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DMG-informiert 2/2014

Spannende und bewegendet Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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<strong>informiert</strong><br />

Berichte aus der weltweiten Mission Nr. 2/<strong>2014</strong><br />

Gemeinden<br />

beflügeln


Thema<br />

Gemeinden<br />

beflügeln<br />

Simon Petrus antwortete Jesus: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen<br />

Gottes!“ Darauf sagte Jesus zu ihm: „Glücklich bist du zu preisen, Simon,<br />

Sohn des Jona; denn nicht menschliche Klugheit hat dir das geoffenbart, sondern<br />

mein Vater im Himmel. Deshalb sage ich dir jetzt: Du bist Petrus, und auf<br />

diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und das Totenreich mit seiner<br />

ganzen Macht wird nicht stärker sein als sie.“ Matthäus 16,16–18<br />

Jesus selbst baut ...<br />

... seine Gemeinde weltweit, er ist der<br />

Baumeister. Dabei setzt Jesus um, was<br />

Gott sich von jeher für uns Menschen<br />

gedacht hat: Anfangs sucht er sich zwölf<br />

Männer aus bescheidenen Verhältnissen<br />

als Schüler aus. Menschen, die in Israel<br />

damals, vor 2.000 Jahren, niemandem<br />

groß aufgefallen wären. Er verbringt drei<br />

Jahre mit ihnen. Sie erkennen, wer er<br />

ist – und an seinem Vorbild auch, wie<br />

Gott ist. Im Alltag mit Jesus lernen sie,<br />

seinem Beispiel zu folgen. Petrus, einer<br />

der Zwölf, spricht schließlich aus, was alle<br />

erkannt haben: „Du bist der Messias, der<br />

Sohn des lebendigen Gottes!“<br />

„Ich baue meine Gemeinde“<br />

Jesus widerspricht ihm nicht! Im<br />

Gegenteil, er überrascht seine Jünger<br />

mit den Worten: Auf diesem Bekenntnis,<br />

auf dieser Wahrheit, werde ich meine<br />

Gemeinde bauen. Einfache Menschen wie<br />

die Zwölf, die mit Jesus leben und ihn als<br />

den Retter kennen, finden sich plötzlich<br />

eingebaut in das größte Bauwerk, das es<br />

je gegeben hat: die weltweite Gemeinde<br />

von Jesus Christus. Jeder, der von Jesus<br />

als Sohn Gottes redet, ist ein lebendiger<br />

Stein in diesem Bauwerk.<br />

Seit 2.000 Jahren meißelt Jesus an<br />

immer neuen Quadern aus allen Völker,<br />

Sprachen und Nationen, um sie in sein<br />

Haus einzufügen. Über die Jahrhunderte<br />

ist die Botschaft von Jesus lebendig. Und<br />

eine Vielfalt an Ausdrucksformen der Liebe,<br />

Gnade und Gerechtigkeit Gottes wird<br />

von Christen gelebt. Die Gemeinde von<br />

Jesus ist heute bunt – so bunt wie die Farben<br />

im neuen Logo der <strong>DMG</strong>. Christen<br />

aus allen Sprachen und Kulturen weltweit<br />

drücken ihr Lob Gottes in immer neuen<br />

Formen aus. Und das beflügelt uns.<br />

Wir brauchen einander<br />

Wir Christen in Europa sind Teil dieser<br />

Vielfalt. Unsere Farben – die Fülle an Gaben<br />

und Erkenntnissen, die Gott uns anvertraut<br />

hat, – sind gefragt. Wir können<br />

Gemeinden in anderen Teilen der Welt<br />

damit stärken und zum Segen ergänzen.<br />

Alleine wären wir eintönig und arm; das<br />

Reden von Jesus in unsere Welt lebt von<br />

der Vielfalt. Wir brauchen einander!<br />

Das betont Paulus in seinem biblischen<br />

Bild von Gemeinde in 1. Korinther 12,21:<br />

„Das Auge kann nicht einfach zur Hand<br />

sagen, ich brauche dich nicht.“ Und er<br />

erklärt in Vers 18, „dass Gott, entsprechend<br />

seinem Plan, jedem einzeln Teil<br />

eine besondere Aufgabe innerhalb des<br />

Ganzen zugewiesen hat.“<br />

Wo immer unsere <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter<br />

hinkommen, gibt es in der Regel schon<br />

christliche Gemeinden. Oder zumindest<br />

Mitarbeiter aus anderen Ländern, die<br />

ebenfalls Menschen von Jesus weitersagen.<br />

Als <strong>DMG</strong> leben wir Partnerschaft,<br />

wir gehen auf die Anderen zu und suchen<br />

das Gespräch, um bestehende Gemeinden<br />

zu stärken und zu beflügeln mit dem,<br />

was Gott uns geschenkt hat.<br />

Gegenseitige Wertschätzung<br />

Das beginnt mit Dank. Paulus hat in<br />

seiner Gebetszeit immer zuerst für die<br />

Gemeinden gedankt. Er war nicht blind,<br />

er wusste um ihre Nöte und Schwächen.<br />

Doch er schaute zuerst darauf, wie sie<br />

ihren Glauben lebten, und was Gott Einzigartiges<br />

aus ihnen formte. Gegenseitige<br />

Wertschätzung muss ausgesprochen werden.<br />

Unsere Glaubensgeschwister sollen<br />

hören, dass wir sie achten und lieben.<br />

Gerade in den südlichen Ländern, wo<br />

die Christen früher fast nur Empfangende<br />

waren, ist es wichtig zu bezeugen,<br />

dass sie uns ein Segen sind. Westliche<br />

Missionare waren in der Vergangenheit<br />

oft hochmütig. Sie haben gelebt, als wäre<br />

unsere Art, den Glauben auszudrücken,<br />

die einzige. Doch heute sind unsere Gemeinden<br />

in Deutschland oft schwach, und<br />

wir realisieren, wie sehr uns die Gemeinschaft<br />

und die Gebete unserer Glaubensgeschwister<br />

aus Ländern des Südens<br />

aufbauen und ermutigen können …<br />

Genauso unsere Missionare rund<br />

um den Globus. Sie leben und arbeiten<br />

in internationalen Teams, suchen die<br />

Gemeinschaft mit Christen vor Ort und<br />

schließen sich einer Gemeinde in ihrem<br />

Einsatzland an. Dadurch stärken sie<br />

Bestehendes und ergänzen die Gemeinde<br />

dort mit ihren Fähigkeiten. Aus dieser<br />

Grundhaltung heraus ist eine fruchtbare<br />

Gemeinschaft rund um die Welt entstanden,<br />

die so unterschiedlich ist, wie unsere<br />

Mitarbeiter selbst.<br />

Eine wunderbare Vielfalt<br />

Während einer Reise durch Laos laden<br />

mich ein paar Christen sonntagmorgens<br />

in ein Privathaus ein. Es gibt dort nur<br />

wenige Kirchen, in denen offiziell Gottes-<br />

2 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong>


Kennen Sie schon ...<br />

... unser kostenloses Fotoheft „Haltet an am Gebet“<br />

Darin sind alle 400 Mitarbeiter der <strong>DMG</strong> mit Einsatzland<br />

und Aufgabe abgebildet, eine wertvolle Hilfe fürs Gebet.<br />

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Tel. 07265 959-151<br />

E-Mail: Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de<br />

<strong>DMG</strong> 2013/<strong>2014</strong><br />

Mitarbeiter<br />

Deutsche Missionsgemeinschaft Menschen in der weltweiten Mission<br />

Haltet<br />

an am<br />

Gebet<br />

Römer 12,12<br />

dienst gefeiert werden darf. Als Ausländer<br />

ist Vorsicht geboten, damit ich die<br />

einheimischen Christen nicht in Gefahr<br />

bringe. Trotz der vielen Nachteile wächst<br />

die laotische Gemeinde. Sie sind dankbar<br />

für Hilfe und bitten, dass wir die Welt<br />

über ihre Situation informieren. Solange<br />

die Öffentlichkeit erfährt, wie es Christen<br />

in Laos geht, haben sie einen gewissen<br />

Schutz. Großzügige Unterstützung erleben<br />

sie aus den Nachbarländern Thailand<br />

und Vietnam. Was wir aus Europa nicht<br />

tun können, tun andere – da wird die<br />

weltweite Gemeinde von Jesus lebendig.<br />

Unser Mitarbeiter Martin Heißwolf<br />

macht auf die anhaltende geistliche Not<br />

in Japan aufmerksam: Selbst nach 100<br />

Jahren Mission sind nicht einmal zwei Prozent<br />

der Japaner Christen. Die Gemeinden<br />

sind verunsichert, es gibt sprachliche<br />

und kulturelle Barrieren. Es fällt ihnen<br />

schwer, offen über den Glauben zu reden.<br />

Die Kirche in Japan benötigt dringend<br />

weiterhin Hilfe und Gebete aus anderen<br />

Ländern Asiens und Europa, damit alle<br />

Japaner von Jesus hören.<br />

Wechselseitiges Lernen<br />

Viele <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter sind als theologische<br />

