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kma guide MEDICA 2013 - kma Online

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<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

20. bis 23. November <strong>2013</strong><br />

10 bis 18.30 * Uhr<br />

Fotos: Messe Duesseldorf (Tillmann & Partner)<br />

*Samstag 10 bis 17 Uhr<br />

36 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Besuchen Sie uns auf der Medica in<br />

Halle 15 Stand B49<br />

<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

ab Seite 36<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

ab Seite 48<br />

BILDGEBENDE VERFAHREN<br />

ab Seite 60<br />

CHIRURGIE UND ENDOSKOPIE<br />

ab Seite 66<br />

IT<br />

ab Seite 72<br />

HYGIENE<br />

ab Seite 84<br />

EINRICHTUNG UND AUSSTATTUNG<br />

ab Seite 92<br />

SPECIALS<br />

ab Seite 100<br />

<strong>MEDICA</strong> SPLITTER<br />

überall<br />

EDITORIAL<br />

In English, please!<br />

Auf der Medica 2012 hat ein Trend seinen vorläufigen Höhepunkt<br />

erreicht: Erstmals waren mit 52 Prozent mehr ausländische als<br />

deutsche Besucher auf der weltweit größten Medizinmesse. Die<br />

Veranstalter reagieren auf diesen Trend: Kurs- und Kongressangebote<br />

der Messe finden zunehmend in englischer Sprache statt.<br />

Abseits dieser Entwicklung bietet die Medica viel Bewährtes: In<br />

17 Hallen entsteht für vier Tage ein einzigartiger Mikrokosmos der<br />

Gesundheitswirtschaft, in dem die Branche Neuheiten bekannt<br />

gibt, Geschäfte abschließt und Netzwerke knüpft.<br />

Im Vordergrund stehen technische Innovationen: In der Diagnostik<br />

kombinieren Ingenieure – zur Freude der Ärzte – verschiedene bildgebende<br />

Verfahren (Seite 62), und in der Chirurgie kommt die Robotik<br />

wieder richtig in Fahrt (Seite 66). In den Mittelpunkt rücken aber<br />

auch immer mehr Gesundheitsdienstleistungen. Den Deutschen<br />

fehlt in diesem Wachstumsmarkt allerdings noch das Branding:<br />

„Gegen Harvard als Marke kommen wir im Management-Bereich<br />

nicht an“, heißt es in unserem Artikel über die Exportbemühungen<br />

der deutschen Gesundheitswirtschaft (Seite 48). Auch die Hygiene<br />

spielt auf der Medica eine herausragende Rolle, schließlich trägt<br />

sie entschieden zum Erfolg einer Klinik bei. Martin Eikenberg,<br />

Hygieniker des Klinikums Bremen-Mitte, erklärt in einem Gastbeitrag,<br />

wie sein Haus gestärkt aus einer Hygienekrise hervorgegangen<br />

ist (Seite 86).<br />

Viele weitere Experten haben in diesem Guide über ihren Fachbereich<br />

geschrieben. In den Medica-Splittern präsentieren wir zudem<br />

Wissenswertes über die Messe, etwa wo Besucher gute Unterkünfte<br />

finden (Seite 39). Wir wünschen allen Teilnehmern viel Spaß in Düsseldorf,<br />

und dass sie etwas Wertvolles mit nach Hause nehmen:<br />

Informationen, Geschäftsabschlüsse oder gute Kontakte.<br />

Jens Mau<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 37


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

ANZEIGEN- und REVIEW-AUTORENINDEX<br />

Kunde<br />

Seite<br />

ADK Modulraum GmbH Anzeige und Medienarbeit 40/96<br />

ALTIKON GmbH 69<br />

Apetito AG 35<br />

Bender GmbH & Co.KG 79<br />

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst 14<br />

BEWATEC Kommunikationstechnik GmbH 11<br />

Caradigm Deutschland Ltd. 57<br />

Compugroup 33<br />

Discher Technik 93<br />

EIZO Europe GmbH 77<br />

GE Healthcare Buchler GmbH & Co. KG 65<br />

Hill-Rom GmbH 17<br />

HUPFER Metallwerke GmbH & Co. KG 13<br />

ID Gesellschaft für Information und Dokumentation im Gesundheitswesen 53/75<br />

InterComponentWare AG 78<br />

InterSystems GmbH 81<br />

Franz Kaldewei GmbH & Co.KG 91/99<br />

W. Kohlhammer GmbH 118<br />

März Internetwork Services AG 82-83<br />

Medipa - Dienstleistungen im Gesundheitswesen GmbH 29/105<br />

MEIKO Maschinenbau GmbH & Co. KG 89<br />

Messe Berlin GmbH 27<br />

Messe Düsseldorf GmbH 87<br />

mibeg-Institut Medizin 26<br />

SPLITTER<br />

<strong>MEDICA</strong><br />

Miele & Cie. GmbH & Co. 85<br />

NEXUS AG 71<br />

Philips GmbH 15/59<br />

Proxomed Medizintechnik GmbH 113<br />

PVS pria GmbH 90<br />

RheinEnergie AG 104<br />

SEW Systemtechnik GmbH 101<br />

SFM Hospital Products GmbH 51<br />

Sodexo Services GmbH 9<br />

STANLEY Healthcare 67<br />

Karl Storz GmbH & Co. 124<br />

Stryker GmbH & Co.KG 45/95<br />

Swisslog Healthcare GmbH 58<br />

Toshiba Medical Systems GmbH 7<br />

Troostwijk Auktionen GmbH & Co. KG 64<br />

TUI Service AG 101<br />

Vanguard AG 2<br />

wissner-bosserhoff GmbH 1/97<br />

zeb/rolfes.schierenbeck.associates gmbh 61<br />

Chirurgie<br />

Endoskopie<br />

MEDIZIN<br />

TECHNIK<br />

Review-Autoren<br />

Seite<br />

Christoph Benckert 68<br />

Michael Forsting 62<br />

Martin Eikenberg 86<br />

Eckhard Nagel 55<br />

Wolfgang Riedel 73<br />

Cord Schlötelburg 52<br />

Beate Timmermann 55<br />

Šárka Voříšková 94<br />

38 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

<strong>MEDICA</strong>-PLANUNG<br />

Das richtige Bett finden<br />

Schiff, Caravan, Privatzimmer oder auswärts – es gibt Alternativen, mit denen sich die saftigen<br />

Hotelpreise zur Medica umgehen lassen<br />

An den vier Messetagen wird es rund um die Düsseldorfer<br />

Altstadt so eng, dass die 25.000 Betten in den 234 Hotels schon<br />

Monate im Voraus ausgebucht sind. Die Zimmerpreise explodieren<br />

bis auf das Achtfache. Aber es gibt Alternativen, mit denen<br />

sich happige Preise umgehen lassen.<br />

Schlafschiffe haben Konjunktur<br />

Um die 40 schwimmende<br />

Hotels werden während<br />

der Medica am Rheinufer<br />

vor Anker gelegt. Unter<br />

den Reedereien sind<br />

Crossgates und Regis, die<br />

beiden Marktführer für<br />

Hotelschiffe in Europa. Die Crossgates-Schiffe starten bei 165<br />

Euro pro Kabine, gestaffelt nach vier Kategorien. Günstig ist das<br />

zwar noch immer nicht, aber doch wesentlich preiswerter als die<br />

Preise „an Land“. Die Flusskreuzer machen an zehn Anlegestegen<br />

fest. Etwas abseits liegende Schiffe bieten einen kostenlosen<br />

Bus-Shuttle zur Messe an oder befinden sich in U-Bahn-Nähe.<br />

Zum Anbieter Regis gehören 16 Schiffe der Kategorie drei bis fünf<br />

Sterne. Je nach Schiffstyp stehen 50 bis 100 Kabinen und Suiten<br />

zur Verfügung. Manchmal befindet sich sogar ein Wellnessbereich<br />

und ein Fitnessraum an Bord. Die Einzelkabine kostet ab 179 Euro,<br />

die Doppelkabine ab 204 Euro,<br />

Frühstücksbuffet inklusive.<br />

Campingplatz für Kurzentschlossene<br />

Wer festen Boden unter den Füßen<br />

vorzieht, für den könnte Campen<br />

eine gute Wahl sein. Kaum jemand weiß, dass man für 30 Euro mit<br />

seinem Wohnwagen direkt an der Messe sein Quartier aufschlagen<br />

kann. Im Caravan Center auf dem Messeparkplatz P1 gibt es 800<br />

Stellplätze. Der Preis pro Platz gilt für alle Insassen und versteht<br />

sich inklusive Strom, Duschen, Toiletten sowie Müllentsorgung. Bezahlt<br />

wird an einem Kassenautomat vor Ort. Reservierungen sind<br />

nicht möglich. Insofern ist der Campingplatz auch für Kurzentschlossene<br />

eine gute Wahl.<br />

Hotels am Niederrhein sind gut angebunden<br />

Die Vorzüge des Campens sind, dass man nah an der Messe wohnt<br />

und nicht im Stau steht – ein Dilemma, das viele Besucher erleben,<br />

die im Umland logieren. Das ist richtig nervig, dafür halten aber<br />

die Top-Hotels in umliegenden Städten wie Essen, Köln oder<br />

Wuppertal ihre Preise mehr oder weniger stabil. Auch Dortmund,<br />

Mühlheim und Leverkusen stehen hoch im Kurs. Wer nicht gerade<br />

mitten in den Berufsverkehr reinrauscht, der braucht bis zum<br />

Messegelände höchstens eine Autostunde. Dank der Flughafen-<br />

Brücke / BAB 44 gibt es auch an die gesamte Niederrheinregion<br />

eine schnelle Anbindung zur Messe. Noch bequemer ist die Reise<br />

mit einem der über 1.000 Züge, die jeden Tag am Düsseldorfer<br />

Hauptbahnhof halten. Legt man Wert auf ein angenehmes Hotel zu<br />

einem fairen Preis, ist pendeln angesagt.<br />

Hilfe bei der Buchung bietet „Business Travel & Convention Service“.<br />

Der Anbieter, der in die Düsseldorf Tourismus Gesellschaft<br />

eingegliedert ist, arrangiert mit Hotels Messekonditionen. Auf<br />

Wunsch schnürt das Team kostenlos ein Reisepaket. Gruppenpakete<br />

lassen sich in der Regel auf Unternehmen und Organisationen<br />

zuschneiden, die Delegationen von zehn Mitarbeitern<br />

und mehr entsenden. Exklusiv für Aussteller gibt es außerdem<br />

„FairFairs Hotel“. Diese Initiative des Hotelverbands Dehoga<br />

Nordrhein-Westfalen und der Messe hat mit zurzeit 180 Hotels<br />

spezielle Konditionen ausgehandelt.<br />

Etwa ein Jahr, bevor sich die Messetore<br />

öffnen, wird ein Maximalpreis unter<br />

allen teilnehmenden Hotels vereinbart.<br />

Attraktive Zusatzleistungen sind ein<br />

Bus- oder Limousinen-Shuttle zur<br />

Messe oder kostenloses Parken.<br />

Privatzimmer<br />

Während der Messe stellen um die 800<br />

Privatleute im Stadtgebiet und näheren Umland Zimmer zur Verfügung,<br />

buchbar unter der Marke „d:rooms“. Die Preise beginnen<br />

dieses Jahr bei 40 Euro für ein Einzelzimmer und sind gedeckelt<br />

bei 55 Euro/Nacht im Einzelzimmer beziehungsweise 89 Euro<br />

im Doppelzimmer. Ein kleines Apartment kostet um die 80 Euro.<br />

Andere Anbieter wie der deutschlandweite Bed-and-Breaktfast-<br />

Ring vermittelt sogar einen Platz auf dem Bauernhof.<br />

Eileen Stiller<br />

Die Medica auf <strong>kma</strong>-online<br />

http://to.<strong>kma</strong>-online.de/sd47<br />

Auf <strong>kma</strong>-online finden Sie eine Linkliste mit<br />

Informationen zu den hier beschriebenen<br />

Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

Illustrationen: <strong>kma</strong><br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 39


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

ESPRIT arena/<br />

78 896<br />

897<br />

897 896<br />

897<br />

722 896<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Postfach 101006 _ 40001 Düsseldorf _ Germany<br />

Tel. +49(0)211/45 60-01 _ Fax +49(0)211/45 60-6 68<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

40 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Die neue Art des Bauens<br />

<strong>MEDICA</strong><br />

20 – 22 November <strong>2013</strong> 10.00 –18.30 h<br />

23 November <strong>2013</strong> 10.00 –17.00 h<br />

www.medica.de<br />

HOCHTECHNISIERTE<br />

GEBÄUDE NACH<br />

INDUSTRIELLEM<br />

STANDARD IN MODUL-<br />

BAUWEISE PRODUZIERT<br />

COMPAMED<br />

20 – 22 November <strong>2013</strong> 10.00 –18.30 h<br />

www.compamed.de<br />

Hallen/Halls 1, 2, 3<br />

Labortechnik, Diagnostica<br />

Laboratory equipment, diagnostics<br />

Hallen/Halls 4, 5<br />

Physiotherapie/Orthopädietechnik<br />

Physiotherapy/orthopaedic equipment<br />

Hallen/Halls 5, 6, 7.0, 7.1, 7a<br />

Bedarfs- und Verbrauchsartikel, Textilien<br />

Disposables, commodities and consumer goods, textiles<br />

Hallen/Halls 8a, 8b<br />

COMPAMED<br />

High tech solutions for medical technology<br />

Rasterlos und individuell geplante, komplexe<br />

Baulösungen in wenigen Monaten zu<br />

realisieren, zum Festpreis und mit absolut<br />

verbindlicher Lieferzeit – das ist die Kernkompetenz<br />

von ADK Modulraum. Dabei<br />

legen wir bei der Auswahl unserer Zulieferer<br />

und Materialien Wert auf Nachhaltigkeit,<br />

Energieeffizienz und Langlebigkeit.<br />

ADK bietet Raumlösungen für die Bereiche:<br />

Medizin<br />

Forschung<br />

Hallen/Halls 9 – 14<br />

Elektromedizin, Medizintechnik, OP-Technik und Einrichtung<br />

Electromedicine, medical technology, operating technology and equipment<br />

Krankenhauseinrichtung, Kommunikations-Systeme<br />

Hospital equipment, communication systems<br />

Halle/Hall 15<br />

Informations- und Kommunikationstechnik<br />

Information and communications technology<br />

Hallen/Halls 15, 16, 17<br />

Nationale und internationale Gemeinschaftsstände,<br />

Elektromedizin, Medizintechnik<br />

National and international joint participants,<br />

electromedicine, medical technology<br />

Bildung<br />

20.–23.11.‘13<br />

Verwaltung<br />

Sie finden uns in<br />

Halle 13, Stand C31<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 41<br />

ADK Modulraum GmbH • Im Riegel 28<br />

73450 Neresheim • Tel.: +49 7326 9641-230<br />

www.adk-modulraum.de


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Mittwoch, Wednesday . 20 November <strong>2013</strong> Freitag, Friday . 22 November <strong>2013</strong><br />

Free-Flow<br />

Workshops<br />

Free-Flow<br />

09.30 – 18.00 Uhr (09.30 am – 06.00 pm)<br />

Raum / Room 7: Hygiene / Hygiene<br />

CME: 8 Punkte*<br />

Hygiene in clinics and practises /<br />

Hygiene in Klinik und Praxis<br />

Prof. Dr. med. Franz-Josef Schmitz, Mühlenkreiskliniken,<br />

Minden<br />

09.30 – 13.00 Uhr<br />

Raum 8: Alkoholsucht – Paradigmenwechsel CME: 4 Punkte*<br />

in der Behandlung von Alkoholabhängigen?<br />

Pharmakologische Beeinflussung des Trinkverhaltens<br />

bei Alkoholabhängigen statt Abstinenz?<br />

Dr. med. Walter Dresch, Praxis Dr. Walter Dresch<br />

14.30 – 18.00 Uhr (02.30 pm – 06.00 pm)<br />

Raum / Room 3: Personalized<br />

CME: 8 Punkte*<br />

Medicine 1 – Biomarkers Int. CME: **<br />

Advances in Diagnosis – Molecular Markers /<br />

Fortschritte in der Diagnostik – Molekulare Marker<br />

Prof. Dr. Reinhard Büttner, Universitätsklinikum Köln<br />

Prof. Dr. med. Josef Rüschoff, Pathologie Nordhessen,<br />

Kassel<br />

Prof. Dr. Gabriela Möslein, HELIOS<br />

St. Josefs-Hospital, Bochum<br />

14.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 8: Depression<br />

CME: 4 Punkte*<br />

Diagnostik und Therapiemöglichkeiten der Depression<br />

(Pharmakologie, Stimulationsverfahren, Psychotherapie)<br />

Dr. med. Arnim Quante, Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin<br />

Donnerstag, Thursday . 21 November <strong>2013</strong><br />

Free-Flow<br />

Workshops<br />

09.00 – 18.00 Uhr<br />

Raum 6: Kolposkopie<br />

CME: 8 Punkte*<br />

Basiskurs – nach den Richtlinien der AGCPC und des BVF<br />

PD Dr. med. Vol<strong>kma</strong>r Küppers, Praxis, Düsseldorf<br />

Prof. Dr. med. Ralph Lellé, Universitätsklinik Münster<br />

09.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 19: Gastroskopiekurs Rhein-Ruhr CME: 18 Punkte*<br />

Einführungskurs in die diagnostische und therapeutische<br />

Gastroskopie mit intensiven praktischen Übungen<br />

(Fortsetzung am 21 Nov.)<br />

Dr. med. Andreas Brauksiepe, Ev. Krankenhaus Mettmannn<br />

09.30 – 18.00 Uhr (09.30 am – 06.00 pm)<br />

Raum / Room 16/17: Ultraschalldiagnostik CME: 23 Punkte*<br />

Kopf-Hals / ultrasound head and neck<br />

Grundkurs mit allgemeiner Einführung in die Bedienung<br />

von Ultraschallgeräten zur Diagnostik im Kopf-Hals-<br />

Bereich (Fortsetzung 21 und 22 Nov) / Introductory course<br />

covering the basic usage of the machines on ultrasound<br />

diagnostics in the head and neck<br />

(Continued on 21 and 22 Nov.)<br />

Prof. Dr. Dr. med. Ralf Schön, Malteser Krankenhaus<br />

St. Josefshospital, Krefeld<br />

14.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 18: Gynäkologische Zytologie Teil I CME: 5 Punkte*<br />

Molekularbiologie bei Pap III D und Pap IVa –<br />

Inzidenz von Dysplasien und Entscheidungshilfen zu Pap III<br />

Hiltrud Emondts, Cytologisches Labor Bonn<br />

Prof. Dr. med. Klaus Neis, Praxiszentrum Frauenärzte am<br />

Staden, Saarbrücken<br />

09.15 – 13.00 Uhr<br />

Raum 8: Radiologie<br />

Innovationen sowie Standards und leitlinienkonforme<br />

radiologische Behandlungsmöglichkeiten für onkologische<br />

Patienten und Schmerzpatienten<br />

Dr. med. Norbert Blumstein, Paracelsus-Klinik, Osnabrück<br />

Prof. Dr. Stephan Ludwig Roth, Heinrich-Heine-Universität<br />

Düsseldorf<br />

09.30 – 13.00 Uhr (09.30 am – 01.00 pm)<br />

Raum / Room 3:<br />

CME: 4 Punkte*<br />

Personalized Medicine 3 – Therapeutics Int. CME: **<br />

Personalized Therapeutic Approaches based on Genetic<br />

Testing / Personalisierte Therapieansätze auf Basis von<br />

genetischen Untersuchungen<br />

Prof. Sir John Burn, Newcastle University, UK<br />

09.30 – 13.00 Uhr<br />

Raum 19: Diabetes, Herz und Hirn<br />

CME: 4 Punkte*<br />

Konzeptbasierte Medizin für vaskuläre Risikopatienten<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe,<br />

Universitätsklinikum Bochum<br />

Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, UKE Hamburg,<br />

09.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 6: Schmerzsyndrome behandeln CME: 8 Punkte*<br />

Irrwege und Fortschritte bei der Behandlung<br />

häufiger Schmerzbilder<br />

Prof. Dr. med. Christoph Maier, Berufsgenossenschaftliches<br />

Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum<br />

09.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 7: Praxisorientierte Sonographie CME: 8 Punkte*<br />

Refresherkurs: Abdomen, Schilddrüse,<br />

Thorax und Weichteile<br />

Dr. med. Wolfgang Blank, Klinikum am Steinenberg<br />

Reutlingen<br />

Dr. med. Wolfgang Heinz, Krankenhaus Leonberg<br />

09.30 – 13.00 Uhr (09.30 am – 01.00 pm)<br />

Raum / Room 7:<br />

CME: 4 Punkte*<br />

Infectiology / Aktuelle Infektiologie<br />

Prevention and treatment of bacterial and viral infections /<br />

Prävention und Behandlung bakterieller und viraler<br />

Infektionen<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich R. Fölsch,<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Hendrik Lehnert,<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck<br />

09.30 – 13.00 Uhr<br />

Raum 8: Stress / Burnout<br />

CME: 4 Punkte*<br />

Ursachen, Diagnostik und Prävention arbeitsplatzbedingter<br />

Erkrankungen für die Praxis<br />

Prof. Dr. med. Matthias Augustin, Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf<br />

09.30 – 18.00 Uhr (09.30 am – 06.00 pm)<br />

Raum / Room 3:<br />

CME: 8 Punkte*<br />

Personalized Medicine 2 – Diagnostics Int. CME: **<br />

Options and Challenges of Large Scale Genome Testing /<br />

Möglichkeiten und Herausforderungen umfangreicher<br />

Genomuntersuchungen<br />

Prof. Sir John Burn, Newcastle University, UK<br />

Prof. Gary Cutting, Johns Hopkins Medicine, Baltimore, USA<br />

09.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 6: Rückenschmerz<br />

CME: 8 Punkte*<br />

Manuelle Untersuchungsmethoden bei<br />

Patienten mit Rückenschmerz<br />

Prof. Dr. med. Christoph Maier, Berufsgenossenschaftliches<br />

Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum<br />

09.30 – 13.00 Uhr<br />

Raum 18: Gynäkologische Zytologie Teil II – CME: 5 Punkte*<br />

Stolperstein, die kleine Zelle<br />

Differenzialdiagnosen und Pitfalls kleiner Zellen<br />

im gynäkologischen Abstrich<br />

Dr. med. Anneke van Driel-Kulker, Labor Pathan, Rotterdam<br />

Hiltrud Emondts, Cytologisches Labor Bonn<br />

09.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 19: Gastroskopiekurs Rhein-Ruhr<br />

(Fortsetzung vom 20 Nov.)<br />

Dr. med. Andreas Brauksiepe, Ev. Krankenhaus Mettmannn<br />

09.30 – 18.00 Uhr (09.30 am – 06.00 pm)<br />

Raum / Room 16/17: Ultraschalldiagnostik<br />

Kopf-Hals / ultrasound head and neck<br />

(Fortsetzung vom 20 Nov. / Continued from 20 Nov.)<br />

Prof. Dr. Dr. med. Ralf Schön, Malteser Krankenhaus<br />

St. Josefshospital, Krefeld<br />

14.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 18: Gynäkologische Zytologie Teil III – CME: 5 Punkte*<br />

Dünnschichtzytologie<br />

Dünnschichtzytologie in der Krebsfrüherkennung,<br />

morphologische Veränderungen und Ihre korrekte<br />

Interpretation<br />

Dr. med. Anneke van Driel-Kulker, Labor Pathan, Rotterdam<br />

Hiltrud Emondts, Cytologisches Labor Bonn<br />

14.30 – 18.00 Uhr (02.30 pm – 06.00 pm)<br />

Raum / Room 3: Gender Medicine /<br />

CME: 4 Punkte*<br />

Gendermedizin<br />

Gender aspects in medical research and clinics:<br />

A new field of interest / Genderaspekte in Forschung<br />

und Klinik: Ein neues Themenfeld<br />

Prof. Dr. med. Beate Rau,<br />

Charité – Universitätsmedizin Berlin<br />

Prof. Dr. med. Michael Betzler<br />

14.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 19: Notfallmedizin<br />

CME: 4 Punkte*<br />

Update <strong>2013</strong><br />

Dr. med. Michael Iberer, Trainmed GmbH, Haimhausen<br />

Samstag, Saturday . 23 November <strong>2013</strong><br />

Free-Flow<br />

09.30 – 13.00 Uhr<br />

Raum 6: Update Schlaganfall<br />

CME: 4 Punkte*<br />

Multidisziplinäre Entscheidung und neue<br />

Behandlungsstrategien<br />

Prof. Dr. med. Mario Siebler, Mediclin Essen-Kettwig<br />

14.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 6: Demenz – noch zwei Jahre<br />

CME: 4 Punkte*<br />

bis zum Tod<br />

Versorgung von Menschen mit Demenz in der<br />

mittleren zum Übergang der späten Phase<br />

Dr. med. Philipp Stude, Berufsgenossenschaftliches<br />

Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum<br />

14.30 – 18.00 Uhr<br />

Raum 8: Ernährungsmedizin – Upd@te <strong>2013</strong> CME: 4 Punkte*<br />

Moderne ernährungsmedizinische Behandlungsstrategien<br />

für Tumorpatienten, Nieren- / Dialysepatienten und<br />

mangelernährte Patienten mit einer Indikation zur<br />

supportiven künstlichen enteralen Ernährung<br />

Prof. Dr. med. Christian Löser, Rotes Kreuz Krankenhaus<br />

Kassel<br />

14.30 – 18.00 Uhr<br />

Stand: September <strong>2013</strong>. Änderungen vorbehalten /<br />

Status: September <strong>2013</strong>. Subject to change without notice<br />

*CME Continuing Medical Education<br />

** An international certification (EACCME: European Accreditation Council<br />

for Continuing Medical Education) has been applied for.<br />

Die CME-Punkte werden von der Nordrheinischen Akademie für Ärztliche<br />

Fort- und Weiterbildung der Ärztekammer Nordrhein vergeben und<br />

von allen Ärztekammern anerkannt.<br />

Credits are awarded by the Nordrheinische Akademie für Ärztliche Fortund<br />

Weiterbildung der Ärztekammer Nordrhein (North-Rhine Academy for<br />

Medical Training and Continuing Education of the North-Rhine Medical<br />

Association) and are recognised by all medical associations.<br />

Workshops sind Kurse mit aktiven Übungen.<br />

Pro Workshop fallen Sondergebühren an.<br />

Workshops are courses with active exercises.<br />

Special fees are charged per workshop.<br />

Raum 7: Naturheilkunde in Klinik und Praxis CME: 4 Punkte*<br />

Integrative Gastroenterologie<br />

Dr. med. Thomas Rampp, Kliniken Essen-Mitte<br />

42 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Workshops<br />

09.30 – 13.30 Uhr (09.30 am – 01.30 pm)<br />

Raum / Room 16/17: Ultraschalldiagnostik<br />

Kopf-Hals / ultrasound head and neck<br />

(Fortsetzung vom 20 Nov. / Continued from 20 Nov.)<br />

Prof. Dr. Dr. med. Ralf Schön, Malteser Krankenhaus<br />

St. Josefshospital, Krefeld<br />

nen<br />

36. Deutschen Krankenhaustages<br />

13.30 – 17.30 Uhr<br />

Raum 18: Immunfluoreszenz (Mikroskopie) CME: 5 Punkte*<br />

Eine Einführung in die Labordiagnostik von<br />

Autoimmunerkrankungen mittels indirekter<br />

Immunfluoreszenztechnik (IIFT)<br />

Prof. Dr. med. Winfried Stöcker, Euroimmun AG, Lübeck<br />

Mittwoch, Wednesday . 20 November <strong>2013</strong> . CCD-Ost<br />

10.00 bis 12.00 Uhr Auftaktveranstaltung Raum L/M/R 6-7<br />

13.00 bis 17.00 Uhr G-DRG-System 2014 Raum L/M/R 8-9<br />

17.30 bis 18.30 Uhr VKD Mitgliederversammlung Raum L/M/R 9<br />

Begrüßung:<br />

Alfred Dänzer<br />

„Krankenhauspolitik in in der neuen<br />

Legislaturperiode“<br />

<br />

Podiumsdiskussion mit den<br />

gesundheitspolitischen Sprechern<br />

der im 18. Deutschen Bundestag<br />

vertretenen Fraktionen<br />

Mitgliedern des GDK-<br />

Verwaltungsrats<br />

Alfred Dänzer<br />

Dr. Josef Düllings<br />

und den<br />

Prof. Dr.<br />

Moderation: Hans-Fred Weiser<br />

Andreas Mihm<br />

Prof. Irene Dr. Maier Andreas Mihm<br />

Hans-Fred Weiser<br />

Donnerstag, Thursday . 21 November <strong>2013</strong><br />

09.30 bis 13.30 Uhr AKG: Innovative internationale<br />

Krankenhauskonzepte Raum M 10-11<br />

10.00 bis 13.00 Uhr ECCLESIA-FORUM: Haftungsansprüche,<br />

Haftungsprämien, Haftungsgrenzen Raum L 12<br />

10.00 bis 15.00 Uhr Pflegeforum Raum R 13-15<br />

14.00 bis 16.00 Uhr Aktuelle Brennpunkte:<br />

Krankenhausplanung / ASV Raum L 16<br />

14.00 bis 17.00 Uhr Entscheiderfabrik 2014:<br />

Unternehmenserfolg durch<br />

optimalen IT-Einsatz Raum M 17-22<br />

16.00 bis 18.30 Uhr Management-Forum:<br />

Sparen bis der Arzt kommt? Raum R 23-24<br />

Freitag, Friday . 22 November <strong>2013</strong><br />

10.00 bis 16.00 Uhr 2nd Joint European Hospital Conference: Raum M 25-29<br />

Die Europäische Patientenrechterichtlinie<br />

in der Umsetzung /<br />

Innovationszugang in den<br />

Krankenhäusern Europas<br />

10.00 bis 13.00 Uhr BMVZ: Außer Spesen nichts gewesen? Raum R 30-31<br />

Workshops<br />

09.00 – 18.30 Uhr<br />

Raum 16: Notfallsonografie<br />

CME: 10 Punkte*<br />

Programm einer 3-Länderübergreifenden<br />

Basisausbildung nach dem Curriculum<br />

Notfallsonographie der DEGUM/SGUM/ÖGUM, Teil 1<br />

Dr. med. Wolfgang Blank, Klinikum am Steinenberg<br />

Reutlingen<br />

Dr. med. Wolfgang Heinz, Krankenhaus Leonberg<br />

Samstag, Saturday . 23 November <strong>2013</strong><br />

10.00 bis 13.00 Uhr VLK: Haftpflicht im Krankenhaus –<br />

zahlt der leitende Krankenhausarzt<br />

die Zeche? Raum R 32-33<br />

Referentenverzeichnis 34-38<br />

Allgemeine Information 39<br />

FreeFlow Kurse können mit einer Konferenz-<br />

Tages- oder -Dauerkarte besucht werden.<br />

FreeFlow courses can be visited with a conference<br />

one-day or multi-day ticket.<br />

Vorträge nur in Deutsch<br />

Lectures only in German<br />

Vorträge in Deutsch / Englisch<br />

Lectures in German / English<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 43


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

KRANKENHAUSFINANZIERUNG<br />

„Die Botschaft ist angekommen“<br />

Der 36. Krankenhaustag steht unter dem Motto „Fair finanziert – Krankenhäuser brauchen Zukunft“.<br />

Im Interview mit <strong>kma</strong> nimmt Alfred Dänzer, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Stellung<br />

zur Frage der Investitionsfinanzierung, zu qualitätsorientierter Versorgung und dem Erfolg der Kampagne<br />

„Wir alle sind das Krankenhaus“.<br />

Interview mit Alfred Dänzer<br />

Die Grünen forderten kürzlich im<br />

Wahlkampf, für jeden Euro, den ein<br />

Land investiert, müssten auch die<br />

Kassen einen Euro investieren. Ist das<br />

aus Ihrer Sicht eine gute Idee?<br />

Die Länder müssen ihrer Verantwortung<br />

für eine auskömmliche Investitionsfinanzierung<br />

endlich wieder gerecht<br />

werden. Angesichts eines jährlichen Investitionsbedarfs<br />

der Krankenhäuser<br />

von rund 6 Milliarden Euro wird deutlich,<br />

dass das derzeitige Fördervolumen<br />

in Höhe von 2,7 Milliarden Euro dem<br />

Bedarf nicht gerecht wird. Mittlerweile<br />

beläuft sich der Rückgang der Mittel<br />

innerhalb der letzten zehn Jahre auf 20<br />

Prozent. Das ist ein unrühmliches Ergebnis!<br />

Dieses wird nicht besser durch<br />

Investitionspauschalen. Es wäre nur<br />

eine veränderte Verteilung von Mangel.<br />

Es wäre sicherlich eine gute Idee, wenn<br />

die Kassen vorschlagen würden, Mittel<br />

aus den Milliarden-Überschüssen zu<br />

nutzen, um die Investitionsfinanzierung<br />

der Krankenhäuser auf eine stabile<br />

Grundlage zu stellen.<br />

Alfred Dänzer: Der DKG-Chef fordert, dass die Krankenkassen ihre<br />

Überschüsse für Investitionen in Kliniken nutzen sollen.<br />

Derzeit haben alle Parteien die qualitätsorientierte<br />

Versorgung auf der<br />

Agenda. Welche konkreten Maßnahmen<br />

würden Sie sich in Bezug<br />

auf dieses Thema wünschen? Ist der<br />

GBA die richtige Institution, um diese<br />

Qualitätskriterien für Kliniken zu<br />

erarbeiten?<br />

In keinem anderen Leistungsbereich<br />

gib es so umfassende Maßnahmen zur<br />

Qualitätssicherung wie in den Kliniken.<br />

Der aktuelle Aqua-Report hat<br />

den Krankenhäusern erneut ein hohes<br />

Qualitätsniveau bescheinigt. Wichtig<br />

ist, dass sich die Qualität der Behandlung<br />

am Patienten orientiert. Der GBA<br />

erfüllt bei der Erarbeitung dieser Qualitätskriterien<br />

eine wichtige Funktion.<br />

Allerdings beobachten wir mit großer<br />

Sorge, dass aus dem Zusammenwirken<br />

von Krankenkassen und Patientenverbänden<br />

den Kliniken immer mehr<br />

idealtypische, an der Realität vorbeigehende<br />

Strukturqualitätsanforderungen<br />

erwachsen. Der Gesetzgeber muss<br />

sicherstellen, dass die durch GBA-<br />

Beschlüsse verursachten Kosten auch<br />

sachgerecht refinanzierbar sind. GBA-<br />

Beschlüsse, die zu deutlichen Mehrkosten<br />

führen, müssen bereits begleitend<br />

zur Implementierung finanziell abgesichert<br />

werden. Und zwar ohne, dass<br />

diese Mittel über die Landesbasisfallwerte<br />

wieder abgezogen werden.<br />

Die DKG hat <strong>2013</strong> die Kampagne<br />

„Wir alle sind das Krankenhaus“ ins<br />

Leben gerufen. Wie bewerten Sie den<br />

Erfolg der Kampagne bis dato?<br />

Der DKG ist es gelungen, auf die Finanzierungsprobleme<br />

der Kliniken<br />

aufmerksam zu machen. Es ist zur finanziellen<br />

Entlastung der Kliniken in<br />

Höhe von 1,1 Milliarden Euro gekommen.<br />

Dies verschafft den Krankenhäusern<br />

kurzfristig Luft und ist hoffentlich<br />

ein Zeichen, dass sich die Politik<br />

der angespannten wirtschaftlichen Situation<br />

der Kliniken bewusst ist. Es ist<br />

inzwischen allgemein anerkannt, dass<br />

eine Weiterentwicklung der Krankenhausfinanzierung<br />

in dieser Legislaturperiode<br />

zentrale Aufgabe ist.<br />

Foto: DKG<br />

44 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Im Rahmen des Krankenhaustages<br />

findet erneut die Europäische Krankenhaus-Konferenz<br />

statt. Was erhoffen<br />

Sie sich von dieser Veranstaltung?<br />

Die European Hospital Conference ist<br />

eine Konsequenz aus der wachsenden<br />

Bedeutung der EU für die Gesundheitsversorgung.<br />

Die Entscheider im Krankenhauswesen<br />

in Europa brauchen<br />

eine Plattform, um die künftigen Herausforderungen<br />

gemeinsam zu diskutieren.<br />

Die Konferenz steht thematisch<br />

ganz im Zeichen der Umsetzung der<br />

Europäischen Patientenrechte-Richtlinie<br />

und dem Innovationszugang in den<br />

Kliniken Europas.<br />

Herr Dänzer, Klini<strong>kma</strong>nager müssen<br />

mit ihrer knappen Zeit haushalten.<br />

Wie versuchen Sie, die Führungskräfte<br />

davon zu überzeugen, auf den<br />

Krankenhaustag nach Düsseldorf zu<br />

kommen?<br />

„Durch das Zusammenwirken von Krankenkassen<br />

und Patientenverbänden erwachsen den Kliniken<br />

immer mehr idealtypische, an der Realität<br />

vorbeigehende Strukturqualitätsanforderungen“.<br />

Ein Blick in das Kongressprogramm<br />

wird nicht nur Klini<strong>kma</strong>nager überzeugen,<br />

sondern alle Berufsgruppen<br />

im Krankenhaus: Ärzte, Direktoren,<br />

Controller, Techniker und Pflegepersonal.<br />

Unter dem Generalthema „Fair<br />

finanziert – Krankenhäuser brauchen<br />

Zukunft“ rückt der Krankenhaustag<br />

die künftigen Herausforderungen der<br />

Krankenhauspolitik in den Fokus: Im<br />

Rahmen der politischen Auftaktveranstaltung<br />

am 20. November werden<br />

wir mit den gesundheitspolitischen<br />

Sprechern der Bundestagsfraktionen<br />

die finanziellen und wirtschaftlichen<br />

Perspektiven der Kliniken intensiv<br />

diskutieren. Im Anschluss bietet die<br />

Deutsche Krankenhausgesellschaft mit<br />

der Informationsveranstaltung „Das<br />

G-DRG-System 2014“ ein Forum zur<br />

Information und Diskussion rund um<br />

die Fallpauschalenvergütung sowie das<br />

neue Entgeltsystem für psychiatrische<br />

und psychosomatische Einrichtungen.<br />

Es bildet den Auftakt zu zahlreichen<br />

weiteren gesundheitspolitischen und<br />

praxisorientierten Vorträgen, in denen<br />

sich die Besucher über die neuesten<br />

Trends informieren können.<br />

Interview: Jens Mau<br />

Stryker Prime X<br />

mit ClearView-Technologie für eine Bildqualität<br />

fast wie beim Röntgentisch<br />

Stryker Prime X ist mit der ClearView-Technologie ausgestattet, einer neuen, strahlendurchlässigen Oberfl äche, die eine mit<br />

