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Maristenpatres - Kontinente

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<strong>Maristenpatres</strong><br />

Die Beilage Ihrer Ordensgemeinschaft im Missionsmagazin kontinente • 4-2009<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

der Maristen-kontinente!<br />

Einer der wichtigsten Zweige der Gesellschaft<br />

Mariens sind die Laienmaristen.<br />

Im Frühjahr hatten die deutschen Laienmaristen<br />

(MA = Marianisches Apostolat)<br />

ihre Jahrestagung in der Begegnungsstätte<br />

der Maristen in Ahmsen. Verlauf<br />

und Ergebnisse dieses Treffens können<br />

Sie auf den folgenden Seiten in Wort und<br />

Bild verfolgen.<br />

Der Jahrestagung der Herausgeber von<br />

,kontinente’ (25 Orden, missio Aachen und<br />

missio Niederlande) in Salzburg soll<br />

ebenfalls ein Bericht gewidmet sein.<br />

Und schließlich lesen Sie Berichte über<br />

den Besuch des Gemeindemitglieds<br />

einer Maristenpfarrei in unserem<br />

ehemaligen Missionsgebiet Ozeanien, in<br />

Tonga, und über den Besuch von Pater<br />

Tangen mit einer Klasse des Fürstenzeller<br />

Maristengymnasiums in einer Maristenschule<br />

in Spanien.<br />

Leider müssen wir auch über den Tod von<br />

Maristenpater Gelhot berichten.<br />

Einen schönen Sommer und eine gute Zeit<br />

wünscht Ihnen<br />

Ihr Maristen-kontinente-Redakteur<br />

P. Georg Galke sm<br />

Die Kirche in der Zeit nach Pfingsten – in der Urkirche war das die Zeit, in der sie aus der Verborgenheit<br />

aufbrach und einen neuen Geist in die Welt brachte : Gottes Geist. Diese Aufgabe hat die Kirche heute in<br />

gleicher Weise. Dies war das Thema der Tagung der Laienmaristen im Frühjahr in Ahmsen ( S. II und III).<br />

Und dieses Bild von Maria Wingbermühle drückt es auf farbenprächtige Weise aus: Gottes Geist (nicht<br />

einfarbig, sondern farbenfroh und bunt) über einer im Licht des göttlichen Geistes aufblühenden Welt.<br />

4-2009 <strong>Maristenpatres</strong> • I


MARISTEN IN D E U TSCHL A ND<br />

„...eine neue Kirche bauen...“<br />

Zweimal im Jahr kommen die deutschen Laienmaristen zusammen. Laienmaristen – das sind Frauen und Männer, die nicht direkt dem Orden<br />

der Maristen angehören, aber der Sendung und den Ideen der Maristen sehr verbunden sind, die Anteil nehmen an dem, was bei uns geschieht<br />

und die auf ihren Treffen maristische Themen behandeln und miteinander beten. Im Frühjahr 2009 kamen wiederum an die 20 Laienmaristen in<br />

