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15. Sitzung des Kreistages am 05.12.2012... - Landkreis Eichsfeld

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<strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong><br />

Niederschrift über den öffentlichen Teil der<br />

<strong>15.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong><br />

<strong>Sitzung</strong>stermin: Mittwoch, den 05.12.2012<br />

<strong>Sitzung</strong>sbeginn:<br />

<strong>Sitzung</strong>sende:<br />

16:00 Uhr<br />

18:00 Uhr<br />

Ort, Raum: Kreistagssaal <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong>, Göttinger Straße 5<br />

Anwesend sind:<br />

Landrat<br />

Dr. Henning, Werner<br />

1. Beigeordnete Gatzemeier, Martina<br />

Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong><br />

Dr. Althaus, Bernd Uwe<br />

Bollwahn, Matthias<br />

Döring, Hans Jürgen<br />

Eberhardt, Olaf<br />

Fritzlar, Ronny<br />

Funke, Herbert Heinz<br />

Gaßmann, Michael<br />

Dr. Gräfin von Westphalen, Gerlinde<br />

Hellrung, Gerhard<br />

Hesse, Werner<br />

Hunold, Erwin<br />

Jaritz, Mario<br />

Klapprott, Siegfried<br />

König, Rudolf<br />

Krippendorf, Peter<br />

Lintzel, Eckart<br />

Metz, Arnold<br />

Müller, Thomas<br />

Strathausen, Franz-Josef<br />

Tasch, Marco<br />

Welitschkin, Petra<br />

Schriftführerin<br />

Berend, Rolf<br />

Buse, Werner<br />

Dornieden, Horst<br />

Ehrlich - Strathausen, Antje<br />

Fröbrich, Klaus-Peter<br />

Funke, Manfred<br />

Gebauer, Manuel Dr.<br />

Heise, Thorsten<br />

Hert<strong>am</strong>, Dietrich<br />

Hoffmeier, Michael<br />

Hupach, Sigrid<br />

Jüttemann, Gerhard<br />

Knauft, Bernhard<br />

König, Thadäus<br />

Kühn, Michael<br />

Martin, Gerhard<br />

Meyer, Ingeborg<br />

Schneider, Silvio<br />

Stützer, Christian<br />

Trappe, Peter<br />

Hennecke, Ingelore<br />

Entschuldigt fehlen:<br />

Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong><br />

Aschenbach, Petra<br />

Heddergott, Thomas<br />

Vockrodt, Josef<br />

Degenhardt, Lioba<br />

Reinhardt, Gerd


Tagesordnung:<br />

1. Eröffnung der <strong>Sitzung</strong> und Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />

2. Festlegung der Tagesordnung<br />

3. Genehmigung der Niederschrift über den öffentlichen Teil der 14. <strong>Sitzung</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> <strong>am</strong> 11.10.2012<br />

4. Haushaltssatzung und Haushaltsplan 2013 <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong> 12/073<br />

5. Regionalbudget aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung<br />

der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW)<br />

6. Bestellung <strong>des</strong> Abschlussprüfers für den Jahresabschluss 2012 der<br />

<strong>Eichsfeld</strong>er Kulturbetriebe<br />

12/070<br />

12/072<br />

7. Überplanmäßige Ausgaben für das <strong>Eichsfeld</strong>er Kulturhaus 12/071<br />

8. Aufhebung der Richtlinie zur Durchführung von Arbeitsgelegenheiten<br />

nach § 16 d SGB II (AGH-Richtlinie)<br />

9. Neubenennung eines Delegierten für die Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung <strong>des</strong><br />

Heimat- und Verkehrsverban<strong>des</strong> <strong>Eichsfeld</strong> (HVE)<br />

10. Anmeldung zur Sportstättenbauförderung beim Thüringer Ministerium<br />

für Soziales, F<strong>am</strong>ilie und Gesundheit für das Jahr 2013<br />

12/075<br />

12/077<br />

12/076<br />

11. Mitteilungen und Anfragen<br />

TOP 1<br />

Eröffnung der <strong>Sitzung</strong> und Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />

Herr Dr. Henning begrüßt die Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong>, die Vertreter der Verwaltung sowie<br />

die Gäste und Vertreter der örtlichen Presse zur <strong>15.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong>.<br />

Er stellt fest, dass 39 Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> anwesend sind und der Kreistag <strong>des</strong><br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong> beschlussfähig ist.<br />

TOP 2<br />

Festlegung der Tagesordnung<br />

Herr Dr. Henning beantragt nach formeller Prüfung <strong>des</strong> Antrags der SPD-Grüne-Fraktion,<br />

Vorlage Nr. 12/073 vom 22.11.2012, den Tagesordnungspunkt abzusetzen.<br />

Er verweist darauf, dass der Antrag eine Neuausrichtung der Unterbringung ausländischer<br />

Flüchtlinge mit Kindern im <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> betreffe.<br />

2


Gemäß § 101 Abs. 3 ThürKO beschließe der Kreistag über die Aufgaben <strong>des</strong> eigenen Wirkungskreises<br />

<strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es. Die Unterbringung von Asylbewerbern und ausländischen<br />

Flüchtlingen sei im Thüringer Flüchtlingsaufnahmegesetz vom 16.12.1997 geregelt, worin im<br />

§ 4 bestimmt werde, dass die <strong>Landkreis</strong>e die Aufgaben im übertragenen Wirkungskreis<br />

ausüben. Der Kreistag sei somit für die Behandlung <strong>des</strong> von der SPD-Grüne-Fraktion gestellten<br />

Antrags nicht zuständig.<br />

Der Landrat betont, dass eine Behandlung <strong>des</strong> Antrages im Kreistag somit unzulässig sei.<br />

Herr Dr. Henning habe auf diese Rechtslage bereits in vergleichbaren Fällen hingewiesen.<br />

Er erinnert an LSR-Dingelstädt, Geo-Fracking oder Anfragen zum Vollzug <strong>des</strong> Ausländergesetzes.<br />

Unter Anwendung von § 14 Abs. 1 der Geschäftsordnung <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> wäre der<br />

Landrat befugt gewesen, diesen Antrag erst gar nicht auf die Tagesordnung zu setzen, weil<br />

danach Anträge nur zu Beratungsgegenständen gestellt werden könnten, für die der Kreistag<br />

zuständig sei.<br />

Der Antrag der Fraktion SPD-Grüne sei aber trotzdem gemäß § 112 ThürKO i.V.m. § 35 Abs.<br />

4, Satz 2 ThürKO in die Tagesordnung der heutigen <strong>Sitzung</strong> aufgenommen worden. Dazu<br />

zitiert der Landrat aus der genannten Vorschrift, worin es heiße: „Eine Angelegenheit ist in<br />

die Tagesordnung der nächsten <strong>Sitzung</strong> aufzunehmen, wenn es eine Fraktion oder ein Viertel<br />

der Kreistagsmitglieder schriftlich beantragt.“<br />

Er verweist auf die formalen Anforderungen wie der Fraktionsstatus <strong>des</strong> Antragstellers, die<br />

Schriftform sowie die Einhaltung der Antragsfrist, welche bei dem vorliegenden Antrag erfüllt<br />

worden seien. Diese Regelung diene in der Auslegung durch das Oberverwaltungsgericht<br />

Weimar (Beschluss vom 30.9.2012, AktZ.: 2 EO 790/98) dem Minderheitenschutz und der<br />

Absicherung <strong>des</strong> parl<strong>am</strong>entarischen Initiativrechtes. Der Kreistag erhalte somit die Möglichkeit,<br />

eine Entscheidung über die Eröffnung oder Nichteröffnung seiner Organzuständigkeit im<br />

Verhältnis zum Landrat zu treffen.<br />

Herr Dr. Henning verweist nochmals auf seine Begründung, wonach die gesetzliche Vorschrift<br />

<strong>des</strong> Thüringer Flüchtlingsaufnahmegesetzes keine Zuständigkeit <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> einräumt,<br />

da es sich um eine Aufgabe <strong>des</strong> übertragenen Wirkungskreises handele. Die Erledigung<br />

der Aufgaben <strong>des</strong> übertragenen Wirkungskreises gehöre gemäß § 107 ThürKO allein<br />

in die Zuständigkeit <strong>des</strong> Landrates. Er zitiert dazu die Vorschrift in § 107 Abs. 2 ThürKO:<br />

„Der Landrat erledigt in eigener Zuständigkeit die Angelegenheiten <strong>des</strong> übertragenen Wirkungskreises.“<br />

Der Landrat beantragt den Punkt 4 von der Tagesordnung abzusetzen.<br />

Ergänzend stellt er fest, dass die Aufrechterhaltung <strong>des</strong> Punkt 4 in der Tagesordnung eine<br />

rechtswidrige Beschlusslage zur Folge hätte. In diesem Fall wäre Herr Dr. Henning zur Beanstandung<br />

und Aussetzung <strong>des</strong> Vollzuges dieser Entscheidung gemäß § 113 ThürKO verpflichtet.<br />

§ 113 ThürKO laute: „Hält der Landrat eine Entscheidung <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> oder eines<br />

Ausschusses für rechtswidrig, so hat er ihren Vollzug auszusetzen und sie gegenüber dem<br />

Kreistag oder dem Ausschuss zu besanstanden und unverzüglich die Rechtsaufsichtsbehörde<br />

zu unterrichten.“<br />

Herr Dr. Henning betont, dass er sich mit einer sofortigen Beanstandung und Aussetzung<br />

<strong>des</strong> Beschlusses in Übereinstimmung mit der höchstrichterlichen Rechtsprechung befinde<br />

und verweist dazu auf das Urteil <strong>des</strong> OVG Koblenz vom 19.3.1985, das zur vergleichbaren<br />

Gesetzeslage in Rheinland-Pfalz ergangen sei. Dort heiße es unter Leitsatz 4:<br />

„Bejaht der Kreistag zu Unrecht die Zulässigkeit, so ist der Landrat verpflichtet, die Ausführung<br />

dieses Geschäftsordnungsbeschlusses sofort auszusetzen und d<strong>am</strong>it das vorgesehene<br />

Beanstandungsverfahren einzuleiten.“<br />

Herr Dr. Henning erklärt, dass er in unmittelbarer Folge seiner Beanstandung den Vorgang<br />

dann dem Lan<strong>des</strong>verwaltungs<strong>am</strong>t vorlegen würde.<br />

Vorsorglich weist er darauf hin, dass man sich in der Geschäftsordnungsaussprache befinde<br />

und eventuelle Wortmeldungen vor der Abstimmung nur zu der Frage zulässig seien, ob der<br />

Landrat allein oder der Kreistag zuständig sei. Eine inhaltliche Debatte sei nicht möglich.<br />

3


Herr Funke, Vorsitzender der SPD-Grüne-Fraktion, stellt fest, dass der Landrat bereits im<br />

Kreisausschuss versucht habe, diesen Antrag abzuwürgen. In einer siebenminütigen Ausführung<br />

habe der Landrat seine Sicht der Dinge dargestellt.<br />

Der Fraktionsvorsitzende bezieht sich auf eine Aussage der Ersten Beigeordneten Frau Gatzemeier,<br />

die erklärt habe, dass der <strong>Landkreis</strong> Mittel für diese Aufgabe bereitstelle, woraus er<br />

ableite, dass d<strong>am</strong>it auch die Zuständigkeit <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> gegeben sei.<br />

Herr Funke führt weiter aus, dass die Kommunalaufsicht dazu geraten habe, den Antrag auf<br />

die Tagesordnung zu setzten, da es in der Kommunalordnung heiße: „Eine Angelegenheit ist<br />

in die Tagesordnung der nächsten <strong>Sitzung</strong> aufzunehmen, wenn es eine Fraktion oder ein<br />

