Handbuch der österreichischen Sozialversicherung ... - Hauptverband
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<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> österreichischen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong><br />
2013
Herausgeber und Verleger: <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österr. <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
Redaktion: Karl Grillitsch<br />
Alle in 1030 Wien, Kundmanngasse 21<br />
Internet: www.sozialversicherung.at<br />
Druck: Ferdinand Berger GmbH., Wiener Straße 21 - 23, 3580 Horn
V O R W O R T<br />
Das vorliegende <strong>Handbuch</strong> informiert über die Entwicklung <strong>der</strong> österreichischen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> im Jahre 2012, berücksichtigt aber auch die<br />
bis März 2013 beschlossenen gesetzlichen Än<strong>der</strong>ungen.<br />
Da zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erstellung dieses <strong>Handbuch</strong>es die endgültigen<br />
Gebarungsmeldungen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger noch nicht<br />
vorlagen, sind die angegebenen Gebarungsdaten für das Jahr 2012 noch<br />
als vorläufig anzusehen. Das im Oktober 2013 erscheinende Statistische<br />
<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong> wird die endgültigen<br />
Gebarungsdaten aus den Rechnungsabschlüssen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
beinhalten.<br />
Um eine leichtere Lesbarkeit zu gewährleisten beziehen sich im Folgenden<br />
die in männlicher Form angeführten personenbezogenen Bezeichnungen<br />
auf Frauen und Männer in gleicher Weise.<br />
Der <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
hofft, mit <strong>der</strong> vorliegenden Publikation den Benützern einen umfassenden<br />
Überblick über die österreichische <strong>Sozialversicherung</strong> zu geben.<br />
Wien, April 2013
Inhaltsverzeichnis<br />
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes .............................................. 5<br />
Bundesgesetze ......................................................................................... 5<br />
Verordnungen ......................................................................................... 30<br />
Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong> .................................. 33<br />
K r a n k e n v e r s i c h e r u n g............................................................... 37<br />
Krankenversicherte Personen ................................................................. 37<br />
Ärzte, Zahnärzte und Dentisten ............................................................... 45<br />
Apotheken und Heilmittel......................................................................... 63<br />
Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern ............................................. 65<br />
Früherkennung von Krankheiten und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung .................. 74<br />
Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger ............................................. 76<br />
Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />
gemäß § 447a ASVG .............................................................................. 85<br />
Ausgleichsfonds für die Krankenanstaltenfinanzierung<br />
gemäß § 447f ASVG ............................................................................... 86<br />
P e n s i o n s v e r s i c h e r u n g ............................................................ 87<br />
Pensionsversicherte ................................................................................ 87<br />
Pensionsstände ....................................................................................... 90<br />
Anpassung <strong>der</strong> Renten und Pensionen ................................................. 103<br />
Pensionshöhe ....................................................................................... 106<br />
Zulagen, Zuschüsse .............................................................................. 111<br />
Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger ......................................... 116<br />
Son<strong>der</strong>ruhegeld ..................................................................................... 122<br />
U n f a l l v e r s i c h e r u n g .................................................................. 125<br />
Unfallversicherte ................................................................................... 125<br />
Rentenstände ........................................................................................ 126<br />
Rentenhöhe ........................................................................................... 128<br />
Gebarung <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger ............................................... 130<br />
Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen .......................... 132<br />
Rehabilitation ........................................................................................ 132<br />
Gewährung von Heilverfahren und Erholungsaufenthalten .................... 134<br />
Eigene Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger ............................ 136<br />
Betriebshilfe (Wochengeld) ..................................................................... 137<br />
Bundespflegegeldgesetz ......................................................................... 139<br />
Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong> ................................................... 143<br />
Elektronische Datenverarbeitung ............................................................ 148<br />
Beitragsrechtliche und Leistungsrechtliche Werte<br />
in <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>; Stichtag 1. Jänner 2013 ................................. 169
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Die folgende Darstellung behandelt die wichtigsten Gesetzesän<strong>der</strong>ungen,<br />
Verordnungen, Abkommen und sonstigen Regeln aus dem Bereich<br />
<strong>der</strong> Sozialen Sicherheit, die bis Redaktionsschluss (März 2013) in Kraft traten<br />
o<strong>der</strong> zumindest bereits im Bundesgesetzblatt verlautbart waren.<br />
Hievon sind in erster Linie das 2. Stabilitätsgesetz 2012 – 2. StabG<br />
2012, BGBl. I Nr. 35/2012, das <strong>Sozialversicherung</strong>s-Än<strong>der</strong>ungsgesetz<br />
2012 – SVÄG 2012, BGBl. I Nr. 123/2012, sowie das Sozialrechts-<br />
Än<strong>der</strong>ungsgesetz 2012 – SRÄG 2012, BGBl. I Nr. 3/2013, zu erwähnen.<br />
Alle hier dargestellten Texte sind mit ihrem amtlichen (authentischen)<br />
Wortlaut im Rechtsinformationssystem des Bundes www.ris.bka.gv.at<br />
kundgemacht, die Durchführungsvorschriften <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> (Satzungen,<br />
Krankenordnungen usw.) finden sich unter www.avsv.at ebenfalls<br />
im Internet. Die Gesetzesmaterialien (Regierungsvorlage, Ausschussbericht,<br />
stenographisches Protokoll des Nationalrates) sind auf <strong>der</strong> Website<br />
des Nationalrates www.parlament.gv.at abrufbar.<br />
In <strong>der</strong> Rechtsdokumentation des österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>srechts<br />
www.sozdok.at sind die aktuellen Texte des <strong>Sozialversicherung</strong>srechts<br />
in ihrer vollständigen Form enthalten.<br />
Bundesgesetze<br />
1. Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz zur För<strong>der</strong>ung von freiwilligem<br />
Engagement (Freiwilligengesetz – FreiwG) erlassen wird<br />
sowie das Familienlastenausgleichsgesetz, das Allgemeine <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz<br />
u. a. geän<strong>der</strong>t werden<br />
Dieses Bundesgesetz wurde am 27. März 2012 mit BGBl. I<br />
Nr. 17/2012 verlautbart.<br />
Das Freiwilligengesetz normiert Rahmenbedingungen zur Unterstützung<br />
und För<strong>der</strong>ung formeller freiwilliger Tätigkeiten im Interesse <strong>der</strong> Allgemeinheit.<br />
Dies erfolgt insbeson<strong>der</strong>e durch För<strong>der</strong>ung von Freiwilligenorganisationen<br />
und die Einrichtung eines Freiwilligen Sozial- o<strong>der</strong> Umweltschutzjahres,<br />
eines Gedenkdienstes sowie eines Friedens- und Sozialdienstes<br />
im Ausland. Die Ausstellung eines Freiwilligenpasses, die periodische<br />
Erstellung eines Freiwilligenberichtes sowie die Einrichtung eines Österreichischen<br />
Freiwilligenrates und eines Anerkennungsfonds für Freiwilliges<br />
Engagement sind vorgesehen.<br />
5
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Freiwilliges Engagement wird definiert als freiwillige, unentgeltliche<br />
Leistungen in einem organisatorischen Rahmen für an<strong>der</strong>e zur För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Allgemeinheit o<strong>der</strong> aus sozialen Motiven. Die Tätigkeit darf nicht im<br />
Rahmen eines Arbeits- o<strong>der</strong> Berufsausbildungsverhältnisses erfolgen.<br />
Freiwilligenorganisationen sind gemeinnützige, nicht gewinnorientierte<br />
juristische Personen öffentlichen o<strong>der</strong> privaten Rechtes mit Sitz im Inland.<br />
Ihre Tätigkeit muss in hohem Ausmaß von Personen im Rahmen des freiwilligen<br />
Engagements erfolgen.<br />
För<strong>der</strong>ungen erfolgen über Antrag bei Vorliegen <strong>der</strong> notwendigen Voraussetzung<br />
durch die Gewährung von Zuschüssen. Auf För<strong>der</strong>ungen besteht<br />
kein Rechtsanspruch.<br />
Das Freiwillige Sozialjahr zielt insbeson<strong>der</strong>e auf Vertiefung schulischer<br />
Vorbildung, Persönlichkeitsentwicklung, Erwerb von Fertigkeiten für soziale<br />
Berufsfel<strong>der</strong> und die Stärkung sozialer Kompetenzen ab. Die Teilnahme<br />
steht Personen ohne einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung<br />
grundsätzlich nach Vollendung des 17. Lebensjahres einmalig für die Dauer<br />
von sechs bis zwölf Monaten offen. Teilnehmer haben unter an<strong>der</strong>em<br />
Anspruch auf Taschengeld, auf zur Dauer <strong>der</strong> Tätigkeit zeitlich aliquotierte<br />
Freistellung sowie wöchentlich auf eine gesetzlich normierte ununterbrochene<br />
Freizeit. Die im Mutterschutzgesetz normierten Beschäftigungsverbote<br />
sind anzuwenden.<br />
Die Anerkennung als Träger des Freiwilligen Sozialjahres ist unter<br />
Beischluss bestimmter Unterlagen beim Bundesminister für Arbeit, Soziales<br />
und Konsumentenschutz zu beantragen. Die Zuerkennung erfolgt<br />
bescheidmäßig bei Vorliegen <strong>der</strong> im Gesetz normierten Voraussetzungen<br />
und kann in bestimmten Fällen wi<strong>der</strong>rufen werden. Träger des Freiwilligen<br />
Sozialjahres haben eine Reihe von Verpflichtungen zu erfüllen, beispielsweise<br />
die Sicherstellung <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen Absicherung<br />
<strong>der</strong> Teilnehmer sowie die dafür erfor<strong>der</strong>liche Beitragszahlung.<br />
Vom Träger zu unterscheiden ist die Einsatzstelle. Einsatzstellen sind<br />
Einrichtungen aus Bereichen wie beispielsweise Sozial- und Behin<strong>der</strong>tenhilfe,<br />
Betreuung alter, drogenabhängiger, von Gewalt betroffener Menschen<br />
o<strong>der</strong> Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n. Der laufende Betrieb in <strong>der</strong> Einsatzstelle muss<br />
auch ohne Freiwillige aufrechterhalten werden können (Arbeitsmarktneutralität).<br />
Für Zwecke <strong>der</strong> Evaluierung des Freiwilligen Sozialjahres und <strong>der</strong><br />
Überprüfung <strong>der</strong> Anerkennungsvoraussetzungen ist <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> verpflichtet,<br />
bestimmte Daten den zuständigen Ministerien zu übermitteln.<br />
6
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Zu dieser Datenübermittlung ist im Rahmen <strong>der</strong> schriftlich zwischen Teilnehmer<br />
und Träger vor Beginn des Einsatzes abzuschließenden Vereinbarung<br />
die Zustimmung des Teilnehmers festzuhalten.<br />
Streitigkeiten zwischen Teilnehmer und Träger bzw. Einsatzstelle fallen<br />
in die Zuständigkeit <strong>der</strong> Arbeits- und Sozialgerichte.<br />
Für das Freiwillige Umweltschutzjahr, den Gedenkdienst sowie den<br />
Friedens- und Sozialdienst im Ausland gelten die für das Freiwillige Sozialjahr<br />
normierten Vorgaben sinngemäß mit lediglich im Detail abweichenden<br />
Regelungen.<br />
Hinsichtlich des beim Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />
einzurichtenden Österreichischen Freiwilligenrates sowie<br />
des Anerkennungsfonds für Freiwilliges Engagement sind detaillierte Vorgaben<br />
normiert.<br />
Teilnehmer an Tätigkeiten im Rahmen des Freiwilligengesetzes sind<br />
nach den Bestimmungen des ASVG in <strong>der</strong> Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung<br />
(zugehörig <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Angestellten)<br />
pflichtversichert. Sie gelten jedoch auch bei Vorliegen von Lohnsteuerpflicht<br />
nicht als Dienstnehmer. Als Dienstgeber fungiert <strong>der</strong> jeweilige Träger<br />
nach dem Freiwilligengesetz.<br />
Die Bestimmungen über den Beginn <strong>der</strong> Pflichtversicherung sowie <strong>der</strong><br />
Höhe <strong>der</strong> Beiträge bzw. Beitragssätze wurden entsprechend angepasst.<br />
Beitragsgrundlage ist <strong>der</strong> für geringfügige Beschäftigungsverhältnisse im<br />
ASVG normierte Grenzbetrag. Teilnehmer sind vom Anspruch auf Krankenbzw.<br />
Wochengeld ausdrücklich ausgeschlossen.<br />
Für die Dauer <strong>der</strong> Freiwilligentätigkeit besteht Kindeseigenschaft im<br />
pensionsversicherungsrechtlichen Sinn auch über das 18. Lebensjahr hinaus,<br />
längstens bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres. Das gebührende<br />
Taschengeld ist nicht auf die pensionsversicherungsrechtlich normierte<br />
Ausgleichszulage anrechenbar. Die entsprechenden Bestimmungen in den<br />
relevanten <strong>Sozialversicherung</strong>s-Parallelgesetzen wurden angepasst.<br />
Für die Dauer <strong>der</strong> Teilnahme an den im Freiwilligengesetz normierten<br />
Tätigkeiten besteht bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres Anspruch auf<br />
Familienbeihilfe. Die Tätigkeit begründet keine Pflichtversicherung in <strong>der</strong><br />
Arbeitslosenversicherung. Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht nicht,<br />
wohl aber wird die für die Prüfung <strong>der</strong> Anwartschaft maßgebliche Rahmenfrist<br />
um die Dauer <strong>der</strong> Teilnahme verlängert.<br />
7
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
2. 1. Stabilitätsgesetz 2012 – 1. StabG 2012<br />
Das Bundesgesetz wurde am 31. März 2012 mit BGBl. I Nr. 22/2012<br />
verlautbart.<br />
Neben einer Reihe von Än<strong>der</strong>ungen insbeson<strong>der</strong>e im Bereich des<br />
Steuer- und Abgabenrechts wurde auch das Gesundheits- und Sozialbereich-Beihilfengesetz<br />
geän<strong>der</strong>t. Für <strong>Sozialversicherung</strong>sträger ist im Wesentlichen<br />
Folgendes vorgesehen:<br />
Die zu gewährende Beihilfe ergibt sich nunmehr unmittelbar aus den<br />
nicht abziehbaren Vorsteuerbeträgen, welche im Zusammenhang mit den<br />
umsatzsteuerbefreiten Leistungen anfallen („1:1-Abgeltung“). Kostenersätze<br />
an Anspruchsberechtigte für in Anspruch genommene Leistungen, welche<br />
auch als Sachleistung gewährt werden könnten, sind direkt verrechneten<br />
Leistungen gleichgestellt. Die bisher gewährten Akontozahlungen entfallen.<br />
Die Auszahlung <strong>der</strong> Beihilfe erfolgt nach wie vor über den <strong>Hauptverband</strong>.<br />
Zusätzlich zur Beihilfe ist einzelnen <strong>Sozialversicherung</strong>strägern und<br />
dem Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen jährlich eine pauschalierte,<br />
in den Folgejahren wertangepasste Beihilfe in Höhe von erstmals € 122<br />
Mio. zu gewähren. Dem Ausgleichsfonds sind 76 % des Betrages zu überweisen.<br />
Die in Betracht kommenden <strong>Sozialversicherung</strong>sträger und <strong>der</strong> auf<br />
sie entfallende Anteil sind vom Bundesminister für Finanzen und vom Bundesminister<br />
für Gesundheit einvernehmlich festzusetzen. Die Auszahlung<br />
erfolgt in zwölf Teilbeträgen an den <strong>Hauptverband</strong>, welcher die Beträge<br />
entsprechend weiter zu verteilen hat.<br />
Für den normierten Übergangszeitraum ist die bisherige Berechnung<br />
<strong>der</strong> Bemessungsgrundlage von den genannten Ministerien im Einvernehmen<br />
unter Bedachtnahme auf die Erfolgsrechnungen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
per Verordnung festzusetzen. Zum Ausgleich <strong>der</strong> nunmehrigen<br />
Beihilfenzahlung mit den nach bisheriger Rechtslage zu leistenden Akontozahlungen<br />
sind entsprechende Verrechnungsmodalitäten vorgesehen.<br />
3. 2. Stabilitätsgesetz 2012 – 2. StabG 2012<br />
Das Bundesgesetz wurde am 24. April 2012 mit BGBl. I Nr. 35/2012<br />
verlautbart.<br />
Im Rahmen dieses Bundesgesetzes, welches in erster Linie darauf<br />
abzielt, finanzielle Einsparungen durch das Setzen von Strukturmaßnahmen<br />
zu erzielen, wurden auch im <strong>Sozialversicherung</strong>srecht Anpassungen<br />
vorgenommen. Insbeson<strong>der</strong>e wurden das Allgemeine <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz<br />
(samt Parallelgesetze), das Allgemeine Pensionsgesetz sowie das<br />
8
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Arbeitslosenversicherungsgesetz und das Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz<br />
geän<strong>der</strong>t.<br />
Neuregelungen im Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz und in den<br />
Parallelgesetzen<br />
- Abschaffung <strong>der</strong> beim <strong>Hauptverband</strong> eingerichteten Controllinggruppe<br />
sowie des „Sozial- und Gesundheitsforum Österreich“;<br />
- Senkung des Hun<strong>der</strong>tsatzes für den von den Gebietskrankenkassen<br />
von ihren Beitragseinnahmen an den Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />
zu entrichtenden Beitrag;<br />
- Entfall <strong>der</strong> Bestimmung, Mittel des Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />
für den Betrieb einer allgemeinen Krankenanstalt zu<br />
verwenden;<br />
- Anpassung <strong>der</strong> Hun<strong>der</strong>tsätze <strong>der</strong> von den Krankenversicherungsträgern<br />
an den Ausgleichsfonds für die Krankenanstaltenfinanzierung<br />
zu leistenden Beiträge;<br />
- Herabsetzung <strong>der</strong> von den Pensionsversicherungsträgern für die<br />
Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionsbezieher an die Krankenversicherungsträger<br />
zu leistenden Beiträge („Hebesätze“);<br />
- Übertragung <strong>der</strong> bisher dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales<br />
und Konsumentenschutz obliegende Pflicht zur periodischen Erstellung<br />
eines „Teilversicherungs-, Ersatzzeiten und Wan<strong>der</strong>versicherungsberichtes“<br />
an den <strong>Hauptverband</strong>;<br />
- Außerordentliche Anhebung <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage sowie<br />
„Einfrieren“ <strong>der</strong> für die Beurteilung <strong>der</strong> gebührenden Witwen(r)-<br />
pension maßgeblichen Höchstbeitragsgrundlage auf den Stand<br />
2012;<br />
- Stufenweise Anhebung des maßgeblichen Lebensalters für die Beurteilung<br />
des Vorliegens von Invalidität für Personen mit nicht gelernten<br />
bzw. nicht angelernten Berufen (Tätigkeitsschutz);<br />
- Gestaffelte Herabsetzung des Hun<strong>der</strong>tsatzes des auf die Ausgleichszulage<br />
anrechenbaren Einkommens aus verpachtetem,<br />
übergebenem o<strong>der</strong> aus sonstigen Gründen nicht selbst bewirtschaftetem<br />
land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz;<br />
- Normierung, dass die im Allgemeinen Pensionsgesetz geregelte<br />
Kontoerst- sowie Ergänzungsgutschrift verfahrensrechtlich als Leistungssachen<br />
gelten;<br />
- Anpassung <strong>der</strong> Regelungen über die Meldung und Erhebung von<br />
Arbeitsunfällen (aufgrund <strong>der</strong> Neuorganisation <strong>der</strong> Arbeitsinspektion);<br />
9
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
- Stufenweise Anhebung <strong>der</strong> zur Inanspruchnahme einer vorzeitigen<br />
Alterspension bei langer Versicherungsdauer („Hacklerpension“)<br />
notwendigen Anzahl an Versicherungs- bzw. Beitragsmonaten sowie<br />
Normierung <strong>der</strong> Wahrung des Anspruches bei Nichtinanspruchnahme<br />
<strong>der</strong> Pension wegen Erwerbstätigkeit trotz Erfüllung <strong>der</strong> sonstigen<br />
Voraussetzungen;<br />
- Festlegung einer abweichenden Pensionserhöhung für die Jahre<br />
2013 und 2014;<br />
- Fixierung <strong>der</strong> Mindestbeitragsgrundlage in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
nach dem GSVG;<br />
- Erhöhung des Eigenbeitragssatzes in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
nach dem GSVG und dem BSVG bei gleichzeitiger Vermin<strong>der</strong>ung<br />
des aus Steueraufkommens zu leistenden Beitrages;<br />
- Erhöhung des in <strong>der</strong> Unfallversicherung nach dem BSVG zu leistenden<br />
Zuschlages zur Grundsteuer und Reduktion <strong>der</strong> dem Bund für<br />
dessen Einziehung und Abfuhr gebührende Vergütung;<br />
- Schaffung <strong>der</strong> Möglichkeit im BSVG, Mittel aus <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Rücklage <strong>der</strong> Krankenversicherung jährlich in die allgemeine Rücklage<br />
<strong>der</strong> Unfallversicherung zu transferieren;<br />
- Erhöhung <strong>der</strong> Mindestbeitragsgrundlage im Fall einer Beitragsgrundlagenoption<br />
in <strong>der</strong> Pensionsversicherung nach dem BSVG;<br />
- Normierung einer Mitwirkungspflicht <strong>der</strong> „Agrarmarkt-Austria“ hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Erfassung von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben<br />
gegen Ersatz <strong>der</strong> Kosten;<br />
- Absenkung des Dienstgeberbeitrages zur Krankenversicherung<br />
nach dem B-KUVG;<br />
- Flexibilisierung des von den Versicherten nach dem B-KUVG zu leistenden<br />
Behandlungsbeitrages entsprechend <strong>der</strong> finanziellen Leistungsfähigkeit<br />
des Versicherungsträgers unter Festlegung einer<br />
Obergrenze von 20 % <strong>der</strong> dem Versicherungsträger entstehenden<br />
Kosten.<br />
Anpassungen im Krankenkassen-Strukturfondsgesetz und im Nachtschwerarbeitsgesetz<br />
- Die im Krankenkassen-Strukturfondsgesetz normierte Fondsdotierung<br />
mit € 40 Mio. wird bis 2015 verlängert;<br />
- Im Nachtschwerarbeitsgesetz wird die ursprünglich bis 2012 vorgesehene<br />
Sistierung <strong>der</strong> Verpflichtung zur Neufestsetzung des Beitragssatzes<br />
mit Ende 2011 aufgehoben.<br />
10
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Än<strong>der</strong>ungen im Allgemeinen Pensionsgesetz<br />
- Stufenweise Erhöhung <strong>der</strong> für die Inanspruchnahme <strong>der</strong> Korridorpension<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Anzahl an Versicherungsmonaten;<br />
- Anhebung <strong>der</strong> Pensionskürzung bei vorzeitigem Pensionsantritt und<br />
Aufhebung <strong>der</strong> bisher maximal zulässigen Pensionskürzung;<br />
- Aufhebung <strong>der</strong> „Parallelrechnung“ und Normierung einer diese ersetzende<br />
„Kontoerstgutschrift“ für nach dem 31. Dezember 1954<br />
geborene Personen, sofern bis 31. Dezember 2013 mindestens ein<br />
Versicherungsmonat nach den im Gesetz genannten <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzen<br />
erworben wurde.<br />
Der Berechnungsmodus bzw. die Parameter zur Ermittlung <strong>der</strong> Kontoerstgutschrift<br />
(„Ausgangsbetrag“ sowie „Vergleichsbetrag“) sind<br />
umfassend und detailliert geregelt. Sofern <strong>der</strong> Ausgangsbetrag innerhalb<br />
<strong>der</strong> mit den Prozentsätzen (jeweils Mindest- und Höchstbetrag)<br />
des jeweiligen Geburtsjahrganges vervielfachten Vergleichsbeträge<br />
liegt, bildet das 14-fache dieses Betrages die Kontoerstgutschrift.<br />
Ist <strong>der</strong> Ausgangsbetrag niedriger o<strong>der</strong> höher als die für den<br />
Jahrgang jeweils relevanten Vergleichsbeträge, so bildet das 14-<br />
fache des entsprechenden Vergleichsbetrages die Kontoerstgutschrift.<br />
Der zur Anwendung gelangende Betrag ist als Gesamtgutschrift<br />
in das Pensionskonto aufzunehmen.<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Kontoerstgutschrift neu<br />
zu berechnen. Än<strong>der</strong>ungen bzw. Neufeststellungen von Beitragsgrundlagen<br />
und Versicherungszeiten aus <strong>der</strong> Zeit vor Jänner 2014,<br />
die nach dem 31. Dezember 2016 festgestellt werden, sind mittels<br />
„Ergänzungsgutschrift“ zu berücksichtigen. Bescheide werden nur<br />
über ausdrückliches Verlangen ausgestellt. Die Zuordnung bzw. Än<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Zuordnung von Kin<strong>der</strong>erziehungszeiten ist von <strong>der</strong> kontoberechtigten<br />
Person bis spätestens Ende Dezember 2016 zu beantragen.<br />
Die Kontoerstgutschrift entfällt, sofern nur Versicherungszeiten<br />
nach dem Allgemeinen Pensionsgesetz vorliegen.<br />
Für „ältere“ Jahrgänge bzw. „Schwerarbeiter“ sind hinsichtlich <strong>der</strong><br />
zulässigen Abschläge Übergangsbestimmungen vorgesehen.<br />
Än<strong>der</strong>ungen im Arbeitslosenversicherungsgesetz<br />
- Festlegung, dass auch Personen, welche die Anspruchsvoraussetzungen<br />
für eine gesetzliche Alterspension (ausgenommen Korridorpension),<br />
Son<strong>der</strong>ruhegeld und Ruhegenuss erfüllen, o<strong>der</strong> welche<br />
jenes Lebensalter vollendet haben, das ein Jahr nach dem gesetzliche<br />
Mindestalter für eine Korridorpension liegt, von <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherungspflicht<br />
ausgenommen sind;<br />
11
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
- Normierung, dass auf Arbeitslose, <strong>der</strong>en Arbeitsfähigkeit zweifelhaft<br />
ist, bis zum Vorliegen eines ärztlichen Gutachtens, längstens jedoch<br />
für die Dauer von zwei Monaten, die Bestimmungen über die Arbeitsbereitschaft<br />
und -willigkeit nicht anwendbar sind;<br />
- Gewährung eines <strong>der</strong> jährlichen Anpassung unterliegenden Zusatzbeitrages<br />
zum Arbeitslosengeld bzw. zur Notstandshilfe bei Teilnahme<br />
an Schulungs- und Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ungsmaßnahmen. Der<br />
Zusatzbeitrag unterliegt nicht <strong>der</strong> Krankenversicherungspflicht und<br />
ist bei Bemessung des Krankengeldes (bzw. allenfalls Wochengeld)<br />
nicht zu berücksichtigen. Die Auswirkungen des Zusatzbeitrages<br />
sind nach zwei Jahren zu evaluieren.<br />
- Neuregelung <strong>der</strong> Bevorschussung von Leistungen aus <strong>der</strong> Pensionsversicherung.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e ist <strong>der</strong> Anspruch eingeschränkt auf<br />
Personen, welche die Wartezeit erfüllt haben und <strong>der</strong>en Arbeitsunfähigkeit<br />
allenfalls durch ärztliches Gutachten bestätigt ist. Für Personen<br />
in einem aufrechten Dienstverhältnis ohne Entgelt- o<strong>der</strong><br />
Krankengeldanspruch sind Erleichterungen vorgesehen. Hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Vorschussleistung entfällt die bisher vorgesehene<br />
Obergrenze.<br />
- Neuregelung des Bezuges von Altersteilzeitgeld: Der Bezug ist maximal<br />
für die Dauer von fünf Jahren möglich. Personen, die das gesetzliche<br />
Pensionsalter für eine Alterspension, für Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />
o<strong>der</strong> für einen Ruhegenuss erreicht und die dafür erfor<strong>der</strong>lichen Anspruchsvoraussetzungen<br />
erfüllt haben, sind vom Bezug auf Altersteilzeitgeld<br />
generell ausgeschlossen. Sofern eine kontinuierliche Altersteilzeitvereinbarung<br />
vorliegt, ist <strong>der</strong> Bezug von Altersteilzeitgeld<br />
dennoch bis zur Vollendung des Regelpensionsalters zulässig.<br />
Die Anspruchsvoraussetzungen bei Vorliegen einer Blockzeitvereinbarung<br />
wurden dahingehend erweitert, als eine zuvor arbeitslose<br />
Ersatzkraft nicht nur vorübergehend sozialversicherungspflichtig<br />
(über <strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze) einzustellen o<strong>der</strong> ein Lehrling zusätzlich<br />
auszubilden ist.<br />
Übergangsbestimmungen für bestehende Vereinbarungen sind vorgesehen.<br />
- Anpassung <strong>der</strong> Bestimmungen über das Übergangsgeld nach Altersteilzeit.<br />
- Möglichkeit des Antrages auf Rückerstattung von Beiträgen, die für<br />
einen Zeitraum entrichtet wurden, in welchem aufgrund <strong>der</strong> Erfüllung<br />
<strong>der</strong> Anspruchsvoraussetzungen für eine gesetzliche Alterspension<br />
(Son<strong>der</strong>ruhegeld, Ruhegenuss) keine Arbeitsversicherungspflicht<br />
vorlag.<br />
- Klarstellungen und Anpassungen.<br />
12
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Neuregelungen im Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz<br />
- Einführung einer „Auflösungsabgabe“ in Höhe von € 110,- zur Finanzierung<br />
<strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik. Die Hälfte <strong>der</strong> Einnahmen dient<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschäftigung älterer Personen. Die Abgabe ist<br />
vom Dienstgeber unaufgefor<strong>der</strong>t zum Ende eines jeden arbeitslosenversicherungspflichtigen<br />
(freien) Dienstverhältnisses zu entrichten.<br />
Der Betrag ist jährlich aufzuwerten. Das Gesetz listet eine Reihe<br />
von Ausnahmen taxativ auf.<br />
Die Einhebung <strong>der</strong> Abgabe sowie die Prüfung <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong><br />
Abgabepflicht sind gegen Entgelt von den Krankenversicherungsträgern<br />
im übertragenen Wirkungsbereich vorzunehmen. Die Abgabe<br />
ist gemeinsam mit den <strong>Sozialversicherung</strong>sbeiträgen fällig. Für den<br />
Fall <strong>der</strong> Einbringung einer Klage über die Rechtswirksamkeit <strong>der</strong><br />
Beendigung eines Dienstverhältnisses ist eine Verjährungshemmung<br />
normiert.<br />
- Entfall <strong>der</strong> Bestimmung, wonach für Bedienstete ab Vollendung des<br />
58. (bzw. 57.) Lebensjahres <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherungsbeitrag<br />
aus Mitteln <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung zu tragen ist. Personen, für<br />
welche die Bestimmung bereits wirksam ist, bleibt die bisherige Regelung<br />
weiter aufrecht.<br />
- Anpassung und Neuformulierung <strong>der</strong> Bestimmungen über die Überweisung<br />
an den Insolvenz-Entgelt-Fonds und die Zuführung an die<br />
Arbeitsmarktrücklage.<br />
- Aufhebung <strong>der</strong> Verpflichtung des Arbeitsmarktservices bestimmte<br />
Beträge für Zwecke <strong>der</strong> unternehmensbezogenen Arbeitsmarktför<strong>der</strong>ung<br />
an den Bund zu überweisen.<br />
4. Än<strong>der</strong>ung des Gerichtsorganisationsgesetzes<br />
Das Bundesgesetz wurde am 20. April 2012 mit BGBl. I Nr. 26/2012<br />
verlautbart.<br />
Die Neuregelungen sehen unter an<strong>der</strong>em vor, dass die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
sowie <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> nach Maßgabe <strong>der</strong> technischen Möglichkeiten<br />
zur Teilnahme am elektronischen Rechtsverkehr verpflichtet sind.<br />
5. Verwaltungsgerichtsbarkeits-Novelle 2012<br />
Das Bundesgesetz wurde am 5. Juni 2012 mit BGBl. I Nr. 51/2012 verlautbart.<br />
Durch die Än<strong>der</strong>ungen im Bundes-Verfassungsgesetz wurden unter<br />
an<strong>der</strong>em auch die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger und <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> in die<br />
allgemeine Amtshilfeverpflichtung einbezogen.<br />
13
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Weiters ergibt sich infolge <strong>der</strong> normierten Neugestaltung des Systems<br />
des Verwaltungsrechtsschutzes (Einführung einer mehrstufigen Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />
und Einrichtung von Verwaltungsgerichten des Bundes<br />
und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>) sowie <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e damit einhergehenden Abschaffung<br />
<strong>der</strong> sogenannten „weisungsfreien Kollegialbehörden mit richterlichem<br />
Einschlag“ im Bereich des <strong>Sozialversicherung</strong>srechts (insbeson<strong>der</strong>e<br />
Landesberufungskommission, Bundesschiedskommissionen, Unabhängige<br />
Heilmittelkommission) weitreichen<strong>der</strong> Anpassungs- bzw. Än<strong>der</strong>ungsbedarf.<br />
Das Begutachtungsverfahren zu den Ministerialentwürfen entsprechen<strong>der</strong><br />
Gesetzesän<strong>der</strong>ungen war zu Redaktionsschluss bereits abgeschlossen<br />
(Verwaltungsgerichtsbarkeits-Anpassungsgesetze <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Bundesministerien).<br />
6. Än<strong>der</strong>ung des Künstler-<strong>Sozialversicherung</strong>sfondsgesetzes und<br />
des Kunstför<strong>der</strong>ungsbeitragsgesetzes 1981<br />
Das Bundesgesetz wurde am 2. August 2012 mit BGBl. I Nr. 71/2012<br />
verlautbart.<br />
Die Neuregelung des Künstler-<strong>Sozialversicherung</strong>sfondsgesetzes<br />
sieht vor, dass bei Vorliegen <strong>der</strong> normierten Voraussetzungen Anspruch<br />
auf Beitragszuschuss trotz Anspruches auf gesetzliche Alterspension bzw.<br />
Bezuges einer gesetzlichen Pensionsleistung besteht. Weiters wurden die<br />
nach dem Kunstför<strong>der</strong>ungsbeitragsgesetz zu entrichtenden Beträge zum<br />
Teil herabgesetzt.<br />
7. Än<strong>der</strong>ung des Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes, des<br />
Gewerblichen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes, des Bauern-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes<br />
u. a.<br />
Das Bundesgesetz wurde am 2. August 2012 mit BGBl. I Nr. 76/2012<br />
verlautbart.<br />
Einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (Rechtssache C-<br />
123/10 vom 20. Oktober 2011) folgend wird eine „beson<strong>der</strong>e Pensionsanpassung“<br />
normiert: Per 1. Oktober 2012 sind alle zu diesem Zeitpunkt bezogenen<br />
Pensionen mit dem Faktor 1,011 zu vervielfachen, sofern ihr<br />
Stichtag vor dem 1. Jänner 2007 liegt, ihre Höhe am 1. Jänner 2008 unter<br />
€ 747,-- gelegen ist und sie für das Jahr 2008 nur mit dem Anpassungsfaktor<br />
erhöht wurden. Für Hinterbliebenenleistungen aus einer bereits zuerkannten<br />
Leistung ist <strong>der</strong> Stichtag dieser Leistung maßgeblich.<br />
14
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
8. Durchführung von ästhetischen Behandlungen und Operationen<br />
sowie Än<strong>der</strong>ung des Ärztegesetzes 1998<br />
Das Bundesgesetz wurde am 14. August 2012 mit BGBl. I Nr. 80/2012<br />
verlautbart.<br />
Das Gesetz regelt die Voraussetzungen und Bedingungen, unter denen<br />
ästhetische Behandlungen und Operationen, welche als Tätigkeiten in<br />
Ausübung <strong>der</strong> Medizin im rechtlichen Sinn zu qualifizieren sind, ohne Vorliegen<br />
einer medizinischen Indikation vorgenommen werden dürfen.<br />
Die Regelungen beinhalten neben <strong>der</strong> Definition einzelner Begriffe vor<br />
allem die erfor<strong>der</strong>lichen Qualifikationen <strong>der</strong> die Behandlung bzw. Operation<br />
durchführenden Ärzte, die Notwendigkeit einer verpflichtenden umfassenden<br />
mündlichen und schriftlichen Aufklärung des Patienten bzw. seines Erziehungsberechtigten<br />
durch den Arzt, das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> nachweislichen<br />
Einwilligung des Patienten bzw. des Erziehungsberechtigten, Schutzvorschriften<br />
für min<strong>der</strong>jährige Personen, Werbebeschränkungen und ein Provisionsverbot<br />
sowie die Ausstellung eines Operationspasses. Für den Fall<br />
des Verstoßes gegen die Bestimmungen sind – sofern es sich nicht um gerichtlich<br />
strafbares Verhalten handelt – Verwaltungsstrafen vorgesehen. Im<br />
Ärztegesetz wurden notwendige Anpassungen vorgenommen.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> verpflichtenden Aufklärung ist <strong>der</strong> Patient bzw. sein<br />
Erziehungsberechtigter auch darüber zu informieren, dass eine allfällige<br />
Unfähigkeit <strong>der</strong> Arbeitsaufnahme keine Arbeitsunfähigkeit im sozialversicherungs-<br />
und arbeitsrechtlichen Sinn darstellt und die Kosten <strong>der</strong> Behandlung<br />
bzw. Operation nicht von einem <strong>Sozialversicherung</strong>sträger übernommen<br />
werden.<br />
Erhebt sich <strong>der</strong> Verdacht, dass eine fehlerhaft durchgeführte ästhetische<br />
Behandlung o<strong>der</strong> Operation eine Erkrankung o<strong>der</strong> sonstige Komplikation<br />
verursacht hat und handelt es sich bei <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>liche Nachbehandlung<br />
um eine sozialversicherungsrechtlich erstattungsfähige Leistung, haben<br />
sämtliche nachbehandelnde Ärzte den jeweils gesetzlichen Krankeno<strong>der</strong><br />
Pensionsversicherungsträger zwecks Prüfung allfälliger Regressansprüche<br />
darüber zu informieren.<br />
9. Än<strong>der</strong>ung des Arbeitskräfteüberlassungsgesetzes, des Landarbeitsgesetzes<br />
1984, des Arbeitsverfassungsgesetzes, des Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetzes<br />
u. a.<br />
Das Bundesgesetz wurde am 14. November 2012 mit BGBl. I<br />
Nr. 98/2012 verlautbart.<br />
Durch die vorgenommenen Än<strong>der</strong>ungen werden in erster Linie europarechtliche<br />
Vorgaben („Leiharbeitsrichtlinie“ – 2008/104/EG) in nationales<br />
15
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Recht umgesetzt. Insbeson<strong>der</strong>e ist eine Gleichbehandlung überlassener<br />
Arbeitskräfte mit <strong>der</strong> Stammbelegschaft des Beschäftigerbetriebes (Entgelt,<br />
Arbeitszeit- und Urlaubsregelungen, Zugang zu betrieblichen Wohlfahrtseinrichtungen,<br />
etc.) vorgesehen.<br />
Außerdem ist zur Unterstützung überlassener Arbeitnehmer während<br />
überlassungsfreier Zeiträume die Einrichtung eines Sozial- und Weiterbildungsfonds<br />
mit Rechtspersönlichkeit normiert. Organe und Aufgaben des<br />
Fonds sind gesetzlich festgelegt. Auf Leistungen des Fonds besteht kein<br />
Rechtsanspruch.<br />
Der <strong>Hauptverband</strong> hat für die Abwicklung <strong>der</strong> Leistungen entsprechende<br />
Daten elektronisch gegen Kostenersatz zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Aufbringung <strong>der</strong> Mittel erfolgt unter an<strong>der</strong>em durch Beiträge <strong>der</strong><br />
Überlasserbetriebe (jährlich ansteigende Hun<strong>der</strong>tsätze <strong>der</strong> im ASVG normierten<br />
allgemeinen Beitragsgrundlage sowie <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>zahlungen). Die<br />
Einhebung <strong>der</strong> Beiträge erfolgt zusammen mit den Beiträgen zur <strong>Sozialversicherung</strong><br />
durch die zuständigen Krankenversicherungsträger. Eine Abgeltung<br />
<strong>der</strong> dadurch verursachten Mehraufwendungen ist vorgesehen.<br />
10. Transparenzdatenbankgesetz 2012 – TDBG 2012<br />
Das Bundesgesetz wurde am 14. November 2012 mit BGBl. I<br />
Nr. 99/2012 verlautbart.<br />
Das Gesetz sieht zur Erfassung und Darstellung von Leistungen <strong>der</strong><br />
öffentlichen Hand an bestimmte Personen die Einrichtung einer Transparenzdatenbank<br />
bzw. eines Transparenzportales vor. Dies soll neben <strong>der</strong><br />
Erfüllung von Informations-, Überprüfungs- und Nachweiszwecken auch die<br />
Steuerung öffentlicher Leistungserbringung durch anonymisierte Auswertungen<br />
ermöglichen.<br />
Unter an<strong>der</strong>em sind Geldleistungen aus <strong>der</strong> gesetzlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
(einschließlich Ausgleichszulage), das Pflegegeld und das Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />
zu erfassen. Als Sachleistungen ist unter an<strong>der</strong>em auch<br />
die begünstigte o<strong>der</strong> unentgeltliche Inanspruchnahme öffentlicher Gesundheitseinrichtungen<br />
darzustellen.<br />
Das Gesetz enthält umfangreiche Bestimmungen betreffend beteiligte<br />
Personen und Stellen, Leistungssystematisierung, Datenquellen und Datenanzeige.<br />
Der <strong>Hauptverband</strong> ist zur Bereitstellung bestimmter Daten sowie<br />
zur Mitwirkung bei <strong>der</strong> Einrichtung geeigneter Datenschnittstellen verpflichtet.<br />
Dem Bundesminister für Finanzen wird eine umfassende Verordnungsermächtigung<br />
eingeräumt, welche er im Einvernehmen mit dem Bundeskanzler<br />
auszuüben hat.<br />
16
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Die gesetzwidrige (auch nur versuchte) Datenverwendung ist mit<br />
Geldstrafen bis zu € 20.000,-- belegt.<br />
11. Än<strong>der</strong>ung des Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes, des<br />
Gewerblichen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes, des Bauern-<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes und des Beamten-Kranken- und Unfallversicherungsgesetzes<br />
Das Bundesgesetz wurde am 13. Dezember 2012 mit BGBl. I<br />
Nr. 107/2012 verlautbart.<br />
Das Gesetz normiert, dass Nachkontrollen im Zusammenhang mit einer<br />
Organspende vom Versicherungsfall <strong>der</strong> Krankheit umfasst sind. Weiters<br />
werden Unfälle, welche sich im Zuge einer Organspende ereignen, Arbeitsunfällen<br />
nach dem ASVG gleichgestellt.<br />
12. Elektronische Gesundheitsakte-Gesetz – ELGA-G<br />
Das Bundesgesetz wurde am 14. Dezember 2012 mit BGBl. I<br />
Nr. 111/2012 verlautbart.<br />
Das Gesetz umfasst das Gesundheitstelematikgesetz 2012 (GTelG<br />
2012) sowie damit im Zusammenhang stehende Ergänzungen in den <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzen<br />
und im Strafgesetzbuch.<br />
Das Gesundheitstelematikgesetz 2012 regelt allgemein die bei Verwendung<br />
personenbezogener elektronischer Gesundheitsdaten durch<br />
Gesundheitsdiensteanbieter erfor<strong>der</strong>lichen Datensicherheitsmaßnahmen<br />
sowie speziell die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA).<br />
Als verpflichtend einzuhaltende Grundsätze <strong>der</strong> Datensicherheit bei<br />
<strong>der</strong> elektronischen Weitergabe von Gesundheitsdaten sind insbeson<strong>der</strong>e<br />
erfor<strong>der</strong>lich:<br />
- Nachweis und Prüfung <strong>der</strong> Identität, sowohl <strong>der</strong> Person, <strong>der</strong>en<br />
Gesundheitsdaten weitergegeben werden, als auch jene <strong>der</strong> beteiligten<br />
Gesundheitsdiensteanbieter (Festlegung von „Rollen“ durch<br />
Verordnung des Bundesministers für Gesundheit),<br />
- Sicherstellung <strong>der</strong> Vertraulichkeit durch entsprechende Netzwerksicherheit<br />
(kryptographische/bauliche Maßnahmen, geschlossene/abgrenzbare<br />
Benutzergruppe sowie <strong>der</strong>en Authentifizierung) o<strong>der</strong><br />
durch bestimmte Protokolle und Verfahren,<br />
- Nachweis und Prüfung <strong>der</strong> Integrität <strong>der</strong> Gesundheitsdaten durch<br />
fortgeschrittene o<strong>der</strong> qualifizierte elektronische Signaturen,<br />
- Dokumentation <strong>der</strong> getroffenen Datensicherheitsmaßnahmen.<br />
17
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Die Betreibung eines eHealth-Verzeichnisdienstes (eHVD) durch den<br />
Bundesminister für Gesundheit ist vorgesehen. Ein bundesweites Berichtswesen<br />
zur Evaluierung <strong>der</strong> Nutzung und <strong>der</strong> Auswirkungen von Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen kann<br />
eingerichtet werden.<br />
Die Regelungen zur Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) sehen<br />
die Einrichtung eines elektronischen Informationssystemes vor, welches allen<br />
berechtigten Gesundheitsdienstleistern (ELGA-Gesundheitsdiensteanbieter)<br />
und betroffenen Personen (ELGA-Teilnehmer) bestimmte Daten<br />
(ELGA-Gesundheitsdaten) in elektronischer Form orts- und zeitunabhängig<br />
zur Verfügung stellt. Das System ist von den ELGA-Systempartnern (Bund,<br />
Län<strong>der</strong> und <strong>Hauptverband</strong>) nach Maßgabe <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen<br />
(Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen, Benutzer- und Anwen<strong>der</strong>freundlichkeit, wirtschaftliche<br />
Vertretbarkeit, Stand <strong>der</strong> Technik) zu errichten.<br />
ELGA soll neben einer verbesserten Verfügbarkeit medizinischer Informationen<br />
vor allem auch zu einer Qualitätssteigerung von Gesundheitsdienstleistungen<br />
führen sowie zum Ausbau einer integrierten Versorgung<br />
und eines sektorenübergreifenden Nahtstellenmanagements beitragen.<br />
Weiters sollen Patientenrechte gestärkt werden.<br />
ELGA-Gesundheitsdaten sind unter an<strong>der</strong>em Entlassungsbriefe <strong>der</strong><br />
Krankenanstalten, Laborbefunde, Befunde <strong>der</strong> bildgebenden Diagnostik<br />
sowie Medikationsdaten. Zur Erfassung <strong>der</strong> Medikationsdaten (verordnete<br />
und abgegebene Arzneimittel) hat <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> im übertragenen Wirkungsbereich<br />
ein Informationssystem („e-Medikation“) zu betreiben.<br />
ELGA-Gesundheitsdiensteanbieter sind Angehörige des (zahn-)-<br />
ärztlichen Berufes (ausgenommen sind jedoch beispielsweise Ärzte des<br />
chef- und kontrollärztlichen Dienstes <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger, Arbeitsmediziner<br />
und Amtsärzte), Apotheken, Krankenanstalten sowie bestimmte<br />
Pflegeeinrichtungen. Zur Prüfung <strong>der</strong>en Identität ist ein<br />
„Gesundeitsdiensteanbieterindex“ durch den Bundesminister für Gesundheit<br />
einzurichten. Die verpflichtende Teilnahme (im Sinne <strong>der</strong> Speicherung<br />
von ELGA-Gesundheitsdaten) erfolgt für die einzelnen Gruppen von ELGA-<br />
Gesundheitsdiensteanbietern zu unterschiedlichen Zeitpunkten.<br />
ELGA-Teilnehmer sind grundsätzlich alle Personen, die Gesundheitsdienstleistungen<br />
in Anspruch nehmen und die einer Teilnahme nicht wi<strong>der</strong>sprochen<br />
haben. Die Teilnehmer sind – insbeson<strong>der</strong>e zwecks Überprüfung<br />
ihrer eindeutigen Identität – im „Patientenindex“ erfasst. Einer Teilnahme<br />
kann je<strong>der</strong>zeit (bezogen auf alle o<strong>der</strong> nur auf einzelne Arten von ELGA-<br />
Gesundheitsdaten) schriftlich o<strong>der</strong> elektronisch wi<strong>der</strong>sprochen werden<br />
(„Opt-out“). Darüber hinaus haben ELGA-Teilnehmer das Recht, Auskunft<br />
über die sie betreffenden Daten zu erhalten sowie individuelle Zugriffsrech-<br />
18
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
te festzulegen. Durch die Nichtteilnahme an ELGA bzw. die Inanspruchnahme<br />
<strong>der</strong> zustehenden Teilnehmerrechte dürfen den Betroffenen we<strong>der</strong><br />
im Zugang zur medizinischen Versorgung noch hinsichtlich <strong>der</strong> Kostentragung<br />
Nachteile entstehen. Die Einrichtung einer ELGA-Ombudsstelle ist<br />
vorgesehen.<br />
Die Voraussetzungen, unter denen die Verwendung von ELGA-<br />
Gesundheitsdaten zulässig ist, sind detailliert geregelt. Bestimmten Personen<br />
und Stellen sind <strong>der</strong> Zugriff auf diese Daten sowie <strong>der</strong>en Verwendung<br />
ausdrücklich verboten.<br />
Nähere Bestimmungen über die Datenspeicherung, die Einrichtung eines<br />
Berechtigungssystems, eines Protokollierungssystems sowie eines<br />
Zugangsportals sind vorgesehen.<br />
Dem Bundesminister für Gesundheit sind (insbeson<strong>der</strong>e in Bezug auf<br />
nähere Definition <strong>der</strong> Gesundheitsdiensteanbieter, Struktur und Formate<br />
<strong>der</strong> Gesundheitsdaten, Einrichtung <strong>der</strong> Ombudsstelle, Einrichtung von<br />
Terminals mit Portalfunktion) umfangreiche Verordnungs- und Weisungsrechte<br />
eingeräumt.<br />
Ein Verstoß gegen einschlägige Bestimmungen stellt eine Verwaltungsübertretung<br />
dar und ist mit Geldstrafen bis zu € 10.000 zu bestrafen.<br />
Das in Schädigungs- o<strong>der</strong> Gefährdungsabsicht gestellte wi<strong>der</strong>rechtliche<br />
Verlangen <strong>der</strong> Einsichtnahme o<strong>der</strong> Verwertung von Geheimnissen des<br />
Gesundheitszustandes einer Person stellt einen gerichtlichen Straftatbestand<br />
dar.<br />
Darüber hinaus ist in den <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzen vorgesehen,<br />
dass Krankenversicherungsträger in <strong>der</strong> jährlich für ihre Versicherten zu<br />
erstellenden Kosteninformation auch Hinweise auf bestimmte Rechte in<br />
Zusammenhang mit ELGA anzuführen haben.<br />
13. Abgabenän<strong>der</strong>ungsgesetz 2012<br />
Das Bundesgesetz wurde am 14. Dezember 2012 mit BGBl. I<br />
Nr. 112/2012 verlautbart.<br />
Das Gesetz sieht unter an<strong>der</strong>em neue Bewertungsgrundsätze für landund<br />
forstwirtschaftliches Vermögen vor. Die sich daraus anlässlich <strong>der</strong><br />
Hauptfeststellung zum 1. Jänner 2014 ergebenden Än<strong>der</strong>ungen von Einheitswerten<br />
land- und forstwirtschaftlicher Betriebe werden sozialversicherungsrechtlich<br />
erst mit 1. Jänner 2017 wirksam. Hinsichtlich des dadurch<br />
bedingten Entstehens o<strong>der</strong> Ausscheidens aus <strong>der</strong> Pflichtversicherung nach<br />
dem BSVG sind Übergangsbestimmungen vorgesehen.<br />
19
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
14. <strong>Sozialversicherung</strong>s-Än<strong>der</strong>ungsgesetz 2012 – SVÄG 2012<br />
Das Bundesgesetz wurde am 28. Dezember 2012 mit BGBl. I<br />
Nr. 123/2012 verlautbart.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e sind folgende Än<strong>der</strong>ungen vorgesehen:<br />
- Anhebung des Service-Entgeltes für die e-card durch Festlegung einer<br />
jährlichen Valorisierung sowie Entfall des Entgeltes für Angehörige.<br />
- Begrenzung <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> gesetzlichen Unfallversicherung zu leistenden<br />
Zuschüsse für Aufwendungen <strong>der</strong> Dienstgeber für Entgeltfortzahlung<br />
durch Beachtung des Eineinhalbfachen <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage)<br />
sowie ergänzende Klarstellung hinsichtlich <strong>der</strong> Bezugsdauer<br />
bzw. <strong>der</strong> diesbezüglichen Anspruchsvoraussetzung. Die Entgeltfortzahlungs-Zuschussverordnung<br />
wurde angepasst (BGBl. II<br />
Nr. 14/2013, ausgegeben am 2. Jänner 2013).<br />
- Beseitigung <strong>der</strong> Möglichkeit zur (beitragsfreien) Mitversicherung als<br />
Angehörige für aus ihrer jeweiligen Kammer ausgeschiedene<br />
Rechtsanwälte und Ziviltechniker.<br />
- Ausschluss <strong>der</strong> Angehörigeneigenschaft von Kin<strong>der</strong>n, welche im<br />
Ausland eine Erwerbstätigkeit ausüben, welche bei Ausübung im Inland<br />
eine <strong>Sozialversicherung</strong>spflicht auslösen würde.<br />
- Beseitigung <strong>der</strong> Beschränkungen des Leistungsangebotes <strong>der</strong><br />
Zahnambulatorien von <strong>Sozialversicherung</strong>strägern. Nach wie vor<br />
ausgenommen vom Leistungsangebot sind im Bereich des festsitzenden<br />
Zahnersatzes kosmetische Luxusleistungen sowie bestimmte<br />
risikoreiche umfangreiche festsitzende Zahnersatzkonstruktionen.<br />
Zuzahlungen zu Zahnbehandlung und -ersatz müssen in den Ambulatorien<br />
gleich hoch sein wie für nie<strong>der</strong>gelassene Vertragspartner.<br />
Für Leistungen, die nicht Gegenstand des Gesamtvertrages o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Satzung sind, sowie für vorbeugende Maßnahmen sind kostendeckende<br />
Kostenbeiträge <strong>der</strong> Versicherten festzusetzen. Diese sind<br />
auf <strong>der</strong> Homepage sowie durch Aushang in den Zahnambulatorien<br />
des jeweiligen Versicherungsträgers zu veröffentlichen. Die von Vertragspartner<br />
für Leistungen des festsitzenden Zahnersatzes den<br />
Versicherten zu verrechnenden Honorare sind im Rahmen eines<br />
zwischen <strong>Hauptverband</strong> und Österreichischer Zahnärztekammer zu<br />
schließenden Gesamtvertrages durch verbindliche Richttarife festzusetzen.<br />
- Ausdehnung des Unfallversicherungsschutzes für „Wegunfälle“, die<br />
mit <strong>der</strong> Begleitung eines Kindes zu/von einer entsprechenden Betreuungseinrichtung<br />
bzw. -person verbunden sind, auf alle Versi-<br />
20
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
cherten, denen in irgendeiner Form (gesetzlich, rechtsgeschäftlich,<br />
gefälligkeitshalber) eine Aufsichtspflicht für das Kind zukommt.<br />
- Gewährung des Unfallversicherungsschutzes bei Unfällen im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Rettung eines Menschen und bei sonstigen bestimmten Hilfeleistungen,<br />
auch wenn diese aufgrund einer rechtlichen Verpflichtung<br />
erfolgen. Ausgenommen sind Fälle <strong>der</strong> vorsätzlichen Herbeiführung<br />
des Unglücksfalles durch den Hilfeleistenden sowie des Bestehens<br />
eines sonstigen entsprechenden Versicherungsschutzes.<br />
- Erweiterung <strong>der</strong> Berufskrankheitenliste (insbeson<strong>der</strong>e im Bereich<br />