Röntgentischen vergleichbare Bildqualität ermöglicht. Dank des ungehinderten Rund-um-Zugangs zum Platzieren der Kassette<br />

und dem großen Abbildungs-Fenster müssen die Patienten seltener umgelagert oder positioniert werden.<br />

Weitere Informationen zu den Vorteilen des Stryker Prime X Stretcher erhalten Sie unter www.stryker.de oder per E-Mail an<br />

patienthandling.gsa@stryker.com<br />

Jahre medizinische<br />

70<br />

INNOVATION<br />

Stryker Prime X. Taking care of patients, taking care of you.<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 45<br />

Dem behandelnden Arzt obliegt die Entscheidung für oder gegen die Verwendung bestimmter Produkte und Operationstechniken im individuellen Patientenfall. Stryker erteilt insofern keinen medizinischen Rat und empfiehlt eingehende Produktschulungen und Trainings<br />

vor der Verwendung der jeweiligen Produkte. Die hierin enthaltenen Informationen sind dazu bestimmt, die Bandbreite des Stryker-Produktangebots darzustellen. Vor der Verwendung eines Stryker-Produkts muss der behandelnde Arzt stets die Packungsbeilage, das<br />

Produktetikett und/oder die Bedienungsanleitung beachten. Die dargestellten Produkte sind möglicherweise nicht in allen Ländern erhältlich, da die Verfügbarkeit von Produkten regulatorischen Einschränkungen und medizinischen Standards der einzelnen Märkte unterliegt.<br />

Bei Fragen zur Verfügbarkeit von Stryker-Produkten in Ihrem Land wenden Sie sich bitte an Ihren Stryker-Außendienstmitarbeiter. Die Stryker Corporation oder ihre Tochtergesellschaften oder andere verbundene Unternehmen sind Inhaber, Nutzer oder Antragsteller der<br />

folgenden Marken oder Zeichen: Big Wheel, ClearView, Prime X, Stryker und Zoom. Bei allen anderen Marken handelt es sich um Marken sonstiger Eigentümer bzw. Nutzer. Die obigen Produkte tragen eine CE-Kennzeichnung gemäß der Medizinprodukterichtlinie 93/42/EWG.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

ENTSCHEIDERFABRIK <strong>2013</strong><br />

ENTSCHEIDER-EVENT FÜR IT UND MEDIZINTECHNIK IN DER GESUNDHEITSWIRTSCHAFT<br />

„Unternehmenserfolg durch optimalen IT-Einsatz“<br />

Programm<br />

Donnerstag, 21.November <strong>2013</strong>,<br />

<strong>MEDICA</strong>, Congress-Center-Ost, Raum<br />

M<br />

13:00 Come Together für Entscheider-<br />

Karten-Inhaber, Entscheider<br />

Lounge<br />

14:00 Begrüßung<br />

Vorsitzende<br />

Dr. J. Düllings, Präsident,<br />

VKD e.V., Hauptgeschäftsführer<br />

St. Vincenz<br />

Dr. P.-M. Meier, Stv. Sprecher<br />

IuiG-Initiativ-Rat<br />

P. Löbus, Sprecher, IuiG-<br />

Initiativ-Rat, 1. Vizepräsident<br />

des VKD – Verband der<br />

Krankenhausdirektoren<br />

P. Asché, „Projektpate“ und<br />

Vorstand im Uniklinikum<br />

Aachen<br />

Dr. R. Gieseke, Geschäftsführer,<br />

UKSH IT Service,<br />

Feedbackgeber<br />

14:25 Einfluss der ENTSCHEIDERFAB-<br />

RIK Projekte und Fachgruppen<br />

auf die Informations- und Medizintechnik<br />

in D, Europa und<br />

die aktuellen IT-Themen<br />

Berater: Dr. C. Dujat,<br />

Vorstandsvorsitzender,<br />

promedtheus<br />

G. Härdter, Leiter Service<br />

Center MIT, Klinkum<br />

Stuttgart<br />

Prof. Dr. P. Mildenberger,<br />

Chairman Subcomm. Management<br />

in Radiology, ESR<br />

14:50 „Plattform unabhängige und in<br />

die mobilen KIS-Applikationen<br />

leicht integrierbare mobile Lösung<br />

zur Patientenaufklärung“<br />

Industrie-Partner:<br />

T. Pettinger, Senior Consultant,<br />

Thieme Compliance<br />

Klinik-Partner: G. Härdter,<br />

Leiter Service-Center IT,<br />

Klinikum Stuttgart,<br />

Pate: Dr. R.-M. Schmitz,<br />

Geschäftsführer<br />

Klinik-Partner: Dr. M. Kuhrau,<br />

Verantwortlicher IT,<br />

Ategris, Mühlheim a.d. Ruhr<br />

Pate: M. Große-Kracht,<br />

Vorstand, Ategris<br />

Berater: Dr. C. Dujat,<br />

Vorstandsvorsitzender,<br />

promedtheus<br />

15:15 Eins für alles – Verderben zu<br />

viele Subsysteme den Brei? Ein<br />

universeller ITLösungsansatz<br />

für klinikweite medizinische<br />

Befundung, Dokumentation und<br />

Geräteanbindung<br />

Industrie-Partner:<br />

W.Lordieck, Leiter Projekte<br />

& Technik, E&L medical<br />

systems,<br />

Dr. H. Hollnberger, Leiter<br />

Abt. Organisationsentwicklung,<br />

Klinikum St. Marien<br />

Pate: M. Wendl, Vorstand,<br />

St. Marien Amberg<br />

Klinik-Partner: J. Weinzierl-<br />

Pate: R. Schmeiser, Kfm.<br />

Direktor, Barmherzige<br />

Brüder Regensburg,<br />

Berater: Dr. A. Beß, Vorstand<br />

promedtheus<br />

15:40 „Vernetzung / Intersektorale<br />

Kommunikation“<br />

Industrie-Partner: Guido<br />

Bötticher, Geschäftsführer,<br />

M. Klingelberg VISUS und<br />

M.Kremers, Geschäftsführer,<br />

MedEcon Telemedizin<br />

Industrie-Partner:<br />

V.Lowitsch, Geschäftsführer,<br />

Healthcare IT Solutions<br />

Klinik-Partner: K. Kümmel,<br />

Leitung Geschäftsbereich<br />

IT, / Dr. Hülsken Universitätsklinikum<br />

Münster<br />

Pate: Dr. C. Hoppenheit,<br />

Vorstand, UKM<br />

Klinik-Partner: L. Forchheim,<br />

Leiter IT, Zeisigwaldkliniken<br />

Bethanien<br />

Chemnitz,<br />

Pate: D. Herrmann,<br />

Geschäftsführer<br />

Berater: Dr. G. Renner,<br />

Beratung und Interims<br />

Management im Gesundheitswesen<br />

16:05 „Effektive intersektorale Unterstützung<br />

für Arzneimitteltherapiesicherheit<br />

mit FallAkte Plus<br />

und CGM JESAJANET – Direkte<br />

inhaltliche Kommunikation zwischen<br />

AIS und KIS“<br />

Klinik-Partner: V. Lowitsch,<br />

Geschäftsbereich IT, Universitätsklinikum<br />

Aachen,<br />

Pate: P. Asché, Vorstand,<br />

UK Aachen<br />

46 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Klinik-Partner: J. Krüger,<br />

Leiter Zentrale Dienste ICT<br />

Klinikum der Pfeifferschen<br />

Stiftungen Magdeburg<br />

Pate: P. Zur, Geschäftsführer<br />

Pfeiffersche Stiftungen<br />

Industrie-Partner: M. Franz,<br />

Geschäftsleitung Jesajanet<br />

und C.Fehlen, Vertrieb,<br />

Compugroup Medical<br />

Industrie-Partner:<br />

B. Calmer, Verantwortlicher<br />

Business Development<br />

Deutschland<br />

O. Dörge, Produkt Management,<br />

Siemens Healthcare<br />

Berater: Dr. U. Günther,<br />

Geschäftsführer, Sanovis<br />

16:30 „Investitions- und Zukunftssicherung<br />

durch den strategischen<br />

Einsatz“<br />

Klinik-Partner: Pate: G.<br />

Nolte, Prokurist, Ressort IT/<br />

TK, Vivantes<br />

Pate: O. Seebass, Geschäftsführer,<br />

St. Franziskus<br />

Stiftung / Fact IT<br />

Industrie-Partner: Dr. R.<br />

Brandner, Geschäftsbereichsleiter,<br />

ICW<br />

Industrie-Partner: R. Heupel,<br />

Vertriebsleiter Deutschland,<br />

VISUS<br />

Berater: Dr. A. Zimolong,<br />

Geschäftsführer, Synagon<br />

Mittwoch, 20. November <strong>2013</strong><br />

Uhrzeit<br />

Veranstaltung<br />

10 Uhr „Auftaktveranstaltung“ Deutscher Krankenhaustag, CCD Ost<br />

13.30 Uhr Besuch weiterer Vorträge, Messe-Stände bzw. des ENTSCHEIDERFABRIK<br />

LiveView oder für Entscheider-Karten Inhaber Besuch des VIP-Bereich bzw.<br />

der „Entscheider-Lounge“, Halle 15<br />

14 Uhr IuiG-Initiativ-Rat Sitzung, Messe Hochhaus<br />

17 Uhr Für Entscheider-Karten Inhaber VuiG e.V. Round Table in der „Entscheider-<br />

Lounge“<br />

18.30 Uhr Bei Anmeldung: BeraterDialog Gesundheitswesen, Industrie-Club<br />

ab<br />

19 Uhr<br />

Besuchen Sie uns auf dem Stand der<br />

Entscheiderfabrik – Halle 15 Stand B49<br />

Auf Einladung: Abendveranstaltung der Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag<br />

GmbH „TREFFPUNKT Krankenhaus“, KV Nordrhein, Terstegener Straße,<br />

Düsseldorf<br />

Dr. C. Dujat, Vorstandsvorsitzender,<br />

promedtheus AG<br />

Dr. P.-M. Meier, Stv. Sprecher,<br />

IuiG-Initiativ-Rat<br />

17:00 Empfang in der Entscheider-<br />

Lounge<br />

„Meet IT der Club“ von Messe Düsseldorf,<br />

VKD e.V. und ENTSCHEIDER-<br />

FABRIK<br />

Vorstellung der für 2014 gewählten<br />

Berater<br />

Auszeichnung des „Klinik-/Unternehmensführer<br />

des Jahres“<br />

Die neuen Verbände der IuiG und<br />

weitere Ankündigungen<br />

„ Die ENTSCHEIDERFABRIK ist eine hervorragende<br />

Einrichtung. Als Geschäftsführer frage ich mich<br />

immer wieder, ob die IT mehr Kostentreiber oder<br />

Nutzenbringer ist. Die in der ENTSCHEIDERFABRIK<br />

bearbeiteten Themen liefern praktische Lösungen<br />

für Probleme in klinischen Geschäftsprozessen. Hier<br />

zeigt sich immer wieder, dass sich IT-Investitionen<br />

lohnen können. Weiter so! “<br />

Ralf Michael Schmitz, Geschäftsführer des Klinikums Stuttgart, Präsidiumsmitglied des VKD<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 47


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> Titel <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

MEDIZIN<br />

TECHNIK<br />

„Med in Germany“ ist gefragt: Was in Deutschland noch immer viel<br />

zu oft als Kostentreiber gilt, wird im Ausland zumeist als innovativer<br />

Wirtschaftszweig wahrgenommen. Die deutsche Gesundheitswirtschaft,<br />

allen voran die Medizintechnik- und Pharma-Branche, lebt vom Export.<br />

EXPORT VON HEALTHCARE-PRODUKTEN<br />

Markt der Zufälle<br />

Medikamente und Medizintechnik exportiert Deutschland in alle Welt – und immer häufiger verkaufen<br />

deutsche Unternehmen auch Gesundheitsdienstleistungen ins Ausland. Aber dieses Geschäft läuft<br />

noch schleppend, viele Unternehmen sind überfordert. Mit der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft<br />

will die Regierung Starthilfe fürs Auslandsgeschäft geben.<br />

Health made in Germany hat<br />

zweifelsohne einen guten<br />

Ruf. Immer mehr Länder<br />

fragen Gesundheitsprodukte<br />

und -dienstleistungen<br />

aus Deutschland nach. Bis 2030,<br />

schätzte das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie (BMWi)<br />

vor zwei Jahren, könne sich der Umsatz<br />

von Unternehmen der Gesundheitswirtschaft<br />

verdreifachen. Allein<br />

zwischen 2005 und 2010 ist bereits<br />

der Exportanteil der industriellen Gesundheitswirtschaft<br />

von rund 70 auf<br />

77 Prozent gestiegen – „der Markt<br />

boomt“, fasst es Harald Kuhne, Ministerialdirigent<br />

im BMWi, in kurze<br />

Worte.<br />

Zahlen und Annahmen allein reichten<br />

dem Bund aber nicht. Eine solch<br />

wichtige Branche solle gefördert werden<br />

– und zwar durch eine Exportinitiative.<br />

„Mit der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft<br />

möchten wir dazu<br />

beitragen, die Potenziale auszuschöpfen<br />

und damit auch das Wirtschaftswachstum<br />

in Deutschland zu verstetigen“,<br />

unterstrich Wirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler bei der Vorstellung der<br />

Initiative 2011. Insbesondere kleinen<br />

und mittleren Unternehmen (KMU)<br />

soll die Initiative eine Starthilfe zum<br />

Exportgeschäft sein. Der Grund:<br />

„Viele KMU sind hierzulande zwar<br />

gut aufgestellt, können in diesem Bereich<br />

aber Unterstützung für die Erschließung<br />

von Auslandsmärkten gut<br />

gebrauchen“, weiß Kuhne. So groß<br />

die Nachfrage nach deutschen Produkten<br />

und Dienstleistungen auch sei,<br />

es folge leider häufig kein Angebot,<br />

fasst Kuhne die Ergebnisse einer BM-<br />

Wi-Analyse, die das Ministerium vor<br />

dem Start der Initiative durchführte,<br />

zusammen. Hier solle die Exportinitiative<br />

Hilfestellung bieten, so Kuhne.<br />

Seit Mitte 2011 steht Unternehmen der<br />

Gesundheitswirtschaft eine Internetplattform<br />

mit Informationen rund um<br />

Auslandsmärkte zur Verfügung. Das<br />

Thema Export deutscher Gesundheitswirtschaft<br />

wird noch stärker in<br />

weitere Teilbereiche der Wirtschaft<br />

integriert – sei es auf Messen, Delegationsreisen<br />

oder im Rahmen von<br />

Managerprogrammen für die Gesundheitswirtschaft.<br />

Schließlich soll<br />

es auch darum gehen, Unternehmen<br />

Hilfestellungen beim Thema Systemlösungen<br />

zu leisten und Kräfte zu bündeln,<br />

sagt Kuhne.<br />

48 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> Titel <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

MEDIZINTECHNIK<br />

Exportinitiative Gesundheitswirtschaft<br />

2011 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

ins Leben gerufen<br />

Hauptziel: Unterstützung von KMU beim Export von<br />

Gesundheitsleistungen<br />

Bereiche: Pharmazie, Medizintechnik, Medizinische<br />

Biotechnologie, Telemedizin, gesundheitsbezogene<br />

Dienstleistungen<br />

Projektträger: Germany Trade and Invest GmbH (GTAI)<br />

Budget: 1 Million Euro<br />

Maßnahmen: 1.) Vernetzung bestehender Aktivitäten im<br />

Bereich Außenwirtschaftsförderung der<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

2.) Internetplattform www.exportinitiativegesundheitswirtschaft.de<br />

als zentrale<br />

Informationsquelle mit relevanten Informationen<br />

zu ausländischen Märkten, Messen,<br />

Kongressen et al<br />

3.) Vernetzung von Partnern zur Bereitstellung<br />

von Systemlösungen<br />

Internationale Vermarktung und Marketingaktionen in Zielländern<br />

(Stichwort: „Health made in Germany“)<br />

Systemlösungen zunehmend gefragt<br />

Die Zusammenarbeit von Industrie und<br />

Dienstleistern – in Fachkreisen auch als<br />

Systemlösungen umschrieben – spielt<br />

beim Export deutscher Gesundheitswirtschaft<br />

eine immer größere Rolle,<br />

berichtet Robin Scheffel, Geschäftsführer<br />

der German Healthcare Partnership<br />

(GHP) im Bundesverband der<br />

Deutschen Industrie (BDI). Die GHP<br />

ist das Netzwerk des exportorientierten<br />

Gesundheitssektors in Deutschland<br />

und Anlaufstelle für Anfragen aus dem<br />

Ausland. Gerade bei der Planung und<br />

beim Bau von Krankenhäusern seien<br />

solche Systemlösungen wichtig.<br />

„Deutsche Unternehmen können gut<br />

Lösungen entwickeln, die auf die Bedürfnisse<br />

anderer Länder vor Ort angepasst<br />

sind“, so der BDI-Mann. Der<br />

Entwurf eines Krankenhauses allein<br />

durch einen Architekten, der kein gesundheitliches<br />

Know-how mitbringe,<br />

funktioniere häufig nicht. Scheffel<br />

kann die steigende Nachfrage nach<br />

Systemlösungen bestätigen. Krankenhäuser<br />

würden vermehrt in aller Welt,<br />

gerade in Schwellenländern, gebaut.<br />

Wissen, auch deutsches, sei für viele<br />

Länder interessant. „Für viele Länder<br />

ist deutsches Know-how allerdings<br />

noch nicht erschwinglich“, weiß Scheffel.<br />

BDI-Kollege Gregor Strauch kann<br />

das bestätigen: „Deutsche Produkte<br />

sind zwar häufig teurer, haben dafür<br />

aber auch meist die bessere Qualität“,<br />

so der Leiter der Abteilung Innovation<br />

und Gesundheitswirtschaft beim BDI.<br />

Stephan von Bandemer vom Institut<br />

für Arbeit und Technik (IAT) beschäftigt<br />

sich seit Längerem mit dem Thema<br />

Systemlösungen. Die Gesundheitswirtschaft<br />

und deren Internationalisierung<br />

zählen zu einem der Forschungsschwerpunkte<br />

des Gelsenkirchener Instituts.<br />

„Gute Projekte müssen von unten<br />

wachsen“, sagt Bandemer, „Produkte,<br />

Dienstleister und Qualifizierung müssen<br />

zusammenfinden.“ Bandemer hat<br />

das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium<br />

im Rahmen von dessen<br />

Initiative Gesundheitswirtschaft dabei<br />

beraten, in Dubai, dem Oman<br />

und im indischen Kerala Stroke Units<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 49


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> Titel <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

MEDIZINTECHNIK<br />

aufzubauen und die Diabetesversorgung zu verbessern.<br />

„Grundlage des Erfolgs ist die Organisation der Angebote<br />

entlang der Wertschöpfungs- und Versorgungsketten sowie<br />

von Systemlösungen, die sich auf Kompetenz-Cluster in der<br />

eigenen Region stützen” so der IAT-Experte.<br />

Die deutsche Gesundheitswirtschaft –<br />

Fakten und Hintergründe<br />

Gesundheitswirtschaft in Deutschland:<br />

circa 11 Prozent des BIP<br />

Trend:<br />

steigende Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen;<br />

durchschnittliche Steigerungsraten von geschätzten<br />

3,3 Prozent<br />

Gesundheitswirtschaft:<br />

größter Beschäftigungssektor in Deutschland – mehr als<br />

5,7 Millionen Beschäftigte<br />

Anteil der Gesundheitswirtschaft an den gesamtdeutschen<br />

Exporten:<br />

circa 7,3 Prozent (fünftwichtigste Exportbranche in Deutschland)<br />

Rangliste der Exporte deutscher Gesundheitswirtschaft:<br />

1.) Rang 1: Pharmazeutische Erzeugnisse (49 Prozent)<br />

2.) Rang 2: Medizintechnik (19 Prozent)<br />

3.) Rang 3: Sonstige Waren aus dem Kernbereich<br />

der Gesundheitswirtschaft (17 Prozent)<br />

4.) Gesundheitsrelevante Sozialversicherungen und<br />

Verwaltung (7 Prozent)<br />

5.) Sonstige Gesundheitsdienstleistungen<br />

Trend:<br />

auch weltweit steigende Nachfrage nach deutschen Gütern aus<br />

der Gesundheitswirtschaft<br />

Blühende Landschaften im Ausland, magerer Absatz in der Heimat:<br />

Die radikalen Einsparbemühungen verstärken den Investitionsstau im<br />

stationären Bereich. Im Ausland sorgen oft ehemalige betuchte Patienten<br />

dafür, dass neueste Technik angeschafft wird.<br />

Dienstleistungsexport bleibt schwierig<br />

Expertenwissen kommt auch bei den Kunden der UKE Consult<br />

und Management GmbH (UCM) gut an. Die Tochter<br />

des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf kann auf den<br />

Erfolg im eigenen Land verweisen, wenn es um Umstrukturierungen<br />

und Management von Kliniken geht. Länder<br />

wie die Schweiz und Saudi-Arabien leisten sich das Expertenwissen<br />

der UCM-Mediziner. Sie fragen von Machbarkeitsstudien<br />

über das Management von Krankenhäusern bis<br />

hin zur Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal<br />

vieles nach. Doch trotz der Etablierung auf den genannten<br />

Märkten – „der Weg in die BRIC-Staaten ist noch weit“, sagt<br />

UCM-Geschäftsführer Christian Taube. Die Entwicklung<br />

patientenorientierter Versorgungsprozesse sei dort noch zu<br />

selten Planungsschwerpunkt.<br />

Geld der Kunden spielt beim Export von deutschen Dienstleistungen<br />

der Gesundheitswirtschaft eine wichtige Rolle –<br />

aber nicht allein. „Versorgung ist in den jeweiligen Ländern<br />

kulturell geprägt, daher ist es leichter, Technologien zu liefern<br />

als Dienstleistungen“, sagt Volker Amelung, Professor<br />

für Internationale Gesundheitssystemforschung am Institut<br />

für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung<br />

an der Medizinischen Hochschule Hannover.<br />

Gesundheitsversorgung bleibe regional, auch in Deutschland.<br />

„Das Potenzial der grenzüberschreitenden oder sogar<br />

Regionen überschreitenden Gesundheitsversorgung ist sehr<br />

gering“, sagt Amelung, der auch dem Bundesverband Managed<br />

Care (BMC) vorsitzt.<br />

Rainer Sibbel beobachtet Ähnliches. „Es gibt gute Gründe<br />

dafür, warum Helios nur in Deutschland tätig ist“, sagt der<br />

Professor für Betriebswirtschaft und Internationales Gesundheitsmanagement<br />

an der Frankfurt School of Finance<br />

and Management. Oftmals seien die Hürden für den Markteintritt<br />

einfach zu hoch, oder es müssten vor Ort Kooperationspartner<br />

mit lokaler Expertise gefunden werden. Wenn<br />

es wirklich zu konkreten Aufträgen für deutsche Unternehmer<br />

aus der Gesundheitswirtschaft komme, dann deshalb,<br />

weil ein Scheich aus dem mittleren Osten gute Erfahrungen<br />

50 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> Titel <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

„ Den Deutschen fehlt bei allem anderen als Medizintechnik und Pharma<br />

das Branding. Gegen Harvard als Marke kommen wir im Management-<br />

Bereich nicht an.“ Rainer Sibbel, Professor für Internationales Gesundheitsmanagement<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

in einem deutschen Krankenhaus gemacht<br />

habe und ähnliches in seinem<br />

Land wolle. „Letztlich ist es ein Markt<br />

der Zufälle“, meint der Betriebswirt.<br />

Gleichzeitig glaubt Sibbel an die Sogkraft<br />

einer einmal etablierten Marke.<br />

Und genau die fehle im Bereich Dienstleistungen.<br />

„Den Deutschen fehlt bei<br />

allem anderen als Medizintechnik und<br />

Pharma das Branding.“ Das zeige sich<br />

auch an der internationalen Wahrnehmung<br />

des MBA International Health<br />

Management, den er in Frankfurt<br />

anbietet. „Gegen Harvard als Marke<br />

kommen wir nicht an.“<br />

Ohne Ausdauer kein Markteintritt<br />

Ob beim Export von Pharmaprodukten,<br />

Medizintechnik oder bei Dienstleistungen<br />

wie Management oder<br />

Beratung – Produkte der Gesundheitswirtschaft<br />

lassen sich nicht über<br />

Nacht an andere Länder verkaufen.<br />

Das verdeutlicht auch ein Projekt,<br />

das im Zuge der Exportinitiative entstanden<br />

ist – „Wert der Innovationen“<br />

lautet dessen Titel. Worum es geht:<br />

Der Zugang für deutsche Pharmaunternehmen<br />

zum indischen Markt soll<br />

erleichtert werden. Ein umfassender<br />

Innovationsschutz ist das Ziel. Bislang<br />

gibt es einen solchen nicht. Ende<br />

2011 initiierte ein Arbeitskreis der<br />

Exportinitiative nach Informationen<br />

der GTAI einen deutsch-indischen<br />

Pharmadialog, der langfristig indischen<br />

Unternehmen die Vorteile des<br />

Schutzes von geistigem Eigentum<br />

verdeutlichen soll. Es haben bereits<br />

mehrere Reisen von deutschen Industrie-<br />

und Handelsvertretern nach<br />

Indien stattgefunden, die sich vor Ort<br />

mit der entsprechenden Pharmaszene<br />

getroffen haben. Im Oktober gab<br />

es einen Workshop mit deutschen<br />

Pharmaunternehmen in Berlin, auf<br />

dem es um die Strategie für das weitere<br />

Vorgehen ab 2014 ging.<br />

„Es handelt sich bei vielen Projekten<br />

um filigrane Hilfe, um Detailarbeit“,<br />

weiß Ministerialdirigent Harald Kuhne.<br />

Denn letztlich ginge es beim Export<br />

von Gesundheitswirtschaft um<br />

verschiedenste Produkte und Dienstleistungen<br />

– und auch um geistiges<br />

Eigentum.<br />

Martina Merten<br />

Fotos: 1. Seite v.l. GE/Fotolia (Vra.K.)/Philips/Reif&Möller/Fotolia (Rainer Claus)/Cadolto/Philips; 2. Seite v.l. Olympus, Amedes, Siemens<br />

Lesen Sie weiter<br />

http://to.<strong>kma</strong>-online.de/tp48<br />

Hier finden Sie weiterführende interessante<br />

Zahlen, Daten und Grafiken zum<br />

Artikel.<br />

MEDIZIN<br />

TECHNIK<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 51


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

MEDIZINTECHNIK<br />

INNOVATIONEN IN DER MEDIZINTECHNIK<br />

„ Wir brauchen eine zentrale Koordinierungsstelle<br />

für die Zulassung“<br />

Implantate, chirurgische Instrumente und Techniken oder neue Trägermaterialien: Deutsche Forscher<br />

mischen bei der Entwicklung von Medizintechnik ganz vorne mit. Es sind vor allem kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, die in der Forschung besonders aktiv sind. Der Medizintechnikverband VDE<br />

fordert gezielte Projekthilfe für diese Innovateure.<br />

von Cord Schlötelburg<br />

Die Medizintechnik ist ein hochkomplexes<br />

Feld mit unterschiedlichen<br />

Akteuren, das insbesondere<br />

durch Technologieintensität<br />

und Interdisziplinarität, Regulierung<br />

und Wettbewerb sowie durch den demografischen<br />

Wandel charakterisiert<br />

ist. Der Einsatz technischer Geräte<br />

und Hilfsmittel ist in Prävention, Diagnostik,<br />

Therapie und Rehabilitation<br />

gleichermaßen unverzichtbar. Auf der<br />

anderen Seite steigen die Anforderungen<br />

durch das Gesundheitssystem immer<br />

weiter an. Unter dem anhaltenden<br />

Kostendruck müssen Geräte und Prozesse<br />

laufend besser, effizienter und<br />

schneller werden. Wie die Initiative<br />

Blue Hospital zeigt, gilt dieser Trend<br />

auch im großen Stil auf der Ebene der<br />

Krankenhäuser. Hier geht es um ein<br />

Zertifizierungskonzept, das der VDE<br />

entwickelt hat, um Krankenhäuser<br />

noch umweltfreundlicher, effizienter<br />

und in Hinsicht auf die Patientenqualität<br />

besser zu machen.<br />

Bei diesen Bemühungen um neue technische<br />

Entwicklungen vom „Katheter<br />

bis zum Operationssaal“ kann die<br />

deutsche medizintechnische Industrie<br />

auf eine breit aufgestellte und international<br />

anerkannte Forschungs- und<br />

Kliniklandschaft zurückgreifen. An<br />

über 20 Universitäten und mehr als<br />

30 Universitätskliniken und sonstigen<br />

medizinischen Einrichtungen werden<br />

entsprechende Arbeiten geleistet.<br />

Dazu kommen außeruniversitäre Institute<br />

insbesondere der Fraunhofer-<br />

Gesellschaft sowie der Leibniz- und<br />

Helmholtz-Gemeinschaft. In seinem<br />

Positionspapier „Medizintechnische<br />

Innovation in Deutschland“ bemängelt<br />

der VDE allerdings, dass die Förderung<br />

von Forschung und Entwicklung<br />

die inzwischen extrem langen<br />

Projektzeiten in der Medizintechnik<br />

nicht ausreichend berücksichtigt. Zudem<br />

sind die beteiligten kleinen und<br />

mittleren Unternehmen (KMU) durch<br />

die komplexen regulatorischen Abläufe<br />

teilweise überfordert. Eine wichtige<br />

Hilfestellung könnte hier eine zentrale<br />

Koordinationsstelle für Fragen<br />

der Medizinproduktzulassung bringen,<br />

die primär eine Lotsenfunktion<br />

erfüllen sollte und auch Aspekte des<br />

Health Technology Assessments und<br />

der Überführung in die Erstattung<br />

durch die gesetzliche Krankenversicherung<br />

(GKV) abdecken müsste.<br />

Darüber hinaus könnte diese Stelle<br />

den Informationstransfer bezüglich<br />

der regulatorischen Elemente entlang<br />

Foto: VDE<br />

Cord Schlötelburg: Geschäftsführer<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Biomedizinische Technik im Industrieverband<br />

VDE.<br />

der medizintechnischen Wertschöpfungskette<br />

insgesamt befördern, um<br />

die Entwicklung und Vermarktung<br />

von neuen Medizinprodukten voranzubringen.<br />

Implantate sorgen für Furore<br />

In den zurückliegenden Jahren wurden<br />

bei der Weiterentwicklung von Geräten<br />

und Systemen beachtliche Erfolge<br />

erzielt. Beispiele sind verbesserte chirurgische<br />

Geräte und Systeme oder<br />

verbesserte bildgebende Verfahren,<br />

die etwa durch optimierte Software<br />

bessere Bilder liefern. Darüber hinaus<br />

52 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

haben auch Neuentwicklungen für<br />

Furore gesorgt: Dazu zählen aktive<br />

Implantate, insbesondere zur Neurostimulation,<br />

biohybride Systeme, also<br />

das Zusammenwachsen von Zellen<br />

und Trägermaterialien, unter anderem<br />

für das Tissue Engineering, sowie autonome<br />

Assistenzsysteme. An dieser<br />

Stelle ließen sich noch viele weitere<br />

Beispiele anführen.<br />

Zahnabdruck und Gipsform<br />

werden unnötig<br />

Ein besonders wichtiges Innovationsfeld<br />

mit großen Auswirkungen auf<br />

unterschiedlichste Geräte und Systeme<br />

ist die fortschreitende Integration von<br />

Informationstechnologie und Medizintechnik.<br />

Diese erfolgt in mehreren<br />

Richtungen: So werden viele medizintechnische<br />

Systeme mit entsprechender<br />

Computerleistung „aufgerüstet“ und<br />

so in ihrem Funktionsumfang erweitert.<br />

Nach einer Erhebung des Fraunhofer-Instituts<br />

für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation (IAO) hat diese<br />