Viertel der Kreistagsmitglieder schriftlich beantragt.“. So wie der Landrat Gelegenheit hatte,<br />

sich nach entsprechender Vorbereitung zu äußern, wolle nun auch die SPD-Grüne-Fraktion<br />

die Gelegenheit bekommen, Ihre Argumentation vorzutragen. Dazu bittet Herr Funke, Herr<br />

Döring das Wort zu erteilen.<br />

Herr Dr. Henning erteilt Herrn Döring das Wort mit dem Hinweis sich zur Geschäftsordnung<br />

äußern zu dürfen, jedoch nicht inhaltlich.<br />

Herr Döring, MdL und Mitglied der SPD-Grüne-Fraktion, erklärt, dass es der SPD-Grüne-<br />

Fraktion bei diesem Thema nicht darum gehe, „über irgendein Stöckchen zu springen“, sondern<br />

es der Fraktion einzig und allein um eine menschenwürdige Unterbringung gehe.<br />

Herr Dr. Henning unterbricht das Kreistagsmitglied mit dem Hinweis, sich nur zur Geschäftsordnung<br />

zu äußern und erklärt, dass er eine inhaltliche Debatte nicht zulassen werde.<br />

Herr Döring weist darauf hin, dass es eine Reihe anderer <strong>Landkreis</strong>e gibt, die sich mit dieser<br />

Thematik befassen. So habe der <strong>Landkreis</strong> Nordhausen vor kurzer Zeit eine Erhöhung<br />

der Mittel dieses Bereiches beschlossen, da die Asylbewerberzahlen gestiegen seien. Es<br />

handele sich um denselben Betreiber, der bereits dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> vorgeschlagen<br />

habe, Einzelwohnungen zu schaffen, was der <strong>Landkreis</strong> abgelehnt hätte. Aus einem Beschluss<br />

<strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> Schmalkalden-Meiningen, der die Unterbringung von Asylbewerbern<br />

in Einzelunterkünften favorisiere, sei ersichtlich, dass auch hier die Zuständigkeit ganz anders<br />

gesehen werde.<br />

Herr Döring betont, dass es für die SPD-Grüne-Fraktion keine juristische Frage sei, ob der<br />

Antrag im Kreistag behandelt werde, sondern dies eine Frage der Verantwortung sei. Auch<br />

wenn der Fraktion eine inhaltliche Befassung <strong>des</strong> Themas in der heutigen <strong>Sitzung</strong> nicht möglich<br />

sei, werde sie sich weiter für die Verbesserung der Unterkünfte für Asylbewerber einsetzten<br />

und eine stärkere Einbindung dezentraler Unterkünfte einfordern.<br />

Herr Dr. Henning entzieht Herrn Döring das Wort und betont nochmals, dass es in dieser<br />

Diskussion nur um Zuständigkeiten gehen dürfe.<br />

Er wiederholt seien Antrag, den Tagesordnungspunkt abzusetzen und bittet um die Abstimmung.<br />

Abstimmung zur Änderung der Tagesordnung:<br />

Ja-Stimmen: 20 Nein-Stimmen: 19 Enthaltung: 3 Anwesende: 42<br />

Bestätigung der geänderten Tagesordnung:<br />

Ja-Stimmen: 24 Nein-Stimmen: 16 Enthaltung: 2 Anwesende: 42<br />

4


TOP 3<br />

Genehmigung der Niederschrift über den öffentlichen Teil der 14. <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Kreistages</strong> <strong>am</strong> 11.10.2012<br />

Herr Dr. Henning fragt nach, ob es Einwände oder Ergänzungen zur Niederschrift über den<br />

öffentlichen Teil der 14. <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> gibt.<br />

Genehmigung der Niederschrift:<br />

Ja-Stimmen: 37 Nein-Stimmen: 0 Enthaltung: 5 Anwesende: 42<br />

TOP 4. Beschlussvorlage Nr. 12/073<br />

Haushaltssatzung und Haushaltsplan 2013 <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong><br />

Herr Dr. Henning erläutert, dass der <strong>Landkreis</strong> gemäß § 114 in Verbindung mit § 52 a der<br />

Thüringer Kommunalordnung (ThürKO) und dem Thüringer Gesetz über die kommunale<br />

Doppik (ThürKDG) für je<strong>des</strong> Haushaltsjahr eine Haushaltssatzung und einen Haushaltsplan<br />

zu erlassen hat.<br />

Der Entwurf der Haushaltssatzung und <strong>des</strong> Haushaltsplanes 2013 mit den entsprechenden<br />

Anlagen sei den Mitgliedern <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> zur Beratung in den Gremien übergeben worden.<br />

Der Haushaltsplan 2013 sei mit den sich im Beratungszeitraum ergebenen Veränderungen in<br />

den Fachausschüssen und im Kreisausschuss erläutert und vorberaten worden.<br />

Die Veränderungen aus den Beratungen der Fachausschüsse sei dem Kreistag als Zus<strong>am</strong>menstellung<br />

in Vorbereitung der Kreistagssitzung nochmals übergeben worden.<br />

Der Landrat betont, dass der <strong>Landkreis</strong> die Kommunen in den zurückliegenden Jahren mit<br />

nur moderaten Steigerungen der Kreisumlage belastet habe, so dass die in der Haushaltssatzung<br />

für 2013 vorgesehene Kreisumlage in Höhe von 38,95 % zu den niedrigsten in Thüringen<br />

zähle. Dennoch verstehe auch er die Sorgen der Gemeinden und Städte über die 3<br />

%-ige Erhöhung gegenüber dem Vorjahr. Deshalb versichert er, dass der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Eichsfeld</strong> der Gemeindeebene in geeigneter Weise Mittel gutschreiben würde, wenn<br />

vom Land höhere Finanzzuweisungen im Rahmen <strong>des</strong> Kommunalen Finanzausgleichs<br />

eingehen würden, als diese im Haushalt geplanten worden seien.<br />

Herr Dr. Henning weist darauf hin, dass die Mitglieder der Ausschüsse <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> den<br />

Entwurf der Haushaltssatzung und <strong>des</strong> Haushaltsplanes 2013 mit den Anlagen und Veränderungen<br />

beraten und einstimmig oder mehrheitlich zur Beschlussfassung an den Kreistag<br />

empfohlen haben.<br />

Herr Hunold, Vorsitzender der CDU-Fraktion, stellt fest, dass alle hier mit großen Sorgen<br />

auf den Kommunalen Finanzausgleich ab dem Jahr 2013 blicken und den daraus folgenden<br />

finanziellen Einschnitten für die <strong>Landkreis</strong>e und kreisangehörigen Gemeinden. Dieses bekomme<br />

man auch im Haushalt 2013 <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es deutlich zu spüren.<br />

Die mit 1.839 Mio. EUR festgelegte Finanzausgleichsmasse sei nach seiner Einschätzung<br />

um 200 Mio. EUR zu niedrig festgesetzt. Deshalb müsste der KFA ab 2013 finanziell deutlich<br />

nachgebessert werden, d<strong>am</strong>it die <strong>Landkreis</strong>e und Gemeinden ihre Aufgaben wie Schule,<br />

Betreuung der Langzeitarbeitslosen, Hilfen für Behinderte und älter werdende Menschen,<br />

Jugendhilfe, ÖPNV und vieles mehr im Interesse der Bürgerinnen und Bürger vor Ort erfüllen<br />

könnten. Mit dem KFA 2013 konsolidiere das Land seinen Haushalt zu Lasten der kommunalen<br />

F<strong>am</strong>ilie. Herr Hunold führt weiter aus, dass der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> zusätzlich zu der<br />

Umstellung im neuen Kommunalen Finanzausgleich Umlagekraft in Höhe von circa 3 Millionen<br />

EURO verliere.<br />

5


Zum Ausgleich dieses Verlustes sei bereits eine Veränderung <strong>des</strong> Hebesatzes um 1,6 %<br />

erforderlich, d<strong>am</strong>it das Kreisumlagesoll <strong>des</strong> Haushaltsjahres 2012 erreicht werden könne.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> habe eine der niedrigsten Erhöhungen der Kreisumlagen im Land<br />

Thüringen vorgeschlagen und Maßnahmen ergriffen, die im Interesse der Gemeinden diesen<br />

Aufwuchs auf 3 Prozentpunkte begrenzen würden. Hierzu zähle die Einstellung eines Ertrags<br />

in Höhe von 2,5 Millionen Euro aus der Auflösung von Sonderposten bereits gezahlter<br />

Kreisumlage zu k<strong>am</strong>eraler Zeit, weiterhin die Erhöhung von Erträgen in Höhe von 870.000<br />

EUR sowie Aufwendungskürzungen in Höhe von 2,6 Mio. EUR. Hieraus ergebe sich eine<br />

Verringerung <strong>des</strong> geplanten und notwendigen Bedarfs von circa 6 Mio. EUR. Mehr Einsparungen<br />

und Veränderungen seien nicht möglich und verantwortbar.<br />

Herr Hunold nimmt Bezug auf die wirtschaftlichen Aktivitäten, die durch den <strong>Landkreis</strong> im<br />

Rahmen seiner Beteiligungen durchgeführt werden. Dieses erfolgreiche Wirtschaften führe<br />

dazu, dass Haushaltsmittel zur Finanzierung <strong>des</strong> ÖPNV nicht benötigt würden und dass kulturelle<br />

Arbeit durch Ausschüttungen von Überschüssen oder Dividenden außerhalb <strong>des</strong><br />

Haushalts finanziert werden könnten. Alle diese Punkte würden dazu beitragen, dass die<br />

Höhe der Kreisumlage im <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> noch nicht an die Kreisumlage der umliegenden<br />

Kreise angepasst werden musste.<br />

Der Fraktionsvorsitzende stellt fest, dass drastisch ansteigende Kreisumlagen in vielen Thüringer<br />

<strong>Landkreis</strong>en die Folge der Veränderungen <strong>des</strong> KFA seien. Nach einer aktuellen Umfrage<br />

steige die Kreisumlage im Durschnitt um 7,7 %. Bei der absoluten Höhe der Kreisumlagen<br />

würde vielerorts, und auch in direkter Nachbarschaft, die 50 % Marke überschritten. Es<br />

seien vor allem aber die Sozialausgaben, die den <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> immer stärker belasten<br />

würden, ohne dass es eine Möglichkeit der Gegensteuerung gäbe, da es sich hier überwiegend<br />

um Pflichtaufgaben handele.<br />

Herr Hunold betont, dass diese Veränderungen inklusive der Tarifanpassungen im Personalbereich<br />

allein im Haushaltsjahr 2013 einen Kostenaufwuchs von circa 2,3 Mio. EUR bewirken<br />

würde, was nur für diese Bereiche eine Anpassung <strong>des</strong> Hebesatzes der Kreisumlage<br />

von 3,3 Punkten erforderlich mache. Diese Aufgaben hätten teilweise Steigerungsraten von<br />

über 10 % zu verkraften. Da der <strong>Landkreis</strong> aber außer den Gebühren für bestimmte Verwaltungstätigkeiten<br />

keine eigenen Einnahmen habe, würden diese Kosten letztendlich durch die<br />

Kreisumlage auf die Gemeinden abgewälzt. Diese wiederum würden dann gezwungen, den<br />

Bürgern in die Tasche zu greifen. Außerdem werde seiner Meinung nach hier ein Konflikt auf<br />

der kommunalen Ebene, zwischen <strong>Landkreis</strong>en und Gemeinden geschürt, der einer konstruktiven<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit entgegenstehe.<br />

