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong> sind Teil des Gesamtprozesses<br />

Prästationär Stationär Poststationär<br />

Prä-Stationärer Besuch<br />

Stationäre Aufnahme<br />

Entlassung Poststationäre Versorgung<br />

Aufnahmemanagement:<br />

Wahl der Versorgungsform<br />

Betten /OP-Kapazitätsplanung<br />

Aufnahmezeitpunkt<br />

Voruntersuchungen<br />

Behandlungspfad:<br />

Standardisierte<br />

Behandlungsabläufe<br />

Überleitungs/<br />

Entlassungsmanagement:<br />

Planung der Entlassung am<br />

Aufnahmetag:<br />

AHB/Reha<br />

Pflege<br />

Schulungen<br />

Hilfsmittel<br />

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Casemanagement<br />

Jörg Noetzel, KU Gesundheitsmanagement 6/2011<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Behandlungspfade</strong><br />

• Synonyme für standardisierte Abläufe im Gesundheitswesen<br />

– klinische <strong>Behandlungspfade</strong><br />

– integrierte <strong>Behandlungspfade</strong><br />

– Patientenpfade<br />

– krankenhausindividuelle Leitlinien<br />

– Clinical Pathways<br />

– Critical Pathways<br />

– klinisches Prozessmanagement<br />

– Disease Management<br />

– Standard Operating Procedures (SOP)<br />

– Behandlungsstandards<br />

– Behandlungsabläufe<br />

– Versorgungspfade<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Leitlinie / <strong>Klinische</strong>r Behandlungspfad<br />

• Leitlinie:<br />

– Konsenspapier einer medizinischen (Fach-) Gesellschaft zum Vorgehen bei<br />

einer bestimmten Erkrankung. Beinhaltet im Idealfall den aktuellen Stand<br />

des medizinischen Wissens.<br />

• <strong>Klinische</strong>r Behandlungspfad<br />

– Interdisziplinäre Prozessmodulation unter Integration und Anpassung von<br />

Leitlinien/EBM auf lokale Gegebenheiten.<br />

– <strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong> sind Instrumente mit denen sich<br />

Behandlungsprozesse steuern und Ablaufstrukturen in Einrichtungen des<br />

Gesundheitswesens optimieren lassen.<br />

– In Pfaden werden wiederkehrende Prozessabläufe der Diagnostik und<br />

Therapie identifiziert und beschrieben.<br />

– Eine Arbeitsgruppe erstellt die Darstellung eines Behandlungsprozesses im<br />

fach- und berufsgruppenübergreifenden Konsens. Der Pfad bildet die<br />

Grundlage für ein einheitliches Vorgehen bei künftigen Behandlungen von<br />

Krankheitsfällen.<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Ziele<br />

• Verbindliches, arbeitsteiliges, berufsgruppenübergreifendes<br />

Vorgehen in der Patientenbehandlung implementieren und dabei<br />

1. Optimierung der (Behandlungs-)Ergebnisse<br />

2. Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

3. Senkung der Kosten<br />

• Perspektive: Patientenzentrierte Festlegung des<br />

Behandlungsprozesses<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Ziele<br />

• <strong>Medizin</strong>ische Versorgungsqualität<br />

– Verbesserung der Struktur- Prozess- und Ergebnisqualität durch definierte Qualitäts- und<br />

Behandlungsziele<br />

– eine qualitative Verbesserung der Behandlung nicht zuletzt durch die verbesserte<br />

fachübergreifende Zusammenarbeit<br />

– Implementierung von Elementen eines Risikomanagements<br />

• Patientenorientierung<br />

– Patientenzentrierte Organisation der Abläufe<br />

– Berücksichtigung von Patientenerwartungen durch umfassende Information und Aufklärung<br />

– Steigerung der Patientenzufriedenheit<br />

• Mitarbeiterorientierung<br />

– Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit<br />

– Berücksichtigung von Weiterbildungsaspekten<br />

• Ökonomische Aspekte<br />

– Transparenz über Abläufe und Kosten des Gesamtprozesses<br />

– Verkürzung der Verweildauer<br />

– Abbau unnötiger Leistungen<br />

– Schonender Umgang mit Personal- und Sachressourcen<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Schnittstellen/Risikomanagement<br />