„Computerisierung“ den stärksten<br />

Einfluss auf die Medizintechnikindustrie.<br />

Beispielsweise liefern Röntgensysteme<br />

mit Computerunterstützung<br />

dreidimensionale Bildaufnahmen<br />

während operativer Eingriffe, welche<br />

die Operateure weniger einschränken,<br />

kürzere Aufnahmezeiten generieren<br />

und schärfere Bilder liefern. Intelligente<br />

Sensornetzwerke lassen ein<br />

Vital-Monitoring in Echtzeit zu, oder<br />

in der Zahnmedizin können „dentale<br />

Schnappschüsse“ Zahnabdruck,<br />

Gipsform und Modellscanning ersetzen.<br />

Eine weitere Richtung, in der<br />

Informationstechnologie in die Medizin<br />

vordringt, ist die zunehmende<br />

Systemvernetzung. Darunter ist die<br />

Integration von Medizinprodukten<br />

in bestehende Daten- und Kommunikationsnetzwerke<br />

zu verstehen, wie<br />

zum Beispiel die Vernetzung unterschiedlicher<br />

technischer Geräte im<br />

Operationssaal. Der VDE sieht zudem<br />

erhebliche Innovationspotenziale<br />

auf den Feldern IT-basiertes Workflow-Management,<br />

Data Mining und<br />

Data Warehouse-Konzepte, E-Health,<br />

Telemonitoring und Assistenzsysteme,<br />

Datenfusion, -aufbereitung und<br />

Visualisierungsmöglichkeiten sowie<br />

Biosignalverarbeitung und -analyse.<br />

Chirurgische Instrumente<br />

werden immer kleiner<br />

Eine zügige Entwicklung erfahren<br />

auch die Bereiche Modellbildung<br />

und Simulation in der Medizin. Das<br />

gilt unter anderem für das Gebiet der<br />

patientenschonenden, minimalinvasiven<br />

Chirurgie, das sich immer weiter<br />

entwickelt, wobei Instrumente und<br />

MEDIZIN<br />

TECHNIK<br />

Zugänge in den Körper immer kleiner<br />

werden. Die Single-Port-Chirurgie<br />

ermöglicht bereits komplexe Eingriffe<br />

mit mehreren Instrumenten durch<br />

den Bauchnabel. Simulationsverfahren<br />

zum Training, aber auch zur weiteren<br />

Entwicklung von Instrumenten und<br />

Prozessen gewinnen an Bedeutung.<br />

Ebenfalls von großer Bedeutung sind<br />

Verfahren zur OP-Planung, die insbesondere<br />

bei komplexen Eingriffen ein<br />

schonenderes und exakteres Operieren<br />

ermöglichen und Gewebe erhalten.<br />

Zukünftig werden durch intelligente<br />

Integration von Patientendaten und<br />

die Erstellung individueller Patientenmodelle<br />

umfangreiche Funktionalitäten<br />

der Diagnoseunterstützung für die<br />

behandelnden Ärzte möglich werden.<br />

Forschungsförderung auf überschaubare<br />

Projekte konzentrieren<br />

Auch wenn Deutschland in der<br />

Medizintechnik gut aufgestellt ist,<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 53


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

MEDIZINTECHNIK<br />

bleiben viele Herausforderungen für<br />

die Zukunft. So stellen die Rahmenbedingungen<br />

zur Erstattung innovativer<br />

Medizinprodukte in Deutschland<br />

nach wie vor einen Flaschenhals dar,<br />

insbesondere für kleine und mittlere<br />

Unternehmen. Diese verfügen oft<br />

nicht über die fi nanziellen Ressourcen<br />

und das spezifische Know-how,<br />

ein innovatives Medizinprodukt in<br />

die Kostenerstattung durch die gesetzliche<br />

Krankenversicherung zu<br />

bringen. Dabei ist die spätere Refinanzierung<br />

der Forschungs- und<br />

Entwicklungsaufwendungen im<br />

geregelten Markt von essenzieller<br />

Bedeutung. Zudem stellen die zu erbringenden<br />

klinischen Studien, die<br />

in Deutschland bei Beteiligung von<br />

Unternehmen grundsätzlich nicht förderfähig<br />

sind, eine ernsthafte Hürde<br />

gerade für KMU dar. Der bürokratische<br />

und administrative Aufwand,<br />

die Kosten und die methodischen<br />

Anforderungen übersteigen vielfach<br />

die Möglichkeiten der innovierenden<br />

Unternehmen. Darüber hinaus fordert<br />

der VDE eine Intensivierung der<br />

„ Die klinischen Studien, die bei Beteiligung von Unternehmen<br />

grundsätzlich nicht gefördert werden, sind<br />

eine ernsthafte Hürde für kleinere Unternehmen.“<br />

Forschungsförderung in der Medizintechnik,<br />

denn der Medizintechnikstandort<br />

Deutschland wird nur<br />

erfolgreich bleiben, wenn es einen<br />

kontinuierlichen Zustrom an Forschungsergebnissen<br />

gibt, die von den<br />

Unternehmen an die Bedürfnisse des<br />

Markts und der Patienten adaptiert<br />

werden können.<br />

„Wir brauchen individuelle<br />

Innovationsmanager“<br />

Der VDE empfi ehlt daher, die Projektförderung<br />

vor allem auf überschaubar<br />

große und damit potenziell<br />

effektive, interdisziplinär<br />

zusammengesetzte Forschungs- und<br />

Entwicklungsverbundvorhaben zu<br />

fokussieren. Aufgrund der stetig steigenden<br />

regulatorischen Anforderungen<br />

haben sich bei größeren Förderprogrammen,<br />

die mehrere Projekte<br />

umfassen, Begleitprojekte bewährt,<br />

die entsprechendes Know-how zu den<br />

geförderten Unternehmen und Instituten<br />

transferieren und so die spätere<br />

Verwertungswahrscheinlichkeit der<br />

Ergebnisse erhöhen. Hier wäre auch<br />

die Förderung von individuellen „Innovationsmanagern“<br />

denkbar, welche<br />

Verbundvorhaben unterstützen und<br />

die gewonnenen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse auf potenzielle Märkte<br />

projizieren. Da es sich bei der Medizintechnik<br />

um ein komplexes, interdisziplinäres<br />

und hoch reguliertes<br />

Innovationsumfeld handelt, gibt es<br />

einen ausgeprägten Bedarf an einer<br />

zielgerichteten Unterstützung der<br />

Ergebnisverwertung. Wenn diese Voraussetzungen<br />

erfüllt werden, kann<br />

Deutschland seine starke Stellung in<br />

der Medizintechnik nicht nur verteidigen,<br />

sondern sogar ausbauen.<br />

HERKUNFT DER AUSLÄNDISCHEN BESUCHER 2012<br />

<strong>MEDICA</strong><br />

SPLITTER<br />

Europa 57 %<br />

- EU 78 %<br />

- nicht EU 22 %<br />

Außerhalb Europas 43 %<br />

- Asien 54 %<br />

- Nordamerika 14 %<br />

- Afrika 15 %<br />

- Süd- und Mittelamerika 14 %<br />

- Australien 3 %<br />

Quelle: Messe Düsseldorf<br />

14 %<br />

14 %<br />

54 %<br />

15 % 3 %<br />

Das Medica-Publikum: Im vergangenen Jahr stammten 52 Prozent der Besucher<br />

aus dem Ausland. Damit war das internationale Publikum erstmals in der Mehrheit.<br />

Insgesamt kamen 130.000 Besucher aus über 120 Ländern nach Düsseldorf<br />

und blieben im Schnitt 1,9 Tage in der Stadt.<br />

Die Medica auf <strong>kma</strong>-online<br />

Tipps, News, Hintergründe<br />

54 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

PROTONENTHERAPIE<br />

Hirntumoren im Visier<br />

Essen ist neben München und Heidelberg seit Kurzem die dritte deutsche Stadt mit<br />

einer Anlage für Partikeltherapie. Schon jetzt werden in der Anlage, die zur Uniklinik<br />

Essen gehört, Hirntumoren mit Protonen beschossen.<br />

MEDIZIN<br />

TECHNIK<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

von Beate Timmermann und Eckhard Nagel<br />

Die Protonentherapie ist ein innovatives<br />

und zukunftsträchtiges<br />

onkologisches Verfahren zur<br />

Behandlung von Krebspatienten mit<br />

Tumoren an besonders empfindlichen<br />

oder tief liegenden Stellen wie Gehirn,<br />

Rückenmark oder Auge. Die Inbetriebnahme<br />

des Westdeutschen Protonentherapiezentrums<br />

Essen (WPE)<br />

ist darum nicht nur von großer Bedeutung<br />

für den medizinischen Standort<br />

Essen und für das Ruhrgebiet, sondern<br />

hat auch Auswirkungen auf die Patientenversorgung<br />

im nationalen und<br />

internationalen Rahmen.<br />

Foto: WPE<br />

Beate Timmermann: Die Ärztliche Leiterin<br />

des Protonentherapiezentrums<br />

beschäftigt sich seit elf Jahren mit der<br />

neuen Technik.<br />

Foto: Biscan<br />

Eckhard Nagel: Der Ärztliche Direktor<br />

der Uniklinik Essen hat sich vehement<br />

für das Protonentherapiezentrum<br />

eingesetzt.<br />

Die Protonentherapie ist eine spezielle<br />

Form der Strahlentherapie. In der<br />

Behandlung von Tumorerkrankungen<br />

ist die Strahlentherapie eine wichtige<br />

Säule: Etwa die Hälfte aller Krebspatienten<br />

wird im Laufe ihrer Erkrankungen<br />

mit Strahlen behandelt – das sind<br />

in Deutschland jedes Jahr mehr als<br />

200.000 Menschen. Heute hat man<br />

in Bezug auf Krebserkrankungen nicht<br />

mehr nur die kurzfristigen therapeutischen<br />

Erfolge im Blick. In den Fokus<br />

der Aufmerksamkeit rückt zunehmend<br />

die Frage, wie die Patienten mittel- bis<br />

langfristig mit den Folgen der Therapie<br />

weiterleben können. Es geht nicht<br />

ausschließlich darum, einen schnellen<br />

Heilungserfolg zu erzielen, sondern<br />

darum, die generelle Verträglichkeit<br />

der Therapie zu verbessern und ihre<br />

möglichen Folgen für die Patienten<br />

spürbar zu reduzieren.<br />

Gesundes Gewebe deutlich<br />

besser geschützt<br />

Im Bereich der Strahlentherapie gilt<br />

die Behandlung mit Protonen als vielversprechend.<br />

Denn die Protonentherapie<br />

gilt als besonders schonend und<br />

kann in bestimmten Fällen alternativ<br />

zur konventionellen Strahlentherapie<br />

eingesetzt werden. Bestrahlt wird<br />

nicht – wie in der konventionellen<br />

Röntgen- oder Photonentherapie üblich<br />

– mit hoch-energetischen elektromagnetischen<br />

Wellen, sondern<br />

mit geladenen Wasserstoffionen,<br />

sogenannten H+ Protonen. Aufgrund<br />

der besonderen physikalischen Eigenschaften<br />

der Protonen lässt sich die<br />

Verteilung der Energie im Körper des<br />

Patienten sehr präzise steuern. Im<br />

Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie<br />

wird das umliegende<br />

gesunde Gewebe deutlich geringer<br />

belastet. Vergleichende Studien zur<br />

Dosisverteilung von Protonen- und<br />

konventioneller Photonenstrahlung<br />

haben ergeben, dass für ein gegebenes<br />

Zielgebiet mit Protonen etwa nur<br />

die Hälfte oder sogar nur ein Drittel<br />

des umgebenden Körpers mit Strahlung<br />

belastet wird. Damit bietet diese<br />

Technologie besondere Vorteile auch<br />

in der Behandlung von Kindern und<br />

Jugendlichen, bei denen die noch<br />

ausreifenden Gewebe und Organe<br />

strahlenempfindlicher sind als bei<br />

Erwachsenen und das Gewebe auf<br />

Grund von Wachstum und Entwicklung<br />

maximal geschützt werden muss.<br />

Hinzu kommt, dass bei Kindern das<br />

Risiko eines strahlenbedingten Zweittumors<br />

besonders hoch ist; daher<br />

sollte versucht werden, eine Streuung<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 55


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Foto: UK Essen<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

Bestrahlungsplatz in Essen: Die Protonen rasen mit über 70 Prozent der<br />

Lichtgeschwindigkeit in den Körper und schonen so gesundes Gewebe.<br />

der Strahlendosis in der Umgebung<br />

des Tumors soweit als möglich zu<br />

vermeiden. Hierfür ist die Protonentherapie<br />

ideal.<br />

Fachärzte arbeiten im WTZ<br />

zusammen<br />

Die Errichtung einer hochmodernen<br />

Protonenanlage im universitären<br />

klinischen Umfeld ist vor diesem Hintergrund<br />

gleichermaßen zukunftsweisende<br />

Idee und strategische Chance.<br />

Denn die Integration dieser Technologie<br />

in das onkologische Versorgungsangebot<br />

am Universitätsklinikum Essen<br />

bildet einen idealen Hintergrund<br />

sowohl in der Patientenbehandlung als<br />

auch in Bezug auf die Forschung und<br />

Weiterentwicklung. Die WPE gGmbH<br />

ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen<br />

des Universitätsklinikums<br />

Essen und dabei integraler Bestandteil<br />

des Westdeutschen Tumor Zentrums<br />

Essen (WTZ). Das WTZ bietet umfassende<br />

medizinische Angebote in<br />

der Onkologie und gehört zu den am<br />

stärksten frequentierten Tumorzentren<br />

Deutschlands. Damit ist das WPE in<br />

ein onkologisches Schwerpunktzentrum<br />

eingebettet und profitiert von<br />

der onkologischen Kompetenz aller<br />

Disziplinen. Strahlentherapeuten, Nuklearmediziner,<br />

Hämato-Onkologen,<br />

Chirurgen, Endokrinologen, Ophtalmologen<br />

und viele andere Experten<br />

treten in einen Dialog zum Wohl derjenigen<br />

Patienten, die ansonsten oftmals<br />

kaum eine geeignete Therapie finden<br />

würden. Das WPE ist somit auch ein<br />

Baustein in Richtung der personalisierten<br />

Medizin. Bereits heute gibt es eine<br />

enorme Nachfrage nach einer Behandlung<br />

mit Protonentherapie am Universitätsklinikum<br />

Essen.<br />

Die Anbindung an das Universitätsklinikum<br />

Essen und das WTZ macht<br />

es dem WPE-Team zudem möglich,<br />

besonderes Augenmerk auf die wissenschaftliche<br />

Weiterentwicklung der<br />

Protonentherapie zu legen und die<br />

Wertigkeit der Methode kontinuierlich<br />

im Rahmen begleitender wissenschaftlicher<br />

Studien zu überprüfen und weiterzuentwickeln.<br />

Technische Herausforderungen<br />

Die Anlage ist so konzipiert worden,<br />

dass eine Tumorbehandlung an den<br />

unterschiedlichsten Stellen des Körpers<br />

möglich ist. Das WPE gehört<br />

zu den ersten Zentren dieser Art in<br />

Deutschland und Europa. Insgesamt<br />

besitzt das WPE vier Behandlungsplätze<br />

zur Krebstherapie mit Protonen,<br />

welche die Anwendung der<br />

Protonentherapie für ein besonders<br />

56 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

„Insgesamt besitzt das WPE vier Behandlungsplätze<br />

zur Krebs therapie mit Protonen,<br />

welche die An wendung der Protonen therapie<br />

für ein besonders breites Indikationsspektrum<br />

ermöglichen.“<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

breites Indikationsspektrum ermöglichen.<br />

In drei der insgesamt vier<br />

Behandlungsräume kann die Strahlführung<br />

um den Patienten gedreht<br />

werden, sodass die jeweils individuell<br />

günstigste Einstrahlrichtung gewählt<br />

werden kann. Der vierte Behandlungsraum<br />

ist mit einer horizontalen<br />

Strahlführung und wird mit einem<br />

Augentherapieplatz ausgerüstet.<br />

In der Endausbaustufe sollen jedes<br />

Jahr mehr als 1.000 Patienten in Essen<br />

behandelt werden können. Die<br />

damit verbundene technologische<br />

Herausforderung ist beachtlich. Die<br />

Behandlungsräume sind mit allen bisher<br />

bewährten Applikationsmethoden<br />

der Protonentherapie versehen. Hinzu<br />

kommt ein speziell ausgestatteter Augentherapieplatz.<br />

Um die Qualitätssicherung<br />

der Therapien zu steigern,<br />

können alle modernen bildgebenden<br />

Verfahren in den Behandlungsablauf<br />

eingeschlossen werden, welche<br />

die Planung und Durchführung der<br />

Bestrahlung absichern können, etwa<br />

Röntgengeräte, Computertomografen,<br />

Kernspintomografen und in absehbarer<br />

Zeit auch die Positronenemissionstomografie.<br />

WPE will in Zukunft auch<br />

weitere Tumoren bestrahlen<br />

Ende Mai <strong>2013</strong> wurde am WPE der<br />

Patientenbetrieb im ersten Behandlungsraum<br />

aufgenommen. Bereits<br />

heute können die jüngsten, hochsensiblen<br />

kleinen Patienten im Alter von<br />

unter fünf Jahren unter Narkose von<br />

dem Angebot profi tieren. Der Einsatz<br />

der Protonentherapie am WPE<br />

wird in der Anfangszeit zunächst auf<br />

einige ausgewählte Indikationen beschränkt<br />

– lokalisierte Tumoren im<br />

Kindesalter im Bereich des ZNS und<br />

des Körperstammes sowie Tumoren<br />

des ZNS und insbesondere der Schädelbasis<br />

im Erwachsenenalter. Nach<br />

Fertigstellung aller räumlichen und<br />

technischen Möglichkeiten soll es<br />

dann aber kaum noch Einschränkungen<br />

geben in Bezug auf den Ort oder<br />

die Art des zu behandelnden Tumors.<br />

Auch sogenannte atemverschiebliche<br />

Ziele wie zum Beispiel Lungentumoren<br />

sollen dann am WPE behandelbar<br />

sein. Alle Daten der durchgeführten<br />

Therapien werden schon heute<br />

in prospektiven Registern erfasst.<br />

Aktuell werden weitere Therapiestudien<br />

erarbeitet und sollen demnächst<br />

geöffnet werden. Eine Professur für<br />

Partikeltherapie wurde durch die<br />

Medizinische Fakultät eingerichtet,<br />

um Lehre und Forschung am WPE<br />

optimal umzusetzen.<br />

MEDIZIN<br />

TECHNIK<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 57<br />

www.caradigm.de<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Düsseldorf | 20. - 23. November <strong>2013</strong><br />

Halle 15 | Stand B14


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

MEDIZINTECHNIK<br />

INTENSIVSYSTEM PROGRESSA<br />

Mobilisationstherapie für<br />

Beatmungspatienten<br />

Die frühzeitige Mobilisation ist entscheidend<br />

für das Behandlungsergebnis und die<br />

Verweildauer auf Intensivstation: Sie reduziert<br />

nachweislich das Risiko von kardiovaskulären,<br />

respiratorischen und metabolischen<br />

Komplikationen. Außerdem beugt<br />

sie Muskelabbau, Infektionen, Sepsis und<br />

Delirium vor. Ziel ist, Patienten möglichst<br />

schnell wieder in den Zustand vor ihrer Klinikeinweisung<br />

zu versetzen. Hierzu gehört<br />

es, dass sie schnell wieder sitzen, stehen<br />

und gehen können. Doch die Mobilisation<br />

ist gerade bei beatmeten Patienten nur<br />

mit sehr hohem Personalaufwand möglich.<br />

Abgesehen davon, dass Mitarbeitern<br />

der körperliche Einsatz kaum zumutbar ist.<br />

Eine Lösung bietet jedoch das Intensivbett<br />

Progressa von Hill-Rom. Mit diesem Bett,<br />

das für alle Intensivbereiche geeignet ist,<br />

können Patienten automatisch von nur<br />

einer Pflegeperson in stehende Position<br />

gebracht werden. Bei allen Funktionen<br />

des Bettsystems – von Oberkörperhochlage<br />

bis Ausstiegposition – bewegt sich<br />

das System von Rahmen und Matratze<br />

mit dem Patienten; Reibungs- und<br />

Eine Pflegeperson reicht: Patienten werden<br />

automatisch in stehende Position gebracht.<br />

Scherkräfte, die Dekubiti begünstigen, werden<br />

komplett vermieden. Zudem verhindert<br />

die innovative „Stay-in-Place-Funktion“,<br />

dass Patienten in der Oberkörperhochlage<br />

zum Fußende hin rutschen. Das zeitraubende<br />

„Hochziehen“ wird überflüssig. Das<br />

Bettsystem ermöglicht eine einfachere Implementierung<br />

des Behandlungskonzepts<br />

zur frühestmöglichen Patientenmobilisation<br />

– das Hill-Rom-Progressive-Mobility-Programm.<br />

Durch die geprüfte Kompatibilität<br />

mit den Hill-Rom- beziehungsweise Liko-<br />

Liftsystemen wird auch das Gehen mit dem<br />

Patienten einfach und sicher. Das System<br />

ist seit August <strong>2013</strong> im europäischen Markt<br />

registriert und erhältlich.<br />

Nach Informationen von Hill-Rom<br />

Foto: Hill-Rom<br />

Veranstaltungstipp<br />

<strong>MEDICA</strong><br />

SPLITTER<br />

Mittwoch 20.11.<strong>2013</strong><br />

von 13 – 18.30 Uhr, CCD Süd,<br />

1. OG, Raum 2<br />

Betriebs-Kita richtig finanzieren<br />

Wie jedes moderne Unternehmen<br />

sind Kliniken in der Pflicht, die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie zu<br />

sichern, um top ausgebildete Frauen<br />

für sich zu gewinnen. Über die Rahmenbedingungen,<br />

Fördermöglichkeiten<br />

und Finanzierungsmodelle für<br />

betriebliche Kinderbetreuung klärt<br />

die Tagung ebenso auf wie über die<br />

Vorteile fürs Klinikum – wirtschaftlich<br />

wie personell.<br />

<strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

TRIFFT AMTS<br />

PATIENTENSICHERHEIT &<br />

NACHHALTIGE<br />

QUALITÄTSVERBESSERUNGEN<br />

Besuchen Sie uns auf der <strong>MEDICA</strong> in Düsseldorf<br />

und auf dem Unit-Dose-Symposium des BGM e. V.<br />

im inHaus-Zentrum in Duisburg.<br />

<strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong>, 20.—23. November, Halle 16, Stand A20<br />

Arzneimitteltherapiesicherheit − Chancen und Risiken<br />

im Umfeld von Klinik, Industrie und Forschung,<br />

26. November, 17:00 Uhr<br />

58 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.<br />

www.swisslog.com


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Fotos: Philips<br />

PHILIPS<br />

Meilenstein in der Geschichte des Ultraschalls<br />

Intuitive Bedienung: Mit dem<br />

neuen Ultraschallplattform EPIQ<br />

erhält der Anwender Ergebnisse<br />

innerhalb weniger Sekunden, so<br />

dass eine schnellere und sicherere<br />

Diagnose getroffen werden<br />

kann. Und dies funktioniert unabhängig<br />

von der Vorerfahrung des<br />

Nutzers oder davon, wie hektisch<br />

es bei einem Notfall zugeht.<br />

MEDIZINTECHNIK<br />

Die Innovative Ultraschallplattform von Philips<br />

verkürzt Untersuchungszeit und liefert mehr<br />

Informationen für eine aussagekräftige Diagnose.<br />

Basis der neuen Plattform EPIQ 7 sind zwei<br />

Innovationen – die nSight-Technologie und die<br />

Anatomische Intelligenz.<br />

Der Vorteil ist das Bilddetail<br />

Die neue Bildgebungstechnologie nSIGHT hat<br />

das Detail im Blick. Denn die parallele Verarbeitung<br />

der Schallsignale und die immense Rechenleistung<br />

erzeugen besonders schnell ausgesprochen<br />

klare Bilder und machen Strukturen<br />

sichtbar, die bisher kaum im Ultraschall sichtbar<br />

waren. Zudem lässt sich die Eindringtiefe in das<br />

Gewebe um bis zu 76 Prozent und die zeitliche<br />

Auflösung, also das Aufrechterhalten der Auflösung<br />

auch bei hohen Bildraten, um über 200<br />

Prozent erhöhen*. Die bessere Bildqualität resultiert<br />

aber auch aus der Tatsache, dass im<br />

Schallkopf 3.000 Kristalle verbaut sind und die<br />

Schallstrahlen aus verschiedenen Winkeln eingesetzt<br />

werden.<br />

„Wir bauen durch die nSight Technologie unsere<br />

Marktführerschaft mit diesem Premium-System<br />

weiter aus und setzen damit einen deutlichen<br />

Meilenstein in der Geschichte des Ultraschalls,“<br />

erklärt Karlheinz Meier, Leiter des Geschäftsbereiches<br />

Ultraschall von Philips Healthcare.<br />

„Philips liefert mit EPIQ eine Plattform, die bisherige<br />

Limitationen der Ultraschallbildgebung<br />

überwindet.“<br />

Das Gehirn der Plattform<br />

Die Basis der Anatomischen Intelligenz bildet<br />

eine umfangreiche Datenbank mit anatomischen<br />

Strukturmodellen und einer adaptiven Systemtechnologie.<br />

Eine Bilderkennungstechnik in der<br />

Software identifiziert bestimmte Orientierungspunkte<br />

der menschlichen Anatomie. An diesen<br />

Punkten, die zuvor mithilfe von Beispielaufnahmen<br />

definiert wurden, vergleicht das System die<br />

aufgenommenen Daten mit denen des Durchschnittsmodells<br />

aus der Datenbank und baut mit<br />

diesen Zusatzinformationen ein Bild auf. Aus einem<br />

passiven Ultraschallsystem wird ein aktives,<br />

welches die Anatomie erfasst, erkennt und auswertet.<br />

Damit lassen sich einzelne Bilddatensätze<br />

in ihrer Informationsdichte erheblich ausweiten<br />

und verwandeln sich in ganze Informationspakete.<br />

Vorteile für den Nutzer ist ,dass sich die Untersuchungszeit<br />

dadurch um bis zu 50 Prozent<br />

verkürzt und die notwendige Tastendruckanzahl<br />

um bis zu 300 pro Untersuchung reduzieren lässt.<br />

Diese Software verbessert die Automatisierung<br />

und Reproduzierbarkeit der erstellten Ultraschallbilder,<br />

wodurch die Ergebnisse einheitlicher und<br />

reproduzierbarer werden.<br />

Durch die Kombination der intuitiven Benutzeroberfläche,<br />

der Anatomischen Intelligenz und<br />

der Bildgebungstechnologie nSIGHT entsteht ein<br />

insgesamt schnelleres und leicht bedienbares<br />

Ultraschallsystem für alle klinischen Bereiche.<br />

* im Vergleich zu bisher verfügbaren Ultraschallsystemen von<br />

Philips<br />

Halle 10<br />

Stand A22<br />

Philips Healthcare<br />

Businessunit Ultraschall<br />

Lübeckertordamm 5<br />

20099 Hamburg<br />

Christine.Roessing@philips.com<br />

www.philips.de<br />

Tel.: +49 (0)40/28 99-46 91<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 59


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

BILDGEBENDE VERFAHREN<br />

Bildgebende<br />

Verfahren<br />

Foto: Olympus<br />

Mobilität ist gefragt – gerade im OP: Ultraschallgeräte werden kleiner,<br />

C-Bögen wendiger, das Gelenk-MRT hat ebenso Platz wie die Software.<br />

EDITORIAL<br />

Der Gegenwart zuschauen<br />

Sie erkennen, was für das normale Auge unsichtbar ist: Ultraschall, Computer- oder Magnetresonanztomografen<br />

teilen dem Betrachter kleinste Veränderungen im Inneren des Körpers mit. Auf den neuesten<br />

Verfahren der medizinischen Bildgebung ruht darüber hinaus die Hoffnung, den Kosten, die der demografische<br />

Wandel mit sich bringen wird, etwas entgegensetzen zu können.<br />

Die Radiologen gelten innerhalb<br />

der Riege der Mediziner als besonders<br />

technikaffin. Sie waren<br />

schon immer diejenigen in der Klinik,<br />

die der Technik großes Vertrauen entgegenbrachten.<br />

Selbst die IT pilotiert<br />

meistens in der Radiologie – nicht nur,<br />

weil die Stationen meist gut angebunden<br />

sind, sondern vor allem auch, weil<br />

die Personen, die hier arbeiten, kein<br />

Teufelswerk vermuten, wenn eine neue<br />

Software eingeführt wird. Aber die<br />

Technik beziehungsweise die Medizintechnik-Hersteller<br />

haben sich des Vertrauens<br />

der sehenden Mediziner auch<br />

oftmals als würdig erwiesen. Fast jede<br />

Erkrankung und ihre Nebenwirkungen<br />

werden heute mithilfe der bildgebenden<br />

Verfahren diagnostiziert.<br />

Dabei ist die Bildgebung weit über sich<br />

als unverzichtbares Diagnosemittel<br />

hinausgewachsen und rückt die Therapie<br />

Jahr für Jahr ein Stück mehr in<br />

den Mittelpunkt. Das Stichwort der<br />

personalisierten Medizin wird auf einmal<br />

mit Leben gefüllt: Auf molekularer<br />

Ebene in Echtzeit zu beobachten, ob<br />

Therapien anschlagen, wie Substanzen<br />

verstoffwechselt werden und welcher<br />

Patiententyp auf welche Behandlung<br />

erfolgversprechend reagiert – da<br />

liegen womöglich die Antworten auf<br />

eine kosteneffiziente Gesundheitsversorgung<br />

der Zukunft. Gerade auch<br />

die Volkskrankheiten wie Herzinsuffizienz<br />

oder Schlaganfall setzen viel<br />

Hoffnung auf die Bildgebung. Sie ist<br />

der entscheidende Link, um die tatsächlich<br />

gefährdeten Personengruppen<br />

zu identifizieren und dadurch präventive<br />

Maßnahmen rechtzeitig vor einem<br />

Vorfall einleiten zu können.<br />

Dabei ist vor allem die strahlungsfreie<br />

MRT ein Vorreiter. Eine neue, leistungsstarke<br />

Gerätegeneration kann<br />

mit einer Feldstärke von 9,4 Tesla<br />

60 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

sogar Unterschiede in Gewebestrukturen darstellen, die<br />

unter einem Millimeter stattfinden. Noch schärfer wird<br />

das Bild in Kombination mit einem Positronen-Emissions-<br />

Tomografen (PET). Während das MRT das Gewebe zeigt,<br />

macht die PET-Aufnahme gleichzeitig den Stoffwechsel der<br />

Zellen sichtbar. Die Kombination beider Bilder eröffnet<br />

neue Ansätze zur Diagnose und Therapie beispielsweise<br />

neurologischer Gehirnerkrankungen wie Morbus Alzheimer<br />

oder Morbus Parkinson. So könnten Biomarker<br />

identifiziert werden, die für den Ausbruch der Krankheit<br />

verantwortlich zeichnen. Diese könnten dann auch mit<br />

einfacheren Geräten aufgespürt werden, wenn der Hybrid<br />

sie identifiziert hat.<br />

Aber auch auf weniger molekularer Ebene bietet die Radiologie<br />

heute Möglichkeiten, die dem Chirurgen und vor<br />

allem auch dem Patienten neue minimalinvasive Chancen<br />

SITZEN EIN<br />

ARZT UND<br />

EIN MANAGER<br />

ZUSAMMEN<br />

AM TISCH.<br />

KEIN WITZ!<br />

Hybrid-OPs sind mehr als ein Hype.<br />

Sie eröffnen den Kliniken neue<br />

Behandlungsfelder und fördern die<br />

Zusammenarbeit der Disziplinen.<br />

im Kampf gegen schwer operable Tumore vor allem im Bereich<br />

von Schädel und Wirbelsäule durch gezielte Bestrahlung<br />

geben. Neben der Verringerung der Strahlenbelastung<br />

durch eine präzisere Planung ist die Verbesserung der<br />

Bildqualität und -auflösung ständiges Ziel der Forschung.<br />

In diesem Jahr werden auf der Medica allein 321 Aussteller<br />

sein, die der Kategorie „Bildgebende Verfahren“ zuzurechnen<br />

sind. Dabei werden es nicht nur Großgeräte sein,<br />

denn auch in diesem Bereich geht der Trend hin zu mehr<br />

Mobilität. So werden die Ultraschallgeräte immer kleiner<br />

und die C-Bögen immer wendiger, das Gelenk-MRT hat<br />

ebenso Platz wie die Software, die die Integration aller<br />

Bilddaten in den klinikweiten Workflow garantiert. Bildgebende<br />

Verfahren erzeugen nun einmal eine Masse an<br />

Daten und Bilder, die schnell genutzt und sicher archiviert<br />

werden sollen. Und über allem steht: Interdisziplinarität.<br />

Sie ist die schärfste Waffe in der Gesundheitsversorgung<br />

und für die Patientensicherheit. Auch hier nehmen die<br />

Radiologen eine Vorreiter-Rolle ein, sind sie es doch gewohnt,<br />

mit anderen Fachdisziplinen zusammenzuarbeiten.<br />

Sie machen die Bilder, interpretieren sie und diagnostizieren<br />

mit dem Facharzt. Auch das wird der demografische<br />

Wandel einfordern: Zusammenarbeit, die Betrachtung des<br />

Patienten aus verschiedenen Blickwinkeln. Denn eins ist<br />

heute schon sicher: Die Zukunft wird multimorbide.<br />

Claudia Dirks<br />

OPERATION WIRTSCHAFTLICHKEIT:<br />

VON DER KONZEPTION BIS ZUR UMSETZUNG.<br />

Nie war der wirtschaftliche Druck auf Krankenhäuser so hoch<br />

wie heute. Doch die kaufmännische Sicht ist nur die eine Seite,<br />

der medizinische Blick die andere. Wir bringen die unterschiedlichen<br />

Anforderungen und Bedürfnisse zusammen und<br />

ent wickeln gemeinsam eine Lösung, die sich nach den in di viduellen<br />

An forderungen Ihrer Klinik richtet. Unsere Expertise im<br />

Personal- und Change-Management sichert dabei die Nachhaltigkeit<br />

der Umsetzung. Denn wir schaffen Transparenz,<br />

decken Optimierungs potenziale auf und beraten Sie in Sachen<br />

Finanzen, Controlling sowie Risikomanagement so umfassend<br />

<br />

verlassen – versprochen!<br />

Lernen Sie uns jetzt kennen auf<br />

www.zeb-healthcare.de<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 61


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

BILDGEBENDE VERFAHREN<br />

BILDGEBENDE VERFAHREN<br />

Die Zukunft wird hybrid<br />

Die Hybrid-Technologien erreichen die klinische Versorgung. PET-CT hat gezeigt, dass die parallele<br />

