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Handbuch der österreichischen Sozialversicherung ... - Hauptverband

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<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> österreichischen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong><br />

2013


Herausgeber und Verleger: <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österr. <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

Redaktion: Karl Grillitsch<br />

Alle in 1030 Wien, Kundmanngasse 21<br />

Internet: www.sozialversicherung.at<br />

Druck: Ferdinand Berger GmbH., Wiener Straße 21 - 23, 3580 Horn


V O R W O R T<br />

Das vorliegende <strong>Handbuch</strong> informiert über die Entwicklung <strong>der</strong> österreichischen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> im Jahre 2012, berücksichtigt aber auch die<br />

bis März 2013 beschlossenen gesetzlichen Än<strong>der</strong>ungen.<br />

Da zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erstellung dieses <strong>Handbuch</strong>es die endgültigen<br />

Gebarungsmeldungen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger noch nicht<br />

vorlagen, sind die angegebenen Gebarungsdaten für das Jahr 2012 noch<br />

als vorläufig anzusehen. Das im Oktober 2013 erscheinende Statistische<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong> wird die endgültigen<br />

Gebarungsdaten aus den Rechnungsabschlüssen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

beinhalten.<br />

Um eine leichtere Lesbarkeit zu gewährleisten beziehen sich im Folgenden<br />

die in männlicher Form angeführten personenbezogenen Bezeichnungen<br />

auf Frauen und Männer in gleicher Weise.<br />

Der <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

hofft, mit <strong>der</strong> vorliegenden Publikation den Benützern einen umfassenden<br />

Überblick über die österreichische <strong>Sozialversicherung</strong> zu geben.<br />

Wien, April 2013


Inhaltsverzeichnis<br />

Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes .............................................. 5<br />

Bundesgesetze ......................................................................................... 5<br />

Verordnungen ......................................................................................... 30<br />

Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong> .................................. 33<br />

K r a n k e n v e r s i c h e r u n g............................................................... 37<br />

Krankenversicherte Personen ................................................................. 37<br />

Ärzte, Zahnärzte und Dentisten ............................................................... 45<br />

Apotheken und Heilmittel......................................................................... 63<br />

Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern ............................................. 65<br />

Früherkennung von Krankheiten und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung .................. 74<br />

Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger ............................................. 76<br />

Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />

gemäß § 447a ASVG .............................................................................. 85<br />

Ausgleichsfonds für die Krankenanstaltenfinanzierung<br />

gemäß § 447f ASVG ............................................................................... 86<br />

P e n s i o n s v e r s i c h e r u n g ............................................................ 87<br />

Pensionsversicherte ................................................................................ 87<br />

Pensionsstände ....................................................................................... 90<br />

Anpassung <strong>der</strong> Renten und Pensionen ................................................. 103<br />

Pensionshöhe ....................................................................................... 106<br />

Zulagen, Zuschüsse .............................................................................. 111<br />

Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger ......................................... 116<br />

Son<strong>der</strong>ruhegeld ..................................................................................... 122<br />

U n f a l l v e r s i c h e r u n g .................................................................. 125<br />

Unfallversicherte ................................................................................... 125<br />

Rentenstände ........................................................................................ 126<br />

Rentenhöhe ........................................................................................... 128<br />

Gebarung <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger ............................................... 130<br />

Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen .......................... 132<br />

Rehabilitation ........................................................................................ 132<br />

Gewährung von Heilverfahren und Erholungsaufenthalten .................... 134<br />

Eigene Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger ............................ 136<br />

Betriebshilfe (Wochengeld) ..................................................................... 137<br />

Bundespflegegeldgesetz ......................................................................... 139<br />

Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong> ................................................... 143<br />

Elektronische Datenverarbeitung ............................................................ 148<br />

Beitragsrechtliche und Leistungsrechtliche Werte<br />

in <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>; Stichtag 1. Jänner 2013 ................................. 169


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Die folgende Darstellung behandelt die wichtigsten Gesetzesän<strong>der</strong>ungen,<br />

Verordnungen, Abkommen und sonstigen Regeln aus dem Bereich<br />

<strong>der</strong> Sozialen Sicherheit, die bis Redaktionsschluss (März 2013) in Kraft traten<br />

o<strong>der</strong> zumindest bereits im Bundesgesetzblatt verlautbart waren.<br />

Hievon sind in erster Linie das 2. Stabilitätsgesetz 2012 – 2. StabG<br />

2012, BGBl. I Nr. 35/2012, das <strong>Sozialversicherung</strong>s-Än<strong>der</strong>ungsgesetz<br />

2012 – SVÄG 2012, BGBl. I Nr. 123/2012, sowie das Sozialrechts-<br />

Än<strong>der</strong>ungsgesetz 2012 – SRÄG 2012, BGBl. I Nr. 3/2013, zu erwähnen.<br />

Alle hier dargestellten Texte sind mit ihrem amtlichen (authentischen)<br />

Wortlaut im Rechtsinformationssystem des Bundes www.ris.bka.gv.at<br />

kundgemacht, die Durchführungsvorschriften <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> (Satzungen,<br />

Krankenordnungen usw.) finden sich unter www.avsv.at ebenfalls<br />

im Internet. Die Gesetzesmaterialien (Regierungsvorlage, Ausschussbericht,<br />

stenographisches Protokoll des Nationalrates) sind auf <strong>der</strong> Website<br />

des Nationalrates www.parlament.gv.at abrufbar.<br />

In <strong>der</strong> Rechtsdokumentation des österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>srechts<br />

www.sozdok.at sind die aktuellen Texte des <strong>Sozialversicherung</strong>srechts<br />

in ihrer vollständigen Form enthalten.<br />

Bundesgesetze<br />

1. Bundesgesetz, mit dem ein Bundesgesetz zur För<strong>der</strong>ung von freiwilligem<br />

Engagement (Freiwilligengesetz – FreiwG) erlassen wird<br />

sowie das Familienlastenausgleichsgesetz, das Allgemeine <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz<br />

u. a. geän<strong>der</strong>t werden<br />

Dieses Bundesgesetz wurde am 27. März 2012 mit BGBl. I<br />

Nr. 17/2012 verlautbart.<br />

Das Freiwilligengesetz normiert Rahmenbedingungen zur Unterstützung<br />

und För<strong>der</strong>ung formeller freiwilliger Tätigkeiten im Interesse <strong>der</strong> Allgemeinheit.<br />

Dies erfolgt insbeson<strong>der</strong>e durch För<strong>der</strong>ung von Freiwilligenorganisationen<br />

und die Einrichtung eines Freiwilligen Sozial- o<strong>der</strong> Umweltschutzjahres,<br />

eines Gedenkdienstes sowie eines Friedens- und Sozialdienstes<br />

im Ausland. Die Ausstellung eines Freiwilligenpasses, die periodische<br />

Erstellung eines Freiwilligenberichtes sowie die Einrichtung eines Österreichischen<br />

Freiwilligenrates und eines Anerkennungsfonds für Freiwilliges<br />

Engagement sind vorgesehen.<br />

5


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Freiwilliges Engagement wird definiert als freiwillige, unentgeltliche<br />

Leistungen in einem organisatorischen Rahmen für an<strong>der</strong>e zur För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Allgemeinheit o<strong>der</strong> aus sozialen Motiven. Die Tätigkeit darf nicht im<br />

Rahmen eines Arbeits- o<strong>der</strong> Berufsausbildungsverhältnisses erfolgen.<br />

Freiwilligenorganisationen sind gemeinnützige, nicht gewinnorientierte<br />

juristische Personen öffentlichen o<strong>der</strong> privaten Rechtes mit Sitz im Inland.<br />

Ihre Tätigkeit muss in hohem Ausmaß von Personen im Rahmen des freiwilligen<br />

Engagements erfolgen.<br />

För<strong>der</strong>ungen erfolgen über Antrag bei Vorliegen <strong>der</strong> notwendigen Voraussetzung<br />

durch die Gewährung von Zuschüssen. Auf För<strong>der</strong>ungen besteht<br />

kein Rechtsanspruch.<br />

Das Freiwillige Sozialjahr zielt insbeson<strong>der</strong>e auf Vertiefung schulischer<br />

Vorbildung, Persönlichkeitsentwicklung, Erwerb von Fertigkeiten für soziale<br />

Berufsfel<strong>der</strong> und die Stärkung sozialer Kompetenzen ab. Die Teilnahme<br />

steht Personen ohne einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung<br />

grundsätzlich nach Vollendung des 17. Lebensjahres einmalig für die Dauer<br />

von sechs bis zwölf Monaten offen. Teilnehmer haben unter an<strong>der</strong>em<br />

Anspruch auf Taschengeld, auf zur Dauer <strong>der</strong> Tätigkeit zeitlich aliquotierte<br />

Freistellung sowie wöchentlich auf eine gesetzlich normierte ununterbrochene<br />

Freizeit. Die im Mutterschutzgesetz normierten Beschäftigungsverbote<br />

sind anzuwenden.<br />

Die Anerkennung als Träger des Freiwilligen Sozialjahres ist unter<br />

Beischluss bestimmter Unterlagen beim Bundesminister für Arbeit, Soziales<br />

und Konsumentenschutz zu beantragen. Die Zuerkennung erfolgt<br />

bescheidmäßig bei Vorliegen <strong>der</strong> im Gesetz normierten Voraussetzungen<br />

und kann in bestimmten Fällen wi<strong>der</strong>rufen werden. Träger des Freiwilligen<br />

Sozialjahres haben eine Reihe von Verpflichtungen zu erfüllen, beispielsweise<br />

die Sicherstellung <strong>der</strong> sozialversicherungsrechtlichen Absicherung<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer sowie die dafür erfor<strong>der</strong>liche Beitragszahlung.<br />

Vom Träger zu unterscheiden ist die Einsatzstelle. Einsatzstellen sind<br />

Einrichtungen aus Bereichen wie beispielsweise Sozial- und Behin<strong>der</strong>tenhilfe,<br />

Betreuung alter, drogenabhängiger, von Gewalt betroffener Menschen<br />

o<strong>der</strong> Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n. Der laufende Betrieb in <strong>der</strong> Einsatzstelle muss<br />

auch ohne Freiwillige aufrechterhalten werden können (Arbeitsmarktneutralität).<br />

Für Zwecke <strong>der</strong> Evaluierung des Freiwilligen Sozialjahres und <strong>der</strong><br />

Überprüfung <strong>der</strong> Anerkennungsvoraussetzungen ist <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> verpflichtet,<br />

bestimmte Daten den zuständigen Ministerien zu übermitteln.<br />

6


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Zu dieser Datenübermittlung ist im Rahmen <strong>der</strong> schriftlich zwischen Teilnehmer<br />

und Träger vor Beginn des Einsatzes abzuschließenden Vereinbarung<br />

die Zustimmung des Teilnehmers festzuhalten.<br />

Streitigkeiten zwischen Teilnehmer und Träger bzw. Einsatzstelle fallen<br />

in die Zuständigkeit <strong>der</strong> Arbeits- und Sozialgerichte.<br />

Für das Freiwillige Umweltschutzjahr, den Gedenkdienst sowie den<br />

Friedens- und Sozialdienst im Ausland gelten die für das Freiwillige Sozialjahr<br />

normierten Vorgaben sinngemäß mit lediglich im Detail abweichenden<br />

Regelungen.<br />

Hinsichtlich des beim Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />

einzurichtenden Österreichischen Freiwilligenrates sowie<br />

des Anerkennungsfonds für Freiwilliges Engagement sind detaillierte Vorgaben<br />

normiert.<br />

Teilnehmer an Tätigkeiten im Rahmen des Freiwilligengesetzes sind<br />

nach den Bestimmungen des ASVG in <strong>der</strong> Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung<br />

(zugehörig <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Angestellten)<br />

pflichtversichert. Sie gelten jedoch auch bei Vorliegen von Lohnsteuerpflicht<br />

nicht als Dienstnehmer. Als Dienstgeber fungiert <strong>der</strong> jeweilige Träger<br />

nach dem Freiwilligengesetz.<br />

Die Bestimmungen über den Beginn <strong>der</strong> Pflichtversicherung sowie <strong>der</strong><br />

Höhe <strong>der</strong> Beiträge bzw. Beitragssätze wurden entsprechend angepasst.<br />

Beitragsgrundlage ist <strong>der</strong> für geringfügige Beschäftigungsverhältnisse im<br />

ASVG normierte Grenzbetrag. Teilnehmer sind vom Anspruch auf Krankenbzw.<br />

Wochengeld ausdrücklich ausgeschlossen.<br />

Für die Dauer <strong>der</strong> Freiwilligentätigkeit besteht Kindeseigenschaft im<br />

pensionsversicherungsrechtlichen Sinn auch über das 18. Lebensjahr hinaus,<br />

längstens bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres. Das gebührende<br />

Taschengeld ist nicht auf die pensionsversicherungsrechtlich normierte<br />

Ausgleichszulage anrechenbar. Die entsprechenden Bestimmungen in den<br />

relevanten <strong>Sozialversicherung</strong>s-Parallelgesetzen wurden angepasst.<br />

Für die Dauer <strong>der</strong> Teilnahme an den im Freiwilligengesetz normierten<br />

Tätigkeiten besteht bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres Anspruch auf<br />

Familienbeihilfe. Die Tätigkeit begründet keine Pflichtversicherung in <strong>der</strong><br />

Arbeitslosenversicherung. Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht nicht,<br />

wohl aber wird die für die Prüfung <strong>der</strong> Anwartschaft maßgebliche Rahmenfrist<br />

um die Dauer <strong>der</strong> Teilnahme verlängert.<br />

7


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

2. 1. Stabilitätsgesetz 2012 – 1. StabG 2012<br />

Das Bundesgesetz wurde am 31. März 2012 mit BGBl. I Nr. 22/2012<br />

verlautbart.<br />

Neben einer Reihe von Än<strong>der</strong>ungen insbeson<strong>der</strong>e im Bereich des<br />

Steuer- und Abgabenrechts wurde auch das Gesundheits- und Sozialbereich-Beihilfengesetz<br />

geän<strong>der</strong>t. Für <strong>Sozialversicherung</strong>sträger ist im Wesentlichen<br />

Folgendes vorgesehen:<br />

Die zu gewährende Beihilfe ergibt sich nunmehr unmittelbar aus den<br />

nicht abziehbaren Vorsteuerbeträgen, welche im Zusammenhang mit den<br />

umsatzsteuerbefreiten Leistungen anfallen („1:1-Abgeltung“). Kostenersätze<br />

an Anspruchsberechtigte für in Anspruch genommene Leistungen, welche<br />

auch als Sachleistung gewährt werden könnten, sind direkt verrechneten<br />

Leistungen gleichgestellt. Die bisher gewährten Akontozahlungen entfallen.<br />

Die Auszahlung <strong>der</strong> Beihilfe erfolgt nach wie vor über den <strong>Hauptverband</strong>.<br />

Zusätzlich zur Beihilfe ist einzelnen <strong>Sozialversicherung</strong>strägern und<br />

dem Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen jährlich eine pauschalierte,<br />

in den Folgejahren wertangepasste Beihilfe in Höhe von erstmals € 122<br />

Mio. zu gewähren. Dem Ausgleichsfonds sind 76 % des Betrages zu überweisen.<br />

Die in Betracht kommenden <strong>Sozialversicherung</strong>sträger und <strong>der</strong> auf<br />

sie entfallende Anteil sind vom Bundesminister für Finanzen und vom Bundesminister<br />

für Gesundheit einvernehmlich festzusetzen. Die Auszahlung<br />

erfolgt in zwölf Teilbeträgen an den <strong>Hauptverband</strong>, welcher die Beträge<br />

entsprechend weiter zu verteilen hat.<br />

Für den normierten Übergangszeitraum ist die bisherige Berechnung<br />

<strong>der</strong> Bemessungsgrundlage von den genannten Ministerien im Einvernehmen<br />

unter Bedachtnahme auf die Erfolgsrechnungen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

per Verordnung festzusetzen. Zum Ausgleich <strong>der</strong> nunmehrigen<br />

Beihilfenzahlung mit den nach bisheriger Rechtslage zu leistenden Akontozahlungen<br />

sind entsprechende Verrechnungsmodalitäten vorgesehen.<br />

3. 2. Stabilitätsgesetz 2012 – 2. StabG 2012<br />

Das Bundesgesetz wurde am 24. April 2012 mit BGBl. I Nr. 35/2012<br />

verlautbart.<br />

Im Rahmen dieses Bundesgesetzes, welches in erster Linie darauf<br />

abzielt, finanzielle Einsparungen durch das Setzen von Strukturmaßnahmen<br />

zu erzielen, wurden auch im <strong>Sozialversicherung</strong>srecht Anpassungen<br />

vorgenommen. Insbeson<strong>der</strong>e wurden das Allgemeine <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz<br />

(samt Parallelgesetze), das Allgemeine Pensionsgesetz sowie das<br />

8


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Arbeitslosenversicherungsgesetz und das Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz<br />

geän<strong>der</strong>t.<br />

Neuregelungen im Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz und in den<br />

Parallelgesetzen<br />

- Abschaffung <strong>der</strong> beim <strong>Hauptverband</strong> eingerichteten Controllinggruppe<br />

sowie des „Sozial- und Gesundheitsforum Österreich“;<br />

- Senkung des Hun<strong>der</strong>tsatzes für den von den Gebietskrankenkassen<br />

von ihren Beitragseinnahmen an den Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />

zu entrichtenden Beitrag;<br />

- Entfall <strong>der</strong> Bestimmung, Mittel des Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />

für den Betrieb einer allgemeinen Krankenanstalt zu<br />

verwenden;<br />

- Anpassung <strong>der</strong> Hun<strong>der</strong>tsätze <strong>der</strong> von den Krankenversicherungsträgern<br />

an den Ausgleichsfonds für die Krankenanstaltenfinanzierung<br />

zu leistenden Beiträge;<br />

- Herabsetzung <strong>der</strong> von den Pensionsversicherungsträgern für die<br />

Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionsbezieher an die Krankenversicherungsträger<br />

zu leistenden Beiträge („Hebesätze“);<br />

- Übertragung <strong>der</strong> bisher dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales<br />

und Konsumentenschutz obliegende Pflicht zur periodischen Erstellung<br />

eines „Teilversicherungs-, Ersatzzeiten und Wan<strong>der</strong>versicherungsberichtes“<br />

an den <strong>Hauptverband</strong>;<br />

- Außerordentliche Anhebung <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage sowie<br />

„Einfrieren“ <strong>der</strong> für die Beurteilung <strong>der</strong> gebührenden Witwen(r)-<br />

pension maßgeblichen Höchstbeitragsgrundlage auf den Stand<br />

2012;<br />

- Stufenweise Anhebung des maßgeblichen Lebensalters für die Beurteilung<br />

des Vorliegens von Invalidität für Personen mit nicht gelernten<br />

bzw. nicht angelernten Berufen (Tätigkeitsschutz);<br />

- Gestaffelte Herabsetzung des Hun<strong>der</strong>tsatzes des auf die Ausgleichszulage<br />

anrechenbaren Einkommens aus verpachtetem,<br />

übergebenem o<strong>der</strong> aus sonstigen Gründen nicht selbst bewirtschaftetem<br />

land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz;<br />

- Normierung, dass die im Allgemeinen Pensionsgesetz geregelte<br />

Kontoerst- sowie Ergänzungsgutschrift verfahrensrechtlich als Leistungssachen<br />

gelten;<br />

- Anpassung <strong>der</strong> Regelungen über die Meldung und Erhebung von<br />

Arbeitsunfällen (aufgrund <strong>der</strong> Neuorganisation <strong>der</strong> Arbeitsinspektion);<br />

9


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

- Stufenweise Anhebung <strong>der</strong> zur Inanspruchnahme einer vorzeitigen<br />

Alterspension bei langer Versicherungsdauer („Hacklerpension“)<br />

notwendigen Anzahl an Versicherungs- bzw. Beitragsmonaten sowie<br />

Normierung <strong>der</strong> Wahrung des Anspruches bei Nichtinanspruchnahme<br />

<strong>der</strong> Pension wegen Erwerbstätigkeit trotz Erfüllung <strong>der</strong> sonstigen<br />

Voraussetzungen;<br />

- Festlegung einer abweichenden Pensionserhöhung für die Jahre<br />

2013 und 2014;<br />

- Fixierung <strong>der</strong> Mindestbeitragsgrundlage in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

nach dem GSVG;<br />

- Erhöhung des Eigenbeitragssatzes in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

nach dem GSVG und dem BSVG bei gleichzeitiger Vermin<strong>der</strong>ung<br />

des aus Steueraufkommens zu leistenden Beitrages;<br />

- Erhöhung des in <strong>der</strong> Unfallversicherung nach dem BSVG zu leistenden<br />

Zuschlages zur Grundsteuer und Reduktion <strong>der</strong> dem Bund für<br />

dessen Einziehung und Abfuhr gebührende Vergütung;<br />

- Schaffung <strong>der</strong> Möglichkeit im BSVG, Mittel aus <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Rücklage <strong>der</strong> Krankenversicherung jährlich in die allgemeine Rücklage<br />

<strong>der</strong> Unfallversicherung zu transferieren;<br />

- Erhöhung <strong>der</strong> Mindestbeitragsgrundlage im Fall einer Beitragsgrundlagenoption<br />

in <strong>der</strong> Pensionsversicherung nach dem BSVG;<br />

- Normierung einer Mitwirkungspflicht <strong>der</strong> „Agrarmarkt-Austria“ hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Erfassung von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben<br />

gegen Ersatz <strong>der</strong> Kosten;<br />

- Absenkung des Dienstgeberbeitrages zur Krankenversicherung<br />

nach dem B-KUVG;<br />

- Flexibilisierung des von den Versicherten nach dem B-KUVG zu leistenden<br />

Behandlungsbeitrages entsprechend <strong>der</strong> finanziellen Leistungsfähigkeit<br />

des Versicherungsträgers unter Festlegung einer<br />

Obergrenze von 20 % <strong>der</strong> dem Versicherungsträger entstehenden<br />

Kosten.<br />

Anpassungen im Krankenkassen-Strukturfondsgesetz und im Nachtschwerarbeitsgesetz<br />

- Die im Krankenkassen-Strukturfondsgesetz normierte Fondsdotierung<br />

mit € 40 Mio. wird bis 2015 verlängert;<br />

- Im Nachtschwerarbeitsgesetz wird die ursprünglich bis 2012 vorgesehene<br />

Sistierung <strong>der</strong> Verpflichtung zur Neufestsetzung des Beitragssatzes<br />

mit Ende 2011 aufgehoben.<br />

10


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Allgemeinen Pensionsgesetz<br />