• Verbesserte fachübergreifende Zusammenarbeit<br />

– Schnittstellen zwischen den Fachabteilungen optimieren<br />

– Definition fachabteilungsübergreifender Pfade<br />

• Implementierung von Elementen eines Risikomanagements<br />

– Risikomanagement: systematische Erfassung Bewertung und Steuerung<br />

der unterschiedlichsten Risiken<br />

– Die wesentlichen Schritte eines Risikomanagementprozesses<br />

• Risikoanalyse<br />

• Risikobewertung<br />

• Risikominimierung<br />

• Risikokontrolle<br />

• Risikoverfolgung (CIRS)<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Zwischenfälle im Krankenhaus: Erwartungswert<br />

<strong>Klinikum</strong> Überall<br />

5-10% unerwünschte Ereignisse<br />

2-4% vermeidbare Schäden<br />

1% Behandlungsfehler<br />

0,1 Fehler mit Todesfolge<br />

Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im<br />

Gesundheitswesen, „Kooperation und Verantwortung“, BMG 2007<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

19


Hypothetische Hochrechnung<br />

<strong>Klinikum</strong> Anderswo (30.000 P/a)<br />

1.500 – 3.000 unerwünschte Ereignisse<br />

600 – 1.200 vermeidbare Schäden<br />

300 Behandlungsfehler<br />

30 Fehler mit Todesfolge<br />

Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im<br />

Gesundheitswesen, „Kooperation und Verantwortung“, BMG 2007<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Passagierluftfahrt<br />

• Bei Übertragung der Quote für Fehler mit Todesfolge (0.1%)<br />

Lufthansa (26.000<br />

Flüge/2008)<br />

26 Erwartete<br />

Abstürze<br />

0 Tatsächliche<br />

Abstürze<br />

• seit Beginn des Flugbetriebs 1955<br />

insgesamt 9 Abstürze<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Ökonomische Aspekte<br />

• Transparenz über Abläufe und Kosten des Gesamtprozesses<br />

– Pfadeinführung bedeutet erhebliche Anfangsinvestitionen<br />

• Verkürzung der Verweildauer<br />

• Verringerung der fallbezogenen Kosten<br />

– Abbau unnötiger Leistungen<br />

• Schonender Umgang mit Personal- und Sachressourcen<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong>: Standards setzen<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong>: Effizienz steigern<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Steigt die Qualität der Versorgung durch KBP?<br />

• Umfangreiche Literatur zu klinische <strong>Behandlungspfade</strong>n<br />

– Entwicklung<br />

– Implementierung<br />

– Anwendung<br />

– Kosten/Nutzen-Evaluationen<br />

• Die meisten Publikationen unterstreichen den Nutzen der Pfade<br />

der die Kosten der Entwicklung und Pflege übersteigt<br />

• Ergebnisse müssen gemessen werden (ZDF!)<br />

• Ergebnisse müssen analysiert werden<br />

• Aus der Analyse muss Verbesserungspotential realisiert werden<br />

(PDCA)<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

25


Diskussion<br />

• „Pfade sind Einsparinstrumente“<br />

• Das primäre Ziel ist die Steigerung der medizinische Behandlungs- und<br />

Ergebnisqualität<br />

– Minimierung von Abweichungen<br />

– Mit der strikten Einhaltung identischer Vorgehensweisen wird nachweislich<br />

gleichbleibend gute Behandlungsqualität erreicht<br />

– Messen, auswerten, dokumentieren<br />

• Definition geeigneter Prozess- und Ergebnis-Indikatoren zur Sicherung der Konformität<br />

mit vorgegebenen Behandlungsregeln, z.B. Behandlungsqualität, Kosten,<br />

Patientenzufriedenheit<br />

– statistische Prozesslenkung mit dem Ziel der Ergebnisoptimierung<br />

• Optimierung der Prozesse<br />

– Kontinuierlicher Verbesserungsprozess: Ergebnisverbesserung<br />

– Um- und Irrwege, vermeidbare Wartezeiten und Verschwendung vermeiden<br />

– Dokumentation vereinfachen<br />

– Bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte, Pflegekräfte und andere Beschäftigte mit<br />

unmittelbarem und mittelbarem Patientenkontakt<br />

– Abweichungen vom vorgegebenen Pfad Fehlerquelle verhindern<br />

– Freiraum für eine individuellere Behandlung schaffen<br />

Damit<br />

kann<br />

eine<br />

Senkung<br />

der<br />

Kosten<br />

einherge<br />

hen<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

26


Diskussion<br />

• „Pfade schränken die Therapiefreiheit ein“<br />

• <strong>Behandlungspfade</strong> sind eine -freiwillig- getroffene Festlegung aller Beteiligten<br />