Ahmsen im Haus der Begegnung der Maristen zu ihrem Einkehrtag zusammen.<br />

Foto links: Die Gesamtgruppe<br />

bei der Arbeit.<br />

Foto unten links: Vor der<br />

(eingerüsteten) Ankumer Kirche.<br />

Foto unten rechts: Frohes Wiedersehen<br />

zweier Teilnehmerinnen.<br />

Phase der Erneuerung. Am Abend waren wir<br />

und auch die anderen Teilnehmer des Einkehrtages<br />

gut in Ahmsen angekommen.<br />

Nach der Begrüßungs- und Vorstellungsrunde<br />

am Freitagabend fragten wir uns: Welche<br />

Erinnerungen an Kirche sind mir wertvoll,<br />

wo habe ich Kirche als wertvoll für mich erlebt<br />

und denke gern daran zurück? Für mich<br />

war es die Kirche in Ankum, die Kirche meienr<br />

Kindheit. Und so ließen sich alle in ihre<br />

Hab’ mein Wagen vollgelade...“ So<br />

heißt es im Volkslied. Es waren zwar<br />

auch schon etwas reifere Damen,<br />

mit denen ich zum Treffen der Laienmaristen<br />

im Frühjahr dieses Jahres fuhr, aber es war<br />

eine sehr schöne, heitere und vergnügliche<br />

Fahrt, nicht zuletzt deshalb, weil alle drei<br />

meiner Fahrgäste auf der 500 Kilometer langen<br />

Reise von Dessau nach Ahmsen anfingen,<br />

aus ihrem Leben und Arbeiten in der<br />

ehemaligen DDR zu erzählen.<br />

Die Zeit verging, und im Nu waren wir in Ankum<br />

(bei Osnabrück), wo ich nach der Vertreibung<br />

aus Schlesien meine Kindheit verbracht<br />

habe. Wir besuchten die Kirche meiner<br />

Erstkommunion und Firmung und waren<br />

etwas schockiert, weil heute der Beichtstuhl<br />

meiner Erstbeichte als Besenkammer benutzt<br />

wurde. Das verstanden wir eigentlich nicht<br />

unter „...eine neue Kirche bauen!“ Aber immerhin<br />

war die Kirche eingerüstet, also in der<br />

II • <strong>Maristenpatres</strong> 4-2009


Kindheit zurückführen und erinnerten sich,<br />

wo und wie sie da Kirche erlebt hatten.<br />

Der Samstag stand unter dem Thema: Wie<br />

geht es mir mit der Kirche heute? Keine einfache<br />

Frage. Es wurde deutlich, dass die Kirche,<br />

in der wir leben, letztlich wie eine Familie<br />

ist, mit all ihren Freuden und Leiden, und<br />

dass es halt oft auch so ist wie in einer Familie,<br />

wo auch nicht immer alles passt, dass<br />

man aber deshalb nicht gleich der Familie<br />

den Rücken kehrt.<br />

Wichtig und auch vorbildhaft für die Kirche<br />

war den Teilnehmern dieses Einkehrtags,<br />

dass sie die Gruppe der Laienmaristen, das<br />

Marianische Apostolat (MA), als eine Gemeinschaft<br />

erleben dürfen, wo jeder so genommen<br />

wird, wie er ist. Er braucht sich<br />

nicht erst zu verändern, um aufgenommen<br />

und angenommen zu werden. Aber so wie<br />

man hier Gemeinschaft erlebt, in diese Richtung<br />

gehen auch die Wünsche und Hoffnungen.<br />

Man wünscht sich die Kirche nicht so<br />

sehr und zunächst als Organisation und<br />

Struktur, sondern als Gemeinschaft, die Geborgenheit<br />

und Heimat gibt. In diese Richtung<br />

geht auch der Wunsch nach einer „neuen<br />

Kirche“.<br />

In die abschließende Eucharistiefeier wurden<br />

die Wünsche und Hoffnungen aller Anwesenden<br />

hineingenommen. P. G. Galke<br />

Foto oben:<br />

Der Weg der Kirche vom<br />

Karfreitag (Kreuz) über Ostern<br />

(Bild: Jesu Auferstehung),<br />

Pfingsten (Bild: die Herabkunft<br />

des Heiligen Geistes) bis zur<br />

Gottesdienstversammlung<br />

der Kirche heute (Altar im<br />

Hintergrund).<br />

Fotos links, von oben:<br />

Die Ergebnisse des Tages werden<br />

festgehalten.<br />

Bei den Fürbitten beim Gottesdienst<br />

werden Kerzen entzündet.<br />

Pater Arnold feiert<br />

den Gottesdienst mit den<br />

Teilnehmern.<br />

4-2009 <strong>Maristenpatres</strong> • III


INTERVIEW<br />

... mehr als nur ein Pförtner...<br />

Ein Interview mit Maristenbruder Norbert Enste, der seit 20 Jahren im Haus der Begegnung<br />