Intensive Haushaltsdiskussionen in der CDU-Fraktion, aber auch in den Ausschüssen hätten<br />

deutlich gemacht, dass weitere Einsparungen für den <strong>Landkreis</strong> nicht mehr leistbar seien.<br />

Das heiße aber auch, dass bei weiteren Aufwüchsen auf der Ausgabenseite, die Kostendeckung<br />

nur durch eine Erhöhung der Kreisumlage erfolgen könnte und dieses so nicht akzeptiert<br />

werden könne.<br />

Der Personalbestand in den öffentlichen Verwaltungen, so der Fraktionsvorsitzende, sei<br />

auch immer ein entscheidender Kostenfaktor. Hier habe der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> seit der Gebietsreform<br />

1994 kontinuierlich seine Hausaufgaben gemacht und den Stellenplan den unbedingt<br />

notwendigen Erfordernissen angepasst. Bereits im Haushalt <strong>des</strong> laufenden Jahres<br />

habe man eine Einsparung von 25 Stellen vorgesehen. Von 1994 bis 2013 sei insges<strong>am</strong>t ein<br />

Abbau von 380 Stellen erfolgt.<br />

Herr Hunold stellt fest, dass trotz aller Einsparungen auch der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> ohne eine<br />

Erhöhung der Kreisumlage nicht auskomme, was in den Haushaltsdiskussionen der CDU-<br />

Fraktion sehr kontrovers beraten worden sei. Dennoch müsse der Fraktionsvorsitzende einschätzen,<br />

dass die Kreisumlage mit 38,95 % eine der niedrigsten in Thüringen sei.<br />

Die meisten <strong>Landkreis</strong>e könnten all diese Kostensteigerungen nur durch das massive Anheben<br />

der Kreisumlage ausgleichen, womit diese Belastungen direkt an die unterste Ebene<br />

durchgereicht würden. Mit einer geplanten Erhöhung der Kreisumlage um 3 Prozent gehöre<br />

der <strong>Landkreis</strong> zu den drei Kreisen mit der niedrigsten Kreisumlage. Wenn in den Nachbarkreisen<br />

zum Teil Umlagen von bis zu 56 Prozent erhoben würden, nähme man den Gemeinden<br />

wirklich jeden finanziellen Spielraum, für manche könnte es der Weg in die Haushaltssicherung<br />

sein.<br />

6


Der Fraktionsvorsitzende schätzt ein, dass man in den Gemeinden auch eine Erhöhung der<br />

Kreisumlage um 3 Prozent mit Argwohn betrachte, aber viele Leistungen, die der <strong>Landkreis</strong><br />

erbringe, würden in Wahrnehmung von Aufgaben in und für die Gemeinden erbracht. Durch<br />

die Zustimmung zum Haushalt 2013 stelle die CDU-Fraktion sicher, dass der <strong>Landkreis</strong> seine<br />

vielfältigen Aufgaben ohne Einschränkungen oder Unterbrechungen im Jahr 2013 fortführen<br />

könne. Eine haushaltslose Zeit könne und wolle die Fraktion all den Verbänden, Vereinen,<br />

Betrieben, Gewerbetreibenden, aber auch direkt den Bürgern <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong><br />

nicht zumuten. Durch die Zustimmung zum Haushalt 2013 stelle die Fraktion auch die<br />

Weichen zur Umsetzung der im Haushalt geplanten Investitionen. Dieses seien unter anderem:<br />

ca. 6 Mio. EUR zur Sanierung der Kreisstraßen sowie ca. 2,15 Mio. EUR Investitionen<br />

für die Schulen. Insges<strong>am</strong>t seien Investitionen in Höhe von 11,25 Mio. EUR im Haushalt eingestellt.<br />

Herr Hunold betont, dass der <strong>Landkreis</strong> durch eine solide Haushaltsführung die Verschuldung<br />

kontinuierlich abbauen konnte. Neue Kredite seien im Haushalt nicht vorgesehen.<br />

So würde <strong>am</strong> Jahresende 2013 einen Schuldenstand von 21.844.299,50 EUR erreicht, was<br />

einer Pro-Kopf-Verschuldung von 207,14 EUR entspreche. Wer sich da vor den Karren möglicher<br />

Großkreise in Thüringen spannen lasse, wolle den Bürgern finanzielle Lasten auferlegen,<br />

die ganz einfach nicht zumutbar seien. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> habe seine Aufgaben<br />

stets mit einer soliden und spars<strong>am</strong>en Finanzpolitik wahrgenommen, was man nicht durch<br />

waghalsige Abenteuer in einer nicht ausgereiften Gebietsreform aufs Spiel setzen sollte.<br />

Herr Hunold fasst zus<strong>am</strong>men, dass man mit dem Neuen Kommunalen Finanzausgleich nicht<br />

zufrieden sein könnte und in Erfurt konsequent für eine Verbesserung der Finanzausstattung<br />

der Gemeinden und <strong>Landkreis</strong>e gekämpft werden müsse.<br />

Eine Alternative zu den vorgelegten Haushaltszahlen sei aber zurzeit nicht in Sicht. Der<br />

Fraktionsvorsitzende erklärt <strong>des</strong>halb, dass es zur Gewährleistung der Handlungsfähigkeit<br />

<strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es und zur Durchführung der im Haushalt ausgewiesenen Investitionen vernünftig<br />

wäre, dem Haushalt Zustimmung zu erteilen.<br />

Herr Tasch, Vorsitzender der Fraktion Freie Wähler <strong>Eichsfeld</strong>, stellt fest, dass der vorliegende<br />

Haushaltsentwurf in den Fächern Finanzmathematik und Buchführung eine glatte Eins<br />

verdient habe. Schlechte Noten müsste er hingegen für strategische Planung und Zielorientierung<br />

vergeben, da der Haushaltsentwurf diese eklatant vermissen lasse. Der Fraktionsvorsitzende<br />

vertritt die Meinung, dass das Hauptinstrument für die Haushaltsplanung, die<br />

Anwendung <strong>des</strong> Leitbil<strong>des</strong>, im vorliegenden Entwurf <strong>des</strong> Haushaltsplanes fehle. Der Kreistag<br />

habe beschlossen, dass das Leitbild das Hauptinstrument für die Erstellung <strong>des</strong> doppischen<br />

Haushaltes sei, aber nun bekäme der Kreistag wieder nur Veränderungen von Aufwendungen<br />

und Einnahmen zur Beschlussfassung vorgelegt. Es sei kein Wort von einer grundlegenden<br />

strategischen Ausrichtung, sondern lediglich die Feststellung getroffen worden, dass<br />

weniger Einnahmen zu weniger Aufwendungen führten und somit gespart oder die Kreisumlage<br />

erhöht werden müsste.<br />

Herr Tasch nimmt Bezug auf die Schuldzuweisungen an das Land und erklärt, dass unbenommen<br />

<strong>des</strong>sen, dass die Lan<strong>des</strong>regierung die Gemeinden tatsächlich im Regen stehen<br />

lasse und sie durch den neuen KFA gegeneinander aufhetze, keine Aussagen darüber getroffen<br />

würden, wie es in der Zukunft weitergehen solle und was auf die Bürgerinnen und<br />

Bürger weiterhin zukomme. Er sehe nur eine zukunftweisende Aussage, wonach die<br />

Kreisumlage in den nächsten Jahren weiter steigen werde. Diese Steigerung werde nach<br />

dem Aufbrauchen <strong>des</strong> Sonderpostens min<strong>des</strong>tens 4 % betragen. In diesem Jahr würden aus<br />

dem Sonderposten 2,5 Mio. EUR eingeplant, was 40 % der Ges<strong>am</strong>teinsparung ausmache.<br />

Der Fraktionsvorsitzende betont, dass es wichtig sei, den Menschen reinen Wein einzuschenken.<br />

Da das Leitbild <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong> keine Berücksichtigung gefunden habe und grundlegende<br />

zukunftweisende Strategien nicht erkennbar seien, werde die Fraktion Freie Wähler<br />

<strong>Eichsfeld</strong> sich bei der Abstimmung zum Haushalt 2013 enthalten.<br />

Herr Dr. Henning erklärt, dass er die Diskussion um das Leitbild nicht verstehe, da die Fraktion<br />

selbst gehalten sei zu prüfen, ob die Haushaltplanung mit dem Leitbild deckungsgleich<br />

sei. Der Landrat sehe darin sehr wohl das Leitbild wiedergespiegelt, denn es sei Grundlage<br />

bei jeglichem Verwaltungshandeln.<br />

7


Zur Strategie und langfristigen Planung verweist Herr Dr. Henning auf den vorliegenden Finanzplan,<br />

betont aber auch, dass der <strong>Landkreis</strong> in allem Handeln auch abhängig vom Gesetzgeber<br />

und den vom Land übertragenen Aufgaben sei. Deshalb gebe der Landrat Herrn<br />

Tasch darin Recht, dass die Kreisumlage weiter steigen werde, wenn das Land die seit Jahren<br />

eingeforderten Standardsenkungen nicht vornehmen werde. Bezüglich der Redewendung<br />

„reinen Wein einschenken“ versichert Herr Dr. Henning, dass die Verwaltung keine<br />

Informationen vorenthalte alle bekannten Zahlen in die Haushalts- und langfristige Finanzplanung<br />

eingegangen seien.<br />

Herr Tasch fragt nochmals nach wie hoch der Sonderposten noch sei, wenn dieser wieder<br />

um 2,5 Mio. EUR abgeschmolzen werde, wie lange dieser noch reiche und ob es danach zu<br />

einer Erhöhung der Kreisumlage um 4 % kommen würde.<br />

Frau Gatzemeier erklärt, dass bisher die Rechtsverordnung vom Land dafür fehle, weshalb<br />

diese Frage niemand beantworten könne. Die Entnahme im vergangen Jahr in Höhe von 2,5<br />

Mio. EUR sowie die für 2013 vorgesehen Entnahmen erfolgten auf der Grundlage von internen<br />

Festlegungen. Bevor die Rechtsgrundlage nicht vorliege, könne keine Aussage über die<br />

Höhe <strong>des</strong> Ansatzes getroffen werden, von dem dann abgeschrieben werden könnte.<br />

Die Kämmerin weist in diesem Zus<strong>am</strong>menhang darauf hin, dass die fehlende Rechtsverordnung<br />

auch ein Grund dafür ist, dass bisher die Eröffnungsbilanz noch nicht vorgelegt werden<br />

konnte.<br />

Herr Dr. Henning ergänzt, dass ohne diese Möglichkeit der Mittelentnahme die Kreisumlage<br />

wie in den anderen <strong>Landkreis</strong>en bereits viel stärker hätte angehoben werden müssen. Auch<br />

der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> könne keine Wunder bewirken und käme im Schnitt zu derselben<br />

Notwendigkeit wie die anderen <strong>Landkreis</strong>e. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> habe jedoch Vorteile<br />

durch seine kommunalwirtschaftliche Beteiligung, durch die Kulturbetriebe und durch die<br />

günstigen sozialen Werte. Derzeit sei man darüber hinaus der Meinung, durch die Umstellung<br />

auf die Doppik Vorteile erbracht habe. All die Vorteile hätten aber nichts mit dem normalen<br />

Tagesgeschäft zu tun, sondern würden lediglich bessere Voraussetzungen bieten, die<br />

der <strong>Landkreis</strong> auch weitergeben würde. Ohne diese guten Voraussetzungen gäbe es im<br />