• Krankheits/Prozedurenbezogene klinische <strong>Behandlungspfade</strong> beschreiben bei<br />

eindeutiger Indikation und wissenschaftlich abgesicherter Vorgehensweise das<br />

beste und aussichtsreiche Vorgehen<br />

• <strong>Behandlungspfade</strong> sind eine „schriftliche ärztliche Behandlungsanweisung‘,<br />

die allen Beteiligten mit der Festlegung des Pfades bekannt ist<br />

• <strong>Behandlungspfade</strong> ermöglichen, dass patientenbezogene und arbeitsteilige<br />

Schritte ohne ausdrückliche vorherige ärztliche Freigabe vorbereitet und<br />

ausgeführt werden können (Ausnahmen werden Einzelfall dokumentiert und<br />

begründet)<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Organisationsaspekte:<br />

Einführung klinischer <strong>Behandlungspfade</strong><br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong>: Die Lösung?<br />

• Schwierigkeiten bei der Implementierung von klinischen <strong>Behandlungspfade</strong>n:<br />

– Umgang mit den Vorbehalten der an der Behandlung beteiligten Mitarbeiter<br />

• Erfolgreiche Veränderungen setzen voraus, dass die Notwendigkeit zur<br />

Veränderung erkannt wird.<br />

– Häufiges Problem: fehlende realistische Selbsteinschätzung der eigenen Situation<br />

• Prozessabläufe in einer Abteilung oder Klinik schon optimal organisiert<br />

• keine weiteren Verbesserungen möglich<br />

• Vorhandene Defizite und die Option etwas zu verbessern werden nicht erkannt<br />

insbesondere nicht im eigenen Umfeld.<br />

• Widerstand: Einige Zitate<br />

– „ Andere Abteilungen im Hause laufen sehr schlecht bei mir ist alles gut organisiert“<br />

– „Wenn es bei mir nicht läuft liegt es an den anderen zum Beispiel an der Radiologie<br />

oder der Intensivmedizin. Dort sind unsere eigentlichen Engpässe“<br />

– „Meine klinische Erfahrung ist besser als jede Vorschrift jede Leitlinie und jeder<br />

Behandlungspfad".<br />

– „Ich lasse mir doch nicht vorschreiben wie ich meine Patienten zu behandeln habe“<br />

‣ <strong>Klinische</strong>n <strong>Behandlungspfade</strong>n (KBP) werden als ein Instrument der<br />

Bevormundung gesehen<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Organisationsaspekte: Erstellung von klinischen Pfaden<br />

• Zwei Varianten:<br />

1. Erstellung von vielen anfangs wenig differenzierten Pfaden.<br />

Graduelle Niveau-Anhebung<br />

‣ Vorteil:<br />

• Breite und rasche Einführung<br />

• Mitwachsen der Organisationsstruktur<br />

‣ Nachteil:<br />

• Schnittstellen zumeist nicht integriert<br />

2. Erstellung von kompletten fachübergreifenden Pfaden<br />

‣ Vorteil:<br />

• Effiziente Bearbeitung von Schnittstellen<br />

• Differenzierte Darstellung von komplexen Abläufen<br />

‣ Nachteil:<br />

• Hohe Anforderung an Mitarbeiter & Projektmanagement<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

30


<strong>Klinische</strong> Pfade: kontinuierliche Entwicklung<br />

• <strong>Klinische</strong> Pfade sind nie „endgültig“. Sie brauchen ein<br />

„Verfallsdatum“<br />

– kontinuierliche Verbesserung unter Federführung des<br />

Prozesseigners/Pfadverantwortlichen unter Berücksichtigung<br />

• der Gegebenheiten vor Ort<br />

• des medizinischen Fortschritts<br />

– Die fortlaufende sorgfältige Beobachtung aller erreichbaren<br />

hinreichend soliden Veröffentlichungen und Leitlinien zum<br />

Gegenstand des Pfades unumgänglich<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Pfandcontrolling<br />

