Jörg Killinger - König und May GbR
Jörg Killinger - König und May GbR
Jörg Killinger - König und May GbR
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<strong>König</strong> <strong>und</strong> <strong>May</strong> <strong>GbR</strong><br />
Jägerallee 28<br />
14469 Potsdam<br />
XVI. Onkologische Fachtagung<br />
für medizinische Berufe<br />
15.05.2013<br />
Berlin<br />
Warum ist es so schwer<br />
seine Grenzen zu<br />
akzeptieren??!<br />
Gründe <strong>und</strong> Wirkungen<br />
Berlin 15. Mai 2013<br />
<strong>Jörg</strong> <strong>Killinger</strong><br />
Welche Grenzen?<br />
• Territoriale Grenzen<br />
• Körperliche Grenzen<br />
• Mentale <strong>und</strong> psychische Grenzen<br />
• Psychische Distanz <strong>und</strong> Nähe<br />
KILLINGER • networking<br />
KILLINGER • networking<br />
Problemfeld:<br />
Distanz <strong>und</strong> Nähe<br />
• Zuviel Distanz<br />
• Zuviel Nähe<br />
Warum Nähe?<br />
• Um zu berühren <strong>und</strong> berührt zu werden!<br />
• Gr<strong>und</strong>lage jeder Bindung!<br />
• Wirkungsmechanismen von Emotionen!<br />
• Systemische Wechselwirkungen!<br />
• Das richtige Maß an Nähe<br />
• Das richtige Maß an Distanz<br />
KILLINGER • networking<br />
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Zuviel Nähe?!?<br />
Gibt es dies?<br />
Im professionellen Umgang mit<br />
negativen Emotionen kann ein zuviel<br />
an Nähe gefährlich werden?!<br />
Aus Mitgefühl entsteht Mitleid!<br />
Die professionelle Distanz geht<br />
verloren!<br />
Was formt unser Erleben?<br />
• Gefühle<br />
• Emotionen<br />
• Affekte<br />
Handlungsebenen<br />
• Vorbewusstes<br />
• Unterbewusstes<br />
• Kognitives<br />
KILLINGER • networking<br />
KILLINGER • networking<br />
<strong>Jörg</strong> <strong>Killinger</strong>, Glienicke/Nordbahn:<br />
Warum ist es so schwer, seine Grenzen zu akzeptieren?<br />
Über die Kunst Nein zu denken <strong>und</strong> auch zu sagen!!<br />
www.km-potsdam.de
<strong>König</strong> <strong>und</strong> <strong>May</strong> <strong>GbR</strong><br />
Jägerallee 28<br />
14469 Potsdam<br />
Warum handeln Menschen?<br />
Kurzer Ausflug in die Basis der Motivation<br />
Um Unangenehmes zu vermeiden<br />
(Physiologische <strong>und</strong> soziale Bedürfnisbefriedigung)<br />
Um Angenehmes zu bekommen<br />
(Physiologische <strong>und</strong> soziale Bedürfnisbefriedigung)<br />
Generell: Um Lust zu maximieren <strong>und</strong> Unlust zu<br />
vermeiden<br />
Um beachtet zu werden (Sozialer Aspekt)<br />
Um Isolation zu vermeiden (Sozialer Aspekt)<br />
XVI. Onkologische Fachtagung<br />
für medizinische Berufe<br />
15.05.2013<br />
Berlin<br />
Die Motivation zum Handeln ist<br />
neurobiologisch: Die Entstehung,<br />
Ausschüttung <strong>und</strong> Aufnahme von<br />
Neurotransmittern, Botenstoffen<br />
<strong>und</strong> Hormonen<br />
Die beste Droge für uns ist ein<br />
anderer Mensch<br />
(Zitat: Bauer)<br />
KILLINGER • networking<br />
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„Soziale Botenstoffe“,<br />
Neurotransmitter, Hormone usw.<br />
• Oxytocin (regt Bindung an, baut Stress <strong>und</strong><br />
Angst ab, verstärkt Vertrauen <strong>und</strong> macht<br />
„offen“)<br />
• Dopamin (verstärkt die Kreativität, motiviert<br />