- Stufenweise Erhöhung <strong>der</strong> für die Inanspruchnahme <strong>der</strong> Korridorpension<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Anzahl an Versicherungsmonaten;<br />

- Anhebung <strong>der</strong> Pensionskürzung bei vorzeitigem Pensionsantritt und<br />

Aufhebung <strong>der</strong> bisher maximal zulässigen Pensionskürzung;<br />

- Aufhebung <strong>der</strong> „Parallelrechnung“ und Normierung einer diese ersetzende<br />

„Kontoerstgutschrift“ für nach dem 31. Dezember 1954<br />

geborene Personen, sofern bis 31. Dezember 2013 mindestens ein<br />

Versicherungsmonat nach den im Gesetz genannten <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzen<br />

erworben wurde.<br />

Der Berechnungsmodus bzw. die Parameter zur Ermittlung <strong>der</strong> Kontoerstgutschrift<br />

(„Ausgangsbetrag“ sowie „Vergleichsbetrag“) sind<br />

umfassend und detailliert geregelt. Sofern <strong>der</strong> Ausgangsbetrag innerhalb<br />

<strong>der</strong> mit den Prozentsätzen (jeweils Mindest- und Höchstbetrag)<br />

des jeweiligen Geburtsjahrganges vervielfachten Vergleichsbeträge<br />

liegt, bildet das 14-fache dieses Betrages die Kontoerstgutschrift.<br />

Ist <strong>der</strong> Ausgangsbetrag niedriger o<strong>der</strong> höher als die für den<br />

Jahrgang jeweils relevanten Vergleichsbeträge, so bildet das 14-<br />

fache des entsprechenden Vergleichsbetrages die Kontoerstgutschrift.<br />

Der zur Anwendung gelangende Betrag ist als Gesamtgutschrift<br />

in das Pensionskonto aufzunehmen.<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Kontoerstgutschrift neu<br />

zu berechnen. Än<strong>der</strong>ungen bzw. Neufeststellungen von Beitragsgrundlagen<br />

und Versicherungszeiten aus <strong>der</strong> Zeit vor Jänner 2014,<br />

die nach dem 31. Dezember 2016 festgestellt werden, sind mittels<br />

„Ergänzungsgutschrift“ zu berücksichtigen. Bescheide werden nur<br />

über ausdrückliches Verlangen ausgestellt. Die Zuordnung bzw. Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Zuordnung von Kin<strong>der</strong>erziehungszeiten ist von <strong>der</strong> kontoberechtigten<br />

Person bis spätestens Ende Dezember 2016 zu beantragen.<br />

Die Kontoerstgutschrift entfällt, sofern nur Versicherungszeiten<br />

nach dem Allgemeinen Pensionsgesetz vorliegen.<br />

Für „ältere“ Jahrgänge bzw. „Schwerarbeiter“ sind hinsichtlich <strong>der</strong><br />

zulässigen Abschläge Übergangsbestimmungen vorgesehen.<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Arbeitslosenversicherungsgesetz<br />

- Festlegung, dass auch Personen, welche die Anspruchsvoraussetzungen<br />

für eine gesetzliche Alterspension (ausgenommen Korridorpension),<br />

Son<strong>der</strong>ruhegeld und Ruhegenuss erfüllen, o<strong>der</strong> welche<br />

jenes Lebensalter vollendet haben, das ein Jahr nach dem gesetzliche<br />

Mindestalter für eine Korridorpension liegt, von <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherungspflicht<br />

ausgenommen sind;<br />

11


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

- Normierung, dass auf Arbeitslose, <strong>der</strong>en Arbeitsfähigkeit zweifelhaft<br />

ist, bis zum Vorliegen eines ärztlichen Gutachtens, längstens jedoch<br />

für die Dauer von zwei Monaten, die Bestimmungen über die Arbeitsbereitschaft<br />

und -willigkeit nicht anwendbar sind;<br />

- Gewährung eines <strong>der</strong> jährlichen Anpassung unterliegenden Zusatzbeitrages<br />

zum Arbeitslosengeld bzw. zur Notstandshilfe bei Teilnahme<br />

an Schulungs- und Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ungsmaßnahmen. Der<br />

Zusatzbeitrag unterliegt nicht <strong>der</strong> Krankenversicherungspflicht und<br />

ist bei Bemessung des Krankengeldes (bzw. allenfalls Wochengeld)<br />

nicht zu berücksichtigen. Die Auswirkungen des Zusatzbeitrages<br />

sind nach zwei Jahren zu evaluieren.<br />

- Neuregelung <strong>der</strong> Bevorschussung von Leistungen aus <strong>der</strong> Pensionsversicherung.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e ist <strong>der</strong> Anspruch eingeschränkt auf<br />

Personen, welche die Wartezeit erfüllt haben und <strong>der</strong>en Arbeitsunfähigkeit<br />

allenfalls durch ärztliches Gutachten bestätigt ist. Für Personen<br />

in einem aufrechten Dienstverhältnis ohne Entgelt- o<strong>der</strong><br />

Krankengeldanspruch sind Erleichterungen vorgesehen. Hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Vorschussleistung entfällt die bisher vorgesehene<br />

Obergrenze.<br />

- Neuregelung des Bezuges von Altersteilzeitgeld: Der Bezug ist maximal<br />

für die Dauer von fünf Jahren möglich. Personen, die das gesetzliche<br />

Pensionsalter für eine Alterspension, für Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />

o<strong>der</strong> für einen Ruhegenuss erreicht und die dafür erfor<strong>der</strong>lichen Anspruchsvoraussetzungen<br />

erfüllt haben, sind vom Bezug auf Altersteilzeitgeld<br />

generell ausgeschlossen. Sofern eine kontinuierliche Altersteilzeitvereinbarung<br />

vorliegt, ist <strong>der</strong> Bezug von Altersteilzeitgeld<br />

dennoch bis zur Vollendung des Regelpensionsalters zulässig.<br />

Die Anspruchsvoraussetzungen bei Vorliegen einer Blockzeitvereinbarung<br />

wurden dahingehend erweitert, als eine zuvor arbeitslose<br />

Ersatzkraft nicht nur vorübergehend sozialversicherungspflichtig<br />

(über <strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze) einzustellen o<strong>der</strong> ein Lehrling zusätzlich<br />

auszubilden ist.<br />

Übergangsbestimmungen für bestehende Vereinbarungen sind vorgesehen.<br />

- Anpassung <strong>der</strong> Bestimmungen über das Übergangsgeld nach Altersteilzeit.<br />

- Möglichkeit des Antrages auf Rückerstattung von Beiträgen, die für<br />

einen Zeitraum entrichtet wurden, in welchem aufgrund <strong>der</strong> Erfüllung<br />

<strong>der</strong> Anspruchsvoraussetzungen für eine gesetzliche Alterspension<br />

(Son<strong>der</strong>ruhegeld, Ruhegenuss) keine Arbeitsversicherungspflicht<br />

vorlag.<br />

- Klarstellungen und Anpassungen.<br />

12


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Neuregelungen im Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz<br />

- Einführung einer „Auflösungsabgabe“ in Höhe von € 110,- zur Finanzierung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik. Die Hälfte <strong>der</strong> Einnahmen dient<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschäftigung älterer Personen. Die Abgabe ist<br />

vom Dienstgeber unaufgefor<strong>der</strong>t zum Ende eines jeden arbeitslosenversicherungspflichtigen<br />

(freien) Dienstverhältnisses zu entrichten.<br />

Der Betrag ist jährlich aufzuwerten. Das Gesetz listet eine Reihe<br />

von Ausnahmen taxativ auf.<br />

Die Einhebung <strong>der</strong> Abgabe sowie die Prüfung <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong><br />

Abgabepflicht sind gegen Entgelt von den Krankenversicherungsträgern<br />

im übertragenen Wirkungsbereich vorzunehmen. Die Abgabe<br />

ist gemeinsam mit den <strong>Sozialversicherung</strong>sbeiträgen fällig. Für den<br />

Fall <strong>der</strong> Einbringung einer Klage über die Rechtswirksamkeit <strong>der</strong><br />

Beendigung eines Dienstverhältnisses ist eine Verjährungshemmung<br />

normiert.<br />

- Entfall <strong>der</strong> Bestimmung, wonach für Bedienstete ab Vollendung des<br />

58. (bzw. 57.) Lebensjahres <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherungsbeitrag<br />

aus Mitteln <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung zu tragen ist. Personen, für<br />

welche die Bestimmung bereits wirksam ist, bleibt die bisherige Regelung<br />

weiter aufrecht.<br />

- Anpassung und Neuformulierung <strong>der</strong> Bestimmungen über die Überweisung<br />

an den Insolvenz-Entgelt-Fonds und die Zuführung an die<br />

Arbeitsmarktrücklage.<br />

- Aufhebung <strong>der</strong> Verpflichtung des Arbeitsmarktservices bestimmte<br />

Beträge für Zwecke <strong>der</strong> unternehmensbezogenen Arbeitsmarktför<strong>der</strong>ung<br />

an den Bund zu überweisen.<br />

4. Än<strong>der</strong>ung des Gerichtsorganisationsgesetzes<br />

Das Bundesgesetz wurde am 20. April 2012 mit BGBl. I Nr. 26/2012<br />

verlautbart.<br />

Die Neuregelungen sehen unter an<strong>der</strong>em vor, dass die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

sowie <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> nach Maßgabe <strong>der</strong> technischen Möglichkeiten<br />

zur Teilnahme am elektronischen Rechtsverkehr verpflichtet sind.<br />

5. Verwaltungsgerichtsbarkeits-Novelle 2012<br />

Das Bundesgesetz wurde am 5. Juni 2012 mit BGBl. I Nr. 51/2012 verlautbart.<br />

Durch die Än<strong>der</strong>ungen im Bundes-Verfassungsgesetz wurden unter<br />

an<strong>der</strong>em auch die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger und <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> in die<br />

allgemeine Amtshilfeverpflichtung einbezogen.<br />

13


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Weiters ergibt sich infolge <strong>der</strong> normierten Neugestaltung des Systems<br />

des Verwaltungsrechtsschutzes (Einführung einer mehrstufigen Verwaltungsgerichtsbarkeit<br />

und Einrichtung von Verwaltungsgerichten des Bundes<br />

und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>) sowie <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e damit einhergehenden Abschaffung<br />

<strong>der</strong> sogenannten „weisungsfreien Kollegialbehörden mit richterlichem<br />

Einschlag“ im Bereich des <strong>Sozialversicherung</strong>srechts (insbeson<strong>der</strong>e<br />

Landesberufungskommission, Bundesschiedskommissionen, Unabhängige<br />

Heilmittelkommission) weitreichen<strong>der</strong> Anpassungs- bzw. Än<strong>der</strong>ungsbedarf.<br />

Das Begutachtungsverfahren zu den Ministerialentwürfen entsprechen<strong>der</strong><br />

Gesetzesän<strong>der</strong>ungen war zu Redaktionsschluss bereits abgeschlossen<br />

(Verwaltungsgerichtsbarkeits-Anpassungsgesetze <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Bundesministerien).<br />

6. Än<strong>der</strong>ung des Künstler-<strong>Sozialversicherung</strong>sfondsgesetzes und<br />

des Kunstför<strong>der</strong>ungsbeitragsgesetzes 1981<br />

Das Bundesgesetz wurde am 2. August 2012 mit BGBl. I Nr. 71/2012<br />

verlautbart.<br />

Die Neuregelung des Künstler-<strong>Sozialversicherung</strong>sfondsgesetzes<br />

sieht vor, dass bei Vorliegen <strong>der</strong> normierten Voraussetzungen Anspruch<br />

auf Beitragszuschuss trotz Anspruches auf gesetzliche Alterspension bzw.<br />

Bezuges einer gesetzlichen Pensionsleistung besteht. Weiters wurden die<br />

nach dem Kunstför<strong>der</strong>ungsbeitragsgesetz zu entrichtenden Beträge zum<br />

Teil herabgesetzt.<br />

7. Än<strong>der</strong>ung des Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes, des<br />

Gewerblichen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes, des Bauern-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes<br />

u. a.<br />

Das Bundesgesetz wurde am 2. August 2012 mit BGBl. I Nr. 76/2012<br />

verlautbart.<br />

Einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (Rechtssache C-<br />

123/10 vom 20. Oktober 2011) folgend wird eine „beson<strong>der</strong>e Pensionsanpassung“<br />

normiert: Per 1. Oktober 2012 sind alle zu diesem Zeitpunkt bezogenen<br />

Pensionen mit dem Faktor 1,011 zu vervielfachen, sofern ihr<br />

Stichtag vor dem 1. Jänner 2007 liegt, ihre Höhe am 1. Jänner 2008 unter<br />

€ 747,-- gelegen ist und sie für das Jahr 2008 nur mit dem Anpassungsfaktor<br />

erhöht wurden. Für Hinterbliebenenleistungen aus einer bereits zuerkannten<br />

Leistung ist <strong>der</strong> Stichtag dieser Leistung maßgeblich.<br />

14


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

8. Durchführung von ästhetischen Behandlungen und Operationen<br />

sowie Än<strong>der</strong>ung des Ärztegesetzes 1998<br />

Das Bundesgesetz wurde am 14. August 2012 mit BGBl. I Nr. 80/2012<br />

verlautbart.<br />

Das Gesetz regelt die Voraussetzungen und Bedingungen, unter denen<br />

ästhetische Behandlungen und Operationen, welche als Tätigkeiten in<br />

Ausübung <strong>der</strong> Medizin im rechtlichen Sinn zu qualifizieren sind, ohne Vorliegen<br />

einer medizinischen Indikation vorgenommen werden dürfen.<br />

Die Regelungen beinhalten neben <strong>der</strong> Definition einzelner Begriffe vor<br />

allem die erfor<strong>der</strong>lichen Qualifikationen <strong>der</strong> die Behandlung bzw. Operation<br />

durchführenden Ärzte, die Notwendigkeit einer verpflichtenden umfassenden<br />

mündlichen und schriftlichen Aufklärung des Patienten bzw. seines Erziehungsberechtigten<br />

durch den Arzt, das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> nachweislichen<br />

Einwilligung des Patienten bzw. des Erziehungsberechtigten, Schutzvorschriften<br />

für min<strong>der</strong>jährige Personen, Werbebeschränkungen und ein Provisionsverbot<br />

sowie die Ausstellung eines Operationspasses. Für den Fall<br />

des Verstoßes gegen die Bestimmungen sind – sofern es sich nicht um gerichtlich<br />

strafbares Verhalten handelt – Verwaltungsstrafen vorgesehen. Im<br />

Ärztegesetz wurden notwendige Anpassungen vorgenommen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> verpflichtenden Aufklärung ist <strong>der</strong> Patient bzw. sein<br />

Erziehungsberechtigter auch darüber zu informieren, dass eine allfällige<br />

Unfähigkeit <strong>der</strong> Arbeitsaufnahme keine Arbeitsunfähigkeit im sozialversicherungs-<br />

und arbeitsrechtlichen Sinn darstellt und die Kosten <strong>der</strong> Behandlung<br />

bzw. Operation nicht von einem <strong>Sozialversicherung</strong>sträger übernommen<br />

werden.<br />

Erhebt sich <strong>der</strong> Verdacht, dass eine fehlerhaft durchgeführte ästhetische<br />

Behandlung o<strong>der</strong> Operation eine Erkrankung o<strong>der</strong> sonstige Komplikation<br />

verursacht hat und handelt es sich bei <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>liche Nachbehandlung<br />

um eine sozialversicherungsrechtlich erstattungsfähige Leistung, haben<br />

sämtliche nachbehandelnde Ärzte den jeweils gesetzlichen Krankeno<strong>der</strong><br />

Pensionsversicherungsträger zwecks Prüfung allfälliger Regressansprüche<br />

darüber zu informieren.<br />

9. Än<strong>der</strong>ung des Arbeitskräfteüberlassungsgesetzes, des Landarbeitsgesetzes<br />

1984, des Arbeitsverfassungsgesetzes, des Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetzes<br />

u. a.<br />

Das Bundesgesetz wurde am 14. November 2012 mit BGBl. I<br />

Nr. 98/2012 verlautbart.<br />

Durch die vorgenommenen Än<strong>der</strong>ungen werden in erster Linie europarechtliche<br />

Vorgaben („Leiharbeitsrichtlinie“ – 2008/104/EG) in nationales<br />

15


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Recht umgesetzt. Insbeson<strong>der</strong>e ist eine Gleichbehandlung überlassener<br />

Arbeitskräfte mit <strong>der</strong> Stammbelegschaft des Beschäftigerbetriebes (Entgelt,<br />

Arbeitszeit- und Urlaubsregelungen, Zugang zu betrieblichen Wohlfahrtseinrichtungen,<br />

etc.) vorgesehen.<br />

Außerdem ist zur Unterstützung überlassener Arbeitnehmer während<br />

überlassungsfreier Zeiträume die Einrichtung eines Sozial- und Weiterbildungsfonds<br />

mit Rechtspersönlichkeit normiert. Organe und Aufgaben des<br />

Fonds sind gesetzlich festgelegt. Auf Leistungen des Fonds besteht kein<br />

Rechtsanspruch.<br />

Der <strong>Hauptverband</strong> hat für die Abwicklung <strong>der</strong> Leistungen entsprechende<br />

Daten elektronisch gegen Kostenersatz zur Verfügung zu stellen.<br />

Die Aufbringung <strong>der</strong> Mittel erfolgt unter an<strong>der</strong>em durch Beiträge <strong>der</strong><br />

Überlasserbetriebe (jährlich ansteigende Hun<strong>der</strong>tsätze <strong>der</strong> im ASVG normierten<br />

allgemeinen Beitragsgrundlage sowie <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>zahlungen). Die<br />

Einhebung <strong>der</strong> Beiträge erfolgt zusammen mit den Beiträgen zur <strong>Sozialversicherung</strong><br />

durch die zuständigen Krankenversicherungsträger. Eine Abgeltung<br />

<strong>der</strong> dadurch verursachten Mehraufwendungen ist vorgesehen.<br />

10. Transparenzdatenbankgesetz 2012 – TDBG 2012<br />

Das Bundesgesetz wurde am 14. November 2012 mit BGBl. I<br />

Nr. 99/2012 verlautbart.<br />

Das Gesetz sieht zur Erfassung und Darstellung von Leistungen <strong>der</strong><br />

öffentlichen Hand an bestimmte Personen die Einrichtung einer Transparenzdatenbank<br />

bzw. eines Transparenzportales vor. Dies soll neben <strong>der</strong><br />

Erfüllung von Informations-, Überprüfungs- und Nachweiszwecken auch die<br />

Steuerung öffentlicher Leistungserbringung durch anonymisierte Auswertungen<br />

ermöglichen.<br />

Unter an<strong>der</strong>em sind Geldleistungen aus <strong>der</strong> gesetzlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

(einschließlich Ausgleichszulage), das Pflegegeld und das Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />

zu erfassen. Als Sachleistungen ist unter an<strong>der</strong>em auch<br />

die begünstigte o<strong>der</strong> unentgeltliche Inanspruchnahme öffentlicher Gesundheitseinrichtungen<br />

darzustellen.<br />

Das Gesetz enthält umfangreiche Bestimmungen betreffend beteiligte<br />

Personen und Stellen, Leistungssystematisierung, Datenquellen und Datenanzeige.<br />

Der <strong>Hauptverband</strong> ist zur Bereitstellung bestimmter Daten sowie<br />

zur Mitwirkung bei <strong>der</strong> Einrichtung geeigneter Datenschnittstellen verpflichtet.<br />

Dem Bundesminister für Finanzen wird eine umfassende Verordnungsermächtigung<br />

eingeräumt, welche er im Einvernehmen mit dem Bundeskanzler<br />

auszuüben hat.<br />

16


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Die gesetzwidrige (auch nur versuchte) Datenverwendung ist mit<br />

Geldstrafen bis zu € 20.000,-- belegt.<br />

11. Än<strong>der</strong>ung des Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes, des<br />

Gewerblichen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes, des Bauern-<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes und des Beamten-Kranken- und Unfallversicherungsgesetzes<br />

Das Bundesgesetz wurde am 13. Dezember 2012 mit BGBl. I<br />

Nr. 107/2012 verlautbart.<br />

Das Gesetz normiert, dass Nachkontrollen im Zusammenhang mit einer<br />

Organspende vom Versicherungsfall <strong>der</strong> Krankheit umfasst sind. Weiters<br />

werden Unfälle, welche sich im Zuge einer Organspende ereignen, Arbeitsunfällen<br />

nach dem ASVG gleichgestellt.<br />

12. Elektronische Gesundheitsakte-Gesetz – ELGA-G<br />

Das Bundesgesetz wurde am 14. Dezember 2012 mit BGBl. I<br />

Nr. 111/2012 verlautbart.<br />

Das Gesetz umfasst das Gesundheitstelematikgesetz 2012 (GTelG<br />

2012) sowie damit im Zusammenhang stehende Ergänzungen in den <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzen<br />

und im Strafgesetzbuch.<br />

Das Gesundheitstelematikgesetz 2012 regelt allgemein die bei Verwendung<br />

personenbezogener elektronischer Gesundheitsdaten durch<br />

Gesundheitsdiensteanbieter erfor<strong>der</strong>lichen Datensicherheitsmaßnahmen<br />

sowie speziell die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA).<br />

Als verpflichtend einzuhaltende Grundsätze <strong>der</strong> Datensicherheit bei<br />

<strong>der</strong> elektronischen Weitergabe von Gesundheitsdaten sind insbeson<strong>der</strong>e<br />

erfor<strong>der</strong>lich:<br />

- Nachweis und Prüfung <strong>der</strong> Identität, sowohl <strong>der</strong> Person, <strong>der</strong>en<br />

Gesundheitsdaten weitergegeben werden, als auch jene <strong>der</strong> beteiligten<br />

Gesundheitsdiensteanbieter (Festlegung von „Rollen“ durch<br />

Verordnung des Bundesministers für Gesundheit),<br />

- Sicherstellung <strong>der</strong> Vertraulichkeit durch entsprechende Netzwerksicherheit<br />

(kryptographische/bauliche Maßnahmen, geschlossene/abgrenzbare<br />

Benutzergruppe sowie <strong>der</strong>en Authentifizierung) o<strong>der</strong><br />

durch bestimmte Protokolle und Verfahren,<br />

- Nachweis und Prüfung <strong>der</strong> Integrität <strong>der</strong> Gesundheitsdaten durch<br />

fortgeschrittene o<strong>der</strong> qualifizierte elektronische Signaturen,<br />