Lehrer im Einsatz, damit Gottes<br />

Wort in seiner ganzen Breite und Tiefe<br />

in den verschiedensten Kulturen verstanden<br />

wird. Sie brauchen ein weites Herz<br />

und viel Liebe und Geduld. Ihre Aufgabe<br />

besteht heute darin, Christen zum Nachdenken<br />

anzuregen und sie zu fördern.<br />

„Es geht um wechselseitiges Lernen. Die<br />

Mitarbeiter aus dem Westen sollten gute<br />

Fragen stellen und nicht auf alles sofort<br />

eine Antwort geben.“<br />

Das erklärte mir Abel Ndjerareou,<br />

ein begabter Theologe aus dem Tschad.<br />

Es helfe afrikanischen Christen, Gottes<br />

Wort besser zu verstehen, wenn<br />

jemand mit anderem Hintergrund sie<br />

zum Nachdenken auffordere. Das gilt<br />

auch umgekehrt. Wir schätzen, was wir<br />

kennen. Doch wir können viel Wertvolles<br />

entdecken, wenn wir Christen aus anderen<br />

Kulturen als Ergänzung begreifen.<br />

Die junge Generation fördern<br />

Jede Generation hat ihre besondere<br />

Begabung und Aufgabe im Bau der Gemeinde.<br />

Hier in Europa kommt es heute<br />

besonders darauf an, dass wir die nächste<br />

Generation gut prägen und vorbereiten,<br />

damit der Segen aus unserem Land nicht<br />

abreißt. Als <strong>DMG</strong> möchten wir Ihre<br />

Gemeinde darin unterstützen. Dazu dient<br />

besonders unser Kurzeinsatzprogramm<br />

(www.kurzeinsätze.de). Junge Christen<br />

setzen zwölf Monate ihres Lebens für<br />

Gott ein; sie entdecken dabei die Welt<br />

und oft auch sich selbst.<br />

Christina, Stephan, Nathalie und<br />

Rebekka (S.10) erleben zur Zeit die<br />

Gemeinschaft mit afrikanischen Christen<br />

in der Elfenbeinküste. Nach einer Orientierungszeit<br />

bei unseren Missionaren<br />

Rod und Angelika Ragsdale sind sie jetzt<br />

in einheimischen Familien untergebracht.<br />

Sie leben in kleinen Dörfern auf dem<br />

Land und lernen die Menschen, ihre Sprache<br />

und ihren Alltag hautnah kennen. Sie<br />

kochen und essen mit ihrer Gastfamilie.<br />

Sie bekommen unmittelbar mit, was die<br />

Menschen beschäftigt. Gleichzeitig schließen<br />

sie sich einer afrikanischen Gemeinde<br />

an und lernen, was Afrikanern für ihren<br />

Glauben wichtig ist und wie sie ihn leben.<br />

Erst dann dürfen unsere Kurzzeitmitarbeiter<br />

überlegen, wie sie konkret helfen<br />

können. Im Gespräch mit ihrer afrikanischen<br />

Gemeinde schauen sie, was vor<br />

Ort sinnvoll ist. So kommt Hilfe wirklich<br />

an. Und die Gemeinde in Afrika wird zum<br />

Segen für unsere Kinder. Was sie dort<br />

lernen ist einmalig. Sie können es später<br />

in Deutschland in ihrer eigenen Gemeinde<br />

einsetzen. Eine größere Bereichung ist<br />

kaum denkbar.<br />

Ein wunderbares Geheimnis<br />

Salomo, der König von Israel, bekam<br />

von Gott den Auftrag, den Tempel zu<br />

errichten. Auf der Baustelle durfte kein<br />

Geräusch von Werkzeug zu hören sein<br />

(1 Kön 6,7). Die Steinmetze mussten<br />

also jeden Quader im Steinbruch genau<br />

vorfertigen, damit er perfekt in den Bau<br />

eingefügt werden konnte. So baut auch<br />

Jesus seit 2.000 Jahren seinen Tempel: Lebendige<br />

Steine werden im Steinbruch des<br />

Lebens in Form gemeißelt, bis wir genau<br />

an den Platz passen, den er als Baumeister<br />

für uns vorgesehen hat.<br />

Der Eine betont den Glauben und ist in<br />

eine Säule eingebettet. Ein anderer Christ<br />

hat Gottes Gnade besonders erlebt und<br />

wird ins Fenster der Liebe als farbiges<br />

Puzzlestück mit eingesetzt. Andere sind<br />

als goldene Schriften der Weisheit Gottes<br />

auf die Wand gemalt. Jeder hat seinen<br />

Platz, doch nur im Miteinander sind wir<br />

die Gemeinde von Jesus Christus in ihrer<br />

ganzen Fülle und Vielfalt – „zum Lob von<br />

Gottes Herrlichkeit“ (Eph 1).<br />

Paulus spricht von Gemeinde als einem<br />

Geheimnis. Wir bauen daran mit, an allen<br />

Enden der Erde. Gleichzeitig bereitet uns<br />

Jesus als Bausteine für den Tempel im<br />

Himmel vor – darauf freuen wir uns jetzt<br />

schon. Denn viele Erfahrungen im Leben<br />

sind kaum zu erklären. Es sei denn, der<br />

Meisel des Steinmetzes ist am Werk, um<br />

uns passend zu machen für die Ewigkeit.<br />

Andrew Howes<br />

Personalleiter Afrika<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

3


Europa<br />

Baskenland/Spanien<br />

Kirsten Dollen<br />

Spanien<br />

Hansjörg und Elisabeth Mackh<br />

Gemeinsam in der<br />

Hand des Meisters<br />

Kirsten Dollen mit Noemi<br />

In der Werkstatt herrscht Aufruhr. Die<br />

Werkzeuge diskutieren wieder einmal<br />

wild miteinander, wer die wichtigste<br />

Funktion von allen hat. Sie halten eine<br />

Versammlung ab. Der Hammer hat den<br />

Vorsitz und eröffnet die Tagung mit<br />

lauten Schlägen. Die anderen Gerätschaften<br />

protestieren, bis der Hammer sich<br />

zurückzieht. Dann treten die Schrauben<br />

ans Pult und bringen ihr Anliegen vor.<br />

„Schrecklich“, meint eine Drahtbürste<br />

und zieht sich zurück. Die Feile wird gar<br />

nicht erst zu Wort gelassen, sie hat ja<br />

immer etwas zu verbessern. Ebenso geht<br />

es dem Metermaß: „Der will doch nur<br />

alles ganz genau machen …“<br />

Plötzlich tritt der Zimmermann in die<br />

Werkstatt, legt seinen Werkzeuggürtel<br />

um, steckt die Werkzeuge in die ledernen<br />

Taschen und macht sich daran, ein<br />

Kunstwerk zu schaffen. Nach dessen<br />

Vollendung schweigen die Werkzeuge<br />

betroffen. Bis ein kleiner Nagel sagt, was<br />

alle denken: „Wie dumm wir doch sind;<br />

nur gemeinsam und in der Hand<br />

des Meisters können wir Wunder<br />

vollbringen.“<br />

Genauso ist es in der Gemeinde:<br />

Wir sind Werkzeuge<br />

in Gottes Hand, egal ob in<br />

Siegen, Simbabwe oder hier in<br />

San Sebastian im Baskenland.<br />

Es geht nur gemeinsam unter<br />

Gottes Leitung vorwärts. Die<br />

Geschichte oben erzählte José<br />

Luis, einer unserer Gemeindeältesten,<br />

vor ein paar Jahren.<br />

Er und seine Frau Noemi leben<br />

auf dem Leuchtturm von Zumaia,<br />

sie sind mir liebe Freunde<br />

geworden.<br />

Sie sagen: „Unsere Schwester Kirsten,<br />

die vor acht Jahren hierherkam, ist ein<br />

Teil unserer Gemeinde in Amara, als ob<br />

sie schon immer hier gewesen wäre. Für<br />

uns ist sie ein Geschenk des Herrn und<br />

ein Vorbild. Sie arbeitet in der Sonntagsschule<br />

mit, was den Kindern viel Freude<br />

bereitet, und leitet einen Hauskreis. Ihre<br />

Erfahrung mit Jugendlichen ist wertvoll.<br />

Sie weiß sich auf liebevolle Weise<br />

mitzuteilen und steht uns unaufdringlich<br />

zur Seite. Ihre Stärke ist, Freundschaften<br />

aufzubauen. In ihrem Alltag bringt sie<br />

Menschen Christus näher, ganz einfach<br />

und natürlich.“<br />

Wer sind wir in unserer Gemeinde?<br />

Wir sind Gottes geliebte Kinder. Jeder<br />

und gemeinsam. Nehmen wir an, was<br />

Jesus für uns bereithält. Und leben wir zu<br />

seiner Ehre und zum Wohl des Anderen.<br />

Dann wird die Erde zur Werkstatt Gottes.<br />

Treue und Echtheit sind gefragt, in<br />

einer Welt, in der das Meiste nur Fassade<br />

ist.<br />

Gemeinde<br />

gründet Gemeinde …<br />

Ausgesandt von christlichen Gemeinden<br />

in Deutschland haben wir die vergangenen<br />

Jahre in Mejorada del Campo nahe<br />

Madrid eine ev. Gemeinde mit aufgebaut<br />

und uns dabei besonders in die Jugendarbeit<br />

eingebracht. Inzwischen ist diese<br />

Gemeinde selbständig, und wir stehen<br />

vor einem Neuanfang.<br />

Mit den Christen aus Mejorada möchten<br />

wir im Nachbarort Velilla (13.000 Einwohner)<br />

eine Begegnungsstätte eröffnen,<br />

um auf die Bedürfnisse der Menschen<br />

einzugehen und auch dort eine Gemeinde<br />

zu gründen.<br />

Die neuen Räume sollen ansprechend<br />

sein und zum Verweilen, Gespräch,<br />

Spiel, Kaffeetrinken und mehr einladen.<br />

Wir planen kulturelle und musikalische<br />

Events. Unsere Jugend aus Mejorada hat<br />

diesbezüglich Ideen gesammelt. Es ist<br />

ermutigend, wie jeder Einzelne bereit ist,<br />

seine Aufgabe zu übernehmen. Als Missionare<br />

möchten wir diese jungen Leute<br />

unterstützen, damit sie ihre Kreativität,<br />

Menschen zu erreichen, und ihre Freude<br />

im Glauben und an der Mitarbeit in die<br />

Tat umsetzen.<br />

Im vergangenen Sommer kamen wir<br />

das erste Mal mit einem Evangelisationsteam<br />

nach Velilla. Die Erfahrungen<br />

waren super. Die Ortsverwaltung kam<br />

uns in allem sehr entgegen. Wir konnten<br />

öffentliche Gebäude für unsere Konzerte,<br />

Basketballturniere und Kinderstunden<br />

nutzen. Parallel boten wir kostenlos eine<br />

Säuberungsaktion an, um zu zeigen, dass<br />

uns das Wohl des Ortes am Herzen liegt.<br />

Auf diesen guten Start wollen wir mit der<br />

Begegnungsstätte aufbauen, und wir sind<br />

gespannt, was Gott uns bereithält.<br />

Gerne berichten wir in Ihrer Gemeinde<br />

oder Ihrem Hauskreis mehr aus Spanien.<br />

Von Juni bis Ende September <strong>2014</strong> sind<br />

wir im Reisedienst in Deutschland, Sie<br />

können uns auch über die <strong>DMG</strong> kontaktieren.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