<strong>Landkreis</strong> ebenfalls eine Steigerung der Kreisumlage um rd. 10 %, so wie es in anderen<br />

<strong>Landkreis</strong>en sei, deren Reserven bereits aufgebraucht seien und die sogar Steigerungen der<br />

Kreisumlage bis zu 15 % vornehmen müssten. Da nicht absehbar sei, wie die Entwicklung<br />

weitergehen werde, könne der Landrat der Fraktion die Sorge nicht nehmen, da sie begründet<br />

sei.<br />

Herr Funke, SPD-Grüne-Fraktion, stellt fest, dass es zur Klarheit gehöre und <strong>des</strong>halb auch<br />

seine Fraktion interessieren würde, in welcher Höhe noch Sonderposten zu Verfügung stehen<br />

würden, um fundiert über eine Erhöhung der Kreisumlage diskutieren zu können.<br />

Dass die Eröffnungsbilanz fehle, gehöre zum Kapitel fehlender „klarer Wein“.<br />

Auch tauge seiner Meinung nach das Leitbild <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong> nicht für Konfliktsituationen.<br />

Die Fraktion hatte seinerzeit eine fraktionsübergreifende Zus<strong>am</strong>menarbeit vorgeschlagen,<br />

was vom Landrat unterbunden worden sei. Man stehe jetzt vor der Situation, dass<br />

das Fehlen eines instrumentalisierbaren, nutzbaren wirklichen Leitbil<strong>des</strong> zu bedauern sei.<br />

Der Fraktionsvorsitzende nimmt Bezug auf den neuen kommunalen Finanzausgleich, der zu<br />

Verteilungskämpfen führe. Dazu habe Herr Funke aus der Haushaltseinbringungsrede <strong>des</strong><br />

Landrates entnommen, dass der <strong>Landkreis</strong> die Gemeinden höher belasten müsse.<br />

Der Fraktionsvorsitzende stellt fest, dass er aus veröffentlichtem Zahlenmaterial zum neuen<br />

kommunalen Finanzausgleich entnommen habe, dass es nach der neuen Berechnung Gewinner<br />

und Verlierer gäbe und der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> danach zu den Gewinnern gehöre, da<br />

diesem rd. 700.000 EUR mehr zufließen werde. Herr Funke äußert, dass es sein könnte,<br />

dass die Schlüsselzuweisungen gewisse Mindereinnahmen nicht ausgleichen werden. Dennoch<br />

könne die Fraktion nicht nachvollziehen, dass die Kreisumlage um 3 % erhöht wird ohne<br />

dass dafür verlässliche Zahlen geliefert würden. Die SPD-Grüne-Fraktion schätze ein,<br />

dass eine 1%-prozentige Erhöhung ausreichen müsste.<br />

8


Mit den 700.000 EUR Mehreinnahme vom Land würden dann 1,4 Mio. EUR mehr zur Verfügung<br />

stehen, womit man erst einmal auskommen sollte. Eine Zusage, den Gemeinden etwas<br />

wieder gut zu schreiben, wenn es nicht benötigt werde, sei nicht akzeptabel, weil die Gemeinden<br />

ihre Mittel jetzt bräuchten.<br />

Aus diesem Grund vertritt die Fraktion die Meinung diese Vorlage mit der Erhöhung der<br />

Kreisumlage um 3 % abzulehnen und beantrage eine moderate Erhöhung der Kreisumlage<br />

um 1 %.<br />

Herr Dr. Henning stellt fest, dass es nicht möglich sei, nur die Veränderung der Kreisumlage<br />

zu beantragen, weil der ges<strong>am</strong>te Haushalt auf den Grundlagen dieser Haushaltssatzung<br />

basiere. Die Fraktion könne diese ablehnen oder ihr die Zustimmung erteilen.<br />

Er erklärt, dass durch die Veränderung der Umlagegrundlagen, wonach die Berechnung der<br />

Kreisumlage erfolge, diese bereits um 1,6 Prozent erhöht werden müsste, um den absoluten<br />

Betrag zu erhalten wie im Jahr 2012. Im Jahr 2012 habe ein Prozentpunkt ca. 740.000 EUR<br />

ausgemacht und durch die veränderten Umlagegrundlagen würde 2013 nur noch eine Einnahme<br />

pro Prozentpunkt in Höhe von rd. 660.000 EUR erreicht.<br />

Es sei richtig, dass der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> in der direkten Zuweisung ca. 740.000 EUR mehr<br />

erhalte, aber dieser Betrag nicht ausreichen werde, um die Aufwüchse um bis zu 10 % aus<br />

dem Sozialbereich abzufangen. Da der Landrat keine Alternative sehe, könnte er keinen<br />

anderen Finanzierungsvorschlag anbieten, so dass er nur empfehlen könne, dem vorliegenden<br />

Beschluss zustimmen oder diesen abzulehnen.<br />

Herr Funke erklärt nochmals dass die SPD-Grüne-Fraktion die 3 %-ige Erhöhung der<br />

Kreisumlage ablehne und eine 1 %-ige Erhöhung vorschlage. Die Fraktion empfiehlt die Einsparung<br />

bei den Investitionen vorzunehmen, die man nicht in höhe von 11 Mio. EUR in Anspruch<br />

nehmen sollte, wenn die Haushaltslage dies nicht zulasse. Er betont, dass der Vergleich<br />

mit anderen <strong>Landkreis</strong>en aufgrund unterschiedlicher Strukturen nicht immer möglich<br />

sei. Dass der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> so gut dastehe, sei das Gemeinschaftswerk der Kommunen,<br />

weshalb man denen jetzt nicht noch mehr Lasten aufbürden dürfe.<br />

Herr Dr. Henning erwidert, dass die Investitionen zu 90 % gefördert würden und man diese<br />

Förderung in Anspruch nehmen sollte. Der Landrat bleibe dabei, dass der Haushalt nur mit<br />

dieser vorgeschlagenen Kreisumlage ausgeglichen werden könne. Er stimmt Herr Funke zu,<br />

dass die Kommunen großen Anteil an der guten Finanzlage haben, aber es sei auch der<br />

klugen Politik im <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> zu verdankenden, die auch Herr Funke in seinem Amt<br />

seit vielen Jahren wahrnehme.<br />

Herr Hert<strong>am</strong>, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, stellt fest, dass sich die Haushaltsdiskussion<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> positiver Weise von der Diskussion in der Lan<strong>des</strong>- und Bun<strong>des</strong>politik<br />

unterscheide. Traurig sei der mühs<strong>am</strong>e Versuch der Lan<strong>des</strong>regierung <strong>des</strong> Freistaates<br />

Thüringen, mit der Neuordnung <strong>des</strong> kommunalen Finanzausgleichs eine halbwegs<br />

vernünftige Basis für eine längere Zeit zu schaffen. Der Fraktionsvorsitzende erinnert daran,<br />

dass die Fraktion DIE LINKE in früheren Jahren oft dem Haushalt nicht zugestimmt habe,<br />

was nicht an der rechnerischen Richtigkeit gelegen habe, sondern daran, dass man die vom<br />

Land auferlegten nicht leistbaren Aufgaben, nicht ohne weiteres übernehmen wollte. Man<br />

habe die Meinung vertreten, dass das Land keine Veränderungen vornehmen würde, wenn<br />

alle Kommunen die Veränderungen einfach so hinnehmen würden.<br />

Offensichtlich seien alle Bemühungen der <strong>Landkreis</strong>e, Städte und Gemeinden um eine<br />

Nachbesserung <strong>des</strong> KFA gescheitert und auch der Landrat habe geäußert, dass er unter<br />

Partnerschaft etwas anderes verstehe. Das sehe auch Herr Hert<strong>am</strong> so und auch die von den<br />

Vorrednern festgestellte Tatsache, dass die Probleme auf die Kommunen abgewälzt würden,<br />

die sich letztlich einigen müssen, wie sie mit den gekürzten Mitteln umgehen.<br />

Herr Hert<strong>am</strong> äußert die Befürchtung, dass eine im Protokoll festgeschrieben Zusage, dass<br />

es Nachbesserungen für die Kommunen geben werde, wenn noch zusätzliche Mittel vom<br />

Land fließen würden, kaum rechtlich belastbar wäre. Die Erarbeitung einer Nachtragshaushaltssatzung<br />

wäre seiner Ansicht nach sehr kompliziert, so dass eine einfachere Lösung<br />

durchaus wünschenswert wäre.<br />

9


Als weiteres Problem spricht Herr Hert<strong>am</strong> das Thema Verwaltungsstrukturen an. Diese sollten<br />

angesichts der Sparpolitik <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und auch auslaufender Fördermöglichkeiten<br />

überprüft werden.<br />

Abschließend erklärt Herr Hert<strong>am</strong>, dass der vorliegende Haushalt rechnerisch und auch die<br />

dazu erstellten Präsentation das Ergebnis einer guten Arbeit seien, dennoch sei daraus nicht<br />

ersichtlich, wie man langfristig die Leistungsfähigkeit organisieren könne.<br />

Der Fraktionsvorsitzende hätte sich persönlich gewünscht, dass der letzte Haushalt von Frau<br />

Gatzemeier mit mehr Sicherheit und Garantie hätte auf den Weg gebracht werden können.<br />

Es sei schade, dass all die Bemühungen <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong> zur Bewirtschaftung der<br />

Kommunalfinanzen wie die Einführung der Doppik nicht so fruchtbar auf der Lan<strong>des</strong>ebene<br />

gewirkt hätten. Wenn das Freiwilligkeitsprinzip für die Umstellung auf Doppik beim Land weiterhin<br />

forciert werde, sei es nicht möglich Leistungen zahlenmäßig zu vergleichen.<br />

Herr Hert<strong>am</strong> äußert Zweifel daran, dass dadurch die Ermittlung von Bestwerten und Durchschnittswerten<br />

für ganz Thüringen möglich sein könnte, um dadurch die Daseinsvorsorge für<br />

die Bürgerinnen und Bürger für die Zukunft zu sichern.<br />

Aufgrund der beschriebenen kritischen Hinterfragungen und Überlegungen werde die Fraktion<br />

DIE LINKE dem Haushalt 2013 keine Zustimmung erteilen.<br />

Herr Dr. Henning äußert Bedauern darüber und dankt für die konstruktiven Anmerkungen.<br />

Der Landrat informiert, dass die Verwaltungsstrukturen bereits eine Überprüfung erfahren<br />

haben, wozu man sich Langfristplanungen aus Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie<br />

Erfahrungen der KGSt zur Hilfe genommen habe, um vergleichbare Strukturen für die<br />

Beschäftigung von Reinigungskräften und Hausmeistern sowie die Aufgaben Schulhort und<br />

Grundsicherung (Hartz IV) zu verwenden. Die Verwaltungsstruktur sei in mehreren Beratungen<br />

vorgestellt worden. Mit den im Jahr 2012 eingesparten 17 Stellen sei der <strong>Landkreis</strong> <strong>am</strong><br />

Limit und man sehe derzeit keine Spielräume mehr, werde aber auch immer an dieser Thematik<br />

weiter arbeiten.<br />

Der Landrat erklärt, dass er einen Nachtragshaushalt nach Möglichkeit nicht haben wolle,<br />

weshalb er die Zusage formuliert habe, Mehreinnahmen aus dem KFA in geeigneter Weise<br />

den Kommunen gutzuschreiben.<br />

Derzeit sei aber erst noch abzuwarten, wie der Jahresabschluss <strong>des</strong> laufenden Jahres aussehen<br />

werde, wo es in anderen <strong>Landkreis</strong>en bereits Probleme gibt. Diese könnten den<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> durchaus auch im Jahr 2013 ereilen.<br />