- Dokumentation <strong>der</strong> getroffenen Datensicherheitsmaßnahmen.<br />

17


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Die Betreibung eines eHealth-Verzeichnisdienstes (eHVD) durch den<br />

Bundesminister für Gesundheit ist vorgesehen. Ein bundesweites Berichtswesen<br />

zur Evaluierung <strong>der</strong> Nutzung und <strong>der</strong> Auswirkungen von Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen kann<br />

eingerichtet werden.<br />

Die Regelungen zur Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) sehen<br />

die Einrichtung eines elektronischen Informationssystemes vor, welches allen<br />

berechtigten Gesundheitsdienstleistern (ELGA-Gesundheitsdiensteanbieter)<br />

und betroffenen Personen (ELGA-Teilnehmer) bestimmte Daten<br />

(ELGA-Gesundheitsdaten) in elektronischer Form orts- und zeitunabhängig<br />

zur Verfügung stellt. Das System ist von den ELGA-Systempartnern (Bund,<br />

Län<strong>der</strong> und <strong>Hauptverband</strong>) nach Maßgabe <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen<br />

(Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen, Benutzer- und Anwen<strong>der</strong>freundlichkeit, wirtschaftliche<br />

Vertretbarkeit, Stand <strong>der</strong> Technik) zu errichten.<br />

ELGA soll neben einer verbesserten Verfügbarkeit medizinischer Informationen<br />

vor allem auch zu einer Qualitätssteigerung von Gesundheitsdienstleistungen<br />

führen sowie zum Ausbau einer integrierten Versorgung<br />

und eines sektorenübergreifenden Nahtstellenmanagements beitragen.<br />

Weiters sollen Patientenrechte gestärkt werden.<br />

ELGA-Gesundheitsdaten sind unter an<strong>der</strong>em Entlassungsbriefe <strong>der</strong><br />

Krankenanstalten, Laborbefunde, Befunde <strong>der</strong> bildgebenden Diagnostik<br />

sowie Medikationsdaten. Zur Erfassung <strong>der</strong> Medikationsdaten (verordnete<br />

und abgegebene Arzneimittel) hat <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> im übertragenen Wirkungsbereich<br />

ein Informationssystem („e-Medikation“) zu betreiben.<br />

ELGA-Gesundheitsdiensteanbieter sind Angehörige des (zahn-)-<br />

ärztlichen Berufes (ausgenommen sind jedoch beispielsweise Ärzte des<br />

chef- und kontrollärztlichen Dienstes <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger, Arbeitsmediziner<br />

und Amtsärzte), Apotheken, Krankenanstalten sowie bestimmte<br />

Pflegeeinrichtungen. Zur Prüfung <strong>der</strong>en Identität ist ein<br />

„Gesundeitsdiensteanbieterindex“ durch den Bundesminister für Gesundheit<br />

einzurichten. Die verpflichtende Teilnahme (im Sinne <strong>der</strong> Speicherung<br />

von ELGA-Gesundheitsdaten) erfolgt für die einzelnen Gruppen von ELGA-<br />

Gesundheitsdiensteanbietern zu unterschiedlichen Zeitpunkten.<br />

ELGA-Teilnehmer sind grundsätzlich alle Personen, die Gesundheitsdienstleistungen<br />

in Anspruch nehmen und die einer Teilnahme nicht wi<strong>der</strong>sprochen<br />

haben. Die Teilnehmer sind – insbeson<strong>der</strong>e zwecks Überprüfung<br />

ihrer eindeutigen Identität – im „Patientenindex“ erfasst. Einer Teilnahme<br />

kann je<strong>der</strong>zeit (bezogen auf alle o<strong>der</strong> nur auf einzelne Arten von ELGA-<br />

Gesundheitsdaten) schriftlich o<strong>der</strong> elektronisch wi<strong>der</strong>sprochen werden<br />

(„Opt-out“). Darüber hinaus haben ELGA-Teilnehmer das Recht, Auskunft<br />

über die sie betreffenden Daten zu erhalten sowie individuelle Zugriffsrech-<br />

18


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

te festzulegen. Durch die Nichtteilnahme an ELGA bzw. die Inanspruchnahme<br />

<strong>der</strong> zustehenden Teilnehmerrechte dürfen den Betroffenen we<strong>der</strong><br />

im Zugang zur medizinischen Versorgung noch hinsichtlich <strong>der</strong> Kostentragung<br />

Nachteile entstehen. Die Einrichtung einer ELGA-Ombudsstelle ist<br />

vorgesehen.<br />

Die Voraussetzungen, unter denen die Verwendung von ELGA-<br />

Gesundheitsdaten zulässig ist, sind detailliert geregelt. Bestimmten Personen<br />

und Stellen sind <strong>der</strong> Zugriff auf diese Daten sowie <strong>der</strong>en Verwendung<br />

ausdrücklich verboten.<br />

Nähere Bestimmungen über die Datenspeicherung, die Einrichtung eines<br />

Berechtigungssystems, eines Protokollierungssystems sowie eines<br />

Zugangsportals sind vorgesehen.<br />

Dem Bundesminister für Gesundheit sind (insbeson<strong>der</strong>e in Bezug auf<br />

nähere Definition <strong>der</strong> Gesundheitsdiensteanbieter, Struktur und Formate<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsdaten, Einrichtung <strong>der</strong> Ombudsstelle, Einrichtung von<br />

Terminals mit Portalfunktion) umfangreiche Verordnungs- und Weisungsrechte<br />

eingeräumt.<br />

Ein Verstoß gegen einschlägige Bestimmungen stellt eine Verwaltungsübertretung<br />

dar und ist mit Geldstrafen bis zu € 10.000 zu bestrafen.<br />

Das in Schädigungs- o<strong>der</strong> Gefährdungsabsicht gestellte wi<strong>der</strong>rechtliche<br />

Verlangen <strong>der</strong> Einsichtnahme o<strong>der</strong> Verwertung von Geheimnissen des<br />

Gesundheitszustandes einer Person stellt einen gerichtlichen Straftatbestand<br />

dar.<br />

Darüber hinaus ist in den <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzen vorgesehen,<br />

dass Krankenversicherungsträger in <strong>der</strong> jährlich für ihre Versicherten zu<br />

erstellenden Kosteninformation auch Hinweise auf bestimmte Rechte in<br />

Zusammenhang mit ELGA anzuführen haben.<br />

13. Abgabenän<strong>der</strong>ungsgesetz 2012<br />

Das Bundesgesetz wurde am 14. Dezember 2012 mit BGBl. I<br />

Nr. 112/2012 verlautbart.<br />

Das Gesetz sieht unter an<strong>der</strong>em neue Bewertungsgrundsätze für landund<br />

forstwirtschaftliches Vermögen vor. Die sich daraus anlässlich <strong>der</strong><br />

Hauptfeststellung zum 1. Jänner 2014 ergebenden Än<strong>der</strong>ungen von Einheitswerten<br />

land- und forstwirtschaftlicher Betriebe werden sozialversicherungsrechtlich<br />

erst mit 1. Jänner 2017 wirksam. Hinsichtlich des dadurch<br />

bedingten Entstehens o<strong>der</strong> Ausscheidens aus <strong>der</strong> Pflichtversicherung nach<br />

dem BSVG sind Übergangsbestimmungen vorgesehen.<br />

19


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

14. <strong>Sozialversicherung</strong>s-Än<strong>der</strong>ungsgesetz 2012 – SVÄG 2012<br />

Das Bundesgesetz wurde am 28. Dezember 2012 mit BGBl. I<br />

Nr. 123/2012 verlautbart.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e sind folgende Än<strong>der</strong>ungen vorgesehen:<br />

- Anhebung des Service-Entgeltes für die e-card durch Festlegung einer<br />

jährlichen Valorisierung sowie Entfall des Entgeltes für Angehörige.<br />

- Begrenzung <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> gesetzlichen Unfallversicherung zu leistenden<br />

Zuschüsse für Aufwendungen <strong>der</strong> Dienstgeber für Entgeltfortzahlung<br />

durch Beachtung des Eineinhalbfachen <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage)<br />

sowie ergänzende Klarstellung hinsichtlich <strong>der</strong> Bezugsdauer<br />

bzw. <strong>der</strong> diesbezüglichen Anspruchsvoraussetzung. Die Entgeltfortzahlungs-Zuschussverordnung<br />

wurde angepasst (BGBl. II<br />

Nr. 14/2013, ausgegeben am 2. Jänner 2013).<br />

- Beseitigung <strong>der</strong> Möglichkeit zur (beitragsfreien) Mitversicherung als<br />

Angehörige für aus ihrer jeweiligen Kammer ausgeschiedene<br />

Rechtsanwälte und Ziviltechniker.<br />

- Ausschluss <strong>der</strong> Angehörigeneigenschaft von Kin<strong>der</strong>n, welche im<br />

Ausland eine Erwerbstätigkeit ausüben, welche bei Ausübung im Inland<br />

eine <strong>Sozialversicherung</strong>spflicht auslösen würde.<br />

- Beseitigung <strong>der</strong> Beschränkungen des Leistungsangebotes <strong>der</strong><br />

Zahnambulatorien von <strong>Sozialversicherung</strong>strägern. Nach wie vor<br />

ausgenommen vom Leistungsangebot sind im Bereich des festsitzenden<br />

Zahnersatzes kosmetische Luxusleistungen sowie bestimmte<br />

risikoreiche umfangreiche festsitzende Zahnersatzkonstruktionen.<br />

Zuzahlungen zu Zahnbehandlung und -ersatz müssen in den Ambulatorien<br />

gleich hoch sein wie für nie<strong>der</strong>gelassene Vertragspartner.<br />

Für Leistungen, die nicht Gegenstand des Gesamtvertrages o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Satzung sind, sowie für vorbeugende Maßnahmen sind kostendeckende<br />

Kostenbeiträge <strong>der</strong> Versicherten festzusetzen. Diese sind<br />

auf <strong>der</strong> Homepage sowie durch Aushang in den Zahnambulatorien<br />

des jeweiligen Versicherungsträgers zu veröffentlichen. Die von Vertragspartner<br />

für Leistungen des festsitzenden Zahnersatzes den<br />

Versicherten zu verrechnenden Honorare sind im Rahmen eines<br />

zwischen <strong>Hauptverband</strong> und Österreichischer Zahnärztekammer zu<br />

schließenden Gesamtvertrages durch verbindliche Richttarife festzusetzen.<br />

- Ausdehnung des Unfallversicherungsschutzes für „Wegunfälle“, die<br />

mit <strong>der</strong> Begleitung eines Kindes zu/von einer entsprechenden Betreuungseinrichtung<br />

bzw. -person verbunden sind, auf alle Versi-<br />

20


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

cherten, denen in irgendeiner Form (gesetzlich, rechtsgeschäftlich,<br />

gefälligkeitshalber) eine Aufsichtspflicht für das Kind zukommt.<br />

- Gewährung des Unfallversicherungsschutzes bei Unfällen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Rettung eines Menschen und bei sonstigen bestimmten Hilfeleistungen,<br />

auch wenn diese aufgrund einer rechtlichen Verpflichtung<br />

erfolgen. Ausgenommen sind Fälle <strong>der</strong> vorsätzlichen Herbeiführung<br />

des Unglücksfalles durch den Hilfeleistenden sowie des Bestehens<br />

eines sonstigen entsprechenden Versicherungsschutzes.<br />

- Erweiterung <strong>der</strong> Berufskrankheitenliste (insbeson<strong>der</strong>e im Bereich<br />

<strong>der</strong> chronischen Erkrankungen sowie <strong>der</strong> Lungenkrankheiten). Für<br />

bereits vor Inkrafttreten <strong>der</strong> Bestimmung bestehende Krankheitsbzw.<br />

Todesfälle ist eine Übergangsregelung vorgesehen.<br />

- Normierung <strong>der</strong> Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit als eine Leistung<br />

auch aus <strong>der</strong> Krankenversicherung nach dem GSVG sowie daraus<br />

resultierend eines Anspruches auf Unterstützungsleistung bei<br />

lang andauern<strong>der</strong> Krankheit.<br />

Anspruch auf diese Unterstützungsleistung besteht bei Arbeitsunfähigkeit<br />

infolge Krankheit, wenn und solange aufgrund <strong>der</strong> Erkrankung<br />

die bisherige Erwerbstätigkeit nicht o<strong>der</strong> nur mit <strong>der</strong> Gefahr <strong>der</strong><br />

Verschlechterung des Zustandes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erkrankung ausgeübt<br />

werden kann, ab dem 43. Tag <strong>der</strong> Arbeitsunfähigkeit. Die tägliche<br />

Unterstützungsleistung beträgt € 26,97. Dieser Wert unterliegt einer<br />

jährlichen Anpassung.<br />

Weitere Voraussetzung ist, dass die Aufrechterhaltung des Betriebes<br />

von <strong>der</strong> persönlichen Arbeitsleistung des selbständig Erwerbstätigen<br />

abhängt und im Unternehmen regelmäßig keine o<strong>der</strong> weniger<br />

als 25 Dienstnehmer beschäftigt werden. Die maximale Bezugsdauer<br />

für ein und dieselbe Krankheit beträgt 20 Wochen. Ein neuer Anspruch<br />

für dieselbe Krankheit entsteht nach Vorliegen von mindestens<br />

26 Wochen einer entsprechenden gesetzlichen Krankenversicherung.<br />

Detaillierte Meldeverpflichtungen sind vorgesehen. Deren Nichteinhaltung<br />

führt grundsätzlich zum Ruhen des Anspruches. Die Nichtbefolgung<br />

einer Ladung zum Chefarzt sowie die wie<strong>der</strong>holte Verletzung<br />

von Bestimmungen <strong>der</strong> Krankenordnung o<strong>der</strong> von Anordnungen<br />

des behandelnden Arztes können durch die Satzung als<br />

Ruhensgründe normiert werden.<br />

Bei Zusammentreffen des Bezuges von Krankengeld o<strong>der</strong> Unterstützungsleistung<br />

bei lang andauern<strong>der</strong> Krankheit mit einem Anspruch<br />

auf Versehrtenrente aus <strong>der</strong> Unfallversicherung, ruht die<br />

21


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Versehrtenrente, sofern die Arbeitsunfähigkeit Folge eines Arbeitsunfalles<br />

o<strong>der</strong> einer Berufskrankheit ist.<br />

Der Aufwand an Unterstützungsleistung ist <strong>der</strong> SVA <strong>der</strong> gewerblichen<br />

Wirtschaft durch die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt unter<br />

Berücksichtigung bestimmter Abzugsposten und unter Beachtung<br />

eines jährlich zu valorisierenden Höchstbetrages zu ersetzen.<br />

Vorgaben zur Ermittlung des Aufwan<strong>der</strong>satzes sind normiert.<br />

Eine Evaluierung <strong>der</strong> entstandenen Aufwendungen ist vorzunehmen.<br />

Ein entsprechen<strong>der</strong> Bericht ist dem Bundesministerium für Gesundheit<br />

vorzulegen.<br />

- Neuregelungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Möglichkeit des Abschlusses<br />

einer Zusatzversicherung auf Krankengeld für bestimmte<br />

Pflichtversicherte nach dem GSVG (Kreis <strong>der</strong> Berechtigten, (Mindest-)Beitragsgrundlage,<br />

Leistungsansprüche). Eine Übergangsregelung<br />

für bestehende Zusatzversicherungen ist vorgesehen.<br />

- Erweiterung des <strong>der</strong> Pflicht- bzw. Selbstversicherung in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

nach dem GSVG unterliegenden Versichertenkreises<br />

bei Ausschluss aufgrund eines Antrages <strong>der</strong> beruflichen<br />

Interessensvertretung (insbeson<strong>der</strong>e Bezug von Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />

o<strong>der</strong> Weiterbildungsgeld bei gleichzeitiger Ausübung einer freiberufliche<br />

Tätigkeit; für einen allfälligen Ausschluss ist das Vorliegen<br />

eines aktiven Leistungsanspruches gegenüber einer Krankenvorsorgeeinrichtung<br />

anstelle des bisher normierten Beitrittes herangezogen).<br />

- Anhebung <strong>der</strong> Höhe des Wochengeldes im Geltungsbereich des<br />

GSVG und des BSVG.<br />

- Vornahme redaktioneller Berichtigungen, Anpassungen und Klarstellungen.<br />

15. Sozialrechts-Än<strong>der</strong>ungsgesetz 2012 – SRÄG 2012<br />

Das Bundesgesetz wurde am 10. Jänner 2013 mit BGBl. I Nr. 3/2013<br />

verlautbart.<br />

Allgemeines <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz und Parallelgesetze<br />

- Entfall <strong>der</strong> befristeten Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension.<br />

Statt dessen gebührt bei Vorliegen von vorübergehen<strong>der</strong> Invalidität<br />

künftig – abhängig von <strong>der</strong>en voraussichtlichen Dauer sowie <strong>der</strong><br />

Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit und Zumutbarkeit entsprechen<strong>der</strong><br />

Maßnahmen <strong>der</strong> medizinischen bzw. beruflichen Rehabilitation – ein<br />

Rehabilitationsgeld aus <strong>der</strong> Krankenversicherung bzw. ein Umschulungsgeld<br />

aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung. Über die Durchführbar-<br />

22


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

keit medizinischer o<strong>der</strong> beruflicher Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation ist<br />

über Antrag in einem geson<strong>der</strong>ten Feststellungsverfahren zu entscheiden.<br />

Anspruch auf Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension besteht<br />

unter <strong>der</strong> Voraussetzung, dass Invalidität voraussichtlich dauerhaft<br />

vorliegt und berufliche Maßnahmen nicht zweckmäßig o<strong>der</strong> nicht<br />

zumutbar sind.<br />

Sofern ein Antrag auf Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension<br />

abgelehnt wird bzw. aufgrund eines Feststellungsantrages festgestellt<br />

wird, dass dauernde Invalidität nicht vorliegt, hat <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />

von Amts wegen festzustellen, ob und gegebenenfalls<br />

seit wann Invalidität vorliegt, ob diese voraussichtlich mindestens<br />

sechs Monate andauern wird und ob berufliche Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> Rehabilitation zweckmäßig und zumutbar sind (einschließlich<br />

Festlegung des geeigneten Berufsfeldes).<br />

Bescheide, in denen das Vorliegen <strong>der</strong> Voraussetzungen für die<br />

Gewährung von Rehabilitationsgeld festgestellt wird, sind unverzüglich<br />

dem zuständigen Krankenversicherungsträger zu übermitteln.<br />

- Normierung <strong>der</strong> medizinischen Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation als<br />

eine Leistung <strong>der</strong> Pensionsversicherung aus dem Versicherungsfall<br />

<strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit.<br />

Anspruch auf medizinische Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation haben<br />

Personen, für die bescheidmäßig festgestellt wurde, dass vorübergehende<br />

Invalidität für zumindest sechs Monate vorliegt und die<br />

Maßnahmen zur Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit notwendig<br />

und zweckmäßig sind. Sie müssen unter Berücksichtigung des<br />

Gesundheitszustandes <strong>der</strong> betroffenen Person und unter Beachtung<br />

<strong>der</strong> Zumutbarkeit ausreichend und zweckmäßig sein, dürfen das<br />

Maß des Notwendigen jedoch nicht überschreiten.<br />

Von <strong>der</strong> Pensionsversicherung sind berufliche Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />

für Personen, die nach dem 31. Dezember 1963 geboren<br />

sind, nur mehr als Pflichtaufgabe zu erbringen. Für diesen Personenkreis<br />

sind berufliche Rehabilitationsmaßnahmen – bei Vorliegen<br />

<strong>der</strong> normierten Voraussetzungen – als Pflichtleistung vom Arbeitsmarktservice<br />

zu gewähren. Die Pensionsversicherungsträger haben<br />

dem Arbeitsmarktservice die dadurch entstandenen Kosten zu ersetzen.<br />

Für vor dem 1. Jänner 1964 geborene Personen ist eine<br />

Übergangsregelung vorgesehen.<br />

Von <strong>der</strong> Pensionsversicherung ist zudem Übergangsgeld nur mehr<br />

dann zu leisten, wenn kein Anspruch auf Rehabilitationsgeld o<strong>der</strong><br />

Umschulungsgeld besteht.<br />

23


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

- Einrichtung eines „Kompetenzzentrums Begutachtung“ bei <strong>der</strong> Pensionsversicherungsanstalt<br />

zur Erstellung medizinischer, berufskundlicher<br />

und arbeitsmarktbezogener Gutachten. Die Erstellung von<br />

Gutachten hat unter Einhaltung bestimmter Standards bzw. <strong>der</strong><br />

Richtlinien des <strong>Hauptverband</strong>es sowie allenfalls unter Beiziehung<br />

sachkundiger Personen zu erfolgen. Versicherungsträger und das<br />

Arbeitsmarktservice können die Erstellung von Gutachten dem<br />

Kompetenzzentrum gegen Ersatz <strong>der</strong> tatsächlichen Kosten übertragen.<br />

Ebenso ist von <strong>der</strong> SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft und <strong>der</strong> SVA<br />

<strong>der</strong> Bauern für die Erstellung entsprechen<strong>der</strong> Gutachten in ihrem<br />

Zuständigkeitsbereich ein <strong>der</strong>artiges Kompetenzzentrum einzurichten.<br />

Für die Ausbildung von zur Erstellung von Gutachten berechtigten<br />

Personen ist von den Pensionsversicherungsträgern gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft, <strong>der</strong> SVA <strong>der</strong> Bauern und <strong>der</strong><br />

VA öffentlich Bediensteter im Rahmen eines gemeinnützigen Vereines<br />

eine Akademie für ärztliche und pflegerische Begutachtung aufzubauen<br />

und zu betreiben.<br />

- Normierung eines Rehabilitationsgeldes als eine Leistung <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

nach dem ASVG und dem B-KUVG:<br />

Anspruch auf Rehabilitationsgeld haben Personen, für welche<br />

bescheidmäßig festgestellt wurde, dass vorübergehende Invalidität<br />

bzw. Berufsunfähigkeit voraussichtlich mindestens für sechs Monate<br />

vorliegt und berufliche Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation nicht zweckmäßig<br />

o<strong>der</strong> nicht zumutbar sind. Anspruch besteht ab Vorliegen <strong>der</strong><br />

vorübergehenden Invalidität (Berufsunfähigkeit) für <strong>der</strong>en weitere<br />