• Die transparente Beschreibung der Abläufe auf Basis von<br />

evidenzbasierten Erkenntnissen reflektiert den aktuellen Stand<br />

der Wissenschaft<br />

• Die kontinuierliche Überprüfung der Pfadanwendung das<br />

Pfandcontrolling ermöglicht Rückschlüsse auf die Compliance und<br />

liefert mögliche Ansatzpunkte für Revisionen die in regelmäßigen<br />

Abständen durchgeführt werden.<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong>:<br />

Eine Standortbestimmung<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Herausforderungen der Krankenhäuser<br />

• Zunehmender Wettbewerb um Patienten<br />

• Zunehmender Wettbewerb um qualifiziertes Personals<br />

• Sicherung/Erneuerung der Infrastruktur<br />

• Bedarf an Unternehmerischer Planung<br />

– Langfristig-strategisch<br />

• Klare Definition des Leistungspotentials<br />

– Kapazitäts- und Strukturanpassungen: Nutzung bzw. Ausbau von Qualitäts- und<br />

Effizienzvorteilen<br />

• Erhöhung der betrieblichen Effizienz<br />

– Ausgliederungen: Identifikation von Bereichen, die keinen Wertbeitrag liefern<br />

• Identifikation neuer Erlösquellen<br />

– Großgeräte, PPP<br />

• Steigerung des Profils<br />

– „Markenbildung“, Patientenorientierung, Zuweisermanagement, Personal-<br />

Akquisition- und Entwicklung<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

34


Herausforderungen der Krankenhäuser<br />

• Bedarf an Unternehmerischer Planung<br />

– Mittelfristig-operativ<br />

• Effektivität der Steuerungsinstrumente steigern<br />

– FIS, BSC: Aktive Steuerung strategischer, qualitativer und personeller Aspekte über<br />

die traditionellen „Drei-Säulen“ hinweg<br />

• Erhöhung der Effizienz der medizinischen Kernprozesse<br />

– OP-Management, ZNA, flexible Personaleinsatzmodelle, Leistungskonzentration<br />

• Realisierung von Kostensenkungspotential<br />

– Beschaffung, Personaleinsatz<br />

• Konsequente <strong>Klinische</strong> Einführung <strong>Behandlungspfade</strong> von Standards in medizinischen und administrativen<br />

Bereichen<br />

– <strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong> administrative Prozesse<br />

– Jahresplanung<br />

• Budget- und Wirtschaftsplanung<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Herausforderungen der Krankenhäuser<br />

• Operativ:<br />

• Dokumentation und Kodierung<br />

– Korrekt und vollständig kodieren<br />

– Kodierqualität weiter verbessern<br />

– Durchgängige Dokumentation sicherstellen<br />

• Kosten beeinflussen<br />

– Kosten kennen (z.B. Kostenträgerrechnung)<br />

– Patientenmanagement qualitätsgesichert und<br />

kostenbewusst modifizieren<br />

‣ fallorientiertes Prozessmanagement<br />

‣ Ablauforganisation optimieren<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Verbünde und Vernetzung<br />

• Marktanteilszuwächse der privaten Krankenhausträger<br />

• Verbünde öffentlicher und freigemeinnütziger Träger<br />

• Ziele:<br />

– Synergien im administrativen Bereich<br />

– Mengenvorteile im Einkauf<br />

– bessere Nutzung von Großgeräten<br />

– Bündelung von medizinischen Leistungen<br />

• Vernetzung mit dem niedergelassenen Bereich<br />

– Sicherung von Zuweisungen<br />

– eigene MVZ<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Umsetzung durch das Krankenhaus-Management<br />

• Voraussetzungen für die Umsetzung<br />

– professionelles und interdisziplinäres Management<br />

– Unternehmerische und medizinische Expertise<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

38<br />

VKG-Fachtagung 2010


Status Quo im Krankenhaus-Management<br />

• Keine regelhafte hauptamtliche Einbindung von Vertretern des Kerngeschäfts<br />

(Ärzte) im Management der Krankenhäuser<br />

• Geschäftsführer mit kaufmännischem oder juristischem Hintergrund<br />

unterstützt von einem Chefarzt als nebenamtlicher Ärztlicher Direktor<br />

• Nebenamtlicher Ärztlicher Direktor durch Chefarztkollegium gewählt<br />

‣ Doppelbelastung des Ärztlichen Direktors im Nebenamt<br />

– Leitung einer Fachabteilung Klinik<br />

– Wahrnehmung der Managementaufgaben für das Krankenhaus<br />

‣ zeitliche und inhaltliche Belastung kann (in der Regel)<br />

‣ Komplexität der Aufgaben<br />

‣ Anspruch an die Professionalität<br />

nicht gerecht werden<br />

‣ Spannungsfeld zwischen Chefarzt-Kollegialität und Notwendigkeit<br />

unabhängiger Entscheidungen über die Ressourcenverteilung<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