der Maristen in Ahmsen im Emsland arbeitet:<br />

der Diözese Osnabrück – hat das für dich<br />

persönlich irgendwelche Konsequenzen?<br />

Ich muss schon darauf achten, dass ich mit<br />

derselben Begeisterung an die Arbeit gehe,<br />

jetzt wo das Haus nicht mehr unseres ist.<br />

Wir haben ja doch ein Stück Zuhause abgegeben.<br />

Aber die Menschen hier sind dieselben<br />

geblieben, und das ist mir wichtig.<br />

Was erwartest du im Rahmen der Europäischen<br />

Provinz, die Zukunft des Hauses<br />

betreffend?<br />

Das Haus wird weiter bestehen, da bin ich<br />

ziemlich sicher; es fragt sich halt, wie das Bistum<br />

das Haus weiterführen wird, wenn wir<br />

Maristen einmal nicht mehr da sein sollten.<br />

Aber was mich betrifft: Jetzt, wo wir zu einer<br />

Europäischen Provinz gehören, bin ich<br />

persönlich offen für neue Ideen, auch wenn<br />

ich gern weiter in Ahmsen bin. Ich bin aber<br />

für die ganze Provinz offen, wenn sich da<br />

etwas ergibt.<br />

Norbert, du bist als Bruder bei den Maristen<br />

eingetreten und seit dem 1. Januar<br />

1988 in Ahmsen, wie ich erfahren habe.<br />

Wie bist du eigentlich zu den Maristen gekommen?<br />

Durch eine Freundin unserer Familie habe<br />

ich einen italienischen Maristen kennen gelernt.<br />

Und durch diesen habe ich Kontakt zu<br />

den Maristen bekommen.<br />

Ich bin im Jahre 1986 ins Noviziat gegangen,<br />

und zwar nach Köln, wo die Maristen noch<br />

ein Haus hatten. Pater Kordes war mein Novizenmeister.<br />

Und 1988, an meinem 25. Geburtstag,<br />

bin ich nach Ahmsen gekommen.<br />

Pater Wiesmann war dort, Pater Wierth und<br />

Pater Sievers, der Superior war.<br />

weil sie sich hier gut aufgehoben wissen<br />

und weil du ihnen das auch vermittelst.<br />

Mir ist schon ein Anliegen, dass die Menschen<br />

erleben, was uns Maristen wichtig<br />

ist: bei den Menschen und ihren Nöten und<br />

Bedürfnissen zu sein und sie ein Stück weit<br />

ihres Weges zu begleiten.<br />

Das Haus gehört nicht mehr uns, sondern<br />

Was ist für dich das Wichtigste in der Zukunft,<br />

was das Haus betrifft?<br />

Die Gäste sollen sich hier weiterhin wohl<br />

und zu Hause fühlen, egal wer das Haus leitet.<br />

Sie sollen hier Kirche erleben und diesbezüglich<br />

auch mal andere Erfahrungen<br />

machen als bei ihnen zu Hause. Sie sollen<br />

auf alle Fälle positive Erfahrungen machen.<br />

Das Interview führte P. G. Galke.<br />

Und was ist deine Aufgabe in Ahmsen?<br />

Ich habe die Verwaltung für das Kloster und<br />

für das Haus der Begegnung. Und ganz<br />

wichtig ist mir der Kontakt mit den Gruppen<br />

und den einzelnen Menschen, die ins Haus<br />

kommen. Sie sollen erleben, dass sie bei<br />

den Maristen willkommen und gern gesehen<br />

sind.<br />

Es gibt einzelne und Gruppen, die sagen<br />

dass sie so gern nach Ahmsen kommen,<br />

Bruder Norbert bei der Verwaltungsarbeit (oben) und beim Gästeempfang.<br />

IV • <strong>Maristenpatres</strong> 4-2009


Foto oben: Die Titelseiten der ,kontinente’ des<br />

vergangenen Jahres.<br />

Foto unten: Die Titelseiten des Maristen-Eigenteils<br />

der ,kontinente’.<br />

... 25 Orden und missio Aachen...<br />

... geben zusammen die Zeitschrift ,kontinente’, die vor Ihnen liegt, heraus.<br />

Von der Herausgebertagung im Haus der Missionare vom Kostbaren Blut (einer der Herausgeber-Orden) berichtet<br />

der Redakteuer des Maristen-Eigenteils von kontinente, Pater Georg Galke:<br />

Der letzte Schnee lag in schmutzigen Haufen<br />

in den Straßen der Stadt Salzburg, als<br />

ich aus dem Zug ausstieg und dem Haus der<br />

Missionare vom Kostbaren Blut am Stadtrand<br />

von Salzburg zustrebte, um an der Tagung der<br />

kontinente-Herausgeber teilzunehmen.<br />

Die Herausgeber von ,kontinente’ – das sind<br />

das Päpstliche Werk ,missio’ Aachen, 25 Orden<br />

und das Päpstliche Werk ,missio’ der Niederlande,<br />

die sich zusammengetan haben,<br />

um die Zeitschrift ,kontinente’ herauszugeben.<br />

Der Verlag der Zeitschrift hat ihren Sitz<br />

in Köln und die Redaktion in Aachen.<br />

Alle zwei Monate erscheinen 320 000 Exemplare<br />

der ,kontinente’ – der Anteil der Orden<br />

mit ihren Eigenteilen beläuft sich auf 54 000<br />

Exemplare, die ,kontinente’ der <strong>Maristenpatres</strong><br />

mit dem Maristen-Eigenteil beträgt an<br />

die 3000 Exemplare.<br />

Die Zeitschrift leidet darunter, dass die alten<br />

Leser ausfallen und es heute sehr schwer<br />

fällt, neue und jüngere Leser für eine Zeitschrift<br />

zu begeistern. Da haben Internet und<br />

(Fortsetzung auf Seite VIII)