Dauer. Das weitere Vorliegen <strong>der</strong> Invalidität (Berufsunfähigkeit) ist<br />

spätestens nach Ablauf eines Jahres vom Krankenversicherungsträger<br />

zu überprüfen.<br />

Ein Antrag auf Invaliditäts- o<strong>der</strong> Berufsunfähigkeitspension gilt vorrangig<br />

auch als Antrag auf Rehabilitationsgeld. Die Zuerkennung<br />

und Entziehung erfolgt durch Bescheid des Pensionsversicherungsträgers.<br />

Die Höhe des Rehabilitationsgeldes entspricht dem Ausmaß des<br />

Krankengeldes, welches aus <strong>der</strong> letzten Erwerbstätigkeit gebührt<br />

hätte, jedenfalls jedoch (sofern <strong>der</strong> gewöhnliche Aufenthalt im Inland<br />

liegt) dem pensionsversicherungsrechtlichen Ausgleichszulagenrichtsatz.<br />

Für den Fall eines gleichzeitigen Anspruches auf Erwerbseinkommen<br />

ist ein Teilrehabilitationsgeld vorgesehen. Bei gleichzei-<br />

24


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

tigem Anspruch auf Krankengeld ruht das Krankengeld mit dem Betrag<br />

des Rehabilitationsgeldes.<br />

Bezieher von Rehabilitationsgeld sind in die Teilversicherung in <strong>der</strong><br />

Kranken- und Pensionsversicherung nach dem ASVG einbezogen.<br />

Entsprechende Meldepflichten treffen die Krankenversicherungsträger.<br />

Die Regelungen über Beginn und Ende <strong>der</strong> Pflichtversicherung<br />

sowie <strong>der</strong> Beitragsgrundlage wurden entsprechend ergänzt. Als<br />

Krankenversicherungsbeitrag ist ein Pauschalbetrag in Höhe von<br />

7,65 % <strong>der</strong> Aufwendungen für das Rehabilitationsgeld normiert, welcher<br />

vom Pensionsversicherungsträger zu entrichten ist.<br />

Die allgemeinen Bestimmungen über die Verwirkung sowie die Entziehung<br />

von Leistungsansprüchen wurden entsprechend erweitert.<br />

Ein Entziehungsgrund ist insbeson<strong>der</strong>e auch die Verweigerung zumutbarer<br />

Mitwirkungspflichten im Rahmen medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen.<br />

Krankenversicherungsträger haben im Rahmen eines einzurichtenden<br />

Case Managements die Betroffenen mit dem Ziel <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit umfassend zu unterstützen (insbeson<strong>der</strong>e<br />

Sicherung eines optimierten Ablaufes notwendiger Versorgungsschritte<br />

und Durchführung regelmäßiger Begutachtungen im<br />

Rahmen eines individuellen Versorgungsplanes). Dabei ist in Abstimmung<br />

mit dem Arbeitsmarktservice und dem Pensionsversicherungsträger<br />

vorzugehen.<br />

Die den Krankenversicherungsträgern entstehenden Kosten des<br />

Rehabilitationsgeldes sowie die anteiligen Verwaltungskosten sind<br />

vom Pensionsversicherungsträger zu ersetzen. Die Verrechnung erfolgt<br />

über den <strong>Hauptverband</strong>.<br />

Die entstandenen Aufwendungen sind von den Krankenversicherungs-<br />

und Pensionsversicherungsträgern gemeinsam zu evaluieren<br />

und in Form eines Berichtes den zuständigen Bundesministerien<br />

vorzulegen.<br />

Darüber hinaus ist insbeson<strong>der</strong>e Folgendes vorgesehen:<br />

- Möglichkeit <strong>der</strong> Selbstversicherung in <strong>der</strong> Krankenversicherung nach<br />

dem ASVG für Personen, die sich <strong>der</strong> Pflege eines behin<strong>der</strong>ten Kindes<br />

widmen bei sozialer Schutzbedürftigkeit und Erfüllung <strong>der</strong> normierten<br />

Voraussetzungen. Eine Regelung über die Beitragsgrundlage<br />

ist vorgesehen. Beiträge sind zur Gänze aus Mitteln des Ausgleichsfonds<br />

für Familienbeihilfen zu tragen.<br />

- Verpflichtung des <strong>Hauptverband</strong>es zur Erstellung eines Rehabilitationsplanes<br />

für die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger sowie Erweiterung <strong>der</strong><br />

25


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Richtlinienkompetenz im Zusammenhang mit Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation.<br />

Auf den Rehabilitationsplan ist bei Erstellung einschlägiger<br />

Rehabilitationsrichtlinien Bedacht zu nehmen.<br />

- Normierung einer Berichtspflicht des <strong>Hauptverband</strong>es zur Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Invalidität, zur Struktur- und Ergebnisqualität sowie zur<br />

Wirksamkeit von medizinischen und beruflichen Maßnahmen <strong>der</strong><br />

Rehabilitation an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz.<br />

- Erweiterung <strong>der</strong> Berichtspflicht <strong>der</strong> Kommission zur langfristigen<br />

Pensionssicherung und Än<strong>der</strong>ung des Fälligkeitsdatums des Berichts.<br />

- Anerkennung <strong>der</strong> Zeiten <strong>der</strong> Selbstversicherung in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

für Zeiten <strong>der</strong> Pflege eines behin<strong>der</strong>ten Kindes als Beitragszeiten<br />

rückwirkend für die Dauer von zehn Jahren, sofern ein<br />

entsprechen<strong>der</strong> Antrag gestellt wird.<br />

- Erweiterung <strong>der</strong> Bestimmungen über die Leistung eines Überweisungsbetrages<br />

für aus einem Pensionsverhältnis ausscheidende<br />

Pensionsempfänger.<br />

- Anpassung <strong>der</strong> Regelungen über die Zurückweisung von innerhalb<br />

bestimmter Fristen nach Rechtskraft neuerlich gestellten Pensionsleistungs-<br />

bzw. Feststellungsanträgen.<br />

- Anpassung <strong>der</strong> Bestimmungen über die Mitwirkungspflichten <strong>der</strong><br />

Versicherten.<br />

- Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> bei den <strong>Sozialversicherung</strong>strägern bzw. beim<br />

<strong>Hauptverband</strong> eingerichteten Beiräte wird Anspruch auf Sitzungsgeld<br />

eingeräumt.<br />

- Der von Beziehern von Pensionsleistungen nach den Dienstordnungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> zu entrichtende Sicherungsbeitrag wird<br />

stufenweise in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> bezogenen Leistung<br />

erhöht.<br />

- Im BSVG wird das Recht <strong>der</strong> Beitragsoptionen harmonisiert sowie<br />

die Bestimmungen über die zur Bildung des Versicherungswertes<br />

maßgeblichen Einheitswerte erweitert bzw. angepasst.<br />

Arbeitslosenversicherungsgesetz, Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz<br />

und Arbeitsmarktservicegesetz<br />

- Normierung eines Umschulungsgeldes als eine Leistung aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung:<br />

Anspruch auf Umschulungsgeld haben Personen, welchen nach den<br />

Bestimmungen des ASVG bescheidmäßig bescheinigt wurde, dass<br />

26


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Invalidität bzw. Berufsunfähigkeit voraussichtlich mindestens für<br />

sechs Monate vorliegt und berufliche Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />

zweckmäßig und zumutbar sind. Zusätzliche Voraussetzung ist die<br />

Bereitschaft zur aktiven Teilnahme an geeigneten beruflichen Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> Rehabilitation.<br />

Das Umschulungsgeld gebührt ab <strong>der</strong> Feststellung des Pensionsversicherungsträgers<br />

bzw. bei verspäteter Geltendmachung ab diesem<br />

Zeitpunkt, grundsätzlich bis zur Beendigung dieser Maßnahmen<br />

allenfalls bis zum jeweiligen Monatsende. Ist die Realisierbarkeit<br />

beruflicher Maßnahmen nicht mehr gegeben, gebührt Umschulungsgeld<br />

bis zur neuerlichen Entscheidung des Pensionsversicherungsträgers.<br />

Für den Fall <strong>der</strong> Zuerkennung einer Leistung durch<br />

den Pensionsversicherungsträger ist ein Anspruchsübergang normiert.<br />

Berufliche Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation sind entsprechend <strong>der</strong><br />

Feststellung des Pensionsversicherungsträgers zu gestalten. Unter<br />

bestimmten Voraussetzungen ist ein einvernehmliches Abgehen von<br />

diesen Feststellungen möglich. Die bestehenden Bestimmungen<br />

über den Verlust des Anspruches auf Arbeitslosengeld gelten im<br />

Wesentlichen auch für den Anspruch auf Umschulungsgeld.<br />

Die Höhe des Umschulungsgeldes orientiert sich an <strong>der</strong> Höhe des<br />

Arbeitslosengeldes bzw. den diesbezüglich normierten Beträgen. Als<br />

Mindestbetrag ist ein Dreißigstel des monatlichen exekutionsrechtlichen<br />

Existenzminimums vorgesehen.<br />

Darüber hinaus sind die für das Arbeitslosengeld geltenden Bestimmungen<br />

mit geringfügigen Abweichungen auch auf das Umschulungsgeld<br />

anzuwenden.<br />

Bezieher von Umschulungsgeld sind in die soziale Kranken- und<br />

Pensionsversicherung sowie während <strong>der</strong> Teilnahme an beruflichen<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation in die Unfallversicherung einbezogen.<br />

Die Auswirkungen und die Entwicklung <strong>der</strong> Inanspruchnahme des<br />

Umschulungsgeldes sind vom Arbeitsmarktservice Österreich zu<br />

evaluieren. Ein entsprechen<strong>der</strong> Bericht ist erstmals 2015 an den<br />

Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz zu<br />

übermitteln.<br />

- Normierung des Ruhens des Anspruches auf Arbeitslosengeld unter<br />

an<strong>der</strong>em für die Dauer des Bezuges von Rehabilitationsgeld o<strong>der</strong><br />

Umschulungsgeld.<br />

27


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

- Anpassungen und Klarstellungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Definition<br />

des Begriffes <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit, <strong>der</strong>en Feststellung sowie <strong>der</strong>en<br />

Vorliegen als Voraussetzung für den Anspruch auf Arbeitslosengeld.<br />

- Anpassung <strong>der</strong> Bestimmungen über die Erfüllung <strong>der</strong> Anwartschaft<br />

für den Anspruch auf Arbeitslosengeld sowie die Verlängerung <strong>der</strong><br />

Rahmenfrist.<br />

- Ergänzende Regelungen über den Verlust des Anspruches auf Arbeitslosengeld<br />

bei tageweisem Fernbleiben von Schulungsmaßnahmen,<br />

über das Ausmaß des Arbeitslosengeld und <strong>der</strong> Notstandshilfe<br />

in bestimmten Konstellationen sowie über die Voraussetzung<br />

<strong>der</strong> Gewährung einer vorläufigen Leistung für die Zeit eines<br />

laufenden Pensionsverfahrens.<br />

- Erweiterung <strong>der</strong> Einnahmen <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik um die Beiträge<br />

<strong>der</strong> Pensionsversicherung zur Abdeckung <strong>der</strong> Aufwendungen für<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> beruflichen Rehabilitation und sonstigen <strong>der</strong> Arbeitsmarktintegration<br />

dienenden Maßnahmen und Normierung von<br />

Verrechnungsmodalitäten.<br />

- Erweiterung des aus Mitteln <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik zu finanzierenden<br />

Ausgabenkataloges um Leistungen nach dem Arbeit-und Gesundheit-Gesetzes.<br />

- Normierung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>beschäftigung gesundheitlich<br />

beeinträchtigter Personen als eine Aufgabe des Arbeitsmarktservices.<br />

- Neuregelungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Kurzarbeits- bzw. Qualifizierungsbeihilfe.<br />

Arbeit-und-Gesundheit-Gesetz<br />

- Die vorgesehenen Angebote sowie das Case Management sollen<br />

auch von Personen genutzt werden, bei denen Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />

zweckmäßig und zumutbar sind.<br />

- Die im Bundessozialamt eingerichtete Steuerungsgruppe wird um<br />

einen Vertreter des <strong>Hauptverband</strong>es (beratende Stimme) erweitert.<br />

- Der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />

wird ermächtigt, auf vertraglicher Basis für zusätzliche Leistungen zu<br />

sorgen. Dafür notwendige finanzielle Mittel sind bis zu einer Obergrenze<br />

von jeweils € 1 Mio. zusätzlich aus <strong>der</strong> Gebarung <strong>der</strong> Arbeitsmarktpolitik<br />

sowie <strong>der</strong> Pensionsversicherung zu tragen.<br />

- Das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> ausdrücklichen Zustimmung <strong>der</strong> Betroffenen zur<br />

Datenverwendung entfällt. Der Datenaustausch zwischen den betei-<br />

28


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

ligten Stellen wird – abgestellt auf die Erfor<strong>der</strong>nisse des Einzelfalles<br />

– vereinfacht. Ebenso werden die Durchführung <strong>der</strong> Evaluierung und<br />

die Auswertung für statistische und wissenschaftliche Untersuchungen<br />

erleichtert.<br />

Bundespflegegeldgesetz<br />

- Bezieher von Rehabilitationsgeld werden in den nach dem BPGG<br />

anspruchsberechtigten Personenkreis aufgenommen. Als Entscheidungsträger<br />

ist die Pensionsversicherungsanstalt normiert, wobei<br />

ein Übergang an einen an<strong>der</strong>en Träger durch eine allenfalls spätere<br />

zusätzliche Anspruchsberechtigung vorgesehen ist.<br />

- Bei teilstationärer Betreuung einer pflegebedürftigen Person auf<br />

Kosten o<strong>der</strong> unter Kostenbeteiligung eines Landes, einer Gemeinde<br />

o<strong>der</strong> eines Sozialhilfeträgers besteht nunmehr die Möglichkeit, das<br />

Pflegegeld zur Gänze an den Kostenträger mit schuldbefreien<strong>der</strong><br />

Wirkung auszuzahlen. Voraussetzung ist die Zustimmung <strong>der</strong> betroffenen<br />

Person (bzw. des gesetzlichen Vertreters o<strong>der</strong> Sachwalters).<br />

Der Kostenträger hat jenen Betrag, welcher die tatsächlichen Betreuungskosten<br />

übersteigt, jedoch zumindest 10 % des Pflegegeldes<br />

<strong>der</strong> Stufe 3, an die pflegebedürftige Person auszuzahlen.<br />

- Eine dem ASVG gleichlautende Bestimmung betreffend die Errichtung<br />

und den Betrieb einer Akademie für ärztliche und pflegerische<br />

Begutachtung zur Ausbildung von zur Erstellung von Gutachten berechtigten<br />

Personen ist vorgesehen.<br />

Nachtschwerarbeitsgesetz<br />

- Einbeziehung bestimmter Arbeitnehmer <strong>der</strong> Feuerwehr in den Geltungsbereich<br />

des Nachtschwerarbeitsgesetzes.<br />

16. Pensionsfonds-Überleitungsgesetz – PF-ÜG<br />

Das Bundesgesetz wurde am 10. Jänner 2013 mit BGBl. I Nr. 4/2013<br />

verlautbart.<br />

Die Gesetzesnovelle sieht im Wesentlichen die Auflösung <strong>der</strong> bisher<br />

für Ziviltechniker (bzw. <strong>der</strong>en Hinterbliebene) im Ziviltechnikerkammergesetz<br />

geregelten Wohlfahrtseinrichtungen (Pensionsfonds und Sterbekassenfonds)<br />

vor. Der Pensionsfonds wird in das Pensionsversicherungssystem<br />

<strong>der</strong> freiberuflich selbständig Erwerbstätigen übergeführt, indem das<br />

Vermögen des Fonds realisiert und an die SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft<br />

übertragen wird. Das Vermögen des Sterbekassenfonds wird auf die<br />

beitragszahlenden Mitglie<strong>der</strong> entsprechend ihrer Anteile ausgezahlt.<br />

Detailregelungen betreffend die Verwaltung und Abwicklung <strong>der</strong><br />

Fonds, die Kapitalübertragung sowie die Übertragung von Leistungen und<br />

29


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Anwartschaften des Pensionsfonds in das <strong>Sozialversicherung</strong>ssystem nach<br />

dem FSVG sind vorgesehen.<br />

Ziviltechniker werden als Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Architekten- und Ingenieurkonsulentenkammern<br />

in die Pflichtversicherung <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

nach dem FSVG einbezogen. An die Stelle <strong>der</strong> bisherigen Leistungen des<br />

Pensionsfonds tritt eine „Beson<strong>der</strong>e Pensionsleistung“ nach dem FSVG.<br />

Erfor<strong>der</strong>liche technische, redaktionelle sowie datenschutzrechtliche<br />

Anpassungen und Ergänzungen sind normiert.<br />

Verordnungen und an<strong>der</strong>e Durchführungsregeln<br />

1. Verordnung des Bundesministers für Gesundheit über eine Einbeziehung<br />

in die Zusatzversicherung in <strong>der</strong> Unfallversicherung,<br />

BGBl. II Nr. 300/2012<br />

Mit dieser Verordnung, die am 10. September 2012 kundgemacht<br />

wurde, werden die Mitglie<strong>der</strong> des Vereins „Österreichische Wasserrettung<br />

Landesverband Burgenland (ÖWR Burgenland)“ in die Zusatzversicherung<br />

in <strong>der</strong> Unfallversicherung nach dem ASVG einbezogen.<br />

2. Verordnung des Bundesministers für Gesundheit über den Aufteilungsschlüssel<br />

in <strong>der</strong> Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionist/inn/en,<br />

BGBl. II Nr. 346/2012<br />

Mit dieser Verordnung, die am 17. Oktober 2012 kundgemacht wurde,<br />

wird für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2011 <strong>der</strong> für die Aufteilung <strong>der</strong> Beiträge in <strong>der</strong><br />

Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten (Rentner) auf die Krankenversicherungsträger<br />

relevante endgültige Aufteilungsschlüssel festgesetzt.<br />

3. Verordnung des Bundesministers für Arbeit, Soziales und<br />

Konsumentenschutz, mit <strong>der</strong> die Höhe des Nachtschwerarbeits-<br />

Beitrages festgesetzt wird, BGBl. II Nr. 348/2012<br />

Mit dieser Verordnung, die am 18. Oktober 2012 kundgemacht wurde,<br />

wird im Einvernehmen mit <strong>der</strong> Bundesministerin für Finanzen <strong>der</strong> Nachtschwerarbeits-Beitrag<br />

ab Beginn des Beitragszeitraumes Jänner 2013 mit<br />

3,7 % <strong>der</strong> gesetzlich normierten Beitragsgrundlage festgesetzt.<br />

4. Verordnung des Bundesministers für Arbeit, Soziales und<br />

Konsumentenschutz, mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Anpassungsfaktor für das Jahr<br />

2013 festgesetzt wird, BGBl. II Nr. 387/2012<br />

Mit dieser Verordnung, die am 27. November 2012 kundgemacht wurde,<br />

wird <strong>der</strong> Anpassungsfaktor, mit dem Renten, Pensionen und leistungs-<br />

30


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

bezogene feste Beträge in <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> erhöht werden, für das<br />

Jahr 2013 mit 1,028 festgesetzt.<br />

5. Verordnung des Bundesministers für Arbeit, Soziales und<br />

Konsumentenschutz und des Bundesministers für Gesundheit<br />

über die Aufwertung und Anpassung nach dem BSVG und dem<br />

B-KUVG für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013, BGBl. II Nr. 392/2012<br />

Mit dieser Verordnung, die am 29. November 2012 kundgemacht wurde,<br />

werden unter an<strong>der</strong>em die Hun<strong>der</strong>tsätze zur Feststellung <strong>der</strong> Versicherungswerte<br />

im BSVG sowie die monatliche Höchstbeitragsgrundlage im<br />

B-KUVG für das Jahr 2013 festgestellt.<br />

6. Kundmachung des Bundesministers für Arbeit, Soziales und<br />

Konsumentenschutz und des Bundesministers für Gesundheit<br />

über die Aufwertung und Anpassung nach dem ASVG, dem<br />

GSVG, dem BSVG und dem B-KUVG für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013,<br />

BGBl. II Nr. 441/2012<br />

Mit dieser Kundmachung, verlautbart am 13. Dezember 2012, werden<br />

im Bereich des ASVG unter an<strong>der</strong>em die für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013 ermittelte<br />

Aufwertungszahl und die Aufwertungsfaktoren bekanntgegeben.<br />

Weiters werden die Höchstbeitragsgrundlagen nach dem ASVG und<br />

dem GSVG sowie die sonstigen verän<strong>der</strong>lichen Werte (feste Beträge, Bemessungs-<br />

und Beitragsgrundlagen, Grenzbeträge) für 2013 festgestellt.<br />

7. Verordnung <strong>der</strong> Bundesministerin für Unterricht, Kunst und<br />

Kultur über die Anpassung des Beitragszuschusses nach dem<br />

Künstler-<strong>Sozialversicherung</strong>sfondsgesetz, BGBl. II Nr. 446/2012<br />

Mit dieser Verordnung, die am 14. Dezember 2012 kundgemacht wurde,<br />

wird <strong>der</strong> Beitragszuschuss nach dem Künstler-<strong>Sozialversicherung</strong>sfondsgesetz<br />

auf € 1.722,- jährlich erhöht.<br />

8. Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verordnung zu den Beihilfen- und Ausgleichsprozentsätzen,<br />

die im Rahmen des Gesundheits- und Sozialbereich-<br />

Beihilfengesetzes anzuwenden sind, BGBl. II Nr. 42/2013<br />

Mit dieser Verordnung, die am 30. Jänner 2013 kundgemacht wurde,<br />

wird unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Begriff „Krankenversicherungsaufwand“ für Tatbestände,<br />

die sich in <strong>der</strong> Zeit vom 1. Jänner 2011 bis 31. Dezember 2013<br />

verwirklicht haben bzw. verwirklichen, eindeutig normiert. Ausgangsbasis<br />

sind die Erfolgsrechnungen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger vermehrt bzw.<br />

vermin<strong>der</strong>t um taxativ aufgezählte Positionen.<br />

31


Entwicklung des <strong>Sozialversicherung</strong>srechtes<br />

Zwischenstaatliche Abkommen<br />

1. Abkommen zwischen <strong>der</strong> Republik Österreich und <strong>der</strong> Republik<br />

Moldau über soziale Sicherheit<br />

Dieses Abkommen wurde am 7. Dezember 2012 mit BGBl. III<br />

Nr. 174/2012 verlautbart.<br />

Das Abkommen bezieht sich im Wesentlichen auf die Rechtsvorschriften<br />

über die Pensionsversicherung (ausgenommen österreichisches Notariat)<br />

und eingeschränkt auf die Kranken- und Unfallversicherung bei<strong>der</strong><br />