Darstellung von Stoffwechselfunktion und Anatomie besonders bei onkologischen Erkrankungen<br />

sinnvoll ist. PET-MR ist der nächste Schritt. Schon jetzt kristallisiert sich heraus, dass neben den<br />

onkologischen Erkrankungen auch die Herzbildgebung von der parallelen Darstellung von Energieverbrauch<br />

des Muskels, Anatomie und Durchblutung profitiert.<br />

von Michael Forsting<br />

Allerdings stehen wir vor politischen<br />

Hürden. Der Erstattungsrahmen<br />

der diagnostischen<br />

Leistungen seitens der Krankenkassen<br />

ist äußerst eng. Wir müssen uns daher<br />

noch viel stärker um die systematische<br />

Erforschung der Hybrid-Technologien<br />

bemühen und den konkreten Patientennutzen<br />

belegen.<br />

Die Radiologie ersetzt die invasive<br />

Diagnostik<br />

Wir alle wissen: die Auflösung im<br />

MR nimmt mit der Feldstärke zu.<br />

Erste Erfahrungen mit 7 Tesla zeigen,<br />

dass wir in zelluläre Bereiche<br />

vordringen. Für die Patienten wird<br />

es bedeuten, weit weniger häufig als<br />

heute strapaziösen und riskanten Biopsien<br />

ausgesetzt zu sein.<br />

Der technologische Fortschritt hat<br />

in den letzten Jahren auch dazu geführt,<br />

dass die Strahlenbelastung<br />

moderner CT-Geräte fast um den<br />

Faktor 10 reduziert werden konnte.<br />

Die Darstellung der Herzkranzgefäße<br />

kann damit ausschließlich mit<br />

der CT vorgenommen werden. Daraus<br />

ergibt sich die Chance, die hohen<br />

Zahlen invasiver Koronar-Diagnostik<br />

zu reduzieren.<br />

Befundung I:<br />

Ausweg aus der Bilderflut<br />

Wurden noch vor wenigen Jahren pro<br />

untersuchter Körperregion 20 bis 100<br />

Schnittbilder erstellt, sind es heute<br />

meistens zwischen 200 und 1.000 Bilder.<br />

Diese Bilderflut erhöht zwar die<br />

diagnostische Genauigkeit, aber die<br />

Anforderungen an den Radiologen sind<br />

dramatisch angestiegen: Zehnmal mehr<br />

Bilder pro Patient! Dieser Aufwand<br />

wird in Zukunft nicht mehr zu leisten<br />

sein. Der Ausweg kann und muss sein,<br />

dass der Radiologe anhand dreidimensionaler<br />

Rekonstruktionen befundet. In<br />

einer Zeit, in der selbst Piloten komplett<br />

in einer simulierten dreidimensionalen<br />

Umgebung trainiert werden,<br />

sollte es möglich sein, auch perfekte<br />

dreidimensionale Rekonstruktionen<br />

dieser Schnittbilder zu erstellen, die<br />

eine zuverlässige Diagnose erlauben.<br />

Befundung II:<br />

CAD neu denken<br />

Viele der täglich angefertigten Röntgenbilder<br />

sind ohne krankhaften Befund.<br />

In einer Zeit, in der Software<br />

relativ zuverlässig Gesichter erkennen<br />

kann, sollte Software auch intakte<br />

Knochenstrukturen erkennen. Gesichter<br />

sind viel komplexer als Knochen.<br />

Foto: UK Essen<br />

Michael Forsting, Direktor des<br />

Instituts für Radiologie und Neuroradiologie<br />

an der Uniklinik Essen und<br />

ehemaliger Präsident der DRG.<br />

Denken Sie nur daran, wie schwer<br />

wir uns als Europäer tun, asiatische<br />

Gesichter zuverlässig (wieder) zuerkennen.<br />

Daran wird klar, wie gut eine<br />

Software Einzelheiten erkennen kann.<br />

Schon unsere Smartphones sortieren<br />

Fotoalben nach elektronischer Gesichtserkennung!<br />

Wir müssen die CAD-Systeme neu<br />

denken: Ziel ist nicht, Pathologien zu<br />

filtern und einzuordnen (das wird auch<br />

absehbar eine „menschliche“ Leistung<br />

bleiben), sondern dem Radiologen den<br />

Normalbefund abzunehmen.<br />

62 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Befundung III:<br />

Weg von der Prosa!<br />

Auch die Art, wie ein radiologisches<br />

Bild befundet wird, muss sich ändern.<br />

Bislang wird fast immer noch ein Prosa-Text<br />

verfasst: Man beschreibt ein<br />

Bild, je nach Temperament ausführlicher<br />

oder kürzer und zieht am Ende<br />

eine diagnostische Schlussfolgerung.<br />

Strukturiertes Befunden heißt, dass<br />

man jede Pathologie in einer vorgefertigten<br />

Matrix ankreuzt. Der Vorteil<br />

ist neben der schnellen Lesbarkeit,<br />

dass diese Befunde anschlussfähig<br />

mit Datenbanken sind. Diese prüfen,<br />

worum es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

bei dieser Läsion handelt und<br />

machen dem Radiologen diagnostische<br />

Vorschläge. Wenn die Software<br />

schlau ist, dann kann sie dem Radiologen<br />

sogar andere Bildbeispiele von<br />

ähnlichen Tumoren mit gesicherter<br />

Diagnose machen. Dieses „Data-mining“<br />

ist nichts wirklich Neues. Außerhalb<br />

der Radiologie und speziell<br />

außerhalb der Medizin funktioniert<br />

das schon extrem gut. Wenn Sie ein<br />

Buch bei Amazon bestellen, dann<br />

macht Ihnen die Software sofort Vorschläge<br />

zu ähnlichen Büchern oder<br />

sagt, dass die letzten 1.000 Menschen,<br />

die dieses Buch bestellt haben,<br />

Foto: GE<br />

Gläserner Patient bedeutet hier bessere Medizin: Die Bildgebung in der Medizin war schon immer<br />

etwas Besonderes. Diagnosen konnten plötzlich durch Bilder aus dem Körperinneren gestützt<br />

werden. Die Technologien der Zukunft gehen gleich mehrere Schritte: Molekulare Bildgebung<br />

ermöglicht gar die Beobachtung der Wirksamkeit der Therapie.<br />

sich auch für die folgenden fünf Bücher<br />

interessiert haben.<br />

Qualität:<br />

Von der Labormedizin lernen<br />

Die digitale Radiologie lässt sich auch<br />

durch Qualitätssicherung weiter verbessern,<br />

im Laborbereich schon lange<br />

Standard. Bislang achten wir im Wesentlichen<br />

darauf, dass unsere Geräte<br />

und Befundungsplätze technisch in einem<br />

einwandfreien Zustand sind. Das<br />

ist extrem gut organisiert und wird<br />

auch überwacht. Wir müssen aber<br />

dahin kommen, dass unsere Befundqualität<br />

überprüft wird, beispielsweise<br />

indem x Mal am Tag<br />

ein und das gleiche Bild von mehreren<br />

Radiologen, vielleicht auch<br />

an unterschiedlichen Standorten<br />

gesehen wird und hinterher abgeglichen<br />

werden kann, wie oft die Diagnose<br />

richtig war. In einem großen<br />

Institut oder einer großen Praxis<br />

Foto: Deutsches Herzzentrum, München<br />

Bildgebende<br />

Verfahren<br />

könnte man aus den Ergebnissen<br />

dann sehr leicht ableiten, auf welchen<br />

Gebieten man gut ist, und auf<br />

welchen Gebieten die Fortbildung intensiviert<br />

werden muss.<br />

Von der Subspezialisierung eines<br />

Generalistenfachs<br />

Die fast komplette Digitalisierung der<br />

Radiologie, die Verbesserungen in der<br />

Auswertung der Bilder wird zu einer<br />

weiteren Subspezialisierung der Radiologie<br />

führen. Klinische Zuweiser<br />

werden Wert darauf legen, dass ein<br />

muskuloskeletaler Radiologe die Gelenke<br />

ansieht, ein Abdominalradiologe<br />

die Leber und so weiter.<br />

Das hat Konsequenzen. Die klassische<br />

„Ein-Mann-Praxis“ gibt es in<br />

Deutschland ohnehin kaum noch,<br />

kleine radiologische Abteilungen in<br />

Die Bilderflut erhöht die diagnostische Genauigkeit<br />

und auch die Anforderungen an die Radiologen.<br />

den Krankenhäusern werden auch<br />

seltener. Dieser Konzentrationsprozess<br />

wird zunehmen.<br />

Chance Teleradiologie<br />

Welche Fachdisziplin kann ihre Kernleistung<br />

über Distanzen von Ländern<br />

und Kontinenten hinweg erbringen?<br />

Die Teleradiologie ist eine der großen<br />

Chancen unseres Fachs. Sie ist<br />

eine Antwort auf Anforderungen an<br />

die (Sub-)Spezialisierung, sie ist eine<br />

BILDGEBENDE VERFAHREN<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 63


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

BILDGEBENDE VERFAHREN<br />

Bildgebende<br />

Verfahren<br />

Antwort auf den Nachwuchsmangel,<br />

sie ist eine Antwort auf Versorgungsprobleme.<br />

Die Frage ist nicht, ob die deutsche<br />

Radiologie abgeschafft wird, weil Kollegen<br />

in Indien die Arbeit billiger machen,<br />

im Gegenteil: In vielen Ländern<br />

ist die radiologische Ausbildung viel<br />

schlechter als in Deutschland, und ich<br />

kann mir gut vorstellen, dass Krankenhäuser<br />

in anderen Ländern durch deutsche<br />

Radiologen mitversorgt werden<br />

können. Selbst in Deutschland wird es<br />

bald Gegenden geben, die nicht nur allgemeinmedizinisch<br />

unterversorgt sind,<br />

sondern auch radiologisch nicht mehr<br />

perfekt versorgt werden können.<br />

Die technologischen Probleme sind<br />

längst gelöst, und die Telenetzwerke<br />

an Rhein/Neckar, im Ruhrgebiet oder<br />

in Mecklenburg-Vorpommern zeigen,<br />

wie es geht.<br />

Unberechtigte Sorge<br />

Vielen Radiologen machen diese Visionen<br />

vielleicht Angst oder Sorge, dass<br />

der Radiologe überflüssig wird. Diese<br />

Sorge ist unberechtigt. Die Komplexität<br />

von Radiologie lässt sich nicht<br />

einfach mal neben klinischer Tätigkeit<br />

abbilden. Das ging früher, als<br />

die Zahl der radiologischen Untersuchungen<br />

und Methoden geringer<br />

war. Voraussetzung für die skizzierte<br />

Zukunft der Radiologie ist allerdings,<br />

dass die Herausforderungen der Zeit<br />

angenommen werden, Aussitzen geht<br />

nicht. Aber das Fach ist gut aufgestellt,<br />

und ich bin sehr optimistisch,<br />

dass die Radiologie eine große Zukunft<br />

hat. Auch aus Kostengründen –<br />

Stichwort: Selbstüberweisung – wird<br />

eine Übernahme radiologischer Aufgaben<br />

durch die klinischen Fächer<br />

nicht möglich sein.<br />

GROSSE ONLINE VERSTEIGERUNG<br />

eines Krankenhaus-Inventars im Zuge eines Standortneubaus des<br />

KLINIKUM VILLINGEN - Vöhrenbacher Straße 23 - 78054 Villingen<br />

RÖNTGEN: Herzkatheterlaborplatz “Philips” Integris/Larc; Kernspintomograph<br />

(MRT) “Siemens” Magnetom Harmony Maestro Class; C-Bogen “Philips”; Gamma-<br />

Kamera “Picker”; Röntgengerät “Siemens”; horiz./vert. Röntgenanlage “Philips” usw.;<br />

OP: 8 Narkose-/Beatmungsgeräte u.a. “Dräger”, “Cicero”; 12 OP-Wagen, mit Liege<br />

“Maquet”; 5 OP-Tischsäulen; Umbetter “Maquet”; ± 25 OP-Leuchten u.a. “Hanaulux”,<br />

“Martin”; 26 Deckenversorgungseinheiten; 11 Patientenüberwachungen “Dräger” usw.;<br />

MEDIZINEQUIPMENT: 5 Endoskope “Olympus”, “Toshiba”; Patienteninterface-<br />

System; Injektionsgerät zum Injizieren von Kontrastflüssigkeit; EKG-Gerät “MacVU”; ± 15<br />

Versorgungsleisten; Defibrillatoren; Geräteträgerwagen; Generator; Blutgasanalysegerät<br />

“Roche”; ± 300 Betten/Liegen; Spüleinheiten; Transportstühle; Visitewagen; VA Leichenkühlzelle;<br />

Desinfektionstechnik; Krankenhausmöbel; Inventar: Kreißsaal, Kinderstation,<br />

Küche/Kantine; Notstromaggregat “MTU”; Kompressoren; Büro-/Werkstattausstattung usw.;<br />

BIETEN SIE ONLINE MIT BIS<br />

Dienstag/Mittwoch, 26. & 27. NOVEMBER, Ende ab 14.00 Uhr<br />

Besichtigung: 20. & 21.11. und nach Vereinbarung während der Messe Medica<br />

FOTOS / Katalog auf unserer Website<br />

www.TroostwijkAuctions.com<br />

ENDOSKOPIE-FORSCHUNGSPREIS<br />

Olympus Europa Stiftung und<br />

DGVS ehren Wissenschaftler<br />

Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft<br />

für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />

(DGVS) hat die Olympus<br />

Europa Stiftung den Endoskopie-Forschungspreis<br />

<strong>2013</strong> an Helmut Neumann<br />

für seine zukunftsweisende Pilotstudie in<br />

der Endoskopie vergeben.<br />

Für herausragende Leistungen auf den Gebieten<br />

der Grundlagenforschung oder der<br />

klinischen Forschung im Bereich Endoskopie<br />

stiftet die Olympus Europa Stiftung<br />

Wissenschaft fürs Leben den mit 15.000<br />

Euro dotierten Forschungspreis. Helmut<br />

Neumann, Professor für Molekulare Endoskopie<br />

und Interventionelle Endoskopie der<br />

Medizinischen Klinik 1 aus Erlangen, hat<br />

mit seiner Einsendung die Jury, bestehend<br />

aus renommierten Gastroenterologen,<br />

überzeugt. In seiner Arbeit „Endocytoscopy<br />

Allows Accurate In Vivo Differentiation<br />

of Mucosal Inflammatory Cells in IBD: A<br />

Pilot Study“ zeigt der Wissenschaftler auf,<br />

dass eine endoskopisch-bildgebende Technik<br />

einzelne Entzündungszellen noch während<br />

der endoskopischen Untersuchung<br />

differenzieren kann. Sein Forschungsprojekt<br />

trägt somit wesentlich zur Weiterentwicklung<br />

in der Endoskopie bei, heißt es in<br />

der Begründung der Wahl.<br />

Die Ehrung nahm der Vorsitzende der Sektion<br />

Endoskopie der DGVS, Karel Caca vor.<br />

„Bereits zum vierten Mal zeichnen wir junge<br />

Wissenschaftler aus“, sagt Christiane<br />

Iwanoff, Vorstandsmitglied der Olympus<br />

Europa Stiftung. „Gemeinsam mit der<br />

DGVS wollen wir mit unserem Endoskopie-Forschungspreis<br />

die Attraktivität des<br />

Tätigkeitsfeldes der gastroenterologischen<br />

Endoskopie für den medizinischen Nachwuchs<br />

steigern“, so Iwanoff weiter.<br />

Das Preisgeld soll für die Förderung<br />

von Forschungsprojekten in der gastroenterologischen<br />

Endoskopie verwendet<br />

werden.<br />

Nach Informationen von Olympus<br />

64 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


GE Healthcare<br />

<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Eine Diagnose sollte<br />

vom Arzt abhängen.<br />

Nicht vom Ort.<br />

BILDGEBENDE VERFAHREN<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

der <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Halle 10, Stand A56<br />

Immer und überall Zugriff auf sämtliche Bilder: die intelligente<br />

Centricity PACS-Software „Universal Viewer“.<br />

Der „Universal Viewer“ bewältigt mehrere Herausforderungen auf einmal: Krankengeschichten<br />

werden aus Datensilos befreit, Arbeitsabläufe vereinfacht und Anwender aller Disziplinen haben<br />

überall Zugriff auf klinische Informationen. Selbstlernende Hängeprotokolle und der schnelle<br />

Zugriff auf 2D- und 3D-Daten ersparen den Anwendern und den Patienten unnötige Wege<br />

und ermöglichen deutlich präzisere Diagnosen.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter 07348/98610 oder www.ge-in-gesundheit.de<br />

Wir sind das GE in GErmany.<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 65


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Chirurgie<br />

Endoskopie<br />

Foto: Fraunhofer MEVIS (Bimmer)<br />

Leber-OP mit Live-Abgleich: Der Operateur filmt mit dem Tablet-PC die<br />

Leber und gleicht das Bild mit dem geplanten OP-Verlauf ab.<br />

EDITORIAL<br />

Die OP-Robotik kommt in Fahrt<br />

Im Körper herrscht ein so dichtes Gewirr, dass man sich darin verirren kann wie in einer süditalienischen<br />

Altstadt. Nerven, Schlagadern, Gehirnwindungen, Knochen und Gewebe bilden ein Labyrinth, in dem<br />

der operierende Arzt rasch die Orientierung verliert. Zum Glück gibt es Navigationsgeräte.<br />

Ein chirurgisches Navi funktioniert<br />

ähnlich wie sein GPS-Pendant<br />

im Auto. „Nur dass sich die<br />

Karte aus Röntgen- oder CT-Bildern<br />

des Patienten zusammenfügt“, erklärt<br />

Timo Krüger. Der Chef des Unternehmens<br />

Fiagon wurde für sein HNO-<br />

Navi mit dem Gründerpreis <strong>2013</strong> ausgezeichnet.<br />

Ein elektromagnetisches<br />

Messsystem bestimmt millimetergenau<br />

und in Echtzeit, wohin der Arzt ein Endoskop<br />

oder Mikroskop steuert – und<br />

ob er zum Beispiel gefährlich nah an<br />

der papierdünnen Schädelbasis hantiert.<br />

Die Nadeln, Bohrer oder Sauger<br />

werden dazu an der Spitze mit einer<br />

elektromagnetischen Spule ausgerüstet,<br />

der Navigationssensor ist in die<br />

Kopfstütze des OP-Tisches integriert.<br />

Bisher wird der Wegweiser in der Neuro-,<br />

Kiefer- und Nasenchirurgie eingesetzt<br />

und ist auch für kleinere Kliniken<br />

erschwinglich. Für die Medica kündigte<br />

die Firma ein neues Navi für die<br />

Wirbelsäule an (Gemeinschaftsstand<br />

Berlin-Brandenburg, Halle 16/D54).<br />

Orientierung im OP gewinnt insgesamt<br />

an Bedeutung. Zum einen,<br />

weil die Zugänge der Schlüsselloch-<br />

Chirurgie immer winziger werden.<br />

Zum anderen, weil die Bildgebungs-<br />

Technologie immer ausgefeilter wird.<br />

Es bleibt spannend, was die gut 700<br />

Medica-Aussteller mit Schwerpunkt<br />

Chirurgie und Endoskopie an digitalen<br />

Assistenzen im Gepäck haben. Die<br />

Marktführer Olympus (Halle 10/C20)<br />

und Karl Storz (Halle 10/C22) präsentieren<br />

sich auf der Messe ebenso wie<br />

die Schwergewichte Dräger (Halle 11/<br />

F26), KLS Martin (Halle 10/E42) und<br />

Getinge Group (Halle 12/C63).<br />

Arzt filmt Leber während der OP<br />

In Sachen Orientierung im OP gibt die<br />

Forschung jedenfalls eine klare Richtung<br />

vor. Beispiel Leber, die zu den<br />

größten Herausforderungen für Chirurgen<br />

zählt. Das Organ ist mit zig Gefäßen<br />

verästelt, eineinhalb Liter Blut<br />

durchfließen es pro Minute. Schneidet<br />

ein Chirurg ungünstig, verliert der<br />

Patient schnell massiv viel Blut. Problem:<br />

Mit bloßem Auge lässt sich nicht<br />

erkennen, wo die Gefäße verlaufen<br />

und wie nah sie etwa an einem Tumor<br />

66 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

liegen. Ärzte prägen sich daher vor der<br />

OP alle Gefäße genau ein und planen<br />

am PC, wie sie das Skalpell am besten<br />

ansetzen. Das ist umständlich und fehleranfällig.<br />

Forscher am Fraunhofer-<br />

Institut Mevis haben eine App entwickelt,<br />

die alle Röntgen- und CT-Bilder<br />

in eine 3D-Konstruktion des Organs<br />

übersetzt. Während des Eingriffs hält<br />

der Chirurg einen Tablet-PC über die<br />

Leber und filmt sie ab. Über diese reale<br />

Aufnahme blendet er sein 3D-Modell –<br />

und erhält so eine Art Navigations-<br />

Karte durchs Organ. Hat der Chirurg<br />

bestimmte Gefäße entfernt, kann<br />

er sie auf dem Touchscreen mit einer<br />

„Radiergummi“-Funktion löschen.<br />

Die abgetrennten Gefäße verschwinden<br />

aus dem Bild und geben den Blick<br />

auf die darunter liegenden Strukturen<br />

frei. „Die Methode hat großes Potenzial“,<br />

sagt Chefarzt Karl Oldhafer, der<br />

den Dr. iPad am Asklepios Klinikum<br />

Hamburg testete. „Man kann sich<br />

vorstellen, sie auch bei der Operation<br />

anderer Organe einzusetzen, etwa der<br />

Bauchspeicheldrüse.“<br />

Robo-Assi in der Strahlentherapie<br />

Noch präziser arbeitet die OP-Robotik.<br />

Der Roboter „Da Vinci“ trug maßgeblich<br />

dazu bei, dass die robotergestützte<br />

Chirurgie in vielen Bereichen zum<br />

Alltag gehört. Abseits dieser Schneide-Disziplinen<br />

entdeckt aber auch die<br />

Strahlentherapie den Robo-Assistenten.<br />

Mit dem „Cyberknife“ etwa lassen<br />

sich Tumoren mit Photonen bestrahlen.<br />

Die Strahlenquelle wird mit einem<br />

Roboterarm positioniert. Die neuesten<br />

Generationen des virtuellen Messers<br />

kompensieren die Atembewegungen<br />

des Patienten. Der Name „Cyberknife“<br />

erinnert nach wie vor mehr an Skalpell<br />

und Chirurgie. Eigentlich würde<br />

er besser passen zu einem Projekt, an<br />

dem Wissenschaftler am Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf tüfteln.<br />

Ihr Laserskalpel soll auf die Zelle genau<br />

schneiden. Der Laser vermeidet<br />

Verletzungen an Nerven oder Blutgefäßen<br />

und hinterlässt kaum Narben. Der<br />

Entwickler dieser Technik, Dwayne<br />

Miller, ist überzeugt: „In der minimalinvasiven<br />

Chirurgie haben wir die<br />

Grenze des Machbaren erreicht.“<br />

Eileen Stiller<br />

Veranstaltungstipp<br />

Donnerstag 21.11.<strong>2013</strong><br />

15 bis 16.30 Uhr, Halle 12, Stand<br />

12/E63: „Hybrid-OP-Verschmelzung<br />

von Radiologie und Chirurgie“. Podiumsdiskussion<br />

im Tech Forum.<br />

CHIRURGIE & ENDOSKOPIE<br />

Philip A.<br />

08:15 Uhr<br />

Heißt eigentlich<br />

Hanno, wurde<br />

aber beim Stillen<br />

vertauscht.<br />

Max S.<br />

8:27 Uhr<br />

Wurde schon<br />

versehentlich von<br />

Frau P. gestillt.<br />

Code scannen und mehr<br />

über Hugs & Kisses erfahren.<br />

Maria G.<br />

8:43 Uhr<br />

Hat schon zweimal<br />

ihr Identifi -<br />

kationsbändchen<br />

abgestrampelt.<br />

Das neue innovative, WLAN basierte System Hugs & Kisses ermöglicht zuverlässigen Neugeborenenschutz<br />

und die richtige Zuordnung von Mutter und Kind. www.stanleyhealthcare.de<br />

Live auf der <strong>MEDICA</strong> Düsseldorf: Halle 15 Stand B19<br />

SAFE. SECURE. EFFICIENT.<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 67


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Chirurgie<br />

Endoskopie<br />

CHIRURGIE & ENDOSKOPIE<br />

MIKROTHERAPIE<br />

Perspektiven minimalinvasiver bildgeführter<br />

Interventionen<br />

Der OP ist der teuerste Raum eines Krankenhauses, aber auch der, der am meisten Geld bringt. Und nicht<br />

nur das: Außenwirkung und Reputation eines Hauses hängen oftmals entscheidend vom Können der<br />

Chirurgen ab und heutzutage zunehmend auch davon, wie groß deren Wille zur Interdisziplinarität ist.<br />

von Christoph Benckert<br />

Für eine Reihe von Krankheitsbildern<br />

werden lokal begrenzt<br />

wirksame Tumortherapien zunehmend<br />

als wertvolle Ergänzung zu<br />

den klassischen Therapieoptionen angesehen.<br />

Vorteil ist insbesondere die<br />

deutlich verbesserte Lebensqualität<br />

der Patienten gegenüber klassischen<br />

Chemotherapien, da solche Eingriffe<br />

punktuell, zeitlich begrenzt stattfinden<br />

und durch ihre minimale Invasivität<br />

gut vertragen werden. Für einzelne<br />

mikrotherapeutische Anwendungen<br />

wie beispielsweise die Behandlung des<br />

fortgeschrittenen primären Leberkrebses<br />

und auch die des metastasierten<br />

Darmkrebses konnte mittlerweile in<br />

Studien ein Überlebensvorteil demonstriert<br />

werden. Daher finden mikrotherapeutische<br />

Maßnahmen zunehmend<br />

Eingang in wissenschaftliche Leitlinien<br />

für die Behandlung onkologischer<br />

Patienten. Wichtige Voraussetzung für<br />

eine krankheitszentrierte Therapie, die<br />

alle Therapieoptionen (chirurgische, radiologische,<br />

internistische Ansätze) stadienadaptiert<br />

einbezieht, ist die interdisziplinäre<br />

Behandlung der Patienten.<br />

Exemplarisch für einen interdisziplinären<br />

Therapieansatz kann man die<br />

Behandlung von primären Lebertumoren<br />

anführen, da hier Radiologie,<br />

Chirurgie und Gastroenterologie mit<br />

den jeweiligen unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten<br />

sehr eng<br />

verzahnt zusammenarbeiten. Im Folgenden<br />

sollen kurz die radiologischen<br />

und chirurgischen Perspektiven minimalinvasiver<br />

Therapieverfahren für<br />

ihre Behandlung skizziert werden.<br />

Radiologie als Navigationssystem<br />

Die perkutane Radiofrequenzablation<br />

(RFA) gilt mittlerweile als Standarttherapie<br />

kleiner hepatozellulärer<br />

Karzinome (HCC) unter 2 cm mit<br />

5-Jahres-Überlebensraten von bis zu<br />

70 Prozent. Bei größeren Tumoren ist<br />

die Methode allerdings limitiert, sodass<br />

die CT-gesteuerte Brachytherapie<br />

hier zunehmend an Bedeutung gewinnen<br />

wird. Unter CT-Fluoroskopie werden<br />

hierbei Katheter perkutan in den<br />

Tumor eingeführt. Nach Auswertung<br />

der CT-Daten mit den Kathetern im<br />

Tumor wird eine Dosimetrie durchgeführt<br />

und der Tumor dann von innen<br />

nach außen bestrahlt. Die Vorteile:<br />

exaktere Bestrahlung und bessere<br />

Schonung bei deutlich höherer Dosis.<br />

Dabei hängt die Sicherheit und Effektivität<br />

perkutaner Ablationsverfahren<br />

entscheidend von der präzisen intratumoralen<br />

Positionierung der Applikatoren<br />

ab. Kleinere Tumore werden<br />

oft nicht ausreichend durch Sonografie<br />

und CT visualisiert; hier kommt die<br />

Magnetresonanztomografie (MRT)<br />

ins Spiel. Diese wird auch durch die<br />

Entwicklung nicht magnetisierbarer<br />

Instrumente und offener Gantrys<br />

Foto: DAfMT<br />

Christoph Benckert: Als Chirurg und<br />

Mitarbeiter der Deutschen Akademie<br />

für Mikrotherapie ist er verantwortlich<br />

für die Weiterentwicklung und Durchführung<br />

des chirurgischen Kursprogramms.<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnen.<br />

Gespannt sein darf man auch auf die<br />

Ergebnisse der derzeit laufenden randomisierten<br />

Studien zur Behandlung des<br />

HCCs mit der selektiven internen Radiotherapie<br />

(SIRT), die auch bei fortgeschrittenen<br />

Tumorstadien und bei disseminiertem<br />

Tumorbefall effektiv das<br />

Tumorwachstum hemmen kann.<br />

Hilfestellung für die Chirurgie<br />

Die minimalinvasive Leberchirurgie<br />

beschränkt sich überwiegend auf die<br />

laparoskopische Gallenblasenentfernung.<br />

Allerdings sind durch chirurgische<br />

und technische Expertise auch<br />

Leberteilentfernungen bei Tumoren<br />

68 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

minimalinvasiv durchführbar – in<br />

Deutschland noch eine Seltenheit. Internationale<br />

Leitlinien jedoch empfehlen<br />

die minimalinvasive Operation,<br />

dadurch wird der Aus- und Weiterbildung<br />

für diese Methode endlich eine<br />

größere Bedeutung zukommen.<br />

Elementarer Nachteil der minimalinvasiven<br />

Leberoperation ist die fehlende<br />

taktile Kontrolle während des<br />

Eingriffs. Insbesondere der intraoperativen<br />

Bildführung wie Sonografie,<br />

Angiografie, CT oder MRT wird hier<br />

eine entscheidende Rolle zukommen. In<br />

Zukunft wird sicherlich der technisch<br />

hochkomplexe Hybrid-OP zum Einsatz<br />

kommen. Durch die exakte Visualisierung<br />

kleinster anatomischer und<br />

pathologischer Strukturen werden minimalinvasive<br />

Eingriffe erleichtert und<br />

oft erst ermöglicht; derzeit profitieren<br />

vor allem die Herz-, Gefäß- und Neurochirurgie<br />

von ihrem Einsatz. Es ist<br />

zu erwarten, dass im Bereich der minimalinvasiven<br />

Leberchirurgie der Hybrid-OP<br />

in Zukunft essenziell sein wird.<br />

Die Installation eines Hybrid-OPs birgt<br />

jedoch hohe Anforderungen an die Infrastruktur<br />

der Kliniken. Raumgröße<br />

und Strahlenschutzverordnung müssen<br />

entsprechend berücksichtigt werden,<br />

bei Anwendung eines MRTs dürfen<br />

keine magnetisierbaren Instrumente<br />

zum Einsatz kommen et cetera.<br />

Foto: DAfMT<br />

Gewusst wie und schon<br />

einmal gemacht: Die<br />

Ausbildung der Mediziner<br />

sollte sich an der Zukunft<br />

orientieren und nicht den<br />

Ist-Zustand bewahren.<br />

peutisch basierter Medizin zunehmend<br />

gegeben sind, so besteht doch ein<br />

Mangel an Expertise, der dazu führt,<br />

dass die Optionen nicht ausreichend<br />

angeboten werden. Deutschland- und<br />

europaweit verfügen nur sehr wenige<br />

Zentren über die notwendige personelle<br />

Qualifikation nicht nur zur technischen<br />

Durchführung der Eingriffe,<br />

sondern gleichzeitig auch zur Behandlung<br />

der Patienten im interdisziplinären<br />

Kontext. Hierfür reichen keine<br />

Seminare oder Hands-on-Kurse. Um<br />

die Vorteile bildgeführter Therapien<br />

im interdisziplinären Kontext an den<br />

Patienten zu bringen, kommt der Ausbildung<br />

eine enorme Bedeutung zu.<br />

Eine solche Ausbildung kann nicht nur<br />

auf das Erlernen der technischen Aspekte<br />

beschränkt sein, sondern muss<br />

Ärzte der unterschiedlichen Fachdisziplinen<br />

an einem Ort zur gemeinsamen<br />

Diskussion und zum Erlernen<br />

des klinischen Kontextes zusammenbringen.<br />

In Magdeburg ist 2011 die<br />

Deutsche Akademie für Mikrotherapie<br />

(DAfMT) gegründet worden. Ein<br />

elementares Anliegen der Akademie ist<br />

es, Ärzte aus verschiedenen Fachdisziplinen<br />

theoretisch und praktisch im<br />

Bereich mikrotherapeutischer Verfahren<br />

aus- und weiterzubilden, um deren<br />

Verbreiterung zu fördern. Mittlerweile<br />

haben über 350 Ärzte aus 11 Nationen<br />

an über 40 Kursen der DAfMT teilgenommen.<br />

Im Bereich der interventionellen<br />

Radiologie sind gerade Kurse<br />

zur Brachytherapie und SIRT sehr gefragt.<br />

Zunehmend werden aber auch<br />

Kurse von interdisziplinären Teams<br />

gebucht. Der richtige Weg wird also<br />

immer öfter beschritten.<br />

CHIRURGIE & ENDOSKOPIE<br />

Stärkung des menschlichen Faktors<br />

Auch wenn die wissenschaftlichen<br />

und infrastrukturellen Voraussetzungen<br />

für die Anwendung mikro thera-<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 69


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

CHIRURGIE & ENDOSKOPIE<br />

Aufstrebender Weltmarkt: Die größte Medizinmesse Medica ist<br />

oft auch selbst in der Welt zu Gast. Mit eigenen Fachmessen in<br />

Singapur, Mumbai, Neu-Delhi, Bangkok, Peking sowie zwei neuen<br />

Veranstaltungen in Houston und in St. Petersburg erweitern die Medica-Macher<br />

den Radius der deutschen Medizingemeinde, wobei sie<br />

den Schwerpunkt klar auf die aufstrebenden Märkte legen. Bei den<br />

Messen Zdravookhraneniye in Moskau und Hospitalar in São Paulo<br />

sind die Düsseldorfer außerdem Partner. Konkurrenz bekommt die<br />

Medica von der Arab Health, der inzwischen zweitgrößten Medizinmesse<br />

der Welt. Fachkongresse wie der RSNA in Chicago oder<br />

Branchentreffs wie die Berliner Conhit trumpfen zudem mit einem<br />

maßgeschneiderten Angebot auf.<br />

<strong>MEDICA</strong><br />

SPLITTER<br />

INTERNATIONALE MEDIZINMESSEN<br />

RSNA<br />

1. bis 6. Dezember <strong>2013</strong> in Chicago<br />

Aussteller: 650<br />

Ausstellungsfläche: 41.000 qm netto<br />

Besucher: 26.154<br />

www.rsna.org<br />

Conhit<br />

6. bis 8. Mai 2014 in Berlin<br />

Aussteller: 320<br />

Ausstellungsfläche: 12.000 qm<br />

Besucher: 5.980<br />

www.conhit.de<br />

MEDIZ SPB<br />

Oktober <strong>2013</strong> in St. Petersburg<br />

Aussteller: 150<br />

Ausstellungsfläche: 5.500 qm<br />

www.mediz-spb.ru<br />

Medical Fair Brno<br />

12. bis 15. Mai 2015 in Brünn<br />

Aussteller: 200<br />

Ausstellungsfläche: 6.090 qm<br />

Besucher: 9.471<br />

www.bvv.cz/de/medical-fair-brno<br />

Zdravookhraneniye<br />

9. bis 13. Dezember <strong>2013</strong> in Moskau<br />

Aussteller: 861<br />

Ausstellungsfläche: 18.412 qm<br />

Besucher: 22.490<br />

www.zdravo-expo.ru<br />

Medical World Americas<br />

28.bis 30. April 2014 in Houston<br />

Findet zum ersten Mal statt<br />

www.medicalworldamericas.com<br />

Hospitalar<br />

20. bis 23. Mai 2014 in São Paulo<br />

Aussteller: 1.250<br />

Ausstellungsfläche: 82.000 qm<br />

Besucher: 92.000<br />

www.hospitalar.com<br />

Arab Health<br />

27. bis 30. Januar 2014 in Dubai<br />

Aussteller: 3.427<br />

Ausstellungsfläche: 53.677 qm<br />

Besucher: 81.580<br />

www.arabhealthonline.com<br />

Medical Fair India I<br />

14. bis 16. März 2014 in Mumbai<br />

Aussteller: 323<br />

Ausstellungsfläche: 3.628 qm netto<br />

Besucher: 6.721<br />

www.medicalfair-india.com<br />

Medical Fair India II<br />

21. bis 23. März 2015 in Neu Delhi<br />

Aussteller: 410<br />

Ausstellungsfläche: 4.704 qm netto<br />

Besucher: 7.600<br />

Infos: www.medicalfair-india.com<br />

China Med<br />

21. bis 23. März 2014 in Peking<br />

Aussteller: 540<br />

Ausstellungsfläche: 32.000 qm<br />

Besucher: 27.605<br />

www.chinamed.net.cn<br />

Medical Fair Singapur<br />

9. bis 11. September 2014 in Singapur<br />

Aussteller: 528<br />

Besucher: 8.821<br />

Ausstellungsfläche: 10.600 qm<br />

www.medicalfair-asia.de<br />

Medical Fair Thailand<br />

Im September 2015 in Bangkok<br />

(genaues Datum noch offen)<br />

Aussteller: 328<br />

Ausstellungsfläche: 6.300 qm<br />

Besucher: 5.447<br />

www.medicalfair-thailand.com<br />

Die Medica auf <strong>kma</strong>-online<br />

Tipps, News, Hintergründe<br />

70 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

CHIRURGIE & ENDOSKOPIE<br />

Das anwenderfreundliche NEXUS / KIS:<br />

schnell - fokussiert - einfach<br />

Damit Sie sich um Ihre Patienten statt um Ihre Software kümmern können, haben wir<br />

unser Klinik-Informations-System konsequent weiter entwickelt. Unsere Erfahrungen<br />

mit über 158.600 Anwendern weltweit haben uns gezeigt, wo wir Sie im Klinikalltag am<br />

besten unterstützen können.<br />

Ob Medizin, Pflege, Verwaltung oder Abrechnung – entdecken Sie,<br />

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18. Jg. | November <strong>2013</strong> 71