MARISTEN-NAC HRICHTEN<br />

Den Schülern des Fürstenzeller Maristengymnasiums (Bild links) scheint es in Spanien, insbesondere am Meer, hervorragend gefallen zu haben. Sie besuchten<br />

die Maristenschule im spanischen Malgrat (Bild rechts).<br />

Studienfahrt des Fürstenzeller<br />

Maristengymnasiums nach Spanien<br />

Pater Wilhelm Tangen, der Schulseelsorger des Maristengymnasiums in Fürstenzell, sandte ,kontinente’ einen Artikel, den<br />

Schülerinnen vom Spanienaustausch geschrieben haben. Er begleitete die 28 Schülereinnen und Schüler und die zwei Lehrer.<br />

Ein Bericht von Anna-Carolina Zöls, Anna Küblbeck, Christina Knodel und Katharina Schneider.<br />

Hurra!!! Estamos en Cataluna!!!!!!!!<br />

Haben Sie schon gewusst, dass<br />

es in Spanien durchschnittlich<br />

genauso viel regnet wie in London?<br />

Während es in London oft,<br />

aber nicht so stark regnet, regnet<br />

es in Barcelona selten, aber dafür<br />

umso stärker. Wir, die Teilnehmer<br />

am Austausch der Maristenschulen<br />

Malgrat und Fürstenzell,<br />

haben dies am eigenen Leib erleben<br />

dürfen. Aber lassen Sie uns<br />

von vorne beginnen.<br />

Schon bei der Ankunft in Malgrat<br />

de Mar durften wir die Herzlichkeit<br />

unserer Austauschpartner<br />

erleben, da sie uns mit Plakaten<br />

und Umarmungen empfingen.<br />

Nach einem kurzen Empfang im<br />

Rathaus besuchten wir die Maristenschule<br />

in Malgrat, wo wir<br />

von Pater Rodriguez, dem Direktor,<br />

begrüßt wurden. Reichlich<br />

mit Lunchpaketen ausgestattet,<br />

besichtigten wir am nächsten Tag<br />

die Stadt Girona und ihre Kathedrale.<br />

Die nächsten zwei Tage verbrachten<br />

wir in Barcelona, da das<br />

geplante Strandprogramm aufgrund<br />

des schlechten Wetters<br />

nicht durchzuführen war. Nach<br />

einem Besuch des Parque Guëll,<br />

entworfen von Antonia Gaudí,<br />

hatten wir noch genügend Zeit,<br />

die katalanische Hauptstadt auf<br />

eigene Faust zu erkunden. Am<br />

zweiten Tag zeigte uns der Geschichtslehrer<br />

unserer spani-<br />

schen Austauschschule, Miguel,<br />

die Kathedrale von Barcelona,<br />

Maria del Mar und das wohl<br />

berühmteste Projekt Gaudís, die<br />

Sagrada Familia.<br />

Als uns am Freitag erstmals die<br />

Sonne weckte, brachen wir noch<br />

besser gelaunt als sonst nach<br />

Montserrat auf. Der aufgrund der<br />

Schwarzen Madonna bekannte<br />

Wallfahrtsort wird umrahmt von<br />

einer<br />

einzigartigen<br />

Berglandschaft, die wiederum<br />

viele Touristen anlockt. Das Kloster<br />

wird von 60 Mönchen und einem<br />

Knabenchor bewohnt, den<br />

wir live erlebten.<br />

Die nächsten zwei Tage wurden<br />

von den jeweiligen Gastfamilien<br />

gestaltet. Dadurch erfuhren wir<br />

einmal mehr die Herzlichkeit<br />

und Großzügigkeit der spanischen<br />

Großfamilien, die uns als<br />

normale Touristen in einem Hotel<br />

sicherlich verborgen geblieben<br />

wären.<br />

Am Sonntagabend wurde unser<br />

Austausch mit einer Fotopräsentation<br />

und einem gemeinsamen<br />

Abendessen in der Schule abgerundet.<br />

Dieses schöne gemeinsame<br />

Erlebnis erschwerte uns die<br />

Abreise am nächsten Tag noch<br />

mehr.<br />

Nach einem tränenreichen Abschied<br />

traten wir die Heimreise<br />

