Download - Kompetenzzentrum Sprachförderung
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Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />
Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />
Abschlussdokumentation<br />
3.3 Elemente des mathematisch-praktischen Denkens im Unterricht<br />
(Helmut Benz, Hans Schuchardt)<br />
Um mathematisch-praktisches Denken im Unterricht zu fördern, müssen Lehrende den Unterricht<br />
so gestalten, dass Schülerinnen und Schüler mathematisch denken lernen.<br />
Will man diese Forderung erfüllen, so bietet die Mathematikdidaktik einen Mathematikunterricht<br />
an, der problemorientiert ausgerichtet ist, denn Probleme setzen mathematisches Denken<br />
in Gang. In ihm werden Begriff, Sätze und Verfahren aus Problemen erwachsen, die zur Lösung<br />
von Problemen verwendet werden und selbst wieder Probleme erzeugen. sodass die Lernenden<br />
eine lebendige Beziehung zwischen Mathematikanwendung und Problemen erleben<br />
(vgl. Winter).<br />
Grundlegend stützt sich der Mathematikunterricht für Klassen, die im Rahmen des EQUAL-<br />
Projektes am BK 10 zusammengefasst sind, auf eine problemorientierte Aufgabenstellung mit<br />
einem Bezug zum Alltagsleben.<br />
Durch die Abwendung vom Rechnen von Aufgabenpäckchen zu Aufgaben, die das mathematisch<br />
praktische Denken fordern und fördern, werden die Schülerinnen und Schüler immer<br />
wieder neue Entdeckungen machen können. Allerdings sollten Lernsituationen auch so gestaltet<br />
werden, dass neben den Phasen der Erarbeitung auch Unterricht mit Übungsphasen vorhanden<br />
ist, um die mathematischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu festigen und<br />
zu stärken. Übungsphasen sind deshalb auch notwendig, da unsere Jugendlichen in den Klassen<br />
des EQUAL-Projektes nur ein geringes mathematisches Grundlagenwissen mitbringen.<br />
In den Fortbildungen, die im Rahmen von EQUAL II angeboten wurden, fordert Frau Prof.<br />
Hefendehl-Hebeker in ihrem Vortrag einen Mathematikunterricht, der nicht nur fertiges Wissen<br />
vermittelt, sondern der Prozesse der Wissensbildung organisiert. Der Kontext muss dabei<br />
nah am Lernenden sein, d.h. es sollen Alltagssituationen als Problemstellung herangezogen<br />
werden. Hierbei erfahren die Jugendlichen Mathematik als ein Werkzeug, das ihnen hilft, Alltagsprobleme<br />
zu beurteilen, zu ordnen und zu lösen.<br />
Von Prof. Herget wurde schwerpunktmäßig ein Mathematikunterricht mit offener Aufgabenstellung<br />
präsentiert. Eine offene (oder teilweise offene) Aufgabenstellung initiiert einen<br />
Denkprozess bei den Schülerinnen und Schüler. Es handelt sich dabei um Aufgaben, die erst<br />
EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 23