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Was Krankenhaus-IT leisten soll<br />

Arztbriefe schon bei Patientenentlassung<br />

verfügbar<br />

Vollständige Verfügbarkeit aller<br />

Diagnoseergebnisse<br />

Integration aller Daten in eine<br />

elektronische Patientenakte<br />

Nutzung mobiler Endgeräte für den<br />

ärztlichen Dienst<br />

64 %<br />

62 %<br />

61 %<br />

52 %<br />

Therapierelevante Medizintechnik<br />

Teil der Patientenakte<br />

Sektorübergreifende Datenbereitstellung<br />

Nutzung mobiler Endgeräte für den<br />

Pflegedienst<br />

0<br />

52 %<br />

49 %<br />

49 %<br />

20 40 60 80<br />

Quelle: Deloitte-Studie „Die Rolle der IT im Krankenhaus“ 2012<br />

Favoriten: IT-Projekte,<br />

die in Krankenhäusern<br />

geplant sind oder die<br />

Krankenhausmitarbeiter<br />

für wünschenswert halten<br />

(Mehrfachnennungen<br />

möglich).<br />

STUDIE ZU KRANKENHAUS-IT<br />

Ideen gut, Umsetzung diffizil<br />

Der medizinische und wirtschaftliche Erfolg eines Krankenhauses hängt immer stärker von der Qualität<br />

seiner Informationstechnologie ab. Dies ergibt sich aus einer repräsentativen Befragung der Unternehmensberatung<br />

Deloitte und des Lehrstuhls für Medizinische Information der FH Dortmund unter 200 Krankenhäusern.<br />

Zwei Drittel der Befragten stuften darin die IT sogar als „strategischen Erfolgsfaktor“ ein.<br />

Als wirksame Unterstützung für<br />

ihre tägliche Arbeit wünschen<br />

sich Krankenhausmitarbeiter<br />

demnach vor allem eine funktionsund<br />

abteilungsübergreifende Verfügbarkeit<br />

klinischer Daten. Mit Zustimmungswerten<br />

von jeweils über 60<br />

Prozent liegen folgende drei IT-Projekte<br />

ganz vorne auf der Favoritenskala:<br />

dass der Arztbrief für weiterbehandelnde<br />

ambulante Ärzte schon bei der<br />

Entlassung des Patienten vorliegt; dass<br />

die Diagnoseergebnisse des einzelnen<br />

Patienten vollständig verfügbar sind<br />

und dass Daten aus allen an einem Behandlungsfall<br />

beteiligten Abteilungen<br />

zentral in einer elektronischen Patientenakte<br />

zusammenfließen.<br />

Verbesserungsbedarf sehen Klinikmitarbeiter<br />

bei der flexiblen Auswertbarkeit<br />

klinischer Daten (32<br />

Prozent), einem systemübergreifenden<br />

Datenzugriff (30 Prozent) und<br />

möglichst kurzen Antwortzeiten<br />

bei der Datenbereitstellung (25 Prozent).<br />

Die Führungsebene von Krankenhäusern<br />

sieht dagegen Verbesserungsbedarf<br />

vor allem bei denjenigen<br />

IT-Angeboten, die die Effektivität<br />

klinischer Leistungserbringung unmittelbar<br />

verbessern. Für die Manager<br />

müssen Daten deshalb jederzeit,<br />

schnell und zentral verfügbar sein<br />

und flexibel auswertbar. Einen deutlich<br />

geringeren Handlungsbedarf als<br />

bei der Unternehmensleitung macht<br />

die Studie bei der Medizin aus –<br />

„erstaunlicherweise“, sei es doch<br />

die Ärzteschaft, von der häufig der<br />

Wunsch nach praxistauglicher und<br />

anwenderfreundlicher IT-Unterstützung<br />

käme. Auf dem Weg hin zu einer<br />

integrierten, prozessorientierten<br />

Anwendungs- und Systemarchitektur<br />

sind manche Schritte schon gegangen,<br />

andere nicht. So haben 58 Prozent der<br />

Häuser inzwischen zentrale Bildarchive<br />

eingerichtet, 57 Prozent ihre KIS-Systeme<br />

konsolidiert und weiterentwickelt.<br />

Eine auf Zielgruppen zugeschnittene<br />

Aufbereitung klinischer Daten ist dagegen<br />

weitgehend Zukunftsmusik.<br />

Unter dem Strich kommen die Experten<br />

zu dem Ergebnis, dass die strategische<br />

Bedeutung der IT immer stärker<br />

erkannt wird und dass viele Ideen für<br />

eine Verbesserung der IT-Unterstützung<br />

existieren. In produktive Lösung<br />

umgewandelt wird sie aber noch<br />

immer viel zu selten. Ein plakatives<br />

Beispiel für die Diskrepanz zwischen<br />

Planung und Umsetzung: Mehr als 60<br />

Prozent der Befragten bescheinigen der<br />

IT ein Potenzial zur Verhinderung von<br />

Behandlungs- und Medikationsfehlern.<br />

Von den rund 300 wichtigsten geplanten<br />

IT-Projekten der Studienteilnehmer<br />

befassten sich mit diesem Thema aber<br />

lediglich zwei.<br />

Adalbert Zehnder<br />

72 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

ZEITENWENDE<br />

Die Krankenhaus-IT wird mobil<br />

IT<br />

Schon seit Jahren gibt es eine hohe Diskrepanz zwischen den Angeboten der IT-Industrie für den<br />

Healthcare-Bereich und den tatsächlich genutzten IT-Lösungen im Gesundheitswesen in Deutschland.<br />

Dabei steht der IT-Bereich im Healthcare-Umfeld gerade vor starken Veränderungen.<br />

von Wolfgang Riedel<br />

Der Gesundheitsbereich in<br />

Deutschland durchläuft immer<br />

wieder neue Phasen, die auch<br />

die IT-Industrie vor neue Herausforderungen<br />

stellt. Es werden neue Lösungen<br />

entwickelt, um die Prozesse im<br />

Patientenbereich zu optimieren, doch<br />

in der Praxis ist man oft meilenweit<br />

von diesen Lösungen entfernt. Die<br />

langwierige Einführung der Gesundheitskarte<br />

ist symptomatisch für diesen<br />

Zustand. Warum ist das so?<br />

Gerade die Kliniken als zentrale Leistungserbringer<br />

im Gesundheitswesen<br />

sollten eigentlich mit gutem Beispiel<br />

vorangehen. Die IT-Industrie bietet<br />

schon seit Jahren immer neue Lösungen<br />

an, um gerade die Prozesse<br />

im Klinikbereich zu optimieren und<br />

das medizinisch-pflegerische Personal<br />

von Erfassungs- und Dokumentationsaufgaben<br />

zu entlasten und bei der<br />

Informationssuche zu unterstützen.<br />

Jede Entlastung kommt hier einem<br />

Zeitgewinn gleich und verbessert die<br />

Versorgung der Patienten.<br />

Prozesse optimieren<br />

Unsere Analysen in deutschen Krankenhäusern<br />

in den letzten Jahren haben<br />

jedoch gezeigt, dass die Kliniken von<br />

optimalen IT-unterstützten Prozessen<br />

mit <strong>Online</strong>-Dokumentation weit entfernt<br />

sind. Papierbasierte Prozesse bestimmen<br />

den Klinikalltag von Ärzten<br />

und Pflegekräften und damit auch die<br />

Suche nach Dokumenten und Daten.<br />

Dies ist umso bemerkenswerter, als<br />

die IT-Industrie immer wieder verbesserte<br />

Lösungen anbietet, die für eine<br />

elektronische Aktenführung von Patientenakten<br />

und anderen Dokumenten<br />

geradezu prädestiniert sind. Die<br />

Analysen in Kliniken haben weiter<br />

gezeigt, dass die IT-Durchdringung<br />

im klinischen Bereich in deutschen<br />

Krankenhäusern im internationalen<br />

Vergleich weit unterdurchschnittlich<br />

ist. Papierbasierte Dokumentationen<br />

und Prozesse bestimmen den Alltag,<br />

und nur wenige Häuser sind bereit,<br />

hier umzusteuern und in moderne Lösungen<br />

zu investieren.<br />

Laufend aktualisierte Patientenakte<br />

Immer mehr Anwendungen in der<br />

Informationstechnik im Gesundheitswesen<br />

setzen auf mobile Lösungen.<br />

Die Anwender wie Pflegekräfte, Ärzte<br />

und Funktionsdienste möchten die<br />

Patientendaten möglichst aktuell und<br />

zeitnah direkt am Patienten verwenden.<br />

Daher beschäftigen sich immer<br />

mehr Nutzer mit dem Einsatz mobiler<br />

Geräte und der Suche nach geeigneten<br />

IT-Anwendungen.<br />

Das mobile Abrufen und Erfassen von<br />

Patientendaten ist nicht grundsätzlich<br />

neu. Schon in der Vergangenheit haben<br />

viele Krankenhäuser während<br />

der Visite auf mobile Visitenwagen<br />

gesetzt, die zum Datenabruf oder zur<br />

Dateneingabe zur Verfügung standen.<br />

Eingesetzt wurden meist Laptops, die<br />

Foto: IfK<br />

Wolfgang Riedel: Wissenschaftlicher<br />

Leiter des Instituts für Krankenhauswesen<br />

(IfK). Er 0beschäftigt sich vor<br />

allem mit eHealth-Lösungen für das<br />

Gesundheitswesen.<br />

auf entsprechende Wagen montiert<br />

waren. Die geringe Akkulaufzeit und<br />

das relativ unhandliche Arbeiten mit<br />

diesen Wagen setzten jedoch natürliche<br />

Grenzen beim Einsatz.<br />

Erst die rasante Verbreitung von Smartphones<br />

und Tablets wie dem iPhone<br />

und iPad und den zugehörigen Anwendungen<br />

(Apps) im Consumerbereich hat<br />

den Durchbruch für mobile Applikationen<br />

im Patientenbereich gebracht. Als<br />

Mobilgeräte stehen heute verschiedene<br />

Klassen zur Verfügung: Notebook, Tablet,<br />

Convertible, Smartphone.<br />

Einen rasanten Aufschwung erleben<br />

derzeit die Tablets und Smartphones<br />

mit Touchbedienung.<br />

Die leichte Handhabung, längere<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 73


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Foto: IfK<br />

IT<br />

Ergebnis des Anwenderdrucks: Den Entwicklungen im Consumer-<br />

Bereich kann sich auch die Arbeitswelt nicht mehr entziehen.<br />

Akkulaufzeiten, das geringe Gewicht<br />

und die vergleichsweise günstigen Kosten<br />

führen zu einer rasanten Verbreitung<br />

im Gesundheitswesen, speziell im<br />

Krankenhaus bereich und bei mobilen<br />

Pflegediensten.<br />

Ein Hemmschuh waren bisher fehlende<br />

Softwarelösungen, sogenannte<br />

Applikationen (Apps). Hier hat sich jedoch<br />

in letzter Zeit ein rasanter Markt<br />

entwickelt, bei dem verschiedene Lösungsansätze<br />

konkurrieren. Schon<br />

die Auswahl des Geräts führt zur<br />

Konfrontation mit unterschiedlichen<br />

Betriebssystemen. Derzeit konkurrieren<br />

Systeme auf Basis von Android<br />

(Google), iOS (Apple) und Windows<br />

8 (Microsoft). Jede Systemumgebung<br />

hat Vor- und Nachteile, die bei der<br />

Auswahl zu beachten sind.<br />

Außerdem konkurrieren sogenannte<br />

Apps (touchbasierte Bedienung), die<br />

speziell für kleine mobile Geräte entwickelt<br />

werden, mit Abbildungen aus<br />

dem Desktop-Bereich. Auch hier gehen<br />

iPads für alle, Abschaffung der Papierkurve,<br />

medizinische Dokumentation in der Kitteltasche<br />

– so könnte die Zukunft aussehen.<br />

die Ansichten der Anwender sehr stark<br />

auseinander. Gerade in Bereichen wie<br />

der Fieberkurve oder der Medikation<br />

möchten die Anwender möglichst viele<br />

Informationen auf einen Blick erfassen<br />

können. Hier sind daher eher großformatige<br />

Displays auf den Mobilgeräten<br />

angezeigt. Für die triviale Datenerfassung<br />

(zum Beispiel Blutdruck, Herzfrequenz<br />

usw.) werden dagegen eher<br />

kleinformatige Apps bevorzugt.<br />

Die Prozessunterstützung für Ärzte<br />

und Pflegekräfte wird künftig ganz wesentlich<br />

von Mobilgeräten geprägt. Es<br />

wird dabei nicht nur eine Geräteklasse<br />

geben, die künftig für mobile Patientendaten<br />

zur Anwendung kommt. Es ist<br />

damit zu rechnen, dass vielmehr mehrere<br />

Geräteklassen nebeneinander je nach<br />

Anwendungszweck eingesetzt werden.<br />

Hier die richtige Geräteauswahl<br />

mit der richtigen Softwareauswahl zu<br />

verknüpfen, ist eine eher schwierige<br />

Aufgabe, die eine genaue Kenntnis des<br />

Markts und der technischen Möglichkeiten<br />

erfordert.<br />

Nicht das mobile Arbeiten allein sollte<br />

im Vordergrund stehen, vielmehr<br />

ist die gesamte Prozesskette der digitalen<br />

Datenverarbeitung von Patientendaten<br />

zu betrachten. Aktuelle<br />

Studien und Entwicklungen zeigen,<br />

dass immer mehr Desktop-PCs durch<br />

Mobilgeräte ersetzt werden können.<br />

Dies erleichtert auch die Finanzierung<br />

derartiger Lösungen. Im Idealfall<br />

werden künftig alle am Patienten<br />

arbeitenden Personen der ärztlichen<br />

und pflegerischen Berufe mit persönlichen<br />

Mobilgeräten ausgestattet sein.<br />

Dies dürfte voraussichtlich schon in<br />

absehbarer Zukunft Realität werden.<br />

74 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

ID GMBH & CO. KGAA<br />

ID DIACOS ® PHARMA – Medikationsprozess mit Fokus AMTS<br />

IT<br />

Vermeidbare Fehler sichtbar<br />

machen: Ein wissendes und lernendes<br />

System kann helfen die<br />

Arzneimitteltherapiesicherheit<br />

im Krankenhaus auf ein neues<br />

Niveau zu heben.<br />

Foto: ID Berlin<br />

Die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) ist<br />

zentraler Bestandteil einer verbesserten Patientenversorgung.<br />

Unerwünschte Arzneimittelereignisse<br />

gehören zu den vermeidbaren Fehlern<br />

und verantworten fünf Prozent aller Krankenhausaufenthalte.<br />

Die Folge: Längere Liegezeiten<br />

und höhere Kosten. Um Arzneimittelverordnung<br />

und Dokumentation sicherer zu machen, können<br />

elektronische Verordnungssysteme helfen.<br />

Mit ID DIACOS® PHARMA inkl. ID PHARMA CHECK®<br />

hat ID eine Softwarelösung entwickelt, die bereichsübergreifend<br />

die Anforderungen des gesamten<br />

Medikationsprozesses abdeckt. Die ID<br />

LOGIK® Komponenten unterstützen die Medikamentenanamnese<br />

und stationären Verordnungen,<br />

die Umstellung auf die Krankenhaus- und<br />

Entlassmedikation und die Anordnungen komplexer<br />

Infusionen. Zudem können die Medikationspläne<br />

gedruckt werden und so die tägliche<br />

Arbeit und Therapie-Dokumentation erleichtern.<br />

Als Datenbasis für die Verordnung dient der Arzneimittel-Gesamtkataloge<br />

des jeweiligen Landes<br />

(D, CH, AT, NL). Zusätzlich können Hauskataloge<br />

hinterlegt und Unit-Dose Bestellungen gesteuert<br />

werden. Hierfür wurde ein Modul geschaffen, das<br />

es der Apotheke ermöglicht, Bestellung und Buchung<br />

zu steuern und zu kontrollieren. Mit dem<br />

neu konzipiertem Tagesplan können verschiedene<br />

pflegerische Prozesse wie z.B. das Stellen und<br />

Geben der Medikamente dokumentiert werden.<br />

Damit wird das Pflegepersonal als eine weitere<br />

Berufsgruppe im Krankenhaus in ihren Tätigkeiten<br />

mit Funktionen von ID optimal unterstützt.<br />

Zu jedem Zeitpunkt im Medikationsprozess prüft<br />

ID PHARMA CHECK® die verordneten Medikamente<br />

im Kontext zur Patientendokumentation.<br />

Im Zusammenhang mit verordneten Medikamenten<br />

werden Indikationen, Kontraindikationen,<br />

unerwünschte Wirkungen, Wechselwirkungen<br />

und Allergien genauso geprüft wie abnorme Laborwerte.<br />

Die integrierte Dosisprüfung berücksichtigt<br />

patientenindividuelle Daten aus dem KIS.<br />

Um ein Over-Alerting zu vermeiden, können alle<br />

Meldungen nach Kategorie und Schweregrad<br />

gefiltert werden. Sicherheitsrelevante Schnellinformationen<br />

zu Arzneimitteln werden über ein<br />

<strong>Online</strong>-Update kurzfristig zur Verfügung gestellt.<br />

Mit Übernahme der Netdosis-Datenbank hat ID<br />

sein Produktportfolio im Bereich AMTS erweitert.<br />

Zukünftig ist es möglich, interne Empfehlungen<br />

zu Dosierungen für Kinder oder Erwachsene zu<br />

erfassen und hausintern einzustellen. Für die<br />

Dokumentation werden die Daten an das KIS<br />

übergeben oder in einer internen Datenbank<br />

gespeichert. Durch die Möglichkeit der tiefen<br />

Integration in das Anordnungsmodul bzw. die<br />

elektronische Fieberkurve der KIS-Anbieter wird<br />

eine reibungslose Bedienung für den Anwender<br />

gewährleistet. Die Software-Lösungen von ID<br />

sind bei verschiedenen KIS-Anbietern integriert.<br />

Neben einer problemlosen Anbindung über HL7<br />

bestehen Möglichkeiten einer Oberflächen- oder<br />

servicebasierten Integration. Zentrale Installationen<br />

in Rechenzentren und virtuellen Umgebungen<br />

der Kunden stehen dabei inzwischen im<br />

Vordergrund. Auch zukunftsorientierte Cloud-<br />

Lösungen werden von ID angeboten.<br />

Halle 15<br />

Stand B14<br />

Stand B49<br />

ID Information und<br />

Dokumentation im<br />

Gesundheitswesen<br />

ID Information und Dokumentation im<br />

Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA<br />

Platz vor dem Neuen Tor 2<br />

10115 Berlin<br />

www.id-berlin.de<br />

info@id-berlin.de<br />

Tel.: +49 (0)30/246 26-0<br />

Fax: +49 (0)30/246 26-111<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 75


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

IT (KIS)<br />

Geräte<br />

IT<br />

GUI<br />

App-Integration<br />

Mobile-Apps<br />

Tablet, Smartphone<br />

MDM<br />

BYOD<br />

Medizinprodukte (MPG)<br />

Mobile<br />

Verzicht auf die Papierakte<br />

Ein wesentlicher Fortschritt durch<br />

derartige Mobilgeräte ist der Verzicht<br />

auf eine Papierakte des Patienten und<br />

damit die Beschleunigung der bisher<br />

papierbasierten Prozesse. Gerade die<br />

ständige Verfügbarkeit der Daten und<br />

die direkte Erfassung am Ort des Geschehens<br />

macht eine Papierakte weitgehend<br />

überflüssig, was entsprechende<br />

Rationalisierungsvorteile bringt. Auch<br />

die Integration mit den Teilsystemen<br />

des jeweiligen klinischen Arbeitsplatzsystems<br />

(KIS/KAS) ist ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor für mobile Lösungen.<br />

Infrastruktur auf Funknetzbasis<br />

Wesentliche Voraussetzungen für die<br />

<strong>Online</strong>-Verfügbarkeit von Daten auf<br />

Mobilgeräten ist das Vorhandensein<br />

einer Infrastruktur auf Funknetzbasis.<br />

Dies ist jedoch in vielen Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens ein<br />

Problem. Die wenigsten Krankenhäuser<br />

sind bisher mit flächendeckenden<br />

Funknetzen ausreichender Bandbreite<br />

für Mobilgeräte ausgestattet.<br />

Derartige Netze sind jedoch nach<br />

meiner Auffassung für die Zukunft<br />

im Krankenhausbereich unerlässlich.<br />

Durch konkrete Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

konnte nachgewiesen<br />

werden, dass sich diese oft großen<br />

Investitionen bei entsprechender Umstellung<br />

der papierbasierten Prozesse<br />

und der mobilen Sprachkommunikation<br />

sehr schnell lohnen können.<br />

Zusammenfassung<br />

Immer mehr Kliniken erkennen die<br />

Potenziale zielgerichteter Investitionen<br />

im IKT-Bereich. Die Zukunft gehört<br />

eindeutig papierarmen Prozessen mit<br />

elektronischer Patientenakte/ Gesundheitsakte<br />

und vernetzten Strukturen<br />

im Healthcare-Bereich. <strong>Online</strong>-Archiven<br />

mit schnellen Zugriffszeiten und<br />

Kommunikation/<br />

Kollaboration<br />

WLAN/LAN<br />

Conferencing<br />

Kollaboration<br />

Ortung<br />

Alarmierung<br />

Thema mit noch ungelösten Herausforderungen: Es reicht nicht, die heterogene IT-Landschaft<br />

einer Gesundheitseinrichtung mobil abbilden zu können. Es sind etwa auch Datensicherheit und<br />

Medizinprodukte-Gesetz zu berücksichtigen. Auf den Gesetzgeber kommt somit noch Arbeit zu.<br />

hohen Kapazitäten in zentralen Speichernetzen<br />

gehört die Zukunft. Allerdings<br />

muss jede Investition in diesem<br />

Bereich kritisch unter wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten gesehen und<br />

nicht als Produkt einer übertriebenen<br />

Technikeuphorie eingeführt werden.<br />

Die heutigen IT-Systeme in den Krankenhäusern<br />

stammen meist noch aus<br />

einer Zeit, in der die Desktop-Anwendungen<br />

dominierten. Künftig werden<br />

Kliniken ihre Prozesse auf mobile IT<br />

umstellen müssen, um eine optimale<br />

IT-Prozessunterstützung zu erreichen.<br />

Veranstaltungstipp<br />

Medizin-Technik<br />

Sicherheit<br />

EN 80001<br />

MIT = Medizintechnik + IT<br />

Quelle: IfK<br />

Dies erfordert neue Lösungsansätze<br />

und wird die IT-Industrie im Healthcare-Bereich<br />

nachhaltig revolutionieren.<br />

Mobile Lösungen für Patientendaten<br />

im Gesundheitswesen sind nicht<br />

aufzuhalten. Sie werden den klassischen<br />

Desktop-PC verdrängen und in<br />

verschiedenen Geräteklassen dem Anwender<br />

die Arbeit erleichtern. Der rasante<br />

Fortschritt technischer Lösungen<br />

von Mobilgeräten macht die Auswahl<br />

für den Anwender sehr schwierig. Hier<br />

helfen jedoch Standardlösungen und<br />

hardwareunabhängige Lösungen, um<br />

Fehlinvestitionen zu vermeiden.<br />

<strong>MEDICA</strong><br />

SPLITTER<br />

Mittwoch 20.11. bis Freitag 22.11.2103, jeweils 13 –13.30 Uhr, Halle 15/A03<br />

Arzt und Patient spielen Theater<br />

Hinter die Kulissen von Technik, Naturmedizin und Kostencontrolling schaut das Krankenhaus<br />

Kommunikations Centrum (KKC) in diesem Jahr wortwörtlich: Auf dem Gemeinschaftsstand<br />

der Berufsverbände der Gesundheitswirtschaft werden die stets<br />

gut besuchten „Offenen Expertenrunden“ durch Theater ergänzt. Szenen von jeweils<br />

zehn Minuten Länge bringen eine bestimmte Zukunftsvision auf die Bühne: Einmal wird<br />

der technische Fortschritt überzeichnet, ein andermal der zeitgenössische Hang zur<br />

esoterischen Naturmedizin. Ein drittes Szenario prangert die Kommerzialisierung der<br />

Medizin an und warnt vor dem finanziellen Zusammenbruch des Gesundheitssystems.<br />

Den Rahmen bildet jeweils ein fiktives Gespräch zwischen Arzt und Patient. Im Anschluss<br />

ans Theater versucht eine Podiumsdiskussion, das jeweilige Zukunftsszenario<br />

kritisch zu beleuchten. Motto: „Praktiker fragen & Experten antworten“.<br />

76 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

IT<br />

Intelligente Lösungen für die medizinische Bildwiedergabe.<br />

EIZO<br />

EIZO steht für diagnostische Bildgebung auf höchstem Niveau. Die modernen EIZO RadiForce-Monitore<br />

erlauben eine hochpräzise Befundung und Betrachtung auf PACS-Stationen. Darüber hinaus bietet EIZO<br />

Ihnen Monitore für die Befundung an Modalitäten sowie fl exible Monitorlösungen und effi ziente Bild- und<br />

Videoverteilung für den Einsatz im OP. Weitere Infos unter www.eizo.de<br />

Besuchen Sie uns auf der Medica, vom 20.–23. November <strong>2013</strong>, Halle 10, Stand G41.<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 77


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

IT<br />

INTEROPERABILITÄT<br />

Deutschland muss handeln<br />

ICW fordert bessere Rahmenbedingungen für<br />

Interoperabilität und einrichtungsübergreifende<br />

Akten deutschlandweit. Im internationalen<br />

Vergleich hinkt Deutschland stark hinterher.<br />

Die aktuellsten IT-Studien haben das gefühlte<br />

Wissen bestätigt - zwar werden immer öfter<br />

elektronische Patientenakten erstellt, einen positiven<br />

Einfluss auf die Vernetzung im deutschen<br />

Gesundheitswesen hat es nicht. Meist können<br />

die Systeme aufgrund fehlender Standards nicht<br />

miteinander kommunizieren. Zum Nachteil der Patienten<br />

– und der Kostenträger. Die Politik ist aufgerufen,<br />

dieser Misere etwas entgegen zu setzen.<br />

den Informationssystemen der kooperierenden<br />

Einrichtungen miteinander verlinkt. Für den Austausch<br />

von Patientendaten wird ein Register für<br />

Dokumente und Bilddaten benötigt aus welchem<br />

durch den Patienten berechtigte Benutzer Informationen<br />

abrufen können. In diese IHE basierte<br />

Infrastruktur werden die Systeme der kooperierenden<br />

Gesundheitseinrichtungen integriert.<br />

Neben der IHE Infrastruktur zum Dokumentenund<br />

Bilddatenaustausch sind zusätzliche Mehrwertdienste<br />

notwendig, um den Anwendern die<br />

Arbeit mit einer einrichtungsübergreifenden Patientenakte<br />

zu erleichtern.<br />

Eine Sprache, die jeder<br />

versteht und ein Dokument,<br />

das jeder lesen<br />

kann. Die IHE-basierte<br />

Lösung zur intersektoralen<br />

Kommunikation von ICW<br />

bietet Investitionssicherheit<br />

und hohen Patientennutzen<br />

für die Gesundheitseinrichtungen,<br />

die<br />

das Schlagwort Interoperabilität<br />

wirklich mit Leben<br />

füllen wollen.<br />

IHE-konforme Systeme auf dem Vormarsch<br />

Aus technischer Sicht gibt es keine Gründe für<br />

die Zurückhaltung, herausragende Projekte<br />

machen es vor. Wer auf IHE-konforme Systeme<br />

setzt, hat Investitionssicherheit, eine qualitativ<br />

verbesserte Gesundheitsversorgung, Kostentransparenz<br />

und kann enormes Potential für den<br />

Patienten heben:<br />

Infopat (Informationstechnologie für die Patientenorientierte<br />

Gesundheitsversorgung in<br />

der Metropolregion Rhein-Neckar): Eine von 5<br />

BMBF-geförderten „Gesundheitsregionen der<br />

Zukunft“, wo eine persönliche, einrichtungsübergreifende<br />

ePA, IHE-konform, aufgebaut<br />

wird, um die Tumorpatienten zu unterstützen.<br />

Gesundheitsdatenbank für Niedersachsen:<br />

Etablierung einer IHE-basierten Lösung für<br />

die intersektorale Kommunikation, um als<br />

Befundportal das Traumanetzwerks Nordost<br />

Niedersachsen zu unterstützen.<br />

Teleradiologie Südbaden: Erweiterung der<br />

vorhandenen Teleradiologie Plattform um<br />

den IHE-basierten Dokumentenaustausch im<br />

Rahmen von Telekonsultationen zur Verbesserung<br />

der Schlaganfall- und Notfallversorgung<br />

bei Unfallverletzten mit Schädel-/ Hirntrauma.<br />

All diese Praxisbeispiele basieren auf einer IHE<br />

Infrastruktur mit einem Master Patient Index<br />

(MPI), welcher zur eindeutigen Patientenidentifikation<br />

die verschiedenen IDs eines Patienten in<br />

ICW bietet Lösungen zum Aufbau der IHEbasierten<br />

Infrastruktur mit zusätzlichen<br />

Mehrwertdiensten an<br />

Der ICW Master Patient Index (MPI) ist eine leistungsfähige<br />

Lösung zur sicheren Patientenidentifikation<br />

über System- und Einrichtungsgrenzen<br />

hinweg. Die Software ist modular aufgebaut und<br />

unterstützt jede Art von Integrationsszenarien:<br />

Synchronisation von Patientenidentitäten<br />

innerhalb einer Organisation oder im Rahmen<br />

medizinischer Datenaustauschszenarien. Neben<br />

leitungsfähigen Algorithmen für den Vergleich<br />

und die automatische Zuordnung von Patienten<br />

bietet der ICW MPI eine intuitive Benutzeroberfläche.<br />

Zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten zur<br />

Optimierung der Algorithmen und flexible HL7<br />

und IHE basierte Schnittstellen ermöglichen die<br />

einfache Integration in die Systemumgebung.<br />

Der ICW Professional Exchange Server (PXS),<br />

HL7/ IHE-konform, ist eine umfassende einrichtungsübergreifende<br />

Patientenakte mit Mehrwertdiensten.<br />

Sicherer Informationsaustausch und<br />

die einheitliche Sicht auf Patientendaten auf Basis<br />

moderner <strong>Online</strong>-Technologie sind eine große<br />

Hilfe für Leistungserbringer und eröffnen neue<br />

Wege der Zusammenarbeit. Neben einem Register<br />

für Dokumente bzw. Bilddaten unterstützt<br />

PXS auch die strukturierte Speicherung von medizinischen<br />

Daten wie Diagnosen, Medikation,<br />

Allergien.<br />

InterComponentWare AG<br />

Altrottstraße 31<br />

69190 Walldorf (Baden)<br />

www.icw.de<br />

markus.freudenberger@icw.de<br />

Follow us on twitter @icwinc<br />

Tel.: +49 (0) 6227/385 39 87<br />

78 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

BEWATEC AUF DER <strong>MEDICA</strong><br />

Anwendungen stehen im Mittelpunkt<br />

Elektrische Sicherheit!<br />

IT<br />

ist Vertrauenssache.<br />

Die Medica steht für Marktführer Bewatec im Zeichen der Anwender.<br />

In vier Themenbereichen präsentiert der Infotainment-Spezialist<br />

Lösungen für das Krankenzimmer von heute und morgen.<br />

Wichtigstes Themenfeld ist die Vernetzung unterschiedlicher Anwendungsbereiche<br />

aus Entertainment, Infotainment und Pflege.<br />

Um den Besuchern die Verzahnung zu veranschaulichen, baut Bewatec<br />

auf der Medica zwei virtuelle Patientenzimmer nach und<br />

zeigt dort gemeinsam mit Partnern Anwendungsbeispiele und Perspektiven.<br />

Über das neue Multimedia-Terminal MediStream und die<br />

Anbindung an MyMediNet lassen sich Apps installieren, mit denen<br />

Funktionen von der Bettenüberwachung bis zum virtuellen Kapellenbesuch<br />

auf Knopfdruck möglich sind. Die inhaltliche Kernaussage<br />

der virtuellen Patientenzimmer ist eindeutig: Das Patienten-<br />

Terminal der Zukunft ist nicht nur smart und informativ, es wird das<br />

Kommunikationszentrum des Krankenzimmers. Für Patienten mit<br />

stark eingeschränkter Mobilität ist das barrierefreie Internet oft<br />

die wichtigste Verbindung zur Außenwelt. Bewatec zeigt auf dem<br />

Stand, wie sich mit intelligenter Software einfache Lösungen für<br />

Touchscreen-Bildschirme etablieren lassen. Auch hier vermitteln<br />

die Angebote der Partnerfirmen ein realistisches Bild.<br />

Das Thema TV-Gebühren hatte für Aufregung gesorgt. Zwar konnten<br />

sich Kliniken befreien lassen, Dialysestationen jedoch beispielsweise<br />

nicht und scheuten dadurch die Investition in den Patientenkomfort<br />

durch einen Einzelplatz-TV wegen der unklaren Situation. Der<br />

neue Rundfunkstaatsvertrag brachte nun Klarheit. Der eingeführte<br />

Rundfunkbeitrag wird geräteunabhängig entrichtet. Bewatec hat<br />

„die neue GEZ“ wegen ihrer weitreichenden Bedeutung in den Messestand<br />

integriert und wird über Konsequenzen und Chancen des<br />

neuen Rundfunkstaatsvertrags informieren.<br />

Nach Informationen von Bewatec<br />

FAKTEN<br />

<strong>MEDICA</strong><br />

SPLITTER<br />

22,3 Milliarden Euro Umsatz machte die deutsche<br />

Industrie für Medizintechnik 2012. Den Großteil erwirtschaftete<br />

die Branche mit 15,1 Milliarden Euro im Ausland,<br />

mit 7,2 Milliarden war es im Inland nur etwa die Hälfte.<br />

Quelle: Messe Düsseldorf<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 79<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