<strong>der</strong> chronischen Erkrankungen sowie <strong>der</strong> Lungenkrankheiten). Für<br />
bereits vor Inkrafttreten <strong>der</strong> Bestimmung bestehende Krankheitsbzw.<br />
Todesfälle ist eine Übergangsregelung vorgesehen.<br />
- Normierung <strong>der</strong> Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit als eine Leistung<br />
auch aus <strong>der</strong> Krankenversicherung nach dem GSVG sowie daraus<br />
resultierend eines Anspruches auf Unterstützungsleistung bei<br />
lang andauern<strong>der</strong> Krankheit.<br />
Anspruch auf diese Unterstützungsleistung besteht bei Arbeitsunfähigkeit<br />
infolge Krankheit, wenn und solange aufgrund <strong>der</strong> Erkrankung<br />
die bisherige Erwerbstätigkeit nicht o<strong>der</strong> nur mit <strong>der</strong> Gefahr <strong>der</strong><br />
Verschlechterung des Zustandes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erkrankung ausgeübt<br />
werden kann, ab dem 43. Tag <strong>der</strong> Arbeitsunfähigkeit. Die tägliche<br />
Unterstützungsleistung beträgt € 26,97. Dieser Wert unterliegt einer<br />
jährlichen Anpassung.<br />
Weitere Voraussetzung ist, dass die Aufrechterhaltung des Betriebes<br />
von <strong>der</strong> persönlichen Arbeitsleistung des selbständig Erwerbstätigen<br />
abhängt und im Unternehmen regelmäßig keine o<strong>der</strong> weniger<br />
als 25 Dienstnehmer beschäftigt werden. Die maximale Bezugsdauer<br />
für ein und dieselbe Krankheit beträgt 20 Wochen. Ein neuer Anspruch<br />
für dieselbe Krankheit entsteht nach Vorliegen von mindestens<br />
26 Wochen einer entsprechenden gesetzlichen Krankenversicherung.<br />
Detaillierte Meldeverpflichtungen sind vorgesehen. Deren Nichteinhaltung<br />
führt grundsätzlich zum Ruhen des Anspruches. Die Nichtbefolgung<br />
einer Ladung zum Chefarzt sowie die wie<strong>der</strong>holte Verletzung<br />
von Bestimmungen <strong>der</strong> Krankenordnung o<strong>der</strong> von Anordnungen<br />
des behandelnden Arztes können durch die Satzung als<br />
Ruhensgründe normiert werden.<br />
Bei Zusammentreffen des Bezuges von Krankengeld o<strong>der</strong> Unterstützungsleistung<br />
bei lang andauern<strong>der</strong> Krankheit mit einem Anspruch<br />
auf Versehrtenrente aus <strong>der</strong> Unfallversicherung, ruht die<br />
21
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Versehrtenrente, sofern die Arbeitsunfähigkeit Folge eines Arbeitsunfalles<br />
o<strong>der</strong> einer Berufskrankheit ist.<br />
Der Aufwand an Unterstützungsleistung ist <strong>der</strong> SVA <strong>der</strong> gewerblichen<br />
Wirtschaft durch die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt unter<br />
Berücksichtigung bestimmter Abzugsposten und unter Beachtung<br />
eines jährlich zu valorisierenden Höchstbetrages zu ersetzen.<br />
Vorgaben zur Ermittlung des Aufwan<strong>der</strong>satzes sind normiert.<br />
Eine Evaluierung <strong>der</strong> entstandenen Aufwendungen ist vorzunehmen.<br />
Ein entsprechen<strong>der</strong> Bericht ist dem Bundesministerium für Gesundheit<br />
vorzulegen.<br />
- Neuregelungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Möglichkeit des Abschlusses<br />
einer Zusatzversicherung auf Krankengeld für bestimmte<br />
Pflichtversicherte nach dem GSVG (Kreis <strong>der</strong> Berechtigten, (Mindest-)Beitragsgrundlage,<br />
Leistungsansprüche). Eine Übergangsregelung<br />
für bestehende Zusatzversicherungen ist vorgesehen.<br />
- Erweiterung des <strong>der</strong> Pflicht- bzw. Selbstversicherung in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
nach dem GSVG unterliegenden Versichertenkreises<br />
bei Ausschluss aufgrund eines Antrages <strong>der</strong> beruflichen<br />
Interessensvertretung (insbeson<strong>der</strong>e Bezug von Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />
o<strong>der</strong> Weiterbildungsgeld bei gleichzeitiger Ausübung einer freiberufliche<br />
Tätigkeit; für einen allfälligen Ausschluss ist das Vorliegen<br />
eines aktiven Leistungsanspruches gegenüber einer Krankenvorsorgeeinrichtung<br />
anstelle des bisher normierten Beitrittes herangezogen).<br />
- Anhebung <strong>der</strong> Höhe des Wochengeldes im Geltungsbereich des<br />
GSVG und des BSVG.<br />
- Vornahme redaktioneller Berichtigungen, Anpassungen und Klarstellungen.<br />
15. Sozialrechts-Än<strong>der</strong>ungsgesetz 2012 – SRÄG 2012<br />
Das Bundesgesetz wurde am 10. Jänner 2013 mit BGBl. I Nr. 3/2013<br />
verlautbart.<br />
Allgemeines <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz und Parallelgesetze<br />
- Entfall <strong>der</strong> befristeten Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension.<br />
Statt dessen gebührt bei Vorliegen von vorübergehen<strong>der</strong> Invalidität<br />
künftig – abhängig von <strong>der</strong>en voraussichtlichen Dauer sowie <strong>der</strong><br />
Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit und Zumutbarkeit entsprechen<strong>der</strong><br />
Maßnahmen <strong>der</strong> medizinischen bzw. beruflichen Rehabilitation – ein<br />
Rehabilitationsgeld aus <strong>der</strong> Krankenversicherung bzw. ein Umschulungsgeld<br />
aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung. Über die Durchführbar-<br />
22
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
keit medizinischer o<strong>der</strong> beruflicher Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation ist<br />
über Antrag in einem geson<strong>der</strong>ten Feststellungsverfahren zu entscheiden.<br />
Anspruch auf Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension besteht<br />
unter <strong>der</strong> Voraussetzung, dass Invalidität voraussichtlich dauerhaft<br />
vorliegt und berufliche Maßnahmen nicht zweckmäßig o<strong>der</strong> nicht<br />
zumutbar sind.<br />
Sofern ein Antrag auf Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension<br />
abgelehnt wird bzw. aufgrund eines Feststellungsantrages festgestellt<br />
wird, dass dauernde Invalidität nicht vorliegt, hat <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />
von Amts wegen festzustellen, ob und gegebenenfalls<br />
seit wann Invalidität vorliegt, ob diese voraussichtlich mindestens<br />
sechs Monate andauern wird und ob berufliche Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> Rehabilitation zweckmäßig und zumutbar sind (einschließlich<br />
Festlegung des geeigneten Berufsfeldes).<br />
Bescheide, in denen das Vorliegen <strong>der</strong> Voraussetzungen für die<br />
Gewährung von Rehabilitationsgeld festgestellt wird, sind unverzüglich<br />
dem zuständigen Krankenversicherungsträger zu übermitteln.<br />
- Normierung <strong>der</strong> medizinischen Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation als<br />
eine Leistung <strong>der</strong> Pensionsversicherung aus dem Versicherungsfall<br />
<strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit.<br />
Anspruch auf medizinische Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation haben<br />
Personen, für die bescheidmäßig festgestellt wurde, dass vorübergehende<br />
Invalidität für zumindest sechs Monate vorliegt und die<br />
Maßnahmen zur Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit notwendig<br />
und zweckmäßig sind. Sie müssen unter Berücksichtigung des<br />
Gesundheitszustandes <strong>der</strong> betroffenen Person und unter Beachtung<br />
<strong>der</strong> Zumutbarkeit ausreichend und zweckmäßig sein, dürfen das<br />
Maß des Notwendigen jedoch nicht überschreiten.<br />
Von <strong>der</strong> Pensionsversicherung sind berufliche Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />
für Personen, die nach dem 31. Dezember 1963 geboren<br />
sind, nur mehr als Pflichtaufgabe zu erbringen. Für diesen Personenkreis<br />
sind berufliche Rehabilitationsmaßnahmen – bei Vorliegen<br />
<strong>der</strong> normierten Voraussetzungen – als Pflichtleistung vom Arbeitsmarktservice<br />
zu gewähren. Die Pensionsversicherungsträger haben<br />
dem Arbeitsmarktservice die dadurch entstandenen Kosten zu ersetzen.<br />
Für vor dem 1. Jänner 1964 geborene Personen ist eine<br />
Übergangsregelung vorgesehen.<br />
Von <strong>der</strong> Pensionsversicherung ist zudem Übergangsgeld nur mehr<br />
dann zu leisten, wenn kein Anspruch auf Rehabilitationsgeld o<strong>der</strong><br />
Umschulungsgeld besteht.<br />
23
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
- Einrichtung eines „Kompetenzzentrums Begutachtung“ bei <strong>der</strong> Pensionsversicherungsanstalt<br />
zur Erstellung medizinischer, berufskundlicher<br />
und arbeitsmarktbezogener Gutachten. Die Erstellung von<br />
Gutachten hat unter Einhaltung bestimmter Standards bzw. <strong>der</strong><br />
Richtlinien des <strong>Hauptverband</strong>es sowie allenfalls unter Beiziehung<br />
sachkundiger Personen zu erfolgen. Versicherungsträger und das<br />
Arbeitsmarktservice können die Erstellung von Gutachten dem<br />
Kompetenzzentrum gegen Ersatz <strong>der</strong> tatsächlichen Kosten übertragen.<br />
Ebenso ist von <strong>der</strong> SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft und <strong>der</strong> SVA<br />
<strong>der</strong> Bauern für die Erstellung entsprechen<strong>der</strong> Gutachten in ihrem<br />
Zuständigkeitsbereich ein <strong>der</strong>artiges Kompetenzzentrum einzurichten.<br />
Für die Ausbildung von zur Erstellung von Gutachten berechtigten<br />
Personen ist von den Pensionsversicherungsträgern gemeinsam mit<br />
<strong>der</strong> SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft, <strong>der</strong> SVA <strong>der</strong> Bauern und <strong>der</strong><br />
VA öffentlich Bediensteter im Rahmen eines gemeinnützigen Vereines<br />
eine Akademie für ärztliche und pflegerische Begutachtung aufzubauen<br />
und zu betreiben.<br />
- Normierung eines Rehabilitationsgeldes als eine Leistung <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
nach dem ASVG und dem B-KUVG:<br />
Anspruch auf Rehabilitationsgeld haben Personen, für welche<br />
bescheidmäßig festgestellt wurde, dass vorübergehende Invalidität<br />
bzw. Berufsunfähigkeit voraussichtlich mindestens für sechs Monate<br />
vorliegt und berufliche Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation nicht zweckmäßig<br />
o<strong>der</strong> nicht zumutbar sind. Anspruch besteht ab Vorliegen <strong>der</strong><br />
vorübergehenden Invalidität (Berufsunfähigkeit) für <strong>der</strong>en weitere<br />
Dauer. Das weitere Vorliegen <strong>der</strong> Invalidität (Berufsunfähigkeit) ist<br />
spätestens nach Ablauf eines Jahres vom Krankenversicherungsträger<br />
zu überprüfen.<br />
Ein Antrag auf Invaliditäts- o<strong>der</strong> Berufsunfähigkeitspension gilt vorrangig<br />
auch als Antrag auf Rehabilitationsgeld. Die Zuerkennung<br />
und Entziehung erfolgt durch Bescheid des Pensionsversicherungsträgers.<br />
Die Höhe des Rehabilitationsgeldes entspricht dem Ausmaß des<br />
Krankengeldes, welches aus <strong>der</strong> letzten Erwerbstätigkeit gebührt<br />
hätte, jedenfalls jedoch (sofern <strong>der</strong> gewöhnliche Aufenthalt im Inland<br />
liegt) dem pensionsversicherungsrechtlichen Ausgleichszulagenrichtsatz.<br />
Für den Fall eines gleichzeitigen Anspruches auf Erwerbseinkommen<br />
ist ein Teilrehabilitationsgeld vorgesehen. Bei gleichzei-<br />
24
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
tigem Anspruch auf Krankengeld ruht das Krankengeld mit dem Betrag<br />
des Rehabilitationsgeldes.<br />
Bezieher von Rehabilitationsgeld sind in die Teilversicherung in <strong>der</strong><br />
Kranken- und Pensionsversicherung nach dem ASVG einbezogen.<br />
Entsprechende Meldepflichten treffen die Krankenversicherungsträger.<br />
Die Regelungen über Beginn und Ende <strong>der</strong> Pflichtversicherung<br />
sowie <strong>der</strong> Beitragsgrundlage wurden entsprechend ergänzt. Als<br />
Krankenversicherungsbeitrag ist ein Pauschalbetrag in Höhe von<br />
7,65 % <strong>der</strong> Aufwendungen für das Rehabilitationsgeld normiert, welcher<br />
vom Pensionsversicherungsträger zu entrichten ist.<br />
Die allgemeinen Bestimmungen über die Verwirkung sowie die Entziehung<br />
von Leistungsansprüchen wurden entsprechend erweitert.<br />
Ein Entziehungsgrund ist insbeson<strong>der</strong>e auch die Verweigerung zumutbarer<br />
Mitwirkungspflichten im Rahmen medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen.<br />
Krankenversicherungsträger haben im Rahmen eines einzurichtenden<br />
Case Managements die Betroffenen mit dem Ziel <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
<strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit umfassend zu unterstützen (insbeson<strong>der</strong>e<br />
Sicherung eines optimierten Ablaufes notwendiger Versorgungsschritte<br />
und Durchführung regelmäßiger Begutachtungen im<br />
Rahmen eines individuellen Versorgungsplanes). Dabei ist in Abstimmung<br />
mit dem Arbeitsmarktservice und dem Pensionsversicherungsträger<br />
vorzugehen.<br />
Die den Krankenversicherungsträgern entstehenden Kosten des<br />
Rehabilitationsgeldes sowie die anteiligen Verwaltungskosten sind<br />
vom Pensionsversicherungsträger zu ersetzen. Die Verrechnung erfolgt<br />
über den <strong>Hauptverband</strong>.<br />
Die entstandenen Aufwendungen sind von den Krankenversicherungs-<br />
und Pensionsversicherungsträgern gemeinsam zu evaluieren<br />
und in Form eines Berichtes den zuständigen Bundesministerien<br />
vorzulegen.<br />
Darüber hinaus ist insbeson<strong>der</strong>e Folgendes vorgesehen:<br />
- Möglichkeit <strong>der</strong> Selbstversicherung in <strong>der</strong> Krankenversicherung nach<br />
dem ASVG für Personen, die sich <strong>der</strong> Pflege eines behin<strong>der</strong>ten Kindes<br />
widmen bei sozialer Schutzbedürftigkeit und Erfüllung <strong>der</strong> normierten<br />
Voraussetzungen. Eine Regelung über die Beitragsgrundlage<br />
ist vorgesehen. Beiträge sind zur Gänze aus Mitteln des Ausgleichsfonds<br />
für Familienbeihilfen zu tragen.<br />
- Verpflichtung des <strong>Hauptverband</strong>es zur Erstellung eines Rehabilitationsplanes<br />
für die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger sowie Erweiterung <strong>der</strong><br />
25
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Richtlinienkompetenz im Zusammenhang mit Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation.<br />
Auf den Rehabilitationsplan ist bei Erstellung einschlägiger<br />
Rehabilitationsrichtlinien Bedacht zu nehmen.<br />
- Normierung einer Berichtspflicht des <strong>Hauptverband</strong>es zur Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Invalidität, zur Struktur- und Ergebnisqualität sowie zur<br />
Wirksamkeit von medizinischen und beruflichen Maßnahmen <strong>der</strong><br />
Rehabilitation an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz.<br />
- Erweiterung <strong>der</strong> Berichtspflicht <strong>der</strong> Kommission zur langfristigen<br />
Pensionssicherung und Än<strong>der</strong>ung des Fälligkeitsdatums des Berichts.<br />
- Anerkennung <strong>der</strong> Zeiten <strong>der</strong> Selbstversicherung in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
für Zeiten <strong>der</strong> Pflege eines behin<strong>der</strong>ten Kindes als Beitragszeiten<br />
rückwirkend für die Dauer von zehn Jahren, sofern ein<br />
entsprechen<strong>der</strong> Antrag gestellt wird.<br />
- Erweiterung <strong>der</strong> Bestimmungen über die Leistung eines Überweisungsbetrages<br />
für aus einem Pensionsverhältnis ausscheidende<br />
Pensionsempfänger.<br />
- Anpassung <strong>der</strong> Regelungen über die Zurückweisung von innerhalb<br />
bestimmter Fristen nach Rechtskraft neuerlich gestellten Pensionsleistungs-<br />
bzw. Feststellungsanträgen.<br />
- Anpassung <strong>der</strong> Bestimmungen über die Mitwirkungspflichten <strong>der</strong><br />
Versicherten.<br />
- Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> bei den <strong>Sozialversicherung</strong>strägern bzw. beim<br />
<strong>Hauptverband</strong> eingerichteten Beiräte wird Anspruch auf Sitzungsgeld<br />
eingeräumt.<br />
- Der von Beziehern von Pensionsleistungen nach den Dienstordnungen<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> zu entrichtende Sicherungsbeitrag wird<br />
stufenweise in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> bezogenen Leistung<br />
erhöht.<br />
- Im BSVG wird das Recht <strong>der</strong> Beitragsoptionen harmonisiert sowie<br />
die Bestimmungen über die zur Bildung des Versicherungswertes<br />
maßgeblichen Einheitswerte erweitert bzw. angepasst.<br />
Arbeitslosenversicherungsgesetz, Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz<br />
und Arbeitsmarktservicegesetz<br />
- Normierung eines Umschulungsgeldes als eine Leistung aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung:<br />
Anspruch auf Umschulungsgeld haben Personen, welchen nach den<br />
Bestimmungen des ASVG bescheidmäßig bescheinigt wurde, dass<br />
26
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Invalidität bzw. Berufsunfähigkeit voraussichtlich mindestens für<br />
sechs Monate vorliegt und berufliche Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />
zweckmäßig und zumutbar sind. Zusätzliche Voraussetzung ist die<br />
Bereitschaft zur aktiven Teilnahme an geeigneten beruflichen Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> Rehabilitation.<br />
Das Umschulungsgeld gebührt ab <strong>der</strong> Feststellung des Pensionsversicherungsträgers<br />
bzw. bei verspäteter Geltendmachung ab diesem<br />
Zeitpunkt, grundsätzlich bis zur Beendigung dieser Maßnahmen<br />
allenfalls bis zum jeweiligen Monatsende. Ist die Realisierbarkeit<br />
beruflicher Maßnahmen nicht mehr gegeben, gebührt Umschulungsgeld<br />
bis zur neuerlichen Entscheidung des Pensionsversicherungsträgers.<br />
Für den Fall <strong>der</strong> Zuerkennung einer Leistung durch<br />
den Pensionsversicherungsträger ist ein Anspruchsübergang normiert.<br />
Berufliche Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation sind entsprechend <strong>der</strong><br />
Feststellung des Pensionsversicherungsträgers zu gestalten. Unter<br />
bestimmten Voraussetzungen ist ein einvernehmliches Abgehen von<br />
diesen Feststellungen möglich. Die bestehenden Bestimmungen<br />
über den Verlust des Anspruches auf Arbeitslosengeld gelten im<br />
Wesentlichen auch für den Anspruch auf Umschulungsgeld.<br />
Die Höhe des Umschulungsgeldes orientiert sich an <strong>der</strong> Höhe des<br />
Arbeitslosengeldes bzw. den diesbezüglich normierten Beträgen. Als<br />
Mindestbetrag ist ein Dreißigstel des monatlichen exekutionsrechtlichen<br />
Existenzminimums vorgesehen.<br />
Darüber hinaus sind die für das Arbeitslosengeld geltenden Bestimmungen<br />
mit geringfügigen Abweichungen auch auf das Umschulungsgeld<br />
anzuwenden.<br />
Bezieher von Umschulungsgeld sind in die soziale Kranken- und<br />
Pensionsversicherung sowie während <strong>der</strong> Teilnahme an beruflichen<br />
Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation in die Unfallversicherung einbezogen.<br />
Die Auswirkungen und die Entwicklung <strong>der</strong> Inanspruchnahme des<br />
Umschulungsgeldes sind vom Arbeitsmarktservice Österreich zu<br />
evaluieren. Ein entsprechen<strong>der</strong> Bericht ist erstmals 2015 an den<br />
Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz zu<br />
übermitteln.<br />
- Normierung des Ruhens des Anspruches auf Arbeitslosengeld unter<br />
an<strong>der</strong>em für die Dauer des Bezuges von Rehabilitationsgeld o<strong>der</strong><br />
Umschulungsgeld.<br />
27
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
- Anpassungen und Klarstellungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Definition<br />
des Begriffes <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit, <strong>der</strong>en Feststellung sowie <strong>der</strong>en<br />
Vorliegen als Voraussetzung für den Anspruch auf Arbeitslosengeld.<br />
- Anpassung <strong>der</strong> Bestimmungen über die Erfüllung <strong>der</strong> Anwartschaft<br />
für den Anspruch auf Arbeitslosengeld sowie die Verlängerung <strong>der</strong><br />
Rahmenfrist.<br />
- Ergänzende Regelungen über den Verlust des Anspruches auf Arbeitslosengeld<br />
bei tageweisem Fernbleiben von Schulungsmaßnahmen,<br />
über das Ausmaß des Arbeitslosengeld und <strong>der</strong> Notstandshilfe<br />
in bestimmten Konstellationen sowie über die Voraussetzung<br />
<strong>der</strong> Gewährung einer vorläufigen Leistung für die Zeit eines<br />
laufenden Pensionsverfahrens.<br />
- Erweiterung <strong>der</strong> Einnahmen <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik um die Beiträge<br />
<strong>der</strong> Pensionsversicherung zur Abdeckung <strong>der</strong> Aufwendungen für<br />
Maßnahmen <strong>der</strong> beruflichen Rehabilitation und sonstigen <strong>der</strong> Arbeitsmarktintegration<br />
dienenden Maßnahmen und Normierung von<br />
Verrechnungsmodalitäten.<br />
- Erweiterung des aus Mitteln <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik zu finanzierenden<br />
Ausgabenkataloges um Leistungen nach dem Arbeit-und Gesundheit-Gesetzes.<br />
- Normierung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>beschäftigung gesundheitlich<br />
beeinträchtigter Personen als eine Aufgabe des Arbeitsmarktservices.<br />
- Neuregelungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Kurzarbeits- bzw. Qualifizierungsbeihilfe.<br />
Arbeit-und-Gesundheit-Gesetz<br />
- Die vorgesehenen Angebote sowie das Case Management sollen<br />
auch von Personen genutzt werden, bei denen Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />
zweckmäßig und zumutbar sind.<br />
- Die im Bundessozialamt eingerichtete Steuerungsgruppe wird um<br />
einen Vertreter des <strong>Hauptverband</strong>es (beratende Stimme) erweitert.<br />
- Der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />
wird ermächtigt, auf vertraglicher Basis für zusätzliche Leistungen zu<br />
sorgen. Dafür notwendige finanzielle Mittel sind bis zu einer Obergrenze<br />
von jeweils € 1 Mio. zusätzlich aus <strong>der</strong> Gebarung <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik<br />
sowie <strong>der</strong> Pensionsversicherung zu tragen.<br />
- Das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> ausdrücklichen Zustimmung <strong>der</strong> Betroffenen zur<br />
Datenverwendung entfällt. Der Datenaustausch zwischen den betei-<br />
28
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
ligten Stellen wird – abgestellt auf die Erfor<strong>der</strong>nisse des Einzelfalles<br />
– vereinfacht. Ebenso werden die Durchführung <strong>der</strong> Evaluierung und<br />
die Auswertung für statistische und wissenschaftliche Untersuchungen<br />
erleichtert.<br />
Bundespflegegeldgesetz<br />
- Bezieher von Rehabilitationsgeld werden in den nach dem BPGG<br />
anspruchsberechtigten Personenkreis aufgenommen. Als Entscheidungsträger<br />
ist die Pensionsversicherungsanstalt normiert, wobei<br />
ein Übergang an einen an<strong>der</strong>en Träger durch eine allenfalls spätere<br />
zusätzliche Anspruchsberechtigung vorgesehen ist.<br />
- Bei teilstationärer Betreuung einer pflegebedürftigen Person auf<br />
Kosten o<strong>der</strong> unter Kostenbeteiligung eines Landes, einer Gemeinde<br />
o<strong>der</strong> eines Sozialhilfeträgers besteht nunmehr die Möglichkeit, das<br />
Pflegegeld zur Gänze an den Kostenträger mit schuldbefreien<strong>der</strong><br />
Wirkung auszuzahlen. Voraussetzung ist die Zustimmung <strong>der</strong> betroffenen<br />
Person (bzw. des gesetzlichen Vertreters o<strong>der</strong> Sachwalters).<br />
Der Kostenträger hat jenen Betrag, welcher die tatsächlichen Betreuungskosten<br />
übersteigt, jedoch zumindest 10 % des Pflegegeldes<br />
<strong>der</strong> Stufe 3, an die pflegebedürftige Person auszuzahlen.<br />
- Eine dem ASVG gleichlautende Bestimmung betreffend die Errichtung<br />
und den Betrieb einer Akademie für ärztliche und pflegerische<br />
Begutachtung zur Ausbildung von zur Erstellung von Gutachten berechtigten<br />
Personen ist vorgesehen.<br />
Nachtschwerarbeitsgesetz<br />
- Einbeziehung bestimmter Arbeitnehmer <strong>der</strong> Feuerwehr in den Geltungsbereich<br />
des Nachtschwerarbeitsgesetzes.<br />
16. Pensionsfonds-Überleitungsgesetz – PF-ÜG<br />
Das Bundesgesetz wurde am 10. Jänner 2013 mit BGBl. I Nr. 4/2013<br />
verlautbart.<br />
Die Gesetzesnovelle sieht im Wesentlichen die Auflösung <strong>der</strong> bisher<br />
für Ziviltechniker (bzw. <strong>der</strong>en Hinterbliebene) im Ziviltechnikerkammergesetz<br />
geregelten Wohlfahrtseinrichtungen (Pensionsfonds und Sterbekassenfonds)<br />
vor. Der Pensionsfonds wird in das Pensionsversicherungssystem<br />
<strong>der</strong> freiberuflich selbständig Erwerbstätigen übergeführt, indem das<br />
Vermögen des Fonds realisiert und an die SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft<br />
übertragen wird. Das Vermögen des Sterbekassenfonds wird auf die<br />
beitragszahlenden Mitglie<strong>der</strong> entsprechend ihrer Anteile ausgezahlt.<br />
Detailregelungen betreffend die Verwaltung und Abwicklung <strong>der</strong><br />
Fonds, die Kapitalübertragung sowie die Übertragung von Leistungen und<br />
29
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Anwartschaften des Pensionsfonds in das <strong>Sozialversicherung</strong>ssystem nach<br />
dem FSVG sind vorgesehen.<br />
Ziviltechniker werden als Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Architekten- und Ingenieurkonsulentenkammern<br />
in die Pflichtversicherung <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
nach dem FSVG einbezogen. An die Stelle <strong>der</strong> bisherigen Leistungen des<br />
Pensionsfonds tritt eine „Beson<strong>der</strong>e Pensionsleistung“ nach dem FSVG.<br />
Erfor<strong>der</strong>liche technische, redaktionelle sowie datenschutzrechtliche<br />
Anpassungen und Ergänzungen sind normiert.<br />
Verordnungen und an<strong>der</strong>e Durchführungsregeln<br />
1. Verordnung des Bundesministers für Gesundheit über eine Einbeziehung<br />
in die Zusatzversicherung in <strong>der</strong> Unfallversicherung,<br />
BGBl. II Nr. 300/2012<br />
Mit dieser Verordnung, die am 10. September 2012 kundgemacht<br />
wurde, werden die Mitglie<strong>der</strong> des Vereins „Österreichische Wasserrettung<br />
Landesverband Burgenland (ÖWR Burgenland)“ in die Zusatzversicherung<br />
in <strong>der</strong> Unfallversicherung nach dem ASVG einbezogen.<br />
2. Verordnung des Bundesministers für Gesundheit über den Aufteilungsschlüssel<br />
in <strong>der</strong> Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionist/inn/en,<br />
BGBl. II Nr. 346/2012<br />
Mit dieser Verordnung, die am 17. Oktober 2012 kundgemacht wurde,<br />
wird für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2011 <strong>der</strong> für die Aufteilung <strong>der</strong> Beiträge in <strong>der</strong><br />
Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten (Rentner) auf die Krankenversicherungsträger<br />
relevante endgültige Aufteilungsschlüssel festgesetzt.<br />
3. Verordnung des Bundesministers für Arbeit, Soziales und<br />
Konsumentenschutz, mit <strong>der</strong> die Höhe des Nachtschwerarbeits-<br />
Beitrages festgesetzt wird, BGBl. II Nr. 348/2012<br />
Mit dieser Verordnung, die am 18. Oktober 2012 kundgemacht wurde,<br />
wird im Einvernehmen mit <strong>der</strong> Bundesministerin für Finanzen <strong>der</strong> Nachtschwerarbeits-Beitrag<br />
ab Beginn des Beitragszeitraumes Jänner 2013 mit<br />
3,7 % <strong>der</strong> gesetzlich normierten Beitragsgrundlage festgesetzt.<br />
4. Verordnung des Bundesministers für Arbeit, Soziales und<br />
Konsumentenschutz, mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Anpassungsfaktor für das Jahr<br />
2013 festgesetzt wird, BGBl. II Nr. 387/2012<br />
Mit dieser Verordnung, die am 27. November 2012 kundgemacht wurde,<br />
wird <strong>der</strong> Anpassungsfaktor, mit dem Renten, Pensionen und leistungs-<br />
30
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
bezogene feste Beträge in <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> erhöht werden, für das<br />
Jahr 2013 mit 1,028 festgesetzt.<br />
5. Verordnung des Bundesministers für Arbeit, Soziales und<br />
Konsumentenschutz und des Bundesministers für Gesundheit<br />
über die Aufwertung und Anpassung nach dem BSVG und dem<br />
B-KUVG für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013, BGBl. II Nr. 392/2012<br />
Mit dieser Verordnung, die am 29. November 2012 kundgemacht wurde,<br />
werden unter an<strong>der</strong>em die Hun<strong>der</strong>tsätze zur Feststellung <strong>der</strong> Versicherungswerte<br />
im BSVG sowie die monatliche Höchstbeitragsgrundlage im<br />
B-KUVG für das Jahr 2013 festgestellt.<br />
6. Kundmachung des Bundesministers für Arbeit, Soziales und<br />
Konsumentenschutz und des Bundesministers für Gesundheit<br />
über die Aufwertung und Anpassung nach dem ASVG, dem<br />
GSVG, dem BSVG und dem B-KUVG für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013,<br />
BGBl. II Nr. 441/2012<br />
Mit dieser Kundmachung, verlautbart am 13. Dezember 2012, werden<br />
im Bereich des ASVG unter an<strong>der</strong>em die für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013 ermittelte<br />
Aufwertungszahl und die Aufwertungsfaktoren bekanntgegeben.<br />
Weiters werden die Höchstbeitragsgrundlagen nach dem ASVG und<br />
dem GSVG sowie die sonstigen verän<strong>der</strong>lichen Werte (feste Beträge, Bemessungs-<br />
und Beitragsgrundlagen, Grenzbeträge) für 2013 festgestellt.<br />
7. Verordnung <strong>der</strong> Bundesministerin für Unterricht, Kunst und<br />
Kultur über die Anpassung des Beitragszuschusses nach dem<br />
Künstler-<strong>Sozialversicherung</strong>sfondsgesetz, BGBl. II Nr. 446/2012<br />
Mit dieser Verordnung, die am 14. Dezember 2012 kundgemacht wurde,<br />
wird <strong>der</strong> Beitragszuschuss nach dem Künstler-<strong>Sozialversicherung</strong>sfondsgesetz<br />
auf € 1.722,- jährlich erhöht.<br />
8. Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verordnung zu den Beihilfen- und Ausgleichsprozentsätzen,<br />
die im Rahmen des Gesundheits- und Sozialbereich-<br />
Beihilfengesetzes anzuwenden sind, BGBl. II Nr. 42/2013<br />
Mit dieser Verordnung, die am 30. Jänner 2013 kundgemacht wurde,<br />
wird unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Begriff „Krankenversicherungsaufwand“ für Tatbestände,<br />
die sich in <strong>der</strong> Zeit vom 1. Jänner 2011 bis 31. Dezember 2013<br />
verwirklicht haben bzw. verwirklichen, eindeutig normiert. Ausgangsbasis<br />
sind die Erfolgsrechnungen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger vermehrt bzw.<br />
vermin<strong>der</strong>t um taxativ aufgezählte Positionen.<br />
31
Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />
Zwischenstaatliche Abkommen<br />
1. Abkommen zwischen <strong>der</strong> Republik Österreich und <strong>der</strong> Republik<br />
Moldau über soziale Sicherheit<br />
Dieses Abkommen wurde am 7. Dezember 2012 mit BGBl. III<br />
Nr. 174/2012 verlautbart.<br />
Das Abkommen bezieht sich im Wesentlichen auf die Rechtsvorschriften<br />
über die Pensionsversicherung (ausgenommen österreichisches Notariat)<br />
und eingeschränkt auf die Kranken- und Unfallversicherung bei<strong>der</strong><br />
Abkommensstaaten und gilt für Personen, für welche diese Rechtsvorschriften<br />
(un-)mittelbar gelten.<br />
Darüber hinaus sind insbeson<strong>der</strong>e folgende Regelungen vorgesehen:<br />
Die Gleichbehandlung <strong>der</strong> jeweiligen Staatsangehörigen ist normiert.<br />
Für die Auszahlung von Pensionen, Renten und an<strong>der</strong>en Geldleistungen<br />
(von Ausnahmen wie beispielsweise die Ausgleichszulage abgesehen) ist<br />
<strong>der</strong> Wohn- o<strong>der</strong> Aufenthaltsort im Gebiet des an<strong>der</strong>en Vertragsstaates einem<br />
inländischen Wohn- o<strong>der</strong> Aufenthaltsort gleichgestellt.<br />
Die Versicherungspflicht einer erwerbstätigen Person richtet sich<br />
grundsätzlich nach den Rechtsvorschriften des Staates, in dem die Erwerbstätigkeit<br />
ausgeübt wird. Son<strong>der</strong>vorschriften gelten insbeson<strong>der</strong>e für<br />
den Fall <strong>der</strong> Entsendung, für den öffentlichen Dienst sowie für diplomatisches<br />
und konsularisches Personal.<br />
Für Leistungen aus <strong>der</strong> Pensionsversicherung ist unter an<strong>der</strong>em die<br />
Zusammenrechnung von Versicherungszeiten und die Feststellung bzw.<br />
Berechnung von (Teil-)Leistungen geregelt.<br />
Eingebrachte Anträge, Erklärungen o<strong>der</strong> Rechtsmittel gelten auch als<br />
bei <strong>der</strong> zuständigen Behörde des jeweils an<strong>der</strong>en Vertragsstaates eingebracht.<br />
Die Auszahlung von Leistungen in <strong>der</strong> jeweils innerstaatlichen Währung<br />
ist zulässig. Vollstreckbare Entscheidungen von Gerichten werden<br />
grundsätzlich im jeweils an<strong>der</strong>en Vertragsstaat anerkannt. Die Verrechnung<br />
von Vorschüssen sowie von ausbezahlten nicht geschuldeten Leistungen<br />
ist mit <strong>der</strong> jeweils vom an<strong>der</strong>en Vertragsstaat zu zahlenden Leistung<br />
möglich.<br />
Weiters sind Bestimmungen über wechselseitige Amts- und Rechtshilfe<br />
sowie über Datenschutz festgelegt.<br />
Die zur Durchführung des Abkommens notwendigen Verwaltungsmaßnahmen<br />
sind in <strong>der</strong> dazu ergangenen Vereinbarung BGBl. III<br />
Nr. 191/2012, ausgegeben am 28. Dezember 2012, geregelt.<br />
32
Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Das vorläufige Gebarungsergebnis 2012 <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
ergab Gesamteinnahmen in <strong>der</strong> Höhe von 52.604 Millionen Euro, denen<br />
Gesamtausgaben in <strong>der</strong> Höhe von 52.450 Millionen Euro gegenüberstanden.<br />
Im Vergleich zum Jahre 2011 ist bei den Gesamteinnahmen eine<br />
Steigerung um 4,2 %, bei den Gesamtausgaben eine Steigerung um 4,5 %<br />
festzustellen.<br />
Die folgende Tabelle informiert über das Gebarungsergebnis nach<br />
Versicherungsbereichen:<br />
Gebarung <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
2011 – 2012<br />
Versicherungsbereich<br />
Jahr<br />
Einnahmen<br />
in Millionen<br />
Euro<br />
in Millionen<br />
Euro<br />
Ausgaben<br />
in % <strong>der</strong><br />
Einnahmen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> insgesamt 2012 52.604 52.450 99,7<br />
2011 50.501 50.176 99,4<br />
Krankenversicherung 2012 15.352 15.214 99,1<br />
2011 14.949 14.657 98,0<br />
Pensionsversicherung 2012 35.734 35.732 100,0<br />
2011 34.086 34.083 100,0<br />
Unfallversicherung 2012 1.518 1.504 99,1<br />
2011 1.466 1.436 98,0<br />
Die Mittel <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> werden in erster Linie durch Beiträge<br />
für Versicherte aufgebracht, die im Jahre 2012 41.384 Millionen Euro betrugen.<br />
Soweit die Beiträge für Versicherte in <strong>der</strong> Pensionsversicherung nicht<br />
zur vollen Deckung <strong>der</strong> Ausgaben ausreichen, besteht eine Ausfallhaftung<br />
des Bundes. Der vom Bund zu leistende Beitrag zur Finanzierung <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
betrug im Jahre 2012 7.337 Millionen Euro.<br />
Weitere Mittel fließen den <strong>Sozialversicherung</strong>strägern auch aus Kostenbeteiligungen<br />
<strong>der</strong> Versicherten, aus Leistungsersätzen wie z.B. Ersätze<br />
für Ausgleichszulagen zu. Diese Einnahmen betrugen im Jahre 2012<br />
3.883 Millionen Euro.<br />
33
Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Die Einnahmen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> setzten sich somit wie folgt zusammen:<br />
Beiträge für Versicherte ............................................... 41.384 Mio.€<br />
Ausfallhaftung des Bundes .......................................... 7.337 Mio.€<br />
Sonstige Einnahmen (Ersätze für Ausgleichszulagen,<br />
sonstige Leistungsersätze, Kostenbeteiligungen, etc.) 3.883 Mio.€<br />
I n s g e s a m t ......................................................... 52.604 Mio.€<br />
Einnahmen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> im Jahre 2012<br />
Gesamteinnahmen: 52.604 Mio.€ = 100 %<br />
Beiträge für Versicherte<br />
41.384 Mio.€ bzw. 79 %<br />
Sonstige Einnahmen<br />
3.883 Mio.€ bzw. 7 %<br />
Ausfallhaftung des Bundes<br />
7.337 Mio.€ bzw. 14 %<br />
Von den Gesamteinnahmen in <strong>der</strong> Höhe von 52,6 Milliarden Euro entfielen<br />
rund 3,6 Milliarden Euro auf Transferzahlungen innerhalb <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>,<br />
sodass die tatsächlichen Einnahmen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
rund 49,0 Milliarden Euro betrugen.<br />
Wenn auch die Einnahmen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger in keinem<br />
unmittelbaren Zusammenhang mit dem Bruttoinlandsprodukt o<strong>der</strong> dem<br />
Bundesbudget stehen, so sind Vergleichsdaten - wie die nachfolgende Tabelle<br />
zeigt - dennoch informativ und beweisen die große Rolle <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
im Rahmen <strong>der</strong> zweiten Einkommensverteilung.<br />
34
Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Mittel <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt und Bundesbudget<br />
Jahr<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
in Millionen<br />
Euro<br />
Bundesbudget 1)<br />
in Millionen<br />
Euro<br />
Millionen<br />
Euro<br />
Mittel <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
BIP<br />
in Prozenten vom<br />
Bundesbudget<br />
2002 220.529 61.818 35.847 16,3 58,0<br />
2003 224.996 61.387 36.901 16,4 60,1<br />
2004 234.708 64.978 38.012 16,2 58,5<br />
2005 245.243 66.041 39.441 16,1 59,7<br />
2006 259.034 70.561 41.018 15,8 58,1<br />
2007 274.020 72.333 43.105 15,7 59,6<br />
2008 282.744 76.051 45.330 16,0 59,6<br />
2009 276.151 71.014 47.445 17,2 66,8<br />
2010 286.397 67.287 49.086 17,1 73,0<br />
2011 300.712 67.814 50.501 16,8 74,5<br />
2012 2) 308.963 76.480 52.604 17,0 68,8<br />
1) Allgemeiner Haushalt.<br />
2) Vorläufige Zahlen.<br />
Von den Gesamtausgaben <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger in <strong>der</strong> Höhe<br />
von 52.450 Millionen Euro entfielen 63,0 % auf Pensions- und Rentenleistungen.<br />
Insgesamt wurden hiefür 33.054 Millionen Euro aufgewendet; das<br />
sind um 4,7 % bzw. 1.483 Millionen Euro mehr als im Jahre 2011.<br />
Die Aufwendungen für die Spitäler betrugen 5.600 Millionen Euro, um<br />
194 Millionen Euro bzw. um 3,6 % mehr als im Jahre 2011. Die <strong>Sozialversicherung</strong><br />
leistet in allen drei Versicherungszweigen einen Beitrag zur Spitalsfinanzierung.<br />
Die Krankenversicherung bezahlt für ambulante und stationäre<br />
Pflege sowohl an die Landesgesundheitsfonds jährlich einen Pauschalbeitrag<br />
als auch für die Pflege in sonstigen Spitälern und ab 2001 einen<br />
Pauschalbeitrag an die Bundesgesundheitsagentur. Aber auch die Unfall-<br />
und Pensionsversicherung leisten durch den Betrieb von Unfallkrankenhäusern,<br />
Rehabilitationszentren und Son<strong>der</strong>krankenanstalten einen<br />
wichtigen Beitrag zur stationären Versorgung <strong>der</strong> österreichischen Bevölkerung.<br />
35
Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Beitrag <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> zur Spitalsfinanzierung<br />
im Jahre 2012 (vorläufige Zahlen)<br />
5.600 Millionen Euro<br />
Krankenversicherung<br />
5.003 Mio.€<br />
Pensionsversicherung<br />
207 Mio.€<br />
Ambulante und stationäre<br />
Behandlung <strong>der</strong> Versicherten<br />
in eigenen<br />
Rehabilitationszentren<br />
und Son<strong>der</strong>krankenanstalten<br />
Unfallversicherung<br />
390 Mio.€<br />
Ambulante und stationäre<br />
Behandlung <strong>der</strong> Versicherten<br />
in eigenen Unfallkrankenhäusern,<br />
Rehabilitationszentren<br />
und<br />
Son<strong>der</strong>krankenanstalten<br />
Ambulante und stationäre Pflege<br />
In Spitälern, die einem<br />
Landesgesundheitsfonds<br />
angehören:<br />
4.420 Mio.€<br />
Sonstige:<br />
424 Mio.€<br />
Bundesgesundheitsagentur:<br />
84 Mio.€<br />
Fixbetrag: 75 Mio.€<br />
Eine detaillierte Darstellung <strong>der</strong> Einnahmen- und Ausgabenentwicklung<br />
in den einzelnen Versicherungsbereichen ist dem jeweiligen Kapitel<br />
über die Gebarungsergebnisse zu entnehmen.<br />
36
Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />
Geschützte Personen<br />
K r a n k e n v e r s i c h e r u n g<br />
Krankenversicherte Personen<br />
Im Jahre 2012 waren rund 8,5 Millionen Personen durch die soziale<br />
Krankenversicherung geschützt. Die versicherten Personen setzen sich wie<br />
folgt zusammen:<br />
Beitragsleistende Personen ................................................... 6,288.400<br />
Beitragsfrei mitversicherte Angehörige .................................. 1,985.300<br />
Durch Krankenfürsorgeanstalten geschützte Personen............ 200.000<br />
I n s g e s a m t..................................................................... 8,473.700<br />
Die Zahl <strong>der</strong> geschützten Personen ist somit geringfügig höher als die<br />
österreichische Wohnbevölkerung. Dies resultiert daraus, dass auch Personen<br />
mit Wohnsitz im Ausland einen Krankenversicherungsschutz in Österreich<br />
erworben haben (z.B. bei Beschäftigung in Österreich). Lässt man die<br />
geschützten Personen mit Auslandswohnsitz weg, so ergibt sich für die österreichische<br />
Wohnbevölkerung eine Zahl von 8,4 Millionen geschützten Personen<br />
bzw. 99,9 % <strong>der</strong> Bevökerung. Aus den Anspruchsberechtigtendatenbanken<br />
des <strong>Hauptverband</strong>es ist es möglich die genaue Anzahl <strong>der</strong> in<br />
<strong>der</strong> sozialen Krankenversicherung anspruchsberechtigten Personen zu erfassen<br />
und vollständige anonymisierte personenbezogene Auswertungen<br />
durchzuführen, die für 2012 zu folgenden Ergebnissen führten:<br />
Anspruchsberechtigte Personen 2012<br />
(ohne Krankenfürsorgeanstalten)<br />
Bezeichnung M + F Männer Frauen<br />
Anspruchsberechtigte Personen 8,273.700 4,033.268 4,240.432<br />
Beitragsleistende Personen 6,288.432 3,214.241 3,074.191<br />
Angehörige insgesamt 1,985.268 819.027 1,166.241<br />
Kin<strong>der</strong> 1,572.333 783.380 788.953<br />
Sonstige Angehörige 412.935 35.647 377.288<br />
Zusätzlich waren rund 200.000 Personen bei den Krankenfürsorgeanstalten<br />
versichert.<br />
37
Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />
Regelungen über den Versicherungsschutz in <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung<br />
finden sich in mehreren Gesetzen. Versichert sind<br />
- nach dem Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz (ASVG):<br />
Dienstnehmer (Arbeiter und Angestellte),<br />
Personen mit freien Dienstverträgen,<br />
Lehrlinge,<br />
Heimarbeiter,<br />
zu Ausbildungszwecken nach abgeschlossener Hochschulausbildung beschäftigte<br />
Personen (z.B. Rechtspraktikanten, Gastärzte),<br />
gewisse Gruppen von den Dienstnehmern gleichgestellten selbständig Erwerbstätigen<br />
(z.B. freie Dienstverträge auf bestimmte o<strong>der</strong> unbestimmte<br />
Zeit zur Erbringung von Dienstleistungen);<br />
- nach dem Beamten-Kranken- und Unfallversicherungsgesetz (B-KUVG):<br />
pragmatisierte Beamte des Bundes, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und Gemeinden (soweit<br />
nicht eine Krankenfürsorgeanstalt zuständig ist),<br />
Vertragsbedienstete,<br />
ab 1.1.2000: Gemeindevertreter (Bürgermeister, Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeindevertretungen<br />
sowie Ortsvorsteher);<br />
- nach dem Gewerblichen-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz (GSVG):<br />
selbständig Erwerbstätige in <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft,<br />
neue Selbständige;<br />
- nach dem Bauern-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz (BSVG):<br />
selbständig Erwerbstätige in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft und <strong>der</strong>en im<br />
Betrieb mittätige Familienangehörige, sowie <strong>der</strong>en Ehegatten (-gattinnen),<br />
sofern sie im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb des an<strong>der</strong>en beschäftigt<br />
sind o<strong>der</strong> ihn auf gemeinsame Rechnung führen (keine Subsidiarität<br />
seit 1.1.2000).<br />
In <strong>der</strong> Krankenversicherung pflichtversichert sind auch die Bezieher einer<br />
Pension nach dem ASVG, GSVG und BSVG, desgleichen die Bezieher<br />
von Ruhe- und Versorgungsgenüssen im Anschluss an ein öffentlichrechtliches<br />
Dienstverhältnis (pensionierte Beamte und <strong>der</strong>en Hinterbliebene).<br />
Weiters sind in den Krankenversicherungsschutz einbezogen<br />
die Arbeitslosen,<br />
die Kriegshinterbliebenen,<br />
seit 1. Jänner 1992 die Asylwerber und<br />
seit 1. September 2010 die BezieherInnen einer Leistung <strong>der</strong> Bedarfsorientierten<br />
Mindestsicherung.<br />
38
Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />
In <strong>der</strong> Krankenversicherung nach dem ASVG, dem GSVG und dem<br />
BSVG gibt es auch freiwillig Versicherte (Selbstversicherte nach dem ASVG,<br />
Weiterversicherte nach dem GSVG und BSVG).<br />
Die Krankenversicherung schützt nicht nur die Versicherten selbst, son<strong>der</strong>n<br />
auch <strong>der</strong>en Angehörige (Ehegatte, Kin<strong>der</strong> u.a.m.), und zwar ohne dass<br />
hiefür zusätzliche Beiträge zu zahlen sind. Die Angehörigeneigenschaft (sogenannte<br />
Mitversicherung) setzt voraus, dass die betreffenden Personen<br />
nicht selbst krankenversichert sind. Seit 1. Jänner 2001 ist jedoch für bestimmte<br />
erwachsene mitversicherte Angehörige (Ehegatten, Lebensgefährten,<br />
haushaltsführende Angehörige), die keine Kin<strong>der</strong> haben o<strong>der</strong> auch keine<br />
Betreuungspflichten ausüben, die Mitversicherung beitragspflichtig und ein<br />
Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung vorgesehen.<br />
Neben <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung gibt es noch Krankenfürsorgeanstalten,<br />
die aufgrund eines Dienstverhältnisses zu bestimmten öffentlich-rechtlichen<br />
Dienstgebern Krankenschutz gewähren.<br />
Geschützte Personen mit Wohnsitz Österreich<br />
in <strong>der</strong> sozialen Krankenversicherung im Jahre 2012<br />
8,4 Millionen Personen bzw. 99,9 % <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
Angehörige<br />
24 %<br />
Erwerbstätige und<br />
freiwillig<br />
Versicherte<br />
45 %<br />
Pensionisten<br />
26 %<br />
Sonstige<br />
5 %<br />
39
Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />
Anspruchsberechtigte Personen nach Versicherungsträgern<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Anspruchsberechtigten<br />
Personen nach Krankenversicherungsträgern. Da die gesetzliche Krankenversicherung<br />
eine Mehrfachversicherung zulässt, wird eine Person, die<br />
bei mehreren Krankenversicherungsträgern anspruchsberechtigt ist, auch bei<br />
jedem dieser Versicherungsträger einmal gezählt. Die Summe über alle Versicherungsträger<br />
ist daher höher, als die ausgewiesene Personenzahl.<br />
Anspruchsberechtigte Personen in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
Bezeichnung<br />
alle<br />
Anspruchsberechtigten<br />
Beitragsleistende<br />
davon<br />
Angehörige<br />
1)<br />
2)<br />
Personen 1) insgesamt 8.273.700 6.288.432 1.985.268<br />
Summe Versicherungsträger 2) 8.929.289 6.507.523 2.421.766<br />
GKK Wien 1.561.992 1.158.433 403.559<br />
GKK Nie<strong>der</strong>österreich 1.162.608 855.554 307.054<br />
GKK Burgenland 199.183 150.409 48.774<br />
GKK Oberösterreich 1.182.132 868.126 314.006<br />
GKK Steiermark 916.928 684.680 232.248<br />
GKK Kärnten 426.054 316.302 109.752<br />
GKK Salzburg 446.728 332.838 113.890<br />
GKK Tirol 559.841 416.034 143.807<br />
GKK Vorarlberg 310.294 225.182 85.112<br />
BKK Austria Tabak 2.484 2.036 448<br />
BKK Verkehrsbetriebe 19.445 14.254 5.191<br />
BKK Mondi 2.840 1.879 961<br />
BKK VABS 13.094 9.404 3.690<br />
BKK Zeltweg 4.247 2.895 1.352<br />
BKK Kapfenberg 10.059 7.510 2.549<br />
VAEB 236.232 170.053 66.179<br />
VA öffentl. Bediensteter 772.191 525.205 246.986<br />
SVA <strong>der</strong> gew. Wirtschaft 729.432 498.156 231.276<br />
SVA <strong>der</strong> Bauern 373.505 268.573 104.932<br />
Jede Person wird nur einmal gezählt.<br />
Personen, die bei mehreren Versicherungsträgern anspruchsberechtigt sind, werden bei jedem Versicherungsträger<br />
einmal gezählt.<br />
Quelle: Anspruchsberechtigtendatenbanken <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong>es.<br />
40
Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />
Beschäftigte<br />
Datengrundlage für die Beschäftigtenstatistiken sind ab Jänner 2008 die<br />
Datenbanken des <strong>Hauptverband</strong>es <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger.<br />
Als Beschäftigte gelten alle in <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung<br />
o<strong>der</strong> bei den Krankenfürsorgeanstalten versicherten Personen, <strong>der</strong>en Beschäftigungsverhältnis<br />
aufrecht ist, zuzüglich Beschäftigte mit freiem Dienstvertrag<br />
gemäß § 4 Abs. 4 ASVG. Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldbezieherInnen und<br />
Präsenz(Zivil)dienstleistende mit aufrechtem Beschäftigungsverhältnis sind<br />
mitgezählt. Geringfügig Beschäftigte werden nicht erfasst.<br />
Der durchschnittliche Beschäftigtenstand betrug im Berichtsjahr<br />
3,465.463 (1,846.543 Männer und 1,618.920 Frauen) und war damit um<br />
43.708 Personen höher als im Durchschnitt des Jahres 2011.<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Beschäftigtenzahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />
zeigt die nachfolgende Tabelle.<br />
Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten im Jahre 2012<br />
Ende<br />
des Monates<br />
Zahl <strong>der</strong><br />
Beschäftigten<br />
Differenz<br />
gegenüber dem<br />
Vorjahresmonat<br />
Jänner 3.383.874 + 60.959<br />
Februar 3.391.850 + 48.844<br />
März 3.433.695 + 55.580<br />
April 3.430.847 + 51.736<br />
Mai 3.465.751 + 48.593<br />
Juni 3.489.275 + 37.889<br />
Juli 3.562.070 + 60.945<br />
August 3.541.610 + 42.981<br />
September 3.507.062 + 25.584<br />
Oktober 3.485.786 + 35.758<br />
November 3.466.385 + 31.359<br />
Dezember 3.427.239 + 24.245<br />
Gezählt werden Beschäftigungsverhältnisse und nicht beschäftigte Personen.<br />
Demnach scheint eine Person, die zwei versicherungspflichtige Beschäftigungen<br />
ausübt, auch zweimal in <strong>der</strong> Arbeitsmarkt-Statistik auf. Zum<br />
Stichtag 1. Juli 2012 war die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigungsverhältnisse um 1,3 %<br />
höher als die Zahl <strong>der</strong> beschäftigten Personen; bei den Männern war sie um<br />
1,0 % höher und bei den Frauen um 1,5 %.<br />
41
Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />
130<br />
Entwicklung des Beschäftigtenstandes<br />
Messzahlen 2002 = 100<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Angestellte<br />
Arbeiter<br />
80<br />
70<br />
Beamte<br />
60<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Vom durchschnittlichen Beschäftigtenstand des Jahres 2012 entfielen<br />
auf Arbeiter 1,337.388, auf Angestellte 1,889.535 und auf Beamte 238.540.<br />
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs bei <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Arbeiter<br />
um 11.344 und <strong>der</strong> Angestellten um 40.955 aber eine Verringerung bei<br />
<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Beamten um 8.591.<br />
Arbeiter, Angestellte und Beamte nach dem Geschlecht<br />
Jahresdurchschnitt 2012<br />
909.136<br />
788.958<br />
1,100.577<br />
Männer<br />
Frauen<br />
428.252<br />
148.449<br />
90.091<br />
Arbeiter Angestellte Beamte<br />
Eine Trennung nach dem Geschlecht zeigt, dass im Jahresdurchschnitt<br />
2012 1,846.543 Männer und 1,618.920 Frauen beschäftigt waren; gegenüber<br />
dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl <strong>der</strong> männlichen Beschäftigten um<br />
23.570 und die <strong>der</strong> weiblichen Beschäftigten um 20.138.<br />
42
Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Frauen am Beschäftigtenstand entwickelte sich wie folgt:<br />
1948 ....................................... 32,7 %<br />
1958 ....................................... 35,2 %<br />
1968 ....................................... 36,8 %<br />
1978 ....................................... 39,7 %<br />
1988 ....................................... 41,1 %<br />
1998 ....................................... 43,3 %<br />
2008 ....................................... 46,2 %<br />
2012 ....................................... 46,7 %<br />
In allen Bundeslän<strong>der</strong>n erhöhte sich im Berichtsjahr die Beschäftigtenzahl:<br />
Den absolut größten Zugang hatte Wien mit 9.210 Beschäftigten, den<br />
relativ größten Zugang hatte das Burgenland mit 2,31 %.<br />
Über die Entwicklung des Beschäftigtenstandes in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
informiert folgende Tabelle:<br />
Gebiet<br />
Beschäftigte nach Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