Abkommensstaaten und gilt für Personen, für welche diese Rechtsvorschriften<br />

(un-)mittelbar gelten.<br />

Darüber hinaus sind insbeson<strong>der</strong>e folgende Regelungen vorgesehen:<br />

Die Gleichbehandlung <strong>der</strong> jeweiligen Staatsangehörigen ist normiert.<br />

Für die Auszahlung von Pensionen, Renten und an<strong>der</strong>en Geldleistungen<br />

(von Ausnahmen wie beispielsweise die Ausgleichszulage abgesehen) ist<br />

<strong>der</strong> Wohn- o<strong>der</strong> Aufenthaltsort im Gebiet des an<strong>der</strong>en Vertragsstaates einem<br />

inländischen Wohn- o<strong>der</strong> Aufenthaltsort gleichgestellt.<br />

Die Versicherungspflicht einer erwerbstätigen Person richtet sich<br />

grundsätzlich nach den Rechtsvorschriften des Staates, in dem die Erwerbstätigkeit<br />

ausgeübt wird. Son<strong>der</strong>vorschriften gelten insbeson<strong>der</strong>e für<br />

den Fall <strong>der</strong> Entsendung, für den öffentlichen Dienst sowie für diplomatisches<br />

und konsularisches Personal.<br />

Für Leistungen aus <strong>der</strong> Pensionsversicherung ist unter an<strong>der</strong>em die<br />

Zusammenrechnung von Versicherungszeiten und die Feststellung bzw.<br />

Berechnung von (Teil-)Leistungen geregelt.<br />

Eingebrachte Anträge, Erklärungen o<strong>der</strong> Rechtsmittel gelten auch als<br />

bei <strong>der</strong> zuständigen Behörde des jeweils an<strong>der</strong>en Vertragsstaates eingebracht.<br />

Die Auszahlung von Leistungen in <strong>der</strong> jeweils innerstaatlichen Währung<br />

ist zulässig. Vollstreckbare Entscheidungen von Gerichten werden<br />

grundsätzlich im jeweils an<strong>der</strong>en Vertragsstaat anerkannt. Die Verrechnung<br />

von Vorschüssen sowie von ausbezahlten nicht geschuldeten Leistungen<br />

ist mit <strong>der</strong> jeweils vom an<strong>der</strong>en Vertragsstaat zu zahlenden Leistung<br />

möglich.<br />

Weiters sind Bestimmungen über wechselseitige Amts- und Rechtshilfe<br />

sowie über Datenschutz festgelegt.<br />

Die zur Durchführung des Abkommens notwendigen Verwaltungsmaßnahmen<br />

sind in <strong>der</strong> dazu ergangenen Vereinbarung BGBl. III<br />

Nr. 191/2012, ausgegeben am 28. Dezember 2012, geregelt.<br />

32


Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

Das vorläufige Gebarungsergebnis 2012 <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

ergab Gesamteinnahmen in <strong>der</strong> Höhe von 52.604 Millionen Euro, denen<br />

Gesamtausgaben in <strong>der</strong> Höhe von 52.450 Millionen Euro gegenüberstanden.<br />

Im Vergleich zum Jahre 2011 ist bei den Gesamteinnahmen eine<br />

Steigerung um 4,2 %, bei den Gesamtausgaben eine Steigerung um 4,5 %<br />

festzustellen.<br />

Die folgende Tabelle informiert über das Gebarungsergebnis nach<br />

Versicherungsbereichen:<br />

Gebarung <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

2011 – 2012<br />

Versicherungsbereich<br />

Jahr<br />

Einnahmen<br />

in Millionen<br />

Euro<br />

in Millionen<br />

Euro<br />

Ausgaben<br />

in % <strong>der</strong><br />

Einnahmen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> insgesamt 2012 52.604 52.450 99,7<br />

2011 50.501 50.176 99,4<br />

Krankenversicherung 2012 15.352 15.214 99,1<br />

2011 14.949 14.657 98,0<br />

Pensionsversicherung 2012 35.734 35.732 100,0<br />

2011 34.086 34.083 100,0<br />

Unfallversicherung 2012 1.518 1.504 99,1<br />

2011 1.466 1.436 98,0<br />

Die Mittel <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> werden in erster Linie durch Beiträge<br />

für Versicherte aufgebracht, die im Jahre 2012 41.384 Millionen Euro betrugen.<br />

Soweit die Beiträge für Versicherte in <strong>der</strong> Pensionsversicherung nicht<br />

zur vollen Deckung <strong>der</strong> Ausgaben ausreichen, besteht eine Ausfallhaftung<br />

des Bundes. Der vom Bund zu leistende Beitrag zur Finanzierung <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

betrug im Jahre 2012 7.337 Millionen Euro.<br />

Weitere Mittel fließen den <strong>Sozialversicherung</strong>strägern auch aus Kostenbeteiligungen<br />

<strong>der</strong> Versicherten, aus Leistungsersätzen wie z.B. Ersätze<br />

für Ausgleichszulagen zu. Diese Einnahmen betrugen im Jahre 2012<br />

3.883 Millionen Euro.<br />

33


Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

Die Einnahmen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> setzten sich somit wie folgt zusammen:<br />

Beiträge für Versicherte ............................................... 41.384 Mio.€<br />

Ausfallhaftung des Bundes .......................................... 7.337 Mio.€<br />

Sonstige Einnahmen (Ersätze für Ausgleichszulagen,<br />

sonstige Leistungsersätze, Kostenbeteiligungen, etc.) 3.883 Mio.€<br />

I n s g e s a m t ......................................................... 52.604 Mio.€<br />

Einnahmen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> im Jahre 2012<br />

Gesamteinnahmen: 52.604 Mio.€ = 100 %<br />

Beiträge für Versicherte<br />

41.384 Mio.€ bzw. 79 %<br />

Sonstige Einnahmen<br />

3.883 Mio.€ bzw. 7 %<br />

Ausfallhaftung des Bundes<br />

7.337 Mio.€ bzw. 14 %<br />

Von den Gesamteinnahmen in <strong>der</strong> Höhe von 52,6 Milliarden Euro entfielen<br />

rund 3,6 Milliarden Euro auf Transferzahlungen innerhalb <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>,<br />

sodass die tatsächlichen Einnahmen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

rund 49,0 Milliarden Euro betrugen.<br />

Wenn auch die Einnahmen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger in keinem<br />

unmittelbaren Zusammenhang mit dem Bruttoinlandsprodukt o<strong>der</strong> dem<br />

Bundesbudget stehen, so sind Vergleichsdaten - wie die nachfolgende Tabelle<br />

zeigt - dennoch informativ und beweisen die große Rolle <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

im Rahmen <strong>der</strong> zweiten Einkommensverteilung.<br />

34


Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

Mittel <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt und Bundesbudget<br />

Jahr<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

in Millionen<br />

Euro<br />

Bundesbudget 1)<br />

in Millionen<br />

Euro<br />

Millionen<br />

Euro<br />

Mittel <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

BIP<br />

in Prozenten vom<br />

Bundesbudget<br />

2002 220.529 61.818 35.847 16,3 58,0<br />

2003 224.996 61.387 36.901 16,4 60,1<br />

2004 234.708 64.978 38.012 16,2 58,5<br />

2005 245.243 66.041 39.441 16,1 59,7<br />

2006 259.034 70.561 41.018 15,8 58,1<br />

2007 274.020 72.333 43.105 15,7 59,6<br />

2008 282.744 76.051 45.330 16,0 59,6<br />

2009 276.151 71.014 47.445 17,2 66,8<br />

2010 286.397 67.287 49.086 17,1 73,0<br />

2011 300.712 67.814 50.501 16,8 74,5<br />

2012 2) 308.963 76.480 52.604 17,0 68,8<br />

1) Allgemeiner Haushalt.<br />

2) Vorläufige Zahlen.<br />

Von den Gesamtausgaben <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger in <strong>der</strong> Höhe<br />

von 52.450 Millionen Euro entfielen 63,0 % auf Pensions- und Rentenleistungen.<br />

Insgesamt wurden hiefür 33.054 Millionen Euro aufgewendet; das<br />

sind um 4,7 % bzw. 1.483 Millionen Euro mehr als im Jahre 2011.<br />

Die Aufwendungen für die Spitäler betrugen 5.600 Millionen Euro, um<br />

194 Millionen Euro bzw. um 3,6 % mehr als im Jahre 2011. Die <strong>Sozialversicherung</strong><br />

leistet in allen drei Versicherungszweigen einen Beitrag zur Spitalsfinanzierung.<br />

Die Krankenversicherung bezahlt für ambulante und stationäre<br />

Pflege sowohl an die Landesgesundheitsfonds jährlich einen Pauschalbeitrag<br />

als auch für die Pflege in sonstigen Spitälern und ab 2001 einen<br />

Pauschalbeitrag an die Bundesgesundheitsagentur. Aber auch die Unfall-<br />

und Pensionsversicherung leisten durch den Betrieb von Unfallkrankenhäusern,<br />

Rehabilitationszentren und Son<strong>der</strong>krankenanstalten einen<br />

wichtigen Beitrag zur stationären Versorgung <strong>der</strong> österreichischen Bevölkerung.<br />

35


Gebarung <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

Beitrag <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> zur Spitalsfinanzierung<br />

im Jahre 2012 (vorläufige Zahlen)<br />

5.600 Millionen Euro<br />

Krankenversicherung<br />

5.003 Mio.€<br />

Pensionsversicherung<br />

207 Mio.€<br />

Ambulante und stationäre<br />

Behandlung <strong>der</strong> Versicherten<br />

in eigenen<br />

Rehabilitationszentren<br />

und Son<strong>der</strong>krankenanstalten<br />

Unfallversicherung<br />

390 Mio.€<br />

Ambulante und stationäre<br />

Behandlung <strong>der</strong> Versicherten<br />

in eigenen Unfallkrankenhäusern,<br />

Rehabilitationszentren<br />

und<br />

Son<strong>der</strong>krankenanstalten<br />

Ambulante und stationäre Pflege<br />

In Spitälern, die einem<br />

Landesgesundheitsfonds<br />

angehören:<br />

4.420 Mio.€<br />

Sonstige:<br />

424 Mio.€<br />

Bundesgesundheitsagentur:<br />

84 Mio.€<br />

Fixbetrag: 75 Mio.€<br />

Eine detaillierte Darstellung <strong>der</strong> Einnahmen- und Ausgabenentwicklung<br />

in den einzelnen Versicherungsbereichen ist dem jeweiligen Kapitel<br />

über die Gebarungsergebnisse zu entnehmen.<br />

36


Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />

Geschützte Personen<br />

K r a n k e n v e r s i c h e r u n g<br />

Krankenversicherte Personen<br />

Im Jahre 2012 waren rund 8,5 Millionen Personen durch die soziale<br />

Krankenversicherung geschützt. Die versicherten Personen setzen sich wie<br />

folgt zusammen:<br />

Beitragsleistende Personen ................................................... 6,288.400<br />

Beitragsfrei mitversicherte Angehörige .................................. 1,985.300<br />

Durch Krankenfürsorgeanstalten geschützte Personen............ 200.000<br />

I n s g e s a m t..................................................................... 8,473.700<br />

Die Zahl <strong>der</strong> geschützten Personen ist somit geringfügig höher als die<br />

österreichische Wohnbevölkerung. Dies resultiert daraus, dass auch Personen<br />

mit Wohnsitz im Ausland einen Krankenversicherungsschutz in Österreich<br />

erworben haben (z.B. bei Beschäftigung in Österreich). Lässt man die<br />

geschützten Personen mit Auslandswohnsitz weg, so ergibt sich für die österreichische<br />

Wohnbevölkerung eine Zahl von 8,4 Millionen geschützten Personen<br />

bzw. 99,9 % <strong>der</strong> Bevökerung. Aus den Anspruchsberechtigtendatenbanken<br />

des <strong>Hauptverband</strong>es ist es möglich die genaue Anzahl <strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> sozialen Krankenversicherung anspruchsberechtigten Personen zu erfassen<br />

und vollständige anonymisierte personenbezogene Auswertungen<br />

durchzuführen, die für 2012 zu folgenden Ergebnissen führten:<br />

Anspruchsberechtigte Personen 2012<br />

(ohne Krankenfürsorgeanstalten)<br />

Bezeichnung M + F Männer Frauen<br />

Anspruchsberechtigte Personen 8,273.700 4,033.268 4,240.432<br />

Beitragsleistende Personen 6,288.432 3,214.241 3,074.191<br />

Angehörige insgesamt 1,985.268 819.027 1,166.241<br />

Kin<strong>der</strong> 1,572.333 783.380 788.953<br />

Sonstige Angehörige 412.935 35.647 377.288<br />

Zusätzlich waren rund 200.000 Personen bei den Krankenfürsorgeanstalten<br />

versichert.<br />

37


Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />

Regelungen über den Versicherungsschutz in <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung<br />

finden sich in mehreren Gesetzen. Versichert sind<br />

- nach dem Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz (ASVG):<br />

Dienstnehmer (Arbeiter und Angestellte),<br />

Personen mit freien Dienstverträgen,<br />

Lehrlinge,<br />

Heimarbeiter,<br />

zu Ausbildungszwecken nach abgeschlossener Hochschulausbildung beschäftigte<br />

Personen (z.B. Rechtspraktikanten, Gastärzte),<br />

gewisse Gruppen von den Dienstnehmern gleichgestellten selbständig Erwerbstätigen<br />

(z.B. freie Dienstverträge auf bestimmte o<strong>der</strong> unbestimmte<br />

Zeit zur Erbringung von Dienstleistungen);<br />

- nach dem Beamten-Kranken- und Unfallversicherungsgesetz (B-KUVG):<br />

pragmatisierte Beamte des Bundes, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und Gemeinden (soweit<br />

nicht eine Krankenfürsorgeanstalt zuständig ist),<br />

Vertragsbedienstete,<br />

ab 1.1.2000: Gemeindevertreter (Bürgermeister, Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeindevertretungen<br />

sowie Ortsvorsteher);<br />

- nach dem Gewerblichen-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz (GSVG):<br />

selbständig Erwerbstätige in <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft,<br />

neue Selbständige;<br />

- nach dem Bauern-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz (BSVG):<br />

selbständig Erwerbstätige in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft und <strong>der</strong>en im<br />

Betrieb mittätige Familienangehörige, sowie <strong>der</strong>en Ehegatten (-gattinnen),<br />

sofern sie im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb des an<strong>der</strong>en beschäftigt<br />

sind o<strong>der</strong> ihn auf gemeinsame Rechnung führen (keine Subsidiarität<br />

seit 1.1.2000).<br />

In <strong>der</strong> Krankenversicherung pflichtversichert sind auch die Bezieher einer<br />

Pension nach dem ASVG, GSVG und BSVG, desgleichen die Bezieher<br />

von Ruhe- und Versorgungsgenüssen im Anschluss an ein öffentlichrechtliches<br />

Dienstverhältnis (pensionierte Beamte und <strong>der</strong>en Hinterbliebene).<br />

Weiters sind in den Krankenversicherungsschutz einbezogen<br />

die Arbeitslosen,<br />

die Kriegshinterbliebenen,<br />

seit 1. Jänner 1992 die Asylwerber und<br />

seit 1. September 2010 die BezieherInnen einer Leistung <strong>der</strong> Bedarfsorientierten<br />

Mindestsicherung.<br />

38


Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />

In <strong>der</strong> Krankenversicherung nach dem ASVG, dem GSVG und dem<br />

BSVG gibt es auch freiwillig Versicherte (Selbstversicherte nach dem ASVG,<br />

Weiterversicherte nach dem GSVG und BSVG).<br />

Die Krankenversicherung schützt nicht nur die Versicherten selbst, son<strong>der</strong>n<br />

auch <strong>der</strong>en Angehörige (Ehegatte, Kin<strong>der</strong> u.a.m.), und zwar ohne dass<br />

hiefür zusätzliche Beiträge zu zahlen sind. Die Angehörigeneigenschaft (sogenannte<br />

Mitversicherung) setzt voraus, dass die betreffenden Personen<br />

nicht selbst krankenversichert sind. Seit 1. Jänner 2001 ist jedoch für bestimmte<br />

erwachsene mitversicherte Angehörige (Ehegatten, Lebensgefährten,<br />

haushaltsführende Angehörige), die keine Kin<strong>der</strong> haben o<strong>der</strong> auch keine<br />

Betreuungspflichten ausüben, die Mitversicherung beitragspflichtig und ein<br />

Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung vorgesehen.<br />

Neben <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung gibt es noch Krankenfürsorgeanstalten,<br />

die aufgrund eines Dienstverhältnisses zu bestimmten öffentlich-rechtlichen<br />

Dienstgebern Krankenschutz gewähren.<br />

Geschützte Personen mit Wohnsitz Österreich<br />

in <strong>der</strong> sozialen Krankenversicherung im Jahre 2012<br />

8,4 Millionen Personen bzw. 99,9 % <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

Angehörige<br />

24 %<br />

Erwerbstätige und<br />

freiwillig<br />

Versicherte<br />

45 %<br />

Pensionisten<br />

26 %<br />

Sonstige<br />

5 %<br />

39


Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />

Anspruchsberechtigte Personen nach Versicherungsträgern<br />

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Anspruchsberechtigten<br />

Personen nach Krankenversicherungsträgern. Da die gesetzliche Krankenversicherung<br />

eine Mehrfachversicherung zulässt, wird eine Person, die<br />

bei mehreren Krankenversicherungsträgern anspruchsberechtigt ist, auch bei<br />

jedem dieser Versicherungsträger einmal gezählt. Die Summe über alle Versicherungsträger<br />

ist daher höher, als die ausgewiesene Personenzahl.<br />

Anspruchsberechtigte Personen in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

Bezeichnung<br />

alle<br />

Anspruchsberechtigten<br />

Beitragsleistende<br />

davon<br />

Angehörige<br />

1)<br />

2)<br />

Personen 1) insgesamt 8.273.700 6.288.432 1.985.268<br />

Summe Versicherungsträger 2) 8.929.289 6.507.523 2.421.766<br />

GKK Wien 1.561.992 1.158.433 403.559<br />

GKK Nie<strong>der</strong>österreich 1.162.608 855.554 307.054<br />

GKK Burgenland 199.183 150.409 48.774<br />

GKK Oberösterreich 1.182.132 868.126 314.006<br />

GKK Steiermark 916.928 684.680 232.248<br />

GKK Kärnten 426.054 316.302 109.752<br />

GKK Salzburg 446.728 332.838 113.890<br />

GKK Tirol 559.841 416.034 143.807<br />

GKK Vorarlberg 310.294 225.182 85.112<br />

BKK Austria Tabak 2.484 2.036 448<br />

BKK Verkehrsbetriebe 19.445 14.254 5.191<br />

BKK Mondi 2.840 1.879 961<br />

BKK VABS 13.094 9.404 3.690<br />

BKK Zeltweg 4.247 2.895 1.352<br />

BKK Kapfenberg 10.059 7.510 2.549<br />

VAEB 236.232 170.053 66.179<br />

VA öffentl. Bediensteter 772.191 525.205 246.986<br />

SVA <strong>der</strong> gew. Wirtschaft 729.432 498.156 231.276<br />

SVA <strong>der</strong> Bauern 373.505 268.573 104.932<br />

Jede Person wird nur einmal gezählt.<br />

Personen, die bei mehreren Versicherungsträgern anspruchsberechtigt sind, werden bei jedem Versicherungsträger<br />

einmal gezählt.<br />

Quelle: Anspruchsberechtigtendatenbanken <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong>es.<br />

40


Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />

Beschäftigte<br />

Datengrundlage für die Beschäftigtenstatistiken sind ab Jänner 2008 die<br />

Datenbanken des <strong>Hauptverband</strong>es <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger.<br />

Als Beschäftigte gelten alle in <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung<br />

o<strong>der</strong> bei den Krankenfürsorgeanstalten versicherten Personen, <strong>der</strong>en Beschäftigungsverhältnis<br />

aufrecht ist, zuzüglich Beschäftigte mit freiem Dienstvertrag<br />

gemäß § 4 Abs. 4 ASVG. Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldbezieherInnen und<br />

Präsenz(Zivil)dienstleistende mit aufrechtem Beschäftigungsverhältnis sind<br />

mitgezählt. Geringfügig Beschäftigte werden nicht erfasst.<br />

Der durchschnittliche Beschäftigtenstand betrug im Berichtsjahr<br />

3,465.463 (1,846.543 Männer und 1,618.920 Frauen) und war damit um<br />

43.708 Personen höher als im Durchschnitt des Jahres 2011.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Beschäftigtenzahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

zeigt die nachfolgende Tabelle.<br />

Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten im Jahre 2012<br />

Ende<br />

des Monates<br />

Zahl <strong>der</strong><br />

Beschäftigten<br />

Differenz<br />

gegenüber dem<br />

Vorjahresmonat<br />

Jänner 3.383.874 + 60.959<br />

Februar 3.391.850 + 48.844<br />

März 3.433.695 + 55.580<br />

April 3.430.847 + 51.736<br />

Mai 3.465.751 + 48.593<br />

Juni 3.489.275 + 37.889<br />

Juli 3.562.070 + 60.945<br />

August 3.541.610 + 42.981<br />

September 3.507.062 + 25.584<br />

Oktober 3.485.786 + 35.758<br />

November 3.466.385 + 31.359<br />

Dezember 3.427.239 + 24.245<br />

Gezählt werden Beschäftigungsverhältnisse und nicht beschäftigte Personen.<br />

Demnach scheint eine Person, die zwei versicherungspflichtige Beschäftigungen<br />

ausübt, auch zweimal in <strong>der</strong> Arbeitsmarkt-Statistik auf. Zum<br />

Stichtag 1. Juli 2012 war die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigungsverhältnisse um 1,3 %<br />

höher als die Zahl <strong>der</strong> beschäftigten Personen; bei den Männern war sie um<br />

1,0 % höher und bei den Frauen um 1,5 %.<br />

41


Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />

130<br />

Entwicklung des Beschäftigtenstandes<br />

Messzahlen 2002 = 100<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Angestellte<br />

