Heft 2 / 2011 - KSC Neckarau
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WILDE WASSER…, STEILE KLIPPEN…<br />
Der Berg ruft und der Bach schreit…<br />
D<br />
ARMIN WETZEL<br />
ie letzte Herbstfahrt über<br />
den 3. Oktober ist lange<br />
vorbei. In den Alpen beginnt<br />
schon der Winter. Die Wildbäche<br />
der Alpen führen Niedrigwasser.<br />
Jetzt beginnt für uns<br />
die Zeit der Murg. Ab Anfang<br />
Oktober, wenn über Deutschland<br />
die Herbststürme fegen<br />
und atlantische<br />
Tiefausläufer<br />
große<br />
Regenmengen<br />
bringen,<br />
kann man auf<br />
eine<br />
Befahrung<br />
der Murg<br />
hoffen.<br />
Anfang<br />
November<br />
ist es endlich<br />
soweit.<br />
Atlantische Tiefausläufer bringen<br />
Regen satt. Dank relativ<br />
präziser Vorhersagen der Wetterdienste<br />
und des Hochwassermeldedienstes,<br />
kann man<br />
gut abschätzen, ob die Murg<br />
läuft oder nicht. So planen wir<br />
für Samstag den 13. November<br />
2010 eine Wildwassertour auf<br />
der Murg. Anfang - Mitte der<br />
Woche kommt dann die<br />
schlechte Nachricht. Die Meteorologen<br />
sagen plötzlich<br />
sonniges Wetter mit Temperaturen<br />
bis 20°C voraus. Auch<br />
die Hochwassermeldezentrale<br />
korrigiert die Abschätzung der<br />
Wassermenge weit nach unten.<br />
So ist die Fahrt plötzlich in<br />
Frage gestellt und wir können<br />
nur hoffen, dass das Wasser<br />
nicht so schnell abfließt.<br />
Freitagabend ist es dann klar:<br />
Die Murg wird bei einem niedrigen<br />
Pegel fahrbar sein. So<br />
geht es am Samstagmorgen um<br />
9.30 h beim <strong>KSC</strong> los. Die Mitstreiter<br />
sind Helmut und Claus.<br />
Herbi kommt direkt zum Ausstieg<br />
der unteren Murg. Nach<br />
dem Umziehen bei sonnigen<br />
15°C fahren wir zum Einstieg.<br />
Der Pegel in Rotenfels meldet<br />
66cm. Dies ist ein Pegel an der<br />
Befahrbarkeitsgrenze, d.h. sehr<br />
viel Steinkontakt und enge<br />
Durchfahrten. Meist fahren wir<br />
erst ab einem Pegel von 80cm.<br />
Am Einstieg treffen wir zwei<br />
Paddler aus Aschaffenburg.<br />
Diese schließen sich kurzerhand<br />
uns an. Nach der ersten<br />
kleinen Strecke bis zum Wehr<br />
mit Umtragung beginnt der<br />
schwierige Teil mit Katarakten.<br />
Helmut will gleich im ersten<br />
Katarakt ein Bad nehmen<br />
und so die warmen Temperaturen<br />
und den Sonnenschein ausnutzen,<br />
denn bei den meisten<br />
Befahrungen war es wesentlich<br />
kälter.<br />
Die Bergeaktion verläuft<br />
gut und kurz darauf geht<br />
es auch schon wieder<br />
weiter.<br />
Kurz vor der 9er-Stufe denkt<br />
Claus scheinbar mehr an das<br />
schöne Wetter als an die<br />
Schwierigkeiten.<br />
Er fährt<br />
mitten auf einen<br />
Stein, welcher<br />
ihn ins<br />
Wasser stupst<br />
und er anschließend<br />
auch<br />
nicht mehr<br />
hochrollen<br />
kann. Dies<br />
nehmen Claus<br />
und Helmut<br />
zum Anlass<br />
sich die 9-er<br />
Stufe genauer<br />
zu betrachten.<br />
Herbi hat an<br />
diesem Tag keine Lust die 9er<br />
Stufe zu fahren und umträgt<br />
kurzerhand. Nach der erfolgreichen<br />
Befahrung von Helmut,<br />
Claus und Armin geht es<br />
ohne weitere Vorkommnisse<br />
bis zum Ausstieg. Vor dem<br />
Ausstieg wird noch auf der<br />
Welle am Kraftwerksauslass<br />
ausgiebig gesurft.<br />
Bei Sonne und 18°C ziehen<br />
wir uns um und lassen die<br />
Fahrt mit einem Vesper und<br />
Sonnenbad ausklingen.<br />
BOOTSHAUS 2 / <strong>2011</strong> 3