Jahresdurchschnitt<br />
2012<br />
Differenz gegenüber<br />
2011 2010<br />
Österreich 3.465.463 + 43.708 + 105.205<br />
Burgenland 96.454 + 2.180 + 4.114<br />
Kärnten 207.097 + 1.188 + 3.846<br />
Nie<strong>der</strong>österreich 580.128 + 6.822 + 15.972<br />
Oberösterreich 616.027 + 7.882 + 21.030<br />
Salzburg 242.907 + 4.282 + 7.999<br />
Steiermark 480.983 + 5.315 + 15.551<br />
Tirol 305.887 + 4.796 + 9.291<br />
Vorarlberg 149.596 + 2.033 + 5.328<br />
Wien 786.384 + 9.210 + 22.074<br />
Einen Überblick über die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten in den einzelnen Wirtschaftsklassen<br />
gibt die nachfolgende Tabelle. Aus Vergleichsgründen wird<br />
auch die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr angeführt. Ein Vergleich mit<br />
den Jahren vor 2008 ist nicht möglich, da mit Beginn des Jahres 2008 die<br />
Einreihung <strong>der</strong> Betriebe in die Wirtschaftsklassen nach <strong>der</strong> Wirtschaftstätigkeitenklassifikation<br />
„ÖNACE-2008“ erfolgte.<br />
43
Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />
Wirtschaftsklassen-Statistik<br />
Jahresdurchschnitt 2012<br />
W i r t s c h a f t s k l a s s e<br />
Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
M + F Männer Frauen<br />
Differenz<br />
zum Vorjahr<br />
M+F<br />
I n s g e s a m t 3.465.463 1.846.543 1.618.920 + 43.708<br />
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 20.577 13.279 7.298 - 135<br />
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 5.665 4.919 746 - 74<br />
Verarbeitendes Gewerbe / Herstellung von Waren 583.293 436.305 146.988 + 9.722<br />
Energieversorgung 26.670 22.144 4.526 + 1.020<br />
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und<br />
Beseitigung von Umweltverschmutzungen<br />
14.532 11.492 3.040 + 184<br />
Baugewerbe / Bau 248.063 217.826 30.237 + 2.702<br />
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 525.227 236.961 288.266 + 7.039<br />
Verkehr und Lagerei 182.791 145.249 37.542 - 262<br />
Gastgewerbe / Beherbergung und Gastronomie 191.607 78.347 113.260 + 7.059<br />
Information und Kommunikation 77.962 51.804 26.158 + 4.208<br />
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 117.986 58.571 59.415 + 533<br />
Grundstücks- und Wohnungswesen 40.788 15.878 24.910 + 1.190<br />
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und<br />
technischen Dienstleistungen<br />
155.332 73.011 82.321 + 2.052<br />
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 184.735 104.792 79.943 + 1.237<br />
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; <strong>Sozialversicherung</strong> 540.813 221.824 318.989 + 10.837<br />
Erziehung und Unterricht 96.498 41.946 54.552 + 2.569<br />
Gesundheits- und Sozialwesen 230.968 54.921 176.047 - 3.026<br />
Kunst, Unterhaltung und Erholung 34.926 19.030 15.896 + 1.540<br />
Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 87.302 26.524 60.778 - 558<br />
Private Haushalte mit Hauspersonal; Herstellung von Waren<br />
und Erbringung von Dienstleistungen durch private Haushalte<br />
für den Eigenbedarf ohne ausgeprägten Schwerpunkt<br />
3.019 404 2.615 - 147<br />
Exterritoriale Organisationen und Körperschaften 646 255 391 - 14<br />
Wirtschaftsklasse unbekannt 1.085 640 445 - 525<br />
Präsenzdiener 7.086 7.065 21 - 116<br />
KRG(KBG)-Bezieher 87.892 3.356 84.536 - 3.327<br />
44
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Vertragsärzte<br />
Zum 31. Dezember 2012 waren in Österreich laut Standesmeldung<br />
<strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer insgesamt 41.268 Ärzte gemeldet (ohne<br />
Zahnärzte, siehe dazu Kapitel Vertragszahnbehandler); davon waren<br />
22.728 Ärzte ausschließlich angestellt, von denen sich 6.777 in Ausbildung<br />
befanden.<br />
In <strong>der</strong> freien Praxis waren 16.715 Ärzte tätig. Von diesen freiberuflich<br />
tätigen Ärzten standen 4.098 Ärzte für Allgemeinmedizin und 3.504 Fachärzte<br />
in einem Vertragsverhältnis zu den Krankenversicherungsträgern. Es<br />
wirkten somit im Berichtsjahr 7.602 bzw. 45,5 % <strong>der</strong> freiberuflich tätigen<br />
Ärzte (ohne Zahnärzte) im Rahmen eines Vertragsverhältnisses zur sozialen<br />
Krankenversicherung.<br />
Grundsätzliches zur Honorarpolitik<br />
Die Verhandlungen <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger und des <strong>Hauptverband</strong>es<br />
mit den Ärztekammern berücksichtigten auch 2012, wie schon<br />
in den Jahren zuvor, den Grundsatz einer an den Einnahmen orientierten<br />
Ausgabenpolitik. Ziel wird es auch weiterhin sein, Honorarabschlüsse nach<br />
diesem Grundsatz mit den Ärztekammern zu vereinbaren. Dies bedeutet,<br />
dass Tarifsteigerungen unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Frequenzsteigerung<br />
nicht über <strong>der</strong> Beitragseinnahmensteigerung liegen sollten. Ferner sind die<br />
Finanzziele für den Bereich <strong>der</strong> vertragsärztlichen Hilfe von Relevanz.<br />
Um diesem Ziel auch in <strong>der</strong> Zukunft gerecht werden zu können, wurde<br />
vom <strong>Hauptverband</strong> in Zusammenarbeit mit den Versicherungsträgern ein<br />
Proce<strong>der</strong>e erarbeitet, mit dem einerseits <strong>der</strong> Informationsfluss zwischen<br />
den Trägern bei Honorarverhandlungen gestärkt wird und dem an<strong>der</strong>erseits<br />
die Eckpunkte für die Erarbeitung von gemeinsamen Zielen in <strong>der</strong><br />
Vertragspartnerpolitik einschließlich <strong>der</strong> Aufnahme neuer Leistungen zu<br />
Grunde liegen. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe Vertragspartnerpolitik des<br />
<strong>Hauptverband</strong>es und <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger eingerichtet, die<br />
vierteljährlich einen Erfahrungsaustausch durchführt. Zur Evaluierung <strong>der</strong><br />
wesentlichen Zahlen und Ziele wurde gemeinsam mit den Versicherungsträgern<br />
eine Vertragspartneranalyse aufgebaut, die im <strong>Hauptverband</strong> organisatorisch<br />
betreut wird. Im Rahmen <strong>der</strong> Vertragspartneranalyse sind auch<br />
die Entwicklungen <strong>der</strong> Folgekosten zu beobachten, um den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
einer einnahmenorientierten Ausgabenpolitik gerecht zu werden.<br />
45
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> Qualitätssicherung ist es dem <strong>Hauptverband</strong> gemeinsam<br />
mit den Krankenversicherungsträgern gelungen, Maßnahmen zur<br />
Qualitätssteigerung in den Gesamtverträgen zu implementieren. Zur Struktur-<br />
und Servicequalität konnten Regelungen insbeson<strong>der</strong>e zum<br />
barrierefreien Zugang in die Arztpraxen und zu patientenfreundlichen Ordinationsöffnungszeiten<br />
vereinbart werden.<br />
Unabhängig davon, dass <strong>der</strong> Gesetzgeber <strong>der</strong> Ärztekammer die Definition<br />
fachspezifischer Qualitätsstandards übertragen hat, wird das Thema<br />
Qualität auch in Zukunft durch die <strong>Sozialversicherung</strong> konsequent weiterverfolgt<br />
werden. Durch eine Än<strong>der</strong>ung des Ärztegesetzes ist nunmehr die<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> in das Thema Qualitätssicherung ärztlicher Ordinationen<br />
stärker eingebunden. Mit <strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer wurden<br />
gemeinsame Vorgangsweisen vereinbart.<br />
Vereinbarung zur e-Card<br />
Die bundesweiten e-Card-Vereinbarungen (mit den nie<strong>der</strong>gelassenen<br />
Ärzten bzw. mit den Zahnbehandlern) sehen vor, dass jene Teile <strong>der</strong> Vereinbarungen,<br />
die Rechte und Pflichten <strong>der</strong> Vertragsbehandler sowie die<br />
Datenübermittlungsverpflichtungen <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger an die<br />
Ärztekammern (Österreichische Zahnärztekammer) betreffen, in die kurativen<br />
Gesamtverträge zu übernehmen sind. Es ist eine Verpflichtung <strong>der</strong><br />
Vertragspartner formuliert, ehebaldigst die gesamtvertraglichen Vereinbarungen<br />
gemäß den angesprochenen Abschnitten <strong>der</strong> bundesweiten Vereinbarungen<br />
durch entsprechende Integration <strong>der</strong>selben zu adaptieren.<br />
Um eine einheitliche Vorgangsweise <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
zu gewährleisten, wurde <strong>der</strong> Komplex in Folge in einem Arbeitskreis beim<br />
<strong>Hauptverband</strong> erörtert. Mit Rundbrief des <strong>Hauptverband</strong>es an die Krankenversicherungsträger<br />
ergingen Mustertexte für die Adaptierung <strong>der</strong> Gesamtverträge<br />
samt weiteren Empfehlungen.<br />
Vereinbarung zum Arzneimittel-Bewilligungsservice ABS<br />
Am 19. März 2006 konnte eine Vereinbarung mit <strong>der</strong> Österreichischen<br />
Ärztekammer getroffen werden, mit <strong>der</strong> ein Einsatz von ABS entsprechend<br />
den Vorgaben <strong>der</strong> Heilmittel-Bewilligungs-Kontrollverordnung ab 1. Juli<br />
2006 bundesweit sichergestellt wird. Im Jahr 2012 betrug die Teilnahmerate<br />
<strong>der</strong> systemnutzenden Ärzte nahezu 80 %.<br />
46
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Vereinbarung zur Altersgrenze<br />
Für ab 1. Jänner 2010 in Vertrag genommene Ärzte, Zahnbehandler<br />
und Gesellschafter von Vertragsgruppenpraxen ist gemäß den gesetzlichen<br />
Bestimmungen in den Gesamtverträgen die Festlegung einer Altersgrenze<br />
für die Beendigung <strong>der</strong> Einzelverträge vorzusehen. Ist keine Altersgrenze<br />
in den Gesamtverträgen vorgesehen, gilt die Vollendung des 70.<br />
Lebensjahres als Altersgrenze. Für Einzelverträge die vor dem 1. Jänner<br />
2010 abgeschlossen wurden, sieht das Gesetz vor, dass in den Gesamtverträgen<br />
stufenweise Übergangsregelungen vorzusehen sind. Kommt bis<br />
zum 31. Dezember 2010 keine Einigung über eine solche Regelung zustande,<br />
gilt das vollendete 70. Lebensjahr als Altersgrenze. Entsprechend<br />
den gesetzlichen Bestimmungen haben alle Krankenversicherungsträger<br />
(ausgenommen die <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Gewerblichen Wirtschaft)<br />
eine entsprechende gesamtvertragliche Einigung zur Festlegung<br />
von Übergangsregelungen erzielt, mit denen die Wirksamkeit des vollendeten<br />
70. Lebensjahres für die Beendigung des Einzelvertrages auf einen<br />
späteren Zeitpunkt verschoben wird.<br />
Tarifän<strong>der</strong>ungen<br />
Wiener § 2-Kassen<br />
Die letzte Honorarregelung galt für die Jahre 2008 und 2009 und bezog<br />
sich auf alle Fachgruppen. Ausgenommen davon waren die Vertragsfachärzte<br />
für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation. Für diese<br />
Fachgruppen liegt ein Abschluss für die Jahre 2009 bis 2013 vor. Für<br />
Vertragsfachärzte für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />
wird die maximale Honorarsumme für 2009 mit 10,2 Mio Euro, für die Jahre<br />
2010 bis 2012 mit 10,4 Mio Euro und für 2013 mit 10,6 Mio Euro festgelegt.<br />
Innerhalb dieser Honorarsummen werden die einzelnen Tarife jeweils um<br />
den VPI des Vorjahres erhöht.<br />
Mit <strong>der</strong> Gesamtvertraglichen Vereinbarung für die Jahre 2010 bis 2012<br />
wird die Honorierung für alle Fachgruppen mit Ausnahme <strong>der</strong> Vertragsfachärzte<br />
für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation, für die<br />
bereits ein Abschluss bis 2013 besteht, geregelt.<br />
Für die Vertragsärzte für Allgemeinmedizin und die Allgemeinen Vertragsfachärzte<br />
erfolgte 2010 eine nicht tarifwirksame Einmalzahlung in <strong>der</strong><br />
Höhe von 0,6 % <strong>der</strong> jeweiligen Honorarsumme 2009. Mit 1. April 2011<br />
werden die Tarife für die Vertragsbehandler für Allgemeinmedizin und Allgemeine<br />
Vertragsfachärzte sowie für die Vertragsfachärzte für Pathologie<br />
jeweils um 2,05 % erhöht. 2011 erfolgt für Allgemeinmediziner und Allge-<br />
47
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
meine Vertragsfachärzte eine Einmalzahlung in <strong>der</strong> Höhe von 1 Mio. Euro.<br />
Damit werden ein Teil <strong>der</strong> finanziellen Auswirkung des Moratoriums im<br />
1. Quartal 2011 sowie die verpflichtende Verwendung <strong>der</strong> elektronischen<br />
Arbeitsunfähigkeitsmeldung abgegolten.<br />
Per 1. April 2012 wurden die Tarife für die Vertragsärzte für Allgemeinmedizin<br />
und Allgemeine Vertragsfachärzte sowie für die Vertragsfachärzte<br />
für Pathologie jeweils um 2,05 % erhöht. Da die Inflationsrate 2011<br />
über diesem Wert lag, wurden die Tarife um diese Inflationsrate (gemessen<br />
am VPI - 3,3%) erhöht. Eine neuerliche Tarifanhebung erfolgt frühestens<br />
mit 1. April 2013.<br />
Für den Bereich <strong>der</strong> Fachgruppe Radiologie wird ein Mischtarif für die<br />
Mammographie inkl. Sonographie festgesetzt. Das dadurch frei werdende<br />
Honorarvolumen von 2,2 Mio. Euro wird im Jahr 2011 als Einmalzahlung<br />
an Vertragsärzte (Vertragsgruppenpraxen) für Radiologie überwiesen. Im<br />
Jahr 2012 wird dieser Betrag zur Finanzierung eines Zuschlages für die<br />
volle Digitalisierung verwendet. Eine weitere Maßnahme zur Kostendämpfung<br />
des Aufwandes aus dem Titel <strong>der</strong> Ärztlichen Hilfe ist die Forcierung<br />
<strong>der</strong> Mammographie im Rahmen <strong>der</strong> Vorsorgeuntersuchung. Eine tatsächliche<br />
Tariferhöhung wird erst wie<strong>der</strong> zum 1. Jänner 2012 mit durchschnittlich<br />
1,9 % vorgenommen.<br />
Für den Bereich <strong>der</strong> Fachärzte für Labormedizin wird für die Jahre<br />
2010 bis 2012 ein Kostendeckel vereinbart. Überschreitungen bis zu einem<br />
für diese Jahre jeweils festgesetzten über dem Kostendeckel liegenden<br />
Grenzwertes gehen zu Lasten <strong>der</strong> Fachgruppe. Wird dieser Grenzwert<br />
überschritten, erfolgt die Honorierung weiterer Leistungen nach den in <strong>der</strong><br />
Honorarordnung festgelegten Tarifen. Im Bereich zwischen Kostendeckel<br />
und Grenzwert erfolgt somit die Honorierung <strong>der</strong> erbrachten Leistungen<br />
degressiv.<br />
Über alle Fachgruppen ergaben sich nach den Schätzungen zum<br />
Zeitpunkt <strong>der</strong> Berichterstattung an die Selbstverwaltung aus diesem Abschluss<br />
Gesamtaufwandsteigerungen für das Jahr 2010 von 4,43 %, für<br />
das Jahr 2011 von 3,38 % und für das Jahr 2012 von 3,5 %. Nach den<br />
zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erstellung dieses Berichtes aktuellen Zahlen betrug im<br />
Jahr 2010 die Ausgabensteigerung 2,78 %, im Jahr 2011 2,66 % und wird<br />
im Jahr 2012 3,02 % betragen.<br />
48
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Nie<strong>der</strong>österreichische § 2-Kassen<br />
Die Nie<strong>der</strong>österreichische Gebietskrankenkasse verhandelt traditionellerweise<br />
die Ärztehonorarregelung für ein Kalen<strong>der</strong>jahr jeweils im Nachhinein<br />
nach Vorliegen <strong>der</strong> endgültigen Abrechnungsergebnisse.<br />
Da keine Einigung zwischen Kasse und Nie<strong>der</strong>österreichischer Ärztekammer<br />
über die Honorierung für 2011 erfolgen konnte, kommt die Zusatzvereinbarung<br />
über Wertsicherung zur Anwendung. Aufgrund <strong>der</strong> einschlägigen<br />
Bestimmungen in dieser Zusatzvereinbarung beträgt die Tarifanpassung<br />
für das Jahr 2011 somit 1,03 %. Zuzüglich einer Frequenzsteigerung<br />
von 1,15 % ergibt sich somit eine Gesamtaufwandsteigerung für das Jahr<br />
2011 von 2,18 %.<br />
Burgenländische § 2-Kassen<br />
Die letztgültige Vereinbarung regelte die Honorierung <strong>der</strong> burgenländischen<br />
Ärzte für die Jahre 2007 bis 2009.<br />
Mit <strong>der</strong> nunmehr geltenden Zusatzvereinbarung wird die Honorierung<br />
für die Jahre 2010 bis 2012 geregelt. Als Ausgangsbasis dient dabei die<br />
Honorarsumme 2009. Für das Jahr 2010 erfolgt eine nicht tarifwirksame<br />
Einmalzahlung von 0,66 % <strong>der</strong> Honorarsumme exkl. Laborhonorare bzw.<br />
0,61 % inkl. Laborhonorare. Für den Gesamtaufwand ergibt sich für die<br />
Kasse für das Jahr 2010 eine Reduktion um 0,81 %.<br />
Mit 1. April 2011 wird hinsichtlich <strong>der</strong> Nettoerhöhungen die Honorarsumme<br />
aller Vertragsärzte des Jahres 2009 exkl. Laborhonorar und unter<br />
Anrechnung von 0,25 % für die neue Son<strong>der</strong>leistungsposition „Heilmittelberatungsgespräch“<br />
um 1,96 % (inkl. Laborhonorar um 1,82 %) erhöht.<br />
Mit 1. April 2012 wird hinsichtlich <strong>der</strong> Nettoerhöhungen die Honorarsumme<br />
aller Vertragsärzte des Jahres 2009 exkl. Laborhonorar und unter<br />
Anrechnung von 0,42 % für die neue Son<strong>der</strong>leistungsposition „Heilmittelberatungsgespräch“<br />
um 1,76 % (inkl. Laborhonorar um 1,64 %) erhöht.<br />
Die Gesamtaufwandsteigerung wird von <strong>der</strong> Kasse für die Jahre 2011<br />
mit 2,97% und für das Jahr 2012 mit 3,38 % angegeben.<br />
Oberösterreichische § 2-Kassen<br />
Wie bei <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>österreichischen so erfolgt auch bei <strong>der</strong> Oberösterreichischen<br />
Gebietskrankenkasse die Verhandlung über die Honorarerhöhung<br />
im Nachhinein.<br />
49
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Für die Tarifanhebung wurde im Kalen<strong>der</strong>jahr 2011 insgesamt ein Basisbetrag<br />
im Ausmaß von 3,4 % des Betrages für Ärztliche Hilfe des Jahres<br />
2010 zur Verfügung gestellt. Von diesen 3,4 % werden 2,78 % als Tarifanhebung<br />
für das Jahr 2011 verwendet und 0,62 % dienen als Frequenznachzahlung<br />
aufgrund <strong>der</strong> Unterschreitung <strong>der</strong> vereinbarten Frequenzlatte<br />
des Jahres 2010. Unter Hinzurechnung <strong>der</strong> Frequenzentwicklung von<br />
1,23 % für das Jahr 2011 und neuer Leistungen ergibt sich eine Gesamtaufwandsteigerung<br />
von 4,80 %<br />
Steiermärkische § 2-Kassen<br />
Mit <strong>der</strong> für das Jahr 2011 geltenden Vereinbarung wurden alle Tarife<br />
bzw. Fixbeträge sowie die Beträge zur Berechnung <strong>der</strong> abgestuften Honorierung<br />
bei Son<strong>der</strong>leistungen – ausgenommen <strong>der</strong> Tarif <strong>der</strong> Erstordination,<br />
die Tarife und Beträge zur Berechnung <strong>der</strong> abgestuften Honorierung für<br />
medizinisch-chemische Laboruntersuchungen sowie die Tarife und Staffelbeträge<br />
für die Honorierung <strong>der</strong> Fachärzte für Radiologie – jeweils um<br />
1,76 % angehoben. Der Tarif für die Erstordination wird um 3,3 % angehoben.<br />
Die Tarife und Staffelbeträge für die Honorierung <strong>der</strong> Fachärzte für<br />
Radiologie werden um jeweils 0,7 % erhöht. Die Fachärzte für medizinische<br />
und chemische Labordiagnostik werden für das Jahr 2011 von einer<br />
Honorarerhöhung ausgenommen.<br />
Über alle Bereiche beträgt die Honorarerhöhung 2,1 %. Inklusive <strong>der</strong><br />
Frequenzentwicklung ergibt sich ein Bruttomehraufwand für das Jahr 2011<br />
von 3,14 %.<br />
Mit <strong>der</strong> für das Jahr 2012 geltenden Vereinbarung erfolgt eine lineare<br />
Erhöhung aller Tarife und Fixbeträge (ausgenommen jene <strong>der</strong> Laborfachärzte<br />
und Radiologen) um 2 %. Für die Gastroskopie und Polypektomie<br />
wird <strong>der</strong> Tarif um jeweils 5 % angehoben. Gleichzeitig wurde das Pauschale<br />
für den Ärztenotdienst um 12,5% erhöht. Bezogen auf die Honorarbasis<br />
2011 entspricht das einer Honorarerhöhung über alle Bereiche von 1,79 %.<br />
Unter Berücksichtigung eines Frequenzrückganges von 0,54 % gibt die<br />
Kasse einen Bruttogesamtmehraufwand von 1,25 % bekannt.<br />
Kärntner § 2-Kassen<br />
Mit <strong>der</strong> zuletzt geltenden Honorarregelung wurde die Tarifierung für<br />
die Jahre 2009 bis 2011 vereinbart und gleichzeitig war ein Kündigungsverzicht<br />
bis 31. Dezember 2011 vorgesehen. Mit dieser Vereinbarung wurden<br />
2009 eine Tariferhöhung von 2,7 % sowie eine Limitän<strong>der</strong>ung im Ausmaß<br />
von 1 % vorgenommen. Durch Reduktionen im Labor- und Radiologiebereich<br />
sowie durch eine abgesicherte Nichtausschöpfung <strong>der</strong> Limit-<br />
50
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
än<strong>der</strong>ungen wirkte die Tariferhöhung insgesamt im Ausmaß von 2,4 %.<br />
Zuzüglich <strong>der</strong> Frequenzsteigerung betrug <strong>der</strong> Gesamtmehraufwand 3,5 %.<br />
Für die Jahre 2010 und 2011 war zwischen den Tarifparteien keine<br />
Tariferhöhung vereinbart. Die Gesamtaufwandsentwicklung für diese Jahre<br />
resultiert daher alleine aus den Frequenzentwicklungen. Der Aufwand im<br />
Jahr 2010 konnte durch einen Frequenzrückgang um 1,2 % gesenkt werden.<br />
Für das Jahr 2011 ergibt sich eine Aufwandssteigerung von 1,69 %.<br />
Zwischenzeitlich konnte die Kasse bereits ein Ergebnis für die Jahre<br />
2012 und 2013 erzielen.<br />
Im Jahr 2012 werden für lineare Tariferhöhungen 1,91 % <strong>der</strong> Gesamthonorarsumme<br />
für Ärzte für Allgemeinmedizin und Allgemeine Fachärzte<br />
(inkl. Radiologie) zur Verfügung gestellt. Weitere 0,70 % <strong>der</strong> Gesamthonorarsumme<br />
werden für Strukturverän<strong>der</strong>ungen zur Verfügung gestellt. Ausgenommen<br />
von <strong>der</strong> Erhöhung sind Tarife für Labordiagnostik. Entsprechend<br />
<strong>der</strong> Empfehlungen des Rechnungshofes wurden die Tarife für Labordiagnostik<br />
bei den Allgemeinmedizinern und allgemeinen Fachärzten<br />
um 4 % und bei den beiden Laborfachärzten um 3 % gesenkt. Diese Einsparungen<br />
werden für den Ausbau bzw. Verbesserung <strong>der</strong> hausärztlichen<br />
Versorgung verwendet. Somit ergibt sich ohne Frequenzentwicklungen eine<br />
Erhöhung von ca. 2,6 %.<br />
Im Jahr 2013 soll es eine Nettoerhöhung im Ausmaß des VPI 2012<br />
geben. Dabei sollen ca. 80 % für eine lineare Tariferhöhung und ca. 20 %<br />
für strukturverbessernde Maßnahmen verwendet werden. Davon ausgenommen<br />
ist <strong>der</strong> Tarif für Fachärzte für med. chem. Labordiagnostik.<br />
Unter Hinzurechnung <strong>der</strong> prognostizierten Frequenzentwicklung ergibt<br />
sich für die Kasse ein geschätzter Gesamtmehraufwand von 3,8 % für das<br />
Jahr 2012 und - abhängig von <strong>der</strong> tatsächlichen Inflationsrate - von 3,6 %<br />
für das Jahr 2013 (angenommene Inflationsrate 2,4 %).<br />
Salzburger § 2-Kassen<br />
Mit <strong>der</strong> zuletzt geltenden Vereinbarung wird die Honorierung für die<br />
Jahre 2010 und 2011 geregelt. Die Nettosteigerung <strong>der</strong> Tarife für das Jahr<br />
2010 erfolgte als tarifwirksame Einmalzahlung im Ausmaß von 1,2 %. Für<br />
das Jahr 2011 wurde eine Tariferhöhung von 0,9 % vereinbart. Der Gesamtmehraufwand<br />
beträgt nach Angaben <strong>der</strong> Kasse für das Jahr 2010<br />
1,83 % und für das Jahr 2011 1,33 %.<br />
Mit <strong>der</strong> nunmehr vorliegenden Vereinbarung wir die Honorierung für<br />
das Jahr 2012 geregelt. Darin wurde eine Nettoerhöhung des Honorarvolumens<br />
für 2012 im Ausmaß von 2 % vereinbart (davon nicht erfasst sind<br />
die Mengen- und Tarifdeckel für Altersheimvisiten sowie Bereitschafts-<br />
51
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
dienst und Vertretung, die analog <strong>der</strong> Beitragsentwicklung angepasst werden).<br />
Außerdem ist es gelungen, das Erhöhungsvolumen auf Leistungen<br />
mit tendenziell geringerer Mengenentwicklung aufzuteilen und teilweise<br />
Limits statt Tarife zu erhöhen. Inklusive <strong>der</strong> Frequenzentwicklung rechnet<br />
die Kasse mit einer Gesamtsteigerung des Honorarvolumens im Jahr 2012<br />
von 4,6 %.<br />
Tiroler § 2-Kassen<br />
Mit <strong>der</strong> Vereinbarung für die Jahre 2010 und 2011 erfolgt für jedes<br />
Jahr eine lineare Anhebung aller Punktewerte, Pauschalien und Tarife um<br />
1,27 %. Ausgenommen davon sind Punktewerte für Röntgen, Fachlabore,<br />
Kleinlabore, Fallwertpauschalien für Kleinlabor, Wegegel<strong>der</strong>, Röntgenunkosten<br />
und Sonographietarife. Für Fachlabors wurde darüber hinaus vereinbart,<br />
den Aufwand auf 6,5 Mio Euro zu deckeln und diesen Wert für das<br />
Jahr 2011 einzufrieren.<br />
Auf Grund dieser Vereinbarung ergibt sich für das Jahr 2010 eine Nettoerhöhung<br />
von 0,61 % und von 0,96 % im Jahr 2011. Unter Hinzurechnung<br />
<strong>der</strong> Frequenzsteigerungen wir <strong>der</strong> Gesamtmehraufwand von <strong>der</strong><br />
Kasse für das Jahr 2010 mit 1,70 % und für das Jahr 2011 mit 4,37 % angegeben.<br />
Mit <strong>der</strong> nunmehr geltenden Vereinbarung ergibt sich für das Jahr 2012<br />
eine Nettoerhöhung von 2,13 % und für das Jahr 2013 von 1,95 %. Der<br />
Gesamtmehraufwand wird von <strong>der</strong> Kasse für das Jahr 2012 mit 3,29 % und<br />
für das Jahr 2013 mit 3,10 % angegeben.<br />
Vorarlberger Gebietskrankenkasse<br />
Die für den Zeitraum 1. Jänner 2011 bis 31. Dezember 2012 geltende<br />
Honorarordnung setzt die Gesamtvergütung für die ärztliche Hilfe für das<br />
Jahr 2011 wie im Jahr 2010 mit 22,4 % <strong>der</strong> Erträge an Krankenversicherungsbeiträgen,<br />
reduziert um die Erträge aus dem Zusatzbeitrag gemäß<br />
§ 51b ASVG, fest. 20,63 % dieser Erträge stehen für die kurative ärztliche<br />
Hilfe und 1,77 % für die Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen zur<br />
Verfügung.<br />
Ab 1. Jänner 2012 wird <strong>der</strong> Anteil für die Durchführung <strong>der</strong> Vorsorgeuntersuchung<br />
von 1,77 % auf 1,37 % vermin<strong>der</strong>t, sodass sich die Gesamtvergütung<br />
ab diesem Zeitpunkt von 22,4 % auf 22 % <strong>der</strong> Erträge an Krankenversicherungsbeiträgen,<br />
vermin<strong>der</strong>t um die Erträge aus dem Zusatzbeitrag<br />
gemäß § 51b ASVG, verringert.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> von den Beitragseinnahmen abhängigen Gesamtvergütung<br />
erfolgt im Jahr 2011 eine Tarifanhebung von 2,28 %. Im Jahr 2012 er-<br />
52
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
folgt eine weitere Tarifanhebung um 2,25 %. Aufgrund <strong>der</strong> Frequenzentwicklung<br />
erwartet die Kasse für das Jahr 2011 eine Gesamtausgabensteigerung<br />
von 3,79 % und von 4,98 % für das Jahr 2012.<br />
Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter<br />
Mit <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer abgeschlossenen Vereinbarung<br />
über die Honorierung für die Jahre 2009 und 2010 wird festgelegt,<br />
die Gültigkeit <strong>der</strong> zum 31. Dezember 2008 bestehenden Tarife bis<br />
zum 30. Juni 2009 zu verlängern.<br />
Ab 1. Juli 2009 wurden die Honorare für alle Leistungen – ausgenommen<br />
Wegegebühren, Therapeutische Aussprache, psychosomatisch orientiertes<br />
Diagnose- und Behandlungsgespräch, sonographische Untersuchungen,<br />
medizinisch-diagnostische Laboratoriumsuntersuchungen, sowie<br />
Unkosten im Bereich <strong>der</strong> Röntgendiagnostik und -therapie – um 4% angehoben.<br />
Durch die Nichteinbeziehung des Radiologiebereiches und Absenkungen<br />
im Laborbereich entspricht dies einer Nettoerhöhung über alle<br />
Leistungen von 0,85% für das Jahr 2009 und von 0,87% für das Jahr 2010.<br />
Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Frequenzentwicklung gibt die Kasse einen Gesamtmehraufwand<br />
von 1,86 % für das Jahr 2009 und von 1,70 % für das<br />
Jahr 2010 bekannt.<br />
Mit dem ab 1. April 2011 geltenden Strukturpaket wurde die Aufnahme<br />
neuer Leistungen bzw. die Än<strong>der</strong>ung von Abrechnungsbestimmungen bestehen<strong>der</strong><br />
Leistungen vereinbart. Die inhaltlichen Schwerpunkte des<br />
Übereinkommens liegen im Bereich <strong>der</strong> Fachgebiete Augenheilkunde,<br />
Psychiatrie/Neurologie und Orthopädie. Die erwarteten Mehraufwendungen<br />
im Ausmaß von ca. 1,4 Mio. Euro pro Jahr entsprechen ca. 0,58 % <strong>der</strong> aktuellen<br />
Gesamthonorarsumme.<br />
Ebenfalls zum 1. April 2011 abgeschlossen wurde ein Zusatzübereinkommen<br />
zum Bereich Radiologie. Den Kern <strong>der</strong> Vereinbarung bildet die<br />
Umstellung <strong>der</strong> Honorierung <strong>der</strong> radiologischen Untersuchungen auf einen<br />
Organtarif, um so eine bessere Transparenz betreffend das Leistungsgeschehen<br />
und eine vereinfachte Abrechnung zu erreichen. Darüber hinaus<br />
wird auch die aktuell schon fast durchgängig verwendete digitale Aufnahmetechnik<br />
abgebildet. In den Verhandlungen ist es <strong>der</strong> Kasse gelungen,<br />
ausgehend vom bisherigen Aufwand die Tarife linear um 4,23 % zu senken.<br />
Als maximale Honorarsumme für die ersten zwölf Monate <strong>der</strong> Geltung<br />
des Organtarifes gilt dabei <strong>der</strong> um diese 4,23 % reduzierte Aufwand aus<br />
dem davor liegenden Spiegelzeitraum. Des Weiteren konnte vereinbart<br />
werden, dass für diese Zeit – unter grundsätzlicher Wahrung des Anspruches<br />
auf volle Honorierung – vorläufig nur 80 % des Tarifes an die Ver-<br />
53
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
tragspartner zur Auszahlung gelangen. Wird die maximale Honorarsumme<br />
nicht erreicht, erfolgt eine entsprechende vertragspartnerbezogene Nachzahlung<br />
und bei Überschreitung eine Rückfor<strong>der</strong>ung. Der Einsparungsbetrag<br />
von rund € 700.000,-- pro Jahr entspricht ca. 0,29 % <strong>der</strong> aktuellen Gesamthonorarsumme.<br />
Weiters gilt ab 1. April 2011 ein neues Zusatzübereinkommen zum<br />
Labortarif. Darin geregelt wird eine Senkung des geltenden Punktewertes<br />
um 20 %. Ausgenommen davon sind jene definierten Parameter die zum<br />
Akutlabor zählen, wenn diese Parameter unmittelbar in <strong>der</strong> Ordination erbracht<br />
werden. Daneben werden obsolete Leistungen gestrichen und neue<br />
Laborbestimmungen in den Laborkatalog aufgenommen.<br />
Für jene Leistungen die neu hinzugekommen sind, zu denen keine<br />
Daten für eine ausreichend sichere Prognose über den Leistungsaufwand<br />
vorliegen, wurde mit <strong>der</strong> Ärztekammer ein Pilotprojekt mit einer Laufzeit<br />
von 24 Monaten vereinbart, in dem <strong>der</strong> Aufwand für diese Leistungen mit<br />
jährlich € 210.000,-- festgesetzt ist. Die formale Regelung erfolgt im Zuge<br />
einer Projektvereinbarung, die nicht Teil des Honorarabschlusses ist.<br />
Die dargestellten Maßnahmen ergeben in Summe eine Absenkung<br />
des Aufwandes um 16,8 % bzw. € 5,5 Mio. pro Jahr. Ein Teil <strong>der</strong> Einsparungen<br />
wird dazu verwendet, die Honorierung <strong>der</strong> Leistungsposition „Therapeutische<br />
Aussprache“ (Tarif, Limitierungen) anzuheben; zum An<strong>der</strong>en<br />
wird daraus eine Erhöhung <strong>der</strong> für Grundleistungen <strong>der</strong> Fachgebiete Allgemeine<br />
Medizin und Innere Medizin maßgeblichen Punktwerte bzw. eine<br />
Aufwertung <strong>der</strong> „weiteren Ordination“ durch Internisten finanziert. Bei Einrechnung<br />
<strong>der</strong> umzuverteilenden Honorare verbleibt eine reale Einsparung<br />
von € 2,2 Mio. pro Jahr.<br />
Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau<br />
Mit <strong>der</strong> für das Jahr 2010 geltenden Vereinbarung wurde eine Tariferhöhung<br />
im Ausmaß von 1,3 % - dabei wurden nicht alle Bereiche angehoben<br />
- vorgenommen, die eine Nettoerhöhung von 1,05 % des Aufwandes<br />
aus dem Jahr 2009 bewirkt. Da auch wie in den Vorjahren davon ausgegangen<br />
wird, dass es zu keiner Frequenzsteigerung kommt, entspricht <strong>der</strong><br />
Wert von 1,05 % auch <strong>der</strong> Gesamtaufwandsteigerung.<br />
Mit einer Folgevereinbarung wurde die Honorierung für die Zeit vom<br />
1. April 2011 bis zum 31. Dezember 2014 festgelegt. Durch eine Reorganisation<br />
<strong>der</strong> Leistungen aus dem Laborbereich (Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Punkteberwertung,<br />
Streichung obsoleter Leistungen bzw. Neuaufnahme von Leistungen)<br />
sollen Einsparungen bewirkt werden, die dazu verwendet werden, die Leistungsposition<br />
„therapeutische Aussprache“ auf € 13,-- und die Verrechnungsbegrenzung<br />
bei <strong>der</strong> Position „ärztliche Koordinierungstätigkeit“ auf<br />
54
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
höchstens 10 % <strong>der</strong> Fälle anzuheben. Neu aufgenommen wurde das<br />
Fachgebiet Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie, für das ein Leistungskatalog<br />
erstellt wurde, <strong>der</strong> nach einem Jahr evaluiert werden soll. Der jährliche<br />
Aufwand für Leistungen aus diesem Katalog wird von <strong>der</strong> Kasse mit bis zu<br />
€ 400.000,-- angegeben.<br />
Darüber hinaus wurde allgemein vereinbart, die übrigen zum 31. Dezember<br />
2010 geltenden Werte bis 31. März 2011 unverän<strong>der</strong>t beizubehalten.<br />
Jeweils mit 1. April <strong>der</strong> Jahre 2011, 2012, 2013 und 2014 erfolgt eine<br />
Anhebung aller Punktewerte und Eurobeträge (exkl. Vorsorgeuntersuchung,<br />
Wegegebühren, Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen und psychosomatisch<br />
orientiertes Diagnose- und Behandlungsgespräch) um 2 %, jedenfalls<br />
aber um die tatsächliche Inflationsrate des jeweiligen Jahres. Diese<br />
Inflationsrate wird Ende Jänner/Anfang Februar des Folgejahres vom Österreichischen<br />
statistischen Zentralamt verlautbart. Sollte die Inflationsrate<br />
höher als 2 % sein, erfolgt eine Nachzahlung und eine nachträgliche Tarifanpassung<br />
zum 1. Jänner des Folgejahres. Für die Jahre 2012 bis 2014<br />
wird für die Erhöhung einer Obergrenze von 2,4 % vereinbart. Auf Grund<br />
<strong>der</strong> erwarteten Frequenzrückgänge von jeweils 0,2 % pro Jahr und <strong>der</strong><br />
Einsparungen aus dem Laborbereich geht die Anstalt davon aus, dass die<br />
jährliche Gesamtsteigerungsrate unter 2 % liegen wird. Für das Jahr 2011<br />
hat sich eine Nettosteigerung um 0,65% sowie eine Bruttosteigerung um<br />
2,05% ergeben.<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft<br />
In den Verhandlungen über eine neue Tarifvereinbarung konnte<br />
vorerst kein Ergebnis erzielt werden. In Folge wurde <strong>der</strong> Gesamtvertrag<br />
durch die Österreichische Ärztekammer mit Wirkung zum 31. Dezember<br />
2009 gekündigt. Um einen Aufschub <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong> Kündigung zu<br />
bewirken, wurde durch den <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> Österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
ein Antrag bei <strong>der</strong> Bundesschiedskommission eingebracht,<br />
die den Inhalt des Gesamtvertrages bis zum 31. Mai 2010<br />
festsetze. Danach trat ein vertragsloser Zustand ein. Mit <strong>der</strong> am 10. Juni<br />
2010 zwischen den Vertragsparteien abgeschlossenen Vereinbarung,<br />
die rückwirkend ab 1. Juni 2010 gilt, wurde die Sachleistungsversorgung<br />
wie<strong>der</strong> sichergestellt.<br />
Mit dieser Vereinbarung werden die zum 31. Mai 2010 geltenden<br />
Tarife mit Ausnahme jener für Röntgenunkosten, Sonographie und Labor<br />
um 4 % angehoben. Die Tarife für die Sonographie werden um 2 % gesteigert.<br />
Gleichzeitig werden die Labortarife für Laborfachärzte um 22 %<br />
gesenkt. Eine weitere Reduktion <strong>der</strong> Labortarife um 5 % erfolgt zum<br />
1. Jänner 2011. Die Nettoerhöhung über alle Bereiche betrug 0,47 % im<br />
55
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Jahr 2010. Da gleichzeitig ein Frequenzrückgang zu verzeichnen ist,<br />
vermin<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Gesamtaufwand nach Angaben <strong>der</strong> Kasse um<br />
1,23 %.<br />
Durch eine Reorganisation <strong>der</strong> Leistungen aus dem Laborbereich<br />
(Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Punkteberwertung, Streichung obsoleter Leistungen bzw.<br />
Neuaufnahme von Leistungen) ab 1. April 2011 sollen Einsparungen<br />
bewirkt werden, die zum Teil dazu verwendet werden ab 1. Jänner 2012,<br />
die Leistungsposition „therapeutische Aussprache“ zu erhöhen und die<br />
Verrechnungsbegrenzung bei <strong>der</strong> Position „ärztliche Koordinierungstätigkeit“<br />
auf höchstens 10 % <strong>der</strong> Fälle anzuheben. Gleichzeitig werden die<br />
Tarife für Erstordination bei Ärzten für Allgemeinmedizin, Fachärzten für<br />
Anästhesiologie, Innere Medizin, Kin<strong>der</strong>heilkunde und Lungenkrankheiten<br />
angehoben.<br />
Neu aufgenommen wurde nach dem Modell <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />
für Eisenbahnen und Bergbau das Fachgebiet Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie.<br />
Zwischen Kasse und Österreichischen Ärztekammer wurde<br />
vereinbart, eine Evaluierung dieser Leistungen im Herbst 2012 vorzunehmen.<br />
Im Jahr 2011 reduzierte sich <strong>der</strong> Nettoaufwand auf Grund <strong>der</strong> Einsparungen<br />
im Laborbereich aber noch ohne Berücksichtigung des <strong>der</strong>zeit<br />
noch nicht bekannten Mehraufwandes für die Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie<br />
um 0,38 %. Inklusive <strong>der</strong> Frequenzentwicklung geht die Kasse<br />
von einem Gesamtmehraufwand von 1,72 % aus. Im Jahr 2012 soll<br />
nach Prognose <strong>der</strong> Anstalt <strong>der</strong> Nettoaufwandes um 0,41% sinken und<br />
<strong>der</strong> Gesamtaufwand unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Frequenzentwicklung<br />
um 2,46 % steigen.<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern<br />
Wie schon in den Vorjahren berichtet wurde, konnten bereits im<br />
September 1998 für die meisten Bundeslän<strong>der</strong> die Verträge über die<br />
Sachleistungssicherung für Versicherte <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />
<strong>der</strong> Bauern durch § 2-Kassenvertragsärzte abgeschlossen werden. Generelles<br />
Ziel <strong>der</strong> Anstalt war für alle Bundeslän<strong>der</strong> eine deutliche Annäherung<br />
an das Niveau <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen. Weiters wurden zwischen<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern und den einzelnen<br />
Gebietskrankenkassen Verrechnungsübereinkommen über die Administration<br />
<strong>der</strong> Honorarverrechnung geschlossen.<br />
Der VfGH hat nunmehr im Erkenntnis vom 27. September 2010,<br />
B-1290/09-9 (SVB-Zusatzvereinbarung mit <strong>der</strong> Ärztekammer für Steiermark)<br />
die Zusatzvereinbarung <strong>der</strong> SVB zum Steiermärkischen § 2-Ärztegesamtvertrag<br />
als nicht gültigen Gesamtvertrag bezeichnet.<br />
56
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Betroffen ist damit aber nicht nur <strong>der</strong> Steiermärkische Vertrag, son<strong>der</strong>n<br />
es gibt auch in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong>artige Regelungen, die<br />
insbeson<strong>der</strong>e Limitierungen bzw. Degressionen in den Honorarordnungen<br />
abmil<strong>der</strong>n. Die SVA <strong>der</strong> Bauern sah sich daher gezwungen, die Zusatzvereinbarungen<br />
auch in den an<strong>der</strong>en betroffenen Bundeslän<strong>der</strong>n als<br />
beendet zu werten. Die SVA <strong>der</strong> Bauern ist daher abrechnungstechnisch<br />
wie die jeweilige Gebietskrankenkasse zu behandeln<br />
Inzwischen wurden mit allen Ärztekammern mit Ausnahme <strong>der</strong> Ärztekammer<br />
für Oberösterreich Einigung über die Umsetzung des VfGH<br />
Erkenntnisses erzielt.<br />
Die Ärztekammer für Oberösterreich erklärte, dass das Erkenntnis<br />
nicht auf Oberösterreich anwendbar sei. Die Honorargleichstellung <strong>der</strong><br />
SVA <strong>der</strong> Bauern mit den an<strong>der</strong>en oberösterreichischen § 2-Kassen werde<br />
als ein eindeutiger Vertragsbruch gesehen; für den Fall <strong>der</strong> Honorargleichstellung<br />
in <strong>der</strong> Abrechnung drohte die Ärztekammer an, dass die<br />
Vertragsärzte die Honorare privat und direkt den SVB-Versicherten in<br />
Rechnung stellen werden.<br />
Nach einigen Gesprächsrunden einigte man sich, dass die SVB-<br />
Versicherten vorerst ab dem 2. Quartal 2011 in einem eigenen SVB-<br />
Verrechnungskreis mit aliquoten Staffel-, Limitierungs- und Degressionsgrenzen<br />
abgerechnet werden, um die Gleichstellung <strong>der</strong> SVB mit den<br />
an<strong>der</strong>en § 2-Kassen zu erreichen.<br />
Teil <strong>der</strong> Vereinbarung ist aber auch Folgendes: Die Ärztekammer für<br />
Oberösterreich besteht darauf, in einem Schiedskommissions- o<strong>der</strong> Zivilgerichtsverfahren<br />
abzuklären, ob die SVB-Zusatzvereinbarung zum<br />
Oberösterreichischen § 2-Vertrag gültig ist. Sollte entschieden werden,<br />
dass die SVB-Zusatzvereinbarung nichtig ist, wird die vorläufige Abrechnung<br />
definitiv und die Gleichstellung seitens <strong>der</strong> Ärztekammer für Oberösterreich<br />
akzeptiert. Kommt die Behörde bzw. das Gericht zur Ansicht,<br />
dass die Zusatzvereinbarung weiterhin besteht, wird <strong>der</strong> Differenzbetrag<br />
zwischen dem vorläufigen Auszahlungsbetrag und dem Honorar, das<br />
sich unter Zugrundelegung <strong>der</strong> SVB-Zusatzvereinbarung ergibt, von <strong>der</strong><br />
SVA <strong>der</strong> Bauern nachgezahlt.<br />
Mutter-Kind-Pass<br />
Im Zuge <strong>der</strong> KBG (Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld)-Gesetzwerdung war die<br />
MKP-Verordnung neu zu erlassen. Wesentliche Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> neuen<br />
MKP-Verordnung ist die Aufnahme einer zusätzlichen 8. Kindesuntersuchung<br />
im 5. Lebensjahr ab 1. Jänner 2002. Die Weitergewährung des<br />
Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldes in voller Höhe ist an die nachweisliche Inanspruchnahme<br />
<strong>der</strong> ersten bis fünften Untersuchung <strong>der</strong> Schwangeren und<br />
57
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
<strong>der</strong> ersten bis fünften Untersuchung des Kindes laut Mutter-Kind-Pass<br />
gebunden.<br />
Mit <strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer wurde eine Regelung getroffen,<br />
welche die Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> MKP-Verordnung berücksichtigt; im Übrigen<br />
bleiben die zum 31. März 1999 gültigen Tarife bis auf weiteres unverän<strong>der</strong>t.<br />
Vorsorgeuntersuchung<br />
Zur Reformierung <strong>der</strong> Vorsorgeuntersuchung wurden in einer gemeinsamen<br />
Arbeitsgruppe mit <strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer Lösungen<br />
hinsichtlich einer Mo<strong>der</strong>nisierung und Verbesserung des zu diesem<br />
Zeitpunkt geltenden Vertrages erarbeitet.<br />
Im Frühjahr 2005 wurde dann <strong>der</strong> neue Gesamtvertrag mit <strong>der</strong> Österreichischen<br />
Ärztekammer unterzeichnet, mit dem die Vorsorgeuntersuchung<br />
nach den aktuellsten medizinischen Erkenntnissen umgesetzt<br />
und bis zum Jahresende 2005 bundesweit eingeführt wurde.<br />
Unter dem Leitsatz „Länger leben bei guter Gesundheit“ steht mit<br />
<strong>der</strong> Vorsorgeuntersuchung-NEU ein mo<strong>der</strong>nes flächendeckendes Vorsorgeprogramm<br />
auf dem neuesten Stand des medizinischen Wissens<br />
zur Verfügung.<br />
Im Rahmen des allgemeinen Untersuchungsprogramms, das allen<br />
in Österreich wohnhaften Personen ab 18 Jahren - das heißt auch allen<br />
Nicht-Versicherten - einmal jährlich kostenlos zur Verfügung steht, liegt<br />
das Hauptaugenmerk nicht mehr nur auf abstrakten Zahlen, son<strong>der</strong>n auf<br />
den individuellen Bedürfnissen <strong>der</strong> Teilnehmer. So wird beispielsweise<br />
für jeden Teilnehmer ein individuelles Risikoprofil hinsichtlich einer möglichen<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankung erstellt.<br />
Weitere Neuerungen betreffen die Koloskopie (für Personen über 50<br />
Jahren alle 10 Jahre). Hinzu kommt eine gezielte Überprüfung des Sehund<br />
Hörvermögens für ältere Menschen.<br />
Verhandlungen über eine Überarbeitung des Vertrages bzw. <strong>der</strong><br />
Abwicklung wurden mit <strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer im Jahr 2011<br />
aufgenommen. Eines <strong>der</strong> Hauptziele <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> ist die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Dokumentation durch die Vertragsärzte.<br />
Vertragszahnbehandler<br />
Zum 31. Dezember 2012 waren in Österreich insgesamt 4.797 Zahnärzte,<br />
davon 3.853 freipraktizierende (ohne Wohnsitzärzte) gemeldet. In<br />
58
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Vertragsbeziehungen zu Krankenversicherungsträgern standen 2.933 bzw.<br />
76,1 % <strong>der</strong> freiberuflichen Zahnärzte.<br />
Vertragliche Honorar- und Tarifän<strong>der</strong>ungen<br />
Für die einzelnen Bereiche wurden folgende vertragliche Honorar- und<br />
Tarifän<strong>der</strong>ungen vorgenommen:<br />
Krankenversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen (§2-Kassen, Versicherungsanstalt<br />
öffentlich Bediensteter, Versicherungsanstalt für Eisenbahnen<br />
und Bergbau) und <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern<br />
Die zwischen <strong>der</strong> Österreichischen Zahnärztekammer, vormals Österreichische<br />
Ärztekammer, Bundesfachgruppe für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,<br />
dann Bundeskurie Zahnärzte bzw. <strong>der</strong> Österreichischen<br />
Dentistenkammer und dem <strong>Hauptverband</strong> geschlossenen Verträge sehen<br />
vor, die Honorarsätze <strong>der</strong> Vertragszahnbehandler zu Jahresbeginn um jenen<br />
Prozentsatz anzuheben, <strong>der</strong> im gewogenen Durchschnitt allen übrigen<br />
Vertragsärzten <strong>der</strong> §2-Kassen (mit Ausnahme von Vorarlberg) - unter Außerachtlassung<br />
<strong>der</strong> Laborfachärzte und Radiologen - im Vorjahr zugekommen<br />
ist. Der Steigerungsfaktor wurde für 2012 mit 1,32 % und für 2013<br />
mit 2,07 % errechnet.<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft<br />
1999 kamen die Vertragsparteien, das waren die Österreichische<br />
Ärztekammer, Bundeskurie Zahnärzte, die Österreichische Dentistenkammer<br />
und die <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft,<br />
überein, dass die automatische Valorisierungsregelung ab 1999 außer<br />
Kraft gesetzt wird. Zukünftig sind über die Aufwertung <strong>der</strong> Tarife Verhandlungen<br />
mit den beiden Standesvertretungen <strong>der</strong> Zahnbehandler (nunmehr<br />
allein die Österreichische Zahnärztekammer) zu führen. Ziel bei den<br />
Verhandlungen ist es, die Tarife sukzessive an das Niveau <strong>der</strong> übrigen<br />
Krankenversicherungsträger heranzubringen.<br />
Mit <strong>der</strong> Vereinbarung für das Jahr 2012 erhalten die Zahnärzte eine<br />
Tariferhöhung ab 1. Jänner 2012 von 0,66 %. Für das Jahr 2013 wurde bereits<br />
mit <strong>der</strong> Österreichischen Zahnärztekammer eine Tariferhöhung ab<br />
1. Jänner in <strong>der</strong> Höhe 1,035 % vereinbart. Das entspricht jeweils <strong>der</strong> Hälfte<br />
<strong>der</strong> Tarifsteigerungen <strong>der</strong> unselbständigen Krankenversicherung für die jeweiligen<br />
Jahre.<br />
59
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Klinische Psychologen und Psychotherapeuten<br />
Klinische Psychologen<br />
Mit 1. Jänner 1995 trat ein mit dem Berufsverband österreichischer<br />
PsychologInnen (BÖP) vereinbarter Gesamtvertrag in Kraft; somit kann die<br />
klinisch-psychologische Diagnostik als Sachleistung in Anspruch genommen<br />
werden.<br />
Mit diesem Vertrag hat die <strong>Sozialversicherung</strong> jedenfalls einen weiteren<br />
Schritt zur Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Vertragspartnerstrukturen gesetzt.<br />
Klinisch psychologische Diagnostik ist keine Behandlungsmethode,<br />
son<strong>der</strong>n dient dazu, den psychischen Anteil an Beschwerden festzustellen.<br />
Die Leistung besteht darin, durch Tests und Gespräche festzustellen, welche<br />
Maßnahme zur Behandlung <strong>der</strong> individuellen Erkrankung eines Patienten<br />
am geeignetsten ist. Die Diagnostik ist somit ein wertvolles - oft unverzichtbares<br />
- Hilfsinstrument für den behandelnden Arzt und den Psychotherapeuten.<br />
Im Jahr 2007 wurde die versuchsweise eingeführte neue Leistung „Befundbesprechung<br />
in beson<strong>der</strong>en Fällen“ evaluiert. Am 13. Dezember 2007<br />
wurde das Ergebnis bei einem Symposium präsentiert. Im Rahmen <strong>der</strong><br />
Evaluierung wurde festgestellt, dass diese Position von den Patienten und<br />
von den Leistungserbringern gut angenommen wurde. Es zeigt sich, dass<br />
mit dieser Leistung die Folgekosten (Arzneimittel und ärztliche Leistungen)<br />
verringert werden konnten. Diese Leistung wird weiter befristet im Honorarkatalog<br />
berücksichtigt und dabei das Verrechnungslimit von bisher 15 %<br />
auf 40 % <strong>der</strong> Fälle erhöht.<br />
Die Tarife für die klinisch-psychologische Diagnostik wurden zuletzt<br />
mit 1. Jänner 2005 erhöht. In dem nun vorliegenden Verhandlungsergebnis<br />
ist eine kumulierte Tariferhöhung für den Zeitraum 2006 bis 2013 (= 8 Jahre)<br />
in <strong>der</strong> Höhe von insgesamt 4,33 % vorgesehen, wobei ein erster Erhöhungsschritt<br />
erst zum 1. Jänner 2011 vorgenommen wird. Die weiteren Erhöhungsschritte<br />
in den Jahren 2012 und 2013 hängen vom Zustandekommen<br />
einer noch zu verhandelnden Ökonomierichtlinie ab.<br />
Psychotherapeuten<br />
Am 2. September 1999 konnte zwischen den Verhandlungsteams des<br />
Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie und <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
ein Ergebnis erzielt werden.<br />
Über das lange umstrittene, für die <strong>Sozialversicherung</strong> zentrale Thema<br />
<strong>der</strong> Krankenbehandlungserfahrung <strong>der</strong> Psychotherapeuten als Vertragsvoraussetzung<br />
sowie über eine vertragliche Absicherung des ökonomischen<br />
60
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Einsatzes <strong>der</strong> Psychotherapiemethoden konnte ein Konsens gefunden<br />
werden.<br />
Die Berufsbefugnis des Psychotherapeuten, die im § 1 Psychotherapiegesetz<br />
definiert ist, ist sehr weit. Sie reicht von <strong>der</strong> Beratung über die<br />
Berufsför<strong>der</strong>ung bis zur Krankenbehandlung. Leistungsauftrag <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
ist es, die psychotherapeutische Behandlung für Personen<br />
sicherzustellen, die an einer Krankheit im Sinne <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetze<br />
leiden. Es kann daher nach <strong>der</strong> Einigung nur jener berufsberechtigte<br />
Psychotherapeut auf Kassenkosten tätig werden, <strong>der</strong> eingehende<br />
Kenntnisse und Fähigkeit in <strong>der</strong> Behandlung und Diagnostik von Krankheiten<br />
erworben hat. Das Verhandlungsergebnis sieht dazu drei Varianten<br />
vor, wie diese Kenntnisse nachgewiesen werden können.<br />
Die Bundeskonferenz des Österreichischen Bundesverbandes für<br />
Psychotherapie (ÖBVP) hat am 12. Februar 2000 dem Gesamtvertragstext<br />
zugestimmt. Anlässlich <strong>der</strong> Annahme des Gesamtvertrages wurde eine<br />
Resolution beschlossen, welche die speziell für die <strong>Sozialversicherung</strong> relevante<br />
Thematik <strong>der</strong> eingehenden Erfahrung des Therapeuten in <strong>der</strong><br />
Krankenbehandlung in Frage stellt. Die Resolution bringt zum Ausdruck,<br />
dass <strong>der</strong> ÖBVP davon ausgeht, dass <strong>der</strong> Erfahrungsnachweis in <strong>der</strong> Krankenbehandlung<br />
aus rechtlichen und fachlichen Gründen nicht gilt. Der Abschluss<br />
des Gesamtvertrages fand in <strong>der</strong> Verbandskonferenz am 25. April<br />
2000 nicht die notwendige Mehrheit. Grund war insbeson<strong>der</strong>s auch die<br />
obige Resolution.<br />
Mangels eines Gesamtvertrages mit <strong>der</strong> Interessensvertretung <strong>der</strong><br />
Psychotherapeuten wird bei Inanspruchnahme eines freiberuflichen Psychotherapeuten<br />
<strong>der</strong>zeit ein Kostenzuschuss gewährt.<br />
Nach Ablehnung des Gesamtvertragsabschlusses hat die Verbandskonferenz<br />
beschlossen, dass die Krankenversicherungsträger unverzüglich<br />
Schritte hinsichtlich einer flächendeckenden Versorgung setzen bzw. die<br />
bestehenden Strukturen erweitern sollen. Der Gesamtvertragsentwurf kann<br />
als Basis für einschlägige Verhandlungen dienen. Diesbezügliche Verträge<br />
zur Versorgungsverbesserung wurden abgeschlossen. Die Krankenversicherungsträger<br />
bemühen sich weiter, die Versorgung durch Abschluss<br />
neuer Verträge und Verlängerung bereits bestehen<strong>der</strong> Verträge sicherzustellen<br />
bzw. vorhandene Strukturen weiter auszubauen.<br />
Die in den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n durch Abschlüsse mit Institutionen<br />
(Land, Vereinen etc.) bereits bestehende Sachleistungsstruktur, die es Patienten<br />
ermöglicht, Psychotherapie im Rahmen einer Krankenbehandlung<br />
in Anspruch zu nehmen, wird gut angenommen.<br />
Der Gesetzgeber hat den <strong>Hauptverband</strong> und den ÖBVP verpflichtet,<br />
gemeinsam ein Psychotherapiekonzept zu erarbeiten, welches auch eine<br />
61
Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />
Kosten-Nutzenanalyse zu enthalten hat. Da auch über die wesentlichen<br />