Herr Heise, Mitglied der NPD, stellt fest, dass der Gürtel enger geschnallt werden müsse,<br />

trotz einer guten Haushaltsführung <strong>des</strong> Landrates und seiner Mitarbeiter.<br />

Er merkt an, dass sich in sechs Produkten <strong>des</strong> Haushaltsplanes 900.000 EUR für Asylbewerber,<br />

Integrationskosten, Personenstand und Staatsangehörigkeit sowie Aufenthaltsrecht<br />

von Ausländern verstecken würden. Auch diese Kosten würden auf alle <strong>Eichsfeld</strong>er Bürger<br />

umgelegt und es sei bekannt, dass immer mehr Asylbewerber auch ins <strong>Eichsfeld</strong> kommen<br />

würden und die Kosten in den nächsten Jahren steigen würden.<br />

Herr Hunold, Vorsitzender CDU-Fraktion, merkt zum Antrag von Herrn Funke an, dass es<br />

unseriös sei, die Einnahmen kürzen zu wollen und keinen Vorschlag für die Einsparung von<br />

Aufwendungen zu unterbreiten.<br />

Herr Bollwahn, FDP-Fraktion, stellt fest, dass die Mathematik <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>haushaltes für die<br />

FDP-Fraktion ein Problem darstelle. Der kommunale Finanzausgleich der Lan<strong>des</strong>regierung<br />

stelle keine vernünftige Basis dar und werde von Seiten der FDP sehr kritisch eingeschätzt.<br />

Die Fraktion sehe Mindereinnahmen durch die Schlüsselzuweisungen nicht abgedeckt. So<br />

seien die gestiegenen Personalkosten für Kitabeiträge und anderen Bereichen nicht abgedeckt.<br />

Es sei nicht hinnehmbar, dass Aufgaben, wie in der Umweltverwaltung erlebt, einfach<br />

ohne genügende Ausstattung weitergegeben würden. Wenn Aufgaben übertragen würden,<br />

gehöre eine ordentliche Ausstattung dazu, was für die Gemeinde Gernrode genauso gelte<br />

wie für die Stadt Heilbad Heiligenstadt.<br />

10


Herr Bollwahn stellt fest, dass der kommunale Finanzausgleich unbedingt nachgebessert<br />

werden müsse. Um ein Zeichen dafür an die Lan<strong>des</strong>regierung zur geben, werde die FDP-<br />

Fraktion dem Haushalt 2013 keine Zustimmung erteilen. Aber um die Kreisverwaltung nicht<br />

abzustrafen und die Durchführung von Investitionen zu gewährleisten, werde die FDP-<br />

Fraktion sich der Stimme enthalten.<br />

Herr Buse, Mitglied der Fraktion DIE LINKE, fragt nach, ob es richtig sei, dass mit der<br />

Festschreibung im Protokoll, das Mehreinnahmen aus dem KFA an die Kommunen weitergereicht<br />

würden, dies auch verpflichtend sei für den Landrat, da der Haushaltsbeschluss dies<br />

nicht beinhalte.<br />

Herr Dr. Henning bittet darum, den Beschluss so zu fassen wie er in der Vorlage formuliert<br />

sei und auf sein Wort zu vertrauen, dass höhere Finanzzuweisungen im Rahmen <strong>des</strong> Kommunalen<br />

Finanzausgleichs den Kommunen in geeigneter Weise gutgeschrieben werden.<br />

Da keine Redebeiträge mehr angezeigt werden, bitte der Landrat um die Abstimmung.<br />

Abstimmung über den Beschlussvorschlag:<br />

Der Kreistag <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong> beschließt die Haushaltssatzung und<br />

den Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2013.<br />

Ja: 22 Nein: 9 Enthaltung: 11 Anwesend: 42<br />

TOP 5. Beschlussvorlage Nr. 12/070<br />

Regionalbudget aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur" (GRW)<br />

Herr Dr. Henning informiert, dass der Freistaat Thüringen Zuwendungen für die Dauer von 3<br />

Jahren aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />

(GRW) in Form eines Regionalbudgets gewährt, um auf der regionalen Ebene Projekte<br />

zu fördern, die ausgerichtet sind auf<br />

die Stärkung regionseigener Kräfte,<br />

die Verbesserung der regionalen Kooperation,<br />

die Mobilisierung regionaler Wachstumspotentiale und Initiierung regionaler Wachstumsprozesse,<br />

Marketing für die Region.<br />

Voraussetzung für die Förderung sei, dass der Maßnahmeträger für seine Region bereits ein<br />

funktionieren<strong>des</strong> Regionalmanagement besitze. Dieses existiere im <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> mit<br />

der Entwicklungspartnerschaft <strong>Eichsfeld</strong> GbR (RAG), so dass die Aufgaben der bestehenden<br />

Arbeitsgemeinschaft durch die Verwaltung <strong>des</strong> Regionalbudgets erweitert werden müssten.<br />

Der Sachverhalt sei in der Vorlage sowie im vorliegenden Entwurf <strong>des</strong> Betrauungsvertrages<br />

ausführlich beschrieben worden.<br />

Herr Dr. Henning stellt fest, dass die Vorlage im Fachausschuss für Kreisentwicklung, Bau,<br />

Umwelt und Gefahrenabwehr sowie im Kreisausschuss intensiv beraten und einstimmig zur<br />

Beschlussfassung an den Kreistag empfohlen worden.<br />

Herr Metz, Mitglied der CDU-Fraktion und Vorsitzender <strong>des</strong> Ausschusses für Kreisentwicklung,<br />

Bau, Umwelt und Gefahrenabwehr, berichtet, dass der vorliegende Beschlussvorschlag<br />

<strong>am</strong> 19. November 2012 in der <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> Fachausschusses beraten worden<br />

sei.<br />

11


Nicht ersichtlich aus der Beschlussvorlage sei, dass für die Verbesserung der regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur für 3 Jahre jeweils 300.000 EUR jährlich für Projekte beantragt werden<br />

können. Auch sei nicht unwichtig, dass hier eine 100-prozentige Förderung in Aussicht stehe,<br />

wofür die Voraussetzung ein funktionieren<strong>des</strong> Regionalmanagement sei. Dies sei mit<br />

LEADER und <strong>Eichsfeld</strong> aktiv e. V. gegeben, womit auch ein Maßnahmeträger vorhanden sei,<br />

der in der Lage sei, die Projekte fachgerecht abwickeln zu können. Der Ausschussvorsitzende<br />

erklärt, dass der Ausschuss dem Kreistag empfehle, dem Beschluss zuzustimmen.<br />

Herr Dr. Henning ergänzt, dass inzwischen eine Förderzusage für die dreimal 300.000 EUR<br />

gegeben worden ist.<br />

Herr Tasch, Vorsitzender der Fraktion Freie Wähler <strong>Eichsfeld</strong>, erklärt, dass sich seine<br />

Fraktion die Frage stelle, wie die Organisation sei, wie der Vorstand besetzt sei sowie die<br />

Besetzung <strong>des</strong> Fachbeirates. Außerdem stelle sich die Frage, ob schon Projekte vorgesehen<br />

seien, die gefördert werden müssten und was mit möglichen anderen Projekten sei.<br />

Herr Dr. Henning stellt fest, dass genau diese Fragen jetzt die Gremien zu klären haben. Es<br />

spiele zum Beispiel das Thema Etzelsbach eine Rolle.<br />

Man werde einen eigenen Beirat bilden und die letzte Entscheidung über Projekte werde der<br />

Vorstand treffen. Dieser sei nicht der Kreistag, sondern zum Vorstand gehörten Dr. Hager<br />

vom <strong>Eichsfeld</strong> aktiv e. V., der Landrat und auch Herr Metz als Ausschussvorsitzender.<br />

Der Fachausschuss sei in das Thema immer eingebunden und der Landrat verlasse sich<br />

darauf, dass dieser darüber intensiv beraten habe.<br />

Herr Tasch fragt nochmals nach, wer den Fachbeirat besetze, der sicher eine wesentliche<br />

gestalterische Einflussmöglichkeit bei der Vergabe der Mittel einnehme.<br />

Herr Dr. Henning informiert nochmals über die vollständige Besetzung <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>:<br />

Landrat<br />

Herr Dr. Henning<br />

<strong>Eichsfeld</strong> aktiv<br />

Herr Dr. Hager<br />

Vorsitzender Ausschusses<br />

Herr Metz<br />

Kreisentwicklung, Bau,<br />

Umwelt und Gefahrenabwehr<br />

Bauerverband<br />

Herr Lerch<br />

Ökologische Landbauern<br />

Herr Steinert<br />

Im Fachbeirat sei der Ausschussvorsitzende Herr Metz vertreten sowie der HVE, Vertreter<br />

der Städte und Gemeinden und der Kirchen.<br />

Herr Dr. Gebauer, Mitglied der SPD-Grüne-Fraktion, erklärt, dass er der Empfehlung im<br />

Ausschuss zugestimmt habe, aber er im Nachhinein ein paar Bedenken habe. Er verweist<br />

darauf, dass es in dem Progr<strong>am</strong>m Schwerpunkte gäbe, die sehr auf das traditionelle <strong>Eichsfeld</strong><br />

wie Scharfenstein und Etzelsbach setzen würden. Das würde heißen, dass sich Projekte<br />

im Rahmen dieser Orientierungspunkte bewegen sollten. Herr Dr. Gebauer vermisse dabei<br />

den Punkt Kooperation und verweist dazu auf den ökologischen Landbau von <strong>Eichsfeld</strong> aktiv<br />

oder auf regenerative Energiekonzepte im Rahmen der Wirtschaftsförderung.<br />

Herr Metz verweist auf die drei Handlungsfelder<br />

A: Wirtschaft<br />

- Erstellung eines Standortkatalogs<br />

- Erstellung eines Konzepts zur Fachkräftegewinnung<br />

B: Tourismus<br />

- Ausbau der touristischen Beschilderung<br />

- Infopoint in Etzelsbach<br />

- Multimedia-Ausstellung auf Burg Scharfenstein<br />

12


C: Regionalmarketing<br />

- Entwicklung der Marke „<strong>Eichsfeld</strong>“<br />

- Gestaltung eines einheitlichen Internetauftritts<br />

Herr Dr. Henning erklärt auf den von Herrn Funke kritisierten fehlenden Bezug zu einem<br />

Leitbild, dass eine Diskussion um ein politisches Leitbild ein anderes Thema sei, als das im<br />

Rahmen der Doppik verabschiedete Leitbild. Dieses Leitbild habe die Funktion, auf den Prüfstand<br />

zu stellen, ob das Tun der Verwaltung sich in dem darin verankerten Rahmen bewege.<br />

Das Leitbild werde auf die einzelnen Produkte <strong>des</strong> Haushaltes abgebildet und sei eine gute<br />

Orientierung für die Arbeit der Verwaltung.<br />

Der Landrat ergänzt, das zu den Erklärungen von Herrn Metz, dass diese Handlungsfelder<br />

für die Beantragung <strong>des</strong> Regionalmanagements erstellt worden seien, aber die Entscheidungen<br />

über Projekte durch den Regionalbeirat getroffen werden. Er weist drauf hin, dass es für<br />

LEADER einen gesonderten Beirat gibt. Beide Beiräte würden die Vorentscheidungen treffen,<br />

die letztendlich durch den Vorstand der RAG endgültig beschlossen werden.<br />

Diese Rechtskonstruktion habe man finden müssen, um das Regionalbudget beantragen zu<br />

können und sie sei vom Land Thüringen so anerkannt worden.<br />

Herr Metz verweist auf ein bestehen<strong>des</strong> Leitbild für das Regionalmanagement, worin es heiße:<br />