4<br />

EUROPA<br />

8 Asien<br />

9 Afrika<br />

4 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

15 Amerika<br />

17 Veranstaltungen<br />

Putzaktion in Velilla


Deutschland<br />

Bernd und Christine Müller<br />

Deutschland<br />

Ulla Sonneborn<br />

Kommt mit ins Abenteuerland<br />

„Abenteuerland“ hieß ein besonderes<br />

Programm unserer Gemeinde für Kinder<br />

zwischen fünf und zwölf Jahren, das wir<br />

dieses Jahr in den Faschingsferien angeboten<br />

haben. Es ging um Zirkus: „Manege<br />

frei!“<br />

Clown Arthur hatte einen Zirkuswagen<br />

mit Bücherregal, in dem alle biblischen<br />

Bücher zu finden<br />

waren. Wir legten wert<br />

darauf, dass die Kinder<br />

ihre Fähigkeiten, die<br />

Gott jedem gegeben<br />

hat, entdecken. Und<br />

wie sehr Gott sie liebt,<br />

dass er ihr Freund sein<br />

möchte. Es wurde viel gesungen, gebastelt,<br />

gebetet und gespielt – eine besondere<br />

Zeit. Die Freude der Kinder an dem<br />

schönen Programm steckte an, aber auch<br />

die Gemeinschaft der Mitarbeiter. Selten<br />

erlebten wir in unserer Gemeinde eine<br />

solche Vielfalt:<br />

Rentnerin Agnes (64, Name geändert)<br />

wusch nach dem gemeinsamen Frühstück<br />

das Geschirr ab und räumte alles<br />

wieder auf. Täglich schaute sie nach dem<br />

Rechten, putzte und hielt Ordnung. Ruth<br />

backte leckere Pizza für die Mitarbeiter,<br />

als Belohnung für ihren tatkräftigen Einsatz.<br />

Das macht die 85-Jährige mit Freude<br />

und Hingabe. Gundula (77) leitete mit<br />

einer jungen Frau (FSJ) die Gruppe der<br />

Unser „Zirkus“ bestand<br />

also aus 25 Personen unterschiedlichsten<br />

Alters.<br />

Es war unglaublich, wie gut sie<br />

zusammengearbeitet haben.<br />

Fünf- bis Sechsjährigen und brachte<br />

sich voll ein.<br />

Ärztin Tine half in der anderen Kindergruppe,<br />

„denn ihre eigenen drei<br />

Kinder kommen ja sowieso“, sagte<br />

sie. Sandra (39) machte mit ihrem<br />

Bus Fahrdienste für sechs Kinder.<br />

Dann waren da noch Sarah, Jasmin<br />

und Silvana (13<br />

und 14) mit ihrer<br />

schönen Musik<br />

und den Anspielen.<br />

Bärbel (66)<br />

organisierte Preise<br />

und Bastelsachen,<br />

sie ist unser „Mädchen<br />

für alles“. In diesen Tagen hat<br />

sie die Freude neu entdeckt, Kindern<br />

vom Glauben zu erzählen. Manfred<br />

(66) war Zirkusdirektor, eine Rolle,<br />

die super zu ihm passte. Kathleen<br />

(FSJ) spielte mit Begeisterung den<br />

Clown. Und Jonas (9), der bei Christine<br />

Gitarrespielen lernt, begleitete die<br />

Lieder im Abenteuerland.<br />

Unser Zirkus bestand also aus<br />

25 Personen unterschiedlichster<br />

Herkunft. Es war unglaublich, wie<br />

sie zusammengearbeitet haben. Alle<br />

wurden ermutigt und unterstützt.<br />

Jeder wusste, dass er gebraucht wird.<br />

Diese Woche zeigte uns neu, wie<br />

sehr es eine Gemeinde voranbringt,<br />

wenn die Christen sich in ihrer<br />

Unterschiedlichkeit und Vielseitigkeit<br />

schätzen.<br />

Ob Jung oder Alt:<br />

jeder wird in der<br />

Gemeinde gebraucht<br />

Sie suchen<br />

Gemeinschaft<br />

An Jesus gläubig gewordene Türken<br />

in Deutschland suchen Gemeinschaft.<br />

Meist fühlen sie sich in internationalen<br />

und charismatischen Gruppen wohl, weil<br />

die sie warmherzig aufnehmen und ihre<br />

Lebensart etwas mehr der türkischen<br />

Kultur entspricht.<br />

M. beispielsweise ging jahrelang mit<br />

seiner Bibel unterm Arm in die amerikanische<br />

Gemeinde seiner Stadt, um Englisch<br />

zu lernen. Dort lernte er auch die gute<br />

Botschaft der Bibel kennen. Noch scheut<br />

er die Konsequenzen echter Nachfolge.<br />

Aber er weiß, dass Jesus der Weg zu<br />

Gott ist.<br />

Es ist so wichtig, dass wir<br />

unsere Herzen und Gemeinden<br />

für Migranten öffnen.<br />

Kulturelle Unterschiede können schnell<br />

zu Missverständnissen führen, doch Gott<br />

will uns ein weites Herz, seine Liebe,<br />

Verständnis, Respekt und Vertrauen zueinander<br />

schenken. Wachstum und Reife<br />

im Glauben erlebe ich bei Migranten immer,<br />

wenn sie regelmäßig eine Gemeinde<br />

besuchen. Besonders freue ich mich über<br />

junge Leute, die die Gemeinschaft unter<br />

Gottes Wort suchen. Und noch mehr,<br />

wo die Begegnung zwischen Migranten<br />

und uns Deutschen gelingt.<br />

H. kam vor wenigen Jahren zum Glauben.<br />

Sie ist Feuer und Flamme für Jesus<br />

und engagiert sich in den Kinderstunden<br />

unserer Gemeinde. Obwohl sie ihre<br />

Arbeit verloren hat und bestohlen wurde,<br />

bleibt sie gelassen und fröhlich. Wir<br />

Deutschen staunen über ihr Gottvertrauen<br />

und ihre ansteckende Liebe. Letztlich<br />

profitieren wir, wenn wir offen sind für<br />

die Begegnung mit Christen aus anderem<br />

Hintergrund.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

5


Europa<br />

Österreich<br />

Martin und Dorothea Böhls<br />

Österreich<br />

Hans-Peter und Sophie Sautter<br />

Feueralarm und Freudensirenen<br />

Alarm! Die Sirene der Brandmeldeanlage<br />

im Männerwohnheim der Heilsarmee<br />

heult auf. Erstaunte Blicke und laute Rufe<br />

erfüllen den Gottesdienstraum. Minuten<br />

später, Entwarnung. Einer der Heimbewohner<br />

wollte Kartoffeln in der Pfanne<br />

anbraten, und der Rauch hat die Feuermelder<br />

in Gang gesetzt. Erleichtertes<br />

Lächeln.<br />

Das eigentlich Spannende an diesem<br />

Morgen jedoch war die Gottesdienstgestaltung<br />

durch unseren Teenclub (TC).<br />

Er ist vor drei Jahren<br />

aus dem biblischen<br />

Unterricht mit zwei<br />

Teenagern entstanden,<br />

zwei weitere Teens<br />

aus einer anderen Wiener Gemeinde<br />

ohne Jugendgruppe schlossen sich uns<br />

an. Wir waren gespannt, wie es gelingen<br />

würde, und wollten den Jugendlichen ein<br />

Zuhause in Jesus geben. Bald entstand die<br />

Idee, dass wir uns auch sozial einbringen<br />

könnten, unter anderem fiel das Stichwort<br />

Heilsarmee.<br />

Kurz vor Weihnachten<br />

war es soweit: Neun<br />

motivierte<br />

Teenager und<br />

drei starke<br />

Leiter<br />

hatten<br />

ein Programm<br />

Teenager darf man<br />

nie unterschätzen!<br />

für den Adventsgottesdienst der Heilsarmee<br />

ausgearbeitet. Zwei predigten,<br />

vier spielten in der neugegründeten<br />

Band mit, die anderen gestalteten ein<br />

Anspiel und bauten Snacks und Getränke<br />

fürs gemütliche Zusammensein im<br />

Anschluss auf.<br />

Ein Teenager begrüßte alle Gottesdienstbesucher<br />

mit den Worten: „Wir<br />

sind hier, um gemeinsam mit euch<br />

Advent zu feiern. Wir möchten euch<br />

gerne dienen und wünschen euch einen<br />

guten Gottesdienst und<br />

viel Freude.“<br />

Die Predigt der zwei<br />

Teens bewegte uns tief.<br />

Sie hatten einen Dialog<br />

erarbeitet und schlossen mit einer Einladung<br />

zum Leben mit Jesus. Teenager<br />

darf man nie unterschätzen! Was das<br />

angeht, klang die Sirene des Feueralarms<br />

für uns wie eine Freudenfanfare.<br />

Die Korpsleiterin der Heilsarmee dankte<br />

unseren jungen Leuten herzlich für<br />

ihren Segensdienst. Auf dem Rückweg<br />

in die U-Bahn beschlossen sie, ihr Gottesdienstprogramm<br />

weiteren kleineren<br />

Gemeinden anzubieten.<br />

Wir freuen uns, wie Gott die Kinderund<br />

Jugendarbeit hat wachsen lassen.<br />

Wir wollen die Mitarbeiter fördern,<br />

neue dazugewinnen und sie begleiten.<br />

Durch ihre Liebe und Leidenschaft zu<br />

den Teenagern sind eine Band und ein<br />

neuer Hauskreis entstanden. Bitte beten<br />

Sie mit für unseren Teenclub und,<br />

dass unsere Gemeinde dranbleibt,<br />

Licht und Salz für die Stadt<br />

Wien zu sein.<br />

Leitungskompetenz<br />

fördern<br />

Seit fünf Jahren arbeiten wir in einer<br />

freikirchlichen Gemeinde in Klagenfurt<br />

mit. Eines unserer Ziele dabei ist, die<br />

Gemeinde in die Selbständigkeit zu<br />

führen. Mit der Zeit soll sie ihren Dienst<br />

in der Stadt unabhängig von Missionaren<br />

und Unterstützung aus dem Ausland<br />

ausführen. Nach Jahren mit nur einem<br />

Co-Leiter freuen wir uns sehr, dass ein<br />

Leitungskreis aus mehreren Ältesten und<br />

Diakonen entstanden ist. Nun geht es<br />

darum, sie in ihrer Aufgabe und Verantwortung<br />

zu stärken.<br />

Vergangenes Jahr ergab sich eine<br />

wunderbare Gelegenheit, sie theologisch<br />

zu fördern. Die Zusammenarbeit mit<br />

unterschiedlichen Gemeinden vor Ort<br />

machte es nötig, sich neu mit dem Thema<br />

der Geistesgaben auseinanderzusetzen:<br />

Wie halten wir es mit dem Gebet um<br />

Heilung, mit Prophetie und Sprachenrede?<br />

Der einfache und schnellere Weg<br />

wäre eine ausführliche Schulung gewesen.<br />

Hans-Peter als studierter Theologe hätte<br />

eigentlich die Voraussetzungen dazu<br />

gehabt.<br />

Immer wieder forderte er sie<br />

heraus, die Bibel zu lesen, und<br />

versorgte sie mit Büchern und<br />

Artikeln. Über die Monate bildete<br />

jeder einzelne eine klar durch die<br />

Bibel begründete Meinung.<br />

Er wählte einen anderen Weg. Immer<br />

wieder forderte er sie heraus, die<br />

entsprechenden Bibeltexte zu lesen und<br />

selbst zu studieren. Er versorgte sie mit<br />

Büchern und Artikeln. Es folgten Gespräche,<br />

Diskussionen und lange Telefonate.<br />

Über einen Zeitraum von mehreren<br />

Monaten bildete jeder einzelne und anschließend<br />

wir im Leitungskreis miteinander<br />

eine klar durch die Bibel begründete<br />

Meinung. Diese konnten sie dann auch in<br />

der Gemeinde weitergeben. Und sie wird<br />

bleiben, wenn wir eines Tages weiterziehen.<br />

In Zukunft haben sie sicher auch bei<br />

anderen theologischen Fragen das Selbstvertrauen,<br />

sich einen eigenständigen<br />

geistlichen Standpunkt zu erarbeiten.<br />

Die Jugendlichen selbst<br />

gestalteten den Gottesdienst<br />

6 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong>


Italien<br />

Johannes und Anke Wiegers<br />

Italien<br />

Erwin und Almut Büschlen<br />

Wie Radio<br />

Gemeinden stärkt<br />

Wieder einmal erscheinen wir sonntagmorgens<br />

mit Stativen, Mikrofonen<br />

und Aufnahmegeräten in unserer italienischen<br />

Gemeinde, der wir seit 25<br />

Jahren angehören. Während wir mit<br />

dem Aufbau der Technik beschäftigt<br />

sind, betritt ein junges Paar den Saal.<br />

Sie sind aus 100 Kilometern Entfernung<br />

angereist, weil sie vor einiger<br />

Zeit einen unserer Gottesdienste im<br />

Radio gehört haben. Die Botschaft<br />

hat sie so angesprochen, dass sie unsere<br />

Gemeinde live erleben möchten.<br />

Was für eine Freude für unsere kleine<br />

Gruppe. Ihr Gottesdienst wird durch<br />

unsere Radioarbeit für Menschen im<br />

ganzen Land zum Segen.<br />

Wir erstellen Radioprogramme,<br />

die überall in Italien rund um die Uhr<br />

über UKW und Internet zu empfangen<br />

sind. Maru, ein junger Nordafrikaner,<br />

der wie so viele per Fischkutter<br />

als Flüchtling auf Lampedusa<br />

angekommen ist und seit Monaten in<br />

einem Flüchtlingslager lebt, hört gerne<br />

unsere Sendungen. Maru schreibt:<br />

„Wie kann Gott mich frei machen,<br />

wenn ich doch hier wie im Gefängnis<br />

lebe? Ich will Gott verstehen. Gibt es<br />

jemanden, der mir helfen kann?“ Gut,<br />

dass wir auf ein Netz von Gemeinden<br />

im ganzen Land zurückgreifen<br />

können. Inzwischen kümmern sich<br />

Christen vor Ort um ihn und lesen<br />

mit ihm die Bibel.<br />

Eine ev. Gemeinde in Piemont<br />

besitzt ihren eigenen Radiosender.<br />

Sie senden rund um die Uhr unsere<br />

Programme, weil sie keine eigenen<br />

Mitarbeiter haben, die Programme<br />

erstellen könnten. Aus dem dortigen<br />

Gefängnis schreibt Genti: „Danke<br />

für die albanische Bibel, die ihr mir<br />

geschickt habt. Ich habe den Weg<br />

der Wahrheit gefunden und höre<br />

gemeinsam mit anderen Gefangenen<br />

eure Programme.“ Gianni, der dortige<br />

Pastor, wird sich um Genti und seine<br />

Freunde im Gefängnis kümmern und<br />

ihnen Bibelstunden anbieten.<br />

Wir staunen, wie Radio für Menschen<br />

im ganzen Land zum Segen<br />

wird. Wie es Christen stärkt und andere<br />

sich von Gottes Wort erneuern<br />

lassen. Das motiviert, unsere Arbeit<br />

fröhlich weiterzutun, als Dienst für<br />

Gemeinden in Italien.<br />

Den Schwerpunkt<br />

auf Jugend legen<br />

Jesus verspricht in<br />

Matthäus 16, dass<br />

ER seine Gemeinde<br />

baut. Das ist unsere<br />

Motivation, wenn wir<br />

in der ev. Gemeinde<br />

in Desenzano am Gardasee<br />

predigen, den<br />

Lobpreis gestalten und<br />

in anderen Bereichen<br />

mitarbeiten.<br />

In den vergangenen<br />

Jahren ist die Gemeinde<br />

durch Höhen und<br />

Tiefen gegangen. Unsere<br />

Mitarbeit hat sich<br />

seit Herbst intensiviert,<br />

da sie plötzlich ohne<br />

Leitung dastanden und<br />

uns um Hilfe baten.<br />

Gemeinsam mit Missionarskollegen<br />

überlegten wir, wie wir sie in dieser<br />

Situation auf bestmögliche Weise<br />

unterstützen könnten. So erarbeiteten<br />

wir einen Plan für eine Interimsleitung.<br />

Als ersten Schritt trafen wir uns mit<br />

den Gemeindegliedern und hörten<br />

uns ihre Wünsche und Schwierigkeiten<br />

an, um daraus zu lernen und eine<br />

Strategie zu entwickeln. In diesen<br />

Gesprächen spürten wir Müdigkeit<br />

und Entmutigung, aber auch die<br />

Bereitschaft, der Gemeinde neu Zeit,<br />

Energie und Begabungen zur Verfügung<br />

zu stellen. Zum Vorschein kam<br />

dabei der Wunsch,<br />

der Evangelisation<br />

und Arbeit mit<br />

jungen Leuten<br />

Vorrang zu geben<br />

– genau, was uns<br />

am Herzen liegt.<br />

Um die Gemeinde<br />

aus ihrer Notlage herauszuführen,<br />

stellten wir Arbeitsgruppen<br />

zusammen, in denen alle gemäß ihren<br />

Fähigkeiten und ihrer Bereitschaft<br />

zur Mitarbeit eingebunden sind. Eine<br />

Stärke der Gemeinde ist Gastfreundschaft.<br />

Deshalb bieten wir künftig an<br />

einem Samstagabend im Monat einen<br />

Jugendgottesdienst an und wählten<br />

Wir spürten Müdigkeit und<br />

Entmutigung, aber auch die<br />

Bereitschaft, Zeit, Energie und<br />

Begabungen zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Der erste Jugendabend war ein voller Erfolg<br />