Inhalte dieses Konzeptes keine Einigung zwischen HV und ÖBVP erzielt<br />
werden konnte, wurde 2005 seitens <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> alleine ein<br />
Psychotherapiekonzept in Auftrag gegeben.<br />
Hervorzuheben ist, dass das vom <strong>Hauptverband</strong> in Auftrag gegebene<br />
Psychotherapiekonzept des Instituts für höhere Studien (IHS) aus dem<br />
Jahr 2005 in einer ersten Vergleichsanalyse <strong>der</strong> 2004 existierenden Sachleistungsstrukturen<br />
(Vereinslösungen) mit dem Gesamtvertragsmodell Folgendes<br />
feststellt:<br />
„Nach Prüfung <strong>der</strong> Vor- und Nachteile <strong>der</strong> verschiedenen Versorgungsmodelle<br />
sowie <strong>der</strong> Beleuchtung <strong>der</strong> ökonomischen Aspekte <strong>der</strong> Vertragsgestaltungen<br />
(Anreizwirkungen) und schlussendlich <strong>der</strong> Betrachtung<br />
<strong>der</strong> VersorgungsmodelIe nach ihrer Leistungsfähigkeit, gemessen anhand<br />
von PatientInnenorientierung und Fairness (WHO-Kriterien 2000), steht<br />
fest, dass <strong>der</strong> Gesamtvertrag gegenüber den existierenden Sachleistungsversorgungen<br />
keine Verbesserung bringen würde.“<br />
Im Jahr 2006 wurde von den Krankenversicherungsträgern begonnen,<br />
wesentliche Empfehlungen aus dem oben genannten Konzept umzusetzen.<br />
Dabei geht es vor allem um einen verbesserten Zugang zur Psychotherapie<br />
und den qualitativen und quantitativen Ausbau als Sachleistung.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e wurde auch das Angebot für spezielle Patientengruppen<br />
(Kin<strong>der</strong>- und Jugendliche) geför<strong>der</strong>t. Dieser Weg wurde auch 2012 fortgesetzt.<br />
Die Österreichische <strong>Sozialversicherung</strong> hatte sich im Jahr 2010 das<br />
Ziel gesetzt, den Istzustand <strong>der</strong> Versorgung psychisch erkrankter Menschen<br />
in Österreich zu erheben. Mit dieser Analyse wurde Neuland beschritten<br />
– erstmalig wurde versucht, einen weiten Bereich von Krankheiten<br />
quer über alle Versorgungsbereiche möglichst umfassend zu beleuchten.<br />
Für das Jahr 2011 lautete in <strong>der</strong> Folge das Ziel auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> „Analyse<br />
<strong>der</strong> Versorgung psychisch Erkrankter“, eine „Strategie Psychische<br />
Gesundheit“ zu entwickeln. Die Strategie wurde vom Verbandsvorstand in<br />
und von <strong>der</strong> Trägerkonferenz beschlossen.<br />
Im Jahre 2012 wurde zielkonform an Konzepten und konkreten Umsetzungsplänen<br />
gearbeitet.<br />
62
Krankenversicherung – Apotheken und Heilmittel<br />
Apotheken und Heilmittel<br />
Zum Stichtag 1. Jänner 2012 versorgten 1.292 öffentliche Apotheken<br />
und zum Stichtag 1. Juli 2012 888 hausapothekenführende Ärzte die Bevölkerung<br />
mit Arzneimitteln.<br />
Der Heilmittel-Evaluierungs-Kommission wurden im Jahr 2012 insgesamt<br />
590 Anträge/Verfahren gemäß VO-EKO zur Empfehlung vorgelegt. Im<br />
Rahmen ihrer Tätigkeit hat die Heilmittel-Evaluierungs-Kommission <strong>der</strong> Generaldirektion<br />
die Aufnahme und Streichung von Arzneispezialitäten sowie<br />
die Än<strong>der</strong>ung von Packungsgrößen bzw. von Verwendungen bei bereits im<br />
Erstattungskodex enthaltenden Arzneispezialitäten empfohlen.<br />
Daraus resultierend wurden im Jahr 2012 insgesamt 519 Arzneispezialitäten<br />
in den Erstattungskodex aufgenommen, bei 56 im Erstattungskodex<br />
angeführten Arzneispezialitäten wurde die Packungsgröße, bei 30 Arzneispezialitäten<br />
die bestimmte Verwendung geän<strong>der</strong>t. 227 Arzneispezialitäten<br />
wurden aus dem Erstattungskodex gestrichen.<br />
Der Erstattungskodex wurde zweimal jährlich aufgelegt, und zwar mit<br />
1. Jänner (Gesamtausgabe) und 1. Juli (Ergänzung).<br />
Zum 1. Jänner 2013 waren insgesamt 4.609 Arzneispezialitäten im Erstattungskodex<br />
angeführt, davon befanden sich 152 Arzneispezialitäten im<br />
Roten Bereich.<br />
2012 wurden 45 Anträge auf Preiserhöhung gemäß VO-EKO beim<br />
<strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger eingebracht.<br />
Für 1.489 Arzneispezialitäten konnten mit den pharmazeutischen Unternehmen<br />
Preisreduktionen vereinbart werden; die Summe <strong>der</strong> Einsparung<br />
von Jänner bis Dezember 2012 betrug rd. 113 Mio. €.<br />
63
Krankenversicherung – Apotheken und Heilmittel<br />
Die verordnungsstärksten therapeutischen Untergruppen<br />
ATC Ebene 2 im Jahre 2011<br />
12,9<br />
9,2<br />
M i l l i o n e n<br />
7,9<br />
5,8 5,7 5,6<br />
5,0 5,0<br />
4,2 4,0<br />
C09 A02 N06 C10 C07 J01 N05 M01 R03 N02<br />
C09 - Mittel mit Wirkung auf das Renin-Angiotensin-System<br />
A02 - Mittel bei säurebedingten Erkrankungen<br />
N06 - Psychoanaleptika<br />
C10 - Mittel, die den Lipidstoffwechsel beeinflussen<br />
C07 - Beta-Adrenorezeptor-Antagonisten<br />
J01 - Antibiotika zur systemischen Anwendung<br />
N05 - Psycholeptika<br />
M01 - Antiphlogistika und Antirheumatika<br />
R03 - Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen<br />
N02 - Analgetika<br />
64
Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />
Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />
Krankenanstalten<br />
2011 waren in Österreich 273 Krankenanstalten mit insgesamt 64.417<br />
Betten in Betrieb, davon werden 129 (47,26%) mit 47.667 (73,96%) Betten<br />
über Landesgesundheitsfonds finanziert, wo 2,524.187 (89,75%) von insgesamt<br />
2,812.540 stationären Aufenthalten stattgefunden haben. (Quelle<br />
BMG).<br />
I. Landesgesundheitsfondsfinanzierte Krankenanstalten<br />
(Fondkrankenanstalten)<br />
Grundlage für die Beziehungen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger zu den<br />
landesgesundheitsfondsfinanzierten Krankenanstalten war für die Jahre<br />
2008 bis 2013 die Vereinbarung gemäß Artikel 15a BVG über die Organisation<br />
und Finanzierung des Gesundheitswesens (BGBl. I Nr. 105/2008).<br />
Die wesentlichen Inhalte <strong>der</strong> Vereinbarung sind:<br />
Finanzielles<br />
• Die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger zahlen an die Landesgesundheitsfonds<br />
für 2013 nach einem festgelegten Schlüssel einen vorläufigen Betrag in<br />
<strong>der</strong> Höhe von 4,555 Mrd. € (2012: 4,420 Mrd. €). Darüber hinaus erhalten<br />
die Landesfonds Mittel des Bundes, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, Zuwendungen nach<br />
dem GSBG und - soferne dies landesrechtlich vorgesehen ist - zusätzliche<br />
Landesmittel.<br />
• Diese eingangs erwähnten Pauschalbeiträge <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
werden entsprechend den Steigerungen <strong>der</strong> Beitragseinnahmen<br />
<strong>der</strong> Krankenversicherungsträger valorisiert.<br />
• Die <strong>Sozialversicherung</strong> überweist an die Bundesgesundheitsagentur einen<br />
Betrag von jährlich rund 83,6 Mio. €.<br />
• Weiters hat die <strong>Sozialversicherung</strong> 75 Mio. € an Fixbeträgen an die<br />
Landesgesundheitsfonds zu überweisen; davon entfallen 15 Mio. € auf<br />
die Erhöhung <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage und 60 Mio. € auf die Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Beitragssätze in <strong>der</strong> Krankenversicherung seit 2005.<br />
• Die Fondskrankenanstalten heben zusätzlich zu den <strong>der</strong>zeitigen Spitalskostenbeiträgen<br />
gemäß § 27a Bundes-KAG 1,45 € für jeden Verpflegstag<br />
ein. Die von den Fondskrankenanstalten eingehobenen Beträge<br />
65
Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />
wurden bis zum Jahr 2004 bei <strong>der</strong> Abrechnung <strong>der</strong> endgültigen Pauschalbeiträge<br />
gegenverrechnet. Auch die aktuelle Art. 15a-Vereinbarung<br />
sieht nunmehr vor, dass dieser Betrag (wie schon seit 2005) bei<br />
den Län<strong>der</strong>n (Landesgesundheitsfonds) verbleibt.<br />
• Ebenso heben die Fondskrankenanstalten pro Verpflegstag sowohl in<br />
<strong>der</strong> allgemeinen Gebührenklasse wie auch in <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>klasse 0,73 €<br />
ein. Diese Beträge sind den Län<strong>der</strong>n zur Verfügung zu stellen und dienen<br />
zur Entschädigung nach Schäden, die durch die Behandlung in<br />
Fondskrankenanstalten entstanden sind und bei denen eine Haftung<br />
des Rechtsträgers nicht eindeutig gegeben ist.<br />
In die Krankenanstaltenfinanzierung sind seit 1997 nicht nur die Krankenversicherungsträger,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Unfall- und Pensionsversicherungsträger<br />
einbezogen.<br />
Durch die Beiträge <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> an die neun Landesfonds<br />
sind alle Leistungen <strong>der</strong> Fondskrankenanstalten, insbeson<strong>der</strong>e im stationären,<br />
halbstationären, tagesklinischen und ambulanten Bereich einschließlich<br />
<strong>der</strong> durch den medizinischen Fortschritt resultierenden Leistungen zur<br />
Gänze abgegolten.<br />
Mit den Pauschalbeiträgen sind nicht abgegolten die Leistungen im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen, die einvernehmlich zwischen<br />
dem <strong>Hauptverband</strong> und den Län<strong>der</strong>n ausgenommenen Leistungen<br />
und die in § 27 Abs. 2 Bundes-KAG genannten Leistungen (Transport in<br />
die und aus <strong>der</strong> Krankenanstalt, Beistellung eines Zahnersatzes, Beistellung<br />
von orthopädischen Hilfsmitteln, die nicht therapeutische Behelfe darstellen,<br />
Bestattungskosten).<br />
• Die Fondskrankenanstalten erhalten für die stationären Leistungen von<br />
den jeweiligen Landesfonds so genannte "LKF-Gebührenersätze", welche<br />
auf dem österreichweit einheitlichen System <strong>der</strong> leistungsorientierten<br />
Diagnosefallgruppen basieren. Das LKF-Modell 2013 sieht 998<br />
(2012: 996) leistungsorientierte "Diagnosefallgruppen (LDF)" vor. Je<strong>der</strong><br />
LDF ist eine bestimmte Punktezahl zugeordnet. Der Punktwert wie<strong>der</strong>um<br />
ergibt sich durch Beschluss <strong>der</strong> jeweiligen Landesgesundheitskommission.<br />
• Die ambulanten Leistungen werden den Fondskrankenanstalten <strong>der</strong>zeit<br />
zumeist pauschal von den Landesfonds abgegolten. Die Entwicklung eines<br />
einheitlichen leistungsorientierten Finanzierungssystems im ambulanten<br />
Bereich ist geplant.<br />
66
Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />
Die wesentlichen Eckpunkte <strong>der</strong> aktuellen 15a-Vereinbarung sind:<br />
• Laufzeit 6 Jahre (2008 bis 2013)<br />
• Finanzielle Regelungen für die <strong>Sozialversicherung</strong> werden unverän<strong>der</strong>t<br />
weitergeschrieben<br />
• Fortschreibung <strong>der</strong> Regelungen zur Bundesgesundheitsagentur und zu<br />
den Landesgesundheitsplattformen<br />
• „Wer zahlt, plant“ (Art. 1 Abs. 2 Z 9)<br />
• „Das Geld folgt <strong>der</strong> Leistung“ (Art. 1 Abs. 2 Z 9)<br />
• ÖSG (Österreichischer Strukturplan Gesundheit): Ausdehnung <strong>der</strong><br />
Rahmenplanung auf ambulanten (nie<strong>der</strong>gelassenen) Bereich und Pflege<br />
/ Rehab (Art. 4)<br />
• RSG (Regionale Strukturpläne Gesundheit) sind Grundlage für Bedarfsprüfung<br />
(Art. 4 Abs. 5)<br />
• BIQG (Bundesinstitut für Qualität im Gesundheitswesen): Qualitätsvorgaben<br />
sind für alle Akteure verbindlich (Art. 6 Abs. 5)<br />
• ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) Aktivitäten sind weiter fortzusetzen<br />
(Art. 7)<br />
• LKF-Modell ist weiterzuentwickeln mit Ausdehnung auf ambulanten Bereich<br />
(Art. 8)<br />
• Es ist eine Arbeitsgruppe mit SV-Beteiligung einzusetzen für sektorenübergreifende<br />
Finanzierung des ambulanten Bereiches (Art. 9)<br />
• Die GKH Graz, Psychosomatik Bad Aussee und Eggenburg werden in<br />
die Fondsfinanzierung aufgenommen (Art. 18 Abs. 4)<br />
• Ein <strong>Hauptverband</strong>svertreter gehört den Landesgesundheitsplattformen<br />
ohne Stimmrecht an (Art. 19 Abs. 2 Z. 1 lit b)<br />
• Im Gegenzug wird ein Län<strong>der</strong>vertreter ohne Stimmrecht in die Fondskommission<br />
des PRIKRAF aufgenommen (Art. 48 Abs. 4)<br />
• Der Datenaustausch zwischen Krankenanstalten und Krankenversicherungsträgern<br />
hat auf die e-Card Infrastruktur umgestellt zu werden (Art.<br />
25 Abs. 10)<br />
67
Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />
• Die HEK (Heilmittelevaluierungskommission) wird unter Wahrung <strong>der</strong><br />
bisherigen Mehrheitsverhältnisse um einen Län<strong>der</strong>vertreter erweitert,<br />
<strong>der</strong> bei Entscheidungen mitwirkt, ob Medikamente intra- o<strong>der</strong> extramural<br />
zu verabreichen sind (Art. 25 Abs. 13)<br />
• Im Gegenzug werden in die Arzneimittelkommissionen <strong>der</strong> Krankenanstalten<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>svertreter insbeson<strong>der</strong>e zur Abstimmung <strong>der</strong><br />
Entlassungsmedikation aufgenommen (Art. 48 Abs. 1 Z. 10)<br />
• Bis Ende 2009 ist eine internationale Evaluierung des LKF-Systems vorzunehmen<br />
(Art. 27 Abs. 10)<br />
• Der Reformpool wird modifiziert fortgeschrieben (Art. 31)<br />
Weitere Aktivitäten im Jahr 2012:<br />
Im Berichtsjahr haben drei Sitzungen <strong>der</strong> Bundesgesundheitskommission<br />
stattgefunden. Als Vertreter des <strong>Hauptverband</strong>es in <strong>der</strong> BGK<br />
wurden Obfrau Mag. a Reischl, Obmann-Stv. Mag. Mc Donald, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Dr. Schelling, Vorsitzen<strong>der</strong>-Stv. Mag. Achitz, Vorsitzen<strong>der</strong>-Stv. Dr. de Waal<br />
und Obmann Felix bestellt, darüberhinaus wurde Obfrau Römer als Mitglied<br />
kooptiert.<br />
Wesentlichste Beratungspunkte waren die Beauftragung laufen<strong>der</strong><br />
Projekte, die Vorbereitung des ÖSG 2012, Aktvitäten im Zusammenhang<br />
mit ELGA, die Dokumentation und Planungungsgrundsätze im ambulanten<br />
Bereich, die sektorenübergreifende Finanzierung sowie die Einführung <strong>der</strong><br />
e-Card in Krankenanstalten.<br />
Darüber hinaus haben beim BMG diverse Sitzungen von Arbeitsgruppen<br />
zum ÖSG, für Strukturverän<strong>der</strong>ungen, zur Adaptierung des LKF-<br />
Modells sowie insbeson<strong>der</strong>e zur sektorenübergreifenden Finanzierung und<br />
zur Neufassung des KAKuG in Umsetzung des ÖSG 2010 stattgefunden.<br />
Neben diversen regionalen Fragestellungen waren die Landesgesundheitsplattformen<br />
insbeson<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> Erarbeitung regionaler Strukturpläne<br />
Gesundheit befasst, durch welche die bundesweiten Vorgaben des ÖSG<br />
umgesetzt wurden. Die Vertretung des <strong>Hauptverband</strong>es in den LGP wurde<br />
durch Mag. Oppeker bzw. Mag. a Engl und Dr. Felix wahrgenommen.<br />
Weiters fanden im Jahr 2012 Beratungen auf diversen Ebenen zur<br />
Gesundheitsreform 2013 statt. Die Ergebnisse einer 15a Vereinbarung zur<br />
Zielsteuerung Gesundheit sowie einer weiteren zur Verlängerung <strong>der</strong> bisherigen<br />
zur Krankenanstaltenfinanzierung konnten am 19. Dezember 2012<br />
68
Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />
paraphiert werden. Die Umsetzung hat im Laufe des Jahres 2013 zu erfolgen.<br />
II.<br />
Beziehungen zu nichtlandesfondsfinanzierten Krankenanstalten<br />
PRIKRAF<br />
Durch BGBl. I 5 / 2001 wurden die Beziehungen zu den nichtlandesfondsfinanzierten<br />
Krankenanstalten mit Wirkung ab 2002 völlig neu<br />
gestaltet; im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> neuen 15a-Vereinbarung 2008 wurden<br />
die Regelungen im Wesentlichen meritorisch unverän<strong>der</strong>t für die Jahre<br />
2008 bis 2013 verlängert:<br />
Derzeit werden 44 Krankenanstalten über den PRIKRAF finanziert. Im<br />
Jahr 2013 leisten die Krankenversicherungsträger einen Betrag von vorläufig<br />
€ 103,871 Mio. (2012 vorläufig € 101,25 Mio.).<br />
Eine vorläufige Aufteilung auf die Versicherungsträger erfolgt anhand<br />
<strong>der</strong> Endabrechnung des jeweils zweitvorangegangenen Jahres, die Endabrechnung<br />
erfolgt nach Vorliegen <strong>der</strong> Endabrechnung des PRIKRAF aufgrund<br />
<strong>der</strong> tatsächlichen Inanspruchnahmen (Pflegetage).<br />
Durch die Festsetzung <strong>der</strong> Pauschalzahlungen an den PRIKRAF haben<br />
sich beträchtliche Mehraufwendungen für die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
ergeben. Dieser Fonds hat die von den Krankenanstalten erbrachten<br />
Leistungen in analoger Anwendung <strong>der</strong> für landesfondsfinanzierte Krankenanstalten<br />
geltenden LKF-Regelung zu honorieren. Darüber hinaus hat<br />
<strong>der</strong> Fonds an Versicherte und Anspruchsberechtigte, die in einer <strong>der</strong> vom<br />
Vertrag umfassten Krankenanstalt untergebracht waren, die mit dem leistungszuständigen<br />
Versicherungsträger in keinem Vertragsverhältnis steht,<br />
einen Pflegekostenzuschuss zu leisten, <strong>der</strong> ebenfalls nach LKF-Kriterien<br />
bemessen wird.<br />
Der <strong>Hauptverband</strong> hat im Jahr 2002 zwei Verträge abgeschlossen; einen<br />
mit <strong>der</strong> Wirtschaftskammer Österreich und den an<strong>der</strong>en mit dem im<br />
April 2002 geschaffenen Privatkrankenanstalten-Finanzierungs-Fonds<br />
(PRIKRAF). Diese Verträge wurden im Jahr 2005 erneuert und im Jahr<br />
2008 durch Zusatzprotokolle für die Laufzeit bis 2013 verlängert.<br />
Der <strong>Hauptverband</strong> entsendet drei Mitglie<strong>der</strong> in die Fondskommission,<br />
fünf Mitglie<strong>der</strong> werden von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer in den Fonds entsendet<br />
und zwei vom BMSG. Vertreter des <strong>Hauptverband</strong>es und <strong>der</strong>en Ersatzmitglie<strong>der</strong><br />
sind Dr. Ferdinand Felix / ALStv. Dieter Schnei<strong>der</strong>-Sturm, Dir. in Ilse<br />
69
Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />
Kerschbaum / AL Mag. Engelbert Schiller und AL Dr. Robert Gradwohl / AL<br />
Horst Glanzer.<br />
Vom Fonds wurden im Berichtsjahr insbeson<strong>der</strong>e Kontrollmechanismen<br />
angewendet, um eine effektive und widmungsgemäße Verwendung<br />
<strong>der</strong> Fondsmittel sicherzustellen.<br />
Im Berichtsjahr konnten keine Verhandlungen mit <strong>der</strong> WKÖ geführt<br />
werden, die einen Beitrag <strong>der</strong> PRIKRAF-Krankenanstalten zum Konsolidierungspaket<br />
<strong>der</strong> Krankenversicherungsträger zum Inhalt hatten.<br />
Elektronische Abrechnung von Krankenanstalten<br />
Im Jahr 2004 wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Vertretern<br />
des Bundes, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger und des <strong>Hauptverband</strong>es<br />
eingesetzt, die sich mit Fragen <strong>der</strong> elektronischen Abrechnung von<br />
Krankenanstalten befasst.<br />
Es wurde über die Einführung elektronischer Datenmeldungen beraten.<br />
Auch diese Gespräche konnten erfolgreich zum Abschluss gebracht<br />
werden, sodass die Strukturkommission im Jänner 2005 einen Umlaufbeschluss<br />
zur Einführung einer elektronischen Datenmeldung für fondsfinanzierte<br />
Ambulanzen (ausgenommen Zahnambulanzen) fassen konnte.<br />
Im Jahr 2012 wurde neben aktuellen Fragen insb. Vorarbeiten für eine<br />
Implementierung <strong>der</strong> e-Card Infrastruktur in Krankenanstalten geleistet. Zur<br />
Umsetzung sollen im Jahr 2013 Verhandlungen mit Vertretern <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />
geführt werden.<br />
Gesamtverträge für ambulante Untersuchungen mit Großgeräten<br />
Durch die 58. Novelle zum ASVG wurde u.a. festgelegt, mit Wirksamkeit<br />
ab 1. Jänner 2002 die Beziehungen zwischen den Trägern <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
und jenen Krankenanstalten, die ambulante Untersuchungen<br />
mit Großgeräten im Sinne des vom Österreichischen Bundesinstitut für<br />
Gesundheitswesen herausgegebenen Großgeräteplanes durchführen, hinsichtlich<br />
dieser Leistungen durch Gesamtverträge zu regeln. Diese Gesamtverträge<br />
sind für die genannten Krankenanstalten von <strong>der</strong> in Betracht<br />
kommenden gesetzlichen Interessenvertretung abzuschließen (§ 349 Abs.<br />
2b ASVG). Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig und langwierig<br />
und konnten 2004 mit einem tragbaren Kompromiss abgeschlossen werden.<br />
Demnach wurden zwischen dem <strong>Hauptverband</strong> und dem Fachverband<br />
<strong>der</strong> privaten Krankenanstalten und Kurbetriebe in <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
Österreich Mustergesamtverträge für ambulante CT- und MRT-Unter-<br />
70
Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />
suchungen abgeschlossen. Diese Mustergesamtverträge regeln die Rahmenbedingungen<br />
für die Durchführung dieser Untersuchungen (z.B. Leistungsspektrum,<br />
Regelungen <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Untersuchungen, Qualität),<br />
nicht aber Tarife und Stellenplan. Diese Punkte sind in Gesamtverträgen<br />
für die einzelnen Bundeslän<strong>der</strong> zu regeln, wobei die Mustergesamtverträge<br />
im wesentlichen unverän<strong>der</strong>t zu übernehmen sind, Abweichungen<br />
aufgrund regionaler Beson<strong>der</strong>heiten aber zulässig sind. Abschlussberechtigt<br />
für die regionalen Gesamtverträge ist ebenfalls <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong>, wobei<br />
die Verhandlungen von den Kassen geführt werden.<br />
Im Frühjahr 2009 erhielt die <strong>Sozialversicherung</strong> den politischen Auftrag,<br />
bis 2013 eine ausgeglichene Gebarung sicherzustellen. Dazu benötigt<br />
sie einen nachhaltigen Beitrag zur ausgabenseitigen Konsolidierung aus<br />
allen Bereichen.<br />
Nach zahlreichen Verhandlungsrunden unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong><br />
Obleute Pesserl und Brunner gelang es schließlich, eine Konsolidierungsvereinbarung<br />
im Bereich CT- und MR-Institute abzuschließen. Kernpunkt<br />
dieser Vereinbarung ist eine Begrenzung <strong>der</strong> Aufwandsentwicklung <strong>der</strong> privaten<br />
CT- und MRT-Institute für die Jahre 2010 bis einschließlich 2013<br />
jährlich mit 0,5 %. Weiters wurden Regelungen im Kontrastmittelbereich<br />
und Maßnahmen zur Tarifharmonisierung vereinbart.<br />
Vereinbart wurde auch eine Befristung <strong>der</strong> Gesamtverträge mit<br />
31. Dezember 2013 und die Verpflichtung <strong>der</strong> Vertragsparteien, ein Jahr<br />
vor Vertragsablauf zielstrebig Verhandlungen für neue Gesamtverträge<br />
aufzunehmen.<br />
Kuranstalten<br />
Die Tagespauschalsätze waren zuletzt ab 1. Jänner 2009 mit einer<br />
Laufzeit von 24 Monaten vereinbart. Mit Wirksamkeit ab 1. Jänner 2011<br />
wurden die Tagespauschalsätze analog den Tarifleitlinien für Kuren für<br />
Versicherte um 2,9 % mit einer Laufzeit von 2 Jahren angehoben.<br />
Rehabilitationseinrichtungen<br />
Der Vertragstarif für orthopädische Rehabilitation wurde zuletzt mit<br />
Wirksamkeit ab 1. Mai 2011 analog den Tarifleitlinien mit einer Laufzeit von<br />
20 Monaten um 2,9 % erhöht.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> neurologischen Rehabilitation wurde <strong>der</strong> Tarif mit Wirksamkeit<br />
ab 1. Juli 2011 mit einer Laufzeit von 18 Monaten um 2,9 % angehoben.<br />
71
Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />
Die Tagespauschalsätze für die psychiatrische Rehabilitation wurden<br />
mit Wirksamkeit ab 1. Juli 2011 mit einer Laufzeit von 24 Monaten um<br />
2,9 % angehoben.<br />
Die Pauschalsätze für ambulante kardiologische Rehabilitation wurden<br />
mit Wirksamkeit ab 1. Mai 2011 mit einer Laufzeit von 24 Monaten um<br />
2,9 % angehoben.<br />
Orthopädieschuhmacher<br />
Die <strong>Sozialversicherung</strong> hat 2011 im Rahmen des Konsolidierungsauftrages<br />
mit den Bundesinnungen <strong>der</strong> Orthopädietechniker und <strong>der</strong> Schuhmacher<br />
eine massive Absenkung <strong>der</strong> zuletzt geltenden Tarife vereinbart.<br />
Neben einer Senkung <strong>der</strong> Einlagentarife wurden dabei schrittweise bis<br />
2014 die Tarife für Maßschuhe und Zurichtungen um 8 % gegenüber den<br />
zuletzt vereinbarten Tarifen gesenkt.<br />
Nachdem die Vertreter <strong>der</strong> Bundesinnung über massive<br />
Einnahmenrückgänge für die Branche geklagt haben, hat <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong><br />
im Berichtsjahr neuerlich Gespräche mit <strong>der</strong> Bundesinnung aufgenommen.<br />
Als Ergebnis wurde im Wesentlichen <strong>der</strong> Konsolidierungszeitraum<br />
bis 2016 verlängert, die für die Jahre 2013 und 2014 ursprünglich<br />
vereinbarte Tarifsenkung ausgesetzt und für die Jahre 2015 und 2016 eine<br />
teilweise reduzierte Tarifsenkung vereinbart.<br />
Hörgeräteakustiker<br />
Nachdem die Tarife im Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung des Konsolidierungsauftrages<br />
für eine einseitige Hörgeräteversorgung um 50,00 € und für eine<br />
beidseitige Versorgung um 90,00 € nach zähen Verhandlungen mit <strong>der</strong> Berufsgruppe<br />
<strong>der</strong> Hörgeräteakustiker gesenkt werden konnten, wurden im<br />
Berichtsjahr Bemühungen zur Aktualisierung des bestehenden Gesamtvertrages<br />
gesetzt. Die Vertreter <strong>der</strong> Bundesinnung haben sich bereit erklärt,<br />
die Verhandlungen über einen neuen Gesamtvertrag wie<strong>der</strong> aufzunehmen.<br />
Hebammen<br />
Der zuletzt zwischen dem <strong>Hauptverband</strong> und dem österreichischen<br />
Hebammengremium abgeschlossene Gesamtvertrag wurde mit Oktober<br />
2004 wirksam und gilt unbefristet.<br />
Zuletzt wurden mit Wirksamkeit ab 1. Juli 2007 neue Tarife vereinbart.<br />
Diese Regelungen gelten mindestens bis zum 31. Dezember 2008.<br />
72
Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />
Das Hebammengremium ist im Herbst 2008 mit einer For<strong>der</strong>ung zur<br />
Neuregelung <strong>der</strong> Tarife ab 1. Jänner 2009 herangetreten. Die <strong>Sozialversicherung</strong><br />
vertrat allerdings die Ansicht, dass auch diese Vertragspartnergruppe<br />
ihren Beitrag zu einer ausgabenseitigen Kassensanierung (politischer<br />
Auftrag <strong>der</strong> Bundesregierung) zu leisten habe. Dem<br />
Hebammengremium wurde dazu mitgeteilt, dass in diesem Sinne für 2009<br />
eine Erhöhung <strong>der</strong> Tarife auszusetzen sei. Verhandlungen über Tarifanpassungen<br />
nach 2009 wurden geführt, ein Ergebnis konnte bis dato nicht<br />
erreicht werden. Die Tarife ab 1. Juli 2007 galten somit unverän<strong>der</strong>t auch<br />
im Berichtsjahr 2012.<br />
In-vitro-Fertilisation<br />
Am 1. Jänner 2000 ist das IVF-Fondsgesetz in Kraft getreten, das die<br />
Durchführung <strong>der</strong> In-vitro-Fertilisation unter Kostentragung <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>,<br />
des Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen und weiterer Kostenträger<br />
regelt. Gemäß § 5 Abs. 1 IVF-FondsG hat <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österreichischen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sträger Verträge für den IVF-Fonds mit<br />
IVF-Zentren abzuschließen. Es wurden Verträge mit privaten und öffentlichen<br />
Zentren abgeschlossen. Die Tarife wurden zuletzt mit Wirsamkeit ab<br />
1. Jänner 2009 um 5,9 % erhöht.<br />
Im Herbst 2009 wurde dem <strong>Hauptverband</strong> ein For<strong>der</strong>ungsschreiben<br />
<strong>der</strong> Fachgesellschaften auf Tarifanhebungen ab 2010 übermittelt; ein Ergebnis<br />
konnte erst Ende 2011 erzielt werden; Eckpunkte des Verhandlungsergebnisses<br />
sind: Weiterlaufen <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Verträge und Tarife bis<br />
29. Februar 2012; Abschlagszahlung für den Zeitraum 1. Juli 2011 bis 29.<br />
Februar 2012; Neue Verträge mit Wirksamkeit ab 1. März 2012, dabei vorerst<br />
kostenneutrale Umlegung <strong>der</strong> Tarife auf Pauschalsätze (medizinische<br />
Leistungen plus Medikamente). Die Medikamentenbereitstellung und -abgabe<br />
erfolgt direkt durch die IVF-Zentren. (Bisher erfolgte die Abgabe an<br />
die Patienten durch Apotheken). Die kostenneutral ermittelten Pauschalsätze<br />
wurden ab 1. März 2012 um 2,95 % erhöht.<br />
73
Krankenversicherung – Früherkennung von Krankheiten und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
Früherkennung von Krankheiten<br />
und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
Vorsorge(Gesunden)untersuchungen<br />
Versicherte und ihre Angehörigen haben ab dem vollendeten 18. Lebensjahr<br />
jährlich einmal Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung. Aber<br />
auch Personen, die ihren Wohnsitz o<strong>der</strong> gewöhnlichen Aufenthalt im Inland<br />
haben und für die nicht bereits auf Grund einer Pflichtversicherung o<strong>der</strong> einer<br />
freiwilligen Versicherung ein Leistungsanspruch besteht (Nichtversicherte),<br />
können bei <strong>der</strong> örtlich zuständigen Gebietskrankenkasse zu gleichen<br />
Bedingungen wie Versicherte eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch<br />
nehmen. Für Nichtversicherte ersetzt <strong>der</strong> Bund den Krankenkassen den<br />
entstandenen Aufwand.<br />
Vorsorgeuntersuchungen im Jahr 2011 1)<br />
Untersuchungsstelle<br />
d a v o n<br />
Untersuchungen insgesamt<br />
Allg. Untersuchungsprogramm<br />
M + F Männer Frauen M + F Männer Frauen<br />
Gynäkologisches<br />
Untersuchungsprogramm<br />
Alle Untersuchungsstellen 1.035.836 408.549 627.287 884.589 408.549 476.040 151.247<br />
Vertragsärzte insgesamt 960.619 367.980 592.639 813.162 367.980 445.182 147.457<br />
Ärzte für<br />
Allgemeinmedizin<br />
703.701 316.658 387.043 697.417 316.658 380.759 6.284<br />
Fachärzte insgesamt 256.918 51.322 205.596 115.745 51.322 64.423 141.173<br />
Lungenheilkunde 291 142 149 291 142 149 -<br />
Frauenheilkunde 141.173 - 141.173 - - - 141.173<br />
Interne Medizin 115.454 51.180 64.274 115.454 51.180 64.274 -<br />
Eigene Einrichtungen <strong>der</strong><br />
<strong>Sozialversicherung</strong><br />
36.887 19.099 17.788 34.217 19.099 15.118 2.670<br />
Sonstige<br />
Untersuchungsstellen<br />
38.330 21.470 16.860 37.210 21.470 15.740 1.120<br />
1) Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Abfassung des Berichtes lagen erst die Zahlen des Jahres 2011 vor.<br />
Ein allgemeines Untersuchungsprogramm (Basisprogramm) dient <strong>der</strong><br />
Anamnese und <strong>der</strong> Früherkennung von Volkskrankheiten. In einem ärztlichen<br />
Gespräch nach Abschluss <strong>der</strong> Untersuchung wird <strong>der</strong> Proband auch<br />
über Risikofaktoren aus Lebensweise o<strong>der</strong> Veranlagung beraten. Neben<br />
dem Basisprogramm gibt es noch spezielle Untersuchungsprogramme für<br />
Frauen (gynäkologische Untersuchung, Mammographie) sowie gezielte Untersuchungen<br />
für Menschen ab Erreichen einer bestimmten Altersgrenze.<br />
Seit 2005 wird mit <strong>der</strong> Vorsorgeuntersuchung ein am Stand <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
orientiertes Untersuchungsprogramm angeboten, dessen<br />
Schwerpunkte auf gesundem Lebensstil und individueller Beratung liegen.<br />
74
Krankenversicherung – Früherkennung von Krankheiten und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
Die Krankenversicherungsträger haben im Jahr 2011 für Vorsorgeuntersuchungen<br />
89,9 Mio. Euro aufgewendet.<br />
Jugendlichenuntersuchungen<br />
Zielpersonen für die Jugendlichenuntersuchung sind die berufstätigen<br />
Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Die Jugendlichenuntersuchungen<br />
werden nach einem einheitlichen Untersuchungsprogramm<br />
durchgeführt. Berufsspezifische Belastungen werden beson<strong>der</strong>s berücksichtigt.<br />
Die Jugendlichen werden von den Krankenversicherungsträgern<br />
schriftlich zur Teilnahme an den Untersuchungen eingeladen, wobei auf die<br />
Wichtigkeit <strong>der</strong> Untersuchung zur Vermeidung von Dauerschäden hingewiesen<br />
wird. Hierbei sollen die Zielgruppenerreichbarkeit, die Untersuchungsqualität,<br />
Vorsorgemaßnahmen und Untersuchungen, Beratung, Arbeitsweltbezug,<br />
Betreuung und Weiterverweisung berücksichtigt werden.<br />
Die folgende Tabelle zeigt die Beteiligung an Jugendlichenuntersuchungen<br />
in einer Aufglie<strong>der</strong>ung nach Bundeslän<strong>der</strong>n:<br />
Jugendlichenuntersuchungen im Jahre 2011<br />
Bezeichnung Zielpersonen<br />
davon Untersuchte<br />
Zahl Prozent<br />
Österreich 86.838 55.846 64,31<br />
Burgenland 2.605 1.615 62,00<br />
Kärnten 6.030 4.345 72,06<br />
Nie<strong>der</strong>österreich 11.591 5.486 47,33<br />
Oberösterreich 19.022 13.533 71,14<br />
Salzburg 12.027 5.805 48,27<br />
Steiermark 11.289 10.302 91,26<br />
Tirol 8.722 6.911 79,24<br />
Vorarlberg 7.127 2.576 36,14<br />
Wien 8.425 5.273 62,59<br />
Im Jahre 2011 war die Anzahl <strong>der</strong> Zielpersonen um 4.006 geringer als<br />
im Vorjahr. Untersucht wurden 64,31 % <strong>der</strong> Zielpersonen, das ist eine Vermin<strong>der</strong>ung<br />
um 3,58 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Die Krankenversicherungsträger haben im Jahr 2011 für Jugendlichenuntersuchungen<br />
2,54 Mio. Euro aufgewendet, wovon 1,15 Mio. Euro vom<br />
Bund ersetzt werden.<br />
75
Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
Im Jahre 2012 betrugen die Gesamteinnahmen 15.352 Millionen Euro<br />
und die Gesamtausgaben 15.214 Millionen Euro. Die prozentuelle Steigerung<br />
<strong>der</strong> Gesamteinnahmen gegenüber dem Jahre 2011 betrug 2,7 % und<br />
jene <strong>der</strong> Gesamtausgaben 3,8 %. Insgesamt hat die soziale Krankenversicherung<br />
das Geschäftsjahr 2012 vorläufig mit einem Gebarungsüberschuss<br />
von 138 Millionen Euro abgeschlossen.<br />
Die folgende Zusammenstellung informiert über die Gebarungsergebnisse<br />
in den einzelnen Versicherungsbereichen:<br />
Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherung im Jahre 2012<br />
Versicherungsbereich<br />
in Millionen Euro<br />
Einnahmen Ausgaben Saldo<br />
Alle KV-Träger 15.352 15.214 + 138<br />
ASVG 11.970 11.854 + 116<br />
B-KUVG 1.932 1.931 + 1<br />
GSVG 882 893 - 11<br />
BSVG 568 536 + 32<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Einnahmen<br />
Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Gesamteinnahmen um<br />
2,7 %. Die Beitragseinnahmen stiegen um 3,5 %, wobei sich die Beiträge<br />
für unselbständig Erwerbstätige um 3,3 % und jene für selbständig Erwerbstätige<br />
um 2,8 % erhöhten.<br />
Die Einnahmen aus <strong>der</strong> Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten erhöhten<br />
sich um 3,9 %. Die Einnahmen für Arbeitslose (krankenversicherte<br />
Leistungsbezieher aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung) erhöhten sich um<br />
4,3 %. Während die Krankenversicherungsbeiträge für Arbeitslose für die<br />
Jahre 2002 bis 2004 im Ausmaß <strong>der</strong> entrichteten Beiträge des Jahres 2001<br />
pauschaliert waren, müssen ab 2005 nur mehr Beiträge in Höhe von<br />
7,65 % <strong>der</strong> bezogenen Leistung entrichtet werden. Im Gegenzug erhalten<br />
die Krankenversicherungsträger einen teilweisen Ersatz des Krankengeldaufwandes<br />
für Leistungsbezieher aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung.<br />
Die sonstigen Einnahmen verringerten sich um 1,0 %. In dieser Position<br />
sind unter an<strong>der</strong>em die Einnahmen aus <strong>der</strong> Rezeptgebühr, das Service-<br />
Entgelt, die Mittel aus dem Ausgleichsfonds, die Ersätze für Leistungsaufwendungen,<br />
die nach dem Gesundheits- und Sozialbereich-Beihilfengesetz<br />
76
Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
(GSBG 1996) gewährten Beihilfen für die Umsatzsteuer und ab 2009 die<br />
Kostenbeteiligungen <strong>der</strong> Versicherten enthalten.<br />
Zur Finanzierung <strong>der</strong> zusätzlichen Überweisungen zur Spitalsfinanzierung<br />
(83,6 Millionen Euro an die Bundesgesundheitsagentur) wurde <strong>der</strong><br />
Zusatzbeitrag für Angehörige ohne Kin<strong>der</strong> eingeführt. Die Einnahmen daraus<br />
betrugen 2012 lediglich 12 Millionen Euro. Somit kam es für die Krankenversicherung<br />
zu einer Mehrbelastung von 71,6 Millionen Euro.<br />
Einen Gesamtüberblick über die Entwicklung <strong>der</strong> Einnahmen gibt die<br />
nachstehende Tabelle:<br />
Aufglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Einnahmen in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
Bezeichnung<br />
in Millionen Euro<br />
2012 2011<br />
Verän<strong>der</strong>ung<br />
in %<br />
Einnahmen insgesamt 15.352 14.949 + 2,7<br />
Beiträge für Versicherte 12.748 12.318 + 3,5<br />
Unselbst. Erwerbstätige 7.343 7.105 + 3,3<br />
Selbst. Erwerbstätige 662 644 + 2,8<br />
Arbeitslose (Leistungsbezieher) 299 286 + 4,3<br />
Pensionisten, Rentner 3.657 3.520 + 3,9<br />
Sonstige Versicherte 145 144 + 1,1<br />
Zusatzbeitrag für Angehörige 12 12 - 1,6<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> KV 630 607 + 3,8<br />
Sonstige Einnahmen 1) 2.604 2.631 - 1,0<br />
1)<br />
Rezeptgebühren (388 Mio.€), Ersätze für Leistungsaufwendungen (1.268 Mio.€),<br />
Vermögenserträgnisse (60 Mio.€), Mittel aus dem Ausgleichsfonds (Strukturausgleichszuschüsse:<br />
254 Mio.€), Kostenbeteiligungen (111 Mio.€), Service - Entgelt (34 Mio.€), etc.<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Ausgaben<br />
Die Ausgaben <strong>der</strong> sozialen Krankenversicherung betrugen im Jahre<br />
2012 15.214 Millionen Euro und erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um<br />
557 Millionen Euro bzw. um 3,8 %.<br />
14.373 Millionen Euro bzw. 94,5 % <strong>der</strong> Gesamtausgaben entfielen auf<br />
Leistungsaufwendungen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Aufwandssteigerung<br />
um 3,9 %.<br />
77
Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
Einen Gesamtüberblick über die Entwicklung <strong>der</strong> Ausgaben <strong>der</strong><br />
Krankenversicherungsträger, geglie<strong>der</strong>t nach den einzelnen Leistungspositionen,<br />
gibt die folgende Tabelle:<br />
Aufglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausgaben in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
Bezeichnung<br />
in Millionen Euro<br />
2012 2011<br />
Verän<strong>der</strong>ung<br />
in %<br />
Ausgaben insgesamt 15.214 14.657 + 3,8<br />
Versicherungsleistungen 14.373 13.833 + 3,9<br />
Ärztliche Hilfe u. gleichgestellte Leistungen 3.700 3.572 + 3,6<br />
Heilmittel 3.036 2.929 + 3,6<br />
Heilbehelfe, Hilfsmittel 243 234 + 3,6<br />
Zahnbehandlung, Zahnersatz 890 873 + 1,9<br />
Anstaltspflege (ohne Ambulanzaufwand) 4.452 4.251 + 4,7<br />
Medizinische Hauskrankenpflege 17 16 + 6,0<br />
Krankengeld 581 561 + 3,4<br />
Mutterschaftsleistungen 572 568 + 0,7<br />
Gesundheitsfestigung und Krankheitsverhütung<br />
sowie med. Rehabilitation 448 419 + 7,2<br />
Früherkennung von Krankheiten<br />
und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung 141 131 + 7,8<br />
Fahrtspesen, Transportkosten 217 206 + 5,3<br />
Sonstige Leistungen 76 73 + 4,1<br />
Verwaltungs- und Verrechnungsaufwand 436 415 + 5,0<br />
Sonstige Ausgaben 405 409 - 0,9<br />
Bei den einzelnen Leistungsarten ist folgende Entwicklung zu beobachten:<br />
Ärztliche Hilfe und gleichgestellte Leistungen<br />
Für die Leistungsposition „Ärztliche Hilfe und gleichgestellte Leistungen”<br />
haben die Krankenversicherungsträger im Jahre 2012 3.700 Millionen<br />
Euro aufgewendet, das sind um 3,6 % bzw. 128 Millionen Euro mehr als im<br />
Jahre 2011.<br />
Heilmittel (Arzneien)<br />
Die Krankenversicherungsträger haben im Jahr 2012 für „Heilmittel“<br />
3.036 Millionen Euro aufgewendet, um 107 Millionen Euro bzw. 3,6 % mehr<br />
als im Jahre 2011.<br />
78
Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
Dem <strong>Hauptverband</strong> ist es gelungen, für das Jahr 2012 durch Preissenkungen<br />
bei Arzneispezialitäten einen Jahreswert von rund 113 Mio. €<br />
einzusparen. Die außergewöhnliche Höhe dieses Betrags ist auf die generische<br />
Verfügbarkeit gleich mehrerer Blockbusterpräparate zurückzuführen.<br />
Zahl <strong>der</strong> Heilmittelverordnungen und Heilmittelaufwand<br />
Jahr<br />
2002 – 2012<br />
Zahl <strong>der</strong><br />
Verordnungen<br />
Ausgaben<br />
in Millionen Euro<br />
inkl. UST<br />
2002 99,129.812 2.196<br />
2003 102,027.723 2.341<br />
2004 104,129.862 2.423<br />
2005 103,614.379 2.463<br />
2006 107,690.576 2.606<br />
2007 112,453.402 2.822<br />
2008 117,627.959 3.031<br />
2009 1) 117,080.832 2.840<br />
2010 118,021.978 2.865<br />
2011 120,348.529 2.929<br />
2012<br />
1) Ab 2009 Senkung <strong>der</strong> UST von 20 % auf 10 %.<br />
2) Daten noch nicht verfügbar.<br />
2)<br />
3.036<br />
Ab 1. Jänner 1983 ist eine automatische Anpassung <strong>der</strong> Rezeptgebühr<br />
gesetzlich festgelegt. Die Rezeptgebühr wurde mit 1. Jänner 2012 mit <strong>der</strong><br />
Aufwertungszahl von 1,006 vervielfacht und betrug € 5,15. Die gesamten<br />
Einnahmen aus <strong>der</strong> Rezeptgebühr betrugen im Berichtsjahr 388 Millionen<br />
Euro.<br />
Heilbehelfe (Hilfsmittel)<br />
Für ”Heilbehelfe (Hilfsmittel)” haben die Krankenversicherungsträger<br />
im Jahre 2012 243 Millionen Euro aufgewendet. Ab dem Jahre 1992 werden<br />
Heilbehelfe und Hilfsmittel auch im Rahmen <strong>der</strong> neuen Pflichtaufgabe<br />
”Medizinische Rehabilitation” gewährt. In den Erfolgsrechnungen werden<br />
daher unter ”Heilbehelfe (Hilfsmittel)” nur mehr jene Aufwendungen ausgewiesen,<br />
die nicht im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen <strong>der</strong><br />
Rehabilitation stehen. 2012 dürften dies rund zwei Drittel <strong>der</strong> Gesamtaufwendungen<br />
für Heilbehelfe und Hilfsmittel gewesen sein (genaue Zahlen<br />
sind erst nach Vorliegen <strong>der</strong> endgültigen Erfolgsrechnungen verfügbar).<br />
79
Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
Zahnbehandlung, Zahnersatz<br />
Die Ausgaben für ”Zahnbehandlung” und ”Zahnersatz” betrugen im<br />
Jahre 2012 890 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sie sich<br />
um 17 Millionen Euro bzw. um 1,9 %. Die Aufwendungen für Zahnbehandlung<br />
erhöhten sich um 2,3 % und die für Zahnersatz um 1,1 %.<br />
Anstaltspflege<br />
Gemäß § 447f Abs. 2 ASVG haben die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger an<br />
die Län<strong>der</strong> (Landesgesundheitsfonds) für das Jahr 2012 einen Pauschalbeitrag<br />
für Leistungen <strong>der</strong> Krankenanstalten zu überweisen.<br />
Für das Jahr 2012 war <strong>der</strong> Pauschalbeitrag vorläufig in <strong>der</strong> Höhe von<br />
4.420 Millionen Euro festgesetzt. Weiters hat die <strong>Sozialversicherung</strong> 75<br />
Mio. € an Fixbeträgen an die Landesgesundheitsfonds zu überweisen; davon<br />
entfallen 15 Mio. € auf die Erhöhung <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage und<br />
60 Mio. € auf die Erhöhung <strong>der</strong> Beitragssätze in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
jeweils zum 1. Jänner 2005.<br />
Der bis zum 31. Oktober des Folgejahres zu ermittelnde endgültige<br />
Pauschalbeitrag erhöht sich jährlich um die prozentuellen Steigerungen <strong>der</strong><br />
Beitragseinnahmen <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger gegenüber dem jeweils<br />
vorangegangenen Jahr.<br />
Durch die Beiträge <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> an die neun Landesgesundheitsfonds<br />
sind alle Leistungen <strong>der</strong> Fondskrankenanstalten, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im stationären, halbstationären, tagesklinischen und ambulanten<br />
Bereich einschließlich <strong>der</strong> durch den medizinischen Fortschritt resultierenden<br />
Leistungen zur Gänze abgegolten.<br />
Für 2012 müssen die Krankenversicherungsträger zusätzlich 83,6 Millionen<br />
Euro an die Bundesgesundheitsagentur zur Budgetkonsolidierung<br />
leisten. Die Mittel für diese Überweisungen sollen vornehmlich aus dem<br />
Zusatzbeitrag für Angehörige aufgebracht werden. Wie bereits erwähnt betrug<br />
diese neue Beitragseinnahme 2012 lediglich 12 Millionen Euro.<br />
Die Ausgabenposition Anstaltspflege beinhaltet neben den anteiligen<br />
Überweisungen an die Landesgesundheitsfonds und die Bundesgesundheitsagentur<br />
für stationäre Pflege auch die Zahlungen an die übrigen Krankenanstalten<br />
(Prikraf, Unfallkrankenhäuser, etc.) sowie Zahlungen in das<br />
Ausland. Nicht enthalten sind die Aufwendungen für Ambulanzleistungen.<br />
Diese werden unter Ärztlicher Hilfe und gleichgestellte Leistungen (Ambulante<br />
Leistungen in Krankenanstalten) ausgewiesen.<br />
80
Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
Medizinische Hauskrankenpflege<br />
Seit 1992 ist die ”medizinische Hauskrankenpflege” eine Pflichtleistung<br />
<strong>der</strong> sozialen Krankenversicherung. Die Aufwendungen beliefen sich im<br />
Jahre 2012 auf 17 Millionen Euro und haben sich gegenüber 2011 um<br />
6,0 % erhöht.<br />
Bei <strong>der</strong> Interpretation dieser Zahlen ist zu berücksichtigen, dass unter<br />
dieser Leistungsposition nur ein Teil <strong>der</strong> tatsächlichen Aufwendungen für<br />
die medizinische Hauskrankenpflege ausgewiesen wird. Die Aufwendungen<br />
für Ärzte und für Medikamente sind in den Positionen ”Ärztliche Hilfe”<br />
und ”Heilmittel” ausgewiesen.<br />
Krankengeld<br />
Die Ausgaben für ”Krankengeld” betrugen im Jahre 2012 581 Millionen<br />
Euro. Gegenüber dem Jahre 2011 erhöhten sie sich um 20 Millionen<br />
Euro bzw. um 3,4 %.<br />
Obwohl noch keine detaillierten statistischen Unterlagen über die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Krankenstände und Krankengeldtage für 2012 vorliegen, wird<br />
damit gerechnet, dass die Krankenstandstage je Arbeiter und Angestellten<br />
auf zirka 12,7 Tage sinken werden.<br />
Entwicklung des Krankenstandes <strong>der</strong> Arbeiter und Angestellten<br />
2002 / 2007 / 2011<br />
Jahr<br />
Auf einen Arbeiter und Angestellten<br />
entfallen Krankenstands-<br />
Fälle<br />
Tage<br />
Durchschnittsdauer<br />
eines Falles<br />
in Tagen<br />
2002 1,09 13,31 12,2<br />
2007 1,12 12,51 11,2<br />
2011 1,24 13,17 10,6<br />
81
Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
Verteilung <strong>der</strong> Krankenstandstage nach <strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Krankenstände<br />
Berichtsjahr: 2011<br />
bis 3 Tage<br />
7 %<br />
36 u. mehr<br />
Tage<br />
40 %<br />
4 - 7 Tage<br />
17 %<br />
8 - 14 Tage<br />
16 %<br />
29 - 35 Tage<br />
4 %<br />
22 - 28 Tage<br />
8 %<br />
15 - 21 Tage<br />
8 %<br />
Mutterschaftsleistungen<br />
Die Ausgaben für ”Mutterschaftsleistungen” betrugen im Jahre 2012<br />
572 Millionen Euro, um 4 Mio. € bzw. um 0,7 % mehr als im Jahre 2011.<br />
Rund drei Viertel <strong>der</strong> Aufwendungen entfallen auf das Wochengeld. Der<br />
Aufwand hiefür ist gegenüber dem Vorjahr um 0,5 % gesunken.<br />
Gesundheitsfestigung und Krankheitsverhütung sowie<br />
medizinische Rehabilitation<br />
Im Jahre 2012 betrugen die Aufwendungen für diese Leistungen 448<br />
Millionen Euro, um 29 Millionen Euro bzw. 7,2 % mehr als 2011.<br />
Durch die 50. Novelle zum ASVG haben die Krankenversicherungsträger<br />
eine die Unfallversicherung und Pensionsversicherung ergänzende Zuständigkeit<br />
im Bereich <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation erhalten. Damit soll<br />
verstärkt auch für die stationäre medizinische Rehabilitation <strong>der</strong> beitragsfrei<br />
mitversicherten Familienangehörigen und <strong>der</strong> Pensionisten gesorgt werden.<br />
Durch die ebenfalls neu eingerichtete Gesundheitsfestigung soll die<br />
Rolle <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger im Bereich <strong>der</strong> Prävention verstärkt<br />
82
Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
sowie <strong>der</strong>en Bedeutung im Rahmen einer mo<strong>der</strong>nen Gesundheitspolitik<br />
unterstrichen werden. Ihre Aufgabe ist es, gesundheitsriskante Faktoren im<br />
Leben und in <strong>der</strong> Arbeitswelt zu vermin<strong>der</strong>n.<br />
Ab 1. Juli 1996 sind vom Gesetz Zuzahlungen <strong>der</strong> Versicherten für<br />
Rehabilitationsaufenthalte und Maßnahmen zur Festigung <strong>der</strong> Gesundheit<br />
sowie <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge (Kuraufenthalte) vorgesehen. Die Zuzahlungen<br />
pro Verpflegstag betrugen 2012 zwischen € 7,04 und € 17,10 in<br />
Abhängigkeit vom Einkommen. Pensionisten, die eine Ausgleichszulage<br />
erhalten o<strong>der</strong> Personen, <strong>der</strong>en Einkommen unter dem Einzelrichtsatz<br />
(Ausgleichszulage) liegt, sind von dieser Zuzahlung befreit. Eine Befreiung<br />
kann auch wegen beson<strong>der</strong>er sozialer Schutzbedürftigkeit gewährt werden.<br />
Sonstige Leistungsausgaben<br />
Die Aufwendungen für die übrigen Leistungen (d.s. „Früherkennung<br />
von Krankheiten und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung”, „Fahrtspesen und Transportkosten”,<br />
„Bestattungskostenzuschuss“ sowie „Vertrauensärztlicher Dienst<br />
und sonstige Betreuung“) betrugen im Jahre 2012 434 Millionen Euro. Gegenüber<br />
dem Jahre 2011 erhöhten sie sich um 24 Millionen Euro bzw. um<br />
5,8 %.<br />
Ausgaben in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
2012: 15.214 Millionen Euro<br />
Anstaltspflege<br />
4.452<br />
Ärztliche Hilfe<br />
3.700<br />
Heilmittel<br />
3.036<br />
Zahnbehandlung (-ersatz)<br />
890<br />
Krankengeld<br />
Mutterschaftsleistungen<br />
Verwaltungsaufwand<br />
436<br />
581<br />
572<br />
Sonstige Ausgaben<br />
1.547<br />
0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 4.500 5.000<br />
Millionen Euro<br />
83
Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />
Gebarungsübersicht Krankenversicherung<br />
nach Versicherungsbereichen im Jahre 2012<br />
Bezeichnung<br />
KV<br />
insgesamt<br />
in Millionen Euro<br />
davon nach dem<br />
ASVG B-KUVG GSVG BSVG<br />
Einnahmen insgesamt 15.352 11.970 1.932 882 568<br />
Beiträge für Versicherte 12.748 9.859 1.659 749 481<br />
Vermögenserträgnisse 60 30 21 6 3<br />
Rezeptgebühren 388 300 50 22 16<br />
Leistungsersätze 1.268 1.106 105 36 21<br />
Mittel aus dem Ausgleichsfonds 254 254 - - -<br />
Sonstige Einnahmen 634 421 97 69 47<br />
Ausgaben insgesamt 15.214 11.854 1.931 893 536<br />
Versicherungsleistungen 14.373 11.217 1.833 829 494<br />
Ärztliche Hilfe u. gleichgestellte Leistungen 3.700 2.852 478 253 117<br />
Heilmittel 3.036 2.411 322 178 125<br />
Heilbehelfe, Hilfsmittel 243 182 28 15 18<br />
Zahnbehandlung, Zahnersatz 890 688 108 61 33<br />
Anstaltspflege (ohne Ambulanzaufwand) 4.452 3.401 625 261 165<br />
Medizinische Hauskrankenpflege 17 13 2 1 1<br />
Krankengeld 581 557 18 6 -<br />
Mutterschaftsleistungen 572 497 58 11 6<br />
Gesundheitsfestigung und Krankheitsverhütung<br />
sowie med. Rehabilitation<br />
448 269 148 18 13<br />
Früherkennung von Krankheiten und<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />
141 113 15 9 4<br />
Fahrtspesen, Transportkosten 217 168 24 14 11<br />
Sonstige Leistungen 76 66 7 2 1<br />
Verwaltungs- und Verrechnungsaufwand 436 289 74 38 35<br />
Sonstige Ausgaben 405 348 24 26 7<br />
S a l d o + 138 + 116 + 1 - 11 + 32<br />
84
Krankenversicherung – Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />
Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />
gemäß § 447a ASVG<br />
Der beim <strong>Hauptverband</strong> errichtete Ausgleichsfonds hat eine ausgeglichene<br />
Gebarung bzw. eine ausreichende Liquidität <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />
zu gewährleisten und nach Maßgabe <strong>der</strong> vorhandenen Mittel Zahlungen<br />
an die Gebietskrankenkassen zu leisten.<br />
Die Mittel des Ausgleichsfonds wurden aufgebracht durch:<br />
- Beiträge in <strong>der</strong> Höhe von 1,64 % <strong>der</strong> Beitragseinnahmen <strong>der</strong><br />
Gebietskrankenkassen gemäß § 447a Abs. 4 ASVG,<br />
- Pauschalbetrag nach § 1 Abs. 2 GSBG,<br />
- Beiträge nach § 3 DAG,<br />
- Einnahmen nach § 447f Abs. 9 ASVG,<br />
- Überweisungen nach § 447a Abs. 10 ASVG,<br />
- Vermögenserträgnisse,<br />
- Sonstige betriebliche Erträge.<br />
Der Ausgleichsfonds hat im Jahre 2012 folgende Erträge erzielt:<br />
Beiträge <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen ............................... 150,0 Mio.€<br />
Pauschalbetrag nach § 1 Abs. 2 GSBG ......................... 80,4 Mio.€<br />
Beiträge nach § 3 DAG................................................... 23,7 Mio.€<br />
Einnahmen nach § 447f Abs. 9 ASVG ............................<br />
85<br />
0,1 Mio.€<br />
Überweisung nach § 447a Abs. 10 ASVG ...................... 12,4 Mio.€<br />
Vermögenserträgnisse ...................................................<br />
Sonstige betriebliche Erträge .........................................<br />
0,0 Mio.€<br />
0,0 Mio.€<br />
Zusammen .................................................................... 266,6 Mio.€<br />
Die Mittel nach § 447a Abs. 10 ASVG sind zu zwei Drittel an den Ausgleichsfonds<br />
für die Krankenanstaltenfinanzierung nach § 447f ASVG und<br />
zu einem Drittel an den Fonds für Vorsorge(Gesunden)untersuchungen und<br />
Gesundheitsför<strong>der</strong>ung nach § 447h ASVG zu überweisen.