39<br />

VKG-Fachtagung 2010


Erfolgsfaktor <strong>Medizin</strong>ische Leitung<br />

• Div. Stabstellen in vielen Kliniken etabliert<br />

– <strong>Medizin</strong>controlling<br />

– Qualitätsmanagement<br />

– Risikomanagement<br />

– Unternehmensentwicklung<br />

– Projektmanagement<br />

• Aber:<br />

Einsatzmöglichkeiten für<br />

Ärzte im Krankenhaus-<br />

Management unterhalb<br />

der Top-Ebene<br />

• Die Planung, Gestaltung und Steuerung der Patientenbehandlung<br />

ist eine zentrale Managementaufgabe<br />

– Nicht „nebenbei“ zu bewältigen<br />

– <strong>Medizin</strong>controlling liefert Daten und Konzepte<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

40


Auswirkungen der DRG-Einführung<br />

...“Ganzheitliche Betrachtung aller Aspekte“ ....<br />

Klinik<br />

(Diagnosen, Prozeduren, Kodierung etc.)<br />

DRG<br />

Ökonomie<br />

(Kosten, Aufwand etc.)<br />

Ambulanter Sektor<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

41


Leistungsverdichtung im Krankenhaus<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014 42


Grundlagen: Budgetermittlung unter DRG-Bedingungen<br />

Erlös =<br />

Fallzahl<br />

x CMI<br />

x Basisfallwert<br />

+Zusatzentgelte<br />

+ NUB<br />

Festgelegt:<br />

Kodierunabhängig<br />

Variabel: Abhängig von der<br />

Kodierung gemäß DKR<br />

Variabel: Abhängig von Einweisungen und<br />

Nachweis der Notwendigkeit der Stationären<br />

Behandlung (§17c, §115b)<br />

<strong>Medizin</strong>ische<br />

Dokumentation<br />

und Kodierung<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014 43


<strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong>…<br />

Was ist das ?<br />

Wer braucht das?<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

44


„Mitten im Spannungsfeld“<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

45


<strong>Controlling</strong>: eine Definition<br />

• <strong>Controlling</strong> (englisch): to control für „steuern“, „regeln“ -> d.h.<br />

Koordination<br />

• <strong>Controlling</strong> ist „Kontrolle im Voraus“<br />

– Ergebnisorientierte Planung und Umsetzung unternehmerischer Aktivitäten<br />

– Umfassendes Steuerungs- und Koordinationskonzept zur Unterstützung der<br />

Geschäftsleitung<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

46


Verantwortung des <strong>Controlling</strong>s<br />

• Das <strong>Controlling</strong> ist verantwortlich für<br />

– den Management-Prozess der Zielfindung<br />

• Unterstützung der Entscheidungsprozesse des Managements<br />

– die Planung und Steuerung der Unternehmensprozesse<br />

• Koordination der Informationsflüsse<br />

• Moderation der Analyse und Interpretation der Messergebnisse<br />

Konzeption und dem Betrieb von qualitativen und quantitativen<br />

Steuerungsinstrumenten<br />

• Ausrichtung der Steuergrößen auf die strategischen Zielgrößen<br />

• Das <strong>Controlling</strong> trägt Mitverantwortung für die Zielerreichung<br />

• FALSCH: <strong>Controlling</strong> wird mit Kontrolle übersetzt und daher als<br />

Kontrollinstrument statt als Steuerungsinstrument verstanden<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

47


Planungsaufgaben<br />

• Zusammenführung der Teilziele der einzelnen Unternehmensbereiche zu<br />

einem ganzheitlichen und abgestimmten Zielsystem<br />

• Festlegung der Maßnahmen und Ressourcen zur Zielerreichung im Rahmen<br />

des Zielsystems<br />

• Ausgestaltung des Planungssystems und Plankoordination (Die inhaltliche<br />

Planung erfolgt durch die Führungskräfte der Bereiche)<br />

• Erstellung der erforderlichen Planungsunterlagen (Formulare) und die zeitliche<br />