dafür passende Mitarbeiter aus. Diese<br />

Arbeitsgruppe ist bereits ein effektives<br />

Team.<br />

Im Februar organisierten sie ein<br />

Turnier mit Pingpong, Tischfußball und<br />

Basketball. Unter viel Einsatz luden sie<br />

dazu ein, es kam eine große Gruppe jüngerer<br />

Teenager zusammen, die in Teams<br />

um den Sieg kämpften. Eine gelungene<br />

Veranstaltung, obwohl Dauerregen den<br />

Nachmittag zu einer logistischen Herausforderung<br />

machte.<br />

Am Abend im Gottesdienst hatten wir<br />

den 14-jährigen italienischen Meister im<br />

Bogenschießen zu Gast. Er stellte seine<br />

Sportart vor, und einer seiner Trainer<br />

sprach von der Herausforderung, durchzuhalten<br />

und nicht<br />

aufzugeben. Bei Pommes,<br />

Cola, Hotdogs<br />

und Hamburgern kam<br />

es zu guten Gesprächen.<br />

Wir waren<br />

begeistert, wie das<br />

Team „kulinarische<br />

Versorgung“ seine Aufgabe meisterte,<br />

auch die vielen Gäste waren eine Freude.<br />

Bitte beten Sie, dass durch die neuen<br />

Arbeitsgruppen und die Hilfe von uns Missionaren<br />

die Gemeinde mit neuem Elan<br />

beflügelt wird, um Jesus hier in Norditalien<br />

eines Tages wieder eigenständig zu<br />

dienen.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

7


Asien<br />

Thailand<br />

NEU: André Machel<br />

Wie Gott eine Liebe<br />

zu Asien schenkt<br />

13 Jahre war ich Pastor in Bochum und<br />

Calw. Nun bin ich „Missionar in Vorbereitung“<br />

der <strong>DMG</strong> und sehr gespannt,<br />

was auf mich zukommt. Meine Zukunft<br />

sehe ich wie ein unbeschriebenes Blatt<br />

Papier vor mir liegen, auf das ich meine<br />

Unterschrift bereits blanko gesetzt habe.<br />

Beschrieben wird es von Jesus, ich muss<br />

nur zu seinen Führungen und Überraschungen<br />

ja sagen. Im Grunde bin ich<br />

schon überrascht, mich auf dem Weg<br />

nach Thailand zu befinden. Wie kam es<br />

dazu?<br />

Aufgewachsen bin ich in einer christlichen<br />

Familie, und ich habe mich schon<br />

früh für ein Leben mit Jesus Christus<br />

entschieden. Biographien über Missionare<br />

und deren Lebenserfahrungen gehörten<br />

zu meinem bevorzugten Lesestoff. Als<br />

Jugendlicher besuchte ich 1991 die Weltkonferenz<br />

unseres Gemeindebundes in<br />

Wiesbaden. Sie hat meinen Horizont für<br />

Gottes weltweite Gemeinde erweitert.<br />

Mehr als 80 Länder waren vertreten, die<br />

Begegnung mit Christen aus allen Kontinenten<br />

ließ mein Herz höher schlagen.<br />

Wir alle waren Teil der Gemeinde, die<br />

Jesus baut!<br />

Nach Schule und Zivildienst ging ich<br />

zur theologischen Bildungsstätte in Fritzlar,<br />

um die Bibel zu studieren. Damit erfüllte<br />

sich ein jugendlicher Wunsch.<br />

Die Praktikumseinsätze<br />

waren wert-<br />

8 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

André Machel mit Wansuk<br />

voll und interessant. Einmal<br />

war ich in einer karibischen<br />

Gemeinde in London; dann<br />

ein dreimonatiger Aufenthalt<br />

an einer theologischen<br />

Ausbildungsstätte in Kenia,<br />

an der ich unterrichten durfte.<br />

Auch später als Pastor<br />

konnte ich mich wiederholt<br />

in anderen Kulturen mit<br />

Predigt und Lehre einbringen.<br />

Durch mein Studium<br />

an der AWM in Korntal<br />

und Gespräche mit Missionaren<br />

wuchs der Gedanke<br />

an einen Vollzeiteinsatz im<br />

Ausland.<br />

Im vergangenen Jahr<br />

geschah etwas sehr Schönes,<br />

das ich als Glaubensstärkung<br />

und Wegweisung Gottes erlebe.<br />

Auf einer Asienreise in Bangkok<br />

lernte ich eine junge Missionarin<br />

aus Indien kennen. Über Facebook<br />

waren wir schon länger in Kontakt, und<br />

sie hatte mich eingeladen, die Missionsarbeit<br />

in Thailand kennenzulernen. Ich war<br />

begeistert! Bei einem zweiten Besuch<br />

erhielt ich Einblick in die Situation der<br />

Christen dort.<br />

Von den Ländern Südostasiens hat<br />

Thailand mit nur etwa einem Prozent<br />

den geringsten Anteil an Christen in<br />

der Bevölkerung. Die Gemeinden sind<br />

klein, sie gleichen eher Hauskreisen.<br />

Der Buddhismus beherrscht das Land.<br />

Gemeindeleiter erzählten mir, dass die<br />

Bevölkerung Thailands heute offener für<br />

die Botschaft von Jesus sei, als je zuvor,<br />

es kommen Menschen zum Glauben. Diese<br />

jungen Christen brauchen Jüngerschaft<br />

und Glaubensstärkung! Und beim Aufbau<br />

eines theologischen Seminars wird Hilfe<br />

benötigt.<br />

Mein Herz schlägt für<br />

dieses Land, im<br />

Herbst ist die<br />

Ausreise geplant.<br />

Zuerst werde ich<br />

mich in Bangkok dem<br />

Sprach- und Kulturstudium<br />

widmen. Aus meiner<br />

Beziehung zu der indischen<br />

Missionarin ist inzwischen eine<br />

Freundschaft entstanden. Sie heißt<br />

Wansuk, die Reine. Wir träumen<br />

von einer gemeinsamen Zukunft und<br />

sind offen für Gottes Führung.<br />

Der Abschied vom Pastorendienst<br />

und den Gemeinden in Deutschland<br />

fällt nicht leicht, ich bin dankbar für<br />

die wertvollen Erfahrungen. Doch es<br />

gilt, was in Psalm 31,9 steht: „Du, Gott,<br />

stellst meine<br />

Füße auf weiten<br />

Raum!“<br />

Es bleibt<br />

spannend.<br />

Gerne<br />

komme<br />

ich in Ihre Gemeinde und stelle mich<br />

und meine künftige Arbeit in Thailand<br />

näher vor. Bei Interesse nehmen Sie<br />

bitte über die <strong>DMG</strong> mit mir Kontakt<br />

auf. Dankbar bin ich für jedes Gebet,<br />

das mich (uns!) begleitet.<br />

Im vergangenen Jahr geschah<br />

etwas sehr Schönes, das ich<br />

als Glaubensstärkung und<br />

Wegweisung Gottes erlebe.<br />

Thailand:<br />

Einwohner: 70 Mio.<br />

Hauptstadt: Bangkok (6 Mio.)<br />

Fläche: 513.115 km² (vgl.<br />

Deutschland, 357.121 km²)<br />

Völker: 80 % Thaivölker, v.a.<br />

Siamesen, 12 % Chinesischstämmige,<br />

4 % Malaien, 3 %<br />

Khmer und weitere Minderheiten<br />

Religionen: 94 % Buddhisten,<br />

5 % Muslime, 1 % Christen<br />

Thailand ist ein aufstrebender<br />

Industriestaat in Südostasien.<br />

In den vergangenen Jahren<br />

gefährdete das wiederholte<br />

Tauziehen um die politische<br />

Macht im Land den inneren<br />

Frieden.


Afrika<br />

www.dmgint.de/buecher<br />

Senegal<br />

Sonja Kicherer<br />

Ermutigung über<br />

Kontinente hinweg<br />

Abseits im Busch liegen die Gebäude<br />

der ehemaligen Schule für Missionarskinder<br />

von Bouaké (Elfenbeinküste). Durch<br />

den schrecklichen Bürgerkrieg mutete<br />

das Gelände lange wie eine Geisterstadt<br />

an. Umso schöner, wie es sich bei unserer<br />

Leiterkonferenz wieder mit Leben füllt.<br />

Die <strong>DMG</strong>-Partnerorganisation Life Challenge<br />

Africa will afrikanische Missionsleiter<br />

im Dienst unter Muslimen vernetzen.<br />

Den Höhepunkt bildet eine alle fünf Jahre<br />

stattfindende Leiterschulung, mehr als<br />

30 Männer und Frauen aus 16 Ländern<br />

Afrikas und Indien werden erwartet.<br />

Während die ersten Gäste bereits<br />

anreisen, erreicht unser Team die Nachricht,<br />

dass der Hauptredner aus Deutschland<br />

nicht kommen kann. Uns stockt<br />

der Atem, was tun? Spontan übernimmt<br />

ein Teilnehmer die Hauptvorträge. Im<br />

Rückblick sind wir dankbar für diese flexible<br />

Planung Gottes, denn die Vorträge<br />

entpuppen sich als Bereicherung.<br />

Früh am Morgen laden Trommel- und<br />

Gitarrenklänge zum gemeinsamen Gotteslob.<br />

In der früheren Bibliothek treffen<br />

sich Evangelisten, Gemeindeleiter und<br />

Missionare um länder- und dienstübergreifend<br />

Erfahrungen auszutauschen. Allen<br />

Hier finden Sie spannende Bücher<br />

rund um Mission, beispielsweise:<br />

In Daressalam gibt es keinen Baumarkt<br />

Wie Gott heute beruft …<br />

SCM-Verlag, EUR 12,95<br />

„Ich will mein Leben für Gott einsetzen!“ Mit<br />

diesem Gedanken steigt Clemens ins Flugzeug<br />

zum Baueinsatz nach Tansania. Wie kam er<br />

auf diese Idee und was waren die Folgen?<br />

Faszinierende Einblicke von 60 Christen<br />

aus aller Welt, wie sie ihre persönliche Berufung entdeckt<br />

haben. Dazu Bibelarbeiten von <strong>DMG</strong>-Direktor<br />

Dr. Detlef Blöcher und Personalleiterin Monika<br />

gemeinsam<br />

ist,<br />

dass sie<br />

Muslimen die<br />

frohe Botschaft<br />

weitersagen und Gemeinden<br />

in ihren Ländern<br />

für diese Aufgabe schulen. Viele<br />

Teilnehmer sind das erste Mal dabei und<br />

genießen die ermutigende Gemeinschaft.<br />

Eindrücklich sind die persönlichen<br />

Berichte, wie Gemeinden auch in schwer<br />

erreichbaren Regionen Afrikas wachsen.<br />

Und besonders bewegend die Lebensgeschichten<br />

der Leiter, die oft durch Krisen<br />

ihren Halt in Jesus und ihre Berufung<br />

gefunden haben.<br />

Mamadou erzählt, dass er als Kind<br />

geopfert werden sollte. Auf der Flucht<br />

lernte er Christen kennen und nahm Jesus<br />

an. Heute sagt er in seiner Heimat die<br />

freimachende Botschaft der Bibel weiter.<br />

Alihou kommt aus einem streng muslimischen<br />

Volk. Als sein Bruder sich für<br />

Jesus entschied, wollte Alihou die Familie<br />

vor diesem fremden Einfluss schützen.<br />

Doch die bedingungslose Liebe der<br />

Mench. Das ideale Geschenk für junge<br />

Christen.<br />

Christen<br />

und ihr Buch bewegten ihn zutiefst.<br />

Heute nutzt er seine Sprachbegabung als<br />

Bibelübersetzer.<br />

Auch die Vorträge ernten positives<br />

Echo; tiefsinnig und scharf analysiert lassen<br />

sie uns neu über die Begegnung von<br />

Islam und Christentum in Geschichte und<br />

Gegenwart nachdenken. Unser Team gibt<br />

den Teilnehmern gute Bücher, Filme und<br />

Onlinemedien weiter, die helfen, Muslimen<br />

die Liebe Gottes nahezubringen.<br />

Afrikas Reichtum ist mir in dieser<br />

Woche neu deutlich geworden: durch die<br />

Begegnung mit herausragenden Leitern<br />

und Leiterinnen.<br />

Sonja Kicherer wird ab Herbst<br />

eine Zusatzausbildung als<br />

Informatikerin beginnen und<br />

aus der <strong>DMG</strong> ausscheiden.<br />

Wir wünschen ihr alles Gute für<br />

diesen neuen Lebensabschnitt.<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