Krankenversicherung – Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />
Die Mittel des Ausgleichsfonds wurden nach § 447a Abs. 6 ASVG im<br />
Berichtsjahr 2012 wie folgt verteilt:<br />
Gebietskrankenkassen<br />
Verteilung <strong>der</strong> Mittel<br />
in 1.000 Euro<br />
I n s g e s a m t 254.209<br />
GKK Wien 89.752<br />
GKK Nie<strong>der</strong>österreich 16.928<br />
GKK Burgenland 12.185<br />
GKK Oberösterreich 1.513<br />
GKK Steiermark 52.525<br />
GKK Kärnten 58.044<br />
GKK Salzburg 3.967<br />
GKK Tirol 14.721<br />
GKK Vorarlberg 4.574<br />
Ausgleichsfonds für die Krankenanstaltenfinanzierung<br />
gemäß § 447f ASVG<br />
Die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger hatten für 2012 an den Ausgleichsfonds<br />
für die Krankenanstaltenfinanzierung zu überweisen:<br />
• einen Pauschalbeitrag von rd. 4.419,6 Millionen Euro,<br />
• einen Pauschalbeitrag von 75 Millionen Euro,<br />
• einen Pauschalbeitrag von rd. 2,7 Millionen Euro für die Albert<br />
Schweitzer Klinik,<br />
• einen Pauschalbeitrag von rd. 83,6 Millionen Euro.<br />
Der Ausgleichsfonds erhielt darüber hinaus rd. 8,3 Millionen Euro gemäß<br />
§ 447a Abs. 11 Z.1 ASVG. Die endgültige Abrechnung 2011 ergab eine<br />
Nachzahlung <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger von rd. 47,7 Millionen Euro.<br />
Der Ausgleichsfonds überwies an<br />
• die Landesgesundheitsfonds <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> rd. 4.553,3 Millionen Euro,<br />
• die Bundesgesundheitsagentur rd. 83,6 Millionen Euro.<br />
86
Pensionsversicherung – Pensionsversicherte<br />
P e n s i o n s v e r s i c h e r u n g<br />
Pensionsversicherte<br />
Im Jahresdurchschnitt 2012 betrug die Zahl <strong>der</strong> pensionsversicherten<br />
Personen (Versicherungsverhältnisse) in <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung<br />
3,673.673, um 65.753 bzw. 1,8 % mehr als im Vorjahr; im Bereich<br />
<strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen hat sich die Zahl um<br />
59.003 bzw. 1,9 % und im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen<br />
um 6.750 bzw. 1,3 % erhöht.<br />
Von den 3,673.673 Pensionsversicherungsverhältnissen beruhen<br />
3,656.157 auf einer Pflichtversicherung und 17.516 auf einer freiwilligen<br />
Versicherung.<br />
Pensionsversicherte 2002 - 2012<br />
(Versicherungsverhältnisse)<br />
Jahresdurchschnitt<br />
Summe aller<br />
Pensionsversicherten<br />
Unselbständige<br />
d a v o n<br />
Selbständige<br />
2002 3,201.264 2,726.596 474.668<br />
2003 3,218.870 2,741.035 477.835<br />
2004 3,244.811 2,761.978 482.833<br />
2005 3,288.720 2,800.270 488.450<br />
2006 3,352.321 2,859.905 492.416<br />
2007 3,431.308 2,935.998 495.310<br />
2008 3,527.212 3,022.085 505.127<br />
2009 3,497.069 2,982.956 514.113<br />
2010 3,540.529 3,019.221 521.308<br />
2011 3,607.920 3,078.526 529.394<br />
2012 3,673.673 3,137.529 536.144<br />
In <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung sind folgende Personengruppen<br />
pensionsversichert:<br />
In <strong>der</strong> Pensionsversicherung nach dem Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz<br />
(ASVG) sind alle Arbeiter und Angestellten sowie die ihnen<br />
gleichgestellten Personengruppen pensionsversichert. Für Beamte ist eine<br />
gesetzliche Pensionsversicherung nicht vorgesehen, da ihnen aus ihrem<br />
Dienstverhältnis die Anwartschaft auf Ruhe(Versorgungs)genüsse zusteht;<br />
auch Präsenz(Zivil)dienstleistende und Karenz- bzw. Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldbezieher(innen)<br />
unterliegen nicht <strong>der</strong> Pensionsversicherungspflicht.<br />
87
Pensionsversicherung – Pensionsversicherte<br />
Die größte Gruppe <strong>der</strong> nach dem Gewerblichen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz<br />
(GSVG) Pflichtversicherten sind die Gewerbetreibenden, soweit sie<br />
Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskammern sind. Aber auch Gesellschafter, Geschäftsführer,<br />
Wirtschaftstreuhän<strong>der</strong>, Dentisten, Journalisten, bildende<br />
Künstler, Tierärzte, bestimmte freiberuflich selbständig Erwerbstätige und<br />
Werkvertragsnehmer fallen nach Maßgabe <strong>der</strong> betreffenden Bestimmungen<br />
des GSVG unter die Pflichtversicherung. Außerdem wurden im Jahre<br />
1979 die freiberuflich tätigen Ärzte, selbständigen Apotheker und Patentanwälte<br />
durch das Inkrafttreten des Freiberuflichen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes<br />
(FSVG) in die Pflichtversicherung einbezogen.<br />
Mit 1. Juli 1996 wurden Werkvertragnehmer unter bestimmten Voraussetzungen<br />
<strong>der</strong> Vollversicherung unterworfen, was viele veranlasste, zur<br />
gewerblichen <strong>Sozialversicherung</strong> überzuwechseln. Darüber hinaus wurden<br />
ab 1. Jänner 1998 neue Selbständige in die Pensionsversicherung nach<br />
dem GSVG einbezogen.<br />
Im Agrarbereich sind jene Personen, die auf ihre Rechnung einen<br />
land(forst)wirtschaftlichen Betrieb führen sowie <strong>der</strong>en Ehegatten, Kin<strong>der</strong><br />
und Enkel - wenn sie hauptberuflich im Betrieb beschäftigt sind - nach dem<br />
Bauern-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz (BSVG) pflichtversichert. Bis zum<br />
31. Dezember 1992 konnte sowohl bei gemeinsamer Betriebsführung<br />
durch Ehegatten als auch bei hauptberuflicher Beschäftigung eines Ehepartners<br />
im Betrieb des an<strong>der</strong>en (wenn beide ausschließlich Landwirte waren),<br />
nur einer von beiden in <strong>der</strong> Pensionsversicherung pflichtversichert<br />
sein. Diese Regelung hat in <strong>der</strong> Pensionsversicherung dazu geführt, dass<br />
nur einer <strong>der</strong> beiden Ehegatten Versicherungszeiten und in <strong>der</strong> Folge nur<br />
einer einen Pensionsanspruch erwerben konnte.<br />
Die Bestimmungen über die Pflichtversicherung in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
wurden dahingehend novelliert, dass ab 1. Jänner 1992 sowohl<br />
bei gemeinsamer Betriebsführung eines land(forst)wirtschaftlichen Betriebes<br />
als auch bei hauptberuflicher Beschäftigung eines Ehegatten im Betrieb<br />
des an<strong>der</strong>en beide <strong>der</strong> Pflichtversicherung in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
nach dem BSVG unterliegen. Eine Übergangsbestimmung sieht allerdings<br />
die Möglichkeit einer Befreiung für jene Personen vor, die zum<br />
1. Jänner 1992 bereits das 50. Lebensjahr vollendet haben und am 31. Dezember<br />
1991 nicht pensionsversichert waren.<br />
Die dritte und kleinste Gruppe im Bereich <strong>der</strong> Pflichtversicherung <strong>der</strong><br />
Selbständigen sind die nach dem Notarversicherungsgesetz (NVG) pflichtversicherten<br />
Notare und Notariatskandidaten.<br />
88
Pensionsversicherung – Pensionsversicherte<br />
Die nachstehende Tabelle zeigt die Verän<strong>der</strong>ungen des Versichertenstandes<br />
bei den einzelnen Versicherungsträgern gegenüber 2011 bzw.<br />
2002.<br />
Pensionsversicherte nach Versicherungsträgern<br />
Versicherungsträger<br />
Versicherte im<br />
Jahresdurchschnitt<br />
2012<br />
Differenz gegenüber<br />
2011 2002<br />
Alle Pensionsversicherungsträger 3.673.673 + 65.753 + 472.409<br />
PVA - Arbeiter 1.281.901 + 24.723 + 64.262<br />
PVA - Angestellte 1.811.339 + 33.706 + 335.127<br />
VA für Eisenbahnen und Bergbau 44.289 + 574 + 11.544<br />
SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 386.567 + 9.804 + 98.495<br />
SVA <strong>der</strong> Bauern 148.666 - 3.080 - 37.119<br />
VA des österreichischen Notariates 911 + 26 + 100<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Pensionsversicherten<br />
nach Pensionsversicherungsträgern<br />
Verän<strong>der</strong>ung: 2002 auf 2012<br />
+ 35,3%<br />
+ 34,2%<br />
+ 22,7%<br />
+ 12,3%<br />
+ 5,3%<br />
SVA <strong>der</strong><br />
Bauern<br />
PVA -<br />
Arbeiter<br />
PVA -<br />
Angestellte<br />
VAEB<br />
SVA d. gew.<br />
Wirtschaft<br />
VA d. öst.<br />
Notariates<br />
- 20,0%<br />
89
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Pensionsstände<br />
Um international konforme Statistiken zur Verfügung zu haben, wurde<br />
vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz mit<br />
Jänner 2011 die Erfassung <strong>der</strong> Invaliditäts-, Berufsunfähigkeits- und<br />
Erwerbsunfähigkeitspensionen dahingehend geän<strong>der</strong>t, dass diese nur<br />
mehr bis zum Erreichen des Anfallsalters für die normale Alterspension als<br />
solche zu zählen sind. Danach werden die Invaliditäts-, Berufsunfähigkeitsund<br />
Erwerbsunfähigkeitspensionen, wie die vorzeitigen Alterspensionen<br />
auch, in normale Alterspensionen umgewandelt. Zu Vergleichszwecken<br />
wurden alle in diesem <strong>Handbuch</strong> ausgewiesenen Pensionsstände rückwirkend<br />
nach den geän<strong>der</strong>ten Erfassungskriterien neu erstellt.<br />
Im Dezember 2012 haben die Pensionsversicherungsträger 2,273.628<br />
Pensionen, um 24.476 bzw. 1,1 % mehr als ein Jahr zuvor, ausbezahlt.<br />
Im Verlauf <strong>der</strong> letzten 10 Jahre hat sich die Zahl <strong>der</strong> Pensionen wie<br />
folgt entwickelt:<br />
Entwicklung des Pensionsstandes nach dem Geschlecht<br />
Dezember 2002 - 2012<br />
Dezember<br />
Männer<br />
und<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Frauen<br />
2002 2,008.001 765.788 1,242.213<br />
2003 2,015.204 768.569 1,246.635<br />
2004 2,041.997 782.298 1,259.699<br />
2005 2,069.304 796.148 1,273.156<br />
2006 2,095.075 808.390 1,286.685<br />
2007 2,125.404 823.019 1,302.385<br />
2008 2,153.173 836.948 1,316.225<br />
2009 2,189.159 855.121 1,334.038<br />
2010 2,219.923 869.736 1,350.187<br />
2011 2,249.152 882.704 1,366.448<br />
2012 2,273.628 892.317 1,381.311<br />
Von <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> im Dezember 2012 im Stand geführten Pensionen<br />
entfielen 1,381.311, das sind fast zwei Drittel aller Pensionen, auf<br />
Frauen.<br />
90
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Der hohe Frauenanteil ist vor allem auf die wesentlich höhere Zahl von<br />
Witwenpensionen (419.188) im Vergleich zu den Witwerpensionen<br />
(43.161) zurückzuführen. Aber auch bei den Alterspensionen überwiegen<br />
die Frauen mit 56,2 %, da ihre Bezugsdauer wegen des niedrigeren Pensionszugangsalters<br />
und vor allem wegen <strong>der</strong> höheren Lebenserwartung<br />
deutlich länger ist, als die <strong>der</strong> Männer. Außerdem sind die Erwerbsquoten<br />
<strong>der</strong> Frauen in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen, sodass immer<br />
mehr Frauen Anspruch auf eine Eigenpension erwerben.<br />
Am Ende des Berichtsjahres wurden in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong><br />
Unselbständigen 1,919.897 Pensionen und in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
<strong>der</strong> Selbständigen 353.731 Pensionen ausbezahlt.<br />
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Pensionsstandes<br />
und informiert über den Jahreszuwachs an Pensionen seit dem Jahre<br />
2002.<br />
Jahreszuwachs <strong>der</strong> Pensionsstände<br />
2002 - 2012<br />
Dezember<br />
PV <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
PV <strong>der</strong> Selbständigen<br />
Pensionen Jahreszuwachs Pensionen Jahreszuwachs<br />
2002 1,662.842 16.226 345.159 - 1.489<br />
2003 1,670.184 7.342 345.020 - 139<br />
2004 1,696.884 26.700 345.113 93<br />
2005 1,723.944 27.060 345.360 247<br />
2006 1,749.526 25.582 345.549 189<br />
2007 1,779.009 29.483 346.395 846<br />
2008 1,806.171 27.162 347.002 607<br />
2009 1,840.302 34.131 348.857 1.855<br />
2010 1,869.273 28.971 350.650 1.793<br />
2011 1,896.786 27.513 352.366 1.716<br />
2012 1,919.897 23.111 353.731 1.365<br />
Der Zuwachs an Pensionen betrug im Berichtsjahr 24.476 bzw. 1,1 %<br />
und war damit um 4.753 geringer als im Vorjahr. Im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
<strong>der</strong> Unselbständigen betrug <strong>der</strong> Zuwachs 1,2 % und im Bereich<br />
<strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen 0,4 %.<br />
91
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Pensionsstand nach Pensionsarten<br />
Dezember 2012<br />
Witwerpensionen<br />
43.161<br />
Waisenpensionen<br />
48.508<br />
Witwenpensionen<br />
419.188<br />
Alterspensionen 2)<br />
1,554.432<br />
Invaliditätspensionen 1)<br />
208.339<br />
1) Invaliditäts-, Berufs(Erwebsunfähigkeits)pensionen, vor dem 60./65. Lj.<br />
2) Inkl. Invaliditäts-, Berufs(Erwebsunfähigkeits)pensionen ab dem 60./65. Lj.<br />
Im Dezember 2012 wurden gegenüber dem Vorjahr 29.974 Alterspensionen<br />
mehr im Stande geführt. Die Pensionen aus dem Versicherungsfall<br />
<strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit verringerten sich<br />
um 2.805, die Hinterbliebenenpensionen um 2.693.<br />
Seit 2002 ist die Zahl <strong>der</strong> Pensionen um 265.627 bzw. 13,2 % gestiegen.<br />
Die Alterspensionen verzeichneten einen Zuwachs von 224.804. Die<br />
Zahl <strong>der</strong> Invaliditäts(Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeits)pensionen erhöhte<br />
sich um 57.308, die Zahl <strong>der</strong> Hinterbliebenenpensionen verringerte sich um<br />
16.485.<br />
Der Zuwachs <strong>der</strong> Eigenpensionen ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen.<br />
Einerseits erfüllen immer mehr Personen die Voraussetzungen für<br />
die Inanspruchnahme einer Alterspension, an<strong>der</strong>erseits werden immer<br />
mehr Personen aus gesundheitlichen Gründen aus dem Arbeitsprozess<br />
ausgeglie<strong>der</strong>t. Die steigende Lebenserwartung, die Leistungskumulierungen<br />
sowie die zwischenstaatlichen Abkommen führten ebenfalls dazu,<br />
dass die Zahl <strong>der</strong> Pensionen im Beobachtungszeitraum angestiegen ist.<br />
Die stärksten Zugänge gegenüber dem Vorjahr waren im Bereich <strong>der</strong><br />
Pensionsversicherungsanstalt bei Angestellten zu beobachten, was auf<br />
den in <strong>der</strong> Vergangenheit stark gestiegenen Anteil <strong>der</strong> Angestellten an <strong>der</strong><br />
Zahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen zurückzuführen ist. Es ist damit zu rechnen, dass<br />
92
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren noch deutlich verstärken<br />
wird.<br />
Pensionen nach Pensionsversicherungsträgern<br />
Versicherungsträger<br />
Zahl <strong>der</strong><br />
Pensionen im<br />
Dezember 2012<br />
Differenz<br />
gegenüber Dezember 2011<br />
Zahl %<br />
Alle PV - Träger 2.273.628 + 24.476 + 1,1<br />
PVA - Arbeiter 1.065.073 + 6.701 + 0,6<br />
PVA - Angestellte 817.047 + 16.891 + 2,1<br />
VAEB - Eisenbahnen 18.456 - 76 - 0,4<br />
VAEB - Bergbau 19.321 - 405 - 2,1<br />
SVA <strong>der</strong> gewerbl. Wirtschaft 170.511 + 2.098 + 1,2<br />
SVA <strong>der</strong> Bauern 182.807 - 736 - 0,4<br />
VA des österr. Notariates 413 + 3 + 0,7<br />
Im Folgenden wird ein Überblick über die Entwicklung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Pensionsarten für den Zeitraum 2002 bis 2012 gegeben.<br />
Alterspensionen<br />
Mit 1,554.432 ausbezahlten Alterspensionen wurde im Dezember<br />
2012 ein neuer Höchststand erreicht, wobei <strong>der</strong> Zuwachs von 2,0 % gegenüber<br />
dem Vorjahr zum überwiegenden Teil auf eine Zunahme <strong>der</strong> Alterspensionen<br />
zum gesetzlichen Anfallsalter (Männer: 65, Frauen: 60) zurückzuführen<br />
ist.<br />
Im Zeitraum 2002 bis 2012 stieg die Zahl <strong>der</strong> Alterspensionen um<br />
224.804, bei Männern um 84.123 und bei Frauen um 140.681.<br />
Alle Alterspensionen 1)<br />
Dezember 2002 - 2012<br />
Dezember<br />
Männer<br />
und<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Frauen<br />
2002 1,329.628 596.443 733.185<br />
2003 1,336.276 594.423 741.853<br />
2004 1,346.696 594.708 751.988<br />
2005 1,359.790 598.458 761.332<br />
2006 1,377.086 604.231 772.855<br />
2007 1,401.995 613.762 788.233<br />
2008 1,430.623 626.631 803.992<br />
2009 1,465.308 643.362 821.946<br />
2010 1,494.763 655.659 839.104<br />
2011 1,524.458 667.860 856.598<br />
2012 1,554.432 680.566 873.866<br />
1) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />
93
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Von den im Dezember 2012 ausbezahlten Alterspensionen entfielen<br />
1,437.037 auf die normale Alterspension und 117.395 auf vorzeitige Alterspensionen.<br />
Die Entwicklung des Standes <strong>der</strong> Alterspensionen, getrennt nach dem<br />
Geschlecht, ist den folgenden Zusammenstellungen zu entnehmen:<br />
Normale und vorzeitige Alterspensionen<br />
Dezember 2002 - 2012<br />
Normale Alterspensionen 1)<br />
Dezember<br />
(60./65. Lj.)<br />
Vorzeitige Alterspensionen<br />
M+F M F M+F M F<br />
2002 1,120.293 454.203 666.090 209.335 142.240 67.095<br />
2003 1,143.841 462.930 680.911 192.435 131.493 60.942<br />
2004 1,182.230 484.455 697.775 164.466 110.253 54.213<br />
2005 1,219.948 510.815 709.133 139.842 87.643 52.199<br />
2006 1,254.216 532.360 721.856 122.870 71.871 50.999<br />
2007 1,291.798 549.351 742.447 110.197 64.411 45.786<br />
2008 1,324.974 563.444 761.530 105.649 63.187 42.462<br />
2009 1,356.289 576.498 779.791 109.019 66.864 42.155<br />
2010 1,379.671 582.330 797.341 115.092 73.329 41.763<br />
2011 1,404.463 590.754 813.709 119.995 77.106 42.889<br />
2012 1,437.037 607.115 829.922 117.395 73.451 43.944<br />
1) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />
Vorzeitige Alterspensionen<br />
Dezember 2002 - 2012<br />
Dezember<br />
bei langer Versicherungsdauer<br />
Langzeitversicherte<br />
M+F M F M+F M F<br />
2002 120.867 70.465 50.402 - - -<br />
2003 118.153 71.018 47.135 - - -<br />
2004 111.678 66.113 45.565 - - -<br />
2005 107.933 60.448 47.485 - - -<br />
2006 94.213 50.058 44.155 11.494 6.404 5.090<br />
2007 42.722 21.089 21.633 58.520 34.395 24.125<br />
2008 32.847 15.632 17.215 64.320 39.096 25.224<br />
2009 24.180 10.592 13.588 74.867 46.322 28.545<br />
2010 18.309 7.876 10.433 83.988 52.679 31.309<br />
2011 14.811 5.793 9.018 89.147 55.276 33.871<br />
2012 10.720 3.720 7.000 88.763 51.819 36.944<br />
Darüber hinaus wurden im Dezember 2012 an 14.180 Männer eine<br />
Korridorpension und an 3.732 Männer eine Schwerarbeitspension ausbezahlt.<br />
94
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Pensionen aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit<br />
bzw. Erwerbsunfähigkeit (Invaliditäts-, Berufsunfähigkeits- und<br />
Erwerbsunfähigkeitspensionen)<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Pensionen aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten<br />
Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit betrug im Dezember 2012<br />
208.339, um 2.805 bzw. 1,3 % weniger als im Dezember des Vorjahres.<br />
Pensionen aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten<br />
Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit 1)<br />
Dezember 2002 - 2012<br />
Dezember<br />
Männer<br />
und<br />
Frauen<br />
Männer<br />
Frauen<br />
2002 151.031 104.730 46.301<br />
2003 156.619 110.071 46.548<br />
2004 174.576 123.317 51.259<br />
2005 188.331 132.637 55.694<br />
2006 196.731 138.722 58.009<br />
2007 203.025 143.535 59.490<br />
2008 205.216 144.984 60.232<br />
2009 206.796 145.411 61.385<br />
2010 209.431 147.318 62.113<br />
2011 211.144 147.781 63.363<br />
2012 208.339 144.519 63.820<br />
1) Vor dem 60./65. Lebensjahr.<br />
Im Jahre 2012 wurden 68.150 Anträge auf Zuerkennung einer Invaliditäts(Berufs-<br />
bzw. Erwerbsunfähigkeits)pension gestellt. Von diesen Anträgen<br />
entfielen 62.405 auf die Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
und 5.745 auf die Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen.<br />
Die Zuerkennung dieser Pensionsart unterliegt strengen Kriterien.<br />
Ausschlaggebend sind Sachverständigengutachten von Ärzten. Im Jahre<br />
2012 wurde von den Pensionsversicherungsträgern mehr als die Hälfte <strong>der</strong><br />
Anträge abgelehnt. Nach den Erfahrungen <strong>der</strong> letzten Jahre bringen etwa<br />
60 % <strong>der</strong> abgewiesenen Antragsteller eine Klage beim Sozialgericht ein.<br />
Ca. ein Fünftel ist dabei erfolgreich (zuerkennendes Urteil o<strong>der</strong> Vergleich).<br />
Im Jahre 2012 wurden 27.446 Invaliditäts(Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeits)pensionen<br />
zuerkannt. Wie schon in den Vorjahren entfiel fast die<br />
Hälfte <strong>der</strong> Zuerkennungen auf männliche Arbeiter. Zwei Drittel des gesamten<br />
Zuganges entfielen auf Männer.<br />
95
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Betrachtet man die Pensionsneuzugänge an Invaliditäts(Berufs- bzw.<br />
Erwerbsunfähigkeits)pensionen nach Krankheitsgruppen, so lässt sich feststellen,<br />
dass an <strong>der</strong> Spitze die Psychiatrischen Krankheiten stehen (2012:<br />
31,4 %). Die zweite Stelle nehmen Krankheiten des Skeletts, <strong>der</strong> Muskeln<br />
und des Bindegewebes mit 31,3 % ein, gefolgt von den Krankheiten des<br />
Kreislaufsystems mit 10,4 %.<br />
Das durchschnittliche Zugangsalter <strong>der</strong> Eigenpensionen (Alters- bzw.<br />
Invaliditätspensionen) betrug im Jahre 2012 bei Männern 59,4 Jahre und<br />
bei Frauen 57,4 Jahre. Seit dem Jahre 1970 verringerte sich das durchschnittliche<br />
Anfallsalter bei den Männern um 2,5, bei Frauen um 3,0 Jahre.<br />
Durchschnittliches Zugangsalter bei Eigenpensionen<br />
in <strong>der</strong> gesamten Pensionsversicherung<br />
1970 - 2012<br />
Jahr<br />
Alle Eigenpensionen Invaliditäts(EU)pensionen Alterspensionen<br />
Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen<br />
1970 61,9 60,4 56,6 56,6 64,2 61,5<br />
1975 61,8 60,1 56,6 56,5 64,3 61,5<br />
1980 59,2 58,3 53,9 55,1 62,5 59,5<br />
1985 58,3 57,9 54,3 54,8 62,1 59,5<br />
1990 58,3 57,5 53,9 52,4 62,1 59,7<br />
1995 58,1 56,7 49,4 48,8 60,4 58,0<br />
1996 58,2 56,7 49,2 48,6 60,2 57,9<br />
1997 58,4 56,8 49,9 48,1 61,0 58,2<br />
1998 58,2 56,7 50,3 48,2 60,9 58,2<br />
1999 58,4 56,7 50,4 48,3 60,6 58,0<br />
2000 58,5 56,8 51,8 49,2 60,5 58,3<br />
2001 58,7 57,3 53,4 50,4 62,2 59,4<br />
2002 59,1 57,4 53,7 51,3 62,8 59,3<br />
2003 59,0 57,3 54,3 51,3 62,7 59,0<br />
2004 58,5 56,9 54,5 51,0 62,8 59,2<br />
2005 59,0 57,1 53,9 51,0 63,4 59,5<br />
2006 59,0 56,9 53,9 50,7 63,2 59,3<br />
2007 59,0 57,2 53,9 50,6 62,8 59,5<br />
2008 58,9 57,1 53,7 50,3 62,7 59,5<br />
2009 59,1 57,1 53,6 50,2 62,5 59,3<br />
2010 59,1 57,1 53,5 50,1 62,6 59,3<br />
2011 59,2 57,3 53,7 50,1 62,7 59,4<br />
2012 59,4 57,4 53,8 50,3 62,9 59,3<br />
96
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Hinterbliebenenpensionen<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Witwenpensionen betrug im Dezember 2012 419.188<br />
und die Zahl <strong>der</strong> Witwerpensionen 43.161. Die Zahl <strong>der</strong> Witwenpensionen<br />
ist gegenüber dem Vorjahr um 2.647 gesunken, die Zahl <strong>der</strong> Witwerpensionen<br />
um 369 gestiegen und die Zahl <strong>der</strong> Waisenpensionen um 415 gesunken.<br />
Die Gesamtzahl <strong>der</strong> Hinterbliebenenpensionen hat sich gegenüber<br />
dem Vorjahr um 2.693 verringert.<br />
Pensionen aus dem Versicherungsfall des Todes<br />
Dezember 2002 - 2012<br />
Dezember<br />
Alle<br />
Hinterbliebenenpensionen<br />
davon Pensionen an<br />
Witwen Witwer Waisen<br />
2002 527.342 437.619 40.196 49.527<br />
2003 522.309 434.045 40.640 47.624<br />
2004 520.725 431.822 40.568 48.335<br />
2005 521.183 431.522 41.169 48.492<br />
2006 521.258 430.876 41.323 49.059<br />
2007 520.384 429.696 41.594 49.094<br />
2008 517.334 427.341 41.520 48.473<br />
2009 517.055 425.837 42.208 49.010<br />
2010 515.729 424.120 42.426 49.183<br />
2011 513.550 421.835 42.792 48.923<br />
2012 510.857 419.188 43.161 48.508<br />
150<br />
Entwicklung des Pensionsstandes nach Pensionsarten<br />
Messzahlen 2002 = 100<br />
140<br />
Invaliditätspensionen<br />
130<br />
120<br />
Alterspensionen<br />
110<br />
100<br />
Waisenpensionen<br />
Witwen(er)pensionen<br />
90<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
97
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Pensionsbezieher und Pensionen<br />
Der Pensionsstand darf nicht gleichgesetzt werden mit <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />
Pensionisten, denn das geltende Pensionsversicherungsrecht gestattet die<br />
Kumulierung mehrerer Pensionen.<br />
Der <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger hat<br />
das Ausmaß dieser Kumulierung verschiedener Pensionsleistungen durch<br />
eine Auswertung aus <strong>der</strong> Versicherungsdatei zum Stichtag 1. Juli 2012 für<br />
den Bereich <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung ermittelt.<br />
Pensionsbezieher und Pensionen<br />
1. Juli 2012<br />
Bezeichnung<br />
Insgesamt<br />
einer<br />
Pension<br />
davon Personen mit<br />
zwei<br />
Pensionen<br />
mehreren<br />
Pensionen<br />
Gesamtzahl<br />
<strong>der</strong><br />
Pensionen<br />
Pensionsbezieher<br />
(Pensionen) insgesamt 2,040.134 1,791.394 248.359 381 2,289.257<br />
Männer 866.133 827.561 38.405 167 904.872<br />
Frauen 1,174.001 963.833 209.954 214 1,384.385<br />
Einem Pensionsstand von 2,289.257 standen zum Stichtag 2,040.134<br />
Pensionsbezieher gegenüber. 248.740 Personen bezogen zwei o<strong>der</strong> mehrere<br />
Pensionen. Die Zahl <strong>der</strong> Pensionen war um 12,2 % höher als die Zahl<br />
<strong>der</strong> Pensionsbezieher.<br />
Eine Glie<strong>der</strong>ung nach dem Geschlecht zeigt, dass in erster Linie Frauen<br />
gleichzeitig zwei o<strong>der</strong> mehrere Pensionen beziehen. Von 424.809 Bezieherinnen<br />
einer Witwenpension erhielten 215.759 nur eine Witwenpension<br />
(50,8 %). 209.050 (49,2 %) Bezieherinnen einer Witwenpension erhielten<br />
eine weitere Pension (meist eine Eigenpension).<br />
Pensionsbelastungsquote<br />
Die Pensionsbelastungsquote spiegelt die Relation zwischen <strong>der</strong> Zahl<br />
<strong>der</strong> Pensionen und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Pensionsversicherten (Versicherungsverhältnisse)<br />
wi<strong>der</strong>.<br />
Im Jahresdurchschnitt 2012 entfielen auf 1.000 Pensionsversicherte<br />
615 Pensionen. Im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
betrug die Belastungsquote 608 (2011: 612) und im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
<strong>der</strong> Selbständigen 658 (2011: 664).<br />
98
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong> Pensionsbelastungsquoten, getrennt für die Bereiche<br />
<strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen und <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
<strong>der</strong> Selbständigen, ist aus <strong>der</strong> folgenden Zusammenstellung<br />
zu entnehmen:<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Pensionsbelastungsquote<br />
Jahr<br />
Pensionsversicherung<br />
insgesamt<br />
Unselbständigen<br />
Pensionsversicherung <strong>der</strong><br />
Selbständigen<br />
2002 624 606 727<br />
2003 624 607 721<br />
2004 624 609 714<br />
2005 625 611 706<br />
2006 621 608 701<br />
2007 615 601 698<br />
2008 607 594 686<br />
2009 621 612 677<br />
2010 623 615 671<br />
2011 620 612 664<br />
2012 615 608 658<br />
So viele Pensionsbezieher entfallen auf<br />
1.000 Pensionsversicherte<br />
1.000<br />
900<br />
Unselbständige<br />
Selbständige<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
99
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Die Relation zwischen <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Pensionen und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Pensionsversicherten<br />
ist bei den einzelnen Pensionsversicherungsträgern unterschiedlich.<br />
So entfielen im Jahresdurchschnitt 2012 auf 1.000 Pensionsversicherte<br />
bei <strong>der</strong><br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerbl. Wirtschaft ....... 438 Pensionen,<br />
Pensionsversicherungsanstalt - Angestellte ................... 447 Pensionen,<br />
Versicherungsanstalt des österr. Notariates ................... 457 Pensionen,<br />
Pensionsversicherungsanstalt - Arbeiter ........................ 827 Pensionen,<br />
Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau ..... 856 Pensionen,<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern .......................... 1.231 Pensionen.<br />
Pensionen nach dem Wohnsitz <strong>der</strong> Pensionisten<br />
Eine Glie<strong>der</strong>ung nach dem Wohnsitz <strong>der</strong> Pensionisten zeigt, dass von<br />
<strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> Pensionen 2,011.151 an Personen ausbezahlt wurden,<br />
die den Wohnsitz im Inland und 262.477 Pensionen an Personen, die den<br />
Wohnsitz im Ausland hatten. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl<br />
<strong>der</strong> ”Inlandspensionen” um 1,1 %, die Zahl <strong>der</strong> ”Auslandspensionen” um<br />
0,8 %.<br />
Gebiet<br />
Pensionen nach dem Wohnsitz <strong>der</strong> Pensionisten<br />
Stand im<br />
Dezember<br />
2012<br />
Anteil<br />
in %<br />
Differenz des Pensionsstandes<br />
gegenüber<br />
Dezember<br />
2011<br />
Dezember<br />
2002<br />
I n s g e s a m t 2.273.628 100,0 + 24.476 + 265.627<br />
Österreich 2.011.151 88,5 + 22.464 + 224.692<br />
Burgenland 79.687 3,5 + 1.209 + 9.497<br />
Kärnten 138.463 6,1 + 1.876 + 17.446<br />
Nie<strong>der</strong>österreich 409.795 18,0 + 5.027 + 50.824<br />
Oberösterreich 345.467 15,2 + 4.785 + 39.411<br />
Salzburg 119.551 5,3 + 2.050 + 18.625<br />
Steiermark 305.654 13,4 + 3.897 + 34.515<br />
Tirol 147.706 6,5 + 2.284 + 25.934<br />
Vorarlberg 83.413 3,7 + 1.265 + 15.488<br />
Wien 381.415 16,8 + 71 + 12.952<br />
Ausland 262.477 11,5 + 2.012 + 40.935<br />
100
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Die meisten Pensionen werden im Bundesland Nie<strong>der</strong>österreich ausbezahlt,<br />
gefolgt von Wien, Oberösterreich und <strong>der</strong> Steiermark. An fünfter<br />
Stelle folgen bereits die ins Ausland bezahlten Pensionen.<br />
Zahl <strong>der</strong> Pensionen nach dem Wohnsitz des Pensionisten<br />
Dezember 2012<br />
450.000<br />
400.000<br />
350.000<br />
PV <strong>der</strong> Selbständigen<br />
PV <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
300.000<br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000<br />
0<br />
NÖ. Wien OÖ. Stmk. Ausland Tirol Knt. Slbg. Vlbg. Bgld.<br />
Von den 262.477 ins Ausland bezahlten Pensionen entfielen 261.431<br />
bzw. 99,6 % auf die Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen und lediglich<br />
1.046 bzw.0,4 % auf die Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen.<br />
In den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n waren gegenüber 2002 teilweise recht<br />
beträchtliche Zuwächse an Pensionen zu beobachten. Die Zahl <strong>der</strong> ins<br />
Ausland bezahlten Pensionen verzeichnete sogar nach Nie<strong>der</strong>österreich<br />
den zweitgrößten Zuwachs. Dies dokumentiert die steigende Bedeutung<br />
<strong>der</strong> zwischenstaatlichen <strong>Sozialversicherung</strong>.<br />
Die nachfolgenden Tabellen geben sowohl für den Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
<strong>der</strong> Unselbständigen als auch für den Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
<strong>der</strong> Selbständigen einen Überblick über die Zahl <strong>der</strong> ausbezahlten<br />
Pensionen, getrennt nach dem Wohnsitz des Pensionisten und<br />
nach Pensionsarten.<br />
101
Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />
Zahl <strong>der</strong> Pensionen nach dem Wohnsitz des Pensionisten<br />
in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
im Dezember 2012<br />
Bezeichnung<br />
Alle<br />
Pensionen<br />
des Alters 1)<br />
davon Pensionen aus dem Versicherungsfall<br />
<strong>der</strong> gem.<br />
Arbeitsfähigkeit<br />
2)<br />
des Todes<br />
Witwen Witwer Waisen<br />
Alle Pensionen 1.919.897 1.313.097 182.712 347.843 35.390 40.855<br />
Österreich 1.658.466 1.135.904 172.392 282.117 31.487 36.566<br />
Burgenland 60.593 39.997 6.044 12.254 1.208 1.090<br />
Kärnten 112.820 70.766 16.794 20.814 1.720 2.726<br />
Nie<strong>der</strong>österreich 321.924 228.065 23.575 56.220 7.005 7.059<br />
Oberösterreich 278.371 187.927 29.903 49.271 4.765 6.505<br />
Salzburg 97.417 68.922 9.602 15.063 1.637 2.193<br />
Steiermark 244.835 154.704 33.746 46.823 3.961 5.601<br />
Tirol 120.479 82.262 14.974 18.662 1.848 2.733<br />
Vorarlberg 72.041 51.230 7.388 10.776 1.179 1.468<br />
Wien 349.986 252.031 30.366 52.234 8.164 7.191<br />
Ausland 261.431 177.193 10.320 65.726 3.903 4.289<br />
1) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />
2) Vor dem 60./65. Lebensjahr.<br />
Zahl <strong>der</strong> Pensionen nach dem Wohnsitz des Pensionisten<br />
in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen<br />
im Dezember 2012<br />
Bezeichnung<br />
Alle<br />
Pensionen<br />
des Alters 1)<br />
davon Pensionen aus dem Versicherungsfall<br />
d. Erwerbsunfähigk.<br />
2)<br />
des Todes<br />
Witwen Witwer Waisen<br />
Alle Pensionen 353.731 241.335 25.627 71.345 7.771 7.653<br />
Österreich 352.685 240.523 25.588 71.189 7.749 7.636<br />
Burgenland 19.094 13.232 1.113 3.885 539 325<br />
Kärnten 25.643 16.361 2.510 5.716 453 603<br />
Nie<strong>der</strong>österreich 87.871 60.486 5.523 17.997 2.098 1.767<br />
Oberösterreich 67.096 46.129 5.815 11.869 1.822 1.461<br />
Salzburg 22.134 15.599 1.341 4.261 473 460<br />
Steiermark 60.819 40.104 5.618 12.279 1.337 1.481<br />
Tirol 27.227 18.544 1.837 5.776 436 634<br />
Vorarlberg 11.372 7.800 558 2.572 150 292<br />
Wien 31.429 22.268 1.273 6.834 441 613<br />
Ausland 1.046 812 39 156 22 17<br />
1) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />
2) Vor dem 60./65. Lebensjahr.<br />
102
Pensionsversicherung – Anpassung <strong>der</strong> Renten und Pensionen<br />
Anpassung <strong>der</strong> Renten und Pensionen<br />
Renten, Pensionen und leistungsbezogene verän<strong>der</strong>liche Werte werden<br />
jährlich mit dem Anpassungsfaktor vervielfacht, beitragsbezogene verän<strong>der</strong>liche<br />
Werte mit <strong>der</strong> Aufwertungszahl.<br />
Aufwertungszahl<br />
Die Aufwertungszahl wird durch Teilung <strong>der</strong> durchschnittlichen Beitragsgrundlage<br />
des zweitvorangegangenen Kalen<strong>der</strong>jahres (Ausgangsjahr)<br />
durch die durchschnittliche Beitragsgrundlage des drittvorangegangenen<br />
Kalen<strong>der</strong>jahres (Vergleichsjahr) ermittelt.<br />
Ab dem Jahr 2006 sind zur Ermittlung <strong>der</strong> durchschnittlichen Beitragsgrundlage<br />
eines Kalen<strong>der</strong>jahres die in den Erfolgsrechnungen <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />
nach dem ASVG, dem GSVG, dem FSVG und<br />
dem BSVG ausgewiesenen Beiträge für Pflichtversicherte sowie die Beitragssätze<br />
und die Anzahl <strong>der</strong> im Jahresdurchschnitt in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
pflichtversicherten Personen heranzuziehen.<br />
Der so errechnete Wert für die Aufwertungszahl 2013 beträgt<br />
1,028.<br />
Richtwert und Anpassungsfaktor<br />
Der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz hat<br />
für jedes Kalen<strong>der</strong>jahr den Anpassungsfaktor unter Bedachtnahme auf den<br />
Richtwert festzusetzen. Der Richtwert muss bis zum 31. Oktober eines jeden<br />
Jahres durch die beim Bundesministerium eingerichtete Kommission<br />
zur langfristigen Pensionssicherung berechnet werden. Dieser Richtwert ist<br />
so festzusetzen, dass die Erhöhung <strong>der</strong> Pensionen auf Grund <strong>der</strong> Anpassung<br />
mit dem Richtwert <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Verbraucherpreise entspricht.<br />
Die Erhöhung <strong>der</strong> Verbaucherpreise ist auf Grund <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />
Erhöhung in zwölf Kalen<strong>der</strong>monaten bis zum Juli des Jahres, das dem Anpassungsjahr<br />
vorangeht, zu ermitteln. Für den Richtwert des Jahres 2013<br />
sind daher die Jahresinflationsraten <strong>der</strong> Monate August 2011 bis Juli 2012<br />
heranzuziehen.<br />
Der so errechnete Richtwert für das Jahr 2013 beträgt 1,028.<br />
103
Pensionsversicherung – Anpassung <strong>der</strong> Renten und Pensionen<br />
Der Bundesminister hat den Anpassungsfaktor für 2013 in <strong>der</strong> Höhe<br />
des Richtwertes von<br />
festgelegt.<br />
Pensionserhöhung<br />
1,028<br />
Gemäß § 108h Abs.1 ASVG sind die Pensionen mit Wirksamkeit ab<br />
dem 1. Jänner eines jeden Jahres mit dem Anpassungsfaktor zu vervielfachen.<br />
Abweichend davon wurde im 2. Stabilitätsgesetz 2012 beschlossen,<br />
dass <strong>der</strong> dem Anpassungsfaktor entsprechende Erhöhungsprozentsatz im<br />
Kalen<strong>der</strong>jahr 2013 um einen Prozentpunkt zu vermin<strong>der</strong>n ist (§ 666 Abs. 3<br />
ASVG).<br />
Somit sind die Pensionen für das Jahr 2013 um 1,8 % zu erhöhen.<br />
Einen Überblick über die Entwicklung <strong>der</strong> Pensionsanpassung sowie<br />
<strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Richtsätze für Alleinstehende seit dem Jahre 2002 gibt<br />
die folgende Tabelle. Aus Vergleichsgründen wird in dieser Tabelle auch<br />
die Entwicklung <strong>der</strong> Verbraucherpreise angegeben.<br />
Pensionsanpassung - Richtsatz für Alleinstehende - Verbraucherpreisindex<br />
Entwicklung 2002 – 2013<br />
Jahr<br />
Pensions- Richtsatz für Alleinstehende Steigerung <strong>der</strong><br />
Verbraucherpreise<br />
erhöhung<br />
Erhöhung<br />
in % 1) in Euro<br />
gegenüber Vorjahr<br />
in %<br />
in %<br />
2002 + 1,1 630,92 + 2,9 + 1,8<br />
2003 + 0,5 643,54 + 2,0 + 1,3<br />
2004 + 1,0 653,19 + 1,5 + 2,1<br />
2005 + 1,0 662,99 + 1,5 + 2,3<br />
2006 + 2,5 690,00 + 4,1 + 1,5<br />
2007 + 1,6 726,00 + 5,2 + 2,2<br />
2008 + 2,0 747,00 + 2,9 + 3,2<br />
2009 + 3,4 772,40 + 3,4 + 0,5<br />
2010 + 1,5 783,99 + 1,5 + 1,9<br />
2011 + 1,0 793,40 + 1,2 + 3,3<br />
2012 + 2,7 814,82 + 2,7 + 2,4<br />
2013 + 1,8 837,63 + 2,8 + 2,1 2)<br />
1)<br />
Durch Einführung von Sockelbeträgen bzw. Erhöhung <strong>der</strong> Pensionen mit dem Verbraucherpreis<br />
bzw. mit Fixbeträgen sind die ausgewiesenen Prozentsätze für manche Jahre mit den Anpassungsfaktoren<br />
nicht ident.<br />
2)<br />
Prognose WIFO, Dezember 2012.<br />
104
Pensionsversicherung – Anpassung <strong>der</strong> Renten und Pensionen<br />
Pensionsanpassung - Richtsatz für Alleinstehende - Verbraucherpreisindex<br />
Messzahlen 1993 = 100<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
Richtsatz für<br />
Alleinstehende<br />
Pensionsanpassung<br />
Verbraucherpreisindex<br />
110<br />
100<br />
1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013<br />
In den letzten 20 Jahren wurden die Pensionen um 37,9 % erhöht und<br />
die Richtsätze für Ausgleichszulagen für Alleinstehende um 64,7 %. Im<br />
selben Zeitraum ist <strong>der</strong> Index <strong>der</strong> Verbraucherpreise um 47,8 % gestiegen.<br />
105
Pensionsversicherung - Pensionshöhe<br />
Pensionshöhe<br />
Die Höhe einer Pension wird einerseits durch die Höhe <strong>der</strong> Bemessungsgrundlage,<br />
an<strong>der</strong>erseits durch die Anzahl <strong>der</strong> im Verlauf des Erwerbslebens<br />
erworbenen Versicherungsmonate bestimmt. Eine echte Mindestpension<br />
ist in <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung nicht vorgesehen,<br />
wohl aber wird mit dem Instrument <strong>der</strong> Ausgleichzulage eine bedarfsorientierte,<br />
vom sonstigen eigenen bzw. Haushaltseinkommen abhängige<br />
Mindestpension gewährt.<br />
Eine Ausgleichszulage zur Pension gebührt dann, wenn die Summe<br />
aus Pension und allfälligem Nettoeinkommen aus übrigen Einkünften des<br />
Pensionisten nicht die Höhe des anzuwendenden Richtsatzes erreicht. Dabei<br />
ist auch das Nettoeinkommen des im gemeinsamen Haushalt lebenden<br />
Ehegatten zu berücksichtigen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e wird die durchschnittliche Pensionshöhe beeinflusst<br />
durch:<br />
1. Bezug einer zwischenstaatlichen Teilleistung:<br />
Für den Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung werden die in einem Vertragsstaat<br />
zurückgelegten Versicherungszeiten für den Erwerb und die Aufrechterhaltung<br />
von Leistungsansprüchen berücksichtigt. Werden demzufolge<br />
in einem an<strong>der</strong>en Vertragsstaat Versicherungszeiten erworben, kommt<br />
es zur Berechnung von Teilpensionen, <strong>der</strong>en Höhe sich nach dem Ausmaß<br />
<strong>der</strong> in dem jeweiligen Vertragsstaat zurückgelegten Versicherungszeiten<br />
berechnet (Pro-rata-temporis-Methode). Die seitens <strong>der</strong> österreichischen<br />
Pensionsversicherung zu leistende zwischenstaatliche Teilleistung richtet<br />
sich also danach, wie viele Versicherungszeiten im Inland erworben worden<br />
sind. Das gilt unabhängig davon, ob es sich um einen Inlän<strong>der</strong> handelt,<br />
<strong>der</strong> im Ausland Zeiten erworben hat, o<strong>der</strong> etwa um einen Gastarbeiter aus<br />
einem Vertragsstaat wie <strong>der</strong> Türkei o<strong>der</strong> Jugoslawien bzw. dessen Nachfolgestaaten,<br />
<strong>der</strong> Versicherungszeiten sowohl in Österreich als auch in seinem<br />
Herkunftsland erworben hat. Die Berechnung dieser zwischenstaatlichen<br />
Teilleistung ist auch unabhängig davon, ob die Pension im Inland anfällt<br />
o<strong>der</strong> an einen Pensionisten mit Wohnsitz im Ausland überwiesen wird.<br />
Diese Teilleistungen sind natürlich betragsmäßig deutlich geringer als Vollpensionen<br />
und drücken die Durchschnittspensionen um etwa 10 %.<br />
Die folgende Tabelle informiert über Anzahl und durchschnittliche<br />
Höhe <strong>der</strong> zwischenstaatlichen Teilleistungen in <strong>der</strong> Pensionsversicherung.<br />
106
Pensionsversicherung - Pensionshöhe<br />
Durchschnittliche Höhe <strong>der</strong> zwischenstaatlichen Teilleistungen<br />
im Dezember 2012<br />
Pensionsart<br />
Zahl <strong>der</strong><br />
Teilleistungen<br />
Durchschnitt<br />
in Euro<br />
Pensionen insgesamt 383.366 459<br />
Pensionen wegen gemin<strong>der</strong>ter Arbeitsfähigkeit<br />
bzw. Erwerbsunfähigkeit 27.059 713<br />
Alterspensionen 270.450 505<br />
Witwenpensionen 75.539 245<br />
Witwerpensionen 4.791 138<br />
Waisenpensionen 5.527 180<br />
2. Bezug einer weiteren Pensionsleistung<br />
Durch den Bezug einer Eigenpension (Alterspension o<strong>der</strong> Invaliditätspension)<br />
und einer Hinterbliebenenpension erhöht sich zwar die gesamte<br />
Pensionsleistung für den einzelnen Pensionsbezieher, da es sich aber um<br />
keine personenbezogene Statistik handelt son<strong>der</strong>n um die Gesamtzahl <strong>der</strong><br />
Pensionen, wird <strong>der</strong> Durchschnitt <strong>der</strong> Pensionshöhen insgesamt gedrückt.<br />
Die durchschnittlichen Alterspensionen, getrennt nach Versicherungsträgern<br />
und Geschlecht, sind <strong>der</strong> folgenden Tabelle zu entnehmen.<br />
Durchschnittliche Höhe<br />
aller Alterspensionen 1) nach Geschlecht<br />
im Dezember 2012<br />
Versicherungsträger<br />
Pensionshöhe in Euro<br />
M + F Männer Frauen<br />
Alle PV – Träger 1.150 1.484 890<br />
PVA – Arbeiter 879 1.136 649<br />
PVA – Angestellte 1.460 1.956 1.154<br />
VAEB – Eisenbahnen 1.311 1.542 943<br />
VAEB – Bergbau 1.780 1.857 1.264<br />
SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 1.377 1.649 1.025<br />
SVA <strong>der</strong> Bauern 750 1.072 566<br />
VA des österreichischen Notariates 5.300 5.316 3.488<br />
1) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr;<br />
einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />
In den ausgewiesenen Durchschnittspensionen sind zwischenstaatliche<br />
Teilleistungen enthalten. Lässt man diese Teilleistungen außer Betracht,<br />
so ergeben sich um etwa 12 % höhere Durchschnittswerte.<br />
107
Pensionsversicherung - Pensionshöhe<br />
Die unterschiedlichen Pensionshöhen bei den einzelnen Pensionsversicherungsträgern<br />
spiegeln ziemlich genau die Verschiedenheit <strong>der</strong><br />
durchschnittlichen Beitragsgrundlagen <strong>der</strong> bei den einzelnen Pensionsversicherungsträgern<br />
versicherten Personen wi<strong>der</strong>.<br />
Niedrigere Aktiveinkommen zum einen und Lücken im Versicherungsverlauf<br />
insbeson<strong>der</strong>e durch die Erziehung von Kin<strong>der</strong>n zum an<strong>der</strong>en bewirken,<br />
dass die Durchschnittspensionen <strong>der</strong> Frauen wesentlich unter jenen<br />
<strong>der</strong> Männer liegen. Im Rahmen <strong>der</strong> Pensionsreform 1993 wurde durch die<br />
verbesserte Anrechnung von Zeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung eine Maßnahme<br />
gesetzt, durch die diese Benachteiligung im Erwerbsleben in <strong>der</strong> Pension<br />
zumindest zum Teil ausgeglichen werden soll.<br />
Detaillierte Informationen über die Höhe <strong>der</strong> Alterspensionen gibt folgende<br />
Tabelle, in <strong>der</strong> die Pensionshöhe für die einzelnen Arten geson<strong>der</strong>t<br />
ausgewiesen wird.<br />
Durchschnittliche Höhe<br />
<strong>der</strong> Alterspensionen 1) nach Pensionsarten<br />
im Dezember 2012<br />
Versicherungsträger<br />
Vorzeitige<br />
Alterspensionen<br />
2) bei langer<br />
Alterspension<br />
(65.bzw. 60.Lj.) Versicherungsdauer<br />
Pensionshöhe in Euro<br />
Korridorpensionen<br />
Langzeitversicherte<br />
Schwerarbeitspensionen<br />
Alle PV – Träger 1.098 1.405 1.430 1.897 1.638<br />
PVA – Arbeiter 835 1.267 1.102 1.625 1.711<br />
PVA – Angestellte 1.399 1.565 1.906 2.111 2.073<br />
VAEB – Eisenbahnen 1.253 1.195 1.328 2.116 1.286<br />
VAEB – Bergbau 1.727 2.200 1.922 2.515 2.328<br />
SVA <strong>der</strong> gew.Wirtsch. 1.342 1.410 1.660 1.883 1.778<br />
SVA <strong>der</strong> Bauern 737 828 897 1.068 1.175<br />
1) Einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />
2) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />
Die Höhe <strong>der</strong> Pensionen aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten<br />
Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit ist deutlich niedriger<br />
als die <strong>der</strong> Alterspensionen. Bei diesen Pensionen ist naturgemäß die bis<br />
zum Eintritt des Versicherungsfalles erworbene Anzahl an Versicherungsmonaten<br />
wesentlich geringer als bei den Pensionen aus dem Versicherungsfall<br />
des Alters. Auch gibt es wesentliche Unterschiede in <strong>der</strong> Pensionshöhe<br />
zwischen den einzelnen Pensionsversicherungsträgern, wie aus<br />
<strong>der</strong> folgenden Zusammenstellung zu entnehmen ist.<br />
108
Pensionsversicherung - Pensionshöhe<br />
Durchschnittliche Höhe <strong>der</strong> Invaliditäts-<br />
(Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeits)pensionen 1)<br />
im Dezember 2012<br />
Versicherungsträger<br />
Pensionshöhe in Euro<br />
M + F Männer Frauen<br />
Alle PV – Träger 1.053 1.159 815<br />
PVA – Arbeiter 998 1.082 741<br />
PVA – Angestellte 1.186 1.443 920<br />
VAEB – Eisenbahnen 1.209 1.261 915<br />
VAEB – Bergbau 1.292 1.299 1.189<br />
SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 1.191 1.264 874<br />
SVA <strong>der</strong> Bauern 947 1.049 694<br />
VA des österreichischen Notariates 3.109 3.109 -<br />
1) Vor dem 60./65. Lebensjahr;<br />
einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />
Über die Durchschnittswerte <strong>der</strong> Hinterbliebenenpensionen im Dezember<br />
2012 - geglie<strong>der</strong>t nach Witwen-, Witwer- und Waisenpensionen -<br />
informiert die folgende Tabelle:<br />
Durchschnittliche Höhe <strong>der</strong> Hinterbliebenenpensionen 1)<br />
im Dezember 2012<br />
Versicherungsträger<br />
Pensionshöhe in Euro<br />
Witwen Witwer Waisen<br />
Alle PV – Träger 693 309 334<br />
PVA – Arbeiter 588 242 320<br />
PVA – Angestellte 906 396 338<br />
VAEB – Eisenbahnen 702 292 361<br />
VAEB – Bergbau 913 399 522<br />
SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 732 399 360<br />
SVA <strong>der</strong> Bauern 600 226 361<br />
VA des österreichischen Notariates 2.526 - 935<br />
1)<br />
Einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />
Höhe <strong>der</strong> Durchschnittspensionen nach dem Wohnsitz<br />
<strong>der</strong> Pensionisten<br />
Die nachfolgenden Tabellen geben sowohl für den Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
<strong>der</strong> Unselbständigen als auch für den Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
<strong>der</strong> Selbständigen einen Überblick über die Höhe <strong>der</strong><br />
Durchschnittspensionen, getrennt nach Bundeslän<strong>der</strong>n (Ausland) und nach<br />
Pensionsarten. Die Höhe <strong>der</strong> Durchschnittspensionen wird durch jene Pensionsleistungen,<br />
die ins Ausland überwiesen werden, stark beeinflusst.<br />
Lässt man bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Durchschnittspensionen die ins Ausland<br />
gezahlten Pensionen außer Betracht, so ergeben sich um etwa 10 % höhere<br />
Durchschnittswerte.<br />
109
Pensionsversicherung - Pensionshöhe<br />
Höhe <strong>der</strong> Durchschnittspensionen 1) nach dem Wohnsitz des Pensionisten<br />
in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
im Dezember 2012<br />
Bezeichnung<br />
des Alters 2)<br />
Pensionen (in Euro) aus dem Versicherungsfall<br />
<strong>der</strong> gem.<br />
Arbeits-<br />
Fähigkeit 3)<br />
des Todes<br />
Witwen Witwer Waisen<br />
Alle Pensionen 1.167 1.055 697 316 328<br />
Österreich 1.315 1.095 820 338 351<br />
Burgenland 1.268 1.208 770 326 351<br />
Kärnten 1.246 1.103 802 328 364<br />
Nie<strong>der</strong>österreich 1.367 1.136 837 338 359<br />
Oberösterreich 1.320 1.097 838 311 351<br />
Salzburg 1.302 1.088 812 311 335<br />
Steiermark 1.295 1.130 817 331 371<br />
Tirol 1.235 1.074 798 311 336<br />
Vorarlberg 1.163 1.034 765 271 321<br />
Wien 1.363 1.024 831 383 341<br />
Ausland 217 390 166 133 133<br />
1)<br />
Einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />
2) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />
3) Vor dem 60./65. Lebensjahr.<br />
Höhe <strong>der</strong> Durchschnittspensionen 1) nach dem Wohnsitz des Pensionisten<br />
in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen<br />
im Dezember 2012<br />
Bezeichnung<br />
des Alters 2)<br />
Pensionen (in Euro) aus dem Versicherungsfall<br />
<strong>der</strong> Erwerbsunfähigkeit<br />
3)<br />
des Todes<br />
Witwen Witwer Waisen<br />
Alle Pensionen 1.058 1.040 675 282 362<br />
Österreich 1.061 1.041 676 282 362<br />
Burgenland 938 1.128 644 250 372<br />
Kärnten 1.057 1.033 664 288 363<br />
Nie<strong>der</strong>österreich 1.069 1.114 687 287 362<br />
Oberösterreich 976 1.089 662 262 373<br />
Salzburg 1.113 1.044 681 294 330<br />
Steiermark 917 912 633 246 359<br />
Tirol 1.126 976 695 323 367<br />
Vorarlberg 1.330 1.140 736 349 362<br />
Wien 1.364 1.072 731 413 356<br />
Ausland 289 319 221 36 166<br />
1)<br />
Einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />
2) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />
3) Vor dem 60./65. Lebensjahr.<br />
110
Pensionsversicherung – Zulagen, Zuschüsse<br />
Zulagen, Zuschüsse<br />
Im Folgenden werden jene Leistungen <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />
behandelt, die zur Pensionsleistung zusätzlich gewährt werden.<br />
Ausgleichszulage<br />
Erreicht die Pension zuzüglich dem sonstigen Nettoeinkommen und<br />
den Unterhaltsansprüchen nicht einen bestimmten Richtsatz, gebührt die<br />
Differenz als Ausgleichszulage, solange sich <strong>der</strong> Pensionsberechtigte im<br />
Inland aufhält. Grundsätzlich sind sämtliche Einkünfte des Pensionisten<br />
bzw. des Ehegatten anzurechnen, wobei aber einzelne Arten von Einkünften<br />
ausdrücklich von <strong>der</strong> Anrechnung ausgenommen sind (Wohnbeihilfen,<br />
Leistungen nach dem Familienlastenausgleichsgesetz, Pflegegeld, Kin<strong>der</strong>zuschüsse<br />
etc.).<br />
Es gibt daher eine Reihe von Gründen, weshalb ein/e Pensionist/in,<br />
dessen/<strong>der</strong>en Pension unter dem Richtsatz für Alleinstehende liegt, nicht in<br />
den Genuss einer Ausgleichszulage kommt:<br />
- Bezug einer zwischenstaatlichen Teilleistung<br />
- Bezug einer weiteren Pensionsleistung<br />
- Auslandsaufenthalt<br />
- Bezug einer Unfallrente<br />
- Pauschaliertes Ausgedinge<br />
- Zusätzliches Erwerbseinkommen<br />
- Sachbezüge und sonstige Einkünfte<br />
- Anspruch auf Unterhaltsleistung<br />
- Pension des Ehepartners<br />
- Unfallrente des Ehepartners<br />
- Erwerbseinkommen o<strong>der</strong> sonstiges Einkommen<br />
des Ehepartners<br />
Der Aufwand für Ausgleichszulagen wird den Pensionsversicherungsträgern<br />
vom Bund ersetzt. Im Jahre 2012 betrug dieser Aufwand für die gesamte<br />
Pensionsversicherung 986 Millionen Euro.<br />
111
Pensionsversicherung – Zulagen, Zuschüsse<br />
In <strong>der</strong> gesamten Pensionsversicherung wurde im Dezember 2012 in<br />
229.186 Fällen eine Ausgleichszulage gewährt, um 5.485 weniger als vor<br />
Jahresfrist und um 628 mehr als vor 10 Jahren.<br />
Ausgleichszulagenbezieher nach Geschlecht<br />
Dezember 2002 – 2012<br />
Dezember<br />
Männer<br />
und<br />
Frauen<br />
Männer<br />
Frauen<br />
2002 228.558 65.259 163.299<br />
2003 228.380 67.506 160.874<br />
2004 228.391 69.690 158.701<br />
2005 226.569 70.309 156.260<br />
2006 229.754 71.616 158.138<br />
2007 239.515 74.971 164.544<br />
2008 243.246 76.417 166.829<br />
2009 241.619 76.652 164.967<br />
2010 238.242 76.026 162.216<br />
2011 234.671 75.434 159.237<br />
2012 229.186 74.493 154.693<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Ausgleichszulagen - gemessen am Pensionsstand -<br />
betrug im Dezember 2012 10,1 %, im Dezember 2002 noch 11,4 %.<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Empfänger von Ausgleichszulagen ist bei den einzelnen<br />
Pensionsarten unterschiedlich hoch. Am höchsten liegt dieser Wert bei den<br />
Waisenpensionen, wo er im Dezember 2012 30,9 % betrug; dann folgen<br />
die Pensionen aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit<br />
bzw. Erwerbsunfähigkeit mit 23,2 %, die Witwenpensionen mit 15,6 % und<br />
die Alterspensionen mit 6,4 %. Bei den Witwerpensionen beträgt <strong>der</strong> Anteil<br />
<strong>der</strong> Ausgleichszulagen nur 1,5 %.<br />
Ausgleichszulagen werden aufgrund <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen<br />
nur an im Inland wohnhafte Pensionsbezieher ausbezahlt. Wie die nachstehende<br />
Tabelle zeigt, hat das Bundesland Steiermark die höchste Zahl<br />
an Ausgleichszulagen-Empfängern aufzuweisen; an 2. Stelle folgt das<br />
Bundesland Wien. Die Quote <strong>der</strong> Ausgleichszulagen-Bezieher ist in den<br />
einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n recht unterschiedlich; sie reicht von 8,5 % in<br />
Vorarlberg bis zu 16,2 % in Kärnten.<br />
112
Pensionsversicherung – Zulagen, Zuschüsse<br />
Ausgleichszulagen nach Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
im Dezember 2012<br />
Gebiet<br />
Anzahl <strong>der</strong><br />
AZ-Bezieher<br />
in % des<br />
Pensionsstandes<br />
Österreich 229.186 10,1<br />
Burgenland 8.861 11,1<br />
Kärnten 22.471 16,2<br />
Nie<strong>der</strong>österreich 38.065 9,3<br />
Oberösterreich 34.769 10,1<br />
Salzburg 11.750 9,8<br />
Steiermark 47.251 15,5<br />
Tirol 20.123 13,6<br />
Vorarlberg 7.092 8,5<br />
Wien 38.804 10,2<br />
Der Stand an Ausgleichszulagen-Beziehern hat sich im Verlauf <strong>der</strong><br />
letzten 10 Jahre wie folgt entwickelt:<br />
Ausgleichszulagen-Bezieher in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
Dezember 2002 – 2012<br />
PV <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
PV <strong>der</strong> Selbständigen<br />
PV<br />
Dezember<br />
PVA VAEB SVA <strong>der</strong><br />
insgesamt<br />
Angestelltbahnen<br />
Wirtsch.<br />
Eisen-<br />
gew.<br />
Arbeiter<br />
Bergbau<br />
Bauern<br />
2002 228.558 135.120 17.220 1.229 1.899 19.363 53.727<br />
2003 228.380 136.083 17.307 1.165 1.890 18.972 52.963<br />
2004 228.391 136.387 18.358 1.149 1.789 18.506 52.202<br />
2005 226.569 135.595 19.489 1.136 1.697 17.897 50.755<br />
2006 229.754 137.779 21.153 1.170 1.696 17.644 50.312<br />
2007 239.515 144.833 23.740 1.258 1.814 17.745 50.125<br />
2008 243.246 147.472 25.992 1.316 1.791 17.275 49.400<br />
2009 241.619 147.136 26.960 1.317 1.658 16.633 47.915<br />
2010 238.242 145.633 27.580 1.291 1.534 16.131 46.073<br />
2011 234.671 143.848 28.040 1.287 1.440 15.561 44.495<br />
2012 229.186 141.032 28.108 1.211 1.297 14.882 42.656<br />
In <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen steigt die Zahl <strong>der</strong><br />
Ausgleichszulagen-Bezieher ab 2003 bis zum Jahr 2009. Danach ist ein<br />
jährlicher Rückgang zu beobachten. Im Dezember 2012 war somit die Zahl<br />
<strong>der</strong> Ausgleichszulagen-Bezieher gegenüber dem Vorjahr um 2.967 geringer.<br />
113
Pensionsversicherung – Zulagen, Zuschüsse<br />
Dies bedeutet einen Anteil am Pensionsstand von 8,9 % gegenüber 9,3 %<br />
vor 10 Jahren.<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Empfänger von Ausgleichszulagen am Pensionsstand<br />
ist bei den einzelnen Pensionsversicherungsträgern unterschiedlich hoch.<br />
Bei <strong>der</strong> Pensionsversicherungsanstalt mussten im Dezember 2012 90 von<br />
1.000 Pensionen durch die Gewährung einer Ausgleichszulage auf den<br />
Richtsatz angehoben werden (Angestellte 34 von 1.000 Pensionen, Arbeiter<br />
immerhin noch 132 von 1.000 Pensionen).<br />
Die Quote <strong>der</strong> Ausgleichszulagen-Bezieher in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
<strong>der</strong> Selbständigen ist wesentlich höher als in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
<strong>der</strong> Unselbständigen. Im Dezember 2012 erhielten bei <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />
<strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 8,7 % und bei <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />
<strong>der</strong> Bauern sogar 23,3 % <strong>der</strong> Pensionsbezieher eine<br />
Ausgleichszulage. Nach dem Notarversicherungsgesetz sind Ausgleichszulagen<br />
nicht vorgesehen.<br />
Ausgleichszulagenbezieher in % des Pensionsstandes<br />
Dezember 2002 – 2012<br />
PV <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
PV <strong>der</strong> Selbständigen<br />
PV<br />
Dezember<br />
PVA VAEB SVA <strong>der</strong><br />
insgesamt<br />
Angestelltbahnen<br />
Wirtsch.<br />
Eisen-<br />
gewerbl.<br />
Arbeiter<br />
Bergbau<br />
Bauern<br />
2002 11,4 13,8 2,7 6,5 8,2 12,4 28,6<br />
2003 11,3 14,0 2,6 6,3 8,3 12,1 28,3<br />
2004 11,2 13,9 2,7 6,2 8,0 11,7 28,0<br />
2005 10,9 13,7 2,8 6,2 7,7 11,2 27,3<br />
2006 11,0 13,7 3,0 6,4 7,9 11,0 27,2<br />
2007 11,3 14,3 3,3 6,8 8,6 11,0 27,1<br />
2008 11,3 14,4 3,5 7,1 8,7 10,6 26,8<br />
2009 11,0 14,2 3,5 7,1 8,1 10,1 26,0<br />
2010 10,7 13,9 3,5 7,0 7,6 9,7 25,0<br />
2011 10,4 13,6 3,5 6,9 7,3 9,2 24,2<br />
2012 10,1 13,2 3,4 6,6 6,7 8,7 23,3<br />
Auch <strong>der</strong> durchschnittliche Betrag je Ausgleichszulagen-Empfänger<br />
liegt bei den beiden Trägern <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen<br />
wesentlich über dem in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen.<br />
114
Pensionsversicherung – Zulagen, Zuschüsse<br />
Nachstehend ist die Entwicklung <strong>der</strong> durchschnittlichen Ausgleichszulage<br />
je Empfänger im Verlaufe <strong>der</strong> letzten 10 Jahre angeführt:<br />
Durchschnittliche Ausgleichszulage pro Empfänger in Euro<br />
Dezember 2002 – 2012<br />
PV <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
PV <strong>der</strong> Selbständigen<br />
PV<br />
Dezember<br />
PVA VAEB SVA <strong>der</strong><br />
insgesamt<br />
Angestelltbahnen<br />
Wirtsch.<br />
Eisen-<br />
gewerbl.<br />
Arbeiter<br />
Bergbau<br />
Bauern<br />
2002 227 205 192 189 158 237 294<br />
2003 235 211 203 197 159 246 307<br />
2004 239 215 201 203 160 250 316<br />
2005 241 218 201 200 162 252 320<br />
2006 250 227 206 203 166 259 332<br />
2007 263 241 217 209 173 274 349<br />
2008 277 256 225 217 182 289 370<br />
2009 275 254 226 213 181 285 369<br />
2010 278 258 230 211 186 287 372<br />
2011 281 260 233 212 189 290 377<br />
2012 286 266 238 216 192 295 386<br />
Kin<strong>der</strong>zuschuss<br />
Zu allen Leistungen aus dem Versicherungsfall des Alters und <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten<br />
Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit gebührt für jedes Kind<br />
des Anspruchsberechtigten ein Kin<strong>der</strong>zuschuss, <strong>der</strong> bis zur Vollendung<br />
des 18. Lebensjahres gewährt wird. Über das vollendete 18. Lebensjahr<br />
hinaus wird <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>zuschuss nur auf Antrag bei Vorliegen beson<strong>der</strong>er<br />
Voraussetzungen gewährt. Zu Hinterbliebenenpensionen gebühren keine<br />
Kin<strong>der</strong>zuschüsse.<br />
Der Kin<strong>der</strong>zuschuss beträgt für jedes Kind 29,07 Euro.<br />
Im Jahre 2012 haben die Pensionsversicherungsträger rund 29,0 Millionen<br />
Euro für Kin<strong>der</strong>zuschüsse aufgewendet.<br />
115
Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />
Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />
Die Gesamteinnahmen in <strong>der</strong> Pensionsversicherung betrugen im Jahre<br />
2012 35.734 Millionen Euro, um 1.648 Millionen Euro bzw. um 4,8 % mehr<br />
als im Jahre 2011. Die Ausgaben betrugen 35.732 Millionen Euro. Sie erhöhten<br />
sich gegenüber dem Jahre 2011 um 1.649 Millionen Euro bzw. um<br />
4,8 %. Das Rechnungsjahr 2012 wurde somit vorläufig mit einem Gebarungsüberschuss<br />
von 2 Millionen Euro abgeschlossen.<br />
Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
Bezeichnung<br />
2012<br />
in Millionen<br />
Euro<br />
Verän<strong>der</strong>ung gegenüber 2011<br />
in Millionen<br />
Euro<br />
Einnahmen insgesamt 35.734 + 1.648 + 4,8<br />
Beiträge für Versicherte 27.178 + 902 + 3,4<br />
Ausfallhaftung des Bundes 7.337 + 734 + 11,1<br />
Ersätze für Ausgleichszulagen 986 + 10 + 1,0<br />
Sonstige Einnahmen 233 + 2 + 0,6<br />
Ausgaben insgesamt 35.732 + 1.649 + 4,8<br />
Pensionsaufwand 31.470 + 1.455 + 4,8<br />
Ausgleichszulagenaufwand 986 + 10 + 1,0<br />
Gesundheitsvorsorge u. Rehabilitation 933 + 92 + 10,9<br />
Beiträge zur KV <strong>der</strong> Pensionisten 1.422 + 48 + 3,5<br />
Verwaltungsaufwand 551 + 16 + 3,0<br />
Sonstige Ausgaben 1) 370 + 28 + 8,3<br />
1) Überweisungsbeträge und Beitragserstattungen, Zuweisung an Rücklagen etc.<br />