Arbeiter<br />

80<br />

70<br />

Beamte<br />

60<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Vom durchschnittlichen Beschäftigtenstand des Jahres 2012 entfielen<br />

auf Arbeiter 1,337.388, auf Angestellte 1,889.535 und auf Beamte 238.540.<br />

Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs bei <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Arbeiter<br />

um 11.344 und <strong>der</strong> Angestellten um 40.955 aber eine Verringerung bei<br />

<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Beamten um 8.591.<br />

Arbeiter, Angestellte und Beamte nach dem Geschlecht<br />

Jahresdurchschnitt 2012<br />

909.136<br />

788.958<br />

1,100.577<br />

Männer<br />

Frauen<br />

428.252<br />

148.449<br />

90.091<br />

Arbeiter Angestellte Beamte<br />

Eine Trennung nach dem Geschlecht zeigt, dass im Jahresdurchschnitt<br />

2012 1,846.543 Männer und 1,618.920 Frauen beschäftigt waren; gegenüber<br />

dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl <strong>der</strong> männlichen Beschäftigten um<br />

23.570 und die <strong>der</strong> weiblichen Beschäftigten um 20.138.<br />

42


Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Frauen am Beschäftigtenstand entwickelte sich wie folgt:<br />

1948 ....................................... 32,7 %<br />

1958 ....................................... 35,2 %<br />

1968 ....................................... 36,8 %<br />

1978 ....................................... 39,7 %<br />

1988 ....................................... 41,1 %<br />

1998 ....................................... 43,3 %<br />

2008 ....................................... 46,2 %<br />

2012 ....................................... 46,7 %<br />

In allen Bundeslän<strong>der</strong>n erhöhte sich im Berichtsjahr die Beschäftigtenzahl:<br />

Den absolut größten Zugang hatte Wien mit 9.210 Beschäftigten, den<br />

relativ größten Zugang hatte das Burgenland mit 2,31 %.<br />

Über die Entwicklung des Beschäftigtenstandes in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

informiert folgende Tabelle:<br />

Gebiet<br />

Beschäftigte nach Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

Jahresdurchschnitt<br />

2012<br />

Differenz gegenüber<br />

2011 2010<br />

Österreich 3.465.463 + 43.708 + 105.205<br />

Burgenland 96.454 + 2.180 + 4.114<br />

Kärnten 207.097 + 1.188 + 3.846<br />

Nie<strong>der</strong>österreich 580.128 + 6.822 + 15.972<br />

Oberösterreich 616.027 + 7.882 + 21.030<br />

Salzburg 242.907 + 4.282 + 7.999<br />

Steiermark 480.983 + 5.315 + 15.551<br />

Tirol 305.887 + 4.796 + 9.291<br />

Vorarlberg 149.596 + 2.033 + 5.328<br />

Wien 786.384 + 9.210 + 22.074<br />

Einen Überblick über die Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten in den einzelnen Wirtschaftsklassen<br />

gibt die nachfolgende Tabelle. Aus Vergleichsgründen wird<br />

auch die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr angeführt. Ein Vergleich mit<br />

den Jahren vor 2008 ist nicht möglich, da mit Beginn des Jahres 2008 die<br />

Einreihung <strong>der</strong> Betriebe in die Wirtschaftsklassen nach <strong>der</strong> Wirtschaftstätigkeitenklassifikation<br />

„ÖNACE-2008“ erfolgte.<br />

43


Krankenversicherung - Krankenversicherte Personen<br />

Wirtschaftsklassen-Statistik<br />

Jahresdurchschnitt 2012<br />

W i r t s c h a f t s k l a s s e<br />

Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

M + F Männer Frauen<br />

Differenz<br />

zum Vorjahr<br />

M+F<br />

I n s g e s a m t 3.465.463 1.846.543 1.618.920 + 43.708<br />

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 20.577 13.279 7.298 - 135<br />

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 5.665 4.919 746 - 74<br />

Verarbeitendes Gewerbe / Herstellung von Waren 583.293 436.305 146.988 + 9.722<br />

Energieversorgung 26.670 22.144 4.526 + 1.020<br />

Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und<br />

Beseitigung von Umweltverschmutzungen<br />

14.532 11.492 3.040 + 184<br />

Baugewerbe / Bau 248.063 217.826 30.237 + 2.702<br />

Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 525.227 236.961 288.266 + 7.039<br />

Verkehr und Lagerei 182.791 145.249 37.542 - 262<br />

Gastgewerbe / Beherbergung und Gastronomie 191.607 78.347 113.260 + 7.059<br />

Information und Kommunikation 77.962 51.804 26.158 + 4.208<br />

Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 117.986 58.571 59.415 + 533<br />

Grundstücks- und Wohnungswesen 40.788 15.878 24.910 + 1.190<br />

Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und<br />

technischen Dienstleistungen<br />

155.332 73.011 82.321 + 2.052<br />

Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 184.735 104.792 79.943 + 1.237<br />

Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; <strong>Sozialversicherung</strong> 540.813 221.824 318.989 + 10.837<br />

Erziehung und Unterricht 96.498 41.946 54.552 + 2.569<br />

Gesundheits- und Sozialwesen 230.968 54.921 176.047 - 3.026<br />

Kunst, Unterhaltung und Erholung 34.926 19.030 15.896 + 1.540<br />

Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 87.302 26.524 60.778 - 558<br />

Private Haushalte mit Hauspersonal; Herstellung von Waren<br />

und Erbringung von Dienstleistungen durch private Haushalte<br />

für den Eigenbedarf ohne ausgeprägten Schwerpunkt<br />

3.019 404 2.615 - 147<br />

Exterritoriale Organisationen und Körperschaften 646 255 391 - 14<br />

Wirtschaftsklasse unbekannt 1.085 640 445 - 525<br />

Präsenzdiener 7.086 7.065 21 - 116<br />

KRG(KBG)-Bezieher 87.892 3.356 84.536 - 3.327<br />

44


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Vertragsärzte<br />

Zum 31. Dezember 2012 waren in Österreich laut Standesmeldung<br />

<strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer insgesamt 41.268 Ärzte gemeldet (ohne<br />

Zahnärzte, siehe dazu Kapitel Vertragszahnbehandler); davon waren<br />

22.728 Ärzte ausschließlich angestellt, von denen sich 6.777 in Ausbildung<br />

befanden.<br />

In <strong>der</strong> freien Praxis waren 16.715 Ärzte tätig. Von diesen freiberuflich<br />

tätigen Ärzten standen 4.098 Ärzte für Allgemeinmedizin und 3.504 Fachärzte<br />

in einem Vertragsverhältnis zu den Krankenversicherungsträgern. Es<br />

wirkten somit im Berichtsjahr 7.602 bzw. 45,5 % <strong>der</strong> freiberuflich tätigen<br />

Ärzte (ohne Zahnärzte) im Rahmen eines Vertragsverhältnisses zur sozialen<br />

Krankenversicherung.<br />

Grundsätzliches zur Honorarpolitik<br />

Die Verhandlungen <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger und des <strong>Hauptverband</strong>es<br />

mit den Ärztekammern berücksichtigten auch 2012, wie schon<br />

in den Jahren zuvor, den Grundsatz einer an den Einnahmen orientierten<br />

Ausgabenpolitik. Ziel wird es auch weiterhin sein, Honorarabschlüsse nach<br />

diesem Grundsatz mit den Ärztekammern zu vereinbaren. Dies bedeutet,<br />

dass Tarifsteigerungen unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Frequenzsteigerung<br />

nicht über <strong>der</strong> Beitragseinnahmensteigerung liegen sollten. Ferner sind die<br />

Finanzziele für den Bereich <strong>der</strong> vertragsärztlichen Hilfe von Relevanz.<br />

Um diesem Ziel auch in <strong>der</strong> Zukunft gerecht werden zu können, wurde<br />

vom <strong>Hauptverband</strong> in Zusammenarbeit mit den Versicherungsträgern ein<br />

Proce<strong>der</strong>e erarbeitet, mit dem einerseits <strong>der</strong> Informationsfluss zwischen<br />

den Trägern bei Honorarverhandlungen gestärkt wird und dem an<strong>der</strong>erseits<br />

die Eckpunkte für die Erarbeitung von gemeinsamen Zielen in <strong>der</strong><br />

Vertragspartnerpolitik einschließlich <strong>der</strong> Aufnahme neuer Leistungen zu<br />

Grunde liegen. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe Vertragspartnerpolitik des<br />

<strong>Hauptverband</strong>es und <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger eingerichtet, die<br />

vierteljährlich einen Erfahrungsaustausch durchführt. Zur Evaluierung <strong>der</strong><br />

wesentlichen Zahlen und Ziele wurde gemeinsam mit den Versicherungsträgern<br />

eine Vertragspartneranalyse aufgebaut, die im <strong>Hauptverband</strong> organisatorisch<br />

betreut wird. Im Rahmen <strong>der</strong> Vertragspartneranalyse sind auch<br />

die Entwicklungen <strong>der</strong> Folgekosten zu beobachten, um den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

einer einnahmenorientierten Ausgabenpolitik gerecht zu werden.<br />

45


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Qualitätssicherung ist es dem <strong>Hauptverband</strong> gemeinsam<br />

mit den Krankenversicherungsträgern gelungen, Maßnahmen zur<br />

Qualitätssteigerung in den Gesamtverträgen zu implementieren. Zur Struktur-<br />

und Servicequalität konnten Regelungen insbeson<strong>der</strong>e zum<br />

barrierefreien Zugang in die Arztpraxen und zu patientenfreundlichen Ordinationsöffnungszeiten<br />

vereinbart werden.<br />

Unabhängig davon, dass <strong>der</strong> Gesetzgeber <strong>der</strong> Ärztekammer die Definition<br />

fachspezifischer Qualitätsstandards übertragen hat, wird das Thema<br />

Qualität auch in Zukunft durch die <strong>Sozialversicherung</strong> konsequent weiterverfolgt<br />

werden. Durch eine Än<strong>der</strong>ung des Ärztegesetzes ist nunmehr die<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> in das Thema Qualitätssicherung ärztlicher Ordinationen<br />

stärker eingebunden. Mit <strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer wurden<br />

gemeinsame Vorgangsweisen vereinbart.<br />

Vereinbarung zur e-Card<br />

Die bundesweiten e-Card-Vereinbarungen (mit den nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Ärzten bzw. mit den Zahnbehandlern) sehen vor, dass jene Teile <strong>der</strong> Vereinbarungen,<br />

die Rechte und Pflichten <strong>der</strong> Vertragsbehandler sowie die<br />

Datenübermittlungsverpflichtungen <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger an die<br />

Ärztekammern (Österreichische Zahnärztekammer) betreffen, in die kurativen<br />

Gesamtverträge zu übernehmen sind. Es ist eine Verpflichtung <strong>der</strong><br />

Vertragspartner formuliert, ehebaldigst die gesamtvertraglichen Vereinbarungen<br />

gemäß den angesprochenen Abschnitten <strong>der</strong> bundesweiten Vereinbarungen<br />

durch entsprechende Integration <strong>der</strong>selben zu adaptieren.<br />

Um eine einheitliche Vorgangsweise <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

zu gewährleisten, wurde <strong>der</strong> Komplex in Folge in einem Arbeitskreis beim<br />

<strong>Hauptverband</strong> erörtert. Mit Rundbrief des <strong>Hauptverband</strong>es an die Krankenversicherungsträger<br />

ergingen Mustertexte für die Adaptierung <strong>der</strong> Gesamtverträge<br />

samt weiteren Empfehlungen.<br />

Vereinbarung zum Arzneimittel-Bewilligungsservice ABS<br />

Am 19. März 2006 konnte eine Vereinbarung mit <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Ärztekammer getroffen werden, mit <strong>der</strong> ein Einsatz von ABS entsprechend<br />

den Vorgaben <strong>der</strong> Heilmittel-Bewilligungs-Kontrollverordnung ab 1. Juli<br />

2006 bundesweit sichergestellt wird. Im Jahr 2012 betrug die Teilnahmerate<br />

<strong>der</strong> systemnutzenden Ärzte nahezu 80 %.<br />

46


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Vereinbarung zur Altersgrenze<br />

Für ab 1. Jänner 2010 in Vertrag genommene Ärzte, Zahnbehandler<br />

und Gesellschafter von Vertragsgruppenpraxen ist gemäß den gesetzlichen<br />

Bestimmungen in den Gesamtverträgen die Festlegung einer Altersgrenze<br />

für die Beendigung <strong>der</strong> Einzelverträge vorzusehen. Ist keine Altersgrenze<br />

in den Gesamtverträgen vorgesehen, gilt die Vollendung des 70.<br />

Lebensjahres als Altersgrenze. Für Einzelverträge die vor dem 1. Jänner<br />

2010 abgeschlossen wurden, sieht das Gesetz vor, dass in den Gesamtverträgen<br />

stufenweise Übergangsregelungen vorzusehen sind. Kommt bis<br />

zum 31. Dezember 2010 keine Einigung über eine solche Regelung zustande,<br />

gilt das vollendete 70. Lebensjahr als Altersgrenze. Entsprechend<br />

den gesetzlichen Bestimmungen haben alle Krankenversicherungsträger<br />

(ausgenommen die <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Gewerblichen Wirtschaft)<br />

eine entsprechende gesamtvertragliche Einigung zur Festlegung<br />

von Übergangsregelungen erzielt, mit denen die Wirksamkeit des vollendeten<br />

70. Lebensjahres für die Beendigung des Einzelvertrages auf einen<br />

späteren Zeitpunkt verschoben wird.<br />

Tarifän<strong>der</strong>ungen<br />

Wiener § 2-Kassen<br />

Die letzte Honorarregelung galt für die Jahre 2008 und 2009 und bezog<br />

sich auf alle Fachgruppen. Ausgenommen davon waren die Vertragsfachärzte<br />

für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation. Für diese<br />

Fachgruppen liegt ein Abschluss für die Jahre 2009 bis 2013 vor. Für<br />

Vertragsfachärzte für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation<br />

wird die maximale Honorarsumme für 2009 mit 10,2 Mio Euro, für die Jahre<br />

2010 bis 2012 mit 10,4 Mio Euro und für 2013 mit 10,6 Mio Euro festgelegt.<br />

Innerhalb dieser Honorarsummen werden die einzelnen Tarife jeweils um<br />

den VPI des Vorjahres erhöht.<br />

Mit <strong>der</strong> Gesamtvertraglichen Vereinbarung für die Jahre 2010 bis 2012<br />

wird die Honorierung für alle Fachgruppen mit Ausnahme <strong>der</strong> Vertragsfachärzte<br />

für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation, für die<br />

bereits ein Abschluss bis 2013 besteht, geregelt.<br />

Für die Vertragsärzte für Allgemeinmedizin und die Allgemeinen Vertragsfachärzte<br />

erfolgte 2010 eine nicht tarifwirksame Einmalzahlung in <strong>der</strong><br />

Höhe von 0,6 % <strong>der</strong> jeweiligen Honorarsumme 2009. Mit 1. April 2011<br />

werden die Tarife für die Vertragsbehandler für Allgemeinmedizin und Allgemeine<br />

Vertragsfachärzte sowie für die Vertragsfachärzte für Pathologie<br />

jeweils um 2,05 % erhöht. 2011 erfolgt für Allgemeinmediziner und Allge-<br />

47


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

meine Vertragsfachärzte eine Einmalzahlung in <strong>der</strong> Höhe von 1 Mio. Euro.<br />

Damit werden ein Teil <strong>der</strong> finanziellen Auswirkung des Moratoriums im<br />

1. Quartal 2011 sowie die verpflichtende Verwendung <strong>der</strong> elektronischen<br />

Arbeitsunfähigkeitsmeldung abgegolten.<br />

Per 1. April 2012 wurden die Tarife für die Vertragsärzte für Allgemeinmedizin<br />

und Allgemeine Vertragsfachärzte sowie für die Vertragsfachärzte<br />

für Pathologie jeweils um 2,05 % erhöht. Da die Inflationsrate 2011<br />

über diesem Wert lag, wurden die Tarife um diese Inflationsrate (gemessen<br />

am VPI - 3,3%) erhöht. Eine neuerliche Tarifanhebung erfolgt frühestens<br />

mit 1. April 2013.<br />

Für den Bereich <strong>der</strong> Fachgruppe Radiologie wird ein Mischtarif für die<br />

Mammographie inkl. Sonographie festgesetzt. Das dadurch frei werdende<br />

Honorarvolumen von 2,2 Mio. Euro wird im Jahr 2011 als Einmalzahlung<br />

an Vertragsärzte (Vertragsgruppenpraxen) für Radiologie überwiesen. Im<br />

Jahr 2012 wird dieser Betrag zur Finanzierung eines Zuschlages für die<br />

volle Digitalisierung verwendet. Eine weitere Maßnahme zur Kostendämpfung<br />

des Aufwandes aus dem Titel <strong>der</strong> Ärztlichen Hilfe ist die Forcierung<br />

<strong>der</strong> Mammographie im Rahmen <strong>der</strong> Vorsorgeuntersuchung. Eine tatsächliche<br />

Tariferhöhung wird erst wie<strong>der</strong> zum 1. Jänner 2012 mit durchschnittlich<br />

1,9 % vorgenommen.<br />

Für den Bereich <strong>der</strong> Fachärzte für Labormedizin wird für die Jahre<br />

2010 bis 2012 ein Kostendeckel vereinbart. Überschreitungen bis zu einem<br />

für diese Jahre jeweils festgesetzten über dem Kostendeckel liegenden<br />

Grenzwertes gehen zu Lasten <strong>der</strong> Fachgruppe. Wird dieser Grenzwert<br />

überschritten, erfolgt die Honorierung weiterer Leistungen nach den in <strong>der</strong><br />

Honorarordnung festgelegten Tarifen. Im Bereich zwischen Kostendeckel<br />

und Grenzwert erfolgt somit die Honorierung <strong>der</strong> erbrachten Leistungen<br />

degressiv.<br />

Über alle Fachgruppen ergaben sich nach den Schätzungen zum<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Berichterstattung an die Selbstverwaltung aus diesem Abschluss<br />

Gesamtaufwandsteigerungen für das Jahr 2010 von 4,43 %, für<br />

das Jahr 2011 von 3,38 % und für das Jahr 2012 von 3,5 %. Nach den<br />

zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erstellung dieses Berichtes aktuellen Zahlen betrug im<br />

Jahr 2010 die Ausgabensteigerung 2,78 %, im Jahr 2011 2,66 % und wird<br />

im Jahr 2012 3,02 % betragen.<br />

48


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Nie<strong>der</strong>österreichische § 2-Kassen<br />

Die Nie<strong>der</strong>österreichische Gebietskrankenkasse verhandelt traditionellerweise<br />

die Ärztehonorarregelung für ein Kalen<strong>der</strong>jahr jeweils im Nachhinein<br />

nach Vorliegen <strong>der</strong> endgültigen Abrechnungsergebnisse.<br />

Da keine Einigung zwischen Kasse und Nie<strong>der</strong>österreichischer Ärztekammer<br />

über die Honorierung für 2011 erfolgen konnte, kommt die Zusatzvereinbarung<br />

über Wertsicherung zur Anwendung. Aufgrund <strong>der</strong> einschlägigen<br />

Bestimmungen in dieser Zusatzvereinbarung beträgt die Tarifanpassung<br />

für das Jahr 2011 somit 1,03 %. Zuzüglich einer Frequenzsteigerung<br />

von 1,15 % ergibt sich somit eine Gesamtaufwandsteigerung für das Jahr<br />

2011 von 2,18 %.<br />

Burgenländische § 2-Kassen<br />

Die letztgültige Vereinbarung regelte die Honorierung <strong>der</strong> burgenländischen<br />

Ärzte für die Jahre 2007 bis 2009.<br />

Mit <strong>der</strong> nunmehr geltenden Zusatzvereinbarung wird die Honorierung<br />

für die Jahre 2010 bis 2012 geregelt. Als Ausgangsbasis dient dabei die<br />

Honorarsumme 2009. Für das Jahr 2010 erfolgt eine nicht tarifwirksame<br />

Einmalzahlung von 0,66 % <strong>der</strong> Honorarsumme exkl. Laborhonorare bzw.<br />

0,61 % inkl. Laborhonorare. Für den Gesamtaufwand ergibt sich für die<br />

Kasse für das Jahr 2010 eine Reduktion um 0,81 %.<br />

Mit 1. April 2011 wird hinsichtlich <strong>der</strong> Nettoerhöhungen die Honorarsumme<br />

aller Vertragsärzte des Jahres 2009 exkl. Laborhonorar und unter<br />

Anrechnung von 0,25 % für die neue Son<strong>der</strong>leistungsposition „Heilmittelberatungsgespräch“<br />

um 1,96 % (inkl. Laborhonorar um 1,82 %) erhöht.<br />

Mit 1. April 2012 wird hinsichtlich <strong>der</strong> Nettoerhöhungen die Honorarsumme<br />

aller Vertragsärzte des Jahres 2009 exkl. Laborhonorar und unter<br />

Anrechnung von 0,42 % für die neue Son<strong>der</strong>leistungsposition „Heilmittelberatungsgespräch“<br />

um 1,76 % (inkl. Laborhonorar um 1,64 %) erhöht.<br />

Die Gesamtaufwandsteigerung wird von <strong>der</strong> Kasse für die Jahre 2011<br />

mit 2,97% und für das Jahr 2012 mit 3,38 % angegeben.<br />

Oberösterreichische § 2-Kassen<br />

Wie bei <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>österreichischen so erfolgt auch bei <strong>der</strong> Oberösterreichischen<br />

Gebietskrankenkasse die Verhandlung über die Honorarerhöhung<br />

im Nachhinein.<br />

49


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Für die Tarifanhebung wurde im Kalen<strong>der</strong>jahr 2011 insgesamt ein Basisbetrag<br />

im Ausmaß von 3,4 % des Betrages für Ärztliche Hilfe des Jahres<br />

2010 zur Verfügung gestellt. Von diesen 3,4 % werden 2,78 % als Tarifanhebung<br />

für das Jahr 2011 verwendet und 0,62 % dienen als Frequenznachzahlung<br />

aufgrund <strong>der</strong> Unterschreitung <strong>der</strong> vereinbarten Frequenzlatte<br />

des Jahres 2010. Unter Hinzurechnung <strong>der</strong> Frequenzentwicklung von<br />

