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Meine Reise zu den Rüppells Papageien

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Im Sommer (Dezember, Januar) steigen<br />

sie trotz der Höhenlage tagsüber bis auf<br />

40 °C, im Winter (Juni, Juli) kommt es<br />

<strong>zu</strong> gelegentlichen Nachtfrösten mit bis<br />

<strong>zu</strong> - 6 °C Die beste <strong>Reise</strong>zeit für Mitteleuropäer<br />

sind sicherlich die Monate<br />

Juni bis September, in <strong>den</strong>en es nach<br />

kalten und erfrischen<strong>den</strong> Nächten Tagestemperaturen<br />

von etwa 20 °C im<br />

Schatten gibt, wenn man ein wirklich<br />

schattiges Plätzchen überhaupt findet<br />

Man erlebt einen wolkenlosen Himmel<br />

mit starker UV-Strahlung, vor der man<br />

sich gut schützen muss Eine relative<br />

Luftfeuchtigkeit von maximal 40 %<br />

macht eine <strong>Reise</strong> sehr angenehm<br />

Möchte man aber Namibia „grün“ erleben,<br />

so ist die beste <strong>Reise</strong>zeit im April,<br />

dann regnet es meist nicht mehr viel<br />

Lebensräume der<br />

<strong>Rüppells</strong> <strong>Papageien</strong><br />

Aufgrund meiner vorab durchgeführten<br />

Recherchen legte ich eine Route fest, auf<br />

der ich mit ganz großer Wahrscheinlichkeit<br />

<strong>Rüppells</strong> <strong>Papageien</strong> <strong>zu</strong> Gesicht<br />

bekommen sollte <strong>Meine</strong> Rundreise führte<br />

mich <strong>zu</strong>m Waterberg Rest Camp, <strong>zu</strong>r<br />

Rustig Toko Lodge, <strong>zu</strong>r Hobatere Lodge<br />

und als Höhepunkt <strong>zu</strong>r Huab Lodge<br />

Obwohl diese Orte sehr weit voneinander<br />

entfernt sind, liegen sie doch alle im<br />

Busch- und Waldland oder der Mopane-<br />

Savanne Colophospermum mopane<br />

tritt in zwei Wuchsformen auf; je nach<br />

Standort, Nährstoffangebot und Wasservorkommen<br />

entwickelt sich die Pflanze<br />

als Baum oder Strauch Sie hat Blätter<br />

REISEBERICHT<br />

mit bis <strong>zu</strong> 12 % Proteingehalt, die selbst<br />

als trockene und abgefallene Blätter<br />

ihren besonderen Nährwert noch lange<br />

behalten Mopanebäume sind für die<br />

Wüsten-Elefanten im Damaraland die<br />

wichtigste Nahrungsquelle Auf diesen<br />

Bäumen leben auch die großen Raupen<br />

des Mopane-Schmetterlings, die gesammelt,<br />

gebrüht oder getrocknet als proteinreiches<br />

Nahrungsmittel mit Nussgeschmack<br />

von Einheimischen verzehrt<br />

wer<strong>den</strong><br />

In dieser Landschaft mit trockenen Wäldern<br />

und Savannen gibt es auch <strong>den</strong><br />

Blutfruchtbaum (Terminalia prunioides)<br />

mit seinen weinroten Samen, <strong>den</strong> Wigatbaum<br />

oder Shepherd’s Tree (Boscia albitrunca),<br />

zwei Arten der Bergkastanie<br />

(Sterculia quinqueloba und Sterculia africana),<br />

in felsigen Gegen<strong>den</strong> <strong>den</strong> Moringabaum<br />

(Moringa ovalifolia), in sehr<br />

trockenen Regionen <strong>den</strong> Kameldorn<br />

(Acacia erioloba), an und in <strong>den</strong> meist<br />

trockenen Flussläufen <strong>den</strong> Ahnenbaum<br />

(Combretum imberbe), dessen Holz in<br />

Wasser aufgrund des spezifischen<br />

Gewichtes untergeht, <strong>den</strong> Anabaum<br />

(Faidherbia albida), am Waterberg die<br />

Sykomore (Ficus sycomorus) und im<br />

Damaraland bei der Hobatere Lodge<br />

und der Huab Lodge sehr vereinzelt auf<br />

felsigen Bergrücken <strong>den</strong> Butterbaum<br />

(Cyphostemma currorii)<br />

Stationen meiner <strong>Reise</strong><br />

Das or<strong>den</strong>tlich geführte, staatliche<br />

Waterberg Rest Camp liegt auf dem<br />

Gebiet, auf dem 1904 und 1910 die<br />

Truppen des deutschen Kaisers gegen<br />

die Hereros kämpften Ein kleiner Friedhof<br />

mit Gräbern von damals gefallenen<br />

deutschen Soldaten wird noch immer<br />

gut gepflegt Vergangene Zeiten wer<strong>den</strong><br />

hier wohl konserviert Das Rest Camp<br />

liegt <strong>zu</strong> Füßen beziehungsweise am<br />

Hang des Waterberg Plateaus Auf dem<br />

weitläufigen Gelände gibt es verschie<strong>den</strong>e<br />

Wanderwege, die man alle erkun<strong>den</strong><br />

sollte Was man wo antreffen kann,<br />

kann keiner der dort Angestellten sagen<br />

So braucht man selbst ein wenig Zeit,<br />

um sich <strong>zu</strong> orientieren und diese einmalige<br />

Region <strong>zu</strong> erkun<strong>den</strong><br />

Die Pflanzen- und Vogelwelt ist in vielerlei<br />

Ausprägungen vor<strong>zu</strong>fin<strong>den</strong> Es ist ein<br />

Gebiet, in das der Mensch wenig eingegriffen<br />

hat und das deshalb fast paradiesisch<br />

geblieben ist, <strong>den</strong>n Vögel und<br />

andere Tiere haben extrem niedrige<br />

Fluchtdistanzen, was mir hier besonders<br />

aufgefallen ist Dik-Diks, Klippschliefer,<br />

Mangusten und Paviane leben sehr nah<br />

und ohne Scheu bei <strong>den</strong> Bungalows,<br />

und die rebhuhnartigen Frankoline und<br />

Glanzstare sind sehr vorwitzig<br />

Ganz in der Nähe des Restaurant-Parkplatzes<br />

steht ein uralter Feigenbaum,<br />

eine Sykomore, und vielleicht 20 m weiter<br />

zwei hohe Palmen mit Spechthöhlen<br />

Dort sah ich die ersten drei <strong>Rüppells</strong><br />

<strong>Papageien</strong> in freier Natur Sie saßen<br />

hoch oben in der Sykomore Das deutlich<br />

<strong>zu</strong> erkennende Weibchen untersuchte<br />

eine Höhle, die an der Stelle eines<br />

abgebrochenen Astes entstan<strong>den</strong> war<br />

Später flog es <strong>zu</strong> einer Palme und interessierte<br />

sich sehr eingehend für ein<br />

Spechtloch Aktive Nester waren beide<br />

Lebensräume der <strong>Rüppells</strong> <strong>Papageien</strong> in Namibia: Das linke Bild zeigt das Huab-Tal, rechts ist die Waterberg-Region <strong>zu</strong> sehen<br />

Die Vögel kommen in Savannen und lichten Waldgebieten vor<br />

PAPAGEIEN 11/2002<br />

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