in %<br />
Mit dem Pensionsharmonisierungsgesetz 2004 wurde <strong>der</strong> Ausgleichsfonds<br />
<strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger mit 31.12.2004 abgeschafft und die<br />
Finanzierung <strong>der</strong> Ersatzzeiten auf eine völlig neue Basis gestellt (Beitragsleistung<br />
für Ersatzzeiten). Versicherungszeiten werden nicht mehr in Beitrags-<br />
und Ersatzzeiten unterschieden, son<strong>der</strong>n nur mehr in Beitragszeiten<br />
auf Grund einer Erwerbstätigkeit o<strong>der</strong> auf Grund <strong>der</strong> Beitragsleistung durch<br />
den Bund o<strong>der</strong> eines öffentlichen Fonds (z.B. für Zeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung,<br />
Präsenzdienst o<strong>der</strong> Leistungen aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung).<br />
Der Zusatzbeitrag in Höhe von 4,3 %, <strong>der</strong> zur Gänze in den Ausgleichsfonds<br />
<strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger floss, wurde in einen Pensionsbeitrag<br />
umgewandelt.<br />
Von den Einnahmen <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger in <strong>der</strong> Höhe<br />
von 35.734 Millionen Euro entfielen 27.178 Millionen Euro bzw. 76,1 % auf<br />
Beiträge für Versicherte.<br />
116
Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />
Der Bund leistete jedem Pensionsversicherungsträger (ausgenommen<br />
Versicherungsanstalt des österreichischen Notariates) für das Geschäftsjahr<br />
2012 einen Beitrag in <strong>der</strong> Höhe des Betrages, um den die Aufwendungen<br />
die Erträge überstiegen (Ausfallhaftung des Bundes). Ab dem Jahre<br />
2005 wird die Verdoppelung <strong>der</strong> Pflichtbeiträge im Bereich <strong>der</strong> Selbständigen<br />
abgelöst durch die sogenannte Partnerleistung. Diese ergänzt die<br />
Beitragsätze des GSVG, BSVG und FSVG jeweils auf das im ASVG geltende<br />
Beitragsniveau von 22,8 % und ist eine Leistung aus dem Steueraufkommen<br />
<strong>der</strong> Pflichtversicherten.<br />
Weiters leistet <strong>der</strong> Bund auch die Beiträge zur Ersatzzeitenfinanzierung<br />
für Zeiten des Wochen- und Krankengeldbezuges, für Präsenz- und<br />
Ausbildungsdienstleistende, Zivildiener und Übergangsgeldbezieher sowie<br />
zu 28 % <strong>der</strong> Beiträge für Zeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung.<br />
Im Jahre 2012 betrug die Ausfallhaftung des Bundes 7.337 Millionen<br />
Euro bzw. 2,4 % des Bruttoinlandsproduktes.<br />
Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Bundesbeitrages<br />
(<strong>der</strong> Ausfallhaftung) seit dem Jahre 2002.<br />
Entwicklung des Bundesbeitrages (Ausfallhaftung)<br />
Pensionsversicherung insgesamt<br />
Bundesbeitrag (Ausfallhaftung)<br />
Jahr 1)<br />
in Millionen<br />
Euro<br />
in % des BIP<br />
2002 4.762 2,2<br />
2003 5.598 2,5<br />
2004 5.903 2,5<br />
2005 4.307 1,8<br />
2006 4.387 1,7<br />
2007 4.439 1,6<br />
2008 4.904 1,7<br />
2009 5.928 2,2<br />
2010 6.481 2,3<br />
2011 6.603 2,2<br />
2012 7.337 2,4<br />
1) Ab 2005 mit den Vorjahren nicht vergleichbar.<br />
Zur Finanzierung <strong>der</strong> Pensionsversicherung mussten in allen Versicherungsbereichen<br />
Bundesmittel herangezogen werden. Die Pensionsversicherung<br />
erbringt auch Leistungen, <strong>der</strong>en Aufgabe nicht <strong>der</strong> Ersatz eines<br />
weggefallenen Erwerbseinkommens ist (Gesundheitsvorsorge, Rehabilitation,<br />
Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten). Diese versicherungsfremden<br />
Leistungen müssen daher von <strong>der</strong> Allgemeinheit im Wege des Steueraufkommens<br />
finanziert werden.<br />
117
Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />
Entwicklung des Bundesbeitrages (Ausfallhaftung)<br />
Jahr 1) B u n d e s b e i t r a g ( A u s f a l l h a f t u n g ) in Millionen Euro<br />
PV insgesamt ASVG GSVG / FSVG BSVG<br />
2002 4.762 2.691 1.040 1.031<br />
2003 5.598 3.551 1.020 1.027<br />
2004 5.903 3.798 1.038 1.067<br />
2005 4.307 2.637 709 961<br />
2006 4.387 2.720 657 1.010<br />
2007 4.439 2.667 705 1.067<br />
2008 4.904 2.982 774 1.148<br />
2009 5.928 3.901 813 1.214<br />
2010 6.481 4.167 1.061 1.253<br />
2011 6.603 4.277 1.049 1.277<br />
2012 7.337 4.869 1.122 1.346<br />
1) Ab 2005 mit den Vorjahren nicht vergleichbar.<br />
Der hohe Anstieg <strong>der</strong> Bundesbeiträge im Jahr 2009 ist auf zwei Ursachen<br />
zurückzuführen: Einerseits ist die Pensionserhöhung des Jahres 2009<br />
mit 3,4 % deutlich höher ausgefallen als in den Jahren davor, an<strong>der</strong>erseits<br />
kam es aufgrund des Wirtschaftseinbruches nur zu einem sehr geringen<br />
Zuwachs bei den Beiträgen zur Pensionsversicherung.<br />
Prozent<br />
3,0<br />
2,5<br />
Entwicklung des Bundesbeitrages (Ausfallhaftung) in % des BIP<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
1)<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
1) Vorläufig. Ab 2005 mit den Vorjahren nicht vergleichbar.<br />
118
Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />
Bundesbeitrag (Ausfallhaftung) geglie<strong>der</strong>t nach Pensionsversicherungsträgern<br />
Versicherungsträger<br />
Mio.€<br />
B u n d e s b e i t r a g (A u s f a l l h a f t u n g)<br />
in % des Pensionsaufwandes<br />
2012 2012 2011 2007 2002<br />
PV insgesamt 7.337 23,3 22,0 17,7 22,7<br />
PV <strong>der</strong> Unselbständigen 4.869 18,0 16,6 12,4 15,0<br />
Pensionsversicherungsanstalt 4.528 17,1 15,6 11,0 14,6<br />
VA für Eisenbahnen u. Bergbau 341 51,9 55,5 63,7 26,5<br />
PV <strong>der</strong> Selbständigen 2.468 56,3 55,6 50,1 68,5<br />
SVA <strong>der</strong> gew. Wirtschaft 1.122 40,6 39,9 32,3 57,1<br />
SVA <strong>der</strong> Bauern 1.346 84,1 83,2 79,7 86,9<br />
VA des österr. Notariates - - - - -<br />
Ab 2005 mit den Vorjahren nicht vergleichbar.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung übernimmt <strong>der</strong> Bund nicht nur<br />
die Ausfallhaftung, son<strong>der</strong>n ersetzt den Pensionsversicherungsträgern<br />
auch den Aufwand für Ausgleichszulagen. Insgesamt betrugen die öffentlichen<br />
Mittel im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung, wie die folgende Zusammenstellung<br />
zeigt, 8.323 Millionen Euro.<br />
Bundesmittel in <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung<br />
im Jahre 2012<br />
B e z e i c h n u n g<br />
Bundesmittel in<br />
Millionen Euro<br />
Pensionsversicherung insgesamt 8.323<br />
Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen 5.547<br />
Ausfallhaftung 4.869<br />
Ersätze für Ausgleichszulagen 678<br />
Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen 2.776<br />
Ausfallhaftung 2.468<br />
Ersätze für Ausgleichszulagen 308<br />
Die Ausgaben <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger werden durch die<br />
Entwicklung des Pensionsaufwandes bestimmt. Von den Gesamtausgaben<br />
in <strong>der</strong> Höhe von 35.732 Millionen Euro entfielen 31.470 Millionen Euro bzw.<br />
88,1 % auf den Pensionsaufwand. Gegenüber dem Jahre 2011 erhöhte<br />
sich <strong>der</strong> Pensionsaufwand um 1.455 Millionen Euro bzw. um 4,8 %. Diese<br />
Steigerung des Pensionsaufwandes ist zum Teil mit Strukturverschiebungen,<br />
zum Teil mit <strong>der</strong> verstärkten Zunahme <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Pensionen zu erklären.<br />
Im Jahresdurchschnitt hat sich die Zahl <strong>der</strong> Pensionen von 2011 auf<br />
2012 um 1,1 % erhöht.<br />
119
Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />
Eine Glie<strong>der</strong>ung des Pensionsaufwandes nach Pensionsarten zeigt,<br />
dass im Jahre 2012<br />
24.278 Millionen Euro für Alterspensionen,<br />
3.001 Millionen Euro für Pensionen aus dem Versicherungsfall<br />
<strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit und<br />
4.182 Millionen Euro für Hinterbliebenenpensionen<br />
aufgewendet wurden. 9 Millionen Euro wurden für Einmalzahlungen (Abfertigungen,<br />
Abfindungen) aufgewendet.<br />
Ausgaben in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
2012: 35,7 Milliarden Euro<br />
Pensionsaufwand<br />
31,5 Mrd.€<br />
Alterspensionen<br />
Sonstiges<br />
1,8 Mrd.€<br />
KV <strong>der</strong> Pensionisten<br />
1,4 Mrd.€<br />
Ausgleichszulagen<br />
1,0 Mrd.€<br />
Invaliditätspensionen<br />
Hinterbliebenenpensionen<br />
Für die Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten mussten die Pensionsversicherungsträger<br />
1.422 Millionen Euro aufbringen, um 48 Millionen Euro<br />
bzw. 3,5 % mehr als im Jahre 2011. Für Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation<br />
betrugen die Ausgaben 933 Millionen Euro, um 92 Millionen Euro<br />
bzw. 10,9 % mehr als 2011. Im Jahre 2012 hatte <strong>der</strong> Versicherte für Rehabilitationsaufenthalte<br />
und für Maßnahmen <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge pro<br />
Verpflegstag zwischen € 7,04 und € 17,10 je nach wirtschaftlichen und sozialen<br />
Verhältnissen zu leisten. Eine Befreiung von dieser Zuzahlung ist<br />
möglich.<br />
Die Ausgaben für Ausgleichszulagen, die durch den Bund ersetzt werden,<br />
betrugen 986 Millionen Euro.<br />
120
Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />
Einen Gesamtüberblick über die Gebarungsergebnisse <strong>der</strong> einzelnen<br />
Pensionsversicherungsträger geben die nachfolgenden Tabellen:<br />
Gebarungsergebnisse <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger im Jahre 2012<br />
Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen Mio. €<br />
Bezeichnung<br />
PV <strong>der</strong><br />
Unselbständigen<br />
Pensionsversicherungsanstalt<br />
davon<br />
VA für<br />
Eisenbahnen<br />
und Bergbau<br />
Einnahmen insgesamt 30.428 29.672 756<br />
Beiträge für Versicherte 24.701 24.298 403<br />
Ausfallhaftung des Bundes 4.869 4.528 341<br />
Ersätze für Ausgleichszulagen 678 670 8<br />
Sonstige Einnahmen 180 176 4<br />
Ausgaben insgesamt 30.432 29.676 756<br />
Pensionsaufwand 27.083 26.424 659<br />
Ausgleichszulagenaufwand 678 670 8<br />
Gesundheitsvorsorge u. Rehab. 807 795 12<br />
Beiträge zur KV d. Pensionisten 1.115 1.054 61<br />
Sonstige Leistungen 70 69 1<br />
Verwaltungsaufwand 447 435 12<br />
Sonstige Ausgaben 232 229 3<br />
S a l d o - 4 - 4 -<br />
Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen Mio. €<br />
Bezeichnung<br />
PV <strong>der</strong><br />
Selbständigen<br />
SVA<br />
<strong>der</strong> gew.<br />
Wirtschaft<br />
davon<br />
SVA<br />
<strong>der</strong><br />
Bauern<br />
VA<br />
des österr.<br />
Notariates<br />
Einnahmen insgesamt 5.306 3.088 2.184 34<br />
Beiträge für Versicherte 2.477 1.861 587 29<br />
Ausfallhaftung des Bundes 2.468 1.122 1.346 -<br />
Ersätze für Ausgleichszulagen 308 67 241 -<br />
Sonstige Einnahmen 53 38 10 5<br />
Ausgaben insgesamt 5.300 3.089 2.184 27<br />
Pensionsaufwand 4.387 2.764 1.600 23<br />
Ausgleichszulagenaufwand 308 67 241 -<br />
Gesundheitsvorsorge u. Rehab. 126 59 67 -<br />
Beiträge zur KV d. Pensionisten 307 92 215 -<br />
Sonstige Leistungen 10 5 5 -<br />
Verwaltungsaufwand 104 52 51 1<br />
Sonstige Ausgaben 58 50 5 3<br />
S a l d o + 6 - 1 - + 7<br />
121
Pensionsversicherung - Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />
Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />
Das Nachtschicht-Schwerarbeitsgesetz ist mit 1. Juli 1981 in Kraft getreten.<br />
Nach den Bestimmungen des Gesetzes haben Männer ab dem<br />
57. Lebensjahr und Frauen ab dem 52. Lebensjahr unter bestimmten Voraussetzungen<br />
Anspruch auf Son<strong>der</strong>ruhegeld.<br />
Der Gesetzgeber ist von <strong>der</strong> Annahme ausgegangen, dass die verstärkten<br />
Anstrengungen <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger auf dem Gebiet<br />
<strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge, aber auch die nach dem Nachtschicht-<br />
Schwerarbeitsgesetz vorgesehenen Schutzmaßnahmen - z.B. Ruhepausen,<br />
Zusatzurlaub, verstärkter vorbeugen<strong>der</strong> Arbeitnehmerschutz - innerhalb<br />
<strong>der</strong> nächsten Jahre eine Besserung des gesundheitlichen Zustandes<br />
<strong>der</strong> Nachtschicht-Schwerarbeiter zur Folge haben werden und aus diesem<br />
Grunde die Leistung des Son<strong>der</strong>ruhegeldes allmählich abgebaut werden<br />
kann. Dies sollte durch die sukzessive Hinaufsetzung <strong>der</strong> Altersgrenze für<br />
die Inanspruchnahme des Son<strong>der</strong>ruhegeldes erreicht werden. Das ursprüngliche<br />
Gesetz hatte vorgesehen, dass bereits ab 1984 die Anhebung<br />
<strong>der</strong> Altersgrenze jeweils um ein Jahr beginnen sollte. Diese gestaffelte<br />
Hinaufsetzung <strong>der</strong> Altersgrenze wurde mit mehreren Novellen zum Nachtschicht-Schwerarbeitsgesetz<br />
hinausgeschoben.<br />
Mit dem Bundesgesetz vom 10. Juli 1992, BGBl.Nr. 473/92, wurde das<br />
Anfallsalter nunmehr endgültig mit dem 57. Lebensjahr für Männer und<br />
dem 52. Lebensjahr für Frauen festgesetzt.<br />
Die Voraussetzung für das Son<strong>der</strong>ruhegeld, wonach innerhalb <strong>der</strong><br />
letzten 360 Kalen<strong>der</strong>monate vor dem Stichtag mindestens 180 Beitragsmonate<br />
vorhanden sein müssen, für die Beiträge nach dem NSchG geleistet<br />
worden sind, kann entfallen, wenn unabhängig von <strong>der</strong> zeitlichen Lagerung<br />
vor dem Stichtag 240 solche Versicherungsmonate vorhanden sind.<br />
Durch Einbeziehung weiterer Personengruppen in den Wirkungsbereich<br />
des NSchG wurde <strong>der</strong> Versichertenkreis erweitert.<br />
Es handelt sich um Arbeitnehmergruppen, <strong>der</strong>en Arbeitszeiteinteilung<br />
dem bisherigen System des NSchG entspricht, an<strong>der</strong>erseits um Gruppen,<br />
<strong>der</strong>en Arbeit unter sehr erschwerenden Bedingungen geleistet wird, die<br />
aber nicht in einem Nachtschichtbetrieb arbeiten.<br />
122
Pensionsversicherung - Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bezeichnung des Gesetzes<br />
Durch die Erweiterung des Personenkreises und <strong>der</strong> damit verbundenen<br />
Voraussetzungen lautet <strong>der</strong> Titel des Bundesgesetzes nunmehr ”Bundesgesetz<br />
über Schutzmaßnahmen für Nachtschwerarbeiter durch Än<strong>der</strong>ung<br />
des Urlaubsgesetzes, des Arbeitszeitgesetzes und des Arbeitsverfassungsgesetzes<br />
sowie durch Maßnahmen zur Sicherung <strong>der</strong> gesetzlichen<br />
Abfertigung, <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge und Einführung eines Son<strong>der</strong>ruhegeldes<br />
(Nachtschwerarbeitsgesetz - NSchG)”.<br />
Die Zahl <strong>der</strong> NSchG-Versicherten hat sich in den letzten 10 Jahren wie<br />
folgt entwickelt:<br />
Dezember<br />
Männer<br />
und<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Frauen<br />
2003 15.293 15.134 159<br />
2004 16.271 16.070 201<br />
2005 17.461 17.257 204<br />
2006 18.482 18.215 267<br />
2007 19.328 19.047 281<br />
2008 19.065 18.766 299<br />
2009 16.250 15.937 313<br />
2010 16.852 16.564 288<br />
2011 17.881 17.532 349<br />
2012 18.301 17.839 462<br />
Von den zuständigen Pensionsversicherungsträgern wurden im Dezember<br />
2012 insgesamt 1.471 Empfänger von Son<strong>der</strong>ruhegeld im Stand<br />
geführt, bis auf eine Frau ausnahmslos Männer. Die Bezieher von Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />
gehören folgenden Geburtsjahrgängen an:<br />
1947 ............................................... 9<br />
1948 ............................................... 67<br />
1949 ............................................... 55<br />
1950 ............................................... 62<br />
1951 ............................................... 43<br />
1952 ............................................... 65<br />
1953 ............................................... 440<br />
1954 ............................................... 408<br />
1955…………………………………. 321<br />
1957 ............................................... 1<br />
Der Nachtschwerarbeits-Beitrag beträgt <strong>der</strong>zeit 3,7 % <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Beitragsgrundlage in <strong>der</strong> nach dem ASVG geregelten Pensionsversicherung.<br />
Dieser Beitrag wird von den Krankenversicherungsträgern eingehoben<br />
und an den Bund abgeführt. Der Bund ersetzt den Pensionsversicherungsträgern<br />
die Aufwendungen für das Son<strong>der</strong>ruhegeld, die Beiträge für<br />
123
Pensionsversicherung - Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />
die Krankenversicherung <strong>der</strong> Empfänger von Son<strong>der</strong>ruhegeld und die Leistungen<br />
<strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge für Versicherte, die Nachtschwerarbeit<br />
leisten.<br />
Die gesamte Ersatzleistung des Bundes ist aber mit 110 % des Aufwandes<br />
für Son<strong>der</strong>ruhegeld begrenzt. Einen allfälligen Fehlbetrag haben<br />
die Pensionsversicherungsträger aus ihrer ordentlichen Gebarung zu decken.<br />
Das durchschnittliche Son<strong>der</strong>ruhegeld betrug im Dezember 2012 einschließlich<br />
aller Zulagen 1.970 Euro (Dezember 2011: 1.901 Euro). Die<br />
Son<strong>der</strong>ruhegeld-Empfänger sind von den Pensionsversicherungsträgern<br />
wie Pensionisten zu behandeln. Die Aufwendungen und Erträge nach dem<br />
NSchG sind jedoch nicht im Budget <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger, son<strong>der</strong>n<br />
in einer geson<strong>der</strong>ten Erfolgsrechnung nachzuweisen. Von den zuständigen<br />
Pensionsversicherungsträgern wurden im Jahre 2012 - nach vorläufigen<br />
Gebarungsdaten - insgesamt 44,2 Millionen Euro aufgewendet.<br />
Von diesem Betrag entfallen 41,2 Millionen Euro auf das Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />
und 3,0 Millionen Euro auf Heilverfahren, Krankenversicherungsbeiträge,<br />
Fahrtspesen und Transportkosten. Die Ersatzleistung des Bundes, Ersätze<br />
für Leistungsaufwendungen und Kostenbeteiligungen betrugen 44,2<br />
Millionen Euro. Der von den Pensionsversicherungsträgern zu ersetzende<br />
Fehlbetrag betrug lediglich 58.000 Euro.<br />
Die nachfolgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über die finanzielle<br />
Entwicklung im Bereich des Nachtschwerarbeitsgesetzes in den<br />
Jahren 2010 bis 2012.<br />
Gebarung nach dem NSchG<br />
2010 – 2012<br />
Bezeichnung<br />
Gebarungsergebnisse in 1.000 Euro<br />
2012 1) 2011 2010<br />
Ersatzleistung des Bundes 43.862 42.893 42.087<br />
Ersätze für Leistungsaufwendungen 102 105 92<br />
Kostenbeteiligungen 222 219 215<br />
Deckung des Fehlbetrages durch die<br />
Pensionsversicherungsträger 58 41 19<br />
Einnahmen insgesamt 44.244 43.258 42.413<br />
Son<strong>der</strong>ruhegeld 41.234 40.289 39.642<br />
KV-Beiträge für Empfänger von<br />
Son<strong>der</strong>ruhegeld 1.661 1.628 1.597<br />
Heilverfahren<br />
Fahrtspesen und Transportkosten<br />
1.346<br />
3<br />
1.338<br />
3<br />
1.171<br />
3<br />
Aufwendungen insgesamt 44.244 43.258 42.413<br />
1) Vorläufige Zahlen.<br />
124
Unfallversicherung - Unfallversicherte<br />
U n f a l l v e r s i c h e r u n g<br />
Unfallversicherte<br />
Die Zahl <strong>der</strong> unfallversicherten Personen betrug im Jahresdurchschnitt<br />
2012 6,148.068, um 49.174 mehr als im Vorjahr. Die Zahl <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
erhöhte sich um 46.072, die Zahl <strong>der</strong> Selbständigen um 4.620.<br />
Seit dem Jahr 2010 gibt es für 5-jährige Kin<strong>der</strong> ein verpflichtendes<br />
Jahr zur frühen För<strong>der</strong>ung in institutionellen Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtungen.<br />
Diese Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong> unterliegen ebenfalls <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />
und werden im Folgenden unter <strong>der</strong> Kategorie „Schüler und Studenten“<br />
miteinbezogen. Die Zahl <strong>der</strong> Schüler und Studenten verringerte sich im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 1.518.<br />
Bei <strong>der</strong> Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt erhöhte sich <strong>der</strong> Versichertenstand<br />
gegenüber dem Vorjahr um 55.357; die Zahl <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
um 42.851, die Zahl <strong>der</strong> Selbständigen um 14.024 und die Zahl<br />
<strong>der</strong> Schüler und Studenten verringerte sich um 1.518. Bei <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />
<strong>der</strong> Bauern verringerte sich <strong>der</strong> Versichertenstand gegenüber<br />
dem Vorjahr um 9.404 und bei <strong>der</strong> Versicherungsanstalt für Eisenbahnen<br />
und Bergbau verringerte er sich um 630. Bei <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />
öffentlich Bediensteter erhöhte sich die Zahl <strong>der</strong> Unfallversicherten<br />
um 3.851.<br />
Unfallversicherte<br />
nach Kategorien und Versicherungsträgern<br />
Bezeichnung<br />
Jahresdurchschnitt<br />
2012 2011<br />
Verän<strong>der</strong>ungen<br />
gegenüber 2011<br />
Alle Unfallversicherten 6.148.068 6.098.894 + 49.174<br />
Unselbständige 3.309.108 3.263.036 + 46.072<br />
Selbständige 1) 1.430.883 1.426.263 + 4.620<br />
Schüler und Studenten 2) 1.408.077 1.409.595 - 1.518<br />
AUVA 4.754.963 4.699.606 + 55.357<br />
SVA <strong>der</strong> Bauern 1) 967.178 976.582 - 9.404<br />
VA für Eisenbahnen und Bergbau 61.578 62.208 - 630<br />
VA öffentlich Bediensteter 364.349 360.498 + 3.851<br />
1)<br />
Einschließlich <strong>der</strong> mittätigen Familienangehörigen in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft.<br />
2)<br />
Einschließlich <strong>der</strong> 5-jährigen Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong>.<br />
125
Unfallversicherung - Rentenstände<br />
Rentenstände<br />
Im Dezember 2012 wurden von <strong>der</strong> Unfallversicherung 102.026 Renten<br />
ausbezahlt. Davon entfielen<br />
86.375 bzw. 84,7 % auf Versehrtenrenten und<br />
15.651 bzw. 15,3 % auf Hinterbliebenenrenten.<br />
Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl <strong>der</strong> Versehrtenrenten um 588 und<br />
die Zahl <strong>der</strong> Hinterbliebenenrenten um 345 gesunken. Insgesamt verringerte<br />
sich <strong>der</strong> Rentenstand um 933 Renten. Die folgende Tabelle informiert<br />
über die Entwicklung des Rentenstandes, geglie<strong>der</strong>t nach Rentenarten, in<br />
<strong>der</strong> Unfallversicherung in den letzten 10 Jahren.<br />
Entwicklung des Rentenstandes nach Rentenarten<br />
Dezember 2002 – 2012<br />
Dezember<br />
Alle<br />
Renten<br />
Versehrtenrenten<br />
Teilrenten<br />
bis 49 %<br />
d a v o n<br />
Teilrenten<br />
50-99 %<br />
Vollrenten<br />
100 %<br />
Witwen-<br />
(Witwer)-<br />
renten<br />
Eltern-<br />
(Geschw.)<br />
renten<br />
Waisenrenten<br />
2002 107.336 88.896 78.463 8.238 2.195 14.635 25 3.780<br />
2003 107.016 88.824 78.533 8.090 2.201 14.461 23 3.708<br />
2004 107.046 89.060 78.826 8.016 2.218 14.327 23 3.636<br />
2005 107.132 89.375 79.203 7.921 2.251 14.147 22 3.588<br />
2006 106.768 89.234 79.122 7.836 2.276 13.998 23 3.513<br />
2007 106.000 88.743 78.735 7.734 2.274 13.826 20 3.411<br />
2008 105.596 88.666 78.704 7.656 2.306 13.635 19 3.276<br />
2009 105.470 88.836 78.934 7.578 2.324 13.488 15 3.131<br />
2010 103.583 87.250 77.446 7.459 2.345 13.280 12 3.041<br />
2011 102.959 86.963 77.258 7.363 2.342 13.065 9 2.922<br />
2012 102.026 86.375 76.743 7.280 2.352 12.852 11 2.788<br />
Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl <strong>der</strong> Teilrenten - das sind<br />
Renten, die bei einer Erwerbsmin<strong>der</strong>ung bis 99 % ausbezahlt werden - um<br />
598 verringert und die Zahl <strong>der</strong> Vollrenten - das sind Renten, die bei<br />
100%iger Erwerbsmin<strong>der</strong>ung ausbezahlt werden - um 10 erhöht.<br />
Seit dem Jahre 2002 hat sich die Zahl <strong>der</strong> von den Unfallversicherungsträgern<br />
ausbezahlten Renten um 5.310 bzw. um 4,9 % verringert. Die<br />
Zahl <strong>der</strong> Versehrtenrenten verringerte sich um 2,8 % und die Zahl <strong>der</strong> Hinterbliebenenrenten<br />
um 15,1 %.<br />
126
Unfallversicherung - Rentenstände<br />
Die nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Rentenstandes<br />
nach Versicherungsträgern in den letzten 10 Jahren:<br />
Dezember 2002 – 2012<br />
Dezember<br />
Unfallversicherung<br />
insgesamt<br />
AUVA<br />
SVA <strong>der</strong><br />
Bauern<br />
VAEB-<br />
Eisenbahnen<br />
VA öffentlich<br />
Bediensteter<br />
2002 107.336 71.623 28.168 3.441 4.104<br />
2003 107.016 71.881 27.605 3.378 4.152<br />
2004 107.046 72.492 27.050 3.322 4.182<br />
2005 107.132 73.061 26.536 3.299 4.236<br />
2006 106.768 73.282 25.959 3.252 4.275<br />
2007 106.000 73.010 25.461 3.205 4.324<br />
2008 105.596 73.206 24.860 3.189 4.341<br />
2009 105.470 73.761 24.189 3.139 4.381<br />
2010 103.583 72.484 23.609 3.121 4.369<br />
2011 102.959 72.497 22.981 3.071 4.410<br />
2012 102.026 72.291 22.317 3.023 4.395<br />
Arbeitsunfälle und Wegunfälle<br />
nach <strong>der</strong> Tätigkeit zum Unfallzeitpunkt im Jahre 2011<br />
(ohne Schüler und Studenten)<br />
Sonstige<br />
Tätigkeiten<br />
5%<br />
Bedienung einer<br />
Maschine<br />
7%<br />
Bewegung<br />
(Gehen,<br />
Springen,…)<br />
35%<br />
Arbeit mit<br />
Handwerkzeug<br />
15%<br />
Führen eines<br />
Transportmittels<br />
11%<br />
Transport von<br />
Hand (Heben,<br />
Senken,…)<br />
10%<br />
Manuelle<br />
Handhabung<br />
von<br />
Gegenständen<br />
17%<br />
127
Unfallversicherung – Rentenhöhe<br />
Rentenhöhe<br />
Der Gesamtdurchschnitt aller Renten war im Dezember des Berichtsjahres<br />
um 3,7 % höher als vor Jahresfrist. Am stärksten stiegen die Durchschnittsrenten<br />
bei <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern (4,8 %) und<br />
<strong>der</strong> Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (3,5 %), gefolgt von <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />
für Eisenbahnen und Bergbau (3,3 %) und <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />
öffentlich Bediensteter (3,2 %). Die Valorisierung <strong>der</strong> Renten<br />
im Bereich <strong>der</strong> Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter erfolgt nicht<br />
aufgrund des Pensionsanpassungsgesetzes, son<strong>der</strong>n nach einer gesetzlichen<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bezüge <strong>der</strong> Bundesbeamten. Maßgebend ist das Gehalt<br />
eines Bundesbeamten einer bestimmten Gehaltsstufe und Dienstklasse.<br />
Die Feststellung <strong>der</strong> Renten unter Berücksichtigung <strong>der</strong> neuen Bemessungsgrundlage<br />
erfolgt von Amts wegen.<br />
Im Dezember 2012 betrugen die Durchschnittsrenten in <strong>der</strong> Unfallversicherung:<br />
Versehrtenrenten .................................................. 363 Euro<br />
davon Teilrenten bis 49 % ................................ 271 Euro<br />
davon Teilrenten 50 - 99 % .............................. 881 Euro<br />
davon Vollrenten 100 % ................................... 1.771 Euro<br />
Witwen(Witwer)renten .......................................... 603 Euro<br />
Waisenrenten ....................................................... 402 Euro<br />
Eltern(Geschwister)renten .................................... 413 Euro<br />
Höhe <strong>der</strong> Durchschnittsrenten<br />
Dezember 2012<br />
Euro<br />
2.000<br />
1.800<br />
1.771<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
881<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
271<br />
603<br />
402<br />
0<br />
Teilrenten<br />
bis 49 v.H.<br />
Teilrenten<br />
50 - 99 v.H.<br />
Vollrenten<br />
Witwen(er)-<br />
renten<br />
Waisenrenten<br />
128
Unfallversicherung – Rentenhöhe<br />
Einen Überblick über die Höhe <strong>der</strong> Renten, geglie<strong>der</strong>t nach Unfallversicherungsträgern<br />
und Rentenarten, gibt die folgende Tabelle:<br />
Durchschnittsrenten in <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />
Dezember 2010 – 2012<br />
Versicherungsträger<br />
Allgemeine<br />
Unfallversicherungsanstalt<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />
<strong>der</strong> Bauern<br />
Versicherungsanstalt für<br />
Eisenbahnen und Bergbau<br />
Versicherungsanstalt<br />
öffentlich Bediensteter<br />
Rentenart<br />
Durchschnittsrenten in Euro<br />
2012 2011 2010<br />
Versehrtenrente 406 393 386<br />
Witwen(Witwer)rente 654 627 611<br />
Waisenrente 425 412 401<br />
Eltern(Geschwister)rente 413 398 394<br />
Versehrtenrente 196 187 182<br />
Witwen(Witwer)rente 380 369 363<br />
Waisenrente 262 252 245<br />
Eltern(Geschwister)rente - - -<br />
Versehrtenrente 440 425 415<br />
Witwen(Witwer)rente 603 578 562<br />
Waisenrente 487 478 468<br />
Eltern(Geschwister)rente - - -<br />
Versehrtenrente 471 456 451<br />
Witwen(Witwer)rente 828 794 788<br />
Waisenrente 562 541 527<br />
Die Durchschnittswerte <strong>der</strong> Versehrtenrenten werden durch die hohe<br />
Anzahl jener Teilrenten, die bei einer Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit bis<br />
49 % ausbezahlt werden, stark gedrückt. Die Bezieher dieser nie<strong>der</strong>en<br />
Renten sind meist weiter berufstätig. Personen, die durch einen Arbeitsunfall<br />
zu 100 % erwerbsgemin<strong>der</strong>t sind, erhalten eine Vollrente; <strong>der</strong> Durchschnitt<br />
dieser Rente ist, wie aus <strong>der</strong> folgenden Zusammenstellung zu entnehmen<br />
ist, wesentlich höher. Überdies erhalten diese Personen meistens<br />
auch noch eine Pension aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit<br />
bzw. Erwerbsunfähigkeit.<br />
Versicherungsträger<br />
Durchschnittliche Höhe <strong>der</strong> Versehrtenrenten<br />
Dezember 2012<br />
Alle<br />
Versehrtenrenten<br />
Teilrenten<br />
bis 49 %<br />
davon<br />
Teilrenten<br />
50 - 99 %<br />
Vollrenten<br />
100 %<br />
Alle UV – Träger 363 271 881 1.771<br />
AUVA 406 303 949 1.834<br />
SVA <strong>der</strong> Bauern 196 139 595 1.235<br />
VA für Eisenbahnen und Bergbau 440 314 993 1.848<br />
VA öffentlich Bediensteter 471 392 1.284 2.474<br />
129
Unfallversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />
Gebarung <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />
Die Unfallversicherung hat das Geschäftsjahr 2012 vorläufig mit einem<br />
Gebarungsüberschuss in <strong>der</strong> Höhe von 14 Millionen Euro abgeschlossen.<br />
Den Gesamteinnahmen in <strong>der</strong> Höhe von 1.518 Millionen Euro standen Gesamtausgaben<br />
von 1.504 Millionen Euro gegenüber.<br />
Gebarung <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />
Bezeichnung<br />
2012<br />
in Millionen<br />
Euro<br />
Verän<strong>der</strong>ung gegenüber 2011<br />
in Millionen<br />
Euro<br />
in %<br />
Einnahmen insgesamt 1.518 + 52 + 3,5<br />
Beiträge für Versicherte 1.458 + 55 + 3,9<br />
Sonstige Einnahmen 60 - 3 - 5,4<br />
Ausgaben insgesamt 1.504 + 68 + 4,7<br />
Rentenaufwand 598 + 18 + 3,1<br />
Unfallheilbehandlung 418 + 23 + 6,0<br />
Sonstige Leistungen 272 + 12 + 4,6<br />
Verwaltungsaufwand 118 + 10 + 8,5<br />
Sonstige Ausgaben 1) 98 + 5 + 5,2<br />
1) Wie Auszahlungsgebühren, Abschreibungen, etc.<br />
Von den Gesamteinnahmen entfielen 1.458 Millionen Euro bzw.<br />
96,1 % auf Beiträge für Versicherte, 60 Millionen Euro wurden durch sonstige<br />
Einnahmen erzielt. Durch die gesetzlichen Maßnahmen des Budgetbegleitgesetzes<br />
entfällt <strong>der</strong> Bundesbeitrag zur bäuerlichen Unfallversicherung<br />
ab 2011.<br />
Von den Gesamtausgaben entfielen 598 Millionen Euro bzw. 39,8 %<br />
auf den Rentenaufwand und 418 Millionen Euro bzw. 27,8 % wurden für<br />
Unfallheilbehandlung aufgewendet. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich<br />
<strong>der</strong> Rentenaufwand um 18 Millionen Euro bzw. 3,1 % und <strong>der</strong> Aufwand für<br />
Unfallheilbehandlung um 23 Millionen Euro bzw. um 6,0 %. Die Aufwendungen<br />
für ”sonstige Leistungen”, das sind Leistungen für ”Rehabilitation”,<br />
”Unfallverhütung und Erste-Hilfe-Leistung”, ”Zuschüsse für Entgeltfortzahlung“,<br />
”Körperersatzstücke und an<strong>der</strong>e Hilfsmittel”, ”Beiträge zur Krankenversicherung<br />
<strong>der</strong> Rentner” und ”Fahrtspesen und Transportkosten für Leistungsempfänger”,<br />
betrugen zusammen 272 Millionen Euro, um 12 Millionen<br />
Euro bzw. 4,6 % mehr als im Vorjahr. Für die Verwaltung wurden 118 Millionen<br />
Euro aufgewendet, um 8,5 % mehr als im Jahre 2011.<br />
130
Unfallversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />
Eine detaillierte Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Einnahmen und <strong>der</strong> Ausgaben <strong>der</strong> einzelnen<br />
Unfallversicherungsträger zeigt die folgende Tabelle:<br />
Gebarungsergebnisse <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />
im Jahre 2012<br />
Bezeichnung<br />
UV<br />
insgesamt<br />
AUVA<br />
in Millionen Euro<br />
SVA <strong>der</strong><br />
Bauern<br />
VAEB<br />
Eisenbahnen<br />
VA öff.<br />
Bed.<br />
Einnahmen insgesamt 1.518 1.337 91 32 58<br />
Beiträge für Versicherte 1.458 1.284 89 31 54<br />
Sonstige Einnahmen 60 53 2 1 4<br />
Ausgaben insgesamt 1.504 1.308 115 32 49<br />
Rentenaufwand 598 468 77 20 33<br />
Unfallheilbehandlung 418 395 12 5 6<br />
Rehabilitation 89 84 2 1 2<br />
Unfallverhütung 73 67 4 1 1<br />
Zuschüsse für Entgeltfortzahlung 78 78 - - -<br />
Sonstige Leistungen 32 26 4 1 1<br />
Verwaltungsaufwand 118 97 14 3 4<br />
Sonstige Ausgaben 98 93 2 1 2<br />
S a l d o + 14 + 29 - 24 - + 9<br />
Ausgaben in <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />
Insgesamt: 1.504 Mio.€ = 100 %<br />
Sonstige Ausgaben<br />
208 Mio. € bzw. 13,8 %<br />
Rentenaufwand<br />
598 Mio. € bzw. 39,8 %<br />
Verwaltungsaufwand<br />
118 Mio € bzw. 7,8 %<br />
Unfallverhütung<br />
und Erste Hilfe<br />
73 Mio. € bzw. 4,9 %<br />
Rehabilitation<br />
89 Mio. € bzw. 5,9 %<br />
Unfallheilbehandlung<br />
418 Mio. € bzw. 27,8 %<br />
131
Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />
Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />
Rehabilitation<br />
In <strong>der</strong> Unfallversicherung umfasst die Rehabilitation die im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Unfallheilbehandlung vorgesehenen medizinischen Maßnahmen, beruflichen<br />
Maßnahmen und, soweit dies zu ihrer Ergänzung erfor<strong>der</strong>lich ist, soziale<br />
Maßnahmen mit dem Ziel, Versehrte bis zu einem solchen Grad ihrer<br />
Leistungsfähigkeit wie<strong>der</strong>herzustellen, <strong>der</strong> sie in die Lage versetzt, im beruflichen<br />
und wirtschaftlichen Leben und in <strong>der</strong> Gemeinschaft einen ihnen<br />
angemessenen Platz möglichst dauernd einnehmen zu können.<br />
In <strong>der</strong> Pensionsversicherung werden Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />
nach pflichtgemäßem Ermessen unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Neigung, Eignung<br />
und <strong>der</strong> bisherigen Tätigkeit des Versicherten, <strong>der</strong> an einer körperlichen,<br />
geistigen o<strong>der</strong> psychischen Beeinträchtigung leidet gewährt, sofern<br />
und solange die Erreichung des Rehabilitationszieles zu erwarten ist. Der<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> Rehabilitation liegt im medizinischen Bereich. In bestimmten<br />
Fällen ist auch ein Rechtsanspruch auf Maßnahmen <strong>der</strong> beruflichen<br />
Rehabilitation vorgesehen.<br />
In <strong>der</strong> Krankenversicherung werden medizinische Maßnahmen <strong>der</strong><br />
Rehabilitation ebenfalls nach pflichtgemäßem Ermessen im Anschluss an<br />
die Krankenbehandlung gewährt, um den Erfolg dieser Krankenbehandlung<br />
zu sichern o<strong>der</strong> die Folgen <strong>der</strong> Krankheit zu erleichtern. Durch Gewährung<br />
dieser Maßnahmen soll <strong>der</strong> Gesundheitszustand <strong>der</strong> Versicherten o<strong>der</strong><br />
Angehörigen soweit wie<strong>der</strong> hergestellt werden, dass sie in <strong>der</strong> Lage sind, in<br />
<strong>der</strong> Gemeinschaft einen ihnen angemessenen Platz möglichst dauernd ohne<br />
Betreuung und Hilfe einzunehmen.<br />
Die Unfallversicherungsträger erbringen die medizinischen Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> Rehabilitation in den eigenen Unfallkrankenhäusern und Rehabilitationszentren,<br />
die Pensionsversicherungsträger in den eigenen Rehabilitationszentren,<br />
die sie nach den häufigsten Invaliditätsursachen ausgerichtet<br />
haben. Auch die Krankenversicherungsträger bedienen sich bei <strong>der</strong><br />
Erbringung <strong>der</strong> Rehabilitationsmaßnahmen <strong>der</strong> eigenen Einrichtungen <strong>der</strong><br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sträger. Soweit die Kapazitäten in den eigenen Einrichtungen<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> nicht ausreichen, erfolgt die Versorgung<br />
durch Abschluss von Verträgen mit externen Vertragspartnern.<br />
Zuständigkeit für Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
Die Unfallversicherungsträger treffen Vorsorge für die Rehabilitation,<br />
wenn <strong>der</strong> Grund für die Beeinträchtigung ein Arbeitsunfall o<strong>der</strong> eine Berufskrankheit<br />
ist.<br />
132
Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />
Die Pensionsversicherungsträger führen Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />
durch, wenn die Beeinträchtigung ohne die Gewährung von Leistungen<br />
<strong>der</strong> Rehabilitation voraussichtlich zur Invalidität, zur Berufsunfähigkeit<br />
o<strong>der</strong> zur Erwerbsunfähigkeit führen würde o<strong>der</strong> bereits dazu geführt<br />
hat.<br />
Die Krankenversicherungsträger führen Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />
in ergänzen<strong>der</strong> Zuständigkeit durch. Damit soll auch für die stationäre<br />
medizinische Rehabilitation <strong>der</strong> beitragsfrei mitversicherten Familienangehörigen<br />
und <strong>der</strong> Pensionisten gesorgt werden.<br />
Ursachen für Invalidität, Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit<br />
Im Jahr 2012 konnte festgestellt werden, dass die häufigste Ursache<br />
für den Eintritt von Invalidität, Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit,<br />
psychiatrische Krankheiten (8.522 Personen) waren, gefolgt von Krankheiten<br />
des Skeletts, <strong>der</strong> Muskeln und des Bindegewebes (8.495 Personen),<br />
Krankheiten des Kreislaufsystems (2.829 Personen), Neoplasien (2.622<br />
Personen), Krankheiten des Nervensystems und <strong>der</strong> Sinnesorgane (1.369<br />
Personen) und Krankheiten <strong>der</strong> Atmungsorgane (917 Personen). Die weiteren<br />
Gründe für vorzeitige Pensionierungen sind nur in kleineren Größenordnungen<br />
festzustellen.<br />
Finanzieller Aufwand<br />
Im Jahre 2012 haben die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger für Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> Rehabilitation und Maßnahmen <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge vorläufig insgesamt<br />
1.803 Millionen Euro aufgewendet.<br />
Die auf die einzelnen Versicherungsträger entfallenden Aufwendungen<br />
sind in <strong>der</strong> folgenden Zusammenstellung angeführt:<br />
Aufwendungen für Rehabilitation und Gesundheitsvorsorge<br />
Versicherungsträger<br />
Aufwand 2012<br />
in Millionen Euro 1)<br />
Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung insgesamt 1.803<br />
Krankenversicherung 363<br />
Unfallversicherung 507<br />
Pensionsversicherung 933<br />
Pensionsversicherungsanstalt 795<br />
Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau 12<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 59<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern 67<br />
1) Inkl. Umsatzsteuer.<br />
133
Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />
Heilverfahren<br />
Von den im Jahre 2012 von den <strong>Sozialversicherung</strong>strägern 329.364<br />
erledigten Anträgen auf Heilverfahren (Rehabilitations-, Kur-, Genesungsund<br />
Erholungsaufenthalte) wurden 269.489 genehmigt.<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Anträge und Einweisungen seit 2002<br />
Jahr<br />
erledigte<br />
Anträge<br />
Verän<strong>der</strong>ung<br />
ggü. Vorjahr<br />
in %<br />
genehmigte<br />
Anträge<br />
Verän<strong>der</strong>ung<br />
ggü. Vorjahr<br />
in %<br />
Einweisungen<br />
in stationäre<br />
Behandlung<br />
Verän<strong>der</strong>ung<br />
ggü. Vorjahr<br />
in %<br />
2002 265.656 + 9,9 199.123 + 5,4 179.425 + 0,2<br />
2003 228.389 - 14,0 196.586 - 1,3 185.844 + 3,6<br />
2004 250.093 + 9,5 206.862 + 5,2 199.244 + 7,2<br />
2005 258.239 + 3,3 216.776 + 4,8 206.497 + 3,6<br />
2006 274.304 + 6,2 228.965 + 5,6 209.355 + 1,4<br />
2007 273.722 - 0,2 243.052 + 6,2 212.595 + 1,5<br />
2008 284.152 + 3,8 252.966 + 4,1 227.279 + 6,9<br />
2009 291.247 + 2,5 257.489 + 1,8 240.307 + 5,7<br />
2010 308.893 + 8,7 263.383 + 4,1 251.116 + 10,5<br />
2011 326.384 + 5,7 273.105 + 3,7 258.206 + 2,8<br />
2012 329.364 + 0,9 269.489 - 1,3 265.494 + 2,8<br />
350.000<br />
325.000<br />
300.000<br />
erledigte Anträge<br />
genehmigte Anträge<br />
Einweisung in stat. Behandlung<br />
275.000<br />
250.000<br />
225.000<br />
200.000<br />
175.000<br />
150.000<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
134
Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />
Anzahl <strong>der</strong> Einweisungen in stationäre Behandlung im Jahr 2012<br />
Art <strong>der</strong> stationären Behandlung<br />
Insgesamt<br />
Eigene<br />
Einrichtungen<br />
SV<br />
davon<br />
Inland<br />
Vertragseinrichtungen<br />
Ausland<br />
Insgesamt 265.494 66.797 194.748 3.949<br />
Medizinische Rehabilitation 72.816 28.486 42.925 1.405<br />
Med. Rehabilitation als GV 52.270 19.206 31.919 1.145<br />
Gesundheitsvorsorge, -festigung:<br />
Kuraufenthalte 133.738 15.073 117.582 1.083<br />
Erholungs-, Genesungsund<br />
Landaufenthalte 6.670 4.032 2.322 316<br />
Erholungs-,<br />
Genesungs- und<br />
Landaufenthalte<br />
6.670<br />
Kuraufenthalte<br />
133.738<br />
Medizinische<br />
Rehabilitation<br />
72.816<br />
Medizinische<br />
Rehabilitation<br />
als GV<br />
52.270<br />
Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr 738 Versicherten Kostenzuschüsse<br />
für Heilverfahren und Erholungsaufenthalte gewährt.<br />
135
Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />
Eigene Einrichtungen<br />
<strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
Die österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger (Kranken-, Unfall- und<br />
Pensionsversicherungsträger) haben zum Stichtag 31. Dezember 2012<br />
insgesamt<br />
122 selbständige Ambulatorien,<br />
29 sonstige ambulante Einrichtungen (Untersuchungsstellen) und<br />
47 eigene Einrichtungen für stationäre Behandlung (mit insgesamt 6.371<br />
Betten)<br />
betrieben.<br />
Selbständige Ambulatorien<br />
38 Allgemeine Ambulatorien mit 117 Ambulanzen bzw. Fachstationen<br />
82 Zahnambulatorien(-stationen) mit 326 Zahnstühlen<br />
2 Zentren für ambulante Rehabilitation<br />
Sonstige ambulante Einrichtungen<br />
29 sonstige ambulante Einrichtungen zur Durchführung von Jugendlichen-,<br />
Gesunden- und an<strong>der</strong>en ärztlichen Untersuchungen<br />
Eigene Einrichtungen für stationäre Behandlung<br />
1 Allgemeine Krankenanstalt mit 543 Betten und 37 Ambulanzen,<br />
7 Unfallkrankenhäuser mit 989 Betten,<br />
27 Son<strong>der</strong>krankenanstalten (Rehabilitationszentren) mit 3.719 Betten,<br />
7 Kuranstalten und Kurheime mit 606 Betten und<br />
5 Erholungs- und Genesungsheime mit 514 Betten.<br />
136
Betriebshilfe (Wochengeld)<br />
Betriebshilfe (Wochengeld)<br />
Durch die Leistungen <strong>der</strong> Betriebshilfe bzw. des Wochengeldes soll<br />
selbständig erwerbstätigen Frauen die Freistellung von betrieblichen Arbeitsleistungen<br />
im Falle <strong>der</strong> Mutterschaft erleichtert werden.<br />
Anspruch auf Betriebshilfe bzw. Wochengeld haben Frauen, die aufgrund<br />
einer Erwerbstätigkeit in <strong>der</strong> Krankenversicherung nach dem GSVG<br />
o<strong>der</strong> BSVG pflichtversichert sind. Im Bereich <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft<br />
zählen zum Kreis <strong>der</strong> Anspruchsberechtigten darüber hinaus auch Frauen,<br />
die allein o<strong>der</strong> gemeinsam mit dem Ehegatten einen land- und forstwirtschaftlichen<br />
Betrieb führen bzw. hauptberuflich im Betrieb des Ehegatten<br />
o<strong>der</strong> im elterlichen Betrieb beschäftigt sind. Ebenso erhalten weibliche Betriebsführerinnen<br />
und mittätige Angehörige in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft<br />
sowie gewerblich selbständige Frauen eine Leistung, wenn sie aufgrund von<br />
Übergangsbestimmungen zur Aufhebung <strong>der</strong> Subsidiarität von <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
nach dem BSVG bzw. GSVG ausgenommen sind aber einer<br />
an<strong>der</strong>en bundesgesetzlichen Krankenversicherung unterliegen, ohne dass<br />
ihnen daraus ein Anspruch auf Wochengeld zusteht (z.B. Bezieher einer Witwenpension<br />
nach dem ASVG).<br />
Im Gesetz ist in erster Linie die Leistung <strong>der</strong> Betriebshilfe als Sachleistung<br />
durch entsprechend geschulte und für die Arbeiten im gewerblichen<br />
bzw. land- und forstwirtschaftlichen Betrieb geeignete Personen vorgesehen.<br />
Leistet <strong>der</strong> Versicherungsträger nicht die Betriebshilfe durch Beistellung einer<br />
Arbeitskraft, so gebührt anstelle <strong>der</strong> Sachleistung ein tägliches Wochengeld<br />
von 50,00 €.<br />
Voraussetzung für den Anspruch auf Wochengeld ist <strong>der</strong> Nachweis,<br />
dass während des oben beschriebenen Zeitraumes ständig eine geeignete<br />
betriebsfremde Hilfe, soweit eine solche nicht zur Verfügung steht, eine nicht<br />
betriebsfremde Hilfe, eingesetzt wird. Dieses Erfor<strong>der</strong>nis entfällt, wenn infolge<br />
<strong>der</strong> örtlichen Lage des Betriebes o<strong>der</strong> infolge <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Tätigkeit (Berechtigung)<br />
eine Betriebshilfe nicht eingesetzt werden kann.<br />
Betriebshilfe (Wochengeld) gebührt für die Dauer <strong>der</strong> letzten 8 Wochen<br />
vor <strong>der</strong> Entbindung, für den Entbindungstag selbst und für die ersten 8 Wochen<br />
nach <strong>der</strong> Entbindung. Mütter nach Frühgeburten, Kaiserschnittentbindungen<br />
und Mehrlingsgeburten erhalten Betriebshilfe nach <strong>der</strong> Entbindung<br />
12 Wochen hindurch.<br />
137
Betriebshilfe (Wochengeld)<br />
Der Beginn <strong>der</strong> achten Woche vor <strong>der</strong> voraussichtlichen Entbindung wird<br />
aufgrund eines ärztlichen Zeugnisses berechnet. Erfolgt die Entbindung zu<br />
einem an<strong>der</strong>en als dem vom Arzt angegebenen Zeitpunkt, verkürzt o<strong>der</strong><br />
verlängert sich die Anspruchsdauer <strong>der</strong> Betriebshilfe (des Wochengeldes)<br />
vor <strong>der</strong> Entbindung. Im Falle einer Verkürzung <strong>der</strong> achtwöchigen Anspruchsdauer<br />
vor <strong>der</strong> Entbindung verlängert sich die achtwöchige Frist nach <strong>der</strong><br />
Entbindung im Ausmaß dieser Verkürzung, höchstens jedoch bis zur Dauer<br />
von 16 Wochen.<br />
Über die Frist von 8 Wochen vor <strong>der</strong> Entbindung hinaus gebührt die<br />
Leistung <strong>der</strong> Betriebshilfe, wenn bei Fortdauer <strong>der</strong> Tätigkeit Leben o<strong>der</strong><br />
Gesundheit von Mutter o<strong>der</strong> Kind gefährdet wäre und dies durch ein amtsärztliches<br />
Zeugnis nachgewiesen wird.<br />
Für die Erbringung <strong>der</strong> Betriebshilfe-/Wochengeldleistungen und des<br />
Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldes sind die <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerblichen<br />
Wirtschaft und die <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern zuständig.<br />
Aufwendungen für Betriebshilfe (Wochengeld)<br />
nach dem GSVG und BSVG im Jahre 2012 1)<br />
Bezeichnung<br />
Summe<br />
in Millionen Euro<br />
SVA d. gew.<br />
Wirtschaft<br />
SVA <strong>der</strong><br />
Bauern<br />
Insgesamt 13,1 9,4 3,7<br />
Betriebshilfe 2,0 1,7 0,3<br />
Wochengeld 11,1 7,7 3,4<br />
1) Vorläufige Zahlen.<br />
138
Bundespflegegeldgesetz<br />
Bundespflegegeldgesetz<br />
Am 1. Juli 1993 trat das Bundespflegegeldgesetz (Bundesgesetz vom<br />
12. Februar 1993, BGBl.Nr. 110/93) in Kraft, durch welches in Verbindung<br />
mit den entsprechenden Landespflegegeldgesetzen eine bundesweit einheitliche<br />
Neuregelung <strong>der</strong> Pflegevorsorge erreicht wurde.<br />
Das Pflegegeld wird unabhängig von <strong>der</strong> Ursache <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit<br />
gewährt und ersetzt die bis 30.6.1993 ausbezahlten rein pflegebezogenen<br />
Geldleistungen.<br />
Es hat den Zweck, in Form eines Beitrages pflegebedingte Mehraufwendungen<br />
pauschaliert abzugelten, um pflegebedürftigen Personen soweit<br />
wie möglich die notwendige Betreuung und Hilfe zu sichern sowie die Möglichkeit<br />
zu verbessern, ein selbstbestimmtes, bedürfnisorientiertes Leben zu<br />
führen.<br />
Anspruchsvoraussetzungen und Pflegestufen<br />
Das Pflegegeld gebührt ab Geburt, wenn die Pflegebedürftigkeit voraussichtlich<br />
mindestens sechs Monate andauern wird.<br />
Je nach dem Grad <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit wird im Jahr 2013 ein Pflegegeld<br />
von monatlich zwischen € 154,20 und € 1.655,80 zwölfmal jährlich<br />
ausbezahlt.<br />
Die einzelnen Stufen sind wie folgt gestaffelt:<br />
Stufe 1: € 154,20*)<br />
für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 60 Stunden monatlich<br />
beträgt;<br />
Stufe 2: € 284,30<br />
für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 85 Stunden monatlich<br />
beträgt;<br />
Stufe 3: € 442,90<br />
für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 120 Stunden monatlich<br />
beträgt;<br />
Stufe 4: € 664,30<br />
für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 160 Stunden monatlich<br />
beträgt;<br />
*)<br />
Bis zum 1. Mai 1996 bereits bescheidmäßig zuerkannte Pflegegel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stufe 1 sowie Pflegegel<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Stufe 1, für die <strong>der</strong> Antrag vor diesem Zeitpunkt gestellt wurde, gebühren weiterhin in <strong>der</strong> Höhe von<br />
€ 203,10.<br />
139
Bundespflegegeldgesetz<br />
Stufe 5: € 902,30<br />
für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 180 Stunden monatlich<br />
beträgt, wenn ein außergewöhnlicher Pflegeaufwand erfor<strong>der</strong>lich ist;<br />
Stufe 6: € 1.260,00<br />
für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 180 Stunden monatlich<br />
beträgt, wenn<br />
1. zeitlich unkoordinierbare Betreuungsmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich sind und diese<br />
regelmäßig während des Tages und <strong>der</strong> Nacht zu erbringen sind o<strong>der</strong><br />
2. die dauernde Anwesenheit einer Pflegeperson während des Tages o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Nacht erfor<strong>der</strong>lich ist, weil die Wahr-scheinlichkeit einer Eigen- o<strong>der</strong> Fremdgefährdung<br />
gegeben ist;<br />
Stufe 7: € 1.655,80<br />
für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 180 Stunden monatlich<br />
beträgt, wenn<br />
1. keine zielgerichteten Bewegungen <strong>der</strong> vier Extremitäten mit funktioneller Umsetzung<br />
möglich sind o<strong>der</strong><br />
2. ein gleichzuachten<strong>der</strong> Zustand vorliegt.<br />
Die Zuordnung zu den einzelnen Stufen erfolgt unter Zugrundelegung<br />
des erfor<strong>der</strong>lichen Pflegebedarfs anhand eines ärztlichen o<strong>der</strong> pflegerischen<br />
Sachverständigengutachtens.<br />
Um eine bundesweit einheitliche Entscheidungspraxis sicherzustellen,<br />
wurde vom Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />
eine ”Einstufungsverordnung” (gemäß § 4 Abs. 4 Bundespflegegeldgesetz)<br />
erlassen, durch welche nähere Bestimmungen für die Beurteilung des Pflegebedarfs<br />
festgelegt wurden.<br />
Darüber hinaus hat <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> auf dieser Basis für die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
verbindliche Richtlinien für die einheitliche Anwendung<br />
des Bundespflegegeldgesetzes (BPGG) festgelegt.<br />
Anrechnung<br />
Geldleistungen, die wegen Pflegebedürftigkeit nach an<strong>der</strong>en bundesgesetzlichen<br />
o<strong>der</strong> ausländischen Vorschriften gewährt werden, sind auf das<br />
Pflegegeld nach diesem Bundesgesetz anzurechnen.<br />
Anspruchsberechtigte Personen<br />
Zum anspruchsberechtigten Personenkreis gehören im Wesentlichen<br />
jene Personen, die auf Grund bundesgesetzlicher Vorschriften bereits vor<br />
dem Inkrafttreten des BPGG Anspruch auf eine pflegebezogene Geldleistung<br />
hatten, sofern sie grundsätzlich ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Inland<br />
haben *) . Hierzu zählen insbeson<strong>der</strong>e Bezieher von Pensionen und<br />
*) Eine Ausnahmeregelung für Personen im EWR-Raum ist unter bestimmten Voraussetzungen zu beachten.<br />
140
Bundespflegegeldgesetz<br />
Renten sowie vergleichbarer Leistungen nach den <strong>Sozialversicherung</strong>s- und<br />
Versorgungsgesetzen.<br />
Bei Zusammentreffen mehrerer Ansprüche auf Pflegegeld wird das<br />
Pflegegeld nur einmal geleistet.<br />
Seit dem 1.1.2012 zählen auch Personen ohne Grundleistung sowie<br />
Gemeinde- und Landesbeamte im Ruhestand, welche in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
ein Pflegegeld nach einem Landespflegegeldgesetz bezogen haben, zum<br />
anspruchsberechtigten Personenkreis nach dem Bundespflegegeldgesetz.<br />
Die neun Landespflegegeldgesetze traten außer Kraft und diese Personen<br />
beziehen nun Pflegegeld von <strong>der</strong> Pensionsversicherungsanstalt o<strong>der</strong> dem<br />
BVA-Pensionsservice.<br />
Auch innerhalb des Bundespflegegeldgesetzes wurde die Anzahl <strong>der</strong><br />
Entscheidungsträger reduziert. Für die AUVA-Fälle ist ab 1.7.2011 die PVA,<br />
für die ÖBB-Fälle seit 1.1.2012 die VAEB und für die Fälle <strong>der</strong> Post AG, Telekom<br />
Austria AG, Postbus AG sowie die pensionierten Landeslehrer seit<br />
1.1.2012 das BVA-Pensionsservice zuständig.<br />
Zahl <strong>der</strong> Pflegegeldbezieher<br />
Die folgende Tabelle informiert über die Zahl <strong>der</strong> Pflegegeldbezieher im<br />
Dezember 2012.<br />
Zahl <strong>der</strong> Bundespflegegeldbezieher 1)<br />
und durchschnittliche Höhe des Pflegegeldes<br />
Dezember 2012<br />
Stufe<br />
Pflegegeldbezieher<br />
insgesamt<br />
Männer<br />
davon<br />
Frauen<br />
durchschnittl.<br />
Pflegegeld<br />
in Euro<br />
Insgesamt 432.819 147.730 285.089 446<br />
1 97.265 30.416 66.849 151<br />
2 130.298 45.543 84.755 278<br />
3 74.714 26.346 48.368 429<br />
4 60.992 21.548 39.444 638<br />
5 42.675 13.842 28.833 847<br />
6 17.853 6.949 10.904 1.176<br />
7 9.022 3.086 5.936 1.547<br />
1) Einschl. ehemaliger Landespflegegeldfälle<br />
141
Bundespflegegeldgesetz<br />
Finanzierung<br />
Beim Pflegegeld nach dem BPGG handelt es sich um eine Leistung<br />
des Bundes, die aus Budgetmitteln gedeckt wird.<br />
Um eine möglichst rasche Umsetzung des BPGG zu gewährleisten,<br />
wurde die Vollziehung jenen Institutionen übertragen, die bereits bis zum Inkrafttreten<br />
dieser Regelung vergleichbare Leistungen erbracht haben, also<br />
in erster Linie den Trägern <strong>der</strong> gesetzlichen Pensions- und Unfallversicherung.<br />
Der Aufwand an Pflegegeld und <strong>der</strong> entsprechende Anteil an den Verwaltungskosten<br />
werden aus Bundesmitteln in Form eines Kostenersatzes<br />
abgegolten. Lediglich im Bereich <strong>der</strong> Unfallversicherung wird <strong>der</strong> Aufwand<br />
aus Bundesmitteln nur insoweit ersetzt, als das Pflegegeld auf Grund einer<br />
akausalen Behin<strong>der</strong>ung geleistet wird.<br />
Gebarungsergebnisse für den Bereich des Bundespflegegeldgesetzes<br />
für das Jahr 2012 1)<br />
in Millionen Euro<br />
Bezeichnung<br />
Pensionsund<br />
Unfallversicherung<br />
Pensionsversicherung<br />
Unfallversicherung<br />
Einnahmen 2.273 2.262 11<br />
Ersatzleistung des Bundes 2.247 2.247 -<br />
Sonstige Einnahmen 26 15 11<br />
Ausgaben 2.275 2.262 13<br />
Pflegegeld 2.208 2.195 13<br />
Sachleistungen - - -<br />
Verwaltungsaufwand 32 32 -<br />
Sonstige Ausgaben 35 35 -<br />
1)<br />
Vorläufige Zahlen.<br />
142
Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
1) Bilaterale Abkommen<br />
Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
im Verhältnis zu 46 Staaten<br />
Die internationalen Beziehungen Österreichs auf dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
werden seit mehr als 50 Jahren ständig ausgebaut. Österreich<br />
hat mit einer Reihe von Staaten zweiseitige „Abkommen über soziale<br />
Sicherheit“ geschlossen, die im Allgemeinen auf nachstehenden Grundsätzen<br />
beruhen:<br />
• Gleichbehandlung <strong>der</strong> Staatsangehörigen <strong>der</strong> Vertragsstaaten im Bereich<br />
<strong>der</strong> sozialen Sicherheit<br />
• Berücksichtigung <strong>der</strong> im an<strong>der</strong>en Vertragsstaat zurückgelegten Versicherungszeiten<br />
für den Erwerb und die Aufrechterhaltung von Leistungsansprüchen<br />
• Ermittlung <strong>der</strong> österreichischen Pensionen nach <strong>der</strong> „Direktberechnung“<br />
(die Pensionsberechnung erfolgt ausschließlich mit den österreichischen<br />
Versicherungszeiten)<br />
• Berücksichtigung <strong>der</strong> im an<strong>der</strong>en Vertragsstaat eingetretenen Arbeitsunfälle<br />
(Berufskrankheiten)<br />
• Export <strong>der</strong> Geldleistungen an die im an<strong>der</strong>en Vertragsstaat wohnenden<br />
Anspruchsberechtigten<br />
• Leistungsaushilfe im Bereich <strong>der</strong> Kranken- und Unfallversicherung<br />
durch den Versicherungsträger im an<strong>der</strong>en Vertragsstaat<br />
2) Multilaterale Abkommen<br />
Neben den bilateralen Abkommen sind auch multilaterale Instrumente<br />
wirksam, und zwar das „Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum“,<br />
das „Europäische Abkommen über soziale Sicherheit“ zwischen<br />
Österreich, Luxemburg, <strong>der</strong> Türkei, den Nie<strong>der</strong>landen, Portugal,<br />
Belgien, Spanien und Italien sowie das „Vierseitige Übereinkommen“ zwischen<br />
Österreich, Deutschland, <strong>der</strong> Schweiz und Liechtenstein.<br />
Das zuletzt genannte Abkommen sichert im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
u. a. die Eröffnung und Bemessung von Leistungsansprüchen,<br />
wenn Beschäftigungszeiten in drei o<strong>der</strong> allen vier Staaten vorhanden<br />
sind.<br />
143
Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
3) Regelungen mit internationalen Organisationen<br />
Für die Bediensteten <strong>der</strong> in Österreich ansässigen internationalen Organisationen<br />
[die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO), die UN-<br />
Organisation für industrielle Entwicklung (UNIDO), die Organisation <strong>der</strong><br />
erdölexportierenden Län<strong>der</strong> (OPEC), die Organisation für Sicherheit und<br />
Zusammenarbeit in Europa (OSZE), das Internationale Institut für angewandte<br />
Systemanalyse (IIASA), das Internationale Zentrum für Migrationspolitikentwicklung<br />
(ICMPD), <strong>der</strong> Hochkommissär für die Flüchtlinge<br />
(UNHCR), die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot<br />
von Nuklearversuchen (CTBTO), und das Ständige Sekretariat des<br />
Übereinkommens zum Schutz <strong>der</strong> Alpen (Alpenkonvention)] bestehen entwe<strong>der</strong><br />
Abkommen o<strong>der</strong> gesetzliche Regelungen für den Bereich <strong>der</strong> sozialen<br />
Sicherheit. Auf Grund eines Notenwechsels zwischen <strong>der</strong> Republik Österreich<br />
und den Vereinten Nationen ist das Abkommen zwischen <strong>der</strong> Republik<br />
Österreich und <strong>der</strong> UNIDO auch auf die Bediensteten jener Ämter<br />
<strong>der</strong> Vereinten Nationen anzuwenden, die mit Zustimmung <strong>der</strong> Bundesregierung<br />
in Österreich errichtet wurden.<br />
Ein weiterer Vertrag mit <strong>der</strong> Europäischen Organisation für Kernforschung<br />
(CERN) in Genf sieht die sozialversicherungsrechtliche Reintegration<br />
<strong>der</strong> bei dieser Organisation tätigen österreichischen Staatsangehörigen<br />
vor.<br />
Für Beamte, Bedienstete auf Zeit o<strong>der</strong> Vertragsbedienstete <strong>der</strong> Organe<br />
<strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaften (<strong>der</strong> Rat, die Kommission, das Parlament,<br />
<strong>der</strong> Gerichtshof und <strong>der</strong> Rechnungshof), aber auch für die Bediensteten<br />
an<strong>der</strong>er Einrichtungen <strong>der</strong> EU (wie z.B. die Europäische Investitionsbank)<br />
bestehen gesetzliche Regelungen hinsichtlich <strong>der</strong> Übertragung und<br />
Rückübertragung von österreichischen Pensionsanwartschaften durch das<br />
EU-Beamten-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz (EUB-SVG).<br />
4) Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum / Beitritt zur<br />
Europäischen Union<br />
Mit Inkrafttreten des multilateralen „Abkommens über den Europäischen<br />
Wirtschaftsraum“ (EWR-Abkommen) am 1. Jänner 1994 ist im Bereich<br />
<strong>der</strong> sozialen Sicherheit auch in Österreich, Finnland, Island, Liechtenstein<br />
(allerdings erst seit 1. Mai 1995), Norwegen und Schweden das sekundäre<br />
EG-Recht (darunter fallen insbeson<strong>der</strong>e die Verordnungen und<br />
Richtlinien) anzuwenden.<br />
144
Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Durch den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union (EU) am<br />
1. Jänner 1995 sind auf Grund <strong>der</strong> bereits geltenden EG-Rechtsvorschriften<br />
durch das EWR-Abkommen auf dem Gebiet <strong>der</strong> sozialen Sicherheit<br />
<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>arbeitnehmer keine Än<strong>der</strong>ungen mehr eingetreten.<br />
Seit 1. Juni 2002 sind durch das Abkommen zwischen <strong>der</strong> Europäischen<br />
Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und <strong>der</strong> Schweizerischen<br />
Eidgenossenschaft an<strong>der</strong>erseits über die Freizügigkeit im Bereich<br />
<strong>der</strong> sozialen Sicherheit auch im Verhältnis zur Schweiz grundsätzlich<br />