an. Wir hoffen, dass die Verbindung<br />

zu unseren neuen Freunden<br />

in Spanien noch lange bestehen<br />

bleibt.<br />

<br />

Fotos: Archiv<br />

VI • <strong>Maristenpatres</strong> 4-2009


Von Ostdeutschland<br />

in die Südsee<br />

Angelika C. aus der Maristenpfarrei Dessau-Alten berichtet von<br />

ihrem Besuch bei Maristen-Missionsschwestern in Tonga:<br />

Ich hatte die Möglichkeit, zu<br />

Schwester Sela, einer Maristen-Missionsschwester,<br />

die lange<br />

Jahre in Dessau war, nach Tonga<br />

im Südpazifik zu fliegen, wo ich<br />

nach einer rund 30-stündigen<br />

Reise wohlbehalten ankam.<br />

Den größten Teil meines Aufenthaltes<br />

verbrachte ich auf der<br />

Hauptinsel Tongatapu und konnte<br />

Land und Leute kennenlernen,<br />

indem ich in einer Ambulanz arbeitete<br />

(Bild rechts), zu Feierlichkeiten<br />

und Veranstaltungen eingeladen<br />

wurde (Bild unten) sowie<br />

einige schöne Plätze und Sehenswürdigkeiten<br />

gezeigt bekam.<br />

Ich sah zum Beispiel den<br />

Ha'amonga, einen großen Torbogen<br />

aus Korallenstein aus dem<br />

13. Jahrhundert, weiterhin den<br />

Anlegeplatz der ersten Christen<br />

und den des Seefahres James<br />

Cook.<br />

Weitere Höhepunkte waren die<br />

Priesterweihe und die Primizfeier<br />

eines jungen Maristenpaters,<br />

eine Kircheneinweihung, an der<br />

der König von Tonga teilnahm,<br />

außerdem ein wunderschönes<br />

Chorkonzert von zehn Chören in<br />

der Kathedrale sowie die Preisverleihung<br />

nach der Zeugnisausgabe<br />

in einem katholischen<br />

Gymnasium. Außerdem erlebte<br />

ich die Erstkommunionfeier in<br />

der Kathedrale mit. Während dieser<br />

heiligen Messe wurden auch<br />

Angelika (Mitte) hilft in der Ambulanz mit.<br />

sechs Erwachsene gefirmt. Meine<br />

Zeit war also ausgefüllt mit für<br />

mich spannenden und überraschenden<br />

Begegnungen und Ereignissen,<br />

die ich gar nicht alle<br />

schildern kann.<br />

Für eine Woche flog ich nach Vava'u,<br />

der nördlichsten Inselgruppe<br />

des Landes. Dort zeigte mir eine<br />

Maristenschwester, wie die<br />

Leute in den Dörfern leben, und<br />

wir besuchten dabei ehemalige<br />

Leprakranke. Aber ich machte<br />

auch eine Bootstour entlang der<br />

Inseln mit und konnte die herrlichen<br />

Strände, die Vegetation und<br />

ein Korallenriff bewundern.<br />

Mich beeindruckten die vollen<br />

Kirchen mit den vielen jungen<br />

Leuten. Während jeder heiligen<br />

Messe konnte ich den Gesang eines<br />

der Chöre genießen!<br />

Von den Einwohnern der Tonga-<br />

Inseln wurde ich sehr freundlich<br />

aufgenommen und hatte durch<br />

die oben genannten Anlässe die<br />

Gelegenheit, mit etlichen ins Gespräch<br />

zu kommen.<br />

Ich begleitete zusammen mit<br />

Schwester Sela eine Frau, welche<br />

einen Schlaganfall erlitten hatte<br />

und starb. Ich durfte sie in den<br />

Wochen zuvor kennenlernen<br />

und ich verstand mich gut mit<br />

ihr. Deshalb war ich in den letzten<br />

Tagen meines Aufenthalts<br />

unter anderem bei den Gebeten<br />

für die Verstorbene dabei. Hierbei<br />

beobachtete ich eine große<br />

Anteilnahme unter den Leuten.<br />

Fotos: Angelika C.<br />

Junge Mädchen während eines Festes auf Tonga.<br />

Ich könnte noch vieles berichten,<br />