Koordination der Teilpläne (Planungsschritte) in Form eines<br />

Planungskalenders, der Bereichen vorgegeben wird<br />

• Aggregation der Teilpläne der Bereiche zu einem abgestimmten Gesamtplan.<br />

• Fixierung und Dokumentation der Planwerte in Form von „Budgets“<br />

Budgets sind wertmäßige Sollvorgaben der Bereiche, die zur Erreichung der<br />

Planziele im darauffolgenden Geschäftsjahr einzuhalten sind.<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

48


Informations- und Dienstleistungsaufgaben<br />

• Organisation des bereichsübergreifenden Berichtswesens und<br />

darauf aufbauend Erstellung eines umfassenden Management-<br />

Informationssystem<br />

• Ein Management- (Führungs-) Informationssystem (MIS oder FIS)<br />

– regelmäßige Übermittlung von Steuerungsinformationen in strukturierter<br />

und komprimierter Form an die Führungskräfte<br />

– Grundlage für die Überwachung der Wirtschaftlichkeit<br />

– Grundlage für die Beurteilung der Geschäftsentwicklung anhand von<br />

Zielgrößen wie Gewinn, Rentabilität und Deckungsbeitrag<br />

• Gestaltung und Weiterentwicklung der IT-gestützten<br />

<strong>Controlling</strong>systeme<br />

• Beratung der Führungskräfte<br />

– Entscheidungen betriebswirtschaftlich fundieren und ihre<br />

Ergebnisauswirkungen abschätzen.<br />

– Identifikation und Ursachenforschung von Unwirtschaftlichkeiten<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

49


Steuerungsaufgaben<br />

• Systematische Überwachung des Geschäftsverlaufs (Soll-Ist-Vergleich<br />

• Präsentation von Zahlen, Daten und Fakten<br />

• Erstellung von Abweichungsberichten<br />

• Abweichungsanalysen zur Ermittlung eventueller Abweichungen, deren<br />

Ursachen und Auswirkungen<br />

• Aufzeigen von Handlungsbedarf und Auslösen von<br />

Gegensteuerungsmaßnahmen zur Zielerreichung beim Management<br />

• Erstellung von Prognosen (Hochrechungen/Vorschaurechnungen) über den<br />

erwarteten Geschäftsverlauf zur Abschätzung potentieller Abweichungen<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 19. 13.01.2014 Juni 2008 50


Koordinationsaufgaben<br />

• Basisaufgaben <strong>Controlling</strong>: Planung, Berichtswesen und Abweichungsanalyse<br />

• Zunehmend koordinationsorientierter Ansatz<br />

• Koordination der betriebswirtschaftlichen Führungsteilsysteme<br />

• Koordination des Planungs- und Kontrollsystems mit dem Informationssystem<br />

‣ systembildende und systemkoppelnde Koordinationsaufgaben<br />

– Systembildende Koordination:<br />

• Bereitstellung eines funktionsfähigen Planungs- und Kontrollsystemen<br />

bzw. Informationssystemen<br />

• Durchführung laufender Gestaltungs-, Anpassungs- und<br />

Abstimmungsaufgaben innerhalb der Teilbereiche<br />

– Systemkoppelnder Koordination<br />

• Abstimmung zwischen den Teilsystemen<br />

• Deckung des Informationsbedarfs von Planungs- und<br />

Steuerungsprozessen<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

51


<strong>Controlling</strong>-Regelkreis<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014 52


<strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong><br />

• Schnittstelle zwischen <strong>Medizin</strong> und Ökonomie<br />

• Koordination der interdisziplinären und interprofessionellen<br />

Zusammenarbeit<br />

• Überwachung und Weiterentwicklung der Struktur-, Prozess- und<br />

Ergebnisqualität der medizinischen Leistungsprozesse<br />

• Ziele:<br />

– Schaffung von Transparenz<br />

– Beschleunigung von Schnittstellenprozesse<br />

• Operative Dimension<br />

– Tagesgeschäft<br />

• Strategische Dimension<br />

– Planung und Steuerung<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong>: operative Aufgaben<br />