die Bestimmungen <strong>der</strong> Verordnungen (EWG) Nr. 1408/71 und Nr. 574/72<br />
anzuwenden.<br />
Mit 1. Mai 2010 wurden die beiden vorgenannten Verordnungen im<br />
Verhältnis zu den EU-Mitgliedstaaten durch die VO (EG) Nr. 883/2004 und<br />
Nr. 987/2009 abgelöst. Gegenüber Drittstaater gelten diese Verordnungen<br />
erst ab 1. Jänner 2011. Die VO (EG) Nr. 883/2004 und Nr. 987/2009 sind<br />
allerdings für die EWR-Staaten erst ab 1. Juni 2012 sowie für die Schweiz<br />
ab 1. April 2012 anzuwenden. Darüber hinaus gelten die VO (EWG) Nr.<br />
1408/71 und Nr. 574/72 auch in bestimmten Fällen weiter (z.B. für<br />
Drittstaater im Verhältnis zum Königreich Großbritannien und Dänemark).<br />
5) Aufgaben <strong>der</strong> Verbindungsstelle<br />
Zur Erleichterung <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Abkommen sind Verbindungsstellen<br />
eingerichtet. In Österreich ist <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österreichischen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sträger im Verhältnis zu allen Vertragsstaaten<br />
auf Grund bilateraler o<strong>der</strong> multilateraler Abkommen bzw. <strong>der</strong><br />
supranationalen Regelungen (VO (EG) Nr. 883/2004 und Nr. 987/2009)<br />
Verbindungsstelle für die Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung. Die<br />
hohe Problemlösungskompetenz des <strong>Hauptverband</strong>es in diesem Bereich<br />
beruht nicht zuletzt auch auf den bei den Verbindungsstellenbesprechungen<br />
hergestellten persönlichen Kontakten.<br />
Über die Verbindungsstelle, die unter an<strong>der</strong>em Verwaltungshilfe im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Abkommen leistet, werden auch die Kostenerstattungen im<br />
Bereich <strong>der</strong> Kranken- und Unfallversicherung mit den Verbindungsstellen<br />
<strong>der</strong> Vertragsstaaten abgewickelt.<br />
Für Kostenerstattungen aus Österreich in die Vertragsstaaten bzw.<br />
aus den Vertragsstaaten nach Österreich sowie für Pauschalzahlungen<br />
wurde im Jahre 2012 insgesamt ein Betrag von ca. 285,7 Millionen Euro<br />
umgesetzt. Dabei wurden österreichische For<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Höhe von ca.<br />
190,2 Millionen Euro sowie ausländische For<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Höhe von ca.<br />
95,5 Millionen Euro für Versicherte bzw. Pensionisten und <strong>der</strong>en Familienangehörigen<br />
abgerechnet.<br />
145
Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Bezüglich des Anwendungsbereiches ist zwischen den Abkommen,<br />
<strong>der</strong>en persönlicher und sachlicher Geltungsbereich in einem gewissen Umfang<br />
beschränkt ist, und jenen Übereinkommen, die eine <strong>der</strong>artige Beschränkung<br />
nicht vorsehen, zu unterscheiden.<br />
Mit Inkrafttreten des <strong>Sozialversicherung</strong>s-Ergänzungsgesetz (SV-EG)<br />
am 1. Jänner 2012 ist <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> als Verbindungsstelle aufgrund<br />
des § 4 Abs. 5 und 7 zum Abschluss von Verwaltungsvereinbarungen berechtigt.<br />
So wurden vom <strong>Hauptverband</strong> daher die Vereinbarung über die<br />
Erstattung <strong>der</strong> Kosten für Sachleistungen mit Serbien sowie die Vereinbarung<br />
über die Nutzung <strong>der</strong> Europäischen Krankenversicherungskarte in<br />
Mazedonien ausgearbeitet und mit den beiden Vertragsstaaten abgeschlossen.<br />
Beide Vertragswerke sind ab 1. Jänner 2013 gültig.<br />
Abkommen mit Staaten, für die die VO (EG) Nr. 883/2004<br />
sowie VO (EWG) Nr. 1408/71 nicht gelten:<br />
Eine Beschränkung des persönlichen Geltungsbereiches gibt es nur betreffend<br />
Tunesien, wobei die Anwendung grundsätzlich nur auf Staatsangehörige<br />
<strong>der</strong> beiden Vertragsstaaten möglich ist.<br />
Ohne Beschränkung des persönlichen Geltungsbereiches, d.h. Anwendung<br />
ohne Rücksicht auf die Staatsangehörigkeit <strong>der</strong> betreffenden Person:<br />
Australien<br />
Bosnien und Herzegowina<br />
Chile<br />
Israel<br />
Kanada und die Provinz Québec<br />
Kosovo *)<br />
Kroatien<br />
Mazedonien<br />
Serbien<br />
Südkorea<br />
Türkei<br />
USA<br />
*) Die teilweise Suspendierung des Abkommens zwischen <strong>der</strong> Republik Österreich und <strong>der</strong> Bundesrepublik Jugoslawien über<br />
soziale Sicherheit im Verhältnis zwischen <strong>der</strong> Republik Österreich und <strong>der</strong> Republik Kosovo wurde am 29. August 2012<br />
ausgesprochen und mit BGBl. III 132/2012 am 6. September 2012 verlautbart. Nach <strong>der</strong> teilweisen Suspendierung sind nur<br />
mehr die Bestimmungen über die Anzuwendenden Rechtsvorschriften weiterhin gültig.<br />
146
Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Sachlicher Geltungsbereich <strong>der</strong> internationalen Bindungen Österreichs<br />
im Bereich <strong>der</strong> sozialen Sicherheit<br />
Staat<br />
Kranken- Unfall- Pensions- Arbeitslosenversicherung<br />
beihilfen<br />
Familienversicherung<br />
versicherung versicherung<br />
Australien<br />
x<br />
Belgien x x x x x<br />
Bosnien und Herzegowina x x x x<br />
Bulgarien x x x x x<br />
Chile<br />
x<br />
Dänemark x x x x x<br />
Deutschland x x x x x<br />
Estland x x x x x<br />
Finnland x x x x x<br />
Frankreich x x x x x<br />
Griechenland x x x x x<br />
Großbritannien x x x x x<br />
Irland x x x x x<br />
Island x x x x x<br />
Israel x 1) x x x x<br />
Italien x x x x x<br />
Kanada (einschl. Quebec)<br />
x<br />
Kroatien x x x x<br />
Lettland x x x x x<br />
Liechtenstein x x x x x<br />
Litauen x x x x x<br />
Luxemburg x x x x x<br />
Malta x x x x x<br />
Mazedonien x x x x<br />
Moldau<br />
x<br />
Montenegro x x x x<br />
Nie<strong>der</strong>lande x x x x x<br />
Norwegen x x x x x<br />
Philippinen x 1) x<br />
Polen x x x x x<br />
Portugal x x x x x<br />
Rumänien x x x x x<br />
Schweden x x x x x<br />
Schweiz x x x x x<br />
Serbien x x x x<br />
Slowakei x x x x x<br />
Slowenien x x x x x<br />
Spanien x x x x x<br />
Südkorea<br />
x<br />
Tschechien x x x x x<br />
Tunesien x x x<br />
Türkei x x x<br />
Ungarn x x x x x<br />
Uruguay<br />
x<br />
USA<br />
x<br />
Zypern x x x x x<br />
1)<br />
Jedoch keine Sachleistungsaushilfe.<br />
Multilaterale Abkommen<br />
EWR - Abkommen x x x x x<br />
Europäisches Abkommen<br />
x<br />
Vierseitig. Übereinkommen<br />
x<br />
147
Elektronische Datenverarbeitung<br />
Elektronische Datenverarbeitung<br />
Im Jahre 2012 war die EDV des <strong>Hauptverband</strong>es in folgenden Bereichen<br />
als Dienstleister für die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger tätig:<br />
1. Zentrale Partnerverwaltung (ZPV)<br />
2. Speicherung <strong>der</strong> für die Versicherung bzw. den Leistungsbezug bedeutsamen<br />
Daten (Versicherungsdatei)<br />
3. Auskünfte an Justiz- und Verwaltungsbehörden<br />
4. Datenaustausch mit dem Arbeitsmarktservice<br />
5. <strong>Sozialversicherung</strong>srechtsdokumentation - SozDok<br />
6. Weitergabe von Versicherten- und Dienstgeberdaten an das Bundesministerium<br />
für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />
7. Koordinierungsstelle für den Computereinsatz in <strong>der</strong> Arztpraxis<br />
8. Familienbeihilfendatenbank<br />
9. Datendrehscheibe <strong>Hauptverband</strong><br />
10. Datenaustausch mit <strong>der</strong> EU<br />
11. Gemeinsames Netzwerk <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> (SV-Netz)<br />
12. EDV-Koordination<br />
13. Datenaustausch mit den Gewerbebehörden (Meldung gewerberechtlicher<br />
Geschäftsführer)<br />
14. Leistungsinformation für Versicherte (LIVE)<br />
15. Rezeptgebührenobergrenze (REGO)<br />
16. Pensionskonto (ePK)<br />
148
Elektronische Datenverarbeitung<br />
1. Zentrale Partnerverwaltung (ZPV)<br />
Seit Mai 2008 ist das Standardprodukt Zentrale Partnerverwaltung<br />
(ZPV) österreichweit bei jedem <strong>Sozialversicherung</strong>sträger im Einsatz.<br />
Dadurch arbeitet die gesamte <strong>Sozialversicherung</strong> mit einem zentralen<br />
Stammdatenverzeichnis für Dienstgeber, Versicherte und Leistungserbringer,<br />
welche unter dem Oberbegriff Partner zusammengefasst werden.<br />
Durch die Realisierung eines Rollenkonzeptes kann eine Person<br />
sowohl Versicherter als auch Dienstgeber o<strong>der</strong> Leistungserbringer sein.<br />
Än<strong>der</strong>n sich Stammdaten zu einer Person, sind diese nur ein Mal zu<br />
än<strong>der</strong>n und für alle Rollen gültig.<br />
Das Produkt wurde in drei Releases entwickelt und wird auch in diesen<br />
Stufen in Produktion genommen.<br />
– ZPV 1.0 (Dienstgeber) … bereits in Produktion<br />
– ZPV 2.0 (Versicherte) … bereits in Produktion<br />
– ZPV 3.0 (Leistungserbringer) … bereits in Produktion<br />
Neben den Partnerstammdaten sind in ZPV auch Informationen<br />
bzgl. Anschriften, Bankverbindungen, familienrechtliche und sonstige<br />
Beziehungen bzw. Beitragskontonummern gespeichert.<br />
Mit Stand Ende Jänner 2013 sind in ZPV<br />
- 14.800.631 aktuelle Partner (nicht storniert, nicht beendet)<br />
- 12.974.533 Versicherungsnummern (Partnerrolle Versicherter, nicht<br />
storniert und einem aktuellen Partner zugeordnet)<br />
- 433.900 Dienstgebernummern (Partnerrolle Dienstgeber, nicht<br />
storniert und nicht beendet).<br />
- 56.698 Leistungserbringernummern (Partnerrolle Leistungserbringer,<br />
nicht storniert und nicht beendet)<br />
1.<br />
vorhanden.<br />
149
Elektronische Datenverarbeitung<br />
2. Speicherung <strong>der</strong> für die Versicherung bzw. den Leistungsbezug<br />
bedeutsamen Daten (Versicherungsdatei)<br />
Gemäß § 31 Abs. 4 Z 3a ASVG hat <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> eine zentrale<br />
Anlage zur Aufbewahrung und Verarbeitung <strong>der</strong> für die Versicherung<br />
bzw. den Leistungsbezug bedeutsamen Daten zu führen.<br />
a) Versicherungszeiten- und Beitragsgrundlagenspeicherung ab 1972<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Versicherungsdaten ab 1972<br />
Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Versicherungsverhältnisse in Mio. 75,8 79,2 83,4 86,2 89,8<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 10,3 + 4,5 + 5,3 + 3,4 + 4,2<br />
Personen mit Versicherungsverhältnis in Mio. 11,3 11,5 11,8 12,0 12,2<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 1,8 + 1,8 + 2,6 + 1,7 + 1,7<br />
Weiters werden aus den in <strong>der</strong> Versicherungsdatei gespeicherten<br />
Daten täglich sämtliche Krankenversicherungsansprüche aller in Österreich<br />
krankenversicherten Personen festgestellt und dem Chipkartenbetreiber<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Derzeit sind folgende Krankenversicherungsansprüche gespeichert:<br />
Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Eigenansprüche in Mio. 6,20 6,25 6,32 6,46 6,54<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 1,3 + 0,8 + 1,1 + 2,2 + 1,2<br />
Anspruch für Angehörige in Mio. 2,45 2,45 2,44 2,43 2,42<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 0,4 + 0,0 - 0,4 - 0,4 - 0,4<br />
b) Versicherungszeiten- und Beitragsgrundlagenspeicherung vor 1972<br />
Diese Daten werden im Rahmen des Datenergänzungsverfahrens<br />
<strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger erhoben.<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Versicherungsdaten vor 1972<br />
Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Personen mit Daten vor 1972 in Mio. 2,848 2,912 3,545 3,840 5,670<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 3,8 + 2,2 + 21,7 + 8,3 + 47,7<br />
150
Elektronische Datenverarbeitung<br />
3. Auskünfte an Justiz- und Verwaltungsbehörden<br />
Der <strong>Hauptverband</strong> ist gemäß § 31 Abs. 4 Z 3b ASVG verpflichtet,<br />
nach Maßgabe <strong>der</strong> technischen Möglichkeiten aus <strong>der</strong> zentralen Datenspeicherung<br />
gesetzliche Auskunftsverpflichtungen <strong>der</strong> Versicherungsträger<br />
zu erfüllen. Den anfragenden Behörden werden vom <strong>Hauptverband</strong><br />
je nach bestehen<strong>der</strong> Rechtsgrundlage entsprechende Auskunftsprofile<br />
zugeordnet, die den Umfang <strong>der</strong> im Auskunftsfall bekannt zu gebenden<br />
Daten festlegen. Die Auskünfte werden mittels FTP-<br />
Übermittlung im Batchbetrieb o<strong>der</strong> mittels Direktabfrage über Bildschirm<br />
erteilt.<br />
Anzahl <strong>der</strong> Auskunftserteilungen (Online)<br />
Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Auskünfte an Bundesministerium<br />
für Justiz 109.952<br />
*) 140.151 107.089 159.491 145.815<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 44,3 + 27,5 - 23,6 + 48,9 - 8,6<br />
Auskünfte an Bundesministerium<br />
für Finanzen 950.829 1,180.404 1,174.545 1,397.330 1,388.308<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 7,2 + 24,1 - 0,5 + 19,0 - 0,7<br />
Auskünfte an sonstige Bundesministerien<br />
und Behörde 247.000 318.504 270.714 298.964 252.890<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 11,4 + 29,0 - 15,0 + 10,4 - 15,4<br />
Auskünfte an Landesregierungen 1,614.891 775.579 813.262 1,529.394 1,286.500<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 0,5 - 52,0 + 4,9 + 88,1 - 15,9<br />
*) Korrektur <strong>der</strong> unrichtigen Zahl für 2009<br />
Anzahl <strong>der</strong> Auskunftserteilungen (Batchbetrieb)<br />
Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Auskünfte an Bundesministerium<br />
für Justiz 1,160.381 1,093.043 1,121.129 1,018.583 956.666<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 2,3 - 5,8 + 2,6 - 9,2 - 6,1<br />
Das Bundesministerium für Justiz leistet für die gegebenen Auskünfte<br />
sowie für die Wartung und Erweiterung des Auskunftssystems einen<br />
Kostenersatz.<br />
151
Elektronische Datenverarbeitung<br />
Kostenersatz für Auskünfte<br />
Bezeichnung 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Auskunftserteilung *) 16.088,43 14.085,20 21.444,86 19.465,84 31.684,11<br />
**)<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 17,4 - 12,5 + 52,3 - 9,2 + 62,8<br />
Systemwartung und<br />
Entwicklungsarbeiten *) 2.026,00 2.075,20 2,122,40 2.187,20 2.253,60<br />
**)<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 4,8 + 2,4 + 2,3 + 3,1 + 3,0<br />
*) Beträge in Euro, ohne Umsatzsteuer<br />
**) Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses keine endgültigen Werte vorhanden<br />
Alle Auskünfte aus <strong>der</strong> zentralen Versicherungsdatenspeicherung<br />
werden protokolliert. Die anfragenden Stellen sind verpflichtet, stichprobenartig<br />
die Rechtmäßigkeit des Zugriffes zu überprüfen.<br />
4. Datenaustausch mit dem Arbeitsmarktservice<br />
Das Arbeitsmarktservice meldet die für Zwecke <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
bedeutsamen Daten (z.B. Bezug einer Geldleistung <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung)<br />
für den Zeitraum bis 31. Dezember 2004 direkt an die<br />
zentrale Versicherungsdatei beim <strong>Hauptverband</strong>. Für den danach liegenden<br />
Zeitraum erfolgt die Übermittlung <strong>der</strong> relevanten Daten über die<br />
Datendrehscheibe des <strong>Hauptverband</strong>es direkt an den zuständigen<br />
Krankenversicherungsträger, <strong>der</strong> die Aufgabe hat, die AMS - spezifischen<br />
Zeiten- und Beitragsgrundlagen an die zentrale Versicherungsdatei<br />
zu melden. In diesem Zusammenhang verwendet das Arbeitsmarkservice<br />
die Versicherungsnummer als Ordnungsbegriff.<br />
Seit März 1990 erhält das Arbeitsmarktservice auch Versicherungsverläufe<br />
zur Anspruchsfeststellung für Geldleistungen aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung.<br />
Seit 1998 werden Versicherungsverläufe mittels<br />
Programm-zu-Programmverbindung übermittelt, sodass die Daten im<br />
Arbeitsmarktservice unmittelbar weiterverarbeitet werden können.<br />
Täglich wird das Arbeitsmarktservice über allfällig beim <strong>Hauptverband</strong><br />
gleichzeitig gespeicherte Zeiten des Bezuges einer Geldleistung<br />
aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung und einer Pflichtversicherung in <strong>der</strong><br />
<strong>Sozialversicherung</strong> verständigt (Überlagerungsmeldungen).<br />
152
Elektronische Datenverarbeitung<br />
Anzahl <strong>der</strong> Auskunftserteilungen<br />
Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Wöchentliche bzw. seit 2003 tägl.<br />
Verständigungen an das AMS<br />
(Versicherte) 516.560 616.223 654.039 626.196 598.067<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 183,2 + 19,3 + 6,1 - 4,3 - 4,5<br />
Übermittlungen mittels Programm zu<br />
Programmverbindungen 7,590.286 8,308.864 8,866.621 9,108.298 9,241.341<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 1,1 + 9,5 + 6,7 + 2,7 + 1,5<br />
Für die Inanspruchnahme <strong>der</strong> EDV-Einrichtungen des <strong>Hauptverband</strong>es<br />
wird vom Arbeitsmarktservice ein Betrag (§ 82 Abs. 3 ASVG) in <strong>der</strong><br />
Höhe von € 836.000,-- jährlich vergütet.<br />
5. <strong>Sozialversicherung</strong>srechtsdokumentation - SozDok<br />
Das Projekt erfüllt die gesetzliche Pflicht des <strong>Hauptverband</strong>es nach<br />
§ 31 Abs. 4 Z 4 ASVG: Aufbau und Führung einer Dokumentation des<br />
österreichischen Rechts. Ziel <strong>der</strong> SozDok ist eine klare Übersicht über<br />
das <strong>Sozialversicherung</strong>srecht in Österreich zu schaffen. Eingebunden<br />
sind die Rechtsvorschriften <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaft, weil diese<br />
Vorschriften das innerstaatliche Recht bzw. die internationalen Abkommen<br />
weitgehend geän<strong>der</strong>t haben, sowie Judikatur zum <strong>Sozialversicherung</strong>srecht,<br />
soweit nicht ohnedies auf vorhandene Datenbanken verwiesen<br />
werden kann. Schlagwort: „Besserer Zugang zum Recht". Die Anwendung<br />
verhilft zu leichterem Einstieg in das sehr oft als äußerst kompliziert<br />
empfundene <strong>Sozialversicherung</strong>srecht.<br />
Außer über einen öffentlich zugänglichen Bereich (SozDok im Internet:<br />
kostenlos unter www.sozdok.at) ist die SozDok auch über ein Behördenintranet<br />
(Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz,<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sträger) abfragbar (SozDok im Intranet:http://sozdok.sozvers.at).<br />
Zusätzlich zu <strong>der</strong> allgemein öffentlich zugänglichen<br />
Information können hier interne Texte, z.B. Aktenvermerke<br />
über interne Arbeitskreise, abgefragt werden.<br />
Amtliche Verlautbarungen - AVI<br />
Das Projekt erfüllt die gesetzliche Pflicht des <strong>Hauptverband</strong>es nach<br />
§ 31 Abs. 9 ASVG. Die nach den <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzen im Internet<br />
zu verlautbarenden Rechtsvorschriften und <strong>der</strong>en Än<strong>der</strong>ungen<br />
müssen<br />
153
Elektronische Datenverarbeitung<br />
* je<strong>der</strong>zeit ohne Identitätsnachweis und son<strong>der</strong>gebührenfrei zugänglich<br />
sein,<br />
* ab 1. Jänner 2002 in ihrer verlautbarten Form vollständig und auf<br />
Dauer ermittelt werden können.<br />
Seit Jänner 2002 werden Verlautbarungen im Internet durchgeführt.<br />
Das Produkt wird von allen <strong>Sozialversicherung</strong>strägern genutzt und<br />
ist öffentlich kostenlos über Internet (www.avsv.at) zugänglich. AVI<br />
wurde bei mehreren Anlässen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert, einschlägige<br />
Publikationen sind auf <strong>der</strong> allgemeinen Hilfeseite zitiert, ebenso<br />
sind dort die legistischen Arbeitsunterlagen auffindbar, nach denen die<br />
kundgemachten Rechtstexte erstellt werden.<br />
6. Weitergabe von Versicherten- und Dienstgeberdaten an das Bundesministerium<br />
für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />
Zur Durchführung des Behin<strong>der</strong>teneinstellungsgesetzes (BEinstG)<br />
wird dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />
monatlich pro Dienstgeber die Anzahl <strong>der</strong> beschäftigten Personen<br />
(aufgeschlüsselt nach Geschlecht und Art <strong>der</strong> Beschäftigung) gemeldet.<br />
Außerdem werden vom Bundesministerium dem <strong>Hauptverband</strong><br />
Versicherungsnummern <strong>der</strong> begünstigten Personen gemäß BEinstG<br />
bekannt gegeben. Für diese Personen meldet <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> die Art<br />
<strong>der</strong> Beschäftigung zu bestimmten Stichtagen.<br />
7. Koordinierungsstelle für den Computereinsatz in <strong>der</strong> Arztpraxis<br />
Im <strong>Hauptverband</strong> ist eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die Anträge<br />
von EDV-Firmen behandelt, die EDV-Systeme für Abrechnungszwecke<br />
mit Krankenversicherungsträgern bzw. ab 1. Jänner 2007 vollintegrierte<br />
Produkte (e-Card Anbindung, Abrechnung, Export/Norm Datensatz)<br />
auf grundsätzliche Eignung prüfen lassen wollen.<br />
154
Elektronische Datenverarbeitung<br />
Registrierung von Arzt-EDV-Software (Abrechnung)<br />
Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Anträge 7 4 - 2 2<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 75,0 - 42,9 - 100,0 - -<br />
Anzahl <strong>der</strong> reg. Produkte zum 31.12. 196 197 197 198 199<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 2,1 + 0,5 + 0,0 + 0,5 + 0,5<br />
Tests 13 6 - 2 3<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 116,7 - 53,9 - 100,0 - + 50,0<br />
Registrierung von Arzt-EDV-Software (Vollintegration)<br />
Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Anträge 5 2 1 2 4<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 54,6 - 60,0 - 50,0 + 100,0 + 100,0<br />
Anzahl <strong>der</strong> reg. Produkte zum 31.12. 11 12 13 14 15<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 10,0 + 9,1 + 8,3 + 7,7 + 7,1<br />
Tests 8 6 1 3 5<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 55,7 - 25,0 - 83,3 + 200,0 + 66,8<br />
8. Familienbeihilfendatenbank<br />
Auf Grund <strong>der</strong> Bestimmungen des Sozialrechtsän<strong>der</strong>ungsgesetzes<br />
1992 und des Familienlastenausgleichsgesetzes wurde beim <strong>Hauptverband</strong><br />
eine Familienbeihilfendatenbank aufgebaut. Darin sind die für die<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Daten <strong>der</strong> Familienbeihilfenbezüge,<br />
die über das 18. Lebensjahr eines Kindes hinaus gewährt werden sowie<br />
die Daten <strong>der</strong> anspruchsberechtigten Person gespeichert. Diese Daten<br />
werden vom Bundesministerium für Finanzen an den <strong>Hauptverband</strong><br />
gemeldet und können von den <strong>Sozialversicherung</strong>strägern abgefragt<br />
werden. Die Familienbeihilfendatenbank wurde im Herbst 1994 eingesetzt.<br />
9. Datendrehscheibe <strong>Hauptverband</strong><br />
Zur Unterstützung <strong>der</strong> Kommunikation zwischen den <strong>Sozialversicherung</strong>strägern<br />
wurde beim <strong>Hauptverband</strong> am 1. Juli 1995 die "Datendrehscheibe"<br />
in Betrieb genommen. Über die Datendrehscheibe können<br />
von den Versicherungsträgern und Partnern <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
(Bundesministerien, Landesregierungen, Bundesrechenzentrum, AMS,<br />
Statistik Austria) beliebige Meldungen an Versicherungsträger weitergeleitet<br />
werden. Täglich werden jedem Versicherungsträger die für ihn<br />
155
Elektronische Datenverarbeitung<br />
beim <strong>Hauptverband</strong> eingelangten Meldungen (Datenbestände) zur Abholung<br />
über Datenfernübertragung bereitgestellt.<br />
Anzahl <strong>der</strong> über Datendrehscheibe weitergeleiteten Meldungen<br />
Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Dienstgebermeldungen<br />
(Datensätze) (DM) 42,366.166 42,405.219 43,686.423 45,553.803 49,545.419<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 23,8 + 0,1 + 3,0 + 4,3 + 8,8<br />
Dienstgebermeldungen f. d. BVA<br />
(DB) 2,583.448 2,782.872 2,755.826 3,053.619 3,468.987<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - + 7,7 -1,0 + 10,8 + 13,6<br />
Meldungen zur gemeinsamen<br />
Versteuerung von Pensionen<br />
(GL/01) 7,744.588 7,526.436 7,552.724 9,065.265 8,010.808<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 20,7 - 2,8 + 0,4 + 20,0 - 11,6<br />
Meldungen zur gemeinsamen<br />
Versteuerung von Pensionen<br />
Jahresabgleich (GL/03) 2,471.704 2,483.807 2,677.671 2,551.593 2,750.535<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 2,4 + 0,5 + 7,8 - 4,7 + 7,8<br />
Krankenversicherung <strong>der</strong><br />
Pensionisten (KP) 546.676 488.732 586.034 652.169 700.047<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 26,0<br />
-<br />
10,6<br />
+ 19,9 + 11,3 + 7,3<br />
Heilmittelabrechnung (HM) 153,003.481 154,176.715 152,987.442 157,924.434 159,243.245<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 0,6 + 0,8 - 0,8 + 3,2 + 0,8<br />
Krankenanstaltenmeldungen,<br />
Anzeigen (KA/AN) 12,589.650 12,962.104 12,762.450 12,955.938 12,351.929<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 4,7 + 3,0 - 1,5 + 1,5 - 4,7<br />
Krankenanstaltenmeldungen,<br />
Leistungsdaten (stationär)<br />
(KA/LS) 4,808.480 4,171.078 4,972.248 5,004.188 2,464.159<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 26,1 - 13,3 + 19,2 + 0,6 - 50,8<br />
Krankenanstaltenmeldungen,<br />
Leistungsdaten (ambulant)<br />
(KA/LA) 11,194.458 11,108.861 9,445.848 9,110.347 10,160.031<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 14,7 - 0,8 - 15,0 - 3,6 + 11,5<br />
Krankenanstalten-Rückmeldungen,<br />
Anzeigen (KR/AN) 11,918.114 11,899.523 11,525.454 11,145.381 10,675.634<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 4,9 - 0,2 - 3,1 - 3,3 - 4,2<br />
Krankenanstalten-Rückmeldungen,<br />
Leistungsdaten (ambulant)<br />
(KR/LA) 449.046 492.032 122.640 461.797 172.929<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 2,7 + 9,6 - 75,1 + 276,6 - 62,6<br />
156
Elektronische Datenverarbeitung<br />
10. Datenaustausch mit <strong>der</strong> EU<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> EU werden im "Fachausschuss für Datenverarbeitung"<br />
im Bereich <strong>der</strong> Generaldirektion Beschäftigung und Soziales - Abteilung<br />
Koordinierung <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sschemen - für den Bereich<br />
<strong>der</strong> Sozialen Sicherheit für Wan<strong>der</strong>arbeitnehmer die notwendigen<br />
organisatorischen und technischen Maßnahmen ausgearbeitet, um den<br />
<strong>der</strong>zeit mittels Papierformularen durchgeführten Datenaustausch innerhalb<br />
<strong>der</strong> Mitgliedstaaten durch einen Datenaustausch unter Anwendung<br />
elektronischer Medien zu ersetzen.<br />
In diesem Zusammenhang wurden die EU-Verordnungen (EWG) Nr.<br />
1408/71 und <strong>der</strong>en Durchführungsverordnung Nr. 574/72 überarbeitet<br />
und an den künftigen elektronischen Datenaustausch in allen Sektoren<br />
<strong>der</strong> Sozialen Sicherheit angepasst. Am 1. Mai 2010 traten die neuen<br />
EU-Verordnungen (EG) Nr. 883/2004 sowie die Durchführungsverordnung<br />
Nr. 987/2009 in Kraft. Zur technischen Umsetzung des Datenaustausches<br />
wurde das Projekt EESSI geschaffen:<br />
EESSI<br />
In <strong>der</strong> Ausgabe 2011 des <strong>Handbuch</strong>es <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
wurde erstmalig über das Projekt EESSI (Electronic Exchange<br />
of Social Security Information, Elektronischer Austausch von<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sdaten) sowie über die gemeinsame europäische<br />
Systemarchitektur berichtet.<br />
Nach den Bestimmungen <strong>der</strong> o.a. EU-Verordnungen wurde nach <strong>der</strong>en<br />
Inkrafttreten ursprünglich die Gewährung eines Übergangszeitraumes<br />
von 24 Monaten – bis 1. Mai 2012 – für die nationale Umsetzung<br />
des elektronischen Datenaustausches in allen europäischen Mitgliedsstaaten<br />
gewährt. Voraussetzung für den Beginn dieses Zeitraumes ist<br />
die Fertigstellung des europäischen Teiles des EESSI-Netzwerkes –<br />
Datenaustausch zwischen den Zugangsstellen – <strong>der</strong> Access Points –<br />
<strong>der</strong> EU-Mitgliedstaaten. Dieser Teil konnte aus verschiedenen Gründen<br />
(zB. Business Flows im WebIC falsch implementiert) nicht innerhalb des<br />
genannten Zeitraumes ausgerollt werden. Im März 2012 wurde eine<br />
Reflektionsperiode eingeführt, die vorerst für drei Monate anberaumt<br />
war, aber dann bis nach Ende 2012 noch verlängert wurde. Der Beschluss<br />
Nr. E3 <strong>der</strong> Verwaltungskommission hat den Einsatzpunkt nun<br />
bereits auf Ende 2014 verschoben.<br />
EGDA<br />
Die nationale Umsetzung von EESSI erfolgt in Österreich im Rahmen<br />
des Projekts EGDA (elektronischer grenzüberschreiten<strong>der</strong> Daten-<br />
157
Elektronische Datenverarbeitung<br />
austausch). In <strong>der</strong> Ausgabe 2011 des <strong>Handbuch</strong>es wurde über die Teilprojekte<br />
und <strong>der</strong>en Status berichtet.<br />
Status zum Teilprojekt 1:<br />
• Die Projektplanung wurde an die des EESSI-Projekts angepasst.<br />
• Auf europäischer Ebene Abstimmungen mit dem DG EMPL<br />
(Directorate General for Employment, Social Affairs and<br />
Inclusion - Generaldirektion für Beschäftigung, Soziales und Integration),<br />
mit Vertretern <strong>der</strong> Teststaaten sowie mit den Business<br />
Analytikern <strong>der</strong> EU-Kommission abgehalten.<br />
• Es erfolgte die fachliche und organisatorische Akkordierung <strong>der</strong><br />
nationalen Abläufe mit den zuständigen österreichischen Institutionen<br />
• Weiters wurde die Konzeption und Verwaltung des öffentlichen<br />
Verzeichnisses <strong>der</strong> europäischen Institutionen <strong>der</strong> Sozialen Sicherheit<br />
(Master Directory) durchgeführt.<br />
• Die Konzeption und Umsetzung von Tests auf fachlicher und<br />
technischer Ebene.<br />
• Die fachlichen, organisatorischen und technischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
im nationalen Kontext wurden erhoben und analysiert.<br />
• Die Referenzimplementierung für einen europäischen Datenaustausch<br />
wurde in Betrieb genommen, qualitätsgesichert und<br />
gewartet.<br />
• Innerhalb <strong>der</strong> Teststaaten erfolgte eine Pilotierung im internationalen<br />
Kontext.<br />
• Die Geschäftsprozesse (Business Flows) wurden analysiert und<br />
die Ergebnisse veröffentlicht.<br />
• In Folge wurden die Datenstrukturen <strong>der</strong> SEDs (Structured<br />
Electronic Documents) analysiert und publiziert.<br />
• Ein Proof of Concepts für die Anbindung an das europäische<br />
System wurde durchgeführt.<br />
• Für die Anbindung <strong>der</strong> zuständigen Institutionen wurde unter<br />
Berücksichtigung nationaler Anfor<strong>der</strong>ungen eine Machbarkeitsstudie<br />
erstellt.<br />
158
Elektronische Datenverarbeitung<br />
Status zum Teilprojekt 2:<br />
• Ein System für den elektronischen Datenaustausch außerhalb<br />
<strong>der</strong> EU bzw. außerhalb <strong>der</strong> EU-Verordnungen wurde umgesetzt.<br />
• Im Rahmen <strong>der</strong> bilateralen Abkommen wurde <strong>der</strong> elektronische<br />
Datenaustausch festgelegt und Pilotprojekte mit Deutschland<br />
(PV), Serbien (Kostenverrechnung, PV), Tschechien (Anfrage<br />
zur Kostenverrechnung) durchgeführt.<br />
Im Verbandsvorstand am 16. November 2010 wurde das Projekt EGDA<br />
bis Ende des Jahres 2012 beschlossen.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> ob genannten Verzögerungen im Projekt EESSI wurde in<br />
<strong>der</strong> Sitzung des Verbandsvorstandes am 20. November 2012 eine Projektverlängerung<br />
und -erweiterung bis 2015 beschlossen.<br />
Informationen zum <strong>der</strong>zeitigen Datenaustausch<br />
Die österreichische <strong>Sozialversicherung</strong> ist <strong>der</strong>zeit im Bereich Krankenversicherung<br />
in <strong>der</strong> Durchführung des elektronischen Datenaustausches<br />
mit an<strong>der</strong>en Mitgliedstaaten operational tätig.<br />
Übermittlung von Kostenfor<strong>der</strong>ungen im Bereich <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
In diesem Projekt zur elektronischen Übermittlung <strong>der</strong> Daten für die<br />
zwischenstaatliche Kostenabrechnung innerhalb <strong>der</strong> Mitgliedstaaten<br />
werden Formulare<br />
E125 - Einzelaufstellung <strong>der</strong> tatsächlichen Aufwendungen und<br />
E127 - Einzelaufstellung <strong>der</strong> Monatspauschalbeträge<br />
ausgetauscht.<br />
159
Elektronische Datenverarbeitung<br />
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Aufnahme <strong>der</strong><br />
am elektronischen Datenaustausch (DA) beteiligten EU-Mitgliedstaaten<br />
in chronologischer Reihenfolge:<br />
Beginn des DA<br />
Ende 2001<br />
EU-Mitgliedstaat und Anmerkungen<br />
Deutschland und Dänemark<br />
2002 Portugal und Griechenland<br />
2003 Frankreich<br />
2004 Luxemburg und Belgien<br />
2005 u. 2006 Keine Erweiterungen<br />
2007 Tests mit Italien und Slowakei<br />
Ende 2008<br />
Slowakei<br />
2009 Tschechien und Ungarn<br />
Schweiz: Tests<br />
Slowakei: abschließende Tests betr. E127<br />
Tschechien und Ungarn: Tests betr. des<br />
Austausches <strong>der</strong> E127 Formulare.<br />
2010 Schweiz und Italien<br />
Großbritannien: Der für 2010 angekündigte<br />
Datenaustausch wird im Rahmen von<br />
EESSI-EGDA umgesetzt werden.<br />
Tschechien und Ungarn: Der Austausch<br />
<strong>der</strong> Monatspauschalbeträge wird ebenfalls<br />
im Rahmen des Projekts EESSI durchgeführt.<br />
2011 Keine Erweiterungen<br />
2012 Slowenien (DA ab 1.1.2013 produktiv)<br />
In <strong>der</strong> folgenden Tabelle sind die Gesamterträge und -aufwände <strong>der</strong><br />
elektronisch ausgetauschten Kostenerstattungen, die im Jahr 2012<br />
durchgeführt wurden, ersichtlich.<br />
160
Elektronische Datenverarbeitung<br />
Anzahl <strong>der</strong> elektronisch ausgetauschten Formulare 2012<br />
von - nach E125 E127<br />
Anzahl Betrag *) Anzahl Pauschalmonate<br />
AT - BE 3.545 2.198.282,23 15 75<br />
BE - AT 450 471.653,71 - -<br />
AT - CH 6.624 4.319.602,31 - -<br />
CH - AT 2.332 3.239.773,95 - -<br />
AT – CZ 4.140 2.919.839,73 - -<br />
CZ - AT 14.352 46.351.704,57 - -<br />
AT - DE 209.501 103.020.105,93 855 3.293<br />
DE - AT 131.074 51.907.476,83 24 103<br />
AT - DK 1.845 862.205,68 - -<br />
DK - AT 73 71.492,10 - -<br />
AT - FR 4.561 2.343.110,18 22 130<br />
FR - AT 2.267 3.175.371,74 191 929<br />
AT - GR - - - -<br />
GR - AT 154 57.318,23 176 1.921<br />
AT - HU 4.614 4.648.626,91 - -<br />
HU - AT 39.786 726.299.175,00 - -<br />
AT - IT 11.205 7.240.788,62 4 18<br />
IT - AT 1.831 939.444,15 12 144<br />
AT - LU 1.821 713.825,37 - -<br />
LU - AT 87 227.462,07 - -<br />
AT - PT 921 568.987,07 - -<br />
PT - AT 318 59.535,88 34 403<br />
AT - SK 4.132 4.880.357,71 12 48<br />
SK - AT 100.504 6.975.811,41 - -<br />
*) Betrag in <strong>der</strong> jeweiligen Landeswährung des übermittelnden EU-Mitgliedstaates<br />
Anmerkung zum Austausch von Identifikationsdaten für Wan<strong>der</strong>arbeitnehmer<br />
im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung:<br />
Der Datenaustausch wurde aufgrund technischer Übermittlungsprobleme<br />
im Jahr 2006 unterbrochen. Im Rahmen von EESSI wird dieser<br />
Informationsaustausch neu auf- und umgesetzt.<br />
161
Elektronische Datenverarbeitung<br />
11. Gemeinsames Netzwerk <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> (SV-Netz)<br />
Am 20. Dezember 1996 wurde mit dem Bundesministerium für Finanzen<br />
ein Kooperationsabkommen für die Nutzung des Corporate<br />
Network Austria (CNA) und <strong>der</strong> darin angebotenen Dienste abgeschlossen.<br />
Als Netzwerkbetreiber fungiert die Bundesrechenzentrum GmbH.<br />
Am 21. April 2006 wurde in <strong>der</strong> Trägerkonferenz das Corporate<br />
Network <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> (CNSV) als Nachfolger des CNA in <strong>der</strong><br />
<strong>Sozialversicherung</strong> als Standardprodukt beschlossen.<br />
Mit <strong>der</strong> Errichtung des CNSV sowie mit <strong>der</strong> Programmsteuerung<br />
wurde vom <strong>Hauptverband</strong> die ITSV GmbH beauftragt.<br />
Das CNSV hat die bestehenden Funktionalitäten des damaligen<br />
Corporate Network Austria Netzes (CNA) auf Basis mo<strong>der</strong>ner Netzwerktechnologien<br />
übernommen.<br />
Die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger können im CNSV ihre eigenen Netze<br />
betreiben und darüber hinaus auf Dienste, die in einem trägerübergreifenden<br />
Netzwerk angeboten werden, zugreifen.<br />
Das CNSV besteht <strong>der</strong>zeit aus 18 Peering Points in den Landeshauptstädten<br />
inkl. Dornbirn, über welche die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
angebunden werden. Im Backbone ist das CNSV „hochverfügbar“ ausgeführt<br />
und kann ein wesentlicher Bestandteil für einen zukünftigen<br />
“Health Ring“ werden.<br />
Alle geplanten Peering Points des CNSV sind errichtet und werden<br />
von allen <strong>Sozialversicherung</strong>strägern produktiv genutzt.<br />
Derzeit sind beim <strong>Hauptverband</strong> folgende zentrale Dienste im SV-<br />
Netz implementiert:<br />
- Zugriff von Personalcomputern auf den Großrechner des <strong>Hauptverband</strong>es<br />
mit Emulationsprogrammen o<strong>der</strong> einem Web-Browser<br />
- Übermittlung von Dateien (Filetransfer)<br />
- Austausch elektronischer Dokumente über einen Ablageserver<br />
- Zugriff auf Komponenten <strong>der</strong> Softwareentwicklungsumgebung für<br />
Standardprodukte<br />
- Zugriff auf die zentral gespeicherten KV-Ansprüche für den Bereich<br />
<strong>der</strong> SV-Chipkarte.<br />
- Senden und Empfangen von Nachrichten sowohl trägerübergreifend<br />
als auch zu externen Stellen (Mailing)<br />
- gesicherter und eingeschränkter Zugriff auf das Internet<br />
162
Elektronische Datenverarbeitung<br />
- Betrieb eines Servers für sozialversicherungsinterne Informationen<br />
(Intranet)<br />
- Zugriff auf zentrale Applikationen im <strong>Hauptverband</strong> (z.B. ABS, ZV,<br />
LIVE, ...)<br />
- Zugriff auf Applikationen im Behördennetz<br />
- gesicherter Zugriff von Dritten auf Server im SV-Netz<br />
- zentraler Virenschutz für den Mail- und Internetverkehr<br />
Am 5. Juni 2012 wurde in <strong>der</strong> Trägerkonferenz die Weiterentwicklung<br />
des Standardproduktes „Corporate Network <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
(CNSV)“ beschlossen. Ziel <strong>der</strong> beschlossenen Weiterentwicklung ist es,<br />
bei gleichbleiben<strong>der</strong> Servicequalität durch Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bestehenden<br />
Architektur und <strong>der</strong> Netztopologie (Layer 2) die Standardproduktkosten<br />
für CNSV zu senken bzw. die Kostensteigerung zu dämpfen.<br />
Die operative Umsetzung <strong>der</strong> beschlossenen Weiterentwicklung des<br />
CNSV ist für das Jahr 2013 vorgesehen.<br />
12. EDV-Koordination<br />
Einrichtung von Standardprodukten<br />
Am 14. September 1994 wurden von <strong>der</strong> Verbandskonferenz gemäß<br />
§ 31 Abs. 5 Z 4 ASVG Richtlinien für die Zusammenarbeit <strong>der</strong> Versicherungsträger<br />
auf dem Gebiet <strong>der</strong> EDV (REDV) beschlossen. Nach<br />
diesen Richtlinien werden von den Versicherungsträgern und vom<br />
<strong>Hauptverband</strong> einheitliche EDV-Programme für die Verwendung durch<br />
die jeweils betroffenen Versicherungsträger entwickelt (so genannte<br />
"Standardprodukte"). Im Jahr 2011 wurde an folgenden Standardprodukten<br />
gearbeitet:<br />
ABS<br />
Arzneimittel Bewilligungsservice<br />
Standardprodukt Anwen<strong>der</strong> Einrichtung durch<br />
ARVO<br />
Elektronische Archivierung und Vorgangsbearbeitung<br />
AVI/SOZDOK<br />
Amtliche Verlautbarungen im Internet<br />
ABKK<br />
Anwendungen Betriebskrankenkassen<br />
163<br />
Alle Versicherungsträger<br />
Alle Versicherungsträger<br />
Alle Versicherungsträger<br />
und Pensionsinstitute<br />
alle 6 Betriebskrankenkassen<br />
Versicherungsanstalt<br />
<strong>der</strong> gewerblichen<br />
Wirtschaft<br />
Steiermärkische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
<strong>Hauptverband</strong><br />
Betriebskrankenkasse<br />
voestalpine<br />
Bahnsysteme
Elektronische Datenverarbeitung<br />
Standardprodukt Anwen<strong>der</strong> Einrichtung durch<br />
BE<br />
Beitragseinbringung<br />
BEICON<br />
Beitragscontrolling<br />
BIG<br />
Business Intelligence Modell als Instrument <strong>der</strong><br />
Träger für die Tätigkeit in den Gesundheitsplattformen<br />
CNSV<br />
Corporate Network <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
DANTE<br />
Durchgängige Anwendungen neuer Technologien<br />
DDS<br />
Datendrehscheibe neu<br />
EBDB<br />
Abfrage <strong>der</strong> Einheitswert- und Bewirtschaftungsdatenbank<br />
für land- und forstwirtschaftliche Betriebe<br />
EFEU<br />
Elektronische Feststellung und Erledigung in <strong>der</strong><br />
Unfallversicherung<br />
ELDA (DSS)<br />
Datensammelsystem<br />
EPK<br />
einheitliches Pensionskonto<br />
FIWI<br />
Finanz- und Wirtschaftswesen<br />
inkl. CASH (Cashmanagement)<br />
FOKO<br />
Gesamtkostenrechnung ärztlicher Tätigkeit<br />
GPLA<br />
Gemeinsame Prüfung aller lohnabhängigen<br />
Abgaben<br />
KUG<br />
Karenzgeld<br />
LGKK<br />
Leistungswesen <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />
Alle Gebietskrankenkassen<br />
Alle Gebietskrankenkassen<br />
und VAEB<br />
Alle Krankenversicherungsträger<br />
Alle Versicherungsträger<br />
Alle Pensionsversicherungsträger<br />
(ausg. VA ö. Not)<br />
Alle Versicherungsträger<br />
Alle Pensionsversicherungsträger,<br />
alle Unfallversicherungsträger<br />
(ohne SVB, BVA)<br />
Alle Unfallversicherungsträger<br />
Oberösterreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
(DSS für alle Krankenversicherungsträger)<br />
Alle Pensionsversicherungsträger<br />
Alle Gebietskrankenkassen,<br />
Pensionsversicherungsanstalt,<br />
BKK Kapfenberg, BKK<br />
Austria Tabak, AUVA,<br />
SVA d. Bauern, SVA<br />
d. gew. Wirtschaft,<br />
SVD-Büromanagement<br />
Alle Krankenversicherungsträger<br />
und<br />
Son<strong>der</strong>versicherungsträger<br />
(KV)<br />
Alle Gebietskrankenkassen<br />
und VAEB<br />
Alle Gebietskrankenkassen<br />
Alle Gebietskrankenkassen<br />
Nie<strong>der</strong>österreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
Nie<strong>der</strong>österreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
<strong>Hauptverband</strong><br />
<strong>Hauptverband</strong><br />
Pensionsversicherungsanstalt<br />
<strong>Hauptverband</strong><br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />
<strong>der</strong> Bauern<br />
Allgemeine Unfallversicherungsanstalt<br />
Oberösterreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
<strong>Hauptverband</strong><br />
Wiener Gebietskrankenkasse<br />
Oberösterreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
Tiroler Gebietskrankenkasse<br />
Nie<strong>der</strong>österreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
Oberösterreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
164
Elektronische Datenverarbeitung<br />
LEICON<br />
Leistungscontrolling<br />
Standardprodukt Anwen<strong>der</strong> Einrichtung durch<br />
LIVE<br />
Sachleistungsinformation an die Versicherten<br />
MVB<br />
Melde-, Versicherungs- und Beitragswesen<br />
PERS<br />
Personalwirtschaft<br />
PKV<br />
Partnerkontenverwaltung<br />
REG<br />
Regress für die Gebietskrankenkassen<br />
SEU<br />
Software Entwicklungsumgebung<br />
VPAB-ALVA<br />
Vertragspartnerabrechnung (Ärzte, Zahnärzte,<br />
Transporteure und sonstige Vertragspartner)<br />
VPAB-HEMA<br />
Vertragspartnerabrechnung Heilmittel<br />
(Apotheken)<br />
VPAB-NOVA<br />
Vertragspartnerabrechnung bundesweite<br />
Krankenversicherungsträger<br />
VVP<br />
Datenaufbereitung für Zwecke <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
ZEPTA<br />
Zukunftsorientierte, einheitliche, prozessoptimierte<br />
und trägerübergreifende Anwendung <strong>der</strong><br />
Pensionsversicherung<br />
ZPV<br />
Zentrale Partnerverwaltung<br />
Alle Gebietskrankenkassen,<br />
<strong>Hauptverband</strong>,<br />
VAEB, BVA,<br />
SVA und SVB<br />
Alle Krankenversicherungsträger<br />
Alle Gebietskrankenkassen<br />
Alle Gebietskrankenkassen,<br />
BKK Kapfenberg,<br />
AUVA, Pensionsversicherungsanstalt,<br />
SVA d. gew.<br />
Wirtschaft, VA öff.<br />
Bed., SVB<br />
Alle Gebietskrankenkassen<br />
Alle Gebietskrankenkassen<br />
Alle Versicherungsträger<br />
Alle Gebietskrankenkassen<br />
Alle Krankenversicherungsträger<br />
BVA, SVA, SVB,<br />
VAEB<br />
Alle Pensionsversicherungsträger<br />
(ausg. VAöNot)<br />
Alle Pensionsversicherungsträger<br />
(ausg. VAöNot)<br />
Alle Versicherungsträger<br />
Nie<strong>der</strong>österreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
Oberösterreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
Steiermärkische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
Wiener Gebietskrankenkasse<br />
Nie<strong>der</strong>österreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
Oberösterreichische<br />
Gebietskrankenkasse<br />
ITSV<br />
Wiener Gebietskrankenkasse<br />
Kärntner<br />
Gebietskrankenkasse<br />
Versicherungsanstalt<br />
öffentlich Bediensteter<br />
Pensionsversicherungsanstalt<br />
Pensionsversicherungsanstalt<br />
<strong>Hauptverband</strong><br />
13. Datenaustausch mit den Gewerbebehörden<br />
(Meldung gewerberechtlicher Geschäftsführer)<br />
Die Gewerbebehörde hat in jenen Fällen, in denen die Gewerbeordnung<br />
die Bestellung eines Geschäftsführers vorschreibt und ein Arbeitnehmer<br />
als Geschäftsführer angezeigt o<strong>der</strong> genehmigt wird, den<br />
<strong>Hauptverband</strong> von <strong>der</strong> Bestellung o<strong>der</strong> dem Ausscheiden desselben auf<br />
automationsunterstütztem Weg zu verständigen. Der <strong>Hauptverband</strong><br />
verständigt in <strong>der</strong> Folge die Gewerbebehörde vom Ende <strong>der</strong> Pflichtversicherung<br />
einer dieser Personen auf Grund einer entsprechenden Mel-<br />
165
Elektronische Datenverarbeitung<br />
dung <strong>der</strong> betroffenen Krankenversicherungsträger. Der Datenaustausch<br />
wurde im März 1998 aufgenommen.<br />
Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Meldungen vom zentralen Gewerberegister<br />
14.184 14.238 14.774 15.380 15.580<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 5,6 + 0,4 + 3,8 + 4,10 + 1,3<br />
Meldungen an das zentrale Gewerberegister<br />
5.474 5.609 5.621 5.973 6.165<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 9,6 + 2,5 + 0,2 + 6,3 + 3,2<br />
14. Leistungsinformation für Versicherte (LIVE)<br />
Gemäß § 81 ASVG (§ 43 GSVG, § 41 BSVG, § 27B-KUVG) haben<br />
die Krankenversicherungsträger einmal im Kalen<strong>der</strong>jahr die Versicherten<br />
über die Kosten <strong>der</strong> von ihnen in Anspruch genommenen Sachleistungen<br />
zu informieren.<br />
Im <strong>Hauptverband</strong> wurde dazu eine zentrale Leistungsdatenbank<br />
eingerichtet, die über die FOKOs <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger mit<br />
Daten beschickt wird. Aus dieser Datenbank werden Druckdateien erzeugt,<br />
die an einen externen Anbieter übermittelt werden. Dieser druckt<br />
aus diesen Dateien dann die Informationsbriefe, kuvertiert und versendet<br />
sie.<br />
Zwischen Anfang August und Ende Oktober 2012 wurden 6,355.735<br />
Briefe mit den Leistungsinformationen für das gesamte Jahr 2011 verschickt.<br />
Mittels Bürgerkarte ist es für den Versicherten seit 2006 möglich, die<br />
in Anspruch genommen Leistungen Online abzurufen. Es stehen jeweils<br />
die Daten des zuletzt - für die Aussendung des Leistungsblattes - aufbereiteten<br />
Jahres sowie <strong>der</strong> beiden vorangegangenen Jahre zur Verfügung.<br />
Anzahl <strong>der</strong> Leistungen in <strong>der</strong> zentralen Leistungsdatenbank<br />
Leistungsbereich 2008 2009 2010 2011<br />
Ärztliche Leistung 273,000.924 277,585.452 280,487.566 285,405.098<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 2,7 + 1,7 + 1,1 - 1,8<br />
Vorsorgeuntersuchungen 1,177.497 1,247.447 1,187.528 1,264.307<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 18,7 + 5,9 - 4,8 + 6,5<br />
Heilmittel 100,385.061 100,799.562 100,433.870 101,637.741<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 5,5 + 0,4 - 0,4 + 1,2<br />
Heilbehelfe/Hilfsmittel 4,499.489 4,677.314 4,889.237 5,053.762<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 8,0 +4,0 +4,5 + 3,4<br />
166
Elektronische Datenverarbeitung<br />
Transporte 3,842.325 3,875.667 3,940.606 4,003.060<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 5,5 + 0,9 + 1,7 + 1,6<br />
Krankenhausaufenthalte 2,448.271 2,442.024 2,449.101 2,436.030<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 2,0 - 0,3 + 0,3 - 0,5<br />
Kur- und Erholungsaufenthalte 53.374 59.296 63.632 69.590<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 1,5 + 11,1 + 7,3 + 9,4<br />
Kasseneigene Ambulatorien und<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
7,576.488 7,635.223 7,780.491 7,882.522<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 6,2 + 0,8 + 1,9 + 1,3<br />
Gesamt 392,983.429 398,321.985 401,232.031 407,752.110<br />
Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 3,3 + 1,4 + 0,7 + 1,6<br />
15. Rezeptgebührenobergrenze (REGO)<br />
Seit 1. Jänner 2008 ist das Produkt Rezeptgebührenobergrenze<br />
(REGO) österreichweit bei jedem Krankenversicherungsträger sowie<br />
<strong>der</strong> Krankenfürsorgeanstalt Wien (KFA Wien) im Einsatz. Ab 1. Jänner<br />
2008 muss je<strong>der</strong> Versicherte nur so lange die Rezeptgebühr zahlen, bis<br />
er im laufenden Kalen<strong>der</strong>jahr mit diesen Zahlungen einen Betrag von<br />
2 % seines Jahresnettoeinkommens (ohne Son<strong>der</strong>zahlungen) erreicht.<br />
Danach ist er für den Rest des Kalen<strong>der</strong>jahres von <strong>der</strong> Rezeptgebühr<br />
befreit.<br />
Die <strong>Sozialversicherung</strong> legt für jeden Versicherten ein eigenes Rezeptgebühren-Konto<br />
an. Auf <strong>der</strong> einen Seite wird das Jahresnettoeinkommen<br />
verbucht, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite werden die im laufenden Jahr<br />
bezahlten Rezeptgebühren addiert. Sobald diese eine Summe von 2%<br />
des Nettoeinkommens erreichen, wird dieser Umstand dem Arzt, <strong>der</strong><br />
ein Medikament verschreibt, bzw. <strong>der</strong> Ordinationshilfe beim Stecken <strong>der</strong><br />
e-card angezeigt.<br />
Bezahlte Rezeptgebühren werden von den Apotheken monatlich im<br />
Nachhinein abgerechnet. Die Verarbeitung innerhalb <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
benötigt ca. 6 bis 8 Wochen. Daher ist eine aktuelle Berechnung<br />
<strong>der</strong> Rezeptgebührenobergrenze nicht möglich. Kommt es dadurch<br />
dazu, dass <strong>der</strong> Versicherte noch Rezeptgebühren bezahlt hat, obwohl<br />
er seine Einkommens-Obergrenze bereits erreicht hätte, so werden die<br />
zuviel bezahlten Rezeptgebühren in Form einer Gutschrift im nächstfolgenden<br />
Kalen<strong>der</strong>jahr berücksichtigt – die Rezeptgebührenobergrenze<br />
vermin<strong>der</strong>t sich um die Höhe <strong>der</strong> Gutschrift.<br />
Mit Stand Ende Februar 2013 werden in REGO 8,808.170 Rezeptgebührenkonten<br />
verwaltet.<br />
Mit Stand Ende Dezember 2012 haben in REGO 348.701 Personen<br />
von <strong>der</strong> REGO - Befreiung profitiert.<br />
167
Elektronische Datenverarbeitung<br />
16. Pensionskonto (ePK)<br />
Für alle in <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung versicherten<br />
Männer und Frauen, die ab 01. Jänner 1955 geboren sind, ist ein Pensionskonto<br />
eingerichtet. Auf diesem Pensionskonto werden die Beitragsgrundlagen<br />
aller erworbenen Versicherungszeiten erfasst. Die<br />
Kontoführung beginnt mit dem Kalen<strong>der</strong>jahr, in dem erstmals ein Versicherungsverhältnis<br />
in <strong>der</strong> Pensionsversicherung begründet wird und<br />
endet mit dem Kalen<strong>der</strong>jahr, in das <strong>der</strong> Stichtag fällt.<br />
Eine Information über den Stand des Pensionskontos (Kontomitteilung)<br />
konnte erstmals ab 2008 beim zuständigen Pensionsversicherungsträger<br />
beantragt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit<br />
<strong>der</strong> Bürgerkarte o<strong>der</strong> Handysignatur das persönliche Pensionskonto online<br />
einzusehen und die Kontomitteilung auszudrucken.<br />
Die unverbindliche Kontomitteilung enthält für das jeweils vergangene<br />
Kalen<strong>der</strong>jahr:<br />
• die Gesamtgutschrift,<br />
• die Jahressumme <strong>der</strong> Beitragsgrundlagen,<br />
• die Teilgutschrift und<br />
• die Beitragsleistung<br />
Die Gesamtgutschrift, geteilt durch 14, ergibt den monatlichen Pensionswert<br />
aus dem Pensionskonto (APG-Pension).<br />
Wer bereits vor dem 01. Jänner 2005 versichert war, erhält seinen<br />
Pensionswert aus <strong>der</strong> sogenannten „Parallelrechnung“. Es werden zwei<br />
Pensionen jeweils aus dem gesamten Versicherungsverlauf berechnet:<br />
aus dem Pensionskonto eine APG-Pension und eine Altpension nach<br />
den bis zum 31. Dezember 2004 in Geltung gestandenen Bestimmungen.<br />
Die beiden Pensionen werden im Verhältnis Ihrer Versicherungszeiten<br />
vor und ab 2005 aufgeteilt.<br />
Zum Auswertungsstichtag 30. September 2012 werden im ePK<br />
5.544.336 Pensionskonten verwaltet.<br />
Davon entfallen 5,404.443 Pensionskonten in den SV-Bereich und<br />
138.893 Pensionskonten in den Beamtenbereich (Bund - Land).<br />
168
Beitragsrechtliche und<br />
leistungsrechtliche Werte<br />
in <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
2013<br />
Stichtag: 1. Jänner 2013<br />
Rechtsgrundlagen<br />
ASVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />
B-KUVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />
GSVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />
BSVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />
FSVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />
NVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />
79. Novelle<br />
40. Novelle<br />
41. Novelle<br />
41. Novelle<br />
13. Novelle<br />
13. Novelle<br />
Kundmachung<br />
des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und des Bundesministers für Gesundheit<br />
über die Aufwertung und Anpassung nach dem Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz, dem Gewerblichen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz, dem Bauern-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz und dem Beamten- Kranken- und<br />
Unfallversicherungsgesetz für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013 (BGBl. II Nr. 441 vom 13. Dezember 2012),<br />
Verordnung<br />
des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Anpassungsfaktor<br />
für das Jahr 2013 festgesetzt wird (BGBl. II Nr. 387 vom 27. November 2012) und<br />
Verordnung<br />
des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und des Bundesministers für Gesundheit<br />
über die Aufwertung und Anpassung nach dem Bauern-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz und<br />
dem Beamten- Kranken- und Unfallversicherungsgesetz<br />
für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013 (BGBl. II Nr. 392 vom 29. November 2012)<br />
http://www.sozialversicherung.at<br />
SERVICE<br />
für VERSICHERTE o<strong>der</strong> für DIENSTGEBER<br />
Zahlen und Fakten<br />
AKTUELLE WERTE<br />
169
Beitragsrechtlicher Teil<br />
ÜBERSICHT<br />
A. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
1. Monatliche Höchstbeitragsgrundlagen<br />
2. Grenzbeträge für die Geringfügigkeit<br />
3. Beitragssätze (in Prozent)<br />
4. Monatliche Höchstbeiträge in <strong>der</strong> KV, UV und PV nach dem ASVG<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage<br />
5. Beitragsgrundlage für Rehabilitanden<br />
6. Beitragsgrundlage für Zivildienstleistende<br />
7. Beitragsgrundlage für Pflichtversicherte ohne Entgelt<br />
8. Übersicht über die monatlichen Beiträge bestimmter Dienstnehmergruppen:<br />
a) Arbeiter<br />
b) Landarbeiter<br />
c) Bergarbeiter<br />
d) Angestellte<br />
e) Angestellte im Bergbau<br />
f) Freie Dienstnehmer<br />
9. Beiträge für Weiter- und Selbstversicherte<br />
10. Beiträge des Bundes für Familienangehörige von präsenzdienstleistenden Wehrpflichtigen<br />
11. Beiträge für Zusatzversicherte in <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />
B. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> öffentlich Bediensteten<br />
C. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Versicherten <strong>der</strong> Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau<br />
D. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> selbständig Erwerbstätigen<br />
E. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Bauern<br />
F. Pensionsversicherung <strong>der</strong> Notare<br />
G. Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten<br />
H. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> in beruflicher Ausbildung stehenden Beschädigten nach dem HVG<br />
I. Krankenversicherung <strong>der</strong> gemäß § 9 ASVG in die Krankenversicherung einbezogenen Personen<br />
170
BEITRÄGE<br />
Aufwertungszahl gemäß § 108 Abs. 2 ASVG ........................<br />
1,028<br />
A. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Unselbständigen<br />
1. Monatliche Höchstbeitragsgrundlagen<br />
monatlich<br />
in Euro<br />
Son<strong>der</strong>zahlungen<br />
jährlich<br />
in Euro<br />
in <strong>der</strong> Krankenversicherung, § 45 Abs. 1 ASVG 4.440,00 8.880,00<br />
in <strong>der</strong> Unfallversicherung, § 45 Abs. 1 ASVG 4.440,00 8.880,00<br />
in <strong>der</strong> Pensionsversicherung, § 45 Abs. 1 ASVG 4.440,00 8.880,00<br />
für die Arbeitslosenversicherung 4.440,00 8.880,00<br />
für den Zuschlag nach dem IESG 4.440,00 8.880,00<br />
für die Arbeiterkammerumlage<br />
(Landarbeiterkammerumlage)<br />
4.440,00<br />
1)<br />
für den Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 4.440,00 -<br />
für den Schlechtwetterentschädigungsbeitrag 4.440,00 8.880,00<br />
für den Nachtschwerarbeits-Beitrag 4.440,00 8.880,00<br />
1) Ausnahme: Kärnten 8.880,00 Euro hinsichtlich <strong>der</strong> Landarbeiterkammerumlage<br />
Höchstbeitragsgrundlage täglich - monatlich<br />
(§ 108 Abs. 3 ASVG)<br />
täglich<br />
in Euro<br />
monatlich<br />
in Euro<br />
in <strong>der</strong> Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung 148,00 4.440,00<br />
2. Grenzbeträge für die Geringfügigkeit<br />
(§ 5 Abs. 2 ASVG)<br />
monatlich<br />
in Euro<br />
täglich<br />
in Euro<br />
386,80 29,70<br />
171
3. Beitragssätze (in Prozent)<br />
Bezeichnung<br />
Krankenversicherung, § 51 ASVG 7,05 3,60 3,45 7,05 3,52 3,53 6,95 3,47 3,48 7,05 3,52 3,53<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung,<br />
§ 51b ASVG<br />
insgesamt<br />
Dienstnehmeranteil<br />
Dienstgeberanteil<br />
insgesamt<br />
Dienstnehmeranteil<br />
Dienstgeberanteil<br />
insgesamt<br />
Dienstnehmeranteil<br />
Dienstgeber<br />
anteil<br />
0,50 0,25 0,25 0,50 0,25 0,25 0,50 0,25 0,25 0,50 0,25 0,25<br />
Ergänzungsbeitrag, § 51c ASVG - - - - - - 0,10 0,00 0,10 - - -<br />
Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 8) 0,10 0,10 0,00 0,10 0,10 0,00 0,10 0,10 0,00 0,10 0,10 0,00<br />
KV-Beitrag gesamt 7,65 3,95 3,70 7,65 3,87 3,78 7,65 3,82 3,83 7,65 3,87 3,78<br />
Unfallversicherung, § 51 ASVG 1,40 0,00 1,40 1,40 0,00 1,40 1,40 0,00 1,40 1,40 0,00 1,40<br />
Pensionsversicherung, § 51 ASVG 22,80 10,25 12,55 22,80 10,25 12,55 22,80 10,25 12,55 22,80 10,25 12,55<br />
Knappschaftliche Pensionsversicherung,<br />
§§ 51,51a ASVG<br />
Arbeiter 1)<br />
Landarbeiter Angestellte Freie Dienstnehmer<br />
28,30 10,25 18,05 0,00 0,00 0,00 28,30 10,25 18,05 - - -<br />
Arbeitslosenversicherung (AV) 9) 6,00 3,00 3,00 6,00 3,00 3,00 6,00 3,00 3,00 6,00 3,00 3,00<br />
IESG-Zuschlag 0,55 0,00 0,55 0,55 0,00 0,55 0,55 0,00 0,55 0,55 0,00 0,55<br />
insgesamt<br />
Dienstnehmeranteil<br />
Dienstgeber<br />
anteil<br />
172<br />
Arbeiterkammerumlage 2) 0,50 0,50 0,00 0,75 0,75 0,00 0,50 0,50 0,00 0,50 0,50 0,00<br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 1,00 0,50 0,50 - - - 1,00 0,50 0,50 - - -<br />
Schlechtwetterentschädigungsbeitrag 3) 1,40 0,70 0,70 - - - - - - - - -<br />
Nachtschwerarbeits-Beitrag 4) 3,70 0,00 3,70 3,70 0,00 3,70 3,70 0,00 3,70 - - -<br />
Dienstgeberabgabe 5) 16,40 0,00 16,40 16,40 0,00 16,40 16,40 0,00 16,40 16,40 0,00 16,40<br />
Beitrag für Versicherte in geringfügigen<br />
Beschäftigungsverhältnissen<br />
14,20 14,20 0,00 14,20 14,20 0,00 13,65 13,65 0,00 14,20 14,20 0,00<br />
gemäß § 53a ASVG 6)<br />
Beitrag zur Betrieblichen Vorsorge (BV) 7) 1,53 0,00 1,53 1,53 0,00 1,53 1,53 0,00 1,53 1,53 0,00 1,53<br />
Sozial- und Weiterbildungsfonds-Beitrag (SO) 10) 0,25 0,00 0,25 - - - - - - - - -<br />
1) Gilt für Arbeiter, die dem EFZG unterliegen, die nicht dem EFZG unterliegen und gemäß § 1154b ABGB.<br />
2) bzw. Landarbeiterkammerumlage (in Wien und Burgenland wird keine Landarbeiterkammerumlage, son<strong>der</strong>n nur für einen Teil <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft die Arbeiterkammerumlage in <strong>der</strong> Höhe von 0,5 % eingehoben). Lehrlinge sind von <strong>der</strong> Landarbeiterkammerumlage - mit Ausnahme von Steiermark und Kärnten - befreit.<br />
3) Nur für Arbeiter, für die die Schlechtwetterregelung im Baugewerbe gilt.<br />
4) Nur für Dienstnehmer, auf die das Nachtschwerarbeitsgesetz anzuwenden ist.<br />
5) Dienstgeberanteil nur für im Betrieb geringfügig Beschäftigte zu entrichten, sofern <strong>der</strong>en Lohnsumme € 580,20 im Kalen<strong>der</strong>monat überschreitet (Jahresbeitrag).<br />
6) Dienstnehmeranteil wird dem geringfügig Beschäftigten vom Krankenversicherungsträger vorgeschrieben, sofern die Summe seiner Ewerbseinkünfte<br />
aus mehreren ASVG-Beschäftigungsverhältnissen die Geringfügigkeitsgrenze übersteigt (Jahresbeitrag). Bei Dienstnehmern ist noch die AK-Umlage hinzuzurechnen.<br />
7) Gilt für Arbeitsverhältnisse, die auf einem privatrechtlichen Vertrag beruhen und nach dem 31.12.2002 beginnen, sowie für freie Dienstnehmer ab 1.1.2008.<br />
8) Ergänzungsbeitrag zur Finanzierung unfallbedingter Leistungen <strong>der</strong> Krankenversicherung.<br />
9) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt: Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).<br />
10) Für überlassene Arbeiter ist dieser Beitrag ab 1.1.2013 bei Vorliegen <strong>der</strong> Voraussetzungen vom Überlasser nach dem § 22d Arbeitskräfteüberlassungsgesetz (AÜG) zu entrichten.