Allgemeiner Zweck ist die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung <strong>des</strong> ländlichen<br />

Raumes sowie die Mobilisierung der regionalen Wachstumspotentiale und die Stärkung der<br />

Kooperation der Region <strong>Eichsfeld</strong>.<br />

Die Entwicklungspartnerschaft wird d<strong>am</strong>it die Region im europäischen Standortwettbewerb<br />

stärken und sie zu einem dyn<strong>am</strong>ischen und attraktiven Lebensraum entwickeln.<br />

Herr Funke, Vorsitzender der SPD-Grüne-Fraktion, stellt fest, dass es sich um einen<br />

Wasserkopf handele, den man kaum überblicken könne. Selbst der Landrat habe Schwierigkeiten,<br />

dies hier darzustellen und transparent zu machen. Auch sei schleierhaft wie die demokratische<br />

Legitimierung der Gremien sei und wie Offenlegung und Kontrolle erfolgen solle.<br />

Auch sei es ihm nicht möglich eine Verbindung zwischen dem Leitbild <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es und<br />

der Entwicklung der Marke „<strong>Eichsfeld</strong>“ herzustellen.<br />

Herr Dr. Henning betont nochmals, dass das durch den Kreistag beschlossene Leitbild eine<br />

Handlungsfunktion für die Verwaltung im Rahmen der Doppik habe.<br />

Das Leitbild, welches in Verbindung mit dem Regionalmanagement gesucht werde, habe<br />

d<strong>am</strong>it nichts zu tun, weil es das Leitbild der RAG wäre, die nicht die Struktur <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es<br />

sei. Herr Dr. Henning erklärt, dass das Land die bestehenden Strukturen anerkenne und nur<br />

<strong>des</strong>halb das Regionalbudget genehmigt worden sei. Diese Struktur erfülle auch die europäischen<br />

Erwartungen, welche die demokratische Legitimation anders auslegen würden, als<br />

diese vom Kreistag gesehen würden. Diese Frage habe der Landrat im Sinne <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong><br />

an anderer Stelle bereits aufgeworfen, aber der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> sei im europäischen<br />

Denken nicht der Repräsentant für die Region <strong>Eichsfeld</strong>. Der <strong>Landkreis</strong> sei in diesem Sinne<br />

nur eine Gebietskörperschaft, mit Zuständigkeiten im eigenen und übertragenen Wirkungskreis,<br />

wozu jetzt noch ein dritter Wirkungskreis hinzukomme, der nur mittelbar mit dem <strong>Landkreis</strong><br />

zu tun habe.<br />

Herr Tasch, Vorsitzender der Fraktion Freie Wähler <strong>Eichsfeld</strong>, fragt nochmals nach, wie<br />

die demokratische Legitimation <strong>des</strong> Fachbeirates oder <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> ist und warum z. B.<br />

Vertreter der Kirchen im Fachbeirat sein und der Kreistag mit seinen Fraktionen nicht vertreten<br />

sei, womit eine demokratische Legitimation erfolgen könnte.<br />

Die Fraktion Freie Wähler <strong>Eichsfeld</strong> stelle <strong>des</strong>halb den Antrag, dass der Kreistag über die<br />

Besetzung <strong>des</strong> Fachbeirates entscheidet und abstimmt.<br />

13


Herr Dr. Henning erklärt, dass die Strukturen der Genehmigungsbehörde vorgelegt und diese<br />

entsprechend anerkannt worden seien. In allen Gremien sei der Kreistag vertreten durch<br />

den Ausschussvorsitzenden Herrn Metz sowie auch durch das Kreistagsmitglied Herrn Hesse.<br />

Ansonsten seien regionale Akteure gefordert und so auch in den Gremien vertreten.<br />

Die Strukturen seien festgelegt, so dass über das Regionalbudget auch Herr Metz mit den<br />

anderen Vertretern Entscheidungen treffe.<br />

Herr Schneider, Leiter Fachbereich III, erklärt, dass mit dem Beschluss die Legitimation<br />

erfolgt die Gremien zu installieren. Es gäbe noch keine n<strong>am</strong>entliche Besetzung <strong>des</strong> Fachbreirates,<br />

lediglich Vorschläge. Vertreten sein sollen die sogenannten WISO-Partner (Wirtschaft,<br />

Soziales). Der Fachausschuss für Kreisentwicklung, Bau, Umwelt und Gefahrenabwehr<br />

werde in die Entscheidungen mit eingebunden.<br />

Herr Dr. Gebauer, SPD-Grüne-Fraktion, fragt nach, ob es richtig sei, dass das Progr<strong>am</strong>m<br />

sehr offen sei und es grundsätzlich möglich sei auch andere Ideen als im Antrag vorgeschlagen<br />

aufzunehmen. Er nennt dafür die Beispiele ökologische Landwirtschaft und regenerative<br />

Energien.<br />

Herr Dr. Henning erklärt, dass diese Frage im Beitrat diskutiert und erörtert werden müsste.<br />

Herr Funke, Vorsitzender der SPD-Grüne-Fraktion, bemängelt eine schlechte Vorbereitung.<br />

Seiner Meinung nach müsste der Kreistag detailliert über Projekte informiert werden,<br />

um zu wissen, welche Vorschläge noch eingebracht werden könnten.<br />

Herr Dr. Henning informiert, dass der <strong>Landkreis</strong> aufgrund einer guten Antragstellung eine<br />

Zusage für das Regionalbudget erhalten habe. Zuständig sei die Rechtsperson RAG, worin<br />

der <strong>Landkreis</strong> nur ein Partner sei, der andere sei <strong>Eichsfeld</strong> aktiv e. V. Abschließende Entscheidungen<br />

über die Vergabe der Mittel würden in der RAG getroffen.<br />

Herr Tasch bekräftigt seinen Antrag, die WISO-Partner durch den Kreistag zu benennen.<br />

Herr Dr. Henning stellt fest, dass lediglich Herr Metz als Ausschussvorsitzender durch den<br />

Kreistag bestätigt werden könnten.<br />

Herr König, Th., CDU-Fraktion, berichtet, dass er als stellvertretenden Mitglied in der <strong>Sitzung</strong><br />

<strong>des</strong> Ausschusses anwesend war, als das Thema sehr ausführlich von der Mitarbeiterin<br />

der <strong>Eichsfeld</strong>werke GmbH, Frau Oberthür in einem halbstündigen Vortrag präsentiert worden<br />

sei. Alle hier gestellten Nachfragen, auch N<strong>am</strong>en und das Prozedere seien vorgestellt worden.<br />

Deshalb verstehe er die Aufgeregtheit hier im Kreistag nicht und äußert die Vermutung,<br />

dass man nur blanke Polemik betreiben wolle. Er sei selber kein ordentliches Mitglied im<br />

Ausschuss, so Herr König, und dennoch habe er die Abläufe verstanden. Es komme ihm vor,<br />

als würde Ausschussarbeit gar nicht zählen. Er empfehle sich auf die Kernthemen zu konzentrieren<br />

und die lediglich zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von 300.000 EUR nicht<br />

zu sehr zu zerteilen. Er betont, dass man sich auf die Fachleute in den Gremien verlassen<br />

sollte.<br />

Herr Hert<strong>am</strong>, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, fragt nach, ob es richtig sei, dass<br />

Fraktionen Auskünfte im Fachausschuss auf Anfrage jederzeit erhalten würden.<br />

Herr Dr. Henning versichert, dass dies selbstverständlich sei und Herr Metz aus diesem<br />

Grund den Ausschuss in den Gremien repräsentiere.<br />

14


Herr Gassmann, Fraktion Freie Wähler <strong>Eichsfeld</strong>, bestätigt, dass im Fachausschuss ausführlich<br />

berichtet worden sei. Er habe ebenfalls als Stellvertreter an der <strong>Sitzung</strong> teilgenommen.<br />

Es seien diese Projekte vorgestellt worden, die nach Anfrage rein pro Forma eingereicht<br />

worden seien. Jetzt heiße es jedoch, die Projekte stünden fest. Dazu gehöre auch der<br />

Scharfenstein, wo auch der Kreishaushalt nochmals 1,1 Mio. EUR für eine Kreisstraße vorsehe.<br />

Im Ausschuss seien auf Anfrage bereits N<strong>am</strong>en für die Besetzung <strong>des</strong> Fachbeirates genannt<br />

worden, aber hier heiße es, alles wäre noch offen. Das Kreistagsmitglied äußert darüber<br />

Verwunderung und empfiehlt ebenfalls den Kreistag bei der Besetzung mit einzubeziehen.<br />

Herr Schneider, Leiter Fachbereich III, erklärt nochmals, dass die Zuständigkeit <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es<br />

und d<strong>am</strong>it auch <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> nicht gegeben sei. Es gehe um Strukturen, die aus<br />

Brüssel kämen, um das sogenannte Bottem-up-Prinzip, wo nicht der Kreistag, sondern die<br />

Bevölkerung (WISO-Partner) direkt entscheiden solle. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> sei in den<br />

Strukturen einer von vielen. Der Fachbereichsleiter weist darauf hin, dass noch alles offen<br />

sei Projekte möglich seien. Alle sollten froh sein, dass das Budget bewilligt worden ist, worin<br />

viel Arbeit stecke.<br />

Herr Gassmann bestätigt die sehr gute Arbeit aller Beteiligten, fordert aber dennoch, dass<br />

der Kreistag bei der Auswahl der WISO-Partner mit einbezogen werden sollte.<br />

Herr Dr. Henning erklärt, dass die WISO-Partner ihre n<strong>am</strong>entlichen Entscheidungen selbst<br />

treffen werden. Er weist nochmals darauf hin, dass die europäische Union den Kreistag nicht<br />

als Repräsentant der Region ansehe, sondern diese Repräsentation über die RAG stattfinde.<br />

Hier sei bereits seit einigen Jahren eine gut funktionierende Struktur gefunden worden, die<br />

auch für die Beantragung <strong>des</strong> Regionalbudgets vom Land anerkannt worden sei.<br />

Herr Bollwahn, FDP-Fraktion, stellt fest, dass sich seine Fraktion durch Herrn Metz gut<br />

vertreten sehe und auf <strong>des</strong>sen Sachverstand vertraue.<br />

Herr Dr. Henning bittet darum, den Beschluss zu fassen, um in der Sache weiterkommen zu<br />

können. Über diese Entwicklung werde man in den Gremien berichten.<br />

Abstimmung über den Beschlussvorschlag:<br />

1. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> vereinbart mit <strong>Eichsfeld</strong> Aktiv e.V. den Aufgabenbereich der<br />

Entwicklungspartnerschaft <strong>Eichsfeld</strong> GbR zukünftig zu erweitern, so dass neben der<br />

Verwaltung von Fördermitteln im Rahmen <strong>des</strong> LEADER-Progr<strong>am</strong>ms auch die Verwaltung<br />

eines Regionalbudgets aus GRW-Mitteln erfolgt.<br />

2. Nach entsprechender Anpassung <strong>des</strong> Gesellschaftsvertrages zwischen dem <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Eichsfeld</strong> und dem Verein <strong>Eichsfeld</strong> Aktiv e.V. schließt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong><br />

mit der Entwicklungspartnerschaft <strong>Eichsfeld</strong> GbR einen „Betrauungsvertrag“ zur Verwaltung<br />