zum Handeln, verbessert die Kommunikation)<br />
• Serotonin (Macht glücklich <strong>und</strong> offen für jede<br />
Form von Veränderungen)<br />
• Körpereigene Opiate (Opioide wirken<br />
euphorisierend <strong>und</strong> öffnen uns für noch mehr<br />
Opiate)<br />
Was lässt uns handeln?<br />
• Das Unterbewusste <strong>und</strong> das<br />
Vorbewusste ist i.d.R. schneller <strong>und</strong><br />
intensiver ...vor allem wenn Bedürfnisse<br />
geweckt werden oder Bedürfnisse<br />
längere Zeit nicht befriedigt wurden…<br />
• Die Kognition ist dagegen langsamer<br />
…(nach)denken <strong>und</strong> Intuition braucht Zeit!<br />
KILLINGER • networking<br />
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Was lässt uns handeln?<br />
• Ziele, Visionen <strong>und</strong> Wünsche<br />
...aber nur wenn Möglichkeiten <strong>und</strong><br />
Werkzeuge vorhanden sind.<br />
• Kompetenz<br />
…aber nur wenn es eine Anerkennung<br />
der Kompetenz gibt!<br />
• gute soziale Beziehungen<br />
…dann müssen wir kommunizieren!<br />
Was ist Mitgefühl / Empathie?<br />
• Symmetrische Kommunikation als<br />
Gr<strong>und</strong>lage des Erfühlens <strong>und</strong> des<br />
gegenseitigen Verstehens!<br />
• Achtsamkeit im Umgang mit dem<br />
Gegenüber <strong>und</strong> mit sich selbst!<br />
• (Er)Spüren der eigenen <strong>und</strong> der<br />
Emotionen des „Gegenüber“ als<br />
Gr<strong>und</strong>lage von wirksamen<br />
Hilfsangeboten <strong>und</strong> Begleitung!<br />
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<strong>Jörg</strong> <strong>Killinger</strong>, Glienicke/Nordbahn:<br />
Warum ist es so schwer, seine Grenzen zu akzeptieren?<br />
Über die Kunst Nein zu denken <strong>und</strong> auch zu sagen!!<br />
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<strong>König</strong> <strong>und</strong> <strong>May</strong> <strong>GbR</strong><br />
Jägerallee 28<br />
14469 Potsdam<br />
XVI. Onkologische Fachtagung<br />
für medizinische Berufe<br />
15.05.2013<br />
Berlin<br />
Zu viel Empathie?<br />
Zu wenig Abgrenzung?<br />
Gründe:<br />
• Hoher idealisierter Anspruch an den Beruf<br />
• Frühkindliche Beziehungsstörungen (Folge:<br />
Lebenslanges Suchen nach Anerkennung<br />
<strong>und</strong> „Eingeb<strong>und</strong>ensein“ Stichwort: Helfer-<br />
Syndrom /Interessen-Kummer-Sozialisation)<br />
• Hohe Leistungsbereitschaft <strong>und</strong> Motivation<br />
• Bereitschaft den Beruf als „Berufung“ zu<br />
empfinden<br />
• Eindimensionales soziales „Umfeld“<br />
KILLINGER • networking<br />
Prägende Erfahrungen<br />
Frühe Erfahrungen des Verlustes der<br />
Selbstwirksamkeit, tiefe Kränkungen <strong>und</strong><br />
Ängste sowie sozialer oder/<strong>und</strong> körperlicher<br />
Stress hinterlassen ihre Spuren in den<br />
neuronalen Netzwerken sowie in den<br />
Erbinformationen (Epigenetische Spuren).<br />
KILLINGER • networking<br />
Langzeiteffekte von Einsamkeit<br />
<strong>und</strong> sozialem Entzug<br />
• Bei heftigen Konflikt-,Trennungssituationen<br />
<strong>und</strong> Trauer kommt es zu unterschiedlich<br />
deutlichen Stressreaktionen bei Menschen.<br />
• Diese Unterschiede entstehen oft durch<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> besonders frühkindliche<br />