9


Afrika<br />

Elfenbeinküste<br />

Nathalie Kost, Christina Buß, Stephan Ertle, Rebekka Sons (Jahreseinsatz)<br />

„Warum strahlst du<br />

die ganze Zeit?“<br />

Vier Uhr morgens, irgendwo im Busch:<br />

Nathalie wird wach. Ihre afrikanischen<br />

„Geschwister“ stehen auf, um Wasser<br />

zu holen. Meist vom Wasserhahn. Wenn<br />

der nicht funktioniert vom Dorfbrunnen.<br />

Sieben Uhr irgendwo anders im Busch:<br />

Ein Feuer wird entzündet, Wasser erhitzt<br />

und mit dem Eimer die Openair-Dusche<br />

befüllt. Christina wäscht sich, und die<br />

ganze Nachbarschaft schaut zu, weil ihr<br />

die Wände nur bis zur Schulter reichen.<br />

Zehn Uhr, in einem anderen Dorf: Stephan<br />

ist nach seinem einfachen Reisfrühstück<br />

unterwegs mit dem Gastvater und<br />

hilft beim Bau eines Hauses. Die Sonne<br />

brennt erbarmungslos vom Himmel. Alle<br />

anderen Bauarbeiter unterhalten sich<br />

nur in der Stammessprache Senoufo,<br />

während sie gemeinsam Steine schleppen.<br />

Selbst nachts im Traum baut Stephan<br />

weiter Häuser.<br />

14 Uhr: Rebekka geht mit einer großen<br />

Schale auf dem Kopf über den Markt und<br />

ruft „L’eau glacébé“ (gekühltes Wasser<br />

zu verkaufen). Dank ihrer Hautfarbe ist<br />

ihr Geschäft erfolgreich – und die<br />

witzige Gastmutter<br />

K o m m m<br />

„Big Mama“ höchst zufrieden mit ihrer<br />

neuen Tochter.<br />

Unser Jahreseinsatz in der Elfenbeinküste<br />

ist anders als wir vier uns das vorgestellt<br />

haben. Als Teil eines elfköpfigen<br />

Teams aus Amerikanern und Deutschen<br />

fing es ganz harmlos an. Zwei Monate<br />

Vorbereitungszeit auf einem schnieken<br />

Campus mit Internet, kurzen Hosen und<br />

relativ normalem Essen. Doch im November<br />

kamen wir in<br />

den Staub eines<br />

afrikanischen<br />

Dorfes.<br />

Jeweils zu<br />

zweit wurden<br />

wir Teil einer<br />

einheimischen<br />

Gastfamilie und ihrer Gemeinde vor Ort.<br />

Klar, wir waren darauf vorbereitet. Doch<br />

was es wirklich bedeutet, ist uns erst hier<br />

klargeworden. Plötzlich Tochter oder<br />

Sohn in einem traditionellen Familiensystem<br />

zu sein, ist schon eine krasse<br />

Umstellung. Wir tauschten westlichen<br />

Dringend gesucht!<br />

Für Jahreseinsätze ab Sommer <strong>2014</strong><br />

sind noch folgende Stellen frei:<br />

Wir haben vieles zurückgelassen<br />

und gewinnen doch viel: neue<br />

Geschwister und Eltern und<br />

Freunde, die uns aufgenommen<br />

und lieb haben.<br />

i t u n d v e r ä n d e r e d i e W e lt<br />

Luxus gegen neue Namen in der Stammessprache<br />

und los ging’s.<br />

Kein Feierabend mehr mit Film und<br />

Sofa. Kein Kaffee, sondern Reis und Maisbrei.<br />

Weder Internet, noch kurze Hosen,<br />

sondern knöchellange Wickelröcke (Stephan<br />

ausgenommen). Keine geregelten<br />

Arbeitszeiten, sondern tun, was alle hier<br />

tun: Wasser vom Brunnen holen, den<br />

Hof fegen, Hühner rupfen, Baumwolle<br />

säubern, Babys auf dem<br />

Rücken tragen, Wäsche<br />

von Hand waschen, kochen<br />

über dem Feuer<br />

und Reis ernten auf den<br />

Feldern. Das alles ist so<br />

spaßig wie herausfordernd.<br />

Noch schwieriger ist, Projekte anzufangen<br />

in einem Land, wo man nach<br />

unserem Zeitverständnis zwei Stunden<br />

zu spät kommt. Etwas bewegen, wenn<br />

man wegen der Hitze eigentlich nur schlafen<br />

will. Sich Zeit zu nehmen, um Leute<br />

zu besuchen und ihnen ein Lächeln und<br />

„Bonjour“ (guten Tag) zu schenken. Menschen<br />

zu lieben, die so anders sind als<br />

man selbst. Die anders reden,<br />

denken, andere Werte<br />

vertreten, ja oft an<br />

einen anderen<br />

Gott glauben.<br />

erforderliche Freiwilligen-<br />

Land Einsatz Sprachkenntnisse dienst<br />

Kamerun Lernhelferin Französisch<br />

Elfenbeinküste Kinder- und Jugendarbeit Französisch Evtl. IJFD<br />

Westbank Lernhelfer, Unterrichtsassistenz Englisch<br />

in intern. Schule<br />

Frankreich Arbeit unter Migrantenkinder, Französisch IJFD<br />

Teestube<br />

Chile Kinder- und Jugendhilfe, Spanisch IJFD<br />

Mitarbeit in Missionsbüro<br />

Thailand Praktische Mithilfe englisch iJFD<br />

in Rollstuhlprojekt<br />

Nepal Unterrichtsassistenz in intern. Englisch<br />

Vorschule u. Kindergarten<br />

www.kurzeinsätze.de<br />

10 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong>


Den eigenen Horizont<br />

erweitern und dabei<br />

anderen helfen: ein<br />

Kurzeinsatz bei der<br />

Keine geregelten Arbeitszeiten<br />

zu haben, keine klar definierten<br />

Aufgaben und keine bestehenden<br />

Projekte, in die man sich einbringen<br />

kann. Das ist nicht einfach.<br />

Immer wieder rennen wir vier<br />

sprichwörtlich mit dem Kopf gegen<br />

die Wand. Wir lernen, unsere<br />

westliche Einstellung loszulassen,<br />

dass man nach getaner Arbeit<br />

immer Ergebnisse sehen muss.<br />

Gott ist es, der handelt. Er berührt<br />

die Menschen, selbst wenn<br />

wir gar nichts davon mitbekommen.<br />

Er bewegt etwas und öffnet<br />

Türen. So arbeiten zwei von uns<br />

inzwischen in der Gemeinde<br />

mit Kindern und haben schon<br />

einen Ausflug mit 90 der Kleinen<br />

organisiert. Christina leitet<br />

ein sonntägliches Bibellesen mit<br />

Mädels. Nathalie unterrichtet an<br />

einer Grundschule und hält dort<br />

morgens die Andacht.<br />

Wir haben vieles zurückgelassen<br />

und gewinnen doch viel:<br />

neue Geschwister und Eltern und<br />

Freunde, die uns aufgenommen<br />

und lieb haben. Wir lernen, wie<br />

man als Afrikaner seine Familie<br />

umsorgt und bekocht. Und Stephan,<br />

wie man sich als Mann bekochen<br />

lässt. Wir lernen, wie Gott<br />

uns in kleinen Dingen gebraucht,<br />

zum Beispiel bei kurzen Gesprächen<br />

auf den Straßen oder dem<br />

Gutenachtgebet mit der afrikanischen<br />

Schwester. Und wir spüren,<br />

wie Gott uns selbst verändert und<br />

unsere Liebe zu ihm stärkt.<br />

Abends fragte mich die<br />

Gastmutter bei Reis und Tee:<br />

„Warum strahlst du die ganze<br />

Zeit? Ich glaube, du hast etwas in<br />

deinem Herzen, das dich glücklich<br />

macht!“ Sie hat absolut recht. Ja,<br />

die Gewissheit, dass ich genau<br />

da bin, wo Gott mich in diesem<br />

Moment haben möchte, macht<br />

mich wirklich glücklich.<br />

Angola<br />

Tobias und Carola Schempp<br />

und Salome Maier (Jahreseinsatz)<br />

Wir suchen dringend<br />

neue Mitarbeiter<br />

„Nein, es geht nicht!“ Schon wieder<br />

fragte man uns, ob wir nicht eines der<br />

vielen Kinder aus dem nahegelegenen<br />

Dorf in unserer kleine Schule aufnehmen<br />

können. Doch der Platz reicht einfach<br />

nicht mehr aus, und unsere Lernhelferin<br />

Salome kann nur eine gewisse Gruppengröße<br />

unterrichten.<br />

Doch die Not ist groß. Selbst Kinder,<br />

die schon seit Jahren an der staatlichen<br />

Schule sind, können oft weder Lesen<br />

noch Schreiben. Sie wollen lernen, aber<br />

die Konditionen sind alles andere als<br />

ideal.<br />

Salome unterrichtet 15 afrikanische<br />

Kinder in unserem Schiffscontainer,<br />

den wir eigentlich als Lagerhalle auf der<br />

Trainingsfarm nutzen. Sie macht das gut<br />

und mit Freude, die Kinder hören ihr<br />

gerne zu. Zwischen Schaufeln, Hacken,<br />

Kunstdünger und anderem nützlichen<br />

Gerät haben wir einen Plastiktisch aufgestellt<br />

und eine Tafel an die Wand gehängt;<br />

fertig war das Container-Klassenzimmer.<br />

Mittags staut sich die Hitze in dem<br />

engen Raum, doch die Kinder aus dem<br />

Dorf sind voll dabei, passen auf und<br />

arbeiten konzentriert mit. Selbst Kranke<br />

kommen, weil sie unbedingt lernen möchten<br />

– öfters müssen wir Kinder wieder<br />

nach Hause schicken. Salome ist hochmotiviert,<br />

sie bringt ihnen Schreiben und<br />

Lesen bei, es wird gemalt und gebastelt.<br />

Dann erzählt sie biblische Geschichten.<br />

Ab und zu kommt ein junger Evangelist<br />

von der einheimischen Kirche mit dazu,<br />

um den Kindern in ihrer Sprache Chokwe<br />

von Jesus zu erzählen.<br />

Das Beispiel mit der Schule zeigt,<br />

wie dringend Angola neue Missionare<br />

benötigt. In allen Bereichen wie Bildung,<br />

Gesundheit, Landwirtschaft, Entwicklung<br />

und im Geistlichen herrscht Not. Bitte<br />

beten Sie für die Kinder in unserem<br />

Dorf. Und dass sich neue Mitarbeiter<br />

nach Angola berufen lassen, um uns zu<br />

unterstützen.<br />

Jesus sagte: „Hier wartet eine reiche Ernte,<br />

aber es gibt nicht genug Menschen, die<br />

helfen, sie einzubringen. Bittet den Herrn<br />

… dass er die nötigen Leute schickt!“<br />

Matthäus 9,37f.<br />

Salome gibt Schulunterricht<br />

im Container<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

11


Afrika<br />

Mosambik<br />

Angelika Maader / Inge Michel<br />

Kenia<br />

Thomas und Helga Goldsche<br />

Wenn Gottes Geist Gemeinden berührt<br />

Es macht Freude: Die Gemeinden in<br />

Nampula, der Hauptstadt Nordmosambiks,<br />

erleben gerade eine Phase der Veränderung<br />

und des geistlichen Wachstums.<br />

Die Bevölkerung unserer Stadt ist ein<br />

buntes Gemisch verschiedener Völker,<br />

Sprachen und Dialekte. Wenn wir zu Fuß<br />

in diesem Meer von Menschen unterwegs<br />

sind, kommen immer wieder Bekannte<br />

auf uns zu und erzählen strahlend: „Inge,<br />

Angelika, stellt euch<br />

vor, in unserer Kirche<br />

gibt es jetzt ein<br />

wöchentliches Bibelstudium.“<br />

Oder:<br />

„Unser Pastor hat<br />

nichts mehr dagegen, wenn ich eine theologische<br />

Ausbildung mache.“ Oder: „Wir<br />

haben ein Evangelisationsteam gegründet,<br />

das in Stadtteile und Distrikte geht, wo<br />

es noch keine Gemeinde gibt.“ Da jubelt<br />

unser Herz.<br />

Und auch die Arbeit unseres Bibelinstitutes<br />

INTENA bringt die Gemeinden<br />

unserer Region voran. Ein Pastor sagte:<br />

„Vor einem Jahr wurde ich zum Leiter<br />

unseres Gemeindeverbandes ernannt. Für<br />

dieses Amt bekam ich keinerlei Vorbereitung.<br />

Glücklicherweise unterstützen mich<br />

einige Absolventen von INTENA, auf die<br />

ist Verlass.“ Im Februar hat dieser Pastor<br />

selbst ein Studium bei uns begonnen. Er<br />

erklärte: „Ich möchte mehr über Gott<br />

lernen, um effektiver für ihn arbeiten zu<br />

können.“<br />

Es ist ermutigend, wie sie Gott<br />

vertrauen und Schritte gehen<br />

und treu ihren Dienst tun.<br />

Dieselbe Kirche schickt einen unserer<br />

Absolventen immer wieder in entlegene<br />

Gebiete des Nordens, wo er bereits<br />

einige Gemeinden gegründet hat. Die<br />

regelmäßigen Besuche seines kleinen<br />

Teams bewirken Stärkung und Wachstum<br />

in diesen jungen Kirchen. Andere unserer<br />

Absolventen sind Sonntagschullehrer<br />

für Kinder und Jugendliche. Einer ist<br />

sogar zum nationalen Leiter für biblische<br />

Unterweisung seines<br />

Verbandes ernannt<br />

worden. Mit viel Elan<br />

hat er die Aufgabe<br />

übernommen und<br />

organisierte kürzlich<br />

ein erstes Seminar für 27 Jugendmitarbeiter<br />

verschiedener Kirchen.<br />

Eine Woche danach starb das neun<br />

Monate alte Kind dieses jungen Ehepaares,<br />

sie sind dankbar für alle Gebete. Ihr<br />

Beispiel zeigt, wie die mosambikanischen<br />

Christen einerseits Frucht in ihrer Arbeit<br />

sehen, andererseits aber auch geistlichen<br />

Kampf erleben. Es ist ermutigend, wie sie<br />

Gott vertrauen und Schritte gehen und<br />

treu ihren Dienst tun.<br />

Gottes Geist rührt die Herzen der<br />

mosambikanischen Christen an, dass sie<br />

selbst die Evangelisation und biblische<br />

Ausbildung in die Hand nehmen. Damit<br />

setzen sie ein Gegengewicht gegen die<br />

Korruption, Kriminalität, Ausbeutung<br />

und Religionsvermischung im Land.<br />

Theologische Ausbildung<br />

bringt Gemeinden voran<br />

Ein Leben,<br />