• Patientenmanagement<br />

• Steuerung und Überwachung der patientenbezogenen Verwaltungsprozesse<br />

– Administrative Aufnahme<br />

• Umsetzung der (gesetzlichen) Vorgaben<br />

– Dokumentation und Kodierung<br />

• Validierung der Daten<br />

– Abrechnungsmanagement (DRG, ZE, ambulante Abrechnung)<br />

– Datenübermittlung (§301 SGB V; §21 KHEntgG)<br />

– Kommunikation mit Kassen und MDK<br />

• Optimierung der medizinischen Dokumentation<br />

– Qualität der Kodierung mit der ICD-10- und OPS-301-Klassifikationen<br />

– Verlaufsdokumentation<br />

– Implementierung neuer Klassifikationen und Kataloge (ICD-10, OPS)<br />

– Beratung/ Schulung<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014 54


<strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong>: operative Aufgaben<br />

• Einsatz der Informationstechnologie im medizinischen Bereich<br />

– Anpassung und Implementierung der medizinischen Software<br />

– Elektronische Datenerfassung und Bereitstellung<br />

– Verschlüsselungssoftware (ICD, OPS, DRG)<br />

– Gestaltung und Anpassung <strong>Medizin</strong>ischer Informations-Systeme<br />

• Optimierung der internen Kommunikation zwischen dem<br />

medizinischen und administrativen Bereich<br />

• Funktion als interner Berater im ärztlichen Bereich<br />

– Interne Budgetierung - Interpretation der Daten<br />

– <strong>Medizin</strong>ische Dokumentation - Optimierungsstrategien, Arbeitstechniken<br />

– Optimierung der Prozessorganisation<br />

– Auswahl der zutreffenden Form der Krankenhausbehandlung<br />

– Leistungsplanung und –erfassung im medizinischen Bereich<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong>: operative Aufgaben<br />

• Analyse der Leistungsdaten und Bereitstellung der<br />

Auswertungen<br />

• Analyse der Leistungserstellungsprozesse im<br />

medizinischen Bereich<br />

• Abweichungsanalysen<br />

• Standardisierung im medizinischen Bereich<br />

– Diagnostische und therapeutische Leitlinien<br />

– <strong>Klinische</strong> <strong>Behandlungspfade</strong><br />

– Evidence Based Medicine<br />

• Enge Zusammenarbeit mit betriebswirtschaftlichem<br />

<strong>Controlling</strong>, Qualitäts- und Prozessmanagement<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong>: Strategische Aufgaben<br />

• Internes Consulting<br />

• Optimierung der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

• Weiterentwicklung der Informationstechnologie im Krankenhaus<br />

• Management im Rahmen der integrierten Versorgung<br />

• Mitwirkung bei der Implementierung eines Prozessmanagement-Systems<br />

• Mitwirkung bei der Implementierung des Qualitätsmanagement-Systems und<br />

der Umsetzung der gesetzlich geförderten Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />

• Unterstützung der Krankenhausleitung bei der Umsetzung gesetzlichen<br />

Normen und (Neu-)Regelungen<br />

• Durchführung komplexer Analysen<br />

– Analyse und Optimierung des Leistungsspektrums<br />

– Analyse der Wettbewerbsituation<br />

– Analyse der medizinischen Entwicklung unter dem Kosten-Nutzen-Aspekt<br />

– Mitwirkung bei der Vorbereitung auf das Krankenhausvergleich<br />

• Ausbau der Kommunikation mit den externen Partnern<br />

– Krankenkassen und <strong>Medizin</strong>ischer Dienst der Krankenversicherung<br />

– Niedergelassene Ärzte und andere Krankenhäuser<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong>…<br />

Wer macht das?<br />

Welche Kompetenzen sind erforderlich?<br />

Welche Werkzeuge werden eingesetzt?<br />

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„<strong>Medizin</strong>controller“?<br />

• Was macht eigentlich ein „<strong>Medizin</strong>controller“?<br />

• „Modell Datendepp“<br />

• „Modell CSO“<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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<strong>Medizin</strong>controller...<br />

• <strong>Medizin</strong>controller bezeichnet ein junges Berufsbild, das eng mit<br />

der Einführung des DRG-Systems in Deutschland verbunden ist.<br />

• Qualifikationen<br />

– <strong>Medizin</strong>ische Hochschulausbildung<br />

– (Krankenhaus-) Betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung<br />