Vorerfahrungen: Menschen mit unsicherem<br />
Bindungsmuster zeigen bei jeder Beziehungsstörung<br />
oft eine ungewöhnlich<br />
heftige neurobiologische Stressantwort – oft<br />
begleitet mit Ärger <strong>und</strong> Angst!<br />
• Folge: Chronischer Dauerstress!!<br />
KILLINGER • networking<br />
Pathologische Folgen dieser<br />
Feedbackprozesse bei starken<br />
oder/<strong>und</strong> langanhaltenden negativen<br />
emotionalen Eindrücken<br />
• Aufspaltung der Denk- <strong>und</strong> Handlungsprozesse<br />
in eine kognitive <strong>und</strong> eine<br />
emotionale Ebene mit der Gefahr einer<br />
Chronifizierung <strong>und</strong> Pathologiesierung in<br />
Form eines posttraumatischen Stresssyndroms<br />
• Chronischer Stress erhöht das Depressions<strong>und</strong><br />
somit auch das Demenzrisiko <strong>und</strong> führt<br />
zu langanhaltenden pathologischen<br />
Veränderungen im Gehirn<br />
KILLINGER • networking<br />
Stress als pathologisches<br />
Verhaltensmuster<br />
Die Stressreaktion wirkt besonders<br />
pathologisch, wenn sie in einem Kontext<br />
erlebt wird, der:<br />
1. ...von den Betroffenen als nicht<br />
beeinflussbar erscheint <strong>und</strong>…<br />
2. ...wenn der Veränderungsprozess in seiner<br />
Länge <strong>und</strong> den persönlichen Konsequenzen<br />
nicht oder nur schwer einzuschätzen ist.<br />
KILLINGER • networking<br />
Stresswirkungen - Biographie?!<br />
Es zeigen sich immer mehr Hinweise auf eine<br />
verstärkte Stressanfälligkeit auf Gr<strong>und</strong> von frühen<br />
kindlichen Vorerfahrungen, Traumata <strong>und</strong><br />
belastenden psychischen Erfahrungen sowie<br />
pränatalen <strong>und</strong> genetischen Prädispositionen.<br />
• Im systemischen Kontext sind diese Faktoren beim<br />
Auftreten von Veränderungen der hypothalamischhyposphären-adenokortikalen<br />
Achse (HHA-Achse)<br />
<strong>und</strong> der cerebralen Kortikoidrezeptoren zu sehen.<br />
• Zusammengenommen sind es diese Faktoren <strong>und</strong><br />
die Mechanismen der neuronalen Plastizität <strong>und</strong><br />
spezifischer neurogenerativer Prozesse die ein<br />
immer deutliches Bild von zellulären, psychischen,<br />
geschlechtsspezifischen <strong>und</strong> biographischen<br />
Wechselwirkungen bei der Entstehung bestimmter<br />
Erkrankungen zugr<strong>und</strong>e legen.<br />
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<strong>Jörg</strong> <strong>Killinger</strong>, Glienicke/Nordbahn:<br />
Warum ist es so schwer, seine Grenzen zu akzeptieren?<br />
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für medizinische Berufe<br />
15.05.2013<br />
Berlin<br />
Fehlender Sinn plus Stress<br />
= Chronische Erschöpfung<br />
• Zwang zur Ökonomisierung führt oft zu<br />
schneller <strong>und</strong> schlechter Arbeit <strong>und</strong><br />
„Entkernung“ der ursprünglichen<br />
Motivation!<br />
• Menschen mit intrinsischer Motivation<br />
leiden unter dieser Mangelhaftigkeit <strong>und</strong><br />
Sinnlosigkeit!<br />
Was sind<br />
Überforderungsanzeichen?<br />
• Gereiztheit<br />
• Psychosomatische Reaktionen<br />
(Aktiver <strong>und</strong> passiver Stress)<br />
• Rückzug nach innen (Weiblich)<br />
Folge: Resignation - Depression<br />
• Aggression nach außen (Männlich)<br />