aber auf alle Fälle möchte ich<br />

nicht unerwähnt lassen, dass ich<br />

Schwester Sela, den Maristen-<br />

Missonsschwestern in Tonga und<br />

hier in Dessau sowie meiner Familie<br />

zu großem Dank verpflichtet<br />

bin, denn durch sie wurde mir<br />

die schöne und für mein Leben so<br />

wertvolle Zeit in Tonga ermöglicht!<br />

<br />

4-2009 <strong>Maristenpatres</strong> • VII


MARISTEN-NAC HRICHTEN<br />

(Fortsetzung von Seite V:)<br />

andere moderne Kommunikationsmittel<br />

mehr Chancen. Man<br />

kann das nur bedauern, hat die<br />

Zeitschrift doch für das Christsein<br />

heute und die Christliche<br />

Sendung in unserere Zeit viele<br />

Anregungen zu bieten.<br />

Gerade weil ,kontinente’ ein Missionsmagazin<br />

ist, also eine Zeitschrift<br />

mit einer Sendung (das lateinische<br />

Wort missio heißt Sendung),<br />

das selbstbewusst das<br />

Thema Mission darstellt, können<br />

durchaus ab und zu provokante<br />

Interviews und Themen aufgegriffen<br />

werden.<br />

Der vergangene Jahrgang ist insgesamt<br />

als positiv zu bewerten,<br />

wie sich die Auszeichung mit einem<br />

Preis, dem Best of Corporate<br />

Publishing Award in Silber,<br />

zeigt, sowie eine Auszeichnung<br />

für eine Reportage mit dem Medienpreis<br />

der Kindernothilfe.<br />

Bleibt zu wünschen, dass die Anzahl<br />

der kontinente-Abonnenten<br />

– auch mit Hilfe der kontinente-<br />

Leserinnen und Leser – ebenfalls<br />

einen positiven Trend zeigt.G.G.<br />

Taufgabe<br />

Neureichenau 100,00; Surwold 20,00; Haarbach<br />

20,00; Gronau 30,00; Melle 22,00; Olfen<br />

22,00; Friesoythe 22,00; Garrel 11,00; Wörth<br />

20,00; Hamburg 10,00; Aschendorf 11,00;<br />

Friesoythe 11,00; Lastrup 11,00; Regensburg<br />

11,00; Garrel 20,00; Haselünne 20,00; Neureichenau<br />

10,00; Lastrup 10,00 EURO.<br />

Gott vergelt’s!<br />

Foto: Archiv<br />

„...hinter mathematischen Gesetzen<br />

die Größe Gottes erkennen...“<br />

Zum Tode unseres Mitbruders Pater Hubert Gelhot in Meppen.<br />

Am 30. April trugen wir in<br />

Meppen Pater Hubert Gelhot<br />

zu Grabe. Er wurde am 19.<br />

September 1931 in Wellingholzhausen<br />

bei Melle geboren. 78<br />

Jahre alt war er bei seinem plötzlichen<br />

Tode am 25. April. Pater<br />

General Jan Hulshof schreibt<br />

zum Tod von Pater Gelhot:<br />

„Ich habe Hubert in den Siebziger<br />

Jahren kennen gelernt, schon<br />

in Meppen, wo er dreißig Jahre<br />

lang Lehrer für Mathe und Physik<br />

war. Ich weiß, dass er sich<br />

von ganzem Herzen dieser Aufgabe<br />

gewidmet hat und dass er<br />

als Erzieher, aber auch als Seelsorger,<br />

vielen Menschen geholfen<br />

hat, die mit Dankbarkeit an ihn<br />

zurückdenken werden, an seine<br />

Qualitäten als Priester und Lehrer<br />

und vor allem an die religiöse<br />

und menschliche Verbundenheit,<br />

die man im Umgang mit<br />

ihm spürte. Hier in Rom gedenken<br />

wir seiner im Gebet und in<br />

der Eucharistiefeier.“<br />

Bei der Begräbnismesse in der<br />

Pauluskirche zu Meppen sagte<br />

der Regionalobere der deutschen<br />

Maristen, Pater Arnold, unter anderem<br />

in seiner Ansprache:<br />

„Nach seinen Gymnasialstudien<br />

in Meppen und Fürstenzell ist Pa-<br />

ter Gelhot<br />

1952<br />

im Alter<br />

von 21<br />