– Gute Kenntnisse des Krankenhausrechts<br />

– Mehrjährige berufliche Praxis im Krankenhaus<br />

– Qualifizierte Fort- und Weiterbildung in Fach- und Methodenkompetenz<br />

– Umfassende Kenntnisse der Humanmedizin<br />

– gute Orientierung in allen medizinischen Fachgebieten<br />

– NEU: STUDIUM: Kassenwart für Kliniken: Neuer Bachelor<br />

„<strong>Medizin</strong>controlling“ an der Potsdamer Business School<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Wer wird <strong>Medizin</strong>controller?<br />

• Fachärzte mit Weiterbildung in BWL<br />

• Pflegekräfte mit Weiterbildung in BWL<br />

• Ökonomen mit medizinischen Fachkenntnissen<br />

• Informatiker mit medizinischen Fachkenntnissen<br />

• Voraussetzungen:<br />

– langjährige Berufserfahrung in einem medizinischen Umfeld<br />

– Sozialkompetenz<br />

– Kommunikationsfähigkeit (mit <strong>Medizin</strong>ern und Ökonomen in ihrer<br />

jeweiligen Sprache reden)<br />

– Erfahrung im Projektmanagement<br />

– Mitarbeiterführung<br />

– Verhandlungsgeschick<br />

– Durchsetzungsvermögen<br />

– Gute Rhetorik<br />

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Berufsbild <strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong>* Anforderungsprofil<br />

• Krankenhausrecht und Sozialgesetzgebung<br />

– z.B. SGB V, GSG 1993, BPflV 1995, GKV-Gesundheitsreform 2000, GMG<br />

2003, FPG 2002, FPÄndG, KHG, KHEntgG, FPV<br />

• Wissenschaftliche Methoden inklusive Statistik<br />

• Informatik und der Informations-Technologie (IT/EDV)<br />

– Z.B. Datenbanken, DRG-Tools, Prozessmanagement-Tools, KIS, MIS,<br />

Netzwerke, Intranet und Internet, Knowledge Management Tools<br />

• Prozessmanagement<br />

– Prozess- und Organisationsanalyse<br />

– Prozessvisualisierung, -modellierung und -simulation<br />

– Implementierungstechniken<br />

– Qualitätsmanagement<br />

– Qualitätskonzepte (TQM, EFQM, KTQ, etc.)<br />

– Implementierungstechniken *Berufsbild des Deutschen Vereins für<br />

Krankenhaus <strong>Controlling</strong> e.V.<br />

Controller-Leitbild des Controller Verein<br />

e.V.<br />

Modifiziert nach Kazmierczak<br />

Vorlesungsreihe Gesundheitsökonomie 13.01.2014<br />

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Berufsbild <strong>Medizin</strong>-<strong>Controlling</strong>: Anforderungsprofil<br />

• Betriebswirtschaftslehre<br />

– Finanzbuchhaltung, Bilanz, Liquidität, Rentabilität<br />

• Kostenrechnungsverfahren<br />

– Kosten- und Leistungsrechnung, Kostenträgerrechnung und<br />

Prozesskostenrechnung<br />

• Wirtschaftlichkeitsrechnung und Investitionsplanung<br />

– Budgetierung, Deckungsbeitragsrechnung, Target Costing<br />

– Profitcenter-Methode<br />

• Betriebswirtschaftliches <strong>Controlling</strong><br />

– Kosten- und Leistungsplanung<br />

– Erfassung und Aufbereitung der Informationen<br />

– Soll-Ist-Vergleich und Abweichungsanalysen<br />

– Kontrolle und Koordination, Kostenmanagement, Interne Budgetierung<br />

• Management-Techniken<br />

• Moderations- und Präsentationstechniken<br />

• Arbeitsrecht im Krankenhaus<br />

• …..<br />

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<strong>Medizin</strong>-Controller als „Dolmetscher“<br />

Geschäftsführung<br />

Kostencontrolling<br />

Verwaltungsleitung<br />

Ärztlicher Dienst<br />

Chefärzte<br />

Moderieren, Vermitteln, Übersetzen<br />

IT-Abteilung<br />

Pflegedienst<br />

KIS<br />

<strong>Medizin</strong>ische Dokumentation<br />

Fachabteilungen<br />

Patientenverwaltung<br />

Rechtsabteilung<br />

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Der ideale<br />

<strong>Medizin</strong>controller:<br />

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„Those who fail to plan,<br />

plan to fail“<br />

Katz/Green<br />

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