gegeben für Gott<br />

In Psalm 116,15 lesen wir: „Der<br />

Tod seiner Heiligen ist wert gehalten<br />

vor dem Herrn!“ Dieser Bibelvers<br />

erinnert uns an Edith, eine 24-jährige<br />

Kenianerin.<br />

Edith ist durch das Vorbild ihrer<br />

älteren Schwester Anna zum Glauben<br />

an Jesus gekommen. Anna und<br />

ihr Mann Jo arbeiteten als Missionare<br />

in einem Teil Kenias, wo die<br />

Menschen Christen gegenüber nicht<br />

immer freundlich gesinnt sind. Sie<br />

evangelisierten bei vier Volksstämmen,<br />

und es gelang ihnen, deren<br />

Vertrauen zu gewinnen. Dort bauten<br />

sie eine Schule auf, die einzige weit<br />

und breit. Edith wurde Lehrerin und<br />

folgte ihnen 2010, um engagiert an<br />

der Schule zu unterrichten und den<br />

Kindern von Jesus weiterzusagen.<br />

Besondere Freude bereitete ihr Esra,<br />

ihr jüngster Neffe, der sie heiß und<br />

innig liebte.<br />

Den Sonntag im Juli 2012 wird<br />

die Familie nicht vergessen. Anna<br />

sollte in der Gemeinde die Botschaft<br />

weitersagen. Gott legte ihr<br />

Apostelgeschichte 12 aufs Herz: die<br />

beginnende Verfolgung der ersten<br />

Christen und den Märtyrertod des<br />

Jakobus’. Der Gottesdienst mit rund<br />

200 Personen hatte kaum begonnen,<br />

Terroristen warfen zwei<br />

Granaten in die Kirche.<br />

Chaos entstand. Maskierte<br />

Männer stürmten den<br />

Saal und schossen wild<br />

in die Menge. Viele wurden<br />

verletzt und getötet.<br />

die größeren Kinder trafen sich an<br />

einem anderen Ort zur Sonntagschule.<br />

Kurz nach Lesung des Bibeltextes<br />

geschah das Schreckliche:<br />

Terroristen warfen zwei Granaten<br />

in die Kirche. Chaos entstand. Maskierte<br />

Männer stürmten den Saal und<br />

schossen wild in die Menge. Viele<br />

wurden verletzt und getötet. Die<br />

Kinder merkten, dass etwas Schlimmes<br />

passiert sein musste, und rannten<br />

zur Kirche. Esra fand nur noch<br />

die Schuhe seiner Tante Edith und<br />

12 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong>


Ehepaar Goldsche<br />

mit Anna, Esra und Jo<br />

Südafrika<br />

Friedrun Jung<br />

Wenn Schmerz<br />

zum Segen wird<br />

Familie Jung im Jahr 2008.<br />

Manfred (rechts) starb 2011<br />

bei einem Autounfall<br />

Der kleine Esra betet seit<br />

dem Anschlag jeden Sonntag,<br />

dass die Gemeinde nicht<br />

überfallen wird. Er und seine<br />

Eltern sind am Missionary<br />

College, um die Tragödie zu<br />

verarbeiten.<br />

sah kurz darauf, wie Soldaten<br />

seine Mama mit einer schweren<br />

Schusswunde davontrugen. Die<br />

Mutter kam ins Krankenhaus, seine<br />

Lieblingstante war nicht mehr<br />

am Leben – Edith, eine junge<br />

Frau, die ihren Hochzeitstermin<br />

bereits festgelegt hatte.<br />

Wir schauen traurig auf das<br />

Geschehen zurück. Der Vers aus<br />

Psalm 116 zeigt uns die Kostbarkeit<br />

des Lebens und Sterbens in<br />

Gottes Augen. Wir staunen, wie<br />

Gott durch sein Wort die Familie<br />

und Gemeinde vorbereitet hat<br />

und trägt.<br />

Der kleine Esra betet seither<br />

jeden Sonntag, dass die Gemeinde<br />

nicht überfallen wird. Er und<br />

seine Eltern sind bei uns am Missionary<br />

College, um die Tragödie<br />

zu verarbeiten und Gottes Wort<br />

zu studieren. Sie klagen nicht<br />

ihre Feinde an, sondern hoffen<br />

und beten, dass diese eines Tages<br />

zum Glauben finden. Ediths Tod<br />

war nicht umsonst. Wir werden<br />

in der Ewigkeit erkennen, was<br />

Jesus dadurch bewirkt hat.<br />

Seit dem Tod meines Mannes Manfred<br />

im Mai 2011 betreue ich Missionarskinder<br />

unseres Teams im gesamten südlichen<br />

Afrika. Besuche bei Familien sind immer<br />

ein Höhepunkt, denn in ihrem direkten<br />

Umfeld lerne ich die Kinder wirklich<br />

kennen und kann ihnen besser zur Seite<br />

stehen als nur per E-<br />

Mail oder Facebook.<br />

Hier sehe ich, was<br />

sie wirklich bewegt,<br />

wie sie leben, wo sie<br />

spielen, lernen, was<br />

ihnen Freude bereitet<br />

oder Mühe macht.<br />

Vor einiger Zeit<br />

machte ich mich mit meinen Kindern auf<br />

den Weg ins Bergland von Lesotho, der<br />

„Schweiz Afrikas“. Es war eine abenteuerliche<br />

Fahrt über 3.000 Meter hohe<br />

Bergpässe in ein abgelegenes Dorf. Die<br />

letzten zwölf Kilometer (eine Stunde<br />

Fahrt!), holte uns die Familie mit ihrem<br />

Geländewagen ab. Die Strecke schien<br />

uns bestenfalls für eine Bergwanderung<br />

geeignet.<br />

Familie G. lebte seit eineinhalb Jahren<br />

in diesem Bergdorf. Der Vater Chris, ein<br />

Schneider aus Kalifornien, unterrichtete<br />

Afrikaner an seiner kleinen Berufsschule.<br />

Aus den umliegenden Dörfern kamen<br />

viele junge Leute, um bei ihm eine Ausbildung<br />

und die Chance für einen besseren<br />

Broterwerb zu erlangen. Familie G. selbst<br />

lebte unter einfachsten Verhältnissen im<br />

Dorf. Strom gab es nur von der Solaranlage<br />

und Wasser aus der Regentonne. Regnete<br />

es nicht, musste das kühle Nass von<br />

einer Quelle den Berg hochgeschleppt<br />

werden.<br />

In der Woche unseres Besuchs kamen<br />

wir auch auf den Tod meines Mannes<br />

zu sprechen, und wie wir als Familie<br />

das erlebt hatten. Ich konnte Familie G.<br />

bezeugen, wie Jesus uns in jenen Wochen<br />

durchgetragen hatte. Das ermutigte sie.<br />

Sechs Wochen nach unserem<br />

Besuch kam Chris überraschend<br />

ins Krankenhaus. Noch in der<br />

selben Nacht wurde er in ein<br />

künstliches Koma versetzt, aus<br />

dem er nicht mehr erwachte.<br />

Drei Wochen später starb er.<br />

Ein paar Tage darauf, bei der Gedenkfeier<br />

fiel mir seine Frau weinend und<br />

gleichzeitig lachend in die Arme und sagte:<br />

„Friedrun, dass ihr uns als Familie vor<br />

ein paar Wochen noch besucht habt, war<br />

Terminplanung Gottes. Wie du uns vom<br />

Tod deines Mannes erzählt hast und wie<br />

Gott euch seither<br />

durchträgt, das<br />

war seine gnädige<br />

Vorbereitung für<br />

uns …“<br />

Bei unserem<br />

Besuch hatte sie<br />

mir anvertraut,<br />

dass ihre größte<br />

Angst war, jemanden aus ihrer Familie zu<br />

verlieren. Genau das war nun eingetreten.<br />

Doch sie ist Gott in ihrer größten<br />

Angst begegnet: „Gott hat mir einen unglaublich<br />

tiefen inneren Frieden gegeben“,<br />

schrieben sie und ihre Kinder per E-Mail<br />

ihren Freunden weltweit.<br />

Die Afrikaner rund um das Bergdorf<br />

sind bestürzt, dass ein Amerikaner seinen<br />

Wohlstand, Komfort und am Ende sogar<br />

sein Leben für sie gelassen hat. Dass seine<br />

Frau und ihre sechs Kinder nun ohne<br />

Mann und Vater leben, weil sie ihnen das<br />

Evangelium verkünden wollten. Diese<br />

Botschaft wirkt.<br />

Eine Frau, die das Bergdorf verlassen<br />

hatte um ein besseres Leben in der Stadt<br />

zu führen, war tief beschämt. Durch den<br />

Tod von Chris hat Gott ihr deutlich gemacht,<br />

dass sie zu ihrem Volk<br />

zurück soll, um ihnen<br />

Jesus zu verkündigen,<br />

bei dem es ewiges<br />

Leben gibt …<br />

Bei der Gedenkfeier fiel sie<br />

mir weinend und gleichzeitig<br />

lachend in die Arme und sagte:<br />

„Friedrun, dass ihr uns vor ein<br />

paar Wochen besucht habt,<br />

war Terminplanung Gottes.“<br />

Chris G. hat Afrikaner<br />

zu Schneidern ausgebildet<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

13


Afrika<br />

Südafrika<br />

Thomas und Laura Hasenknopf<br />

Südafrika<br />

Ulli und Heide Lehmann<br />

Wie eine Sekte<br />

zur Kirche wird<br />

Die Amazioni vermischen Christentum mit Okkultem<br />

Die „Amazioni“ sind eine religiöse<br />

Gruppe von zehn Millionen Menschen,<br />

die sich als Christen verstehen. Ihre Ursprünge<br />

finden sich in der Begegnung mit<br />

Missionaren ums Jahr 1900 herum. Sie<br />

mischen alle möglichen Elemente ihrer<br />

alten Naturreligion mit dem, was sie aus<br />

der Bibel kennen. Sie singen Lieder über<br />

Jesus und tragen das Kreuz als Symbol auf<br />

ihrer Kleidung. Doch in ihrem Glaubensleben<br />

dominiert die Kontaktaufnahme zu<br />

Totengeistern, das Schlachten von Opfertieren<br />

und Rituale, um Geister gnädig zu<br />

stimmen.<br />

Bei Tieropfern<br />

halten sie sich akribisch<br />

an biblische<br />

Texte aus dem<br />

Alten Testament.<br />

Auch gestehen sie<br />

Jesus eine Vermittlerfunktion<br />

zwischen Mensch und Gott<br />

zu. Wobei der Totengeist des verstorbenen<br />

Großvaters in ihren Vorstellungen<br />

die gleiche Rolle einnehmen kann. Jesus<br />

hat in ihren Augen weiße Hautfarbe<br />

und kann also kaum jemand aus ihren<br />

eigenen Reihen sein, deshalb wird ein<br />

verstorbener Ahne oft mehr verehrt.<br />

Zudem schreiben sie Totengeistern einen<br />

Wirkungsbereich im Hier und Jetzt zu,<br />

und interpretieren deren Manifestationen<br />

oft als Eingreifen des Heiligen Geistes.<br />

Und doch finden wir Anknüpfungspunkte,<br />

um Amazioni die Augen für die<br />

Wahrheiten Gottes zu öffnen. Mehrere<br />

Tage die Woche halten sie drei- bis fünfstündige<br />

Veranstaltungen ab, bei denen<br />

auch Bibelpassagen gepredigt werden. Da<br />

wir das Vertrauen ihrer Leiter genießen,<br />

werden wir dazu eingeladen. Ich (Thomas)<br />

halte evangelistische Predigten und<br />

lade sie in unsere Bibelschule ein. Viele<br />

reagieren positiv auf dieses Angebot,<br />

denn sie wollen gerne die Botschaft der<br />

Bibel besser kennenlernen.<br />

Die meisten missionarischen Bemühungen<br />

der vergangenen 100 Jahre in Südafrika<br />

haben die Amazioni ausgeklammert.<br />

Ihre Tradition der<br />

Wir erleben mit,<br />

Religionsvermischung<br />

hat Missionare und<br />

Evangelisten verwirrt<br />

und abgeschreckt.<br />

Afrikanische Christen<br />

haben große Probleme,<br />

auf die Amazioni als<br />

Glaubensgeschwister zuzugehen. Und<br />

doch ist es genau diese Anerkennung, die<br />

Vertrauen und Offenheit zur Diskussion<br />

über Gott ermöglicht und uns die Tür für<br />

eine fruchtbare Zusammenarbeit geöffnet<br />

hat.<br />

Wir erleben mit, wie Amazioni den<br />

falschen Weg ihrer Religion selbst erkennen<br />

und in der Bibel Antworten auf<br />

ihre Fragen finden. Viele Leiter werden<br />

nach Monaten in unserer Bibelschule<br />

zu leidenschaftlichen Nachfolgern von<br />

Jesus. Auf diesem Weg ist schon manche<br />

Amazionikirche zu einer Gemeinschaft<br />

geworden, in der plötzlich neutestamentlicher<br />

Glaube gelebt wird.<br />

wie Amazioni den falschen Weg<br />

ihrer Religion selbst erkennen<br />

und in der Bibel Antworten auf<br />

ihre Fragen finden.<br />

Die Häuser und<br />

Herzen öffnen<br />

Seit elf Jahren leben wir in der<br />

Universitätsstadt Stellenbosch, wo<br />

wir Studenten aus aller Welt von<br />

Jesus weitersagen. Uns ist wichtig,<br />

diese Arbeit im Rahmen einer bestehenden<br />

örtlichen Gemeinde zu<br />

tun. Inzwischen treffen wir in unserem<br />

Gottesdienst sonntagmorgens<br />

auf ein buntes Gemisch an Völkern.<br />

Und in unseren Hauskreis kommen<br />

20 junge Leute aus 15 Nationen.<br />

Wir verständigen uns in der Regel<br />

in Englisch, lernen aber auch Lieder<br />

in ihren Sprachen.<br />

So erleben wir hautnah einen<br />

Vorgeschmack auf den Himmel, wie<br />

Offenbarung sieben ihn beschreibt:<br />

„Danach sah ich eine große Menschenmenge<br />

… aus allen Nationen,<br />

Stämmen, Völkern und Sprachen.<br />

Sie standen in weißen Kleidern vor<br />

dem Thron und dem Lamm …“ Es<br />

ist wunderbar, das schon hier auf<br />

der Erde zu erleben. Auch, wie alteingesessene<br />

Weiße freier werden<br />

und lernen, Menschen aus anderen<br />

Rassen und Kulturen anzunehmen<br />

und zu lieben. Das ist keine Selbstverständlichkeit<br />

in einem Land, in<br />

dem vor 20 Jahren noch die Apartheid<br />

