Jahresbericht PDF - Stiftung Kirchlicher Sozialdienst Zürich
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Beratung<br />
Sozialberatung<br />
8<br />
Betreten Klientinnen oder Klienten unsere<br />
Büros, kommt es ihnen wahrscheinlich oft so vor, als<br />
würden sie in eine andere Welt versetzt. Die knarrenden<br />
Holzdielen und der ausgediente Kachelofen im<br />
Wartezimmer erinnern an vergangene Zeiten. Zwar<br />
verschwinden die Probleme nicht einfach, doch hier<br />
ist Raum und Zeit, uns derer detailliert, individuell<br />
und umfassend anzunehmen. Unsere Dienstleistungen<br />
verstehen sich nicht nur für die ratsuchende<br />
Person, sondern mit ihr. In unseren Büros sind die<br />
Klientinnen und Klienten eingeladen, zur Ruhe zu<br />
kommen, für einen Moment die Hektik des Alltags,<br />
den Lärm der Stadt draussen zu lassen.<br />
In den vielen Jahren, in denen unsere Sozialberatung<br />
ihre Dienstleistungen anbietet, stand<br />
und steht das Gebot der Hilfe zur Selbsthilfe und<br />
der Dienst am Menschen im Vordergrund. Als niederschwellige<br />
Beratungsstelle werden wir mit den<br />
unterschiedlichsten Anfragen konfrontiert. Unser<br />
Angebotsschwerpunkt liegt zwar auf dem Thema<br />
Budget- und Schuldenfragen sowie Unterstützung<br />
in administrativen Angelegenheiten - doch welche<br />
Leistungen beinhaltet das? Im Unterschied zu spezialisierten<br />
Fachstellen sind wir häufig zur Klärung<br />
komplexer Situationen aufgerufen. Oft auch «landen»<br />
Klientinnen und Klienten nach mehrmaliger Weiterverweisung<br />
bei uns.<br />
Wie wichtig gerade in der heutigen schnelllebigen<br />
Gesellschaft der Faktor Zeit in der Beratung<br />
geworden ist, zeigt folgendes Beispiel:<br />
Herr A. kommt mit vielen Taschen zu uns, in<br />
denen sich seine sämtlichen Rechnungen nebst<br />
Mahnungen, Betreibungsschreiben und Verträgen<br />
befinden. Er wirkt verzweifelt und überfordert. Nach<br />
Sichtung und Ordnung der Unterlagen stellt sich<br />
heraus, dass seine Schuldenlast nicht so gross<br />
ist, wie befürchtet. Wir versuchen ihm mit einem<br />
Aufschub der Schulden und einem angemessenen<br />
Zahlungsmodus zwischen ihm und seinen Gläubigern<br />
zu helfen. Dazu laden wir ihn einmal pro Woche zu<br />
Gesprächen ein, die auch andere Probleme thematisieren.<br />
Wichtig dabei ist, dem Klienten das Gefühl<br />
zu vermitteln, dass er ernst genommen wird. So<br />
bleibt ihm die Würde erhalten, die er oft in seiner<br />
alltäglichen Umgebung verloren hat.<br />
Zeit zu haben bedeutet auch, so flexibel zu sein,<br />
dass, sofern nötig, die Person mehrmals wöchentlich<br />
kommen kann, sei es auch nur kurz. Diese Flexibilität<br />
ermöglicht es, den Prozess der hilfesuchenden<br />
Person in kleinen Lernschritten zu begleiten. Unsere<br />
Beratungen sind kostenlos. Was wir jedoch verlangen<br />
und worauf wir angewiesen sind, ist die motivierte<br />
Mitarbeit unseres Gegenübers. Und diese Gegenleistung<br />
kostet oft Überwindung, Durchhaltevermögen<br />
und den Mut zur Veränderung. Dies wünschen wir<br />
uns für unsere Klientinnen und Klienten auch im<br />
kommenden Jahr.<br />
Team Sozialberatung<br />
«Unsere Beratungen sind<br />
kostenlos. Was wir jedoch<br />
verlangen und worauf<br />
wir angewiesen sind, ist<br />
die motivierte Mitarbeit<br />
unseres Gegenübers.»<br />
Tamara Hänggi<br />
Sotirios Merentitis<br />
2012 2011<br />
Beratungsgespräche 1 952 2 177<br />
Allgemeine Auskunft 85 124<br />
Klärung der Situation 485 633<br />
Budget-/Schuldenberatung 114 201<br />
Administration/Geld auszahlen 1 161 1 071<br />
Notunterstützung 93 127<br />
Beziehungsberatung 1 2<br />
Rechtsberatung 8 12<br />
Übersetzung 5 7<br />
Klientinnen und Klienten 654 671<br />
Schweizerinnen und Schweizer 387 371<br />
Ausländerinnen und Ausländer 267 300<br />
Aus der Stadt Zürich 517 524<br />
Aus dem Kanton Zürich 116 133<br />
Übrige Schweiz 21 14