Jahren in<br />

unsere<br />

Gesellschaft<br />

Mariens<br />

Pater Hubert Gelhot sm +. eingetreten<br />

und<br />

hat sein Noviziat in Fürstenzell<br />

gemacht. Seine philosophischen<br />

und theologischen Studien hat er<br />

ebenfalls dort absolviert, und er<br />

wurde am 29. Juni 1958 zum<br />

Priester geweiht. Im vergangenen<br />

Jahr konnte er sein Goldenes<br />

Priesterjubiläum feiern.<br />

Nach der Priesterweihe studierte<br />

er noch Mathematik und Physik<br />

in Münster. Danach war er 30<br />

Jahre lang, von 1968 bis 1998, als<br />

Lehrer in Meppen tätig. Er hat<br />

dadurch junge Menschen auf<br />

dem Weg des Glaubens begleitet,<br />

sodass sie – wie es Bischof Bode<br />

bei seinem Priesterjubiläum ausdrückte<br />

– hinter mathematischen<br />

und physikalischen Gesetzen<br />

die Schönheit der Schöpfung<br />

und die Größe Gottes erkennen<br />

konnten’. Er hat so in großer<br />

Treue eine wichtige maristische<br />

Sendungsaufgabe erfüllt und in<br />

Schlichtheit und mit großer<br />

Fachkompetenz seine Aufgabe<br />

ausgeübt. In diesem Zusammenhang<br />

möchte ich auch erwähnen,<br />

dass bei uns Pater Gelhot einer<br />

der ersten war, der in die Geheimnisse<br />

der Informatik und<br />

des Computerwesens eingedrungen<br />

ist.<br />

Über seine Aufgabe als Lehrer<br />

hinaus hat er regelmäßig wochentags<br />

im Marienhaus in Meppen<br />

Eucharistie gefeiert. Und er<br />

hat im Laufe der Jahre in manchen<br />

Gemeinden des Emslandes<br />

Aushilfen übernommen und<br />

Missionssonntage gehalten. So<br />

hat er immer wieder die Liebe<br />

Gottes verkündet und zum Vertrauen<br />

auf Gott eingeladen.<br />

Darüberhinaus dienste Pater<br />

Gelhot in großer Schlichtheit und<br />

selbstlos der eigenen Gemeinschaft,<br />

etwa 20 Jahre lang als Vize-Superior<br />

und sechs Jahre<br />

(1998 - 2004) als Superior.<br />

Obwohl Pater Gelhot schon in<br />

den 70er Jahren einen Herzschrittmacher<br />

bekam, hat er unermüdlich<br />

in all den Jahren seine<br />

Tätigkeit als Lehrer, in der Seelsorge<br />

und für die eigenen Mitbrüder<br />

ausgeübt.“ G.G.<br />

UNSERE TOTEN<br />

Wilhelm Hemken, Börger 78 J.<br />

Helene Schmitz, Meppen-Hemsen 80 J.<br />

Hermann Sielker, Emsbüren 80 J.<br />

Erwin Pohl, Meppen 77 J.<br />

Maria Kocks, Wietmarschen-Lohne<br />

Margarethe Fahrenhorst,<br />

Wietmarschen-Lohne<br />

Paula Többen, Langen<br />

Rosa Möller, Holte<br />

RIP<br />

z<br />

IMPRESSUM<br />

kontinente-Eigenteil<br />

der <strong>Maristenpatres</strong><br />

Verantwortlich:<br />

P. Georg Galke,<br />

Heidestr. 318, 06849 Dessau.<br />

Tel. (0340) 8581057 + 87019306<br />

E-Mail: georg.galke@web.de<br />

Leserbriefe und Beiträge an obige<br />

Adresse.<br />

Fotos, wennn nicht anders angegeben:<br />

P. Georg Galke<br />

Jahresbezugspreis: 10,80 Euro.<br />

Bestellungen & Zahlungen an:<br />

kontinente, Postfach 1515,<br />

49705 Meppen, Tel. (05931) 93540<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Emsland ,<br />

Konto Nr. 6197, BLZ 266 500 01.<br />

Litho und Druck:<br />

LVD Limburger Vereinsdruckerei,<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg.<br />

Objekt 12<br />

VIII • <strong>Maristenpatres</strong> 4-2009

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