4. Monatliche Höchstbeiträge<br />
in <strong>der</strong> Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung<br />
nach dem ASVG unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage<br />
Arbeiter 1)<br />
Angestellte<br />
Bezeichnung<br />
insgesamt<br />
insgesamt<br />
Dienstnehmeranteil<br />
Dienstgeberanteil<br />
Dienstnehmeranteil<br />
Dienstgeberanteil<br />
in Euro<br />
Krankenversicherung 313,02 159,84 153,18 308,58 154,07 154,51<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />
Krankenversicherung<br />
22,20 11,10 11,10 22,20 11,10 11,10<br />
Ergänzungsbeitrag, § 51c ASVG - - - 4,44 0,00 4,44<br />
Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 4,44 4,44 0,00 4,44 4,44 0,00<br />
Unfallversicherung 62,16 0,00 62,16 62,16 0,00 62,16<br />
Pensionsversicherung 1.012,32 455,10 557,22 1.012,32 455,10 557,22<br />
BV-Beitrag 2)<br />
1) Die Beiträge in dieser Tabelle gelten auch für Landarbeiter.<br />
2) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />
5. Beitragsgrundlage für Rehabilitanden (§ 44 Abs. 6 lit. a ASVG):<br />
€ 65,39 pro Kalen<strong>der</strong>tag ( € 1.961,70 monatlich)<br />
6. Beitragsgrundlage für Zivildienstleistende (§ 44 Abs. 6 lit. b ASVG):<br />
€ 34,16 pro Kalen<strong>der</strong>tag (€ 1.024,80 monatlich)<br />
7. Beitragsgrundlage für Pflichtversicherte ohne Entgelt (§ 44 Abs. 6 lit. c ASVG)<br />
(z.B. Krankenpflegeschüler, Hebammenschüler, Kin<strong>der</strong> im elterlichen Betrieb):<br />
€ 24,28 pro Kalen<strong>der</strong>tag (€ 728,40 monatlich)<br />
8. Übersicht über die monatlichen Beiträge bestimmter Dienstnehmergruppen<br />
(niedrigste und höchste Beiträge):<br />
Die nächsten Seiten enthalten Tabellen über folgende Personengruppen:<br />
a) Arbeiter d) Angestellte<br />
b) Landarbeiter e) Angestellte im Bergbau<br />
c) Bergarbeiter f) Freie Dienstnehmer<br />
ANMERKUNG:<br />
1. Unfallversicherung<br />
In <strong>der</strong> Unfallversicherung gibt es keine Geringfügigkeitsgrenze. In den folgendenTabellen wird dessenungeachtet <strong>der</strong> niedrigste Beitrag -<br />
auch in <strong>der</strong> Unfallversicherung - jeweils mit dem <strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze entsprechenden Beitrag angegeben, weil in <strong>der</strong> Regel nur jene<br />
Personen vollversichert sind, <strong>der</strong>en Gesamtentgelt über <strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze liegt (Ausnahme: Kurzarbeit, Hausbesorger gemäß<br />
HbG).<br />
2. Geringfügig Beschäftigte, die nicht von <strong>der</strong> Vollversicherung ausgenommen sind (§ 5 Abs. 1 Z 2 ASVG):<br />
Es ist <strong>der</strong> Dienstnehmeranteil des für die im folgenden genannten Personengruppen jeweils geltenden Beitragssatzes in <strong>der</strong> Kranken- und<br />
Pensionsversicherung (sowie die Arbeiterkammerumlage bei Dienstnehmern) heranzuziehen. Die dadurch ermittelten Beiträge werden dem<br />
Versicherten einmal jährlich von dem für das jeweilige geringfügige Beschäftigungsverhältnis zuständigen Krankenversicherungsträger<br />
vorgeschrieben. Die Beitragsabfuhr über den jeweiligen Dienstgeber ist nicht vorgesehen.<br />
173
a) Arbeiter 1)<br />
Bezeichnung<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Krankenversicherung 3,60 3,45 7,05 386,80 4.440,00 13,92 13,34 27,26 159,84 153,18 313,02<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />
Krankenversicherung<br />
Ergänzungsbeitrag,<br />
§ 51e ASVG<br />
Beitragssatz in %<br />
Geringfügigkeitsgrenze<br />
in Euro<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Niedrigster Beitrag<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Höchster Beitrag<br />
in Euro<br />
0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />
0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44<br />
Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16<br />
Pensionsversicherung 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32<br />
Arbeitslosenversicherung 3) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />
Zuschlag nach dem IESG 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42<br />
174<br />
Arbeiterkammerumlage 0,50 0,00 0,50 386,80 4.440,00 1,93 0,00 1,93 22,20 0,00 22,20<br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ungs-Beitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />
insgesamt 18,20 21,70 39,90 58,79 83,93 142,72 808,08 963,48 1.771,56<br />
BV-Beitrag 2) 0,00 1,53 1,53<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Schlechtwetterentschädigungsbeitrag<br />
0,70 0,70 1,40 386,80 4.440,00 2,71 2,71 5,42 31,08 31,08 62,16<br />
Nachtschwerarbeits-Beitrag 0,00 3,70 3,70 386,80 4.440,00 0,00 14,31 14,31 0,00 164,28 164,28<br />
Sozial- und Weiterbildungsfonds-Beitrag<br />
(SO) 4) 0,00 0,25 0,25 4.440,00 0,00 11,10 11,10<br />
1) Gilt für Arbeiter die dem EFZG unterliegen, die nicht dem EFZG unterliegen und gemäß § 1154b ABGB.<br />
2) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />
3) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />
Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).<br />
4) Für überlassene Arbeiter ist dieser Beitrag ab 1.1.2013 bei Vorliegen <strong>der</strong> Voraussetzungen vom Überlasser<br />
nach dem § 22d Arbeitskräfteüberlassungsgesetz (AÜG) zu entrichten, wobei die Geringfügigkeitsgrenze nicht gilt.
) Landarbeiter<br />
175<br />
Bezeichnung<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Krankenversicherung 3,52 3,53 7,05 386,80 4.440,00 13,62 13,65 27,27 156,29 156,73 313,02<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />
Krankenversicherung<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />
Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44<br />
Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16<br />
Pensionsversicherung 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32<br />
Arbeitslosenversicherung 3) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />
Zuschlag nach dem IESG 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42<br />
Landarbeiterkammerumlage 1) 0,75 0,00 0,75 386,80 4.440,00 2,90 0,00 2,90 33,30 0,00 33,30<br />
insgesamt 17,87 21,28 39,15 57,53 82,31 139,84 793,43 944,83 1.738,26<br />
BV-Beitrag 2) 0,00 1,53 1,53<br />
1) In Wien und Burgenland wird keine Landarbeiterkammerumlage, son<strong>der</strong>n nur für einen Teil <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft die Arbeiterkammerumlage in <strong>der</strong> Höhe von 0,50 % eingehoben;<br />
in Kärnten wird die Landarbeiterkammerumlage auch von den Son<strong>der</strong>zahlungen (bis 8.880,00 € jährlich) berechnet.<br />
2) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />
3) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />
Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).<br />
Bezeichnung<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Krankenversicherung 3,60 3,45 7,05 386,80 4.440,00 13,92 13,34 27,26 159,84 153,18 313,02<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />
Krankenversicherung<br />
Beitragssatz in %<br />
Beitragssatz in %<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />
Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44<br />
Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16<br />
Pensionsversicherung 1) 10,25 18,05 28,30 386,80 4.440,00 39,65 69,82 109,47 455,10 801,42 1.256,52<br />
Arbeitslosenversicherung 3) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />
Zuschlag nach dem IESG 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42<br />
Arbeiterkammerumlage 0,50 0,00 0,50 386,80 4.440,00 1,93 0,00 1,93 22,20 0,00 22,20<br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />
insgesamt 18,20 27,20 45,40 58,79 105,21 164,00 808,08 1.207,68 2.015,76<br />
Nachtschwerarbeits-Beitrag 0,00 3,70 3,70 386,80 4.440,00 0,00 14,31 14,31 0,00 164,28 164,28<br />
BV-Beitrag 2) 0,00 1,53 1,53<br />
Geringfügigkeitsgrenze<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
c) Bergarbeiter<br />
Geringfügigkeitsgrenze<br />
in Euro<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Niedrigster Beitrag<br />
in Euro<br />
Niedrigster Beitrag<br />
in Euro<br />
Höchster Beitrag<br />
in Euro<br />
Höchster Beitrag<br />
in Euro<br />
1) Inklusive 5,5 % Zusatzbeitrag gemäß § 51a ASVG (enfällt zur Gänze auf den Dienstgeber)<br />
2) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />
3) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />
Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).
Bezeichnung<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Beitragssatz in %<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Krankenversicherung 3,47 3,48 6,95 386,80 4.440,00 13,42 13,46 26,88 154,07 154,51 308,58<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />
Krankenversicherung<br />
0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />
Ergänzungsbeitrag, § 51c ASVG 0,00 0,10 0,10 386,80 4.440,00 0,00 0,39 0,39 0,00 4,44 4,44<br />
Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44<br />
Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16<br />
Pensionsversicherung 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32<br />
Arbeitslosenversicherung 2) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />
Zuschlag nach dem IESG 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42<br />
Arbeiterkammerumlage 0,50 0,00 0,50 386,80 4.440,00 1,93 0,00 1,93 22,20 0,00 22,20<br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />
insgesamt 18,07 21,83 39,90 58,29 84,44 142,73 802,31 969,25 1.771,56<br />
Nachtschwerarbeits-Beitrag 0,00 3,70 3,70 386,80 4.440,00 0,00 14,31 14,31 0,00 164,28 164,28<br />
BV-Beitrag 1) 0,00 1,53 1,53<br />
d) Angestellte<br />
Geringfügigkeitsgrenze<br />
in Euro<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Niedrigster Beitrag<br />
Höchster Beitrag<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
176<br />
1) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />
2) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />
Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).<br />
Bezeichnung<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Beitragssatz in %<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Krankenversicherung 3,47 3,48 6,95 386,80 4.440,00 13,42 13,46 26,88 154,07 154,51 308,58<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />
Krankenversicherung<br />
0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />
Ergänzungsbeitrag, § 51c ASVG 0,00 0,10 0,10 386,80 4.440,00 0,00 0,39 0,39 0,00 4,44 4,44<br />
Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44<br />
Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16<br />
Pensionsversicherung 1) 10,25 18,05 28,30 386,80 4.440,00 39,65 69,82 109,47 455,10 801,42 1.256,52<br />
Arbeitslosenversicherung 3) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />
Zuschlag nach dem IESG 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42<br />
Arbeiterkammerumlage 0,50 0,00 0,50 386,80 4.440,00 1,93 0,00 1,93 22,20 0,00 22,20<br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
insgesamt 18,07 27,33 45,40 58,29 105,72 164,01 802,31 1.213,45 2.015,76<br />
Nachtschwerarbeits-Beitrag 0,00 3,70 3,70 386,80 4.440,00 0,00 14,31 3,70 0,00 164,28 164,28<br />
BV-Beitrag 2) 0,00 1,53 1,53<br />
e) Angestellte im Bergbau<br />
insgesamt<br />
Geringfügigkeitsgrenze<br />
in Euro<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Niedrigster Beitrag<br />
Höchster Beitrag<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
1) Inklusive 5,5 % Zusatzbeitrag gemäß § 51a ASVG (enfällt zur Gänze auf den Dienstgeber).<br />
2) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />
3) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />
Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).
f) Freie Dienstnehmer<br />
Bezeichnung<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Beitragssatz in %<br />
insgesamt<br />
Geringfügigkeitsgrenze<br />
in Euro<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Son<strong>der</strong>zahlungen<br />
vereinbart<br />
keine<br />
Son<strong>der</strong>zahlungen<br />
vereinbart<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Niedrigster Beitrag<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Höchster Beitrag<br />
- Son<strong>der</strong>zahlungen vereinbart -<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Höchster Beitrag<br />
- keine Son<strong>der</strong>zahlungen<br />
vereinbart -<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
Krankenversicherung 3,52 3,53 7,05 386,80 4.440,00 5.180,00 13,62 13,65 27,27 156,29 156,73 313,02 182,34 182,85 365,19<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />
Krankenversicherung<br />
Ergänzungsbeitrag,<br />
§ 51e ASVG<br />
0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 5.180,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20 12,95 12,95 25,90<br />
0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 5.180,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44 5,18 0,00 5,18<br />
Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 5.180,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16 0,00 72,52 72,52<br />
177<br />
Pensionsversicherung 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 5.180,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32 530,95 650,09 1.181,04<br />
Arbeitslosenversicherung 2) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 5.180,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40 155,40 155,40 310,80<br />
IESG-Zuschlag 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 5.180,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42 0,00 28,49 28,49<br />
Arbeiterkammerumlage 0,50 0,00 0,50 386,80 4.440,00 5.180,00 1,93 0,00 1,93 22,20 0,00 22,20 25,90 0,00 25,90<br />
insgesamt 17,62 21,28 38,90 56,56 82,31 138,87 782,33 944,83 1.727,16 912,72 1.102,30 2.015,02<br />
BV-Beitrag 1) 0,00 1,53 1,53<br />
1) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />
2) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />
Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).
9. Beiträge für Weiter- und Selbstversicherte je Monat<br />
SELBSTVERSICHERUNG<br />
Beitragssatz<br />
in %<br />
Niedrigste<br />
Beitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Höchste<br />
Beitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Niedrigster<br />
Beitrag<br />
in Euro<br />
Höchster<br />
Beitrag<br />
in Euro<br />
Krankenversicherung 1)<br />
a) Studenten 7,55 682,80 682,80 51,55 51,55<br />
b) Selbstversicherte gemäß § 19a ASVG 6) - - - 54,59 54,59<br />
c) Selbstversicherung für Zeiten <strong>der</strong> Pflege eines<br />
behin<strong>der</strong>ten Kindes gem. § 16 Abs. 2a ASVG 4) 7,55 682,80 682,80 51,55 51,55<br />
d) sonstige Selbstversicherte 2) 7,55 682,80 4.896,90 51,55 369,72<br />
Unfallversicherung (ASVG) 3)<br />
a) selbständig Erwerbstätige 2,00 6.861,60 27.478,80 137,23 549,58<br />
b) <strong>der</strong>en Ehegatten und Kin<strong>der</strong> 1,00 6.861,60 27.478,80 68,62 274,79<br />
c) Lehrkräfte in Betriebsstätten, Fachschulen usw. 1,00 6.861,60 27.478,80 68,62 274,79<br />
Pensionsversicherung<br />
a) Selbstversicherte gemäß § 19a ASVG 6) - - - - -<br />
b) Selbstversicherung gemäß § 16a ASVG<br />
bei vorangegangener Pflichtversicherung 22,80 708,90 5.180,00 161,63 1.181,04<br />
ohne vorangegangene Pflichtversicherung 22,80 708,90 2.590,00 161,63 590,52<br />
c) Selbstversicherung für Zeiten <strong>der</strong> Pflege eines<br />
behin<strong>der</strong>ten Kindes gemäß § 18a ASVG 4) 22,80 1.081,80 1.081,80 246,65 246,65<br />
d) Selbstversicherung für Zeiten <strong>der</strong> Pflege naher<br />
Angehöriger gemäß § 18b ASVG 5) 22,80 1.614,32 1.614,32 368,06 368,06<br />
WEITERVERSICHERUNG<br />
IN DER PENSIONSVERSICHERUNG<br />
gemäß § 17 ASVG<br />
Beitragssatz<br />
in %<br />
Niedrigste<br />
Beitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Höchste<br />
Beitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Niedrigster<br />
Beitrag<br />
in Euro<br />
Höchster<br />
Beitrag<br />
in Euro<br />
1. Weiterversicherung für Zeiten <strong>der</strong> Pflege eines<br />
nahen Angehörigen mit Anspruch auf Pflegegeld<br />
10,25 708,90 5.180,00 72,66 530,95<br />
zumindest in Höhe <strong>der</strong> Stufe 3 5)<br />
2. sonstige Weiterversicherte 22,80 708,90 5.180,00 161,63 1.181,04<br />
1) Inklusive 0,5 % Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung und inklusive 0,1 % Ergänzungsbeitrag<br />
für unfallbedingte Mehrleistungen.<br />
2) Niedrigster Beitrag: € 51,55 gilt nur bei Herabsetzung <strong>der</strong> Beiträge in Berücksichtigung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Verhältnisse.<br />
3) Jährliche Beitragsgrundlage bzw. Jahresbeitrag. Gemäß § 18 <strong>der</strong> Satzung <strong>der</strong> AUVA ist die Beitragsgrundlage<br />
für den Kalen<strong>der</strong>tag nach Wahl des Versicherten ein Betrag von € 19,06 o<strong>der</strong> € 38,12 o<strong>der</strong> € 76,33.<br />
4) Die Beiträge werden zur Gänze aus Mitteln des Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen getragen.<br />
5) Die Beiträge werden zur Gänze aus Mitteln des Bundes getragen.<br />
6) Pauschalbeitrag von € 54,59 monatlich für Krankenversicherung und Pensionsversicherung (§ 77 Abs. 2a ASVG).<br />
178
10. Beiträge des Bundes für Familienangehörige von<br />
präsenzdienstleistenden Wehrpflichtigen<br />
monatlich pro Familienangehörigen<br />
(§ 56a ASVG)<br />
Bezeichnung<br />
Pauschalbeitrag<br />
Zusatzbeitrag<br />
Insgesamt<br />
Beitrag des Bundes<br />
in Euro<br />
62,82<br />
5,02<br />
67,84<br />
11. Beiträge für Zusatzversicherte in <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />
je Kalen<strong>der</strong>jahr<br />
(§ 74a ASVG)<br />
Bezeichnung<br />
Beitrag des<br />
Versicherten 1)<br />
in Euro<br />
Beitrag des<br />
Bundes<br />
in Euro<br />
Zusatzversicherung<br />
gemäß § 22a ASVG<br />
Zusatzversicherung<br />
gemäß § 176 Abs. 1 Z 7 lit. b ASVG<br />
1,16 1,16<br />
2,18 2,18<br />
1) Von dem Rechtsträger zu entrichten, <strong>der</strong> die Einbeziehung<br />
in die Zusatzversicherung beantragt hat.<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> geht jeden an<br />
SOZIALE<br />
SICHERHEIT<br />
Fachzeitschrift<br />
<strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Jahresabonnement umfasst 11 Hefte<br />
Bestellungen:<br />
An die<br />
REDAKTION<br />
<strong>der</strong> Fachzeitschrift<br />
"SOZIALE SICHERHEIT"<br />
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1030 Wien<br />
Telefonnummer: 01/711 32, Durchwahl 1120<br />
179
B. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> öffentlich Bediensteten<br />
Beiträge je Monat<br />
Bezeichnung<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Beitragssatz in %<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Niedrigste<br />
Beitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Niedrigster Beitrag<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Höchster Beitrag<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Krankenversicherung für Aktive 6) 3,85 2,95 6,80 386,80 4.440,00 14,89 11,41 26,30 170,94 130,98 301,92<br />
Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten 6) 4,65 2,95 7,60 386,80 4.440,00 17,99 11,41 29,40 206,46 130,98 337,44<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />
Unfallversicherung 1) - 0,47 0,47 - unbegrenzt - - - - unbegrenzt unbegrenzt<br />
Pensionsbeitrag nach dem PG 5)<br />
Pensionsversicherung nach dem ASVG 2) 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32<br />
180<br />
Arbeitslosenversicherung 2)3)7) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 - 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />
Zuschlag nach dem IESG 3) - 0,55 0,55 386,80 4.440,00 - 2,13 2,13 - 24,42 24,42<br />
Arbeiterkammerumlage 4) 0,50 - 0,50 386,80 4.440,00 1,93 - 1,93 22,20 - 22,20<br />
Landarbeiterkammerumlage 0,75 - 0,75 386,80 4.440,00 2,90 - 2,90 33,30 - 33,30<br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />
Dienstgeberabgabe 8) - 16,15 16,15 580,20 - - 93,70 93,70 - - -<br />
1) Die Beiträge sind vom Dienstgeber zu entrichten. Daneben gibt es eine Gruppe von Versicherten (die Versicherungsvertreter in den Verwaltungskörpern <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />
öffentlich Bediensteter, die Bürgermeister und die übrigen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeindevertretungen sowie die ehrenamtlich tätigen Bewährungshelfer), für die ein fixer Jahresbeitrag<br />
von <strong>der</strong> Versicherungsanstalt bzw. <strong>der</strong> Gemeinde bzw. <strong>der</strong> in Betracht kommenden Dienststelle o<strong>der</strong> privaten Vereinigung entrichtet wird.<br />
Die Höhe des UV-Pauschalbetrages im Jahr 2013 beträgt € 20,10. In <strong>der</strong> Unfallversicherung nach dem B-KUVG gibt es keine Höchstbeitragsgrundlage.<br />
2) Die Beitragspflicht in <strong>der</strong> Pensionsversicherung nach dem ASVG sowie die Arbeitslosenversicherung besteht für Vertragsbedienstete und Arbeitnehmer <strong>der</strong> Universitäten.<br />
3) Die AV-Beitrags- und IESG-Zuschlagspflicht besteht nur für öffentlich Bedienstete bestimmter Institutionen (Nationalbank u.a.).<br />
4) Dienstnehmer von Gebietskörperschaften, die<br />
5) Wird vom Dienstgeber eingehoben (§ 22 Gehaltsgesetz-GG).<br />
6) Inklusive 0,1 % Ergänzungsbeitrag zur Finanzierung unfallbedingter Leistungen in <strong>der</strong> Krankenversicherung.<br />
7) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />
Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).<br />
8) Vom Dienstgeber für im Betrieb geringfügig Beschäftigte zu entrichten, sofern <strong>der</strong>en Lohnsumme € 580,20 im Kalen<strong>der</strong>monat überschreitet.
C. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Versicherten <strong>der</strong> Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau<br />
Bezeichnung<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Beitragssatz in %<br />
Beiträge je Monat<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
Niedrigste<br />
Beitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Krankenversicherung<br />
a) Personen, die dem EFZG unterliegen (ehem.VAB) 3,60 3,45 7,05 386,80 4.440,00 13,92 13,34 27,26 159,84 153,18 313,02<br />
b) Personen, die dem EFZG unterliegen (ehem.VAE) 3,52 3,53 7,05 386,80 4.440,00 13,62 13,65 27,27 156,29 156,73 313,02<br />
c) Beamte 4,40 4,05 8,45 386,80 4.440,00 17,02 15,67 32,69 195,36 179,82 375,18<br />
d) Versicherte nach dem AngG 3,47 3,48 6,95 386,80 4.440,00 13,42 13,46 26,88 154,07 154,51 308,58<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung § 51b ASVG 0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />
Ergänzungsbeitrag § 51c ASVG - 0,10 0,10 386,80 4.440,00 - 0,39 0,39 - 4,44 4,44<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Niedrigster Beitrag<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
davon<br />
Dienstnehmer<br />
Höchster Beitrag<br />
in Euro<br />
davon<br />
Dienstgeber<br />
insgesamt<br />
181<br />
Ergänzungsbeitrag § 51e ASVG 0,10 - 0,10 386,80 4.440,00 0,39 - 0,39 4,44 - 4,44<br />
Zuschlag für Ruhe/Versorgungsgenussempfänger<br />
§ 472a ASVG<br />
0,15 - 0,15 386,80 4.440,00 0,58 - 0,58 6,66 - 6,66<br />
Unfallversicherung (ehem.VAB) - 1,40 1,40 386,80 4.440,00 - 5,42 5,42 - 62,16 62,16<br />
Unfallversicherung (ehem.VAE) 1) - - -<br />
Arbeitslosenversicherung 5) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 - 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />
Pensionsversicherung 2) 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32<br />
Knappschaftliche Pensionsversicherung 3) 10,25 18,05 28,30 386,80 4.440,00 39,65 69,82 109,47 455,10 801,42 1.256,52<br />
Zuschlag nach dem IESG - 0,55 0,55 386,80 4.440,00 - 2,13 2,13 - 24,42 24,42<br />
Arbeiterkammerumlage 0,50 - 0,50 386,80 4.440,00 1,93 - 1,93 22,20 - 22,20<br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />
Nachtschwerarbeits-Beitrag - 3,70 3,70 386,80 4.440,00 - 14,31 14,31 - 164,28 164,28<br />
BV-Beitrag 4) - 1,53 1,53 - - - - - -<br />
1) Die Beiträge zur Unfallversicherung werden nach dem Umlageverfahren berechnet.<br />
2) Nur für die nichtpragmatisierten Dienstnehmer.<br />
3) Inkl. 5,5 % Zusatzbeitrag gemäß § 51a ASVG (entfällt zur Gänze auf den Dienstgeber).<br />
4) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />
5) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />
Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).
D. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> selbständig Erwerbstätigen<br />
mit und ohne Mitgliedschaft in <strong>der</strong> Wirtschaftskammer sowie<br />
<strong>der</strong> freiberuflich selbständig Erwerbstätigen<br />
Beiträge je Monat<br />
Bezeichnung<br />
Beitragssatz<br />
in %<br />
Mindestbeitragsgrundlage<br />
in Euro 2)<br />
Höchste<br />
Beitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Niedrigster<br />
Beitrag<br />
in Euro<br />
Höchster<br />
Beitrag<br />
in Euro<br />
Krankenversicherung<br />
a) nach dem GSVG für Kammermitglie<strong>der</strong> 4) 7,15 689,81 5.180,00 49,32 370,37<br />
Zusatzbeitrag 0,50 689,81 5.180,00 3,45 25,90<br />
b) nach dem GSVG für hauptberuflich<br />
selbständige Erwerbstätige 3)4) 7,15 537,78 5.180,00 38,45 370,37<br />
Zusatzbeitrag 0,50 537,78 5.180,00 2,69 25,90<br />
c) nach dem GSVG für nebenberuflich<br />
selbständige Erwerbstätige 4) 7,15 386,80 5.180,00 27,66 370,37<br />
Zusatzbeitrag 0,50 386,80 5.180,00 1,93 25,90<br />
Unfallversicherung 1)<br />
Pensionsversicherung<br />
a) nach dem GSVG für Kammermitglie<strong>der</strong><br />
Pflichtversicherung 18,50 673,17 5.180,00 124,54 958,30<br />
Weiterversicherung 22,80 673,17 5.180,00 153,48 1.181,04<br />
b) nach dem GSVG für hauptberuflich<br />
selbständige Erwerbstätige<br />
Pflichtversicherung 18,50 537,78 5.180,00 99,49 958,30<br />
Weiterversicherung 22,80 537,78 5.180,00 122,61 1.181,04<br />
c) nach dem GSVG für nebenberuflich<br />
selbständige Erwerbstätige<br />
Pflichtversicherung 18,50 386,80 5.180,00 71,56 958,30<br />
Weiterversicherung 22,80 386,80 5.180,00 88,19 1.181,04<br />
d) nach dem FSVG<br />
Pflichtversicherung 20,00 673,17 5.180,00 134,63 1.036,00<br />
Weiterversicherung 20,00 673,17 5.180,00 134,63 1.036,00<br />
1) Pauschalierter Monatsbeitrag € 8,48.<br />
2) Die Mindestbeitragsgrundlage von € 673,17 (PV) bzw. € 689,81 (KV) gilt in den ersten drei Jahren<br />
<strong>der</strong> Versicherung nicht, wenn die Tätigkeit erstmals nach dem 31.12.1998 aufgenommen wurde/wird;<br />
in diesen Fällen beträgt die Mindestbeitragsgrundlage € 537,78.<br />
3) Die Mindestbeitragsgrundlage in Höhe von € 537,78 gilt auch als fixe (keine Nachbemessung) Beitragsgrundlage für<br />
Kammermitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> KV in den ersten beiden Kalen<strong>der</strong>jahren <strong>der</strong> Pflichtversicherung (wirksam ab 2003).<br />
4) Inklusive Ergänzungsbeitrag zur Finanzierung unfallbedingter Leistungen in <strong>der</strong> Krankenversicherung (§ 27d GSVG).<br />
ANMERKUNG:<br />
Auf die Darstellung <strong>der</strong> Beitragssätze und Werte für die Selbst-/Pflichtversicherung<br />
gemäß §§ 14a, 14b GSVG für Freiberufler wird aus Übersichtsgründen verzichtet (relativ geringe Fallanzahl).<br />
182
183<br />
Mindestbeitragsgrundlage<br />
5)<br />
Niedrigster Höchster<br />
Beitrag Beitrag<br />
in Euro in Euro in Euro in Euro<br />
Krankenversicherung 2) 3) 7,05 713,77 5.180,00 50,32 365,19<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,50 713,77 5.180,00 3,57 25,90<br />
Ergänzungsbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,10 713,77 5.180,00 0,71 5,18<br />
Betriebshilfebeitrag 0,40 713,77 5.180,00 2,86 20,72<br />
Unfallversicherung 1) 1,90 713,77 5.180,00 13,56 98,42<br />
Pensionsversicherung<br />
a) Pflichtversicherung von 01 bis 06/2013 6) 16,00 386,80 5.180,00 61,89 828,80<br />
Pflichtversicherung ab 07/2013 6) 16,50 386,80 5.180,00 63,82 854,70<br />
b) Weiterversicherung 3) 4) 22,80 386,80 5.180,00 88,19 1.181,04<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
1) Betriebsbeitrag.<br />
2) Wenn beide Ehegatten gemäß § 2a Abs. 1 und/o<strong>der</strong> 2b Abs. 1 BSVG pflichtversichert sind, betragen die Beitragsgrundlagen, mit<br />
Ausnahme <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlagen, in <strong>der</strong> Kranken- und Pensionsversicherung nur die Hälfte.<br />
3) Bei freiwilliger Weiterversicherung in <strong>der</strong> Kranken- bzw. Pensionsversicherung ist eine Herabsetzung bis zu einer Beitragsgrundlage<br />
von € 708,90 monatlich zulässig; in <strong>der</strong> Pensionsversicherung jedoch nur, wenn die Beitragsgrundlage über dem<br />
monatlichen Betrag von € 708,90 liegt.<br />
4) Bei Ausscheiden aus einer Pflichtversicherung wegen Pflege eines nahen Angehörigen mit Anspruch auf Pflegegeld <strong>der</strong><br />
Stufen 3 bis 7 wird <strong>der</strong> Beitrag über Antrag zur Gänze aus Bundesmitteln getragen (§ 28 Abs. 6 BSVG).<br />
5) Beitragsgrundlagenoption gemäß § 23 Abs. 1a i.V.m. § 23 Abs. 10 lit. a BSVG: € 1.341,25 in <strong>der</strong> Kranken- und Unfallversicherung<br />
und € 713,77 in <strong>der</strong> Pensionsversicherung.<br />
Zusätzlich 3 % Zusatzbeitrag <strong>der</strong> vorgeschriebenen Beiträge gemäß § 24c BSVG.<br />
6) Weitere 6,80 % (Jänner bis Juni 2013) bzw. 6,30 % (ab Juli 2013) entfallen auf eine Partnerleistung des Bundes.<br />
2. BEITRÄGE FÜR MITTÄTIGE KINDER, ENKEL, WAHL-, STIEF- UND SCHWIEGERKINDER<br />
je Monat 1)<br />
Mindest-<br />
Höchst-<br />
Beitragssatbeitragsgrundlage<br />
5)<br />
lage<br />
Beitrag Beitrag<br />
beitragsgrund-<br />
Niedrigster Höchster<br />
Bezeichnung<br />
in %<br />
in Euro in Euro in Euro in Euro<br />
Krankenversicherung 2) 7,05 386,80 1.726,67 27,27 121,73<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 2) 0,50 386,80 1.726,67 1,93 8,63<br />
Ergänzungsbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,10 386,80 1.726,67 0,39 1,73<br />
Betriebshilfebeitrag 0,40 386,80 1.726,67 1,55 6,91<br />
Unfallversicherung - - -<br />
Pensionsversicherung 2)<br />
a) Pflichtversicherung von 01 bis 06/2013 4) 16,00 386,80 1.726,67 61,89 276,27<br />
Pflichtversicherung ab 07/2013 4) 16,50 386,80 1.726,67 63,82 284,90<br />
b) Weiterversicherung 3) 22,80 386,80 1.726,67 88,19 393,68<br />
1) Der Beitrag für hauptberuflich beschäftigte Angehörige bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres beträgt in <strong>der</strong> Kranken- und<br />
Pensionsversicherung (Pflichtversicherung) jeweils die Hälfte des Angehörigenbeitrages.<br />
2) Wenn beide Ehegatten gemäß § 2a Abs. 2 und/o<strong>der</strong> § 2b Abs. 2 BSVG in <strong>der</strong> Kranken- und Pensionsversicherung pflichtversichert sind,<br />
betragen die Beitragsgrundlagen, mit Ausnahme <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlagen, die Hälfte = 1/6 Versicherungswert/Beitragsgrundlage.<br />
3) Bei Ausscheiden aus einer Pflichtversicherung wegen Pflege eines nahen Angehörigen mit Anspruch auf Pflegegeld <strong>der</strong><br />
Stufen 3 bis 7 wird <strong>der</strong> Beitrag über Antrag zur Gänze aus Bundesmitteln getragen (§ 28 Abs. 6 BSVG).<br />
4) Weitere 6,80 % (Jänner bis Juni 2013) bzw. 6,30 % (ab Juli 2013) entfallen auf eine Partnerleistung des Bundes.<br />
5) Beitragsgrundlagenoption gemäß § 23 Abs. 1a iVm § 23 Abs. 10 lit.a BSVG: € 447,08 in <strong>der</strong> Krankenversicherung.<br />
Zusätzlich 3 % Zusatzbeitrag <strong>der</strong> vorgeschriebenen Beiträge gemäß § 24c BSVG.<br />
3. BEITRÄGE FÜR MITTÄTIGE ELTERN, GROSSELTERN, WAHL-, STIEF- UND SCHWIEGERELTERNTEILE<br />
Mindestbeitragsgrundlage<br />
3)<br />
Niedrigster Höchster<br />
Beitrag Beitrag<br />
in Euro in Euro in Euro in Euro<br />
Krankenversicherung 7,05 356,89 2.590,00 25,16 182,60<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,50 356,89 2.590,00 1,78 12,95<br />
Ergänzungsbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,10 356,89 2.590,00 0,36 2,59<br />
Betriebshilfebeitrag 0,40 356,89 2.590,00 1,43 10,36<br />
Unfallversicherung - - -<br />
Pensionsversicherung<br />
Bezeichnung<br />
Bezeichnung<br />
E. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Bauern<br />
1. BEITRÄGE FÜR BETRIEBSFÜHRER<br />
Beitragssatz<br />
in %<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
Beitragssatz<br />
in %<br />
je Monat<br />
je Monat<br />
a) Pflichtversicherung von 01 bis 06/2013 2) 16,00 193,40 2.590,00 30,94 414,40<br />
Pflichtversicherung ab 07/2013 2) 16,50 193,40 2.590,00 31,91 427,35<br />
b) Weiterversicherung 1) 22,80 193,40 2.590,00 44,10 590,52<br />
1) Bei Ausscheiden aus einer Pflichtversicherung wegen Pflege eines nahen Angehörigen mit Anspruch auf Pflegegeld<br />
<strong>der</strong> Stufen 3 bis 7 wird <strong>der</strong> Beitrag über Antrag zur Gänze aus Bundesmitteln getragen (§ 28 Abs. 6 BSVG).<br />
2) Weitere 6,80 % (Jänner bis Juni 2013) bzw. 6,30 % (ab Juli 2013) entfallen auf eine Partnerleistung des Bundes.<br />
3) Beitragsgrundlagenoption gemäß § 23 Abs. 1a iVm § 23 Abs. 10 lit.a BSVG: € 670,63 in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />
und € 356,89 in <strong>der</strong> Pensionsversicherung.<br />
Zusätzlich 3 % Zusatzbeitrag <strong>der</strong> vorgeschriebenen Beiträge gemäß § 24c BSVG.
F. Pensionsversicherung <strong>der</strong> Notare<br />
Beiträge je Monat<br />
Bezeichnung<br />
Beitragssatz<br />
in %<br />
Mindestbeitragsgrundlage<br />
in Euro 1)<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
in Euro 2)<br />
Mindestbeitrag<br />
in Euro<br />
Höchster<br />
Beitrag<br />
in Euro 2)<br />
Pensionsversicherung 15,00 2.504,53<br />
-<br />
375,68<br />
-<br />
1) Im Gesetz ist eine Mindestbeitragsgrundlage nicht ausdrücklich vorgesehen;<br />
sie ergibt sich jedoch aus dem Mindestbeitrag und dem Beitragssatz.<br />
2) Beitragsgrundlage nach dem NVG sind die Einkünfte des Versicherten aus seiner Tätigkeit im Notariat;<br />
eine Höchstbeitragsgrundlage ist im Gesetz nicht vorgesehen.<br />
G. Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten<br />
(ASVG, GSVG, BSVG)<br />
Pensionsversicherungsträger<br />
Beitragssatz in %<br />
Versicherter<br />
Beitrag des Pensionsversicherungsträgers<br />
Beitrag des Versicherten<br />
2) 1) 2) 2)<br />
1) Vom Pensionsversicherungsträger einzubehalten<strong>der</strong> Anteil des Versicherten:<br />
5,10 % (ASVG, GSVG) bzw.<br />
5,10 % (Vertragsbedienstete gem. § 73 Abs. 1 Z 2 ASVG) bzw.<br />
5,10 % (+ 0,5% Solidaritätsbeitrag gem. § 29a BSVG)<br />
von je<strong>der</strong> Pension (mit Ausnahme von Waisenpensionen) und Pensionsson<strong>der</strong>zahlung<br />
(einschließlich Zuschüsse und Ausgleichszulagen).<br />
Dieser Beitragssatz beinhaltet den 0,1 % Ergänzungsbeitrag zur Finanzierung unfallbedingter Leistungen <strong>der</strong><br />
Krankenversicherung.<br />
Dieser Anteil ist im Beitrag des Pensionsversicherungsträgers enthalten.<br />
2) Der vom Pensionsversicherungsträger zu entrichtende Beitrag für die Pensionisten ist ein Vielfaches des<br />
einzubehaltenden Anteils des Versicherten. Das Vielfache beträgt gem. § 73 Abs.2 ASVG 180 %<br />
(bei <strong>der</strong> Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau 297 %, für Vertragsbedienstete im B-KUVG 173 %),<br />
gem. § 29 Abs. 2 GSVG 175 % und gemäß § 26 Abs.2 BSVG 365%.<br />
184
H. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> in beruflicher Ausbildung stehenden<br />
Beschädigten nach dem HVG<br />
Beiträge je Monat 1)<br />
Arbeiter und Angestellte<br />
Beitragssatz<br />
in %<br />
Beitragsgrundlage<br />
in Euro 3)<br />
Beitrag<br />
in Euro<br />
Krankenversicherung 6,95 1.961,70 136,34<br />
Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,50 1.961,70 9,81<br />
Unfallversicherung 1,40 1.961,70 27,46<br />
Pensionsversicherung 22,80 1.961,70 447,27<br />
Arbeitslosenversicherung 2) 6,00 1.961,70 117,70<br />
Insgesamt 37,65 1.961,70 738,58<br />
1) Die Beiträge werden zur Gänze gemäß § 18 HVG vom Bund geleistet.<br />
2) Die Versicherungspflicht besteht, wenn die berufliche Ausbildung länger als 5 Monate dauern soll.<br />
3) Gemäß § 19 HVG.<br />
I. Krankenversicherung <strong>der</strong> gemäß § 9 ASVG<br />
in die Krankenversicherung einbezogenen Personen<br />
Beiträge je Monat 1)<br />
Personenkreis<br />
Beitragssatz<br />
in % 2)<br />
Beitragsgrundlage<br />
in Euro<br />
Beitrag<br />
in Euro<br />
1. Bezieher von Vorschüssen auf Renten in einer<br />
fremdstaatlichen Rentenversicherung;<br />
Bezieher von Leistungen aufgrund des Pensionsstatutes<br />
<strong>der</strong> DDSG;<br />
an<strong>der</strong>e Bezieher von Ruhe- bzw. Versorgungsgenüssen<br />
aufgrund diverser Pensionsson<strong>der</strong>systeme;<br />
Bezieher einer italienischen Rente, die seit 1950<br />
in Österreich leben, wenn und solange sie ihren Wohnsitz<br />
in Tirol o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Steiermark haben. 2) 11,00 981,00 107,91<br />
2. Asylwerber in Bundesbetreuung 2) 7,55 981,00 74,07<br />
3. Bezieher einer Leistung<br />
<strong>der</strong> Bedarfsorientierten Mindestsicherung 3) 9,10 - -<br />
4. Alle übrigen gemäß § 9 einbezogenen Personen 2) 7,45 981,00 73,08<br />
1) Die Beiträge werden in den meisten Fällen zur Gänze von <strong>der</strong> bezugsauszahlenden Stelle<br />
(Bund, Caritasverband, Stadt Wien, Stadt Graz usw.) getragen, in einigen Fällen ist<br />
ein Teil vom Versicherten zu tragen.<br />
2) Inklusive 0,5 % Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung.<br />
3) Die Beitragsgrundlage ist <strong>der</strong> um ein Sechstel erhöhte jeweils anzuwendende Richtsatz<br />
nach § 293 Abs. 1 ASVG.<br />
Die Beiträge werden zur Gänze von den Bundeslän<strong>der</strong>n getragen.<br />
185
Leistungsrechtlicher Teil<br />
ÜBERSICHT<br />
Anpassungsfaktor<br />
A. Pensionsversicherung:<br />
1. Prozentsatz <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Pensionen<br />
2. Höchstbemessungsgrundlage<br />
3. Bemessungsgrundlage für Zeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung<br />
4. Richtsatz für Ausgleichszulagen<br />
5. Kin<strong>der</strong>zuschuss<br />
6. Einkauf von Schul- und Studienzeiten<br />
7. Grenzbetrag für die Anhebung einer Witwen/Witwerpension<br />
8. Knappschaftssold<br />
9. Bergmannstreuegeld<br />
10. Pflegegeld nach dem Bundespflegegeldgesetz<br />
B. Unfallversicherung:<br />
1. Prozentsatz <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Renten<br />
2. Kin<strong>der</strong>zuschuss zu Schwerversehrtenrenten<br />
3. Bemessungsgrundlage für Barleistungen an Schüler und Studenten<br />
4. Versehrtengeld und Pflegegeld für Schüler und Studenten<br />
5. Bemessungsgrundlage bei Einbeziehung in die Zusatzversicherung (§ 22a ASVG)<br />
6. Bemessungsgrundlage für gewerblich Selbstständige und freiberuflich selbstständig Erwerbstätige<br />
7. Unfallversicherungsbeitrag für GSVG-Versicherte<br />
8. Bemessungsgrundlage für Bauern<br />
C. Krankenversicherung:<br />
1. Erwerbslosigkeit im Sinne des § 122 ASVG<br />
2. Krankengeld<br />
3. Kostenanteil bei Heilbehelfen und Hilfsmitteln<br />
4. Wochengeld<br />
5. Leistungen nach dem Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldgesetz (KBGG)<br />
D. Rezeptgebühr<br />
1. Höhe <strong>der</strong> Rezeptgebühr<br />
2. Grenzbeträge für die Befreiung von <strong>der</strong> Rezeptgebühr<br />
E. Service-Entgelt für die e-Card<br />
1. Höhe des Service-Entgelts<br />
2. Grenzbeträge für die Befreiung vom Service-Entgelt<br />
F. Behandlungsbeitrag (nur im BSVG)<br />
Höhe des Behandlungsbeitrages<br />
G. Zuzahlungen bei Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation und bei Maßnahmen <strong>der</strong> Festigung <strong>der</strong><br />
Gesundheit und <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge in <strong>der</strong> Kranken- und Pensionsversicherung<br />
1. Höhe <strong>der</strong> Zuzahlungen<br />
2. Grenzbetrag für die Befreiung von Zuzahlungen<br />
186
LEISTUNGEN<br />
Anpassungsfaktor (§ 108 Abs. 5 ASVG) für 2013.............................................. 1,028<br />
A. PENSIONSVERSICHERUNG<br />
1. Erhöhung <strong>der</strong> Pensionen ab 1. Jänner 2013 ..................................................... 1,8 %<br />
2. Höchstbemessungsgrundlage (auf Basis <strong>der</strong> „besten 25 Jahre“)...................... 3.792,70 €<br />
3. Bemessungsgrundlage für Zeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung .................................. 1.005,16 €<br />
4. Richtsatz für Ausgleichszulage (§§ 293 ASVG, 150 GSVG, 141 BSVG)<br />
für alleinstehende Pensionisten ............................................................................. 837,63 €<br />
für Pensionisten, die mit dem Ehegatten (<strong>der</strong> Ehegattin) im gemeinsamen<br />
Haushalt leben ....................................................................................................... 1.255,89 €<br />
Diese Richtsätze - außer bei Beziehern einer Witwen-(Witwer)pension -<br />
erhöhen sich für jedes Kind, dessen Nettoeinkommen € 308,09 nicht<br />
erreicht, um ........................................................................................................... 129,24 €<br />
für Pensionsberechtigte auf Waisenpension<br />
a) bis zum 24. Lebensjahr ................................................................................ 308,09 €<br />
falls beide Elternteile verstorben sind ........................................................... 462,60 €<br />
b) nach Vollendung des 24. Lebensjahres ....................................................... 547,47 €<br />
falls beide Elternteile verstorben sind ........................................................... 837,63 €<br />
Bei Berücksichtigung des Nettoeinkommens für die Ermittlung <strong>der</strong><br />
Ausgleichszulage bleibt bei Lehrlingsentschädigungen <strong>der</strong> Betrag von ................ 195,21 €<br />
außer Betracht<br />
(§§ 292 Abs. 4 lit. h ASVG, 149 Abs. 4 lit. h GSVG, 140 Abs. 4 lit. h BSVG).<br />
Bei <strong>der</strong> Berücksichtigung des Nettoeinkommens für die Ermittlung <strong>der</strong> Ausgleichszulage<br />
ist <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> vollen freien Station .............................................. 267,64 €<br />
(§§ 292 Abs. 3 ASVG, 149 Abs. 3 GSVG, 140 Abs. 3 BSVG).<br />
5. Kin<strong>der</strong>zuschuss (§§ 262 ASVG, 144 GSVG, 135 BSVG) ................................... 29,07 €<br />
6. Nachkauf von Schul- und Studienzeiten (§ 227 Abs. 3 ASVG)<br />
Damit Schul- und Studienzeiten in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />
wirksam werden, ist ein Beitrag zu entrichten.<br />
Dieser Beitrag beträgt für jeden Ersatzmonat des Besuchs einer<br />
mittleren, höheren Schule o<strong>der</strong> Hochschule ..................................................... 1.012,32 €<br />
(ohne allfälligen Risikozuschlag)<br />
7. Grenzbetrag für die Anhebung einer Witwen/Witwerpension<br />
(§ 264 Abs. 6 ASVG).............................................................................................. 1.812,34 €<br />
8. Knappschaftssold (§ 283 ASVG)<br />
Der Knappschaftssold beträgt monatlich ............................................................... 99,14 €<br />
9. Bergmannstreuegeld (§ 288 ASVG)<br />
Das Bergmannstreuegeld beträgt für jedes volle Jahr einer<br />
Gewinnungshauertätigkeit o<strong>der</strong> ihr gleichgestellten Tätigkeit ................................ 1.487,35 €<br />
insgesamt höchstens ............................................................................................. 14.873,50 €<br />
10. Pflegegeld nach dem Bundespflegegeldgesetz<br />
Stufe 1 ............................................................................................................... 154,20 €<br />
Stufe 2 ............................................................................................................... 284,30 €<br />
Stufe 3 ............................................................................................................... 442,90 €<br />
Stufe 4 ............................................................................................................... 664,30 €<br />
Stufe 5 ............................................................................................................... 902,30 €<br />
Stufe 6 ............................................................................................................... 1.260,00 €<br />
Stufe 7 ............................................................................................................... 1.655,80 €<br />
187
B. UNFALLVERSICHERUNG<br />
1. Erhöhung <strong>der</strong> Renten ab 1. Jänner 2013 ............................................................... 2,8 %<br />
2. Kin<strong>der</strong>zuschuss zu Schwerversehrtenrenten (§ 207 ASVG)<br />
Schwerversehrten wird für jedes Kind ein Kin<strong>der</strong>zuschuss im Ausmaß<br />
von 10 % <strong>der</strong> Versehrtenrente, höchstens jedoch ..................................................... 76,31 €<br />
gewährt.<br />
3. Bemessungsgrundlage für Schüler und Studenten (§ 181 b ASVG)<br />
Bemessungsgrundlage für Barleistungen an Schüler und Studenten ist<br />
a) nach dem 15. bis Vollendung des 18. Lebensjahres ..................................... 9.297,61 €<br />
b) nach dem 18. bis Vollendung des 24. Lebensjahres ..................................... 12.398,01 €<br />
c) nach Vollendung des 24. Lebensjahres ......................................................... 18.596,66 €<br />
4. Versehrtengeld für Schüler und Studenten (§ 212 Abs. 3 ASVG)<br />
Schüler und Studenten erhalten ein einmaliges Versehrtengeld für Folgen<br />
eines Arbeitsunfalles o<strong>der</strong> einer Berufskrankheit bei mindestens 20 %<br />
Erwerbsmin<strong>der</strong>ung durch drei Monate. Dieses Versehrtengeld beträgt bei<br />
einer Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit von<br />
20 % bis unter 30 % .......................................................................................... 645,46 €<br />
30 % bis unter 40 % .......................................................................................... 1.404,02 €<br />
40 % .................................................................................................................. 2.591,75 €<br />
und für je weitere 10 % ..................................................................................... 647,81 €<br />
5. Bemessungsgrundlage bei Einbeziehung in die Zusatzversicherung<br />
(§ 22 a ASVG) gemäß § 181 a Abs. 2 ASVG<br />
Die Bemessungsgrundlage beträgt unabhängig vom Erwerbseinkommen<br />
des Versicherten mindestens .................................................................................... 27.894,99 €<br />
6. Bemessungsgrundlage für gewerblich Selbstständige und freiberuflich<br />
Selbstständige<br />
Als Bemessungsgrundlage für Geldleistungen an die in <strong>der</strong><br />
Unfallversicherung teilversicherten gewerblich und freiberuflich<br />
Selbständigen gilt ein Betrag von ....................................................................... 18.596,66 €<br />
Die zusätzliche Bemessungsgrundlage beträgt bei Entrichtung<br />
eines Höherversicherungsbeitrages von € 101,71 .................................................. 11.814,29 €<br />
von € 152,79 .................................................. 17.808,64 €<br />
7. Ab 2013 monatlicher Unfallversicherungsbeitrag für GSVG-Versicherte .......... 8,48 €<br />
8. Bemessungsgrundlage für Bauern ........................................................................ 18.596,66 €<br />
Als Bemessungsgrundlage für Geldleistungen an die nach dem BSVG<br />
unfallversicherten Bauern, die gleichzeitig nach dem ASVG und (o<strong>der</strong>)<br />
GSVG eine Pension beziehen, gilt<br />
für Betriebsrenten an Schwerversehrte sowie für Witwen(Witwer)renten ................. 11.814,29 €<br />
in allen übrigen Fällen ................................................................................................ 5.906,69 €<br />
188
C. KRANKENVERSICHERUNG<br />
1. Erwerbslosigkeit im Sinne des § 122 Abs. 2 Z 2 ASVG i.V.m.<br />
§ 122 Abs. 4 ASVG liegt auch dann vor, wenn das Entgelt aus einem<br />
zweiten Beschäftigungsverhältnis nicht mehr als ................................................. 463,58 €<br />
monatlich, beträgt.<br />
2. Krankengeld<br />
a) Krankengeld für § 19a ASVG-Selbstversicherte (§ 141 Abs. 5 ASVG),<br />
für den Kalen<strong>der</strong>monat ................................................................................... 138,92 €<br />
b) Erhöhung des Krankengeldes (§ 141 ASVG)<br />
Anspruch des Versicherten auf erhöhtes Krankengeld für einen<br />
Angehörigen besteht dann nicht, wenn dieser aus Erwerbstätigkeit o<strong>der</strong><br />
aus Bezügen von <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> (ausgenommen Pflegegeld<br />
nach dem BPGG) ein monatliches Einkommen von mehr als ....................... 463,58 €<br />
bezieht.<br />
3. Der Kostenanteil des Versicherten beträgt<br />
a) bei Heilbehelfen und Hilfsmitteln mindestens ................................................ 29,60 €<br />
b) bei Sehbehelfen mindestens .......................................................................... 88,80 €<br />
4. Wochengeld gemäß § 162 Abs. 3a ASVG für § 19a ASVG-Selbstversicherte<br />
täglich ............................................................................................................. 8,45 €<br />
5. Leistungen nach dem Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldgesetz<br />
a) Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld täglich:<br />
bei einer Bezugsdauer von 30 Monaten<br />
(+ 6 Monate bei Teilung mit Partner) ................................................. 14,53 €<br />
bei einer Bezugsdauer von 20 Monaten<br />
(+ 4 Monate bei Teilung mit Partner) ................................................. 20,80 €<br />
bei einer Bezugsdauer von 15 Monaten<br />
(+ 3 Monate bei Teilung mit Partner) ................................................. 26,60 €<br />
bei einer Bezugsdauer von 12 Monaten<br />
(+ 2 Monate bei Teilung mit Partner) ................................................. 33,00 €<br />
Einkommensabhängiges Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld mit maximal 14 Monaten<br />
Bezugsdauer (davon mindestens 2 Monate <strong>der</strong> Partner) in <strong>der</strong> Höhe von<br />
80 % des letzten Nettoeinkommens mit mindestens .................................... 33,00 €<br />
bis maximal ......................................... 66,00 €<br />
Einkommensermittlung<br />
Die Zuverdienstgrenze stellt auf die Einkünfte desjenigen Elternteiles ab, <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld bezieht. Es ist also nicht das Familieneinkommen bzw.<br />
das Einkommen des (Ehe)Partners maßgeblich. Die Zuverdienstgrenze für<br />
das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013 beträgt 60 % des letzten Einkommens<br />
(individueller Grenzbetrag) o<strong>der</strong> ..................................................................... 16.200,00 €<br />
(absoluter Grenzbetrag).<br />
Hinsichtlich des einkommensabhängigen<br />
Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldes ist nur ein Zuverdienst von ..................................... 6.100,00 €<br />
möglich. Diese Zuverdienstgrenzen gelten für Geburten ab 1.1.2012.<br />
b) Beihilfe zum Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />
Bezieher einer Pauschalvariante können maximal für ein Jahr ab<br />
Antragstellung eine tägliche Beihilfe zum Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld in <strong>der</strong><br />
Höhe von ........................................................................................................ 6,06 €<br />
beziehen. Die Zuverdienstgrenze beträgt für den Antragsteller jährlich ......... 6.100,00 €<br />
und für den Partner ........................................................................................ 16.200,00 €<br />
Diese Zuverdienstgrenzen gelten für Geburten ab 1.1.2012.<br />
189
D. REZEPTGEBÜHR<br />
1. Höhe <strong>der</strong> Rezeptgebühr ...................................................................................... 5,30 €<br />
2. Grenzbeträge für die Befreiung von <strong>der</strong> Rezeptgebühr<br />
a) Personen, <strong>der</strong>en monatliche Nettoeinkünfte<br />
€ 837,63 (für Alleinstehende) bzw.<br />
€ 1.255,89 (für Ehepaare bzw. Lebensgefährten)<br />
nicht übersteigen, sowie<br />
b) Personen, die infolge von Leiden o<strong>der</strong> Gebrechen überdurchschnittliche<br />
Ausgaben nachweisen und <strong>der</strong>en monatliche Nettoeinkünfte<br />
€ 963,27 (für Alleinstehende) bzw.<br />
€ 1.444,27 (für Ehepaare bzw. Lebensgefährten)<br />
nicht übersteigen, sind auf Antrag von <strong>der</strong> Entrichtung <strong>der</strong> Rezeptgebühr zu befreien.<br />
Die angeführten Grenzbeträge erhöhen sich für jedes Kind um € 129,24.<br />
Ist o<strong>der</strong> wäre bei Pensionsbeziehern gemäß § 292 Abs. 8 ASVG (§ 149 Abs. 7 GSVG, § 140<br />
Abs. 7 BSVG) ein Ausgedinge anzurechnen, so darf das monatliche Nettoeinkommen 84 % <strong>der</strong><br />
in lit. a bzw. für Personen, die infolge von Leiden o<strong>der</strong> Gebrechen überdurchschnittliche Ausgaben<br />
nachweisen, 99 % <strong>der</strong> in lit. a genannten Grenzbeträge nicht übersteigen.<br />
E. SERVICE-ENTGELT für die e-Card:<br />
1. Höhe des Service-Entgelts für das Jahr 2014 ................................................... 10,30 €<br />
Das Service-Entgelt für das Jahr 2014 wird im November 2013 eingehoben.<br />
2. Grenzbeträge für die Befreiung vom Service-Entgelt (siehe Abschnitt D Punkt 2)<br />
F. BEHANDLUNGSBEITRAG (nur im BSVG) ............................. 8,73 €<br />
G. ZUZAHLUNGEN BEI MASSNAHMEN DER REHABILITATION<br />
UND BEI MASSNAHMEN DER FESTIGUNG DER GESUNDHEIT<br />
UND DER GESUNDHEITSVORSORGE IN DER KRANKEN- UND<br />
PENSIONSVERSICHERUNG:<br />
1. Höhe <strong>der</strong> Zuzahlungen pro Verpflegstag<br />
monatliches Bruttoeinkommen von € 837,64 bis € 1.419,01 ....................... 7,24 €<br />
monatliches Bruttoeinkommen über € 1.419,02 bis € 2.000,40 .................. 12,41 €<br />
monatliches Bruttoeinkommen über € 2.000,40 .......................................... 17,58 €<br />
2. Grenzbetrag für die Befreiung von Zuzahlungen<br />
Personen, <strong>der</strong>en monatliche Bruttoeinkünfte ......................................................... 837,63 €<br />
nicht übersteigen.<br />
Die Zuzahlungen bei Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation sind höchstens für 28 Tage im<br />
Kalen<strong>der</strong>jahr zu leisten.<br />
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