1,23 % für das Jahr 2011 und neuer Leistungen ergibt sich eine Gesamtaufwandsteigerung<br />

von 4,80 %<br />

Steiermärkische § 2-Kassen<br />

Mit <strong>der</strong> für das Jahr 2011 geltenden Vereinbarung wurden alle Tarife<br />

bzw. Fixbeträge sowie die Beträge zur Berechnung <strong>der</strong> abgestuften Honorierung<br />

bei Son<strong>der</strong>leistungen – ausgenommen <strong>der</strong> Tarif <strong>der</strong> Erstordination,<br />

die Tarife und Beträge zur Berechnung <strong>der</strong> abgestuften Honorierung für<br />

medizinisch-chemische Laboruntersuchungen sowie die Tarife und Staffelbeträge<br />

für die Honorierung <strong>der</strong> Fachärzte für Radiologie – jeweils um<br />

1,76 % angehoben. Der Tarif für die Erstordination wird um 3,3 % angehoben.<br />

Die Tarife und Staffelbeträge für die Honorierung <strong>der</strong> Fachärzte für<br />

Radiologie werden um jeweils 0,7 % erhöht. Die Fachärzte für medizinische<br />

und chemische Labordiagnostik werden für das Jahr 2011 von einer<br />

Honorarerhöhung ausgenommen.<br />

Über alle Bereiche beträgt die Honorarerhöhung 2,1 %. Inklusive <strong>der</strong><br />

Frequenzentwicklung ergibt sich ein Bruttomehraufwand für das Jahr 2011<br />

von 3,14 %.<br />

Mit <strong>der</strong> für das Jahr 2012 geltenden Vereinbarung erfolgt eine lineare<br />

Erhöhung aller Tarife und Fixbeträge (ausgenommen jene <strong>der</strong> Laborfachärzte<br />

und Radiologen) um 2 %. Für die Gastroskopie und Polypektomie<br />

wird <strong>der</strong> Tarif um jeweils 5 % angehoben. Gleichzeitig wurde das Pauschale<br />

für den Ärztenotdienst um 12,5% erhöht. Bezogen auf die Honorarbasis<br />

2011 entspricht das einer Honorarerhöhung über alle Bereiche von 1,79 %.<br />

Unter Berücksichtigung eines Frequenzrückganges von 0,54 % gibt die<br />

Kasse einen Bruttogesamtmehraufwand von 1,25 % bekannt.<br />

Kärntner § 2-Kassen<br />

Mit <strong>der</strong> zuletzt geltenden Honorarregelung wurde die Tarifierung für<br />

die Jahre 2009 bis 2011 vereinbart und gleichzeitig war ein Kündigungsverzicht<br />

bis 31. Dezember 2011 vorgesehen. Mit dieser Vereinbarung wurden<br />

2009 eine Tariferhöhung von 2,7 % sowie eine Limitän<strong>der</strong>ung im Ausmaß<br />

von 1 % vorgenommen. Durch Reduktionen im Labor- und Radiologiebereich<br />

sowie durch eine abgesicherte Nichtausschöpfung <strong>der</strong> Limit-<br />

50


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

än<strong>der</strong>ungen wirkte die Tariferhöhung insgesamt im Ausmaß von 2,4 %.<br />

Zuzüglich <strong>der</strong> Frequenzsteigerung betrug <strong>der</strong> Gesamtmehraufwand 3,5 %.<br />

Für die Jahre 2010 und 2011 war zwischen den Tarifparteien keine<br />

Tariferhöhung vereinbart. Die Gesamtaufwandsentwicklung für diese Jahre<br />

resultiert daher alleine aus den Frequenzentwicklungen. Der Aufwand im<br />

Jahr 2010 konnte durch einen Frequenzrückgang um 1,2 % gesenkt werden.<br />

Für das Jahr 2011 ergibt sich eine Aufwandssteigerung von 1,69 %.<br />

Zwischenzeitlich konnte die Kasse bereits ein Ergebnis für die Jahre<br />

2012 und 2013 erzielen.<br />

Im Jahr 2012 werden für lineare Tariferhöhungen 1,91 % <strong>der</strong> Gesamthonorarsumme<br />

für Ärzte für Allgemeinmedizin und Allgemeine Fachärzte<br />

(inkl. Radiologie) zur Verfügung gestellt. Weitere 0,70 % <strong>der</strong> Gesamthonorarsumme<br />

werden für Strukturverän<strong>der</strong>ungen zur Verfügung gestellt. Ausgenommen<br />

von <strong>der</strong> Erhöhung sind Tarife für Labordiagnostik. Entsprechend<br />

<strong>der</strong> Empfehlungen des Rechnungshofes wurden die Tarife für Labordiagnostik<br />

bei den Allgemeinmedizinern und allgemeinen Fachärzten<br />

um 4 % und bei den beiden Laborfachärzten um 3 % gesenkt. Diese Einsparungen<br />

werden für den Ausbau bzw. Verbesserung <strong>der</strong> hausärztlichen<br />

Versorgung verwendet. Somit ergibt sich ohne Frequenzentwicklungen eine<br />

Erhöhung von ca. 2,6 %.<br />

Im Jahr 2013 soll es eine Nettoerhöhung im Ausmaß des VPI 2012<br />

geben. Dabei sollen ca. 80 % für eine lineare Tariferhöhung und ca. 20 %<br />

für strukturverbessernde Maßnahmen verwendet werden. Davon ausgenommen<br />

ist <strong>der</strong> Tarif für Fachärzte für med. chem. Labordiagnostik.<br />

Unter Hinzurechnung <strong>der</strong> prognostizierten Frequenzentwicklung ergibt<br />

sich für die Kasse ein geschätzter Gesamtmehraufwand von 3,8 % für das<br />

Jahr 2012 und - abhängig von <strong>der</strong> tatsächlichen Inflationsrate - von 3,6 %<br />

für das Jahr 2013 (angenommene Inflationsrate 2,4 %).<br />

Salzburger § 2-Kassen<br />

Mit <strong>der</strong> zuletzt geltenden Vereinbarung wird die Honorierung für die<br />

Jahre 2010 und 2011 geregelt. Die Nettosteigerung <strong>der</strong> Tarife für das Jahr<br />

2010 erfolgte als tarifwirksame Einmalzahlung im Ausmaß von 1,2 %. Für<br />

das Jahr 2011 wurde eine Tariferhöhung von 0,9 % vereinbart. Der Gesamtmehraufwand<br />

beträgt nach Angaben <strong>der</strong> Kasse für das Jahr 2010<br />

1,83 % und für das Jahr 2011 1,33 %.<br />

Mit <strong>der</strong> nunmehr vorliegenden Vereinbarung wir die Honorierung für<br />

das Jahr 2012 geregelt. Darin wurde eine Nettoerhöhung des Honorarvolumens<br />

für 2012 im Ausmaß von 2 % vereinbart (davon nicht erfasst sind<br />

die Mengen- und Tarifdeckel für Altersheimvisiten sowie Bereitschafts-<br />

51


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

dienst und Vertretung, die analog <strong>der</strong> Beitragsentwicklung angepasst werden).<br />

Außerdem ist es gelungen, das Erhöhungsvolumen auf Leistungen<br />

mit tendenziell geringerer Mengenentwicklung aufzuteilen und teilweise<br />

Limits statt Tarife zu erhöhen. Inklusive <strong>der</strong> Frequenzentwicklung rechnet<br />

die Kasse mit einer Gesamtsteigerung des Honorarvolumens im Jahr 2012<br />

von 4,6 %.<br />

Tiroler § 2-Kassen<br />

Mit <strong>der</strong> Vereinbarung für die Jahre 2010 und 2011 erfolgt für jedes<br />

Jahr eine lineare Anhebung aller Punktewerte, Pauschalien und Tarife um<br />

1,27 %. Ausgenommen davon sind Punktewerte für Röntgen, Fachlabore,<br />

Kleinlabore, Fallwertpauschalien für Kleinlabor, Wegegel<strong>der</strong>, Röntgenunkosten<br />

und Sonographietarife. Für Fachlabors wurde darüber hinaus vereinbart,<br />

den Aufwand auf 6,5 Mio Euro zu deckeln und diesen Wert für das<br />

Jahr 2011 einzufrieren.<br />

Auf Grund dieser Vereinbarung ergibt sich für das Jahr 2010 eine Nettoerhöhung<br />

von 0,61 % und von 0,96 % im Jahr 2011. Unter Hinzurechnung<br />

<strong>der</strong> Frequenzsteigerungen wir <strong>der</strong> Gesamtmehraufwand von <strong>der</strong><br />

Kasse für das Jahr 2010 mit 1,70 % und für das Jahr 2011 mit 4,37 % angegeben.<br />

Mit <strong>der</strong> nunmehr geltenden Vereinbarung ergibt sich für das Jahr 2012<br />

eine Nettoerhöhung von 2,13 % und für das Jahr 2013 von 1,95 %. Der<br />

Gesamtmehraufwand wird von <strong>der</strong> Kasse für das Jahr 2012 mit 3,29 % und<br />

für das Jahr 2013 mit 3,10 % angegeben.<br />

Vorarlberger Gebietskrankenkasse<br />

Die für den Zeitraum 1. Jänner 2011 bis 31. Dezember 2012 geltende<br />

Honorarordnung setzt die Gesamtvergütung für die ärztliche Hilfe für das<br />

Jahr 2011 wie im Jahr 2010 mit 22,4 % <strong>der</strong> Erträge an Krankenversicherungsbeiträgen,<br />

reduziert um die Erträge aus dem Zusatzbeitrag gemäß<br />

§ 51b ASVG, fest. 20,63 % dieser Erträge stehen für die kurative ärztliche<br />

Hilfe und 1,77 % für die Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen zur<br />

Verfügung.<br />

Ab 1. Jänner 2012 wird <strong>der</strong> Anteil für die Durchführung <strong>der</strong> Vorsorgeuntersuchung<br />

von 1,77 % auf 1,37 % vermin<strong>der</strong>t, sodass sich die Gesamtvergütung<br />

ab diesem Zeitpunkt von 22,4 % auf 22 % <strong>der</strong> Erträge an Krankenversicherungsbeiträgen,<br />

vermin<strong>der</strong>t um die Erträge aus dem Zusatzbeitrag<br />

gemäß § 51b ASVG, verringert.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> von den Beitragseinnahmen abhängigen Gesamtvergütung<br />

erfolgt im Jahr 2011 eine Tarifanhebung von 2,28 %. Im Jahr 2012 er-<br />

52


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

folgt eine weitere Tarifanhebung um 2,25 %. Aufgrund <strong>der</strong> Frequenzentwicklung<br />

erwartet die Kasse für das Jahr 2011 eine Gesamtausgabensteigerung<br />

von 3,79 % und von 4,98 % für das Jahr 2012.<br />

Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter<br />

Mit <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer abgeschlossenen Vereinbarung<br />

über die Honorierung für die Jahre 2009 und 2010 wird festgelegt,<br />

die Gültigkeit <strong>der</strong> zum 31. Dezember 2008 bestehenden Tarife bis<br />

zum 30. Juni 2009 zu verlängern.<br />

Ab 1. Juli 2009 wurden die Honorare für alle Leistungen – ausgenommen<br />

Wegegebühren, Therapeutische Aussprache, psychosomatisch orientiertes<br />

Diagnose- und Behandlungsgespräch, sonographische Untersuchungen,<br />

medizinisch-diagnostische Laboratoriumsuntersuchungen, sowie<br />

Unkosten im Bereich <strong>der</strong> Röntgendiagnostik und -therapie – um 4% angehoben.<br />

Durch die Nichteinbeziehung des Radiologiebereiches und Absenkungen<br />

im Laborbereich entspricht dies einer Nettoerhöhung über alle<br />

Leistungen von 0,85% für das Jahr 2009 und von 0,87% für das Jahr 2010.<br />

Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Frequenzentwicklung gibt die Kasse einen Gesamtmehraufwand<br />

von 1,86 % für das Jahr 2009 und von 1,70 % für das<br />

Jahr 2010 bekannt.<br />

Mit dem ab 1. April 2011 geltenden Strukturpaket wurde die Aufnahme<br />

neuer Leistungen bzw. die Än<strong>der</strong>ung von Abrechnungsbestimmungen bestehen<strong>der</strong><br />

Leistungen vereinbart. Die inhaltlichen Schwerpunkte des<br />

Übereinkommens liegen im Bereich <strong>der</strong> Fachgebiete Augenheilkunde,<br />

Psychiatrie/Neurologie und Orthopädie. Die erwarteten Mehraufwendungen<br />

im Ausmaß von ca. 1,4 Mio. Euro pro Jahr entsprechen ca. 0,58 % <strong>der</strong> aktuellen<br />

Gesamthonorarsumme.<br />

Ebenfalls zum 1. April 2011 abgeschlossen wurde ein Zusatzübereinkommen<br />

zum Bereich Radiologie. Den Kern <strong>der</strong> Vereinbarung bildet die<br />

Umstellung <strong>der</strong> Honorierung <strong>der</strong> radiologischen Untersuchungen auf einen<br />

Organtarif, um so eine bessere Transparenz betreffend das Leistungsgeschehen<br />

und eine vereinfachte Abrechnung zu erreichen. Darüber hinaus<br />

wird auch die aktuell schon fast durchgängig verwendete digitale Aufnahmetechnik<br />

abgebildet. In den Verhandlungen ist es <strong>der</strong> Kasse gelungen,<br />

ausgehend vom bisherigen Aufwand die Tarife linear um 4,23 % zu senken.<br />

Als maximale Honorarsumme für die ersten zwölf Monate <strong>der</strong> Geltung<br />

des Organtarifes gilt dabei <strong>der</strong> um diese 4,23 % reduzierte Aufwand aus<br />

dem davor liegenden Spiegelzeitraum. Des Weiteren konnte vereinbart<br />

werden, dass für diese Zeit – unter grundsätzlicher Wahrung des Anspruches<br />

auf volle Honorierung – vorläufig nur 80 % des Tarifes an die Ver-<br />

53


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

tragspartner zur Auszahlung gelangen. Wird die maximale Honorarsumme<br />

nicht erreicht, erfolgt eine entsprechende vertragspartnerbezogene Nachzahlung<br />

und bei Überschreitung eine Rückfor<strong>der</strong>ung. Der Einsparungsbetrag<br />

von rund € 700.000,-- pro Jahr entspricht ca. 0,29 % <strong>der</strong> aktuellen Gesamthonorarsumme.<br />

Weiters gilt ab 1. April 2011 ein neues Zusatzübereinkommen zum<br />

Labortarif. Darin geregelt wird eine Senkung des geltenden Punktewertes<br />

um 20 %. Ausgenommen davon sind jene definierten Parameter die zum<br />

Akutlabor zählen, wenn diese Parameter unmittelbar in <strong>der</strong> Ordination erbracht<br />

werden. Daneben werden obsolete Leistungen gestrichen und neue<br />

Laborbestimmungen in den Laborkatalog aufgenommen.<br />

Für jene Leistungen die neu hinzugekommen sind, zu denen keine<br />

Daten für eine ausreichend sichere Prognose über den Leistungsaufwand<br />

vorliegen, wurde mit <strong>der</strong> Ärztekammer ein Pilotprojekt mit einer Laufzeit<br />

von 24 Monaten vereinbart, in dem <strong>der</strong> Aufwand für diese Leistungen mit<br />

jährlich € 210.000,-- festgesetzt ist. Die formale Regelung erfolgt im Zuge<br />

einer Projektvereinbarung, die nicht Teil des Honorarabschlusses ist.<br />

Die dargestellten Maßnahmen ergeben in Summe eine Absenkung<br />

des Aufwandes um 16,8 % bzw. € 5,5 Mio. pro Jahr. Ein Teil <strong>der</strong> Einsparungen<br />

wird dazu verwendet, die Honorierung <strong>der</strong> Leistungsposition „Therapeutische<br />

Aussprache“ (Tarif, Limitierungen) anzuheben; zum An<strong>der</strong>en<br />

wird daraus eine Erhöhung <strong>der</strong> für Grundleistungen <strong>der</strong> Fachgebiete Allgemeine<br />

Medizin und Innere Medizin maßgeblichen Punktwerte bzw. eine<br />

Aufwertung <strong>der</strong> „weiteren Ordination“ durch Internisten finanziert. Bei Einrechnung<br />

<strong>der</strong> umzuverteilenden Honorare verbleibt eine reale Einsparung<br />

von € 2,2 Mio. pro Jahr.<br />

Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau<br />

Mit <strong>der</strong> für das Jahr 2010 geltenden Vereinbarung wurde eine Tariferhöhung<br />

im Ausmaß von 1,3 % - dabei wurden nicht alle Bereiche angehoben<br />

- vorgenommen, die eine Nettoerhöhung von 1,05 % des Aufwandes<br />

aus dem Jahr 2009 bewirkt. Da auch wie in den Vorjahren davon ausgegangen<br />

wird, dass es zu keiner Frequenzsteigerung kommt, entspricht <strong>der</strong><br />

Wert von 1,05 % auch <strong>der</strong> Gesamtaufwandsteigerung.<br />

Mit einer Folgevereinbarung wurde die Honorierung für die Zeit vom<br />

1. April 2011 bis zum 31. Dezember 2014 festgelegt. Durch eine Reorganisation<br />

<strong>der</strong> Leistungen aus dem Laborbereich (Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Punkteberwertung,<br />

Streichung obsoleter Leistungen bzw. Neuaufnahme von Leistungen)<br />

sollen Einsparungen bewirkt werden, die dazu verwendet werden, die Leistungsposition<br />

„therapeutische Aussprache“ auf € 13,-- und die Verrechnungsbegrenzung<br />

bei <strong>der</strong> Position „ärztliche Koordinierungstätigkeit“ auf<br />

54


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

höchstens 10 % <strong>der</strong> Fälle anzuheben. Neu aufgenommen wurde das<br />

Fachgebiet Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie, für das ein Leistungskatalog<br />

erstellt wurde, <strong>der</strong> nach einem Jahr evaluiert werden soll. Der jährliche<br />

Aufwand für Leistungen aus diesem Katalog wird von <strong>der</strong> Kasse mit bis zu<br />

€ 400.000,-- angegeben.<br />

Darüber hinaus wurde allgemein vereinbart, die übrigen zum 31. Dezember<br />

2010 geltenden Werte bis 31. März 2011 unverän<strong>der</strong>t beizubehalten.<br />

Jeweils mit 1. April <strong>der</strong> Jahre 2011, 2012, 2013 und 2014 erfolgt eine<br />

Anhebung aller Punktewerte und Eurobeträge (exkl. Vorsorgeuntersuchung,<br />

Wegegebühren, Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen und psychosomatisch<br />

orientiertes Diagnose- und Behandlungsgespräch) um 2 %, jedenfalls<br />

aber um die tatsächliche Inflationsrate des jeweiligen Jahres. Diese<br />

Inflationsrate wird Ende Jänner/Anfang Februar des Folgejahres vom Österreichischen<br />

statistischen Zentralamt verlautbart. Sollte die Inflationsrate<br />

höher als 2 % sein, erfolgt eine Nachzahlung und eine nachträgliche Tarifanpassung<br />

zum 1. Jänner des Folgejahres. Für die Jahre 2012 bis 2014<br />

wird für die Erhöhung einer Obergrenze von 2,4 % vereinbart. Auf Grund<br />

<strong>der</strong> erwarteten Frequenzrückgänge von jeweils 0,2 % pro Jahr und <strong>der</strong><br />

Einsparungen aus dem Laborbereich geht die Anstalt davon aus, dass die<br />

jährliche Gesamtsteigerungsrate unter 2 % liegen wird. Für das Jahr 2011<br />

hat sich eine Nettosteigerung um 0,65% sowie eine Bruttosteigerung um<br />

2,05% ergeben.<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft<br />

In den Verhandlungen über eine neue Tarifvereinbarung konnte<br />

vorerst kein Ergebnis erzielt werden. In Folge wurde <strong>der</strong> Gesamtvertrag<br />

durch die Österreichische Ärztekammer mit Wirkung zum 31. Dezember<br />

2009 gekündigt. Um einen Aufschub <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong> Kündigung zu<br />

bewirken, wurde durch den <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> Österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

ein Antrag bei <strong>der</strong> Bundesschiedskommission eingebracht,<br />

die den Inhalt des Gesamtvertrages bis zum 31. Mai 2010<br />

festsetze. Danach trat ein vertragsloser Zustand ein. Mit <strong>der</strong> am 10. Juni<br />

2010 zwischen den Vertragsparteien abgeschlossenen Vereinbarung,<br />

die rückwirkend ab 1. Juni 2010 gilt, wurde die Sachleistungsversorgung<br />

wie<strong>der</strong> sichergestellt.<br />

Mit dieser Vereinbarung werden die zum 31. Mai 2010 geltenden<br />

Tarife mit Ausnahme jener für Röntgenunkosten, Sonographie und Labor<br />

um 4 % angehoben. Die Tarife für die Sonographie werden um 2 % gesteigert.<br />

Gleichzeitig werden die Labortarife für Laborfachärzte um 22 %<br />

gesenkt. Eine weitere Reduktion <strong>der</strong> Labortarife um 5 % erfolgt zum<br />

1. Jänner 2011. Die Nettoerhöhung über alle Bereiche betrug 0,47 % im<br />

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Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Jahr 2010. Da gleichzeitig ein Frequenzrückgang zu verzeichnen ist,<br />

vermin<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Gesamtaufwand nach Angaben <strong>der</strong> Kasse um<br />

1,23 %.<br />

Durch eine Reorganisation <strong>der</strong> Leistungen aus dem Laborbereich<br />

(Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Punkteberwertung, Streichung obsoleter Leistungen bzw.<br />

Neuaufnahme von Leistungen) ab 1. April 2011 sollen Einsparungen<br />

bewirkt werden, die zum Teil dazu verwendet werden ab 1. Jänner 2012,<br />

die Leistungsposition „therapeutische Aussprache“ zu erhöhen und die<br />

Verrechnungsbegrenzung bei <strong>der</strong> Position „ärztliche Koordinierungstätigkeit“<br />

auf höchstens 10 % <strong>der</strong> Fälle anzuheben. Gleichzeitig werden die<br />

Tarife für Erstordination bei Ärzten für Allgemeinmedizin, Fachärzten für<br />

Anästhesiologie, Innere Medizin, Kin<strong>der</strong>heilkunde und Lungenkrankheiten<br />

angehoben.<br />

Neu aufgenommen wurde nach dem Modell <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />

für Eisenbahnen und Bergbau das Fachgebiet Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie.<br />