<strong>des</strong> Regionalbudgets aus GRW-Mitteln ab.<br />

3. Der Landrat wird ermächtigt, notwendige Regelungen mit dem Verein <strong>Eichsfeld</strong> Aktiv<br />

zu vereinbaren, um den Gesellschaftsvertrag der Entwicklungspartnerschaft anzupassen<br />

und die Mitwirkung <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es im Rahmen der neuen Aufgabe abzusichern.<br />

Ja: 30 Nein: 0 Enthaltung: 11 Anwesend: 41<br />

15


TOP 6. Beschlussvorlage Nr. 12/072<br />

Bestellung <strong>des</strong> Abschlussprüfers für den Jahresabschluss 2012 der <strong>Eichsfeld</strong>er<br />

Kulturbetriebe<br />

Herr Dr. Henning erläutert, dass die Thüringer Eigenbetriebsverordnung vom <strong>15.</strong>07.1993 in<br />

§ 20 für den Abschluss eines jeden Wirtschaftsjahres die Aufstellung eines Jahresabschlusses<br />

vorschreibt.<br />

Nach § 85 Abs. 2 der Thüringer Kommunalordnung i. d. F. der Neubekanntmachung vom<br />

28.01.2003 seien die Jahresabschlussprüfungen durch einen Wirtschaftsprüfer bzw. eine<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchzuführen.<br />

Die Eigenbetriebssatzung für die <strong>Eichsfeld</strong>er Kulturbetriebe lege in § 5 Abs. 1 Buchst. c fest,<br />

dass für die Bestellung <strong>des</strong> Prüfers für die Jahresabschlussprüfung der Kreistag zuständig<br />

sei.<br />

Herr Dr. Henning betont, dass für das Wirtschaftsjahr 2011 durch Beschluss <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong><br />

vom 28.03.2012 erstmals die Akzent Revisions GmbH (AKR) Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Steuerberatungsgesellschaft, Kassel, mit der Abschlussprüfung beauftragt worden ist.<br />

Die AKR GmbH habe sich als kompetente und fachkundige Gesellschaft erwiesen und die<br />

Prüfung <strong>des</strong> Jahresabschlusses 2011 in dem gewünschten zeitlichen und finanziellen Rahmen<br />

durchgeführt und abgeschlossen.<br />

Deshalb schlage der Landrat vor, die Akzent Revisions GmbH (AKR) Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Steuerberatungsgesellschaft, Kassel, mit der Abschlussprüfung für 2012 zu beauftragen.<br />

Die Mitglieder <strong>des</strong> Werkausschusses der <strong>Eichsfeld</strong>er Kulturbetriebe und <strong>des</strong> Kreisausschusses<br />

hätten diesen Vorschlag jeweils einstimmig zur Beschlussfassung an den Kreistag empfohlen.<br />

Herr Funke, Vorsitzender der SPD-Grüne-Fraktion, fragt nach, ob die AKR-Gesellschaft<br />

eine Tochtergesellschaft von Strecker, Berger & Partner ist.<br />

Herr Dr. Henning erwidert, dass sich dies seiner Kenntnis entziehe.<br />

Abstimmung über den Beschlussvorschlag:<br />

Die Akzent Revisions GmbH (AKR) Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft,<br />

Obere Karlsstraße 1 A, in 34117 Kassel, wird zum Abschlussprüfer für das<br />

Wirtschaftsjahr 2012 der <strong>Eichsfeld</strong>er Kulturbetriebe bestellt.<br />

Ja: 29 Nein: 5 Enthaltung: 6 Anwesend: 40<br />

TOP 7. Beschlussvorlage Nr. 12/071<br />

Überplanmäßige Ausgaben für das <strong>Eichsfeld</strong>er Kulturhaus<br />

Herr Dr. Henning erklärt, dass die zu beschließende überplanmäßige Ausgabe in Höhe von<br />

EUR 237.296,93 für das <strong>Eichsfeld</strong>er Kulturhaus sich aus dem Verlustausgleich für die Musikschule<br />

ergibt, der jährlich aus den Dividenden bzw. aus den angelegten Erlösen für die<br />

EAM-Aktien finanziert wird.<br />

Erstmals sei eine solche Steuerzahlung nach dem Jahresabschluss zum 31.12.2007 im Jahr<br />

2008 erfolgt. Bis dahin sei man in der Verwaltung davon ausgegangen, dass durch die<br />

Gründung der <strong>Eichsfeld</strong>er Kulturbetriebe ein Verlustausgleich im Verbund auch für die Musikschule<br />

steuerfrei bleiben würde. So hätte es d<strong>am</strong>als auch das Steuerbüro gesehen, welches<br />

diese Ansicht gegenüber dem Finanz<strong>am</strong>t vehement vertreten habe. Das Finanz<strong>am</strong>t<br />

unterscheide jedoch bei den <strong>Eichsfeld</strong>er Kulturbetrieben leider zwischen zwei Betrieben gewerblicher<br />

Art, so dass die Kapitalertragssteuer fällig werde, wenn die Dividenden bzw. Zinserträge<br />

aus den angelegten EAM-Aktien für den Verlustausgleich der Musikschule eingesetzt<br />

würden.<br />

16


Hinsichtlich der Höhe <strong>des</strong> erforderlichen Verlustausgleiches der zurückliegenden Jahre und<br />

dem sich daraus ergebenden Steuerbetrag verweist der Landrat auf die Kreistagsvorlage. Er<br />

betont, dass die überplanmäßige Ausgabe aus der Rücklage <strong>des</strong> Eigenbetriebes im Bereich<br />

<strong>des</strong> Kulturhauses gedeckt wird, so dass die Steuerzahlung das Jahresergebnis <strong>des</strong> Eigenbetriebes<br />

nicht belaste.<br />

Herr Dr. Henning weist darauf hin, dass der Werkausschuss für die <strong>Eichsfeld</strong>er Kulturbetriebe<br />

und der Kreisausschuss die Vorlage intensiv beraten und einstimmig die Beschlussfassung<br />

im Kreistag empfohlen haben.<br />

Abstimmung über den Beschlussvorschlag:<br />

Der Kreistag <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong> stimmt der beantragten überplanmäßigen Ausgabe<br />

für das <strong>Eichsfeld</strong>er Kulturhaus in Höhe von rd. 237.297,00 EUR zu.<br />

Ja: 39 Nein: 0 Enthaltung: 1 Anwesend: 40<br />

TOP 8. Beschlussvorlage Nr. 12/075<br />

Aufhebung der Richtlinie zur Durchführung von Arbeitsgelegenheiten nach § 16 d SGB<br />

II (AGH-Richtlinie)<br />

Herr Dr. Henning verweist auf die zum 1. April 2012 in Kraft getretenen Gesetzesänderung<br />

<strong>des</strong> SGB II und der d<strong>am</strong>it verbundenen Änderung bzw. dem Wegfall von Förderkriterien,<br />

weshalb die Aufhebung der <strong>am</strong> 01.01.2010 in Kraft getretenen Richtlinie zur Durchführung<br />

von Arbeitsgelegenheiten nach § 16 d SGB II (AGH-Richtlinie), Kreistagsbeschluss Nr.<br />

09/197 vom 09. Dezember 2009, erforderlich sei.<br />

Für die derzeit noch laufenden Maßnahmen werde das geltende Bun<strong>des</strong>recht Anwendung<br />

finden. Entsprechende Nachfolgeregelungen würden sich in Vorbereitung befinden und<br />

durch den Beirat <strong>des</strong> Jobcenters begleitet.<br />

Der Sachverhalt sei im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Schule, Sport und Kultur sowie<br />

im Kreisausschuss beraten und jeweils einstimmig zur Beschlussfassung an den Kreistag<br />

empfohlen worden. Der Landrat bittet um die Zustimmung <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong>.<br />

Abstimmung über den Beschlussvorschlag:<br />

Der Kreistag beschließt die Aufhebung der Richtlinie zur Durchführung von Arbeitsgelegenheiten<br />

nach § 16 d SGB II (AGH-Richtlinie) vom 10 Dezember 2009, in Kraft getreten <strong>am</strong> 01.<br />

Januar 2010, mit Wirkung vom 01. Januar 2013.<br />

Ja: 39 Nein: 0 Enthaltung: 1 Anwesend: 40<br />

TOP 9. Beschlussvorlage Nr. 12/077<br />

Neubenennung eines Delegierten für die Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung <strong>des</strong> Heimat- und Verkehrsverban<strong>des</strong><br />

<strong>Eichsfeld</strong> (HVE)<br />

Herr Dr. Henning erinnert dran, dass die Delegierten für die Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung und den<br />

Vorstand <strong>des</strong> HVE mit Beschluss Nr. 10/068 <strong>am</strong> 08.12.2010 durch den Kreistag benannt<br />

worden sind.<br />

In Abstimmung mit den betreffenden Fraktionen sei die Benennung der Delegierten in Anlehnung<br />

an § 4 Abs. 3 der Hauptsatzung für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong> nach dem Verfahren<br />

Hare/Niemeyer erfolgt, so dass 4 Sitze auf die CDU-Fraktion und jeweils ein Sitz auf die<br />

SPD-Grüne-Fraktion, die Fraktion DIE LINKE, die FDP-Fraktion und die Fraktion Freie Wähler<br />

<strong>Eichsfeld</strong> entfallen waren.<br />

Nach dem Ausscheiden von Herrn Hermann Weber aus dem Kreistag habe die CDU-<br />

Fraktion über <strong>des</strong>sen Niederlegung seines Mandats in der Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung <strong>des</strong> HVE<br />

informiert.<br />

17


Der Landrat informiert, dass die CDU-Fraktion von ihrem Vorschlagsrecht Gebrauch macht<br />

und als Nachrücker das Kreistagsmitglied<br />

Herrn Michael Kühn<br />

Bachsiedlung 135<br />

37308 Heuthen<br />

benennt.<br />

Im Kreisausschuss habe der Vorschlag vorgelegen und sei einstimmig zur Beschlussfassung<br />

an den Kreistag empfohlen worden. Herr Dr. Henning bittet den Kreistag ebenfalls um Zustimmung.<br />

Abstimmung über den Beschlussvorschlag:<br />

1. Der Kreistag <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong> entsendet in die Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung <strong>des</strong><br />

HVE Herrn Michael Kühn, CDU-Fraktion.<br />

2. Herr Hermann Weber verliert das Mandat als Delegierter der Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung<br />

<strong>des</strong> HVE.<br />

Ja: 40 Nein: 0 Enthaltung: 1 Anwesend: 41<br />

TOP 10. Beschlussvorlage Nr. 12/076<br />

Anmeldung zur Sportstättenbauförderung beim Thüringer Ministerium für Soziales,<br />

F<strong>am</strong>ilie und Gesundheit für das Jahr 2013<br />

Herr Dr. Henning informiert, dass entgegen aller Erwartungen das Thüringer Ministerium für<br />

Soziales, F<strong>am</strong>ilie und Gesundheit auch im Jahr 2013 trotz angespannter Haushaltslage beabsichtigt,<br />

den Sportstättenbau der Kommunen und Vereine zu fördern.<br />

Wie in jedem Jahr seien die Kommunen entsprechend informiert und aufgefordert worden<br />

Anmeldungen bis zum 31.10.2012 einzureichen.<br />

Auf der Grundlage der Anmeldungen sei nach haushaltsrechtlicher Prüfung durch die Kommunalaufsicht<br />

die Aufstellung der Dringlichkeitsliste für das Jahr 2013 erfolgt.<br />

Diese habe im Fachausschuss Soziales, Gesundheit, Schule, Sport und Kultur sowie im<br />