<strong>MEDICA</strong>, Düsseldorf<br />

20. - 23. November <strong>2013</strong><br />

Halle 11, Stand A37<br />

Vertrauen Sie auf eine starke Gemeinschaft<br />

für kompromisslose elektrische Sicherheit<br />

in allen medizinisch genutzten Bereichen<br />

■Sichere Stromversorgung auch bei Netzausfall durch<br />

Umschalteinrichtungen<br />

■ Schnelle Isolationsfehlerortung für den sicheren Betrieb<br />

auf der Intensivstation<br />

■ Intelligente Anbindung an die Gebäudeleittechnik<br />

■ Überwachung, Steuerung, Anzeige und Visualisierung<br />

mit Touch Control Panels<br />

■ Perfekte Integration in Raumkonzepte hinter Glas oder<br />

antibakterieller Folie<br />

■ Wiederholungsprüfungen nach BGV A3 leichtgemacht<br />

mit Differenzstromüberwachung<br />

■Retrofit-Management für ökonomische Lösungen auf<br />

hohem technischen Niveau<br />

■ „Grüner Trafo“ – hohe Leistung, wenig Energie<br />

■ Schulung nach der neuen Krankenhausnorm<br />

Besuchen Sie uns im Internet unter:<br />

www.bender-de.com<br />

www.bendersystembau.de<br />

BENDER Group


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

CC<br />

CIOs CORNER<br />

IT<br />

Volker Lowitsch, Leiter<br />

Geschäftsbereich IT am<br />

Universitätsklinikum Aachen<br />

OUTSOURCING-KOMPETENZ<br />

Klinikunion setzt auf RZV<br />

Welches ist das derzeit bestimmende<br />

Thema Ihres Arbeitsalltags?<br />

Die IT-Umsetzung effizienter klinischer<br />

Prozesse und die Steuerung<br />

sektorübergreifender Kooperationen<br />

und Behandlungsabläufe. Hier geht<br />

es darum, leistungsfähige, workflow-basierte<br />

Prozesse ökonomisch<br />

verkraftbar und in der technischen<br />

Komplexität beherrschbar zu implementieren.<br />

Eine besondere Herausforderung<br />

besteht darin, innovative,<br />

prozessorientierte und webbasierte<br />

Lösungen bidirektional integrativ zu<br />

verknüpfen mit den in den letzten Jahren<br />

aufgebauten IT-Plattformsystemen.<br />

Gleichzeitig gilt es, insbesondere im<br />

ärztlichen Bereich, die Akzeptanz abzusichern<br />

für die Ergonomie der zum<br />

Einsatz kommenden Systeme, die<br />

hinsichtlich Intuition und Usability in<br />

der Regel nicht den auf Smartphones<br />

täglich genutzten Apps entsprechen.<br />

Eine weitere zu nehmende Hürde ist<br />

die Schaffung des Verständnisses für<br />

interdisziplinäre, intersektorale Prozesse<br />

und die diesen Prozessen häufig zu<br />

eigene asymmetrische Verteilung von<br />

Aufwand und Nutzen.<br />

Was war Ihr schönster beruflicher Moment<br />

in den vergangenen Monaten?<br />

Besondere Freude hat mir bereitet,<br />

dass es gelungen ist, in enger, sehr konstruktiver<br />

Zusammenarbeit mit innovativen<br />

Kliniken wie der Klinik für die Operative<br />

Intensivmedizin, Förderprojekte<br />

zu gewinnen, die es uns ermöglichen,<br />

auf Basis der elektronischen Fallakte<br />

intersektorale, telemedizinische Lösungen<br />

umzusetzen. Der Gewinn dieser<br />

Förderprojekte zur Unterstützung des<br />

Ausbaus der Telemedizin in NRW zeigt<br />

den Beitrag, den IT bei der Umsetzung<br />

der Unternehmensstrategie und beim<br />

Enabling neuer Businessmodelle leisten<br />

kann.<br />

Welches plötzlich aufgetretene Problem<br />

musste gelöst werden?<br />

Eine aus wirtschaftlichen und strategischen<br />

Gründen erfolgte Reduzierung<br />

des IT-Investitionsbudgets gefährdete<br />

den Austausch veralteter, die Effizienz<br />

der Ärzte beeinflussenden IT-Endgeräte<br />

sowie die Inbetriebnahme neuer, produktivitätssteigernder<br />

Prozesse. Hier<br />

galt es, in intensiven Gesprächen mit<br />

den Kolleginnen und Kollegen der kaufmännischen<br />

Bereiche unter Einbezug<br />

potenzieller Industriepartner, innovative<br />

Finanzierungs- und Beschaffungslösungen<br />

zu entwickeln.<br />

Welche Themen werden insbesondere<br />

die Meilensteine der kommenden drei<br />

Jahre kennzeichnen?<br />

Mobility, Prozess- und Ressourcenmanagement<br />

für klinikinterne und intersektorale<br />

klinische Abläufe und Implementierung<br />

von Private Cloud Lösungen im<br />

Austausch zu den heute überwiegend<br />

im Eigenbetrieb genutzten IT-Lösungen<br />

sind die großen zu bewältigenden Herausforderungen.<br />

Die steigenden Anforderungen<br />

des sich stark verändernden<br />

Gesundheitswesens, die zunehmende<br />

IT-Affinity der smartphone-verwöhnten<br />

Anwender, die hohe technologische Innovationsgeschwindigkeit<br />

und der wachsende<br />

ökonomische Druck werden die<br />

Art des IT-Einsatzes und die IT-Strukturen<br />

nachhaltig beeinflussen und ändern.<br />

Was tun Sie zum Ausgleich für Ihre eigene<br />

Gesundheit?<br />

Ich beschäftige mich mit der Frage, wie<br />

durch basisches Aktivwasser und durch<br />

ätherische Öle ein Stressausgleich herbeigeführt,<br />

das Wohlbefinden erhöht<br />

und das körperliche, geistige und seelische<br />

Gleichgewicht erreicht werden<br />

kann. Nur wenn der innere Ausgleich geschaffen<br />

wird, ist es möglich, nachhaltig<br />

erfolgreich zu gestalten.<br />

Foto: UK Aachen<br />

Die Deutsche KlinikUnion (DKU) hat sich<br />

für die IT-Konzepte der RZV entschieden.<br />

Ausschlaggebend für die Entscheidung war<br />

das überzeugende Outsourcing-Angebot<br />

des Volmarsteiner IT-Dienstleisters. Neben<br />

der zentralen Bereitstellung der betriebswirtschaftlichen<br />

Komponenten von<br />

SAP ERP, des Patientenmanagements SAP<br />

IS-H sowie der Personalabrechnung, nutzt<br />

die DKU zukünftig auch die hochmoderne<br />

Infrastruktur der RZV-Rechenzentren.<br />

Über die Deutsche Klinikunion<br />

GmbH<br />

Die DKU ist ein inhabergeführter privater<br />

Krankenhausträger. Zusammen mit ihrer<br />

Schwestergesellschaft, der Deutsche KlinikManagement<br />

GmbH, verantwortet die<br />

Gruppe 12 medizinische Einrichtungen,<br />

davon fünf Akutkrankenhäuser. Hauptfokus<br />

ist die Übernahme und/oder der Betrieb<br />

von Akut- und Rehakliniken sowie stationärer<br />

Betreuungseinrichtungen mit einem<br />

qualitativ hochwertigen medizinischen<br />

Leistungsspektrum.<br />

Über die RZV GmbH<br />

Moderner IT-Dienstleister. 650 Einrichtungen<br />

aus dem Gesundheitswesen schätzen<br />

sie als kompetenten Ansprechpartner im<br />

gesamten IT-Umfeld und hochmodernen<br />

Rechenzentrumsbetreiber. Das Portfolio<br />

beinhaltet sämtliche SAP-Lösungen für das<br />

Gesundheitswesen im Zusammenspiel mit<br />

dem klinischen System MCC der Meierhofer<br />

AG, ein SAP-qualifiziertes Klientenmanagement<br />

für soziale Einrichtungen sowie<br />

ein innovatives Personalwirtschaftssystem<br />

mit KIDICAP.<br />

Nach Informationen der RZV GmbH<br />

80 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

INTERSYSTEMS<br />

Ein Jahrzehnt Expertise in vernetzter Gesundheit<br />

IT<br />

Das Fazit der conhIT lautet: Vernetzung ist der<br />

Schlüssel für hochwertige und finanzierbare Gesundheitsversorgung<br />

von morgen. Die InterSystems<br />

GmbH bringt ihre Erfahrungen aus lokalen,<br />

regionalen, nationalen und auch internationalen<br />

Gesundheitsprojekten mit ein.<br />

IT ist ein schnelllebiges Geschäft. Umso bemerkenswerter<br />

ist da die Tatsache, dass es gerade<br />

in der Gesundheits-IT eine Reihe von Unternehmen<br />

wie Intersystems gibt, die seit mehr als<br />

30 Jahren kontinuierlich und erfolgreich die<br />

Gesundheitsinformatik vorantreiben. Dabei<br />

hat sich der Fokus im Laufe der Zeit von fachspezifischen<br />

Anwendungen hin zur Vernetzung<br />

von Applikationen und Regionen verlagert. Neuerdings<br />

kommt darüber hinaus noch die Analyse<br />

medizinischer Daten hinzu.<br />

Wie dominant das Thema derzeit ist, zeigt die<br />

Tatsache, dass der bvitg, wie auf der conhIT<br />

formuliert, Vernetzung als eines der zentralen<br />

Themen seines Berliner Branchenevents<br />

für die kommenden Jahre sieht. Auch Thomas<br />

Ilka, Staatssekretär im Bundesministerium für<br />

Gesundheit, griff in seiner Eingangsrede das<br />

Thema auf. Die im Juli erscheinende Studie des<br />

Ministeriums unter dem Motto „Lösung der Interoperabilitätsherausforderungen“<br />

soll dazu<br />

beitragen, dass „unterschiedliche Systeme eine<br />

Sprache sprechen, sich zumindest verstehen“.<br />

Für Thomas Leitner, Regional Managing Director<br />

Europe Central & North, ist das längst gelebte<br />

Wirklichkeit. „Die Integration von Abteilungssystemen<br />

mit der Abrechnung und dem Controlling<br />

ist in deutschen Krankenhäusern heute schon<br />

Standard. Der logische nächste Schritt bei der<br />

Optimierung der internen Abläufe ist nun, Systeme<br />

wie Intersystems Ensemble zu nutzen, um<br />

das Sammeln und Aufbereiten von Daten zu automatisieren,<br />

Prozesse weniger fehleranfällig zu<br />

machen und somit den Mitarbeitern mehr Zeit<br />

für ihre eigentliche Aufgabe, die Versorgung ihrer<br />

Patienten, zu geben.“<br />

Fotos: Intersystems<br />

Zudem wären Krankenhäuser und Klinikverbünde<br />

mit Ensemble perfekt aufgestellt, um<br />

Vorteile aus regionalen Vernetzungsprojekten<br />

zu ziehen. „Intersystems hat im letzten Jahrzehnt<br />

bewiesen, dass unsere Technologie sich<br />

hervorragend für überregionale Vernetzung im<br />

Gesundheitswesen eignet“, sagt Leitner. „Wir<br />

waren in der Lage, jedwede Anforderung der<br />

Mediziner erfolgreich umzusetzen, egal ob es<br />

sich bei dem Modell um einen zentralistischen<br />

Ansatz wie in Chile handelt oder um extrem dezentrale<br />

Strukturen wie in Schweden und Dänemark.<br />

Intersystems HealthShare ist in der Lage,<br />

die gestellten Anforderungen an Performance<br />

und Datensicherheit genauso zu erfüllen wie<br />

Wünsche nach Notfallinformationen oder Patientenportalen.“<br />

In solchen Szenarien eröffnen sich Medizinern,<br />

Forschern und der Politik zudem neue, proaktive<br />

Möglichkeiten der Behandlung und Kostensenkung.<br />

Active Analytics erlaubt es, die Daten,<br />

die bislang nur zwischen Anwendungen ausgetauscht<br />

wurden, nach Informationen und Mustern<br />

zu durchsuchen. Das geht gleichermaßen<br />

in Bezug auf die lokale Optimierung der Abläufe<br />

wie bei der Erkennung überregionaler Ereignisse,<br />

wie sich anbahnender Grippewellen. Allen<br />

Beteiligten eröffnen sich neue Optionen, wenn<br />

nicht nur strukturierte, sondern vermehrt auch<br />

unstrukturierte Daten zu Analysen hinzugezogen<br />

werden können.<br />

Interoperabilität? Natürlich!:<br />

Thomas Leitner, Regional Managing<br />

Director Europe Central &<br />

North, mahnt an, dass die<br />

deutschen Krankenhäuser noch<br />

immer nicht in der Lage sind, Erkenntnisse<br />

aus dem vorhandenen<br />

Datenmaterial zur Optimierung<br />

der eigenen Prozesse zu nutzen.<br />

Intersystems GmbH<br />

Hilpertstr. 20 a<br />

64295 Darmstadt<br />

info@InterSystems.de<br />

www.lnterSystems. de<br />

Tel.: +49 (0)6151/1747-0<br />

Fax: +49 (0)6151/1747-11<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 81


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

IT<br />

MÄRZ INTERNETWORK SERVICES<br />

Qualitätssteigerung durch Mobilität<br />

Städtisches Klinikum Brandenburg:<br />

Mobile Visitenwagen als<br />

wichtige Bausteine für effiziente,<br />

schlanke und transparente Prozesse<br />

auf der Station.<br />

Verantwortlichkeiten liegen in<br />

der Pflege: Pflegedirektor Lutz<br />

Pelchen, brachte die Visitewagen<br />

auf den Weg.<br />

„Das Städtische Klinikum Brandenburg gewährleistet<br />

den Bürgern der Region eine Versorgung<br />

in hoher Qualität, was aber eine hohe Anforderung<br />

an die Qualität der Arbeit bedingt. Diesen<br />

Anspruch untermauern wir durch eine ISO-<br />

Zertifizierung des gesamten Unternehmens,<br />

die wir seit 2009 als einziges Krankenhaus im<br />

Land Brandenburg besitzen“, umreißt Pflegedirektor<br />

Lutz Pelchen das Selbstverständnis<br />

seines Hauses. Um eine effiziente Behandlung<br />

und Pflege zu erreichen, unterliegen alle organisatorischen<br />

Abläufe einem kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess. Ergebnis: Das Städtische<br />

Klinikum Brandenburg kann auf sinkende<br />

Verweildauern verweisen. „Voraussetzung sind<br />

schnelle, schlanke und transparente Prozesse.<br />

Ein wichtiger Baustein in den bettenführenden<br />

Bereichen ist dafür die IT-unterstützte Visite.<br />

Mit den mobilen Visitenwagen von März bringen<br />

wir die Informationen ans Patientenbett. Unsere<br />

Ärzte und Pflegekräfte können vor Ort ohne Wissensverlust<br />

auf alle Daten zugreifen und direkt<br />

im System dokumentieren. Nicht zuletzt ist es<br />

dadurch möglich, den Patienten aktiv in den Diagnose-<br />

und Behandlungsprozess einzubinden“,<br />

fasst Pelchen die Vorteile der Lösung zusammen.<br />

Das 466-Betten-Haus in Brandenburg an der Havel,<br />

in dem jährlich knapp 25.000 Patienten stationär<br />

versorgt werden, hat 2010 nach Einführung<br />

eines Krankenhaus-Informationssystems (KIS)<br />

mit der elektronischen Pflegedokumentation<br />

begonnen. Ein Jahr später folgte dann die mobile<br />

Visite. „Wir können seitdem patientennahe<br />

Prozesse und Abläufe von Diagnostik und Therapie,<br />

aber auch Services wie die elektronische<br />

Menüerfassung am Patientenbett vornehmen.<br />

Die Folge: eine erhebliche Qualitätssteigerung<br />

gegenüber den herkömmlichen Prozessen“, ist<br />

sich der Pflegedirektor sicher: Doppelerfassungen,<br />

wie vom Papier ins IT-System, werden konsequent<br />

vermieden. Heute sind alle bettenführenden<br />

Bereiche mit Visitenwagen ausgestattet.<br />

Aufbau der Infrastruktur mit professioneller<br />

Unterstützung<br />

Erste, dürftige, Erfahrungen mit der nötigen<br />

WLAN-Infrastruktur hat das Haus bereits 2003<br />

gesammelt. 2011 nahm man einen neuen Anlauf.<br />

„Wir haben uns dann der fachkundigen Unterstützung<br />

von März bedient und auf allen Stationen<br />

ein leistungsfähiges WLAN aufgebaut, mit<br />

dessen Stabilität und Geschwindigkeit wir sehr<br />

zufrieden sind“, bilanziert Pelchen.<br />

Nach der Infrastruktur kamen die Visitenwagen,<br />

für die der Pflegedienst die Vorgaben machte.<br />

„Die Wagen sollten mehr als nur Wagen sein. Sie<br />

sollten flexible, mobile Arbeitsplätze sein. Dazu<br />

mussten sie höhenverstellbar sein, um sowohl<br />

im Stehen als auch im Sitzen daran arbeiten zu<br />

können. Um die Wagen auch in den Patientenzimmern<br />

einsetzen zu können, darf der Wendekreis<br />

nicht zu groß sein“, beschreibt der Pflegedirektor<br />

zwei wesentliche Auswahlkriterien.<br />

Flexibilität und Wendigkeit gaben den Ausschlag.<br />

Was waren nun die ausschlaggebenden<br />

Halle 15<br />

Stand G60<br />

82 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

IT<br />

Thema Medienarbeit<br />

171714_MAERZ INTERNETWORK<br />

> Produktwelt<br />

Redakteur: cd<br />

<br />

Medienearbeit 2/1 Beispiele Seite für seine Qualitätsthese 4c findet mit er viele. 7.000 Zeichen<br />

und drei Bildern, und dem Patienten direkt redaktionelle erläutern. Andersrum Text<br />

So können Ärzte während der Visite Laborbefunde,<br />

Röntgenbilder oder andere Werte aufrufen<br />

halten Pflegekräfte unmittelbar nach Erhebung<br />

Vitalwerte und verordnete Medikationen im System<br />

fest. Das spart Zeit, minimiert das Risiko<br />

<br />

von Übertragungsfehlern und gewährleistet die<br />

Vollständigkeit der Dokumentation. Durch die direkte<br />

Eingabe vor! des Pflege-Assessments stehen<br />

Text/Bilder/... liegen<br />

<br />

Argumente für März und seine Hosp.IT-Visitenwagen?<br />

„Entscheidend waren wirklich die flexible<br />

Verwendung als Steh- und Sitzarbeitsplatz<br />

sowie die Wendigkeit. Hinzu kommt, dass März<br />

ein etabliertes Unternehmen ist und grundsätzlich<br />

verlässliche Lösungen mit einer sehr guten<br />

Qualität anbietet. Eine kompetente, engmaschige<br />

Betreuung rundet das positive Bild ab“, blickt<br />

Pelchen auf den Auswahlprozess zurück.<br />

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit, die sich<br />

in den Worten des Pflegedirektors widerspiegelt,<br />

setzt sich auch in der täglichen Praxis fort. Gemeinsam<br />

wurde die Ausstattung der Visitenwagen<br />

festgelegt, gemeinsam auch die weiteren<br />

171714<br />

technischen Voraussetzungen geschaffen. So<br />

wurde beispielsweise sichergestellt, dass der<br />

Client die entsprechenden Rahmenbedingungen<br />

und technischen Erfordernisse mitbringt, die für<br />

einen reibungslosen Betrieb nötig sind.<br />

Investitionen amortisieren sich durch Prozessverbesserungen<br />

Heute sind im Klinikum Brandenburg 25 Visitenwagen<br />

von März im Einsatz. Sie sind so etabliert,<br />

dass sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte regelmäßig<br />

und gerne damit arbeiten. „Beide haben sehr<br />

schnell festgestellt, dass die mobile Lösung den<br />

Behandlungsprozess sehr nahe am Patienten<br />

begleitet und die Dokumentation in den pflegerischen<br />

und ärztlichen Alltag integriert“, so Pelchen,<br />

der unterstreicht, dass die digitale Visite<br />

vielfältige Vorteile bietet und letztendlich die<br />

Qualität der Versorgung von Patienten steigert.<br />

die Ergebnisse sofort allen Beteiligten online zur<br />

Verfügung. „Wir suchen grundsätzlich den Kontakt<br />

zum Patienten und können ihn nun dank der<br />

mobilen Visite besser in den Therapieverlauf einbinden.<br />

Das erachte ich auch für ihn als großen<br />

Gewinn“, ist sich Pelchen sicher.<br />

Für das Städtische Klinikum Brandenburg stellen<br />

die Investitionen in Infrastruktur und Technik<br />

eine Investition in die Zukunft dar. „Die Kosten<br />

amortisieren sich nicht aus sich selbst heraus,<br />

deshalb darf IT grundsätzlich kein Selbstzweck<br />

sein. Zum einen können wir aber die etablierte<br />

Struktur auch für andere Anwendungen nutzen,<br />

zum anderen sparen wir durch Prozessverbesserungen<br />

effektiv Geld ein. Voraussetzung dafür<br />

sind die Hosp.IT-Visitenwagen, die aufgrund ihrer<br />

Flexibilität und Wendigkeit sehr schnell eine<br />

hohe Akzeptanz genossen haben. Sie erleichtern<br />

den Mitarbeitern die Arbeit im hektischen Klinikbetrieb<br />

und sind so tief integriert, dass sie nicht<br />

mehr wegzudenken sind“, fasst Pflegedirektor<br />

Lutz Pelchen seine Erfahrungen mit März und<br />

der neuen Lösung zusammen.<br />

Mobil am Patientenbett: Durch<br />

die flexiblen und höhenverstellbaren<br />

Visitenwagen haben das<br />

Pflegepersonal und die Ärzte auf<br />

der Station nicht nur mehr Möglichkeiten<br />

am Patientenbett, sie<br />

haben auch extra Arbeitsplätze<br />

dazugewonnen.<br />

März Internetwork Services AG<br />

Heinz-Bäcker-Straße 9<br />

45356 Essen<br />

www.maerz-network.de<br />

info@maerz-network.de<br />

Tel: +49(0)201/872 44-0<br />

Fax: +49(0) 01/872 44-99<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 83


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Foto: privat<br />

Foto: Bode Science Center<br />

Frank Martin Brunkhorst: Der Chefhygieniker<br />

im UK Jena hat eine klinikeigene Surveillance-<br />

Studie ins Leben gerufen.<br />

Günter Kampf: Die Empfehlungen zur Händedesinfektion<br />

müssen konkreter werden,<br />

fordert der Greifswalder Hygiene-Arzt.<br />

KRANKENHAUSHYGIENIKER<br />

Die neuen Helden<br />

Einst zählten sie zur Pflichtbelegschaft: notwendig, aber wenig aufregend. Heute stehen Krankenhaushygieniker<br />

in der ersten Reihe und sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für Kliniken.<br />

Auch wenn es unter den Krankenhaushygienikern<br />

noch keinen<br />

Star wie Christiaan Barnard<br />

oder Roland Hetzer gibt: Sie sind dabei,<br />

die Herzspezialisten in puncto<br />

öffentliche Aufmerksamkeit zu übertreffen.<br />

Dieses Jahr scheinen die Hygieniker<br />

in den Publikumsmedien die am<br />

häufigsten zitierten Fachärzte zu sein.<br />

Die „Süddeutsche“ und die „Zeit“<br />

haben Krankenhaushygienikern sogar<br />

ganze Seiten eingeräumt und die<br />

Skandale im Klinikum Bremen-Mitte<br />

und in der Charité wiederholt Revue<br />

passieren lassen. Auch die Klinikleitungen<br />

entdecken den Wert der Hygienefachärzte<br />

gerade wieder – nachdem<br />

in den vergangenen Jahren deren<br />

Lehrstühle massiv abgebaut wurden.<br />

Das immer häufigere Auftreten<br />

von gefährlichen, multi- oder panresistenten<br />

Krankenhaukeimen lässt<br />

sie nicht kalt: Weil es am Image nagt<br />

und Hygieneprobleme der Leitung im<br />

schlimmsten Fall den Posten kosten<br />

können – wie Diethelm Hansen, der<br />

wegen des Skandals in Bremen vom<br />

Dienst suspendiert wurde.<br />

In der Uniklinik Hamburg-Eppendorf<br />

(UKE) gibt es jetzt eine Stabsstelle<br />

Hygiene, die direkt dem Vorstand<br />

unterstellt ist und über ein eigenes<br />

Budget verfügt; Helios hat den ehemaligen<br />

Charité-Hygieniker Henning<br />

Rüden aus dem Ruhestand geholt,<br />

der mit seiner freundlichen und engagierten<br />

Art den Konzern sehr glaubwürdig<br />

dastehen lässt; die Zahl der<br />

Kliniken, die sich am Krankenhaus-<br />

Infektions-Surveillance-System (KISS)<br />

des Nationalen Referenzzentrums<br />

des Robert-Koch-Instituts beteiligen,<br />

ist zwischen Januar 2012 und August<br />

dieses Jahres von 1.010 auf 1.403 gestiegen<br />

– das ist ein Anstieg von rund<br />

40 Prozent in eineinhalb Jahren. Einige<br />

Krankenhäuser stoßen sogar<br />

selbst Studien an wie die Uniklinik<br />

Jena: Sie hat eine eigene klinikweite<br />

Surveillance-Studie namens Alert auf<br />

den Weg gebracht hat, um die Rate<br />

der nosokomialen Infekte um 20 Prozent<br />

zu senken. Nicht zuletzt hat auch<br />

die Gesundheit Nord in Bremen ein<br />

Zeichen gesetzt: Die neue Geschäftsführerin<br />

der Holding, Jutta Dernedde,<br />

hat gleich nach ihrem Amtsantritt im<br />

Frühjahr 2012 den Daschner-Schüler<br />

Martin Eikenberg engagiert.<br />

84 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

HYGIENE<br />

<br />

<br />

Dass Hygiene für die Kliniken immer mehr ins Zentrum<br />

rückt, zeigt sich auch auf der Medica: Dort ist sie<br />

„Trendthema“, außerdem ist eine ganze Halle nur für<br />

Produkte der Infektionsprävention reserviert. Aber auch<br />

auf den vielen Hygiene-Kongressen und -Konferenzen der<br />

letzten Monate zeigt sich: Es geht nicht mehr um formale<br />

Fragen zur Hygieneverordnungen – nein, Veranstalter<br />

und Referenten sind in der Praxis angekommen. Krankenhaushygieniker<br />

nehmen die tägliche Patientenbehandlung<br />

unter die Lupe. Dabei fällt ihnen vieles auf: etwa, dass die<br />

Aufforderung, vor und nach jedem Patientenkontakt die<br />

Hände zu desinfizieren, allein nicht reicht. Es ist wenig<br />

sinnvoll, die Händedesinfektion isoliert zu betrachten,<br />

meinte Günter Kampf von der Uniklinik Greifswald und<br />

Direktor des Bode Science Centers auf einer Konferenz in<br />

Berlin. Ärzte und Pflegekräfte müssen wissen, wann genau<br />

etwa beim Legen eines peripheren Venenkatheters zu Desinfektionsmittel<br />

oder zu Handschuhen zu greifen ist. Das<br />

UKE, das zusammen mit Kampf eine Interventionsstudie<br />

Im UKE gibt es jetzt eine Stabsstelle<br />

Hygiene, die über ein eigenes Budget<br />

verfügt und direkt dem Vorstand unterstellt<br />

ist.<br />

zur Händehygiene vorgenommen hat, hält inzwischen eine<br />

Checkliste mit strukturierten Teilschritten für die Mitarbeiter<br />

bereit. Weitere Checklisten für den Umgang mit<br />

Infusionen, dem Zentralen Venenkatheter, dem Port und<br />

dem Legen eines Blasenkatheters sollen folgen. So rückt<br />

die Hygiene immer stärker ins Bewusstsein. Dass Hygiene<br />

keine Nebensache ist, spüren besonders die Stationsleitungen,<br />

denn die Hygiene-Compliance ihrer Mitarbeiter<br />

ist seit Kurzem Bestandteil ihrer Zielvereinbarung. Sie<br />

beginnen zu spüren: Hygiene ist eine wichtige Disziplin.<br />

Und für ein Haus im Zweifel so entscheidend wie eine<br />

renommierte Herzchirurgie.<br />

Kirsten Gaede<br />

Der Miele Vorteil für Klinik und ZSVA:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Infos: 0800 22 44 644<br />

www.miele-professional.de<br />

<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 85


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

HYGIENE<br />

KLINIKUM BREMEN-MITTE<br />

Nach dem Ausbruch ist vor dem Ausbruch<br />

Der Keimskandal im Klinikum Bremen-Mitte beschäftigte monatelang die überregionale Presse<br />

und Fernsehsender. Doch die Krankenhausleitung hat nicht geklagt, sondern gehandelt. Mit Erfolg:<br />