Folge: Frustration - Wut <strong>und</strong> Ärger<br />
KILLINGER • networking<br />
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Selbstwertgefühl?!<br />
• Sozialer Stress ist einer der größten<br />
Gefahren für Burn-out<br />
• Ein gekränktes Selbstwertgefühl ist ein<br />
enorm starker sozialer Stressor<br />
• Wenn dann noch Sinn <strong>und</strong> Sinnhaftigkeit<br />
im Alltag fehlen wird der Stress<br />
gefährlich<br />
• Mangelhafte Wertschätzung führt dann<br />
direkt in die „Gratifikationskrise“!<br />
Selbstwert oder<br />
Selbstmitgefühl<br />
• In Stresssituationen hilft ein bewusstes<br />
Selbstmitgefühl deutlich das Risiko von<br />
Überforderungsgefühlen zu senken!<br />
• Selbstmitgefühl ist dabei nicht<br />
Selbstmitleid!<br />
KILLINGER • networking<br />
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Präventation?<br />
Achtsamkeit?! Wie? – Was?<br />
• Signifikate Ergebnisse bei Ärzten <strong>und</strong><br />
Pflegenden zeigten, dass regelmäßige<br />
Achtsamkeitsübungen (achtsamkeitsbasierte<br />
Stressreduktion) den erlebten Stress<br />
reduzieren halfen <strong>und</strong> damit das Burn-out -<br />
Risiko in Folge deutlich abnahm!!<br />
Quelle: American Medical Association 2009<br />
KILLINGER • networking<br />
• Je stärker der Stress umso höher die<br />
frühkindlichen Prägungen auf unser<br />
Verhalten.<br />
• Je stärker der Stress umso weniger sagen wir<br />
NEIN sondern JA - obwohl wir vorher noch<br />
NEIN denken!<br />
• Je stärker der Stress umso weniger<br />
bemerken <strong>und</strong> akzeptieren wir unsere<br />
Grenzen <strong>und</strong> verdrängen die „Kosten“ für<br />
diese Grenzüberschreitung (mental <strong>und</strong><br />
körperlich)!<br />
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Jägerallee 28<br />
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Berlin<br />
Achtsamkeit?! Wie? – Was?<br />
Das Leben im Hier <strong>und</strong> Jetzt in den drei<br />
Ebenen:<br />
1. Physiologisch<br />
2. Mental<br />
3. Psychisch<br />
….<strong>und</strong> …Emotionen wertfrei annehmen <strong>und</strong><br />
spüren (Empathie) ohne sich hineinzusteigern<br />
(Selbstkontrolle) sich in seiner<br />
Mitte spüren!!<br />
KILLINGER • networking<br />
Einsteigen oder Abstürzen?<br />
Wo liegt der Unterschied?<br />
• Die Belastung durch die Arbeit sollte als<br />
angemessen empf<strong>und</strong>en werden<br />
• Ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit muss<br />
erlebt werden<br />
• Die Anerkennung muss vom Arbeitenden als<br />
ausreichend empf<strong>und</strong>en werden<br />
• Es muss gerecht in seinem Arbeitsfeld zugehen<br />
• Die Sinnhaftigkeit <strong>und</strong> die persönliche Werte<br />
müssen als befriedigend erlebt werden<br />
• Eine gutes ausgleichendes soziales Umfeld<br />
privat <strong>und</strong> im Team<br />
KILLINGER • networking<br />
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit<br />
Mehr Infos?: www.psycho-biologie.de<br />
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<strong>Jörg</strong> <strong>Killinger</strong>, Glienicke/Nordbahn:<br />
Warum ist es so schwer, seine Grenzen zu akzeptieren?<br />
Über die Kunst Nein zu denken <strong>und</strong> auch zu sagen!!<br />
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