Kreisausschuss vorgelegen und sei jeweils einstimmig zur Beschlussfassung an den Kreistag<br />

empfohlen worden.<br />

Der Landrat stellt fest, dass ohnehin das Ministerium für Soziales, F<strong>am</strong>ilie und Gesundheit<br />

die abschließende Entscheidung treffen werde, weshalb der Kreistag die Liste in der vorliegenden<br />

Form beschließen sollte.<br />

Abstimmung über den Beschlussvorschlag:<br />

Der Kreistag <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es <strong>Eichsfeld</strong> beschließt die Dringlichkeitsliste „Anmeldung zur<br />

Sportstättenbauförderung“ für das Jahr 2013.<br />

Die termingerechte Einreichung beim Thüringer Ministerium für Soziales, F<strong>am</strong>ilie und Gesundheit<br />

wurde vorsorglich eingehalten.<br />

Die abschließende Entscheidung trifft das Ministerium.<br />

Ja: 41 Nein: 0 Enthaltung: 0 Anwesend: 41<br />

18


TOP 11<br />

Mitteilungen und Anfragen<br />

Herr Tasch, Vorsitzender Fraktion Frei Wähler <strong>Eichsfeld</strong>, stellt fest, dass die Gemeinderäte<br />

im Zus<strong>am</strong>menhang mit der Übernahme von Anteilen an der E.ON-Thüringen AG angefragt<br />

wurden, einem kommunalen Zweckverband beizutreten und sich an dem Erwerb von<br />

Anteilen an der E.ON Thüringern Energie AG zu beteiligen. Kurz vor dieser Entscheidung sei<br />

ein Schreiben <strong>des</strong> Landrates mit einer Stellungnahme gegen eine solche Entscheidung bei<br />

den Gemeinden eingegangen. Der Fraktionsvorsitzende fragt nach, aus welchem Grund<br />

dieses Schreiben ergangen und warum dies so kurz vor der Entscheidungsfindung erfolgt<br />

sei, da der Sachstand bereits vor Monaten so gewesen sei. Dieses Schreiben habe die Gemeinderäte<br />

in ihrer freien Entscheidungsfindung beeinflusst.<br />

Herr Dr. Henning weist darauf hin, dass er nicht dagegen gesprochen habe, sondern darauf<br />

hingewiesen habe, dass die Zeit noch nicht reif sei für solche Entscheidungen und man noch<br />

abwarten sollte. Der Landrat habe das Schreiben zu dem Zeitpunkt verfasst, als auch für ihn<br />

diese Fragestellungen akut geworden seien. Er habe dies aus der Sicht <strong>des</strong> kommunalen<br />

Finanzausgleiches getan, woran der <strong>Landkreis</strong> wie alle Kommunalen beteiligt sei.<br />

Herr Tasch äußert, dass er nicht dagegen habe, dass der Landrat sich an der Diskussion<br />

beteilige, aber es störe ihn, dass dieses Schreiben kurz vor der Entscheidung gekommen<br />

sei.<br />

Herr Dr. Henning betont nochmals, dass er das Schreiben aus seiner Organstellung als<br />

Landrat heraus verfasst habe und diese Risikobetrachtung mit Rechts- und Finanzierungstrukturen<br />

zu tun habe.<br />

Herr Gassmann, Fraktion Freie Wähler <strong>Eichsfeld</strong>, fragt nach, inwieweit es sinnvoll wäre<br />

den Kreistag bezüglich <strong>des</strong> Erwerbs der E.ON-Mitte-AG-Aktien durch den <strong>Landkreis</strong> zu informieren.<br />

Auch hier würden für den Kreis indirekt dieselben Risiken entstehen wie für die<br />

Kommunen, für die der <strong>Landkreis</strong> 100-prozentiger Haftungsträger sei.<br />

Herr Dr. Henning erklärt, dass die Dinge nicht vergleichbar seien und auch zeitlich die Entwicklungen<br />

bei E.ON Mitte noch nicht so weit seien. Der Landrat habe darum gebeten, dass<br />

die Fraktionen zu gegebener Zeit über die Entwicklungen informiert werden. Er gehe davon<br />

aus, dass es Anfang Januar dazu eine Veranstaltung im Werra-Meißner-Kreis geben werde.<br />

Hier werde sich der Landrat darum kümmern, dass die Fraktionen eingeladen werden.<br />

Herr Funke, Vorsitzender der SPD-Grüne-Fraktion, stellt fest, dass sich größere Gemeinden<br />

nicht an der Empfehlung <strong>des</strong> Landrates orientiert hätten und dem Zweckverband beigetreten<br />

sind. Er fragt den Landrat, ob man daraus folgern könnte, dass er in diesen Gemeinden<br />

ein Glaubwürdigkeitsproblem habe.<br />

Herr Dr. Henning verneint dies und verweist auf viele mögliche Wege zum Erfolg, womit er<br />

auch gar kein Problem hätte, sondern allen Beteiligten vom Guten das Beste wünsche.<br />

Durch seine 23-jährige Arbeit im Kreditausschuss der Sparkasse seien dem Landrat solche<br />

Themen durchaus nicht fremd.<br />

Herr Heise, NPD, verweist auf seine schriftlichen Anfragen Nr. 57 bis 60 mit den Themen<br />

Fracking, Grünes Band, Agrar-Natura-GmbH und Asylbewerber habe Herr Heise schriftlich<br />

eingereicht und bittet um eine schriftliche Beantwortung.<br />

Er äußert die Bitte zum E.ON-Mitte-Gespräch nicht nur die Fraktionen, sondern auch Einzelmitglieder<br />

einzuladen.<br />

Herr Dr. Henning sagt eine Prüfung der Angelegenheiten zu.<br />

19


Herr Hoffmeier, SPD-Grüne-Fraktion, bezieht sich nochmals auf das Schreiben <strong>des</strong> Landrates<br />

an die Gemeinden zu E.ON Thüringen und stellt fest, dass ein Nichthandeln der Gemeinden<br />

zu Fristverletzungen geführt hätte. Da das Angebot über den 31.12.2012 hinaus<br />

nicht mehr gelten würde, wäre zu befürchten, dass E.ON Thüringen zerschlagen würde und<br />

die Aktien an den freien Markt gegeben würden. Herr Hoffmeier formuliert weiter, dass man<br />

den Eindruck gewinnen könnte, dass die <strong>Eichsfeld</strong>werke mit ins Spiel gebracht werden sollten.<br />

Er fragt nach, ob der Landrat ausschließen könnte, dass es ein Interesse der <strong>Eichsfeld</strong>werke<br />

an den Anteilen der Kommunen, die den Vertrag nicht unterschrieben hätten, geben<br />

würde.<br />

Herr Dr. Henning erklärt, dass man im Leben nie etwas völlig ausschließen könne, er aber<br />

aus der heutigen Sicht sagen könne, dass das Thema mit den <strong>Eichsfeld</strong>werken überhaupt<br />

nichts zu tun habe.<br />

Der Landrat betont nochmals, dass er den Gemeinden empfohlen habe sich nicht unter Zeitdruck<br />

setzen zu lassen. Er persönlich vertrete die Meinung, dass man keine Aktien auf Kredit<br />

kaufen sollte und er betont, dass die zu treffende Entscheidung die bedeutendste Entscheidung<br />

in der Nachwendezeit sei und <strong>des</strong>halb müsste jeder für seinen Teil mit guter Überlegung<br />

zum Ergebnis kommen.<br />

Herr Hoffmeier, SPD-Grüne-Fraktion stellt fest, dass die Leitungsnetze zur Daseinsfürsorge<br />

gehören und die Kommunen auch zuständig wären, wenn ein Versorger das Energienetz<br />

verwahrlosen lassen würde.<br />

Er äußert darüber hinaus Missfallen an der Aussage <strong>des</strong> Landrates, dass man Aktien nicht<br />

auf Kredit kaufe, da dies suggeriere, dass es sich um eine Spekulation handele, was aber<br />

hier nicht der Fall sei.<br />

Herr Tasch, Vorsitzender der SPD-Grüne-Fraktion, nimmt Bezug auf die Entscheidung<br />

<strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> zur Verhandlungsführung der <strong>Eichsfeld</strong>werke zum Kauf von Teilen der LSR<br />

AG. Dieser Kauf sei inzwischen erfolgt, ohne dass der Kreistag einbezogen worden sei. Herr<br />

Tasch fragt nach, ob dies nicht in der Zuständigkeit <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong> gelegen hätte.<br />

Herr Dr. Henning erklärt, dass in der Größenordnung der Ausfischtrat zuständig gewesen<br />

sei. Der Kreistagsbeschluss wäre nicht zwingend gewesen, aber angesichts der geführten<br />

Diskussionen zu dem Thema sei dies die richtige Entscheidung gewesen.<br />

Herr Hoffmeier, SPD-Grüne-Fraktion, fragt nach wie der Sachstand hinsichtlich <strong>des</strong> Kanonenbahnradweges<br />

sei.<br />

Herr Dr. Henning informiert, dass sein Kenntnisstand zwei Jahre zurück liege.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> habe im Rahmen der Wirtschaftsförderung versucht sich hilfreich zu betätigen.<br />

Man habe an Konzepten der Streckenführungen mitgearbeitet. Letztendlich sei das Thema<br />

aufgrund von offenen Fragestellungen für die Gemeinden zum Stehen gekommen. Eine Zuständigkeit<br />

<strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es habe es nie gegeben.<br />

Herr Hoffmeier, SPD-Grüne-Fraktion, fragt nach, welche Kriterien für den Ehren<strong>am</strong>tspreis<br />

gelten und merkt kritisch an, dass der Eindruck entstanden sei, dass sich außerhalb der<br />

CDU niemand ehren<strong>am</strong>tlich betätige.<br />

Herr Dr. Henning erklärt, dass die Ehren<strong>am</strong>tsförderung und die Dankeschön-Veranstaltung<br />

für Ehren<strong>am</strong>tliche bereits seit vielen Jahren zum Aufgabenbereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />

gehöre. In diesem Jahr sei die Einführung der Ehren<strong>am</strong>tscard abgeschlossen worden und<br />

der Landrat habe die erste Card an Herrn Daniel Kaufhold für seine langjährige Chorarbeit<br />

überreicht. Darüber hinaus würden in jedem Jahr Ehren<strong>am</strong>tspreise an jeweils einen Ehren<strong>am</strong>tlichen<br />

aus den Verwaltungsgemeinschaften und Städten überreicht. Die Vorschläge dafür<br />

kämen aus den jeweiligen Verwaltungen und würden mit den Bürgermeistern der Gemeinden<br />

abgestimmt.<br />

20


Herr Gassmann, SPD-Grüne-Fraktion, bestätigt, dass die alljährliche Dankeschön-<br />

Veranstaltung eine gute Sache sei und die Vorschläge durch die Bürgermeister ausgewählt<br />

werden.<br />

Herr Dr. Henning stellt fest, dass keine Wortmeldungen mehr angezeigt werden.<br />

Er verweist auf die 16. <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong>, die planmäßig <strong>am</strong> 20. März 2013 stattfinden<br />

wird.<br />

Mit einem Dank an alle Teilnehmer beendet Herr Dr. Henning den öffentlichen Teil der <strong>15.</strong><br />

<strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kreistages</strong>.<br />

Hinweis: Zur Fertigstellung der Niederschrift wurde der <strong>Sitzung</strong>sverlauf mit Medientechnik<br />

aufgezeichnet.<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Eichsfeld</strong>, 31.01.2013<br />

gez. Dr. Henning<br />

Landrat<br />

gez. Hennecke<br />

Schriftführerin<br />

21

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