Das Klinikum ist gestärkt aus der Krise hervorgegangen.<br />

von Martin Eikenberg<br />

Ausbrüche mit multiresistenten<br />

Bakterien sind in deutschen<br />

Krankenhäusern keine Seltenheit<br />

mehr. Auch Medien berichten<br />

regelmäßig über solche Geschehnisse<br />

selbst aus angesehenen Universitätskliniken.<br />

Nur selten hält das öffentliche<br />

und mediale Interesse so lange an wie<br />

bei dem Ausbruch in der Kinderklinik<br />

im Klinikum Bremen-Mitte. Über Monate<br />

wurde über den aktuellen Stand<br />

detailliert berichtet und später über<br />

den eigens für den Ausbruch eingerichteten<br />

Untersuchungsausschuss „Krankenhauskeime“.<br />

Diese öffentliche Aufarbeitung bot<br />

trotz enormer Behinderungen der<br />

täglichen Aufgaben eine besondere<br />

Chance, das Ausbruchsgeschehen<br />

offen auszuarbeiten und die hygienerelevanten<br />

Organisationsstrukturen<br />

zu verbessern. Wir erhielten die Möglichkeit,<br />

das Hygienemanagement und<br />

das Risiko- und Krisenmanagement in<br />

unseren Kliniken sorgfältig zu prüfen<br />

und zu optimieren. Im Folgenden sollen<br />

einzelne Aspekte dieser Maßnahmen<br />

kurz skizziert werden.<br />

Ausbruchsmanagement: Das Personal<br />

reagiert jetzt schneller<br />

Frühzeitig das gehäufte Auftreten von<br />

nosokomialen Infektionen zu erkennen,<br />

ist wesentliche Voraussetzung, um das<br />

Ausbruchsgeschehen zu begrenzen.<br />

Je früher Infektionen oder auch nur<br />

das gehäufte Auftreten bestimmter<br />

Erreger erkannt werden, desto früher<br />

können die Ursachen gesucht und Sofortmaßnahmen<br />

eingeleitet werden.<br />

Die Etablierung und Bekanntmachung<br />

von Auslöseereignissen für ein Ausbruchsmanagement<br />

und die umgehende<br />

Information an das Hygieneteam<br />

ließen sich in Bremen erfolgreich verbessern<br />

durch umfangreiche Hygiene-<br />

Schulungen in allen Bereichen, insbesondere<br />

bei den Hygienebeauftragten.<br />

Die Sensibilität des medizinischen<br />

Personals konnte so weit gesteigert<br />

werden, dass zum Beispiel in einer unserer<br />

Intensivstationen das Auftreten<br />

von nur zwei Nachweisen von Serratia<br />

marcescens ohne besondere Resistenzen<br />

auffiel, während gleichzeitig ein<br />

Ausbruch mit diesem Erreger aus Berlin<br />

in der Presse berichtet wurde.<br />

Die Aufzeichnungspflicht ist vor Ort<br />

fest verankert<br />

Eine besondere Bedeutung kommt bei<br />

der frühzeitigen Erkennung von Auslöseereignissen<br />

der Aufzeichnungspflicht<br />

von Erregern mit besonderen<br />

Resistenzen und Multiresistenzen<br />

nach Paragraf 23 Infektionsschutzgesetz<br />

(IfSG) zu. Wir haben in Bremen<br />

diese Aufzeichnungspflicht mehrfach<br />

abgesichert und erfassen und bewerten<br />

nun lokal auf den Stationen durch<br />

Foto: Rospek<br />

Martin Eikenberg: Der Daschner-<br />

Schüler ist seit Sommer 2012 Direktor<br />

des Hygiene-Instituts im Klinikum<br />

Bremen-Mitte.<br />

die Hygienebeauftragten die Ärztinnen<br />

und Ärzte. Es gibt außerdem<br />

eine zentrale Erfassung mit weiteren<br />

Erregern in der Abteilung für Krankenhaushygiene.<br />

Darüber hinaus haben<br />

wir die Hygiene-Software Hybase<br />

angeschafft, die es uns zum Beispiel<br />

ermöglicht, abteilungsbezogen diese<br />

Erreger zu beobachten, Tendenzen zu<br />

erkennen und Keim- und Resistenzstatistiken<br />

zu erstellen.<br />

Wir haben uns die Frage gestellt,<br />

ob der Ausbruch rechtzeitig nach<br />

Paragraf 6 (3) an das Gesundheitsamt<br />

gemeldet wurde. Rechtzeitiges<br />

Melden setzt natürlich frühzeitiges<br />

Erkennen voraus. Es ist aber auch<br />

zu ermitteln, ob ein epidemischer<br />

86 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

HYGIENE<br />

Be part of the No. 1!<br />

20 – 23 Nov <strong>2013</strong><br />

Düsseldorf • Germany<br />

www.medica.de<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 87


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Foto: Rospek<br />

HYGIENE<br />

Zusammenhang besteht. Daher<br />

haben wir eingeführt, dass die Abteilung<br />

für Krankenhaushygiene bei allen<br />

Meldungen nach Paragraf 6 IfSG unterrichtet<br />

wird, um unverzüglich das<br />

Ausbruchsmanagement einzuleiten,<br />

gegebenenfalls das Gesundheitsamt zu<br />

kontaktieren oder an die Meldepflicht<br />

zu erinnern. Die Hygieneabteilung wird<br />

sofort in die Ermittlung der epidemischen<br />

Zusammenhänge eingebunden.<br />

Ärztlicher Geschäftsführer ist<br />

Hygieneverantwortlicher<br />

Die ausreichende Ausstattung mit<br />

Hygienefachpersonal ist unbestritten<br />

eine notwendige – wenn auch nicht<br />

hinreichende – Voraussetzung für die<br />

Krankenhaushygiene. Hygienepersonal<br />

ist erforderlich, um aktuelle Anforderungen<br />

bezüglich Infektionserfassung,<br />

Schulungen, Begehungen und anderen<br />

erforderlichen Maßnahmen zur Infektionsprävention<br />

auch tatsächlich erfüllen<br />

Mehr als ein Laborarbeiter: Martin Eikenberg setzt sich regelmäßig mit<br />

den Hygienebeauftragten zusammen und geht häufig auf Station. Das<br />

ist wichtig für die Compliance, die im Hygienemanagement eine ganz<br />

besondere Rolle spielt. „Wenn nur ein Mitarbeiter in seinem Verhalten<br />

vom Hygieneplan abweicht, kann dies zu einer nosokomialen Infektion<br />

mit möglicherweise schweren Folgen führen“, sagt der Hygieniker.<br />

zu können. Eine besondere personelle<br />

Maßnahme war die Etablierung eines<br />

hauptamtlichen ärztlichen Geschäftsführers<br />

als Hygieneverantwortlichen.<br />

Neben zahlreichen weiteren Aufgaben<br />

ist hierdurch auch in Ausbruchsgeschehen<br />

leichter zu gewährleisten, dass die<br />

notwendige Zeit für Fragen der Krankenhaushygiene<br />

zur Verfügung steht.<br />

Die Einstellung von zusätzlichem Hygienefachpersonal<br />

– also Hygienefachkräften<br />

und einem Krankenhaushygieniker<br />

– gemäß der Krinko-Empfehlung<br />

zu den personellen und organisatorischen<br />

Voraussetzungen zur Vermeidung<br />

von nosokomialen Infektionen<br />

erfolgte ebenfalls schnellstmöglich.<br />

Es gibt nun eine eigene<br />

Hygieneweiterbildungsstätte<br />

Da das Angebot an Hygienefachpersonal<br />

auf dem Arbeitsmarkt gering ist,<br />

haben wir eine Weiterbildungsstätte<br />

für Hygienefachkräfte am Klinikum<br />

Bremen-Mitte aufgebaut, die seit<br />

Anfang dieses Jahres erfolgreich den<br />

Betrieb aufgenommen hat und auch<br />

unseren eigenen Hygiene-Nachwuchs<br />

ausbildet. Daneben bilden wir im Rahmen<br />

des Curriculums Krankenhaushygieniker<br />

zukünftige Krankenhaushygieniker<br />

mit aus und wollen künftig die<br />

volle Weiterbildung für den Facharzt<br />

für Hygiene und Umweltmedizin in<br />

unserem Klinikum anbieten, um stets<br />

ausreichend Personal zur Verfügung<br />

zu haben.<br />

Das Hygienefachpersonal benötigt Ansprechpartner<br />

auf den Stationen und in<br />

den Funktionsabteilungen. Wir haben<br />

daher in allen Kliniken und Funktionsbereichen<br />

Hygienebeauftragte in der<br />

Pflege und im ärztlichen Dienst bestellt<br />

und entsprechend qualifiziert, um diese<br />

wichtige Unterstützung bei der Etablierung<br />

und Umsetzung krankenhaushygienischer<br />

Maßnahmen zu leisten.<br />

Hygienepläne müssen engmaschig<br />

überarbeitet werden<br />

Die Fortschreibung von Hygieneplänen<br />

ist eine Notwendigkeit, um den aktuellen<br />

Stand der Wissenschaft bei den<br />

88 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

POLITIK<br />

Die saubere Lösung<br />

Maßnahmen zu Infektionsprävention zu verwirklichen. Auch<br />

die Erstellung und Aktualisierung von Hygieneplänen ist eine<br />

Pflicht, die sich aus Paragraf 23 IfSG ergibt. Wir überarbeiten<br />

unsere Hygienepläne engmaschig und permanent.<br />

Umgang mit Desinfektionsmittel-Tuch-Eimer-Systemen<br />

verbessert<br />

Maßnahmen zur Reinigung und Desinfektion waren wesentliche<br />

Kritikpunkte in der öffentlichen Berichterstattung.<br />

Wir haben für diese Maßnahmen unsere Verfahrensanweisungen<br />

komplett überarbeitet und das Personal<br />

intensiv geschult. Analysen des Ausbruchs ergaben darüber<br />

hinaus Schwachstellen im Desinfektionsmanagement bei<br />

der Nutzung von Desinfektionsmittel-Tuch-Eimer-Systemen.<br />

Unsere Erkenntnisse und Sofortmaßnahmen hierzu<br />

wurden später auch von der Desinfektionsmittel-Kommission<br />

des Verbunds für angewandte Hygiene (VAH) in<br />

Empfehlungen veröffentlicht. Zudem setzen wir bei routinemäßigen<br />

Flächendesinfektionen keine quartären Ammoniumverbindungen<br />

(QAV) mehr ein.<br />

Wer vom Hygieneplan abweicht, muss gemeldet werden<br />

Festgelegte Hygienemaßnahmen sind nur sinnvoll, wenn sie<br />

auch befolgt werden können. Wir prüfen die Umsetzbarkeit<br />

„ Ausbruchsanalysen ergaben bei der<br />

Nutzung von Desinfektionsmittel-<br />

Tuch-Eimer-Systemen Schwachstellen.“<br />

deshalb gemeinsam mit allen Mitarbeitern bei der Erstellung<br />

der Hygienepläne. Die Compliance bei der Umsetzung<br />

ist aber von herausragender Bedeutung, weil bereits eine Abweichung<br />

von nur einem Mitarbeiter zu einer nosokomialen<br />

Infektion mit möglicherweise schweren Folgen führen kann.<br />

Bereits nach früheren Hygieneplänen hatten die Mitarbeiter<br />

das Recht und die Pflicht, Abweichungen vom Hygieneplan<br />

an die Abteilung für Krankenhaushygiene zu berichten.<br />

Hygieneverhalten ist jetzt im CIRS integriert<br />

Nach den Erfahrungen aus dem Ausbruch in der Kinderklinik<br />

wurde das Meldesystem durch die Berichtspflicht<br />

des Krankenhaushygienikers erweitert, über<br />

diese Abweichungen auch die Geschäftsführer als Hygieneverantwortliche<br />

zu informieren, damit sie in ihrem<br />

Verantwortungsbereich Maßnahmen ergreifen können<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 89<br />

33


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

HYGIENE<br />

beziehungsweise notwendige Korrekturen<br />

vornehmen können. Auch im<br />

Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses<br />

„Krankenhauskeime“<br />

wurde dieses Vorgehen empfohlen,<br />

das sich bisher sehr gut bewährt hat.<br />

Weil wir die Hygienemaßnahmen für<br />

unsere Patienten und Mitarbeiter als<br />

sicherheitsrelevant ansehen, haben wir<br />

der Krankenhaushygiene einen eigenen<br />

Bereich in unserem CIRS (Critical Incident<br />

Reporting and Reacting) eingerichtet<br />

mit der Möglichkeit, nicht<br />

umgesetzte empfohlene Hygienemaßnahmen<br />

anonym zu melden und tätig<br />

zu werden. Zusammenfassend können<br />

wir feststellen, dass Investitionen<br />

in das Hygienemanagement nicht nur<br />

notwendig sind – sie lohnen sich auch!<br />

Bei uns haben sie zusätzlich dazu geführt,<br />

dass wir ein krankenhaushygienisch<br />

sicheres Krankenhaus haben, auf<br />

das Patienten vertrauen dürfen.<br />

HINWEIS<br />

Vorsicht, Langfinger! Acht Festnahmen, sieben versuchte Diebstähle und etliche<br />

Platzverweise – das ist die Bilanz der Medica 2012. Am häufigsten schlugen die Ganoven<br />

aber am Düsseldorfer Hauptbahnhof zu. Beliebt waren die Hauptpassage und die<br />

Gleise 15/16 und 17/18, wo der Fernverkehr ankommt.<br />

Veranstaltungstipp<br />

Quelle: Bundespolizei<br />

Foto: Fotolia (Ammentorp)<br />

<strong>MEDICA</strong><br />

SPLITTER<br />

Freitag 22.11.<strong>2013</strong> um 15 – 17 Uhr, auf der Bühne des Health IT Forums, Halle 15<br />

Wettstreit der Top-Apps<br />

Acht Medizin-Apps zeigen live, was sie können: Auf der Medica wird zum zweiten Mal<br />

ein Live-App-Circus ausgetragen, der am Ende die „Beste mHealth App“ der Welt kürt.<br />

Anwendungen im Krankenhaus und/oder bei chronischen Krankheiten stehen im Fokus.<br />

Die App-Entwickler mussten sich vorab in einem globalen, online ausgetragenen<br />

Ideenwettbewerb qualifizieren. Nach dem Live-Event lädt das Health IT Forum noch<br />

gemeinsam mit dem benachbarten Wireless Health Pavillion, der ebenfalls im Zeichen<br />

des Wachtumstrends „mHealth“ steht, zum Get-together ein.<br />

AMBULANT<br />

STATIONÄR<br />

• KV-Notfall-/Erste-Hilfe-Scheine<br />

• Ambulante Operationen<br />

(§ 115b SGB V)<br />

• Hochspezialisierte Leistungen<br />

(§ 116b SGB V)<br />

• Hochschulambulanzen<br />

(§ 117 SGB V)<br />

• KV-Ermächtigungen<br />

• Neue Versorgungsformen<br />

(§ 140a SGB V und § 73c SGB V)<br />

• DRG-Kodierung<br />

(§ 108 SGB V und § 30 GewO)<br />

• DRG-Abrechnung<br />

• DRG-Potenzialanalyse<br />

• DRG-Kodierqualitätsüberprüfung<br />

ABRECHNUNGSKONZEPTE<br />

AUS EINER HAND<br />

Wir bieten kundenindividuelle Lösungen für<br />

die gesamten Bereiche der ambulanten und<br />

stationären Krankenhausabrechnung an.<br />

GEMEINSAM BESSER.<br />

90 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.<br />

PVS pria GmbH • Remscheider Str. 16 • 45481 Mülheim • Tel.: 0208 4847-737 • www.pvs-pria.de


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

KALDEWEI<br />

Extrem hygienisch: emaillierte Duschflächen<br />

HYGIENE<br />

Rund 800.000 Patienten infizieren sich jährlich<br />

in deutschen Kliniken mit Krankenhauskeimen,<br />

bis zu 50.000 sterben sogar daran, schätzt die<br />

Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene<br />

(DGKH). Ein Grund ist mangelnde Krankenhaushygiene.<br />

Im Patientenbad besitzen fugenfreie<br />

Duschflächen zum Beispiel klare Vorteile gegenüber<br />

Fliesenduschen. Ein vom Hygieneexperten<br />

Klaus-Dieter Zastrow im Auftrag der<br />

Firma Kaldewei durchgeführter Vergleichstest<br />

bescheinigt emaillierten Duschflächen qualitativ<br />

einwandfreie Ergebnisse: „Die emaillierte<br />

Kaldewei-Duschfläche ließ sich schnell, einfach<br />

und ohne Anstrengung rückstandsfrei reinigen“,<br />

heißt es in seinem Gutachten.<br />

Foto: Kaldewei<br />

Viel hygienischer als Fliesen:<br />

Die fugenfreie Oberfläche von<br />

Kaldewei verbessert die Hygiene<br />

im Patientenbad deutlich.<br />

Fliesen im Duschbereich sind unhygienisch<br />

Für hygienische Patientenbäder ist eine zuverlässige<br />

Reinigung unabdingbar. Zugleich darf<br />

die Reinigung nicht zu aufwendig und kostenintensiv<br />

sein. Experten empfehlen daher, leicht<br />

zu reinigende Materialien einzusetzen. Denn<br />

in den Fliesenfugen können sich Schmutz<br />

und Bakterien leichter festsetzen als auf geschlossenen<br />

Oberflächen. Fliesenduschen sind<br />

schwerer zu reinigen als fugenfreie emaillierte<br />

Duschflächen. Neben dem erhöhten Reinigungsaufwand<br />

birgt die Fuge ein weiteres Risiko:<br />

Sie kann bei häufiger Reinigung brüchig und<br />

porös werden – und zu unerwünschten Durchfeuchtungsschäden<br />

führen. Wirtschaftlich ein<br />

erheblicher, nicht kalkulierter Kostenfaktor für<br />

ein Krankenhaus mit vielen Betten und entsprechend<br />

vielen Bädern.<br />

Klaus-Dieter Zastrow testete die emaillierte<br />

Duschfläche Xetis unter Krankenhausbedingungen<br />

im Vergleich mit einer handelsüblichen<br />

gefliesten Duschfläche. Dabei brachte er eine<br />

Prüfsuspension mit Verunreinigungen und<br />

häufigen nosokomialen Infektionserregern auf<br />

die Duschfläche aus Kaldewei Stahl-Email und<br />

die Fliesendusche auf. Nach dem Antrocknen<br />

wurden die Duschflächen mit Desinfektionsmitteln<br />

(VAH-gelistet) wie im normalen Krankenhausalltag<br />

geputzt. In seinem Prüfbericht<br />

schreibt der renommierte Arzt für Hygiene und<br />

Umweltmedizin: „Die Fliesen ließen sich nur mit<br />

erhöhtem Aufwand reinigen, da für die Fugen<br />

erheblich mehr Zeit aufgewendet werden musste<br />

als für die emaillierte Kaldewei Duschfläche<br />

Xetis.“ Dem gegenüber konnte die emaillierte<br />

Duschfläche von Kaldewei klar überzeugen:<br />

„Sämtliche Verschmutzungen ließen sich leicht<br />

entfernen. Für die Reinigung ist ein sehr geringer<br />

Zeitaufwand erforderlich.“ Damit erfüllt<br />

die emaillierte Duschfläche von Kaldewei laut<br />

Prüfbericht „die Anforderungen der Krankenhaushygiene<br />

und Infektionsprävention in vollem<br />

Umfang“.<br />

Materialgarantie von 30 Jahren<br />

Das Material Kaldewei Stahl-Email gilt weltweit<br />

als Qualitätsmer<strong>kma</strong>l im Bad. Auf der harten,<br />

porenfreien Oberfläche des Kaldewei-Emails<br />

entstehen weder bei der Reinigung noch bei<br />

starker Beanspruchung auch nur kleinste Kratzer.<br />

Die fugenfreie Oberfläche verbessert aber<br />

auch die Hygieneeigenschaften der Duschfläche.<br />

Mit einem passenden Kaldewei Installationssystem<br />

sind die emaillierten Duschflächen<br />

der Qualitätsmarke einfach zu installieren und<br />

gegebenenfalls sogar austauschbar. So erhält<br />

der Kunde bei Kaldewei alles aus einer Hand –<br />

versehen mit einer komfortablen Materialgarantie<br />

von 30 Jahren.<br />

Franz Kaldewei GmbH & Co. KG<br />

Postfach 17 61<br />

59206 Ahlen<br />

www.kaldewei.com<br />

info@kaldewei.de<br />

Tel. +49 (0)2382/785-0<br />

Fax +49 (0)2382/785-200<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 91


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Foto: Ascuro_adicare <strong>2013</strong><br />

EDITORIAL<br />

Die Hersteller lassen sich ungewöhnlich viel einfallen: Das müssen<br />

sie auch, denn es gibt immer mehr Menschen mit massivem Übergewicht,<br />

auch werden die Patienten immer älter.<br />

OP-Hocker, XXL-Betten, Patienten-TV<br />

Fast 400 Aussteller bieten in diesem Jahr auf der Medica Produkte und Dienstleistungen zur Einrichtung<br />

und Ausstattung von Krankenhäusern an.<br />

Rollhocker für den OP; Andockwagen<br />

für den innerklinischen<br />

Notfalltransport; Sichtschutz-<br />

Systeme zur Wahrung der Intimsphäre<br />

von kranken und pflegebedürftigen<br />

Menschen; Gerätewagen für die<br />

Unterbringung medizinischer oder<br />

elektronischer Geräte; Überkopfbeleuchtung<br />

für Krankenbetten; elektromotorisch<br />

verstellbare Untersuchungsstühle<br />

für die Gynäkologie;<br />

Touchpad- und Trackball-Tastaturen<br />

für die professionelle Dateneingabe –<br />

und schließlich komfortable Multimedialösungen<br />

am Krankenbett für die<br />

bestmögliche Unterhaltung für den<br />

Patienten, mit Internet, Telefon und<br />

TV via modernsten Touch-Screen<br />

Flachbildschirmen: Auch in diesem<br />

Jahr ist auf der Medica das Angebot<br />

an Produkten und Lösungen für die<br />

Ausstattung und Einrichtung von<br />

Krankenhäusern riesengroß.<br />

Nach Angaben des Veranstalters werden<br />

allein in diesem Sektor 386 Aussteller<br />

mit 674 Produkten unterwegs<br />

sein. Besucher finden die Anbieter im<br />

Bereich der Hallen 9 bis 14. Konzentriert<br />

angesiedelt sind Unternehmen,<br />

die Krankenhausausstattung anbieten,<br />

auf einem eigenen Areal in Halle 14,<br />

direkt am Messeeingang Ost.<br />

Traditionell stark vertreten sind die<br />

Anbieter in der Kategorie „Kranken-<br />

und Pflegebetten“: 38 sind es<br />

laut Veranstalter in diesem Jahr. Die<br />

Wissner-Bosserhoff GmbH aus Wickede/Ruhr<br />

zum Beispiel präsentiert<br />

ihr neues Intensivbett Multicare mit<br />

automatischer lateraler Schwenkung<br />

bis 30 Grad beidseitig und C-Bogen-<br />

Tauglichkeit. Der Stretcher „Mobilo“<br />

aus dem Hause Stiegelmeyer, Herford,<br />

macht es Krankenhäusern möglich,<br />

Tagespatienten professionell, aber<br />

eben auch günstig unterzubringen<br />

– und nicht durch unnötige Bettenaufbereitung<br />

Geld zu verschwenden.<br />

Die Liege ermöglicht einen sicheren<br />

Transport, eine optimale Versorgung<br />

und bietet dem Patienten Erholung<br />

ohne Umlagerung. Die Hill-Rom<br />

GmbH Witten schließlich stellt unter<br />

der Marke „Excel-Care ES“ ein Spezialbett<br />

vor: Übergewichtige Patienten<br />

sollen sich wohlfühlen können; für<br />

Pflegemitarbeiter soll der Umgang mit<br />

XXL-Patienten leichter sein.<br />

Zahlreiche Hersteller und Anbieter<br />

von Krankenhausinventar reagieren<br />

inzwischen verstärkt auch auf die<br />

Herausforderungen, die eine veränderte<br />

Patientenschaft mit sich bringt:<br />

auf die Tatsache etwa, dass die Zahl<br />

von massiv adipösen Patienten in auffälliger<br />

Weise wächst und dass diese<br />

das Krankenhauspersonal schnell an<br />

92 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

sein Limit bringen können. Auf der<br />

Medica wird unter anderem eine neue<br />

Untersuchungsliege für übergewichtige<br />

Patienten zu sehen sein – mit einer<br />

garantiert sicheren Arbeitslast von bis<br />

zu 300 Kilogramm.<br />

Angeboten werden auch Gleitmatten,<br />

Transferlaken, Aufricht- und Hebehilfen<br />

und andere Produkte zur Versorgung<br />

von XXL-Patienten. Und:<br />

mobile Lifter, die es dem Pflegepersonal<br />

ermöglichen, schwere Patienten<br />

nach einem Sturz wieder aufzurichten,<br />

ohne die eigene Gesundheit in Raten<br />

zu schädigen.<br />

Mit den Herausforderungen des demografischen<br />

Wandels für die Ausstattung<br />

von Krankenhäusern beschäftigt<br />

sich auch unser Expertengespräch<br />

direkt im Anschluss an dieses Editorial.<br />

Die aus Prag stammende und in<br />

einem Leipziger Büro tätige Architektin<br />

Šárka Voříšková hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, neue Perspektiven<br />

und Standards für die barrierefreie<br />

Ausgestaltung von öffentlichen Gebäuden<br />

zu entwickeln. In Krankenhäusern,<br />

so stellt sie fest, sei für motorisch<br />

eingeschränkte Patienten oder<br />

Besucher einiges getan worden. Doch<br />

in einer alternden Gesellschaft sieht sie<br />

die Kliniken zudem mit der Herausforderung<br />

konfrontiert, sich auch auf<br />

Menschen mit sensorischen oder kognitiven<br />

Einschränkungen einzustellen.<br />

Dabei gelte es, auch scheinbar banale<br />

Dinge nicht zu übersehen: Bei ihren<br />

Rundgängen durch Krankenhäuser<br />

sind ihr – in unergonomischer Höhe<br />

montierte – Türklinken aufgefallen.<br />

Oder Türstöcke, die schlicht zu schmal<br />

sind, um sie mit einem Rollator<br />

komplikationslos zu passieren.<br />

Adalbert Zehnder<br />

Veranstaltungstipps<br />

Donnerstag, 21.11.<strong>2013</strong>:<br />

9.30 bis 13.30 Uhr, Raum M, CCD-Ost:<br />

Vortragsveranstaltung der Architekten<br />

für Krankenhausbau und Gesundheitswesen<br />

im BDA (AKG): Innovative internationale<br />

Krankenhauskonzepte<br />

12 bis 13 Uhr, Medica Tech Forum,<br />

Halle 12/E 63:<br />

Vortragsblock „Light for Life“:<br />

Biologische Wirkung des Lichts auf<br />

den Menschen<br />

Biodynamische Lichtanwendungen<br />

für Menschen im Alter<br />

Richtiges Licht im Krankenhaus<br />

16.30 bis 17 Uhr, Medica Tech Forum:<br />

Lichtrufsysteme: Made in Germany<br />

und mehr als bunte Lämpchen<br />

EINRICHTUNG & AUSSTATTUNG<br />

Reinigungs- und Desinfektionsautomaten<br />

Sichere Hygiene<br />

für die Welt<br />

<strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

20.11.- 23.11.<strong>2013</strong><br />

Sieger beim DISCHER Technik GmbH<br />

Fuhr 4-6 · 42781 Haan<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> in Düsseldorf<br />

Großen Preis<br />

93<br />

Halle12, Stand D19 des Mittelstandes Tel. 0 21 04 / 23 36-0 · www.discher.de


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

EINRICHTUNG & AUSSTATTUNG<br />

BARRIEREFREIES KRANKENHAUS<br />

Mehr als das Behinderten-WC<br />

Für Menschen mit motorischen Einschränkungen haben Krankenhäuser eine Menge getan. Die alternde<br />

Gesellschaft verlangt aber nach weiterreichenden baulichen Antworten. Ein Gespräch darüber mit einer<br />

Architektin und Forscherin, die sich das barrierefreie Gebäude zur Aufgabe gemacht hat.<br />

Interview mit Šárka Voříšková<br />

Sie führen das ungewöhnliche Prädikat<br />

einer „DIN-geprüften Fachplanerin<br />

für barrierefreies Bauen“. Das<br />

klingt ja spannend. Wie wird man so<br />

etwas?<br />

„DIN-geprüfte Fachplaner/-in für barrierefreies<br />

Bauen“ wird man, wenn<br />

man bei DIN CERTCO eine Prüfung<br />

zu Kenntnissen des Themenbereichs<br />

ablegt. Da ich mich bereits viele Jahre<br />

in Praxis, Lehre und Forschung mit der<br />

Thematik beschäftigt hatte, sollte es<br />

nur eine Formalität sein. Aufgeregt war<br />

ich trotzdem wie früher im Studium.<br />

Wie sieht es aus mit der Barrierefreiheit<br />

in öffentlichen Gebäuden? Können<br />

Sie signifikante Veränderungen<br />

oder Fortschritte feststellen? Oder<br />

müssen sich Leute mit Mobilitätseinschränkungen<br />

weiterhin gedulden?<br />

Das Thema ist hochaktuell. Die Notwendigkeit,<br />

barrierefrei zu bauen und<br />

umzubauen ist zum Standard geworden.<br />

Die Frage ist jetzt, mit welchem<br />

Sachverstand die Vorgaben umgesetzt<br />

werden. Barrierefreiheit bedeutet<br />

nicht, ein „Behinderten-WC“ einzubauen.<br />

Sie fängt bei der Wegeführung<br />

ins Gebäude an, bei der Ausbildung<br />

der Sitzgelegenheiten im Foyer und<br />

beinhaltet beispielsweise akustische<br />

Maßnahmen und die Integration kontrastreicher<br />

Gestaltung in das Material-<br />

und Farbkonzept. Barrierefreiheit<br />

ist ein fester Bestandteil der Architektur<br />

und der Freiraumplanung und ist<br />

kreativ umzusetzen. Barrierefreiheit<br />

Šárka Voříšková: Seit über zehn<br />

Jahren beschäftigt sich die aus Prag<br />

stammende Architektin mit dem Thema<br />

barrierefreies Planen und Bauen.<br />

Bei „Universal-Raum“, einem Institut<br />

für evidenzbasierte Architektur im<br />

Gesundheitswesen in Dresden, leitet<br />

sie den entsprechenden Fachbereich.<br />

In der Planungspraxis ist sie im Büro<br />

„Raumleipzig Architekten“ tätig. An<br />

der TU Dresden und der TU Prag arbeitet<br />

sie in der Grundlagenforschung<br />

sowie im Praxistransfer. Aktuell leitet<br />

Šárka Voříšková ein Forschungsprojekt<br />

im Auftrag des Bundesinstituts<br />

für Bau-, Stadt- und Raumforschung.<br />

Dessen Ziel ist es, für Deutschland<br />

einen Leitfaden für barrierefreies<br />

Bauen zu entwickeln.<br />

Foto: privat<br />

hat viele Facetten, für die meiner Einschätzung<br />

nach viele Beteiligte noch<br />

sensibilisiert werden müssen. Theorie<br />

und gesetzliche Vorgaben in der Praxis<br />

auf den Punkt zu bringen, ist nicht<br />

immer so einfach. Das sehen wir bei<br />

unseren Projekten in meinem Büro<br />

„raumleipzig Architekten“. Schon<br />

aus diesem Grund entstand mit universalRAUM<br />

die Idee, alle für Planer<br />

relevanten Fakten in einem evidenzbasierten<br />

Planungshandbuch und auf einer<br />

frei benutzbaren Internetplattform<br />

zusammenzufassen.<br />

Von Krankenhäusern könnte man erwarten,<br />

dass sie unabhängig von Vorschriften<br />

bei der Barrierefreiheit aktiv<br />

werden und eine Vorbildfunktion einnehmen.<br />

Das liegt in ihrer Natur, aber<br />

auch in ihrem Interesse nach reibungslosen<br />

Betriebsabläufen und zufriedenen<br />

Patienten. Wenn Sie einmal an<br />

Ihre Besuche in Kliniken denken: Was<br />

ist Ihnen aufgefallen? Sind sie Vorbilder?<br />

Oder doch nur Durchschnitt?<br />

Sicherlich sind in Krankenhäusern in<br />

den meisten Fällen die grundlegenden<br />

Voraussetzungen für Menschen mit<br />

motorischen Einschränkungen bereits<br />

geschaffen worden. Eine barrierefreie<br />

Gestaltung für alle, also auch für Menschen<br />

mit sensorischen oder kognitiven<br />

Einschränkungen ist bis jetzt nur selten<br />

konsequent umgesetzt worden. Auf<br />

dem Hintergrund des demografischen<br />

Wandels ist dies jedoch eine unabdingbare<br />

Notwendigkeit.<br />

94 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

An welchen Stellen sehen Sie bei<br />

Krankenhäusern Schwachstellen beziehungsweise<br />

Handlungsbedarf?<br />

Im Baurecht wurden neue Regelungen<br />

geschaffen, die auch für Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens gelten. Es<br />

herrscht jedoch Unsicherheit, ob alle<br />

Vorgaben in Krankenhäusern 1:1 umgesetzt<br />

werden müssen und wie. Wenn<br />

beispielsweise alle Türklinken im<br />

Krankenhaus auf 85 cm Höhe angebracht<br />

werden, bedeutet dies eine große<br />

körperliche Belastung allein schon<br />

für das Personal. Jede Maßnahme<br />

sollte auf ihre Sinnhaftigkeit geprüft<br />

und im konkreten Fall entschieden<br />

werden, zum Beispiel wie viele Zimmer<br />

tatsächlich für Rollstuhlfahrer<br />

vorgehalten werden sollen. Erstaunlich<br />

fi nde ich, wie wenig das Thema der<br />

alternden Gesellschaft bauliche Antworten<br />

findet. Der Rollator scheint zu<br />

einem wichtigen Hilfsmittel für viele<br />

„ Mit einer gut überlegten barrierefreien Gebäudeplanung<br />

kann ich sogar Betriebskosten einsparen.“<br />

Patienten zu werden. Wie eine Tür geplant<br />

werden muss, damit ein Mensch<br />

mit Rollator bequem und sicher die<br />

Tür öffnen kann, ist weitgehend unbekannt.<br />

Die Orientierung im Krankenhaus<br />

wird durch die Gebäudestruktur<br />

beeinflusst. Hier kann die Architektur<br />

einen enormen Beitrag leisten. Wir<br />

haben im letzten Jahr einige Kliniken<br />

bei Planungen verschiedener Baumaßnahmen<br />

beraten. Wir stoßen immer<br />

auf die gleichen Probleme: Wo befindet<br />

sich die Anlaufstelle für Patienten<br />

und Besucher? Wie kompliziert sind<br />

die Wege, die Patienten auf sich nehmen<br />

müssen, um zu ihrer Therapie zu<br />

gelangen? Müssen sie dabei begleitet<br />

werden? Oder ist das Gebäude so klar<br />

baulich strukturiert, dass die Wegeführung<br />

eindeutig ist? Allgemein wird<br />

auf diesem Gebiet wenig untersucht<br />

und evaluiert, die einzige Ausnahme<br />

stellt die Forschung zu Wechselwirkungen<br />

zwischen Architektur und<br />

Menschen mit demenziellen Erkrankungen<br />

dar. Aber wie sinnvoll sind<br />

im Krankenhaus beispielsweise Blindenleitsysteme?<br />

Bis wohin sollen diese<br />

geführt werden? Welche Qualitäten<br />

in der Nutzung bieten Krankenhäuser<br />

Menschen mit auditiven Einschränkungen?<br />

In Ihrem aktuellen Forschungsprojekt<br />

an der TU Dresden erarbeiten Sie im<br />

Auftrag des Bundesinstituts für Bau-,<br />

STRYKER<br />

Prime TC – Patiententransport neu definiert<br />

Das erklärte Ziel von Stryker ist es, mit hochmobilen<br />

Patientenliegen Mitarbeiter zu entlasten<br />

und somit die krankenhausinterne Effizienz zu<br />

steigern. Jetzt setzt das Medizintechnikunternehmen<br />

hier einen weiteren Meilenstein: Der Stryker<br />

Prime TC-Transportstuhl vereint einzigartiges<br />

Design mit bahnbrechender Mobilität. Durch das<br />

Big Wheel®-System wird nicht nur das Schieben<br />

des Patienten erheblich vereinfacht, sondern auch<br />

die Manövrierfähigkeit gesteigert: Die Steuerung<br />

durch enge Korridore und in Räume hinein ist damit<br />

problemlos möglich.<br />

Foto: Stryker<br />

Patientensicherheit im Vordergrund<br />

Ein verlängertes Design der Armlehen ermöglicht<br />

es dem Patienten, sich ohne Hilfe hinzusetzen und<br />

wieder aufzustehen. Die Armlehnen lassen sich<br />

mit einem einfachen Mechanismus nach oben<br />

und aus dem Weg bewegen, um seitliche Patientenumlagerungen<br />

zu ermöglichen. Die Fußplatten<br />

springen automatisch nach oben, sobald der<br />

Patient seine Füße anhebt: So kann verhindert<br />

werden, dass Patienten stolpern oder stürzen. Einen<br />

raffinierten Zusatz bietet die „Swing-Away“-<br />

Funktion: Ein mit dem Fuß bedienbarer Knopf löst<br />

die Fußplatten und lässt sie automatisch zur Seite<br />

schwingen: Nun kann der Patient ohne jegliche<br />

Hindernisse aus dem Stuhl aussteigen.<br />

Stryker GmbH & Co.KG<br />

Dr. -Homer -Stryker-Platz 1<br />

47228 Duisburg<br />

www.stryker.com/primetc<br />

info-duisburg@stryker.com<br />

Tel.: +49 (0)2065/837-0<br />

Fax: +49 (0)2065/837-837<br />

Halle 14<br />

Stand A36<br />

Der Stryker Prime TC-<br />

Transportstuhl wird erstmals<br />

in Deutschland auf<br />

der <strong>MEDICA</strong> in Düsseldorf<br />

vorgestellt.<br />

EINRICHTUNG & AUSSTATTUNG<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 95


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Stadt- und Raumforschung einen<br />