(Rassentrennung) galt.<br />

Kürzlich fragte uns ein junger<br />

indischer Forscher, ob er als Hindu<br />

unseren Gottesdienst besuchen<br />

dürfe – eine andere Gemeinde<br />

hatte ihn abgelehnt. Wir haben ihn<br />

herzlich eingeladen. Seither kommt<br />

er regelmäßig und hört Gottes<br />

Wort. Seine Frau kam gerne mit,<br />

als sie bei ihm zu Besuch war. Sie<br />

arbeitet als Wissenschaftlerin in<br />

einem anderen Land. Wir beten,<br />

dass sie sich Jesus anvertrauen und<br />

von dem trennen, was Gott nicht<br />

gefällt. Es war schön, wie Leute aus<br />

unserer Gemeinde auf sie zugegangen<br />

sind und Kontakte knüpften.<br />

Gemeinden stärken bedeutet,<br />

dass wir mit gutem Beispiel vorangehen.<br />

Das ist nicht immer leicht<br />

und erfordert Ausdauer. Dieselbe<br />

Art, auf Menschen zuzugehen<br />

und unsere Häuser und Herzen<br />

zu öffnen, ist auch in Deutschland<br />

nötig, damit Einwanderer und<br />

ausländische Gäste Gottes Liebe<br />

kennenlernen.<br />

14 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong>


Amerika<br />

Costa Rica<br />

Wolfgang und Zoila Bieske<br />

Peru<br />

Annekathrin Dörffel<br />

Eine Gemeinde nur<br />

mit Kindern gründen?<br />

Mancher Theologe würde sagen, das<br />

geht nicht. Doch aus unserer christlichen<br />

Kinderarbeit in einem Slumviertel unserer<br />

Stadt San José ist eine ganze Gemeinde<br />

entstanden.<br />

Vor sechs Jahren richtete Gott unser<br />

Augenmerk auf 60 nicaraguanische<br />

Flüchtlingskinder im Slum, die sich im<br />

Rahmen der örtlichen Kinder-Evangelisations-Bewegung<br />

in einem engen Haus versammelten.<br />

Sie lebten mitten in Armut<br />

und Kriminalität. Jugendliche kehrten<br />

der Gruppe den Rücken und betätigten<br />

sich als Drogendealer. Drei wurden sogar<br />

erschossen.<br />

Die Notwendigkeit für größere Räume<br />

stand uns klar vor Augen. Mit Hilfe unseres<br />

deutschen Freundes und Fabrikanten<br />

Kurt kauften wir Bauland und errichteten<br />

gemeinsam mit Teams aus Deutschland<br />

eine Allzweckhalle für abendliche „Cultos“,<br />

Bibelstunden mit Gesang und Gebet<br />

für 60 bis 80 Teilnehmer.<br />

Mit der Zeit kamen auch Eltern der<br />

Kinder in die Versammlungen. Pastor<br />

Efraín predigte ihnen klar das Evangelium<br />

– und die Bedeutung guter Schulbildung,<br />

damit ihre Kinder eine Chance auf eine<br />

bessere Zukunft haben. Wir konnten kostenlosen<br />

Schulunterricht für Familien anbieten,<br />

die sich das nicht leisten konnten.<br />

Beispielsweise für eine alleinerziehende<br />

Mutter<br />

mit vier<br />

Kindern<br />

von acht<br />

bis zwölf<br />

Jahren,<br />

die nie<br />

zuvor<br />

eine<br />

Schule<br />

besucht<br />

hatten.<br />

Inzwischen hat die zwölfjährige Jocksa<br />

eine Klasse übersprungen, sie kommen<br />

gut voran.<br />

Die Gemeinde wächst. Sie bietet heute<br />

kostenlose medizinische Untersuchungen<br />

an, Sport, Nähkurse, die Zoila mit ihren<br />

Frauengruppen organisiert, und sie geben<br />

Essen an Bedürftige aus. Mit Hilfe von<br />

Kurzeinsatzteams aus den USA veranstalten<br />

wir Jahr für Jahr christliche Kinderwochen<br />

in der Gemeinde, bei denen<br />

Menschen zum Glauben finden.<br />

Der Jugend<br />

gehört die Zukunft<br />

„Anny, bereitest du für morgen wieder<br />

einige Spiele vor?“ fragte mich Noé<br />

gestern. Denn samstagabends trifft sich<br />

unser Jugendkreis. Seit zwei Jahren arbeite<br />

ich intensiv in der Jugendarbeit unserer<br />

Gemeinde in Abancay mit.<br />

Eines Tages kam Pastor Henry auf mich<br />

zu und fragte, wie<br />

man die Angebote<br />

für junge Leute<br />

lebendiger gestalten<br />

könne. Bis dahin<br />

lief alles immer<br />

nach dem gleichen<br />

Schema ab: Lieder<br />

wurden gesungen, es folgte eine Bibelarbeit,<br />

danach gingen die Teenager und<br />

Jugendlichen wieder nach Hause. Nicht,<br />

dass daran etwas falsch wäre, aber wirkliche<br />

Begeisterung konnte man ihnen nicht<br />

abspüren. Die meisten kamen, weil sie<br />

nichts Besseres zu tun oder ihre Eltern<br />

sie geschickt hatten. Sonntags sah man<br />

die Wenigsten von ihnen im Gottesdienst.<br />

Pastor Henry ist mit Leib und Seele<br />

Pastor, und jeder Einzelne liegt ihm am<br />

Herzen. Nach einer Phase der Planung<br />

und Gesprächen begannen wir gemeinsam<br />

Schritt für Schritt, die Jugendarbeit<br />

zu verändern. Das Schema blieb gleich:<br />

Lieder und eine Bibelarbeit, doch es<br />

kamen pädagogische Gruppenspiele dazu,<br />

um das Wir-Gefühl zu stärken.<br />

Nach und nach übernahmen einzelne<br />

der Jugendlichen selbst verschiedene<br />

Aufgaben. Mittlerweile wird der Lobpreis<br />

eigenverantwortlich von ihnen<br />

geleitet. Wir haben sie in Kleingruppen<br />

aufgeteilt, die abwechselnd das Programm<br />

übernehmen. Indem wir ihnen<br />

Verantwortung übertragen, fühlen sie<br />

sich ernstgenommen und<br />

wichtig. Auf eigene Initiative<br />

begannen sie, sich<br />

auch donnerstagabends<br />

zu treffen, um Lieder zu<br />

singen und miteinander<br />

zu beten. Hier hat jeder<br />

von ihnen die Chance,<br />

eine kurze Andacht zu<br />

halten.<br />

Mittlerweile treffen<br />

sich die Jugendlichen<br />

zudem jeden Dienstag,<br />

Donnerstag und Samstag<br />

morgens um fünf Uhr zu<br />

einer Stunde Gebet. Sie<br />

Indem wir den jungen<br />

Leuten Verantwortung<br />

übertrugen, fühlten sie sich<br />

ernstgenommen und wichtig.<br />

bringen ihre Freunde aus der Schule und<br />

Uni mit, weil der Jugendkreis lebendig<br />

und attraktiv geworden ist und Gott im<br />

Mittelpunkt steht. Aus anfangs 15 Jugendlichen<br />

ist eine Gruppe von 35 jungen<br />

Leuten geworden, die mit Begeisterung<br />

am Gemeindeleben teilnehmen.<br />

Im Dezember fand<br />

das erste Zeltlager<br />

unserer Gemeinde<br />

statt. Viele Jugendliche<br />

haben ihre<br />

Entscheidung für Jesus<br />

erneuert. Für mich<br />

war das Zeltlager<br />

ein ungeheurer Kraftakt, weil es in der<br />

Gemeinde dafür noch keine Mitarbeiter<br />

gab. Doch als die Jugendlichen am letzten<br />

Abend beim Lagerfeuer aus ihrem Leben<br />

erzählten und wie Gott zu ihnen geredet<br />

hat, konnte ich die Tränen nicht mehr<br />

zurückhalten. In diesem Moment waren<br />

alle Erschöpfung, Ärger und Enttäuschungen<br />

vergessen, und ich konnte Gott nur<br />

danken für jeden dieser Jugendlichen.<br />

Übrigens: Von Mai <strong>2014</strong> bis April 2015<br />

bin ich in Deutschland, um Gemeinden<br />

zu besuchen und aus meiner vielseitigen<br />

Arbeit in Peru zu berichten. Sehr gerne<br />

komme ich auch in Ihre Gemeinde,<br />

schreiben Sie mir über die <strong>DMG</strong>.<br />

Frischer<br />

Wind<br />

in der<br />

Jugendarbeit<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

15


Amerika<br />

Brasilien<br />

Inge Bublitz<br />

Brasilien<br />

Marianne Diemer<br />

Tor für Gott bei<br />

der Fußball-WM<br />

Damit der Ball<br />

weiterrollt …<br />

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: <strong>2014</strong><br />

kommt die Fußballweltmeisterschaft nach Brasilien. In<br />

wenigen Wochen werden die Straßen hier wie leergefegt<br />

sein. Dafür wird man dann aus den Fenstern Rufe hören<br />

wie: „Goooooal, Brasiiiiiil“ (Tor für Brasilien).<br />

Auch wir von der brasilianischen Kinderevangelisationsbewegung<br />

(KEB) wollen Tore schießen rund um die<br />

WM. Wir haben ein Projekt begonnen mit dem Motto:<br />

„Ich gehöre zu Gottes Mannschaft.“ Derzeit stellen wir<br />

Teams von Christen zusammen, die nach einem dreitägigen<br />

Intensivkurs in fünf großen Städten einwöchige<br />

Kinderveranstaltungen auf öffentlichen Plätzen abhalten.<br />

In Manaus und Fortaleza im Norden, in der Hauptstadt<br />

Brasilia im Herzen des Landes sowie in Belo Horizonte<br />

und Curitiba im Süden werden wir Kindern mit Spiel,<br />

Spaß und Fußball die Bibel nahebringen und sie zu einem<br />

Leben mit Jesus einladen. Den Abschluss bildet eine große<br />

Konferenz in jeder Stadt. Diese Aktion läuft vom 15.<br />

bis 30. Juni, und wir benötigen Ihr Gebet dafür.<br />

Eine andere evangelistische Aktion zur Weltmeisterschaft<br />

heißt: „Ball in der Schule.“ Hierzu laden unsere<br />

Teams sich mit der frohen Botschaft in Schulklassen ein<br />

und lassen als Erinnerung einen Ball mit den fünf Farben<br />

des „Wortlosen Büchleins“ in jeder Schule zurück.<br />

Wir wollen Tore für Gott schießen, indem wir Kinder<br />

für Jesus gewinnen! Bitte beten Sie mit für unsere Aktionen<br />

rund um die WM: Um offene Türen in den Schulen<br />

und viele Freiwillige, die Kindern fröhlich von Jesus<br />

weitersagen. Herzlichen Dank.<br />

„Ich gehöre zu<br />

Gottes Mannschaft“<br />

Fußball ist das große Thema in diesen Tagen in<br />

Brasilien. Am Ball bleiben auch meine Gemeinde<br />

und Freunde in Deutschland, die mich vor 29 Jahren<br />

das erste Mal ausgesandt haben. Bis heute sind sie<br />

treu mit mir unterwegs, und ich bin dankbar für<br />

dieses Team an meiner Seite. Diese Erfahrung gebe<br />

ich jungen Brasilianern weiter, die sich für Mission<br />

vorbereiten.<br />

Früher organisierte ich medizinische Hilfseinsätze.<br />

Die Teilnehmer waren gerade mit ihrem Studium fertig,<br />

und es war meist ihre erste Reise in den wilden<br />

Norden Brasiliens. Sie erlebten einen Kulturschock,<br />

weil das Gesundheits- und Schulsystem hier nicht<br />

so funktionierte, wie sie es kannten. Das brachte<br />

manche ins Fragen.<br />

Andre und Jana beispielsweise lernten sich bei<br />

einem unserer Einsätze kennen, freundeten sich an<br />

und heirateten. Ihre Erfahrungen mit Gott bei unserem<br />

Hilfseinsatz prägten sie tief. Sie packten ihre<br />

Sachen und begannen eine theologische Ausbildung<br />

hier in Belém am Seminar. Zu meiner Freude schickte<br />

man sie für den praktischen Unterricht in unser<br />

Projekt, wo wir Menschen am Rande einer Müllhalde<br />

helfen. So durfte ich sie ein weiteres Jahr begleiten.<br />

Jana erzählte mir damals, wie schwer es ihren<br />

Eltern fiel, dass sie als junges Ehepaar in einen<br />

Missionsdienst möchten. Und sie fragten sich, ob<br />

ihre Gemeinde am Ball bliebe, wenn sie diesen Weg<br />

weitergingen. Ich machte ihnen Mut.<br />

Bei einer Reise in den Süden konnte ich Janas Eltern<br />

besuchen, sie nahmen mich herzlich auf. Wir redeten<br />

viele Stunden miteinander, und ich schilderte<br />

ihnen, wie schwer es meiner eigenen Familie gefallen<br />

ist, mich nach Brasilien ziehen zu lassen. Gleichzeitig<br />

berichtete ich von Gottes Treue zu meiner Familie.<br />

Damals lernte ich auch Janas Gemeinde kennen. In<br />

der Kinderklasse und im Gottesdienst berichtete ich<br />

von unseren Projekten im Norden.<br />

Seither sind zwei Jahre vergangen. Ich habe noch<br />

Kontakt zur Gemeinde und den Eltern von Jana. Sie<br />

und ihr Mann Andre stehen kurz vor dem Abschluss<br />

ihrer Ausbildung am Seminar. Voller Freude erzählt<br />

Jana, wie treu die Kinderklasse ihrer Heimatgemeinde<br />

sie immer noch begleitet. Der Ball rollt also.<br />

Doch das erfordert eine Mannschaft, die zusammenspielt.<br />

Ich freue mich, dass ich in diesem Team in<br />

Brasilien mitspielen darf.<br />

16 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong>


Veranstaltungskalender<br />

04.04.<strong>2014</strong>, 20 Uhr: Gebet für die Welt – Niger<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

21.–26.04.<strong>2014</strong>: <strong>DMG</strong>-Missionsfreizeit<br />

75385 Bad Teinach-Zavelstein, Tel. 07053 92660<br />

02.05.<strong>2014</strong>, 20 Uhr: Gebet für die Welt<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0<br />

18.05.<strong>2014</strong>, 10 Uhr: <strong>DMG</strong>-Erlebnistag – Tag der offenen Tür<br />

Buchenauerhof, Tel. 07265 959-0, siehe Rückseite!<br />

Erlebnistag<br />

74889 Sinsheim Buchenauerhof<br />

Tag der offenen Tür<br />

18. Mai <strong>2014</strong> von 10 bis 17 Uhr<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

(ehem. Deutsche Missionsgemeinschaft)<br />

Buchenauerhof 2, 74889 Sinsheim<br />

Tel. 07265 959-0, Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de<br />

Information und Anfahrt:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Erlebnistag<br />

Besuchen Sie uns auch im Internet:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

www.Facebook.de/<strong>DMG</strong>int<br />

www.YouTube.de/<strong>DMG</strong>weltweit<br />

25.05.<strong>2014</strong>: Missionsgottesdienste<br />

75245 Nußbaum und Sprantal, Tel. 07237 442746<br />

22.–27.06.<strong>2014</strong>: <strong>DMG</strong>-Missionsfreizeit<br />

71292 Friolzheim, Tel. 07044 41155<br />

Treffen Sie uns am Infostand beim …<br />

Jugendtag der DIPM in Lonsingen 01.05.<strong>2014</strong><br />

Landesjahresfest des Ev. Gemeinschaftsverbands AB 01.05.<strong>2014</strong><br />

Christustag in Stuttgart (siehe Seite 18) 19.06.<strong>2014</strong><br />

Brasilien im<br />

Fußballfieber<br />

Korrektur der Angaben aus dem letzten Heft (Rückseite): Die Freizeit vom<br />

29.05. bis 01.06.<strong>2014</strong> findet nicht in Karlsbad sondern in Scheinfeld statt:<br />

29.05.–01.06.<strong>2014</strong> Haus Friede, 91443 Scheinfeld<br />

Auszeit mit Inhalt<br />

Marianne Diemer<br />

mit Jana und Andre<br />

Ein neues Konzept für Erholungssuchende,<br />

die gerne auch ihren<br />

Geist nähren. Leitung: Günther Beck<br />

Anmeldung und Information:<br />

Tel. 09841 6819860<br />

www.auszeit-mit-inhalt.de<br />

Dienstagmorgens, 6–7 Uhr<br />

Speisesaal auf dem Buchenauerhof<br />

Beten und Brezel<br />

Hintergrundgrafik: ©VectorOpenStock.com<br />

Den Arbeitstag mit gemeinsamem<br />

Gebet und Frühstück beginnen. Oder<br />

die Idee in der eigenen Gemeinde<br />

umsetzen. Herzliche Einladung.<br />

Tel. 07265 959-151<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

17


F<br />

Amerika<br />

Chile<br />

Hans und Carmen Ziefle<br />

Name des Ko<br />

Missionare<br />

sind keine<br />

weißen<br />

Superhelden<br />

Konto-Nr. de<br />

Bitte geben<br />

Spendenbe<br />

Freundesn<br />

vorhanden<br />

Namen un<br />

Viele chilenische Christen denken, dass<br />

sie niemals Missionar werden können,<br />

denn: „Missionare haben weiße Haut und<br />

blaue Augen, sprechen nur schlecht unsere<br />

Sprache, sind groß, besitzen ein prächtiges<br />

Auto und mehr Geld als die meisten<br />

Menschen um sie her.“ So beantworteten<br />

auch unserer Freunde Hector und Maria<br />

unsere Frage, was ihnen ihre Berufung<br />

anfangs besonders erschwert hatte.<br />

„Wie sollten wir Missionare<br />

sein?“ dachten sie vor<br />

zwölf Jahren. „Wir waren<br />

doch klein, dunkelhäutig,<br />

nicht schlank, mit braunen<br />

Augen, sprachen keine<br />

Fremdsprache, hatten weder<br />

Auto noch Motorrad und<br />

keinen Beruf erlernt, sodass<br />

wir kaum genug Geld zum<br />

Überleben hatten.“<br />

Damals begleiteten wir sie<br />

als Freunde und Helfer und<br />

korrigierten anhand der Bibel schrittweise<br />

ihr Bild von einem Missionar. Sie haben<br />

es geschafft. Seit zehn Jahren sind Hector<br />

und Maria chilenische Missionare in Peru.<br />

Anfangs fehlte ihnen wirklich alles. Heute<br />

jedoch haben sie eine sendende Gemeinde,<br />

mehr finanzielle und Gebetsunterstützung<br />

und eine funktionierende chilenische<br />

Missionsgesellschaft, die sie begleitet. Ihre<br />

drei Teenagerkinder bringen sich aktiv<br />

in die Arbeit ein. Als<br />

ganze Familie sind sie<br />

uns ein Vorbild.<br />

20 weitere<br />

Missionare haben<br />

wir die vergangenen<br />

Jahre im Rahmen der<br />

chilenischen Mission<br />

ProVisión vorbereitet, begleitet und in<br />

alle Welt entsandt. Herzlichen Dank für<br />

Ihre Gebete und Spenden, liebe Leser.<br />

Sie ermöglichen es uns, chilenische<br />

Gemeinden für Mission zu motivieren<br />

Sie haben es geschafft:<br />

Seit zehn Jahren sind<br />

Hector und Maria chilenische<br />

Missionare in Peru.<br />

und südamerikanische<br />

Missionare zu senden;<br />

bis nach Europa, Asien<br />

und Afrika.<br />

Wir sehen uns als<br />

Helfer und Zuarbeiter<br />

auf Schulterhöhe und<br />

haben keine Leitungsfunktion.<br />

Die Verantwortung der Mission<br />

lag von Anfang an in chilenischen Händen.<br />

So lernen Christen an unserer Seite, wie<br />

sie selbst Menschen „fischen“ und Missionare<br />

entsenden können.<br />

Superhelden-Grafik: ©CreationSwap/Crystal Ho<br />

Hector und Maria<br />

mit ihren Kindern<br />

18 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong>


Dankeschön!<br />

Kontinent<br />

ntoinhabers<br />

s Kontoinhabers<br />

Sie für die<br />

stätigung Ihre<br />

ummer (falls<br />

) oder Ihren<br />

d Ihre Anschrift an.<br />

Datum, Unterschrift<br />

Bei Bareinzahlung Empfängerbestätigung<br />

Bei Bareinzahlung Empfängerbestätigung<br />

des annehmenden Kreditinstituts<br />

des<br />

Helfen Sie mit, damit Menschen Gott begegnen<br />

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Herausgeber:<br />

Ich möchte die Arbeit der <strong>DMG</strong> durch eine regelmäßige Lastschrift unterstützen.<br />

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<strong>DMG</strong> interpersonal e.V.<br />

(ehem. Deutsche<br />

Missionsgemeinschaft)<br />

Buchenauerhof 2<br />

D-74889 Sinsheim<br />

Tel.: 07265 959-0<br />

Fax: 07265 959-109<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de<br />

Schriftleitung: Dr. Detlef Blöcher<br />

Redaktion: Theo Volland<br />

Layout: David Spieth<br />

Erscheinung: Sechsmal jährlich<br />

Foto S.2: © Brian Jackson - Fotolia<br />

Spendenkonten:<br />

Volksbank Kraichgau, <strong>DMG</strong><br />

IBAN:<br />

DE02 6729 2200 0000 2692 04<br />

BIC: GENODE61WIE<br />

Schweiz: Swiss Post, SMG<br />

Vermerk: <strong>DMG</strong><br />

IBAN:<br />

CH92 0900 0000 8004 2881 3<br />

BIC: POFICHBEXXX<br />

Euro<br />

monatlich<br />

jeweils zum<br />

für Verwendungszweck<br />

vierteljährlich<br />

01. / 15. des Monats<br />

Meine Freundesnummer:<br />

(Falls bekannt. Siehe auch sechstellige Zahl im rückseitigen Adressfeld)<br />

Telefon<br />

SEPA-Lastschriftmandat:<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

PLZ/Ort<br />

halbjährlich<br />

Geburtsdatum<br />

E-Mail<br />

<strong>DMG</strong> interpersonal e.V., Buchenauerhof 2, 74889 Sinsheim<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer: DE84ZZZ00000848177<br />

Mandatsreferenz-Nr.: Wird von der <strong>DMG</strong> vergeben und Ihnen separat mitgeteilt.<br />

Bank<br />

IBAN<br />

BIC<br />

jährlich<br />

erstmals ab:<br />

(frühestens 15 Tage nach Eingang dieses Mandats bei der <strong>DMG</strong>)<br />

Einzugsermächtigung<br />

Ich ermächtige <strong>DMG</strong> interpersonal e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift<br />

einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von <strong>DMG</strong> interpersonal e.V. auf<br />

mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des<br />

belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Empfänger<br />

Beleg/Quittung für den Auftraggeber<br />

den für des IBAN des Auftraggebers<br />

IBAN<br />

bei<br />

Konto-Nr. bei<br />

BLZ BLZ<br />

EUR EUR<br />

Auftraggeber/Einzahler:<br />

Verwendungszweck:<br />

zur beim Bestätigung zur Vorlage beim Finanzamt<br />

Die Arbeit der <strong>DMG</strong> ist als steuerbegünstigt<br />

anerkannt. Spenden<br />

werden im Rahmen der Satzung<br />

entsprechend der Zweckbestimmung<br />

für missionarische oder mildtätige<br />

Zwecke eingesetzt. Stehen<br />

für ein Projekt ausreichend Mittel<br />

zur Verfügung, wird die Spende<br />

für einen ähnlichen satzungsgemäßen<br />

Zweck verwendet.<br />

Herzlichen Dank<br />

für Ihre Spende<br />

Abzugsfähige Spende<br />

Wir freuen uns über<br />

Ihre Unterstützung der<br />

missionarischen und<br />

sozialen Arbeit der <strong>DMG</strong>.<br />

Damit lindern Sie Not und<br />

bringen Menschen in aller<br />

Welt die Liebe Gottes auf<br />

verständliche Weise nahe.<br />

Ihre <strong>DMG</strong><br />

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Bitte diesen Abschnitt ausschneiden und per Post an die <strong>DMG</strong> einsenden.<br />

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Name Name und und Sitz Sitz des des Überweisenden Kreditinstituts<br />

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D M G 7 4 8 8 9 S i n s h e i m<br />

IBAN IBAN<br />

D E 0 2 6 7 2 9 2 2 0 0 0 0 0 0 2 6 9 2 0 4<br />

BIC BIC des des Kreditinstituts (8 oder (8 oder 11 Stellen) 11 Stellen)<br />

G E N O D E 6 1 W I E<br />

Betrag: Euro, Euro, Cent Cent<br />

Spenden-/Mitgliedsnummer oder oder Name Name des des Spenders - (max. - (max. 27 27 Stellen)<br />

ggf. ggf. Stichwort<br />

PLZ PLZ und und Straße Straße des des Spenders: (max. (max. 27 27 Stellen)<br />

Angaben zum zum Kontoinhaber: Name, Name, Vorname/Firma, Ort Ort (max. (max. 27 27 Stellen, keine keine Straßen- oder oder Postfachangaben<br />

IBAN IBAN<br />

Datum Datum<br />

Unterschrift(en)<br />

Für Für Überweisungen<br />

in in Deutschland und und<br />

in in andere EU-/EWR-<br />

Staaten in in Euro. Euro.<br />

06 06<br />

SPENDE<br />

SPENDE


Termin<br />

Laden Sie Ihre Nachbarn und Freunde ein<br />

Flyer und Plakate zum Verteilen:<br />

Kontakt@<strong>DMG</strong>int.de<br />

Tel. 07265 959-0<br />

Erlebnistag<br />

74889 Sinsheim Buchenauerhof<br />

18. Mai <strong>2014</strong><br />

von 10 bis 17 Uhr<br />

10 bis 17 Uhr<br />

Tag der offenen Tür<br />

auf Schloss Buchenauerhof<br />

Die <strong>DMG</strong> weltweit …<br />

• Ein Blick hinter die Kulissen des<br />

christlichen Missions- und Hilfswerks<br />

• Führungen durchs romantische<br />

Schloss und das Gelände der <strong>DMG</strong><br />

Andere Kulturen<br />

• Ausstellung: Glaube und Menschen<br />

weltweit<br />

• Internationales Essen, Snacks, Kaffee<br />

und Kuchen<br />

• Bibeln aus aller Welt<br />

• Workshops und Seminare<br />

*<br />

<strong>DMG</strong>-Talente live<br />

• Musik aus Japan, Haiti, Ostasien und Frankreich<br />

• Klassische Musik im Schloss<br />

Gott begegnen<br />

• Raum der Stille<br />

• Gebet für verfolgte Christen im Schlosskeller<br />

Für Kinder<br />

• Ponyreiten (14.30 – 16.00 Uhr)<br />

• Hüpfburg<br />

• Geschichtenzelt<br />

• Kinderkino<br />

zu Gast<br />

• Bischof John Lupaa aus Tansania<br />

• Stefan Kiene (Fackelträger)<br />

Ein interaktiver Erlebnistag<br />

für die ganze Familie<br />

* Weitere Informationen<br />

zum Buchenauerhof:<br />

www.Buchenauerhof.de<br />

10.30 Uhr: Gottesdienste<br />

• Afrika betet anders • Die Götter Asiens<br />

• Wird Europa Gott-los? • Lateinamerika in Bewegung<br />

13.30 Uhr: Jugendgottesdienst<br />

mit Stefan Kiene (Fackelträger)<br />

15.30 Uhr: Plenum<br />

mit Missionsleiter<br />

Dr. Detlef Blöcher<br />

Information und Anfahrt:<br />

www.<strong>DMG</strong>int.de/Erlebnistag

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