Leitfaden „Barrierefreies Bauen“.<br />

Was soll dieser Leitfaden leisten?<br />

Die Idee ist, die Barrierefreiheit zu einem<br />

festen Bestandteil der Planungsprozesse<br />

zu machen. Das barrierefreie<br />

Planen und Bauen ist ein sehr komplexes<br />

Thema. Schon aus Sicht des Baurechts<br />

bestehen verschiedene Vorgaben,<br />

die nur bei bestimmten Gebäuden<br />

oder Gebäudeteilen gelten. Bei Bauvorhaben<br />

des Bundes wechseln auch die<br />

Zuständigkeiten der Projektbearbeiter,<br />

die Entscheidungen zu Standards<br />

der Barrierefreiheit treffen. Einerseits<br />

müssen die Nutzer des Hauses schon<br />

in einer ganz frühen Projektphase bestimmte<br />

Raumgrößen oder Ausstattungsstandards<br />

festlegen, andererseits<br />

müssen diese Vorgaben bis ins Detail<br />

von Planern umgesetzt werden. Der<br />

Leitfaden strukturiert diese Prozesse<br />

und will alle Beteiligten unterstützen.<br />

Ist dieser Leitfaden auch für Krankenhäuser<br />

von Relevanz?<br />

Der Leitfaden bezieht sich in erster<br />

Linie auf die Bauten des Bundes. Das<br />

heißt, auch auf Krankenhäuser in der<br />

Verwaltung des Bundes, im Neubau<br />

und im Bestand. Ich denke jedoch,<br />

dass die hier beschriebene Vorgehensweise<br />

bei jedem Bauvorhaben und für<br />

jeden Bauherren und Planer eine wertvolle<br />

Hilfe bieten kann.<br />

Ihr Forschungsprojekt ist zwar noch<br />

nicht abgeschlossen. Aber können Sie<br />

uns vielleicht schon etwas über die<br />

Ergebnisse erzählen? Gibt es Dinge,<br />

die sie überrascht haben – positiv<br />

wie negativ?<br />

Die erste Frage, die zur Barrierefreiheit<br />

gestellt wird, richtet sich auf die<br />

Kosten. Bei der Recherche zum Leitfaden<br />

sind wir auf eine Untersuchung<br />

aus der Schweiz gestoßen, die zeigen<br />

will, dass barrierefreies Bauen wesentlich<br />

weniger kostet, als von Bauherren<br />

und sogar Planern angenommen wird.<br />

Unabhängig von dem Leitfaden ist es<br />

mein Anliegen nachzuweisen, wie<br />

gering die Kosten im Verhältnis zum<br />

gesamten Bauvorhaben sind. Gerade<br />

wenn von Anfang an integriert und<br />

sorgfältig geplant wird, können aus<br />

meiner Sicht Mehrkosten fast ausgeschlossen<br />

werden. Im Gesundheitswesen<br />

halte ich diese Frage für besonders<br />

relevant. Ich erlaube mir hier sogar zu<br />

behaupten, dass eine barrierefreie, gut<br />

überlegte und allgemein verständliche<br />

Gebäudeplanung Kosten im Betrieb<br />

der Kliniken einsparen kann.<br />

Interview: Adalbert Zehnder<br />

EINRICHTUNG & AUSSTATTUNG<br />

ADK MODULRAUM<br />

Modulraumlösungen für die Medizin<br />

Hochtechnisierte Gesundheitsimmobilien fix<br />

und fertig schon ab 100 Tagen<br />

Überall, wo kurze Bauzeiten, eine perfekte Bauphysik<br />

oder eine flexible Lösung im Vordergrund<br />

stehen, bieten ADK-Modulräume entscheidende<br />

Vorteile. Die Module sind weder durch Raster,<br />

Bauhöhe oder technische Installationen noch<br />

hinsichtlich der Fassadengestaltung begrenzt.<br />

Die Montage vor Ort erfolgt in wenigen Tagen. Auf<br />

diese Weise können die sonst üblichen Baubelästigungen<br />

fast vollständig vermieden werden.<br />

Bei dem Bau der Modulräume nutzen wir die<br />

Sicherheit und Wetterunabhängigkeit der industriellen<br />

Produktion in eigenen Hallen. Unser integriertes<br />

Qualitätsmanagement und die externe<br />

Güteüberwachung gewährleisten den höchstmöglichen<br />

Stand der Produktion unter Einhaltung<br />

aller nationaler und internationaler Normen.<br />

Foto: ADK Modulraum<br />

Modulraum-Lösungen sind die erste Wahl besonders<br />

für das Gesundheitswesen: OP-Abteilungen,<br />

Labore, Reinräume, Intensiv- oder Bettenstationen<br />

profitieren entscheidend von dieser schnellen<br />

und effizienten Form des modernen Bauens.<br />

Dafür stehen Erfahrung und Kompetenz von ADK-<br />

Modulraum aus weltweit realisierten Projekten.<br />

ADK Modulraum-Lösungen können gekauft, gemietet<br />

oder geleast werden.<br />

St. Elisabeth Krankenhaus<br />

in Ravensburg<br />

ADK Modulraum GmbH<br />

Im Riegel 28<br />

73450 Neresheim<br />

www.adk-modulraum.de<br />

info@adk-modulraum.de<br />

Tel.: +49 (0)7326/96 41-0<br />

Fax: +49 (0)7326/96 41-999<br />

Halle 13<br />

Stand C31<br />

96 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

WISSNER-BOSSERHOFF GMBH<br />

2in1: Universelles Klinikbett mit Niedrigposition<br />

Das „Image 3“: Auf der Medica<br />

können Fachbesucher das neu<br />

entwickelte Klinikbett erstmals in<br />

Augenschein nehmen.<br />

EINRICHTUNG & AUSSTATTUNG<br />

Foto: Wissner-Bosserhoff GmbH<br />

Image 3 – Zwei Betten in einem<br />

Aspekte wie Sturzprävention und die Unterstützung<br />

bei der Mobilisierung spielen in der stationären<br />

Betreuung auch für Krankenhäuser und<br />

Kliniken eine immer wichtigere Rolle. 2020 wird<br />

jeder zweite Patient über 60 Jahre alt sein, und<br />

die Anzahl der Demenzkranken wird sich voraussichtlich<br />

verdoppelt haben. Mit dem image 3 ist<br />

wissner-bosserhoff ein Brückenschlag gelungen<br />

zwischen gegenwärtigen Ansprüchen an eine<br />

moderne Versorgung im Klinikalltag und der demographischen<br />

Entwicklung hin zu einer immer<br />

älteren Patientenschaft.<br />

Das universelle Krankenbett zeichnet sich durch<br />

die Integration innovativer Lösungen aus wie der<br />

3-Stopp-Strategie, mit einer Höhenverstellbarkeit<br />

von 27 cm für eine sichere Schlafposition,<br />

41 cm für den ergonomischen Bettaustieg in<br />

Stuhlhöhe und 80 cm als idealer Höhe zur komfortablen<br />

und rückenschonenden Pflege. Dank<br />

der 3-Stopp-Strategie und der patentierten Safe-<br />

Free-Seitensicherung® trägt das image 3 signifikant<br />

zur Steigerung der Sicherheit auf Station<br />

bei. Zusätzlich besticht das image 3 durch ein<br />

wohnliches Hotel-Design und anwenderfreundliche<br />

Bedienelemente, die den Pflegealltag für<br />

Patient und Personal erheblich erleichtern. Die<br />

Ergoframe-Liegefläche mit doppeltem Rückzug<br />

und Autokontour unterstützt zudem die Dekubitus-Prophylaxe.<br />

Das zuverlässige Universalkrankenbett ist auf<br />

allen Stationen einsetzbar. Es ist dank hygienefreundlicher<br />

Konstruktion und Materialeinsatz<br />

leicht zu reinigen und zu desinfizieren.<br />

Ein lückenloses Servicenetz garantiert regelmäßige<br />

sowie zeitnahe Wartung und Instandhaltung.<br />

Das image 3 wird auf der Medica <strong>2013</strong> sein offizielles<br />

Debut feiern und dort dem interessierten<br />

Fachpublikum vorgestellt werden.<br />

Die wissner-bosserhoff Gruppe – Konzernstruktur<br />

Seit mehr als zwanzig Jahren sind die wissnerbosserhoff-Gruppe<br />

und die Linet-Gruppe eng<br />

miteinander verflochten. Die Unternehmen werden<br />

von der Konzern-Holding LINET Group SE mit<br />

Sitz in den Niederlanden geführt. Über die zwei<br />

Teilkonzerne der wissner-bosserhoff-Gruppe und<br />

der Linet-Gruppe mit Produktionsstandorten in<br />

Wickede und in Slany bei Prag sowie Vertriebsgesellschaften<br />

in Europa und den USA wird das<br />

operative Geschäft in mehr als 100 Ländern mit<br />

über 850 Mitarbeitern abgewickelt.<br />

Halle 14<br />

Stand F05<br />

wissner-bosserhoff GmbH<br />

Hauptstraße 4-6<br />

D-58739 Wickede (Ruhr)<br />

www.wi-bo.de<br />

E-Mail: info@wi-bo.de<br />

Tel.: +49(0)2377/784-0<br />

Fax: +49(0)2377/784-163<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 97


EINRICHTUNG & AUSSTATTUNG<br />

<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

Erfolgreiche<br />

Krankenhaushygiene<br />

Gesichertes Wissen –<br />

Effizientes Handeln!<br />

Sind Sie verantwortlich für die Umsetzung von<br />

Hygienemaßnahmen und das Einhalten von<br />

Hygieneverordnungen?<br />

Gehört das Management nosokomialer<br />

Infektionen zu Ihren Aufgaben?<br />

Suchen Sie nach Lösungen für die Eindämmung<br />

multiresistenter Krankheitserreger?<br />

Dann ist die Zeitschrift Krankenhaushygiene<br />

up2date genau das Richtige für Sie!<br />

Fundiertes Hintergrundwissen<br />

raisorientierte Handlungsanleitungen <br />

am klinischen Alltag ausgerichtet<br />

Evidenzbasierte bersichtsarbeiten<br />

Kommentare von Eperten zu neuen<br />

Verordnungen und Entwicklungen<br />

Vorstellung internationaler Studien<br />

ragen an den Eperten hier erhalten Sie<br />

wertvolle Tipps und Tricks für Ihre<br />

tägliche Arbeit<br />

Georg Thieme Verlag KG, Sitz u. Handelsregister Stuttgart,<br />

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98 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

KALDEWEI<br />

Der Megatrend im Bad: bodenebene Duschen<br />

Immer mehr Bauherren und Modernisier wünschen<br />

sich einen bodenebenen Duschbereich mit<br />

einem schwellenfreien und bequemen Einstieg.<br />

Galt bis vor wenigen Jahren noch ein durchgefliester<br />

Duschboden als chic, setzen heute innovative<br />

Produktlösungen neue Maßstäbe. Spezialisten<br />

empfehlen zunehmend emaillierte Duschflächen<br />

der Premium-Marke Kaldewei, deren Produktportfolio<br />

mit rund 100 Designpreisen ausgezeichnet<br />

wurde. Mit moderner Technologie und aus hochwertigen<br />

Rohstoffen gefertigt sind emaillierte<br />

Duschflächen der Fliese deutlich überlegen.<br />

Das Modell Conoflat: Die<br />

erste bodenebene emaillierte<br />

Duschfläche mit einem bündigen<br />

Ablaufdeckel aus Stahl-Email.<br />

EINRICHTUNG & AUSSTATTUNG<br />

Fliesen waren gestern<br />

Die bodenebene Dusche ist ein Megatrend und<br />

vor allem dank ihrer exklusiven Designsprache<br />

so erfolgreich. Heute gehört sie zum Standard<br />

im modernen Bad. Mit Bewegungsfreiraum und<br />

einem schwellenfreien Einstieg garantiert sie<br />

ein besonderes Duscherlebnis. Lange begegneten<br />

Badplaner dem Wunsch nach bodenebenen<br />

Duschen mit dem einfachen Durchfliesen. Das<br />

Fugenbild und der Bodenablauf boten aber eine<br />

wenig ansprechende Optik. Aufwendige Abdichtsysteme<br />

verringern inzwischen zwar das Risiko<br />

einer Durchfeuchtung, doch sie schützen nicht<br />

dauerhaft vor unhygienischen oder porösen Mörtelfugen.<br />

Auch Experten halten geflieste Duschbereiche<br />

für überholt: Reinigung und Pflege sind<br />

zu aufwendig, die Montage ist kompliziert, die<br />

Bausicherheit gering und das Erscheinungsbild<br />

schon nach kurzer Zeit unansehnlich.<br />

Der Trend geht zu fugenlosen Duschbereichen<br />

aus einem besonders hygienischen und hochwertigen<br />

Material, das sich seit Jahrzehnten im Bad<br />

bewährt: Stahl-Email. Emaillierte Duschflächen<br />

werden bodeneben eingebaut, sind dank ihrer<br />

geschlossenen Oberfläche leicht zu reinigen und<br />

schützen vor Durchfeuchtungsschäden. Eine individuelle<br />

Gestaltung der emaillierten Duschflächen<br />

ist heute dank der Vielfalt an Modellen, Abmessungen,<br />

technischen Lösungen und Farben möglich.<br />

Es gibt sie in klassischen Sanitärfarben, aber auch<br />

in natürlichen Mattfarben, die sich harmonisch<br />

in die Badarchitektur integrieren. Stilbewusste<br />

Foto: Kaldewei<br />

Hersteller wie Kaldewei setzen bei der Entwicklung<br />

ihrer Duschen zusätzlich auf die Unterstützung<br />

namhafter internationaler Designer.<br />

Perfekte bodenebene Gestaltung<br />

Mit Pioniergeist und Stilempfinden hat der<br />

Premium-Hersteller Kaldewei die Evolution der<br />

etablierten 14 Zentimeter tiefen Duschwannen<br />

mit 90 mal 90 Zentimeter Abmessung vorangetrieben<br />

und entwickelte mit der Conoflat die<br />

erste bodenebene emaillierte Duschfläche mit<br />

einem bündigen Ablaufdeckel aus Stahl-Email.<br />

Das aktuelle Highlight: Die Kaldewei Xetis ist die<br />

weltweit erste emaillierte Duschfläche mit integriertem<br />

Wandablauf. Kaldewei bietet über 40 Formen<br />

und Varianten in Serie und die Möglichkeit<br />

maßgerechter Sonderanfertigung. Auch aus<br />

Expertensicht sind emaillierte Duschflächen ideal:<br />

Geprüfte hygienische Eigenschaften, sichere<br />

Montage- und Entwässerungssysteme, mehrfach<br />

ausgezeichnetes Design, überzeugende Materialeigenschaften<br />

sowie ein Qualitätsversprechen mit<br />

30 Jahren Garantie machen emaillierte Duschflächen<br />

von Kaldewei zur ersten Wahl für Bauherren<br />

und Modernisierer.<br />

Franz Kaldewei GmbH & Co. KG<br />

Postfach 17 61<br />

59206 Ahlen<br />

www.kaldewei.com<br />

info@kaldewei.de<br />

Tel. +49 (0)2382/785-0<br />

Fax +49 (0)2382/785-200<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 99


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

THROMBOSEPROPHYLAXESTRÜMPFE<br />

Schluss mit dem Dilettantismus!<br />

Sie gehören auf Chirurgie-Stationen wie Rasierer oder Flügelhemden: Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe<br />

(MTPS). Doch allzu oft werden sie nicht richtig angewendet. Das ist riskant, warnt der MTPS-<br />

Hersteller Medi: Nur bei sorgfältiger Handhabung können MTPS tatsächlich antithrombotisch wirken.<br />

Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe<br />

– wie sehen<br />

sie aus, wie werden sie angewendet?<br />

Es gibt scheinbar keine leichtere<br />

Frage für Ärzte und Pflegekräfte.<br />

Werner Lohmann, der das Department<br />

Hospital des Medizinprodukteherstellers<br />

Medi in Bayreuth leitet, und der<br />

Portfoliomanager Frank Hildmann<br />

können es nicht mehr hören, wenn<br />

wieder jemand erzählt: „Ja, das sind<br />

diese weißen Strümpfe, die Patienten<br />

anziehen, bevor sie das Bett verlassen.<br />

Es gibt sie in drei bis vier Größen, und<br />

sie haben manchmal am Oberschenkel<br />

einen eingenähten Zwickel, sodass<br />

Patienten sie leichter überstreifen können.<br />

In der Wäschekammer hängen sie<br />

frisch gewaschen in einem Netz. Wenn<br />

man Glück hat, findet man zwei gleiche,<br />

die mehr oder weniger passen,<br />

manchmal schlabbern sie oben ein wenig,<br />

manchmal werfen sie Falten.“<br />

Es gibt in dieser Ausführung diverse<br />

Punkte, an denen Werner Lohmann<br />

und Frank Hildmann immer wieder<br />

korrigierend eingreifen: Zunächst<br />

handelt es sich bei den Strümpfen<br />

im Krankenhaus um Medizinische<br />

Thromboseprophylaxestrümpfe<br />

(MTPS) und nicht um Kompressionsstrümpfe.<br />

Das bedeutet: Sie entfalten<br />

ihre Wirkung im Liegen. Wenn der<br />

Patient das Bett verlässt, muss er sie<br />

zwar nicht ausziehen, ihre Wirkung<br />

ist jedoch eingeschränkt. Wichtig ist<br />

außerdem, dass die Strümpfe richtig<br />

sitzen, nicht einschnüren, aber auch<br />

keine Falten werfen. Ganz wesentlich:<br />

Der Druck muss von der Fessel<br />

in Richtung Oberschenkel kontinuierlich<br />

abnehmen. Hinzu kommt: Das<br />

Größensystem der MTPS sollte sich<br />

den individuellen Beinanatomien in<br />

puncto Umfang und Länge optimal<br />

anpassen.<br />

Medi berechnet die Dehnung<br />

ganz genau<br />

Wer mit Lohmann und Hildmann<br />

über Thromboseprophylaxestrümpfe<br />

spricht, merkt schnell, dass es sich<br />

um sehr anspruchsvolle Medizinprodukte<br />

und nicht um gewöhnliche<br />

Textilien handelt: „Materialauswahl<br />

und Stricktechnik entscheiden neben<br />

anderen Faktoren darüber, ob der<br />

Kompressionsdruckverlauf korrekt<br />

ist“, erklärt Hildmann. Wie sollen<br />

sich sonst auch die vier Forderungen<br />

der Europäischen Vornorm (ENV<br />

12719) umsetzen lassen, von denen<br />

hier eine genannt sei, um die Komplexität<br />

der Herstellung zu veranschaulichen:<br />

„Die praktische Dehnung darf<br />

an den Messstellen B, B1, C, D, E<br />

und G nicht weniger als 15 Prozent<br />

betragen. Die Kompression des<br />

Strumpfes an der Fessel muss zwischen<br />

13 Millimeter Quecksilbersäule<br />

100 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

SPECIALS<br />

Eine komplexe Produktion: Die<br />

Thromboseprophylaxestrümpfe<br />

erfordern so viel Präzision und<br />

Kontrolle, dass Medi nie erwogen<br />

hat, auch nur Teile seiner Herstellung<br />

nach Asien oder Osteuropa zu<br />

verlegen.<br />

Fotos: Medi<br />

Werner Lohmann, Leiter des Department Hospital bei Medi, kritisiert, dass der<br />

Aufwand, den Medi betreibt, von der Wissenschaft zu wenig anerkannt wird.<br />

(mmHg) und 18 mmHg liegen. Die<br />

Kompression an der Fessel darf einen<br />

Grenzwert von circa 3 mmHg nicht<br />

überschreiten.“<br />

Dass die MTPS-Produktion von<br />

Medi eine komplizierte Angelegenheit<br />

ist, spiegelt sich auch am Medi-Firmensitz<br />

in Bayreuth wider. Hier sind<br />

1.300 Mitarbeiter unter anderem mit<br />

der Produktion von orthopädischen<br />

Bandagen, Kompressionsstrümpfen<br />

und vor allem mit der Herstellung<br />

von Thromboseprophylaxestrümpfen<br />

beschäftigt. „Wir stecken in diesen<br />

Produktionszweig sehr viel Energie:<br />

Fast die Hälfte unserer Produktionskapazitäten<br />

im Rundstrickbereich nutzen<br />

wir für MTPS“, sagt Lohmann.<br />

Die Strümpfe und auch die anderen<br />

Produkte erfordern so viel Präzision,<br />

dass Medi nie erwogen hat, auch nur<br />

Teile seiner Produktion ins Ausland<br />

zu verlegen. Die Herstellung im Rundstrickverfahren<br />

etwa, das Einlegen des<br />

elastischen Schussfadens, das Annähen<br />

von Haftbändern, die nicht einschnüren<br />

dürfen – all dies beherrschen<br />

nur gelernte Fachkräfte wie Näherinnen<br />

oder Schneiderinnen; Hilfskräfte<br />

würden an dieser Aufgabe scheitern.<br />

Aber selbst ausgebildete Kräfte brauchen<br />

eine Einarbeitungszeit – mehrere<br />

Monate werden die neuen Mitarbeiter<br />

angelernt, bis sie voll einsetzbar sind.<br />

Hildmann und Lohmann kritisieren<br />

allerdings, dass der Aufwand, den<br />

Medi betreibt, von der Wissenschaft<br />

zu wenig anerkannt wird. Aus Gründen<br />

der Vergleichbarkeit der Studienergebnisse<br />

wird seit vielen Jahren in<br />

Studien zu MTPS nur ein bestimmter<br />

Strumpftyp eingesetzt. Dieser ist<br />

jedoch nicht mit den Eigenschaften<br />

eines technisch permanent weiterentwickelten<br />

Produktes vergleichbar, wie<br />

eine aktuelle Vergleichsuntersuchung<br />

gezeigt hat.<br />

Das Rehabtech-Research-Lab-Institut<br />

an der TU Berlin hat im Auftrag des<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 101


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

SPECIALS<br />

Riskant: Klinikweiter Verzicht auf<br />

MTPS<br />

In den neuen S3-Leitlinien zur Prophylaxe<br />

der venösen Thromboembolie (VTE) ist die<br />

Empfehlung für Thromboseprophylaxestrümpfe<br />

(MTPS) teilweise weniger streng<br />

formuliert. Manche Krankenhäuser verzichten<br />

deshalb jetzt auf den Einsatz von<br />

MTPS. Doch das ist gefährlich. Nach wie<br />

vor gibt es eine eindeutige Empfehlung<br />

für den Einsatz von MTPS für Patienten<br />

mit mittlerem oder hohem Thromboserisiko,<br />

die sich abdominellen Eingriffen in<br />

der Allgemeinchirurgie, der Gynäkologie<br />

und Urologie unterziehen müssen.<br />

1.300 Mitarbeiter gibt es<br />

in Bayreuth<br />

Medical Data Instituts aus Starnberg<br />

die Produkte von vier verschiedenen<br />

Anbietern auf ihr Druckverhalten<br />

hin untersucht. Medi hat dabei am<br />

besten abgeschnitten. Das Fazit des<br />

Instituts bestätigt, was Lohmann und<br />

Hildmann seit Jahren predigen: „Der<br />

medizinisch erwünschte Beitrag zur<br />

Thromboseprophylaxe wird durch<br />

MTPS nur dann erreicht, wenn die<br />

physikalischen Eigenschaften des<br />

Fotos: Medi<br />

Strumpfs (graduierter Kompressionsdruckverlauf<br />

über das gesamte<br />

Bein) durch Herstellungsart und Material<br />

garantiert sind. Die derzeit am<br />

Markt verfügbaren Strümpfe können<br />

im Hinblick auf ihre biomechanischen<br />

Eigenschaften und damit im<br />

Hinblick auf ihre Wirksamkeit nicht<br />

ohne Weiteres miteinander verglichen<br />

werden.“<br />

Katrin Braack<br />

Der Medizinproduktehersteller Medi wurde<br />

um 1920 im sächsischen Pausa gegründet<br />

und siedelte in den 1950er-Jahren mit seinen<br />

Stric<strong>kma</strong>schinen aus der sowjetischen<br />

Besatzungszone nach Bayreuth um. Zur<br />

Produktpalette von Medi zählen heute<br />

unter anderem: Medizinische Kompressionsstrümpfe,<br />

Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe,<br />

Strumpfverbände, Prothesen,<br />

Orthesen, Bandagen und Einlagen.<br />

Medi beschäftigt weltweit 1.850 Mitarbeiter,<br />

von denen die meisten am Firmensitz<br />

und Produktionsstandort in Bayreuth<br />

arbeiten. Ein zweiter, sehr viel kleinerer<br />

Produktionsstandort befindet sich in<br />

Whittset (North Carolina). Vertriebsniederlassungen<br />

gibt es in 19 Ländern, darunter<br />

auch in Malaysia, Russland, der Ukraine<br />

und den Vereinigten Arabischen Emiraten.<br />

Medi exportiert in über 90 Länder.<br />

Lesen Sie weiter<br />

http://to.<strong>kma</strong>-online.de/hv46<br />

Detaillierter Artikel über die Relevanz von Stützstrümpfen<br />

102 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

SPEISENVERSORGUNG<br />

Ein Gerät – alle Optionen<br />

Essen warmhalten, kühl halten oder einfach nur gut isoliert verteilen:<br />

„Isobox Mobil“ ist ein innovatives Speisentransportmodell,<br />

das seinen Betreibern beim Verteilen von Mahlzeiten alle Optionen<br />

offenhält – und zwar mit einem einzigen Gerät. Das gab es in dieser<br />

Form bisher nicht. Entwickelt wurde Isobox von den Hupfer Metallwerken,<br />

einem Hersteller von Großküchen- und Medizintechnik aus<br />

Coesfeld in Nordrhein-Westfalen. Ein innovativer Clou daran sind<br />

FAKTEN<br />

4.554 Anbieter<br />

2012 auf der Medica aus.<br />

<strong>MEDICA</strong><br />

SPLITTER<br />

aus 64 Nationen stellten<br />

Quelle: Messe Düsseldorf<br />

SPECIALS<br />

Innovativ: Isobox Mobil von Hupfer<br />

mit zwei Fächern, wahlweise zum<br />

Kühlen oder Wärmen von Mahlzeiten<br />

oder als Neutralfach. Hier: mit<br />

vertikalem Aufbau.<br />

Wertschätzung. Nachhaltig. Etablieren.<br />

Bilden. Binden. Bleiben.<br />

Serviceverständnis<br />

Kennen Serviceoffensive Sie die Wünsche Ihrer Patienten?<br />

Servicequalität<br />

Ihr Partner für maßgeschneiderte Personalentwicklung<br />

im Gesundheitswesen. www.tui-service-akademie.de<br />

Nachhaltige Energie-Einspar-Technik<br />

im Krankenhausbereich<br />

R<br />

die Heiz- beziehungsweise Kühlmodule, die sich in jeder Situation<br />

– ideal abgestimmt auf den Bedarf und überdies super einfach –<br />

mit Magnethalterungen an die Speisenfächer anbringen lassen.<br />

Jederzeit volle Wahlfreiheit<br />

„Bei den Kalt- und Warmfächern erhält der Kunde ein hochflexibles<br />

System, das den Gerätepark deutlich zu reduzieren vermag,“<br />

beschreibt Daniel Eckhardt von Hupfer den entscheidenden Vorteil.<br />

Kliniken als Einrichtungen mit einem oft aufwendigen Verteilsystem<br />

können hiervon besonders profitieren. Denn je nach<br />

Speiseplan und den dahinterliegenden Temperaturanforderungen<br />

einzelner Komponenten benötigten sie bisher unterschiedliche<br />

Verteiltechniken. Unter dem Strich spart Isobox Mobil hier Investitionskosten<br />

– und ein weiteres, stets knappes Gut in Küchen: Platz.<br />

Noch etwas anderes ist schließlich an der Neuentwicklung aus<br />

dem Hause Hupfer innovativ: Bisher mussten Investoren bei Speisentransportgeräten<br />

im Vorhinein wissen, ob stets eine Steckdose<br />

in der Nähe ist oder nicht. Das ist nun nicht mehr notwendig. „Wir<br />

bieten eine Modellvariante, die sowohl Netz- als auch Akkubetrieb<br />

ermöglicht“, sagt Eckhardt weiter. Für die Gemeinschaftsverpflegung<br />

bedeutet dies eine nie dagewesene Flexibilität.<br />

Nach Informationen von Hupfer Metallwerke<br />

Foto: Hupfer Metallwerke<br />

Ausrüstung aller Lüftungssysteme mit multifunktionaler<br />

Wärme- / Kälterückgewinnungstechnik<br />

zur maximal möglichen Energieeinsparung<br />

G<br />

S<br />

W<br />

T<br />

GSWT®-Technik -<br />

absolut keim- und schadstoffübertragungsfrei<br />

und auch im Störfall ohne Rauch- und Brandübertragung!<br />

Die hohe Redundanz der SEW ® -Technik ermöglicht<br />

eine erhebliche Reduzierung der Heiz-, Kälte- und<br />

Rückkühlleistungen und infolge des Energieverbrauchs.<br />

Vorbildprojekte aus dem Krankenhausbereich<br />

Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf<br />

Klinikum<br />

Ludwigsburg<br />

Basisbauteil: Gegenstrom-Schicht-<br />

Wärmeaustauscher (GSWT ® )<br />

100% reinigungsfähig, desinfizierund<br />

dekontaminierbar<br />

Wärmetauscher in Modultechnik in<br />

Einzelteile zerlegbar<br />

hohe Betriebs- und Funktionssicherheit<br />

der SEW ® -Technik<br />

Städt. Krankenhaus<br />

München-Schwabing<br />

SEW® GmbH seit 1983<br />

47906 Kempen • Industriering Ost 86-90 • www.sew-kempen.de<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 103


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

SPECIALS<br />

RHEINENERGIE<br />

Biogas für die Versorgung im Krankenhaus<br />

Eine moderne Klinik, die ihre Patienten bestens<br />

versorgt und dabei auf Klimaschutz setzt: Das<br />

Evangelische Krankenhaus (EVK) in Bergisch<br />

Gladbach deckt seinen Wärmebedarf mit einem<br />

Biogas-Blockheizkraftwerk.<br />

Das Blockheizkraftwerk (BHKW) arbeitet besonders<br />

effizient, denn es erzeugt Wärme und gleichzeitig<br />

Strom für rund 700 Haushalte, der in das<br />

BELKAW-Versorgungsnetz eingespeist wird. Möglich<br />

macht dies ein Contracting-Vertrag zwischen<br />

EVK, BELKAW und RheinEnergie Contracting. Letztere<br />

hat als Partner für Energiedienstleistungen<br />

die Anlage auf dem Gelände des Krankenhauses<br />

gebaut und betreibt sie seit Februar 2012.<br />

Das BHKW produziert etwa 2,6 Millionen Kilowattstunden<br />

Strom im Jahr und einen großen<br />

Teil der Wärme, die die Klinik jährlich zur Beheizung<br />

und Warmwasserbereitung benötigt. Durch<br />

die Doppelnutzung des Brennstoffs erreicht die<br />

Anlage einen Effizienzgrad von rund 90 Prozent.<br />

Der Ausstoß an CO 2 sinkt um 2.000 Tonnen pro<br />

Jahr. Ein zusätzlicher Bonus für die Umwelt ist<br />

die im Contracting festgelegte Nutzung und<br />

Förderung Erneuerbarer Energie – in diesem Fall<br />

Biomethangas.<br />

Die RheinEnergie Contracting verfügt über<br />

langjährige Erfahrung bei der Entwicklung und<br />

Umsetzung maßgeschneiderter Lösungen für<br />

die Wärme-, Kälte- oder Stromversorgung großer<br />

Objekte und setzen diese gemeinsam mit<br />

Investoren oder den Immobilieneigentümern<br />

um. Die Experten kümmern sich von A bis Z um<br />

effiziente Energieversorgung: von der Konzeption<br />

und Planung über den Bau der Anlagen bis hin zu<br />

Betrieb und Instandhaltung.<br />

Contracting<br />

RheinEnergie AG<br />

Parkgürtel 24<br />

50823 Köln<br />

www.rheinenergiecontracting.com<br />

energiedienstleistungen@<br />

rheinenergie.com<br />

Tel.: +49 (0)221/178-40 40<br />

Fax:+49 (0)221/178-23 74<br />

Evangelisches Krankenhaus, Bergisch Gladbach<br />

Sie wollen mehr als Contracting?<br />

Ganz gleich, ob Sie Wärme, Kälte, Dampf oder Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen benötigen, wir bieten Ihnen<br />

maßgeschneiderte Contracting-Lösungen. Mit langjährigem Know-how planen, errichten und betreiben wir Anlagen – alles aus einer Hand.<br />

So gewinnen Sie mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft. Und ein Mehr an Effizienz.<br />

RheinEnergie Contracting – Ihr Energiedienstleister<br />

Interessiert? Weitere Informationen unter Telefon 0221 178-4040 oder<br />

www.rheinenergie-contracting.com<br />

Contracting<br />

104 November <strong>2013</strong> | 18. Jg.


<strong>kma</strong> <strong>guide</strong> <strong>MEDICA</strong> <strong>2013</strong><br />

MEDIPA<br />

Honorarsicherung statt Honorarverlust<br />

SPECIALS<br />

Stephanie Dörfler, Abrechnungsexpertin und<br />

Assistentin der Geschäftsführung der medipa<br />

GmbH, warnt vor Honorarverlusten, die häufig<br />

durch eine lückenhafte Dokumentation medizinischer<br />

Leistungen entstehen. Im Gespräch mit<br />

Alexandra von Hirschfeld zeigt Sie Wege auf, um<br />

diese Erlöseinbußen zu vermeiden.<br />

Frau Dörfler, woran liegt es, Ihrer Meinung<br />

nach, dass Leistungen nicht oder nicht vollständig<br />

abgerechnet werden können?<br />

Eine komplette Abrechnung beginnt bereits mit<br />

dem Wissen, welche Behandlung nach welcher<br />

Erstattungsgrundlage abgerechnet wird. Wenn<br />

dann bereits bei der Dokumentation relevante<br />

Leistungen fehlen, können diese auch nicht berechnet<br />

werden. So ist etwa die Gastroskopie<br />

im Notfall dokumentiert, der Ultraschall für den<br />

Ausschluss eines Fremdkörpers im Magen fehlt<br />

jedoch, da das Ultraschallgerät nicht an das Krankenhausinformationssystem<br />

angebunden ist. Hier<br />

sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen:<br />

Wie berechnet das Krankenhaus diese Leistungen?<br />

Als Notfall, als vorstationäre Leistung oder<br />

als Abklärungsuntersuchung? Da die Möglichkeiten<br />

der Abrechnung vielseitig sind, muss sich der<br />

Abrechnungsmitarbeiter mit den medizinischen<br />

Grundlagen der durchgeführten Behandlungen<br />

auskennen. Nur dann ist er in der Lage, Dokumentationslücken<br />

zu entdecken, sie anzusprechen<br />

und die zutreffenden Leistungen zu berechnen.<br />

Der Abrechnungsmitarbeiter sollte also nicht nur<br />

die Besonderheiten der verschiedenen Gebührenordnungen<br />

wie EBM und GOÄ beherrschen,<br />

sondern auch die Behandlungsabläufe kennen,<br />

um die Zuordnung der Leistungen in die korrekte<br />

Abrechnungsform vornehmen zu können.<br />

mangelndes Wissen um die Behandlungsabläufe<br />

sowie eine problembehaftete oder fehlende<br />

Kommunikation mit der Ärzteschaft.<br />

Und wie kann man auf lange Sicht die Abrechnungsqualität<br />

verbessern?<br />

Um die lückenlose Abrechnung aller Leistungen<br />

sicherzustellen, bietet die medipa mit<br />

der „Honorarsicherung“ einen weiteren wichtigen<br />

Service an. Dieser dient dem regelmäßigen<br />

Check von Dokumentation und Abrechnung des<br />

Krankenhauses sowie der Chefarztliquidation.<br />

Wie funktioniert diese „Honorarsicherung“?<br />

Wir nehmen zu bereits abgerechneten Leistungen<br />

eine erneute Auswertung und Rechnungslegung<br />

vor und vergleichen unsere Ergebnisse mit denen<br />

des Krankenhauses. In Folge dessen werden zumeist<br />

Mitarbeiterschulungen vereinbart. Dabei gehen<br />

wir speziell auf die Probleme ein, die sich bei<br />

unserer Vergleichsabrechnung ergeben haben.<br />

An Praxis-Beispielen werden die Unterschiede<br />

zwischen KV-Notfällen, Ermächtigungen, vorstationären<br />

Pauschalen oder BG-Behandlungen<br />

aufgezeigt. Großes Interesse besteht vermehrt an<br />

Schulungen zur Privatabrechnung!<br />

Kann man daraus schließen, dass es für die<br />

Kliniken in Zukunft immer wichtiger wird,<br />

ihre Mitarbeiter in den komplizierten Abrechnungsvorgängen<br />

fit zu halten?<br />

Auch bei Krankenhäusern, die die Abrechnung<br />

nicht selbst erstellen, ist es wichtig, dass die<br />

Mitarbeiter einige Besonderheiten der Rechnungslegung<br />

beherrschen. Damit können diese<br />

die richtigen Abrechnungswege, sowohl bei den<br />

Klinik Ambulanzleistungen, wie auch in der Privatliquidation<br />

ansteuern.<br />

Foto: medipa<br />

Stephanie Dörfler: „Krankenhausmitarbeiter<br />

sollten einige<br />

Besonderheiten der Rechnungslegung<br />

beherrschen.“<br />

Sie schulen ja auch Krankenhausmitarbeiter<br />

zu Fragen der Abrechnung. Welche Defizite<br />

stellen Sie da fest?<br />

So individuell die Probleme bei den verschiedenen<br />

Mitarbeitern sind, kristallisieren sich<br />

jedoch drei Kernaspekte immer wieder heraus.<br />

Mangelndes Wissen um die Gebührenordnungen,<br />

Das bedeutet also, dass den Krankenhäusern<br />

stattliche Erlöse verlorengehen können.<br />

Richtig, den Betrag kann man zwar nicht sicher<br />

beziffern. Nach unseren Erfahrungen sind die<br />

Erlöse, die durch lückenhafte Dokumentationen<br />

und unvollständige Abrechnungen verlorengehen,<br />

jedoch nicht zu unterschätzen.<br />

medipa GmbH<br />

Brunshofstr. 12<br />

45470 Mülheim an der Ruhr<br />

www.medipa.de<br />

info@medipa.de<br />

Tel.: +49 (0)208/37 82 50<br />

Fax: +49 (0)208/378 25 79<br />

18. Jg. | November <strong>2013</strong> 105

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