Zwischen Kasse und Österreichischen Ärztekammer wurde<br />

vereinbart, eine Evaluierung dieser Leistungen im Herbst 2012 vorzunehmen.<br />

Im Jahr 2011 reduzierte sich <strong>der</strong> Nettoaufwand auf Grund <strong>der</strong> Einsparungen<br />

im Laborbereich aber noch ohne Berücksichtigung des <strong>der</strong>zeit<br />

noch nicht bekannten Mehraufwandes für die Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie<br />

um 0,38 %. Inklusive <strong>der</strong> Frequenzentwicklung geht die Kasse<br />

von einem Gesamtmehraufwand von 1,72 % aus. Im Jahr 2012 soll<br />

nach Prognose <strong>der</strong> Anstalt <strong>der</strong> Nettoaufwandes um 0,41% sinken und<br />

<strong>der</strong> Gesamtaufwand unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Frequenzentwicklung<br />

um 2,46 % steigen.<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern<br />

Wie schon in den Vorjahren berichtet wurde, konnten bereits im<br />

September 1998 für die meisten Bundeslän<strong>der</strong> die Verträge über die<br />

Sachleistungssicherung für Versicherte <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />

<strong>der</strong> Bauern durch § 2-Kassenvertragsärzte abgeschlossen werden. Generelles<br />

Ziel <strong>der</strong> Anstalt war für alle Bundeslän<strong>der</strong> eine deutliche Annäherung<br />

an das Niveau <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen. Weiters wurden zwischen<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern und den einzelnen<br />

Gebietskrankenkassen Verrechnungsübereinkommen über die Administration<br />

<strong>der</strong> Honorarverrechnung geschlossen.<br />

Der VfGH hat nunmehr im Erkenntnis vom 27. September 2010,<br />

B-1290/09-9 (SVB-Zusatzvereinbarung mit <strong>der</strong> Ärztekammer für Steiermark)<br />

die Zusatzvereinbarung <strong>der</strong> SVB zum Steiermärkischen § 2-Ärztegesamtvertrag<br />

als nicht gültigen Gesamtvertrag bezeichnet.<br />

56


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Betroffen ist damit aber nicht nur <strong>der</strong> Steiermärkische Vertrag, son<strong>der</strong>n<br />

es gibt auch in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong>artige Regelungen, die<br />

insbeson<strong>der</strong>e Limitierungen bzw. Degressionen in den Honorarordnungen<br />

abmil<strong>der</strong>n. Die SVA <strong>der</strong> Bauern sah sich daher gezwungen, die Zusatzvereinbarungen<br />

auch in den an<strong>der</strong>en betroffenen Bundeslän<strong>der</strong>n als<br />

beendet zu werten. Die SVA <strong>der</strong> Bauern ist daher abrechnungstechnisch<br />

wie die jeweilige Gebietskrankenkasse zu behandeln<br />

Inzwischen wurden mit allen Ärztekammern mit Ausnahme <strong>der</strong> Ärztekammer<br />

für Oberösterreich Einigung über die Umsetzung des VfGH<br />

Erkenntnisses erzielt.<br />

Die Ärztekammer für Oberösterreich erklärte, dass das Erkenntnis<br />

nicht auf Oberösterreich anwendbar sei. Die Honorargleichstellung <strong>der</strong><br />

SVA <strong>der</strong> Bauern mit den an<strong>der</strong>en oberösterreichischen § 2-Kassen werde<br />

als ein eindeutiger Vertragsbruch gesehen; für den Fall <strong>der</strong> Honorargleichstellung<br />

in <strong>der</strong> Abrechnung drohte die Ärztekammer an, dass die<br />

Vertragsärzte die Honorare privat und direkt den SVB-Versicherten in<br />

Rechnung stellen werden.<br />

Nach einigen Gesprächsrunden einigte man sich, dass die SVB-<br />

Versicherten vorerst ab dem 2. Quartal 2011 in einem eigenen SVB-<br />

Verrechnungskreis mit aliquoten Staffel-, Limitierungs- und Degressionsgrenzen<br />

abgerechnet werden, um die Gleichstellung <strong>der</strong> SVB mit den<br />

an<strong>der</strong>en § 2-Kassen zu erreichen.<br />

Teil <strong>der</strong> Vereinbarung ist aber auch Folgendes: Die Ärztekammer für<br />

Oberösterreich besteht darauf, in einem Schiedskommissions- o<strong>der</strong> Zivilgerichtsverfahren<br />

abzuklären, ob die SVB-Zusatzvereinbarung zum<br />

Oberösterreichischen § 2-Vertrag gültig ist. Sollte entschieden werden,<br />

dass die SVB-Zusatzvereinbarung nichtig ist, wird die vorläufige Abrechnung<br />

definitiv und die Gleichstellung seitens <strong>der</strong> Ärztekammer für Oberösterreich<br />

akzeptiert. Kommt die Behörde bzw. das Gericht zur Ansicht,<br />

dass die Zusatzvereinbarung weiterhin besteht, wird <strong>der</strong> Differenzbetrag<br />

zwischen dem vorläufigen Auszahlungsbetrag und dem Honorar, das<br />

sich unter Zugrundelegung <strong>der</strong> SVB-Zusatzvereinbarung ergibt, von <strong>der</strong><br />

SVA <strong>der</strong> Bauern nachgezahlt.<br />

Mutter-Kind-Pass<br />

Im Zuge <strong>der</strong> KBG (Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld)-Gesetzwerdung war die<br />

MKP-Verordnung neu zu erlassen. Wesentliche Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> neuen<br />

MKP-Verordnung ist die Aufnahme einer zusätzlichen 8. Kindesuntersuchung<br />

im 5. Lebensjahr ab 1. Jänner 2002. Die Weitergewährung des<br />

Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldes in voller Höhe ist an die nachweisliche Inanspruchnahme<br />

<strong>der</strong> ersten bis fünften Untersuchung <strong>der</strong> Schwangeren und<br />

57


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

<strong>der</strong> ersten bis fünften Untersuchung des Kindes laut Mutter-Kind-Pass<br />

gebunden.<br />

Mit <strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer wurde eine Regelung getroffen,<br />

welche die Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> MKP-Verordnung berücksichtigt; im Übrigen<br />

bleiben die zum 31. März 1999 gültigen Tarife bis auf weiteres unverän<strong>der</strong>t.<br />

Vorsorgeuntersuchung<br />

Zur Reformierung <strong>der</strong> Vorsorgeuntersuchung wurden in einer gemeinsamen<br />

Arbeitsgruppe mit <strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer Lösungen<br />

hinsichtlich einer Mo<strong>der</strong>nisierung und Verbesserung des zu diesem<br />

Zeitpunkt geltenden Vertrages erarbeitet.<br />

Im Frühjahr 2005 wurde dann <strong>der</strong> neue Gesamtvertrag mit <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Ärztekammer unterzeichnet, mit dem die Vorsorgeuntersuchung<br />

nach den aktuellsten medizinischen Erkenntnissen umgesetzt<br />

und bis zum Jahresende 2005 bundesweit eingeführt wurde.<br />

Unter dem Leitsatz „Länger leben bei guter Gesundheit“ steht mit<br />

<strong>der</strong> Vorsorgeuntersuchung-NEU ein mo<strong>der</strong>nes flächendeckendes Vorsorgeprogramm<br />

auf dem neuesten Stand des medizinischen Wissens<br />

zur Verfügung.<br />

Im Rahmen des allgemeinen Untersuchungsprogramms, das allen<br />

in Österreich wohnhaften Personen ab 18 Jahren - das heißt auch allen<br />

Nicht-Versicherten - einmal jährlich kostenlos zur Verfügung steht, liegt<br />

das Hauptaugenmerk nicht mehr nur auf abstrakten Zahlen, son<strong>der</strong>n auf<br />

den individuellen Bedürfnissen <strong>der</strong> Teilnehmer. So wird beispielsweise<br />

für jeden Teilnehmer ein individuelles Risikoprofil hinsichtlich einer möglichen<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankung erstellt.<br />

Weitere Neuerungen betreffen die Koloskopie (für Personen über 50<br />

Jahren alle 10 Jahre). Hinzu kommt eine gezielte Überprüfung des Sehund<br />

Hörvermögens für ältere Menschen.<br />

Verhandlungen über eine Überarbeitung des Vertrages bzw. <strong>der</strong><br />

Abwicklung wurden mit <strong>der</strong> Österreichischen Ärztekammer im Jahr 2011<br />

aufgenommen. Eines <strong>der</strong> Hauptziele <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> ist die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Dokumentation durch die Vertragsärzte.<br />

Vertragszahnbehandler<br />

Zum 31. Dezember 2012 waren in Österreich insgesamt 4.797 Zahnärzte,<br />

davon 3.853 freipraktizierende (ohne Wohnsitzärzte) gemeldet. In<br />

58


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Vertragsbeziehungen zu Krankenversicherungsträgern standen 2.933 bzw.<br />

76,1 % <strong>der</strong> freiberuflichen Zahnärzte.<br />

Vertragliche Honorar- und Tarifän<strong>der</strong>ungen<br />

Für die einzelnen Bereiche wurden folgende vertragliche Honorar- und<br />

Tarifän<strong>der</strong>ungen vorgenommen:<br />

Krankenversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen (§2-Kassen, Versicherungsanstalt<br />

öffentlich Bediensteter, Versicherungsanstalt für Eisenbahnen<br />

und Bergbau) und <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern<br />

Die zwischen <strong>der</strong> Österreichischen Zahnärztekammer, vormals Österreichische<br />

Ärztekammer, Bundesfachgruppe für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,<br />

dann Bundeskurie Zahnärzte bzw. <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Dentistenkammer und dem <strong>Hauptverband</strong> geschlossenen Verträge sehen<br />

vor, die Honorarsätze <strong>der</strong> Vertragszahnbehandler zu Jahresbeginn um jenen<br />

Prozentsatz anzuheben, <strong>der</strong> im gewogenen Durchschnitt allen übrigen<br />

Vertragsärzten <strong>der</strong> §2-Kassen (mit Ausnahme von Vorarlberg) - unter Außerachtlassung<br />

<strong>der</strong> Laborfachärzte und Radiologen - im Vorjahr zugekommen<br />

ist. Der Steigerungsfaktor wurde für 2012 mit 1,32 % und für 2013<br />

mit 2,07 % errechnet.<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft<br />

1999 kamen die Vertragsparteien, das waren die Österreichische<br />

Ärztekammer, Bundeskurie Zahnärzte, die Österreichische Dentistenkammer<br />

und die <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft,<br />

überein, dass die automatische Valorisierungsregelung ab 1999 außer<br />

Kraft gesetzt wird. Zukünftig sind über die Aufwertung <strong>der</strong> Tarife Verhandlungen<br />

mit den beiden Standesvertretungen <strong>der</strong> Zahnbehandler (nunmehr<br />

allein die Österreichische Zahnärztekammer) zu führen. Ziel bei den<br />

Verhandlungen ist es, die Tarife sukzessive an das Niveau <strong>der</strong> übrigen<br />

Krankenversicherungsträger heranzubringen.<br />

Mit <strong>der</strong> Vereinbarung für das Jahr 2012 erhalten die Zahnärzte eine<br />

Tariferhöhung ab 1. Jänner 2012 von 0,66 %. Für das Jahr 2013 wurde bereits<br />

mit <strong>der</strong> Österreichischen Zahnärztekammer eine Tariferhöhung ab<br />

1. Jänner in <strong>der</strong> Höhe 1,035 % vereinbart. Das entspricht jeweils <strong>der</strong> Hälfte<br />

<strong>der</strong> Tarifsteigerungen <strong>der</strong> unselbständigen Krankenversicherung für die jeweiligen<br />

Jahre.<br />

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Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Klinische Psychologen und Psychotherapeuten<br />

Klinische Psychologen<br />

Mit 1. Jänner 1995 trat ein mit dem Berufsverband österreichischer<br />

PsychologInnen (BÖP) vereinbarter Gesamtvertrag in Kraft; somit kann die<br />

klinisch-psychologische Diagnostik als Sachleistung in Anspruch genommen<br />

werden.<br />

Mit diesem Vertrag hat die <strong>Sozialversicherung</strong> jedenfalls einen weiteren<br />

Schritt zur Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Vertragspartnerstrukturen gesetzt.<br />

Klinisch psychologische Diagnostik ist keine Behandlungsmethode,<br />

son<strong>der</strong>n dient dazu, den psychischen Anteil an Beschwerden festzustellen.<br />

Die Leistung besteht darin, durch Tests und Gespräche festzustellen, welche<br />

Maßnahme zur Behandlung <strong>der</strong> individuellen Erkrankung eines Patienten<br />

am geeignetsten ist. Die Diagnostik ist somit ein wertvolles - oft unverzichtbares<br />

- Hilfsinstrument für den behandelnden Arzt und den Psychotherapeuten.<br />

Im Jahr 2007 wurde die versuchsweise eingeführte neue Leistung „Befundbesprechung<br />

in beson<strong>der</strong>en Fällen“ evaluiert. Am 13. Dezember 2007<br />

wurde das Ergebnis bei einem Symposium präsentiert. Im Rahmen <strong>der</strong><br />

Evaluierung wurde festgestellt, dass diese Position von den Patienten und<br />

von den Leistungserbringern gut angenommen wurde. Es zeigt sich, dass<br />

mit dieser Leistung die Folgekosten (Arzneimittel und ärztliche Leistungen)<br />

verringert werden konnten. Diese Leistung wird weiter befristet im Honorarkatalog<br />

berücksichtigt und dabei das Verrechnungslimit von bisher 15 %<br />

auf 40 % <strong>der</strong> Fälle erhöht.<br />

Die Tarife für die klinisch-psychologische Diagnostik wurden zuletzt<br />

mit 1. Jänner 2005 erhöht. In dem nun vorliegenden Verhandlungsergebnis<br />

ist eine kumulierte Tariferhöhung für den Zeitraum 2006 bis 2013 (= 8 Jahre)<br />

in <strong>der</strong> Höhe von insgesamt 4,33 % vorgesehen, wobei ein erster Erhöhungsschritt<br />

erst zum 1. Jänner 2011 vorgenommen wird. Die weiteren Erhöhungsschritte<br />

in den Jahren 2012 und 2013 hängen vom Zustandekommen<br />

einer noch zu verhandelnden Ökonomierichtlinie ab.<br />

Psychotherapeuten<br />

Am 2. September 1999 konnte zwischen den Verhandlungsteams des<br />

Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie und <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

ein Ergebnis erzielt werden.<br />

Über das lange umstrittene, für die <strong>Sozialversicherung</strong> zentrale Thema<br />

<strong>der</strong> Krankenbehandlungserfahrung <strong>der</strong> Psychotherapeuten als Vertragsvoraussetzung<br />

sowie über eine vertragliche Absicherung des ökonomischen<br />

60


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Einsatzes <strong>der</strong> Psychotherapiemethoden konnte ein Konsens gefunden<br />

werden.<br />

Die Berufsbefugnis des Psychotherapeuten, die im § 1 Psychotherapiegesetz<br />

definiert ist, ist sehr weit. Sie reicht von <strong>der</strong> Beratung über die<br />

Berufsför<strong>der</strong>ung bis zur Krankenbehandlung. Leistungsauftrag <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

ist es, die psychotherapeutische Behandlung für Personen<br />

sicherzustellen, die an einer Krankheit im Sinne <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetze<br />

leiden. Es kann daher nach <strong>der</strong> Einigung nur jener berufsberechtigte<br />

Psychotherapeut auf Kassenkosten tätig werden, <strong>der</strong> eingehende<br />

Kenntnisse und Fähigkeit in <strong>der</strong> Behandlung und Diagnostik von Krankheiten<br />

erworben hat. Das Verhandlungsergebnis sieht dazu drei Varianten<br />

vor, wie diese Kenntnisse nachgewiesen werden können.<br />

Die Bundeskonferenz des Österreichischen Bundesverbandes für<br />

Psychotherapie (ÖBVP) hat am 12. Februar 2000 dem Gesamtvertragstext<br />

zugestimmt. Anlässlich <strong>der</strong> Annahme des Gesamtvertrages wurde eine<br />

Resolution beschlossen, welche die speziell für die <strong>Sozialversicherung</strong> relevante<br />

Thematik <strong>der</strong> eingehenden Erfahrung des Therapeuten in <strong>der</strong><br />

Krankenbehandlung in Frage stellt. Die Resolution bringt zum Ausdruck,<br />

dass <strong>der</strong> ÖBVP davon ausgeht, dass <strong>der</strong> Erfahrungsnachweis in <strong>der</strong> Krankenbehandlung<br />

aus rechtlichen und fachlichen Gründen nicht gilt. Der Abschluss<br />

des Gesamtvertrages fand in <strong>der</strong> Verbandskonferenz am 25. April<br />

2000 nicht die notwendige Mehrheit. Grund war insbeson<strong>der</strong>s auch die<br />

obige Resolution.<br />

Mangels eines Gesamtvertrages mit <strong>der</strong> Interessensvertretung <strong>der</strong><br />

Psychotherapeuten wird bei Inanspruchnahme eines freiberuflichen Psychotherapeuten<br />

<strong>der</strong>zeit ein Kostenzuschuss gewährt.<br />

Nach Ablehnung des Gesamtvertragsabschlusses hat die Verbandskonferenz<br />

beschlossen, dass die Krankenversicherungsträger unverzüglich<br />

Schritte hinsichtlich einer flächendeckenden Versorgung setzen bzw. die<br />

bestehenden Strukturen erweitern sollen. Der Gesamtvertragsentwurf kann<br />

als Basis für einschlägige Verhandlungen dienen. Diesbezügliche Verträge<br />

zur Versorgungsverbesserung wurden abgeschlossen. Die Krankenversicherungsträger<br />

bemühen sich weiter, die Versorgung durch Abschluss<br />

neuer Verträge und Verlängerung bereits bestehen<strong>der</strong> Verträge sicherzustellen<br />

bzw. vorhandene Strukturen weiter auszubauen.<br />

Die in den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n durch Abschlüsse mit Institutionen<br />

(Land, Vereinen etc.) bereits bestehende Sachleistungsstruktur, die es Patienten<br />

ermöglicht, Psychotherapie im Rahmen einer Krankenbehandlung<br />

in Anspruch zu nehmen, wird gut angenommen.<br />

Der Gesetzgeber hat den <strong>Hauptverband</strong> und den ÖBVP verpflichtet,<br />

gemeinsam ein Psychotherapiekonzept zu erarbeiten, welches auch eine<br />

61


Krankenversicherung – Ärzte, Zahnärzte und Dentisten<br />

Kosten-Nutzenanalyse zu enthalten hat. Da auch über die wesentlichen<br />

Inhalte dieses Konzeptes keine Einigung zwischen HV und ÖBVP erzielt<br />

werden konnte, wurde 2005 seitens <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> alleine ein<br />

Psychotherapiekonzept in Auftrag gegeben.<br />

Hervorzuheben ist, dass das vom <strong>Hauptverband</strong> in Auftrag gegebene<br />

Psychotherapiekonzept des Instituts für höhere Studien (IHS) aus dem<br />

Jahr 2005 in einer ersten Vergleichsanalyse <strong>der</strong> 2004 existierenden Sachleistungsstrukturen<br />

(Vereinslösungen) mit dem Gesamtvertragsmodell Folgendes<br />

feststellt:<br />

„Nach Prüfung <strong>der</strong> Vor- und Nachteile <strong>der</strong> verschiedenen Versorgungsmodelle<br />

sowie <strong>der</strong> Beleuchtung <strong>der</strong> ökonomischen Aspekte <strong>der</strong> Vertragsgestaltungen<br />

(Anreizwirkungen) und schlussendlich <strong>der</strong> Betrachtung<br />

<strong>der</strong> VersorgungsmodelIe nach ihrer Leistungsfähigkeit, gemessen anhand<br />

von PatientInnenorientierung und Fairness (WHO-Kriterien 2000), steht<br />

fest, dass <strong>der</strong> Gesamtvertrag gegenüber den existierenden Sachleistungsversorgungen<br />

keine Verbesserung bringen würde.“<br />

Im Jahr 2006 wurde von den Krankenversicherungsträgern begonnen,<br />

wesentliche Empfehlungen aus dem oben genannten Konzept umzusetzen.<br />

Dabei geht es vor allem um einen verbesserten Zugang zur Psychotherapie<br />

und den qualitativen und quantitativen Ausbau als Sachleistung.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e wurde auch das Angebot für spezielle Patientengruppen<br />

(Kin<strong>der</strong>- und Jugendliche) geför<strong>der</strong>t. Dieser Weg wurde auch 2012 fortgesetzt.<br />

Die Österreichische <strong>Sozialversicherung</strong> hatte sich im Jahr 2010 das<br />

Ziel gesetzt, den Istzustand <strong>der</strong> Versorgung psychisch erkrankter Menschen<br />

in Österreich zu erheben. Mit dieser Analyse wurde Neuland beschritten<br />

– erstmalig wurde versucht, einen weiten Bereich von Krankheiten<br />

quer über alle Versorgungsbereiche möglichst umfassend zu beleuchten.<br />

Für das Jahr 2011 lautete in <strong>der</strong> Folge das Ziel auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> „Analyse<br />

<strong>der</strong> Versorgung psychisch Erkrankter“, eine „Strategie Psychische<br />

Gesundheit“ zu entwickeln. Die Strategie wurde vom Verbandsvorstand in<br />

und von <strong>der</strong> Trägerkonferenz beschlossen.<br />

Im Jahre 2012 wurde zielkonform an Konzepten und konkreten Umsetzungsplänen<br />

gearbeitet.<br />

62


Krankenversicherung – Apotheken und Heilmittel<br />

Apotheken und Heilmittel<br />

Zum Stichtag 1. Jänner 2012 versorgten 1.292 öffentliche Apotheken<br />

und zum Stichtag 1. Juli 2012 888 hausapothekenführende Ärzte die Bevölkerung<br />

mit Arzneimitteln.<br />

Der Heilmittel-Evaluierungs-Kommission wurden im Jahr 2012 insgesamt<br />

590 Anträge/Verfahren gemäß VO-EKO zur Empfehlung vorgelegt. Im<br />

Rahmen ihrer Tätigkeit hat die Heilmittel-Evaluierungs-Kommission <strong>der</strong> Generaldirektion<br />

die Aufnahme und Streichung von Arzneispezialitäten sowie<br />

die Än<strong>der</strong>ung von Packungsgrößen bzw. von Verwendungen bei bereits im<br />

Erstattungskodex enthaltenden Arzneispezialitäten empfohlen.<br />

Daraus resultierend wurden im Jahr 2012 insgesamt 519 Arzneispezialitäten<br />

in den Erstattungskodex aufgenommen, bei 56 im Erstattungskodex<br />

angeführten Arzneispezialitäten wurde die Packungsgröße, bei 30 Arzneispezialitäten<br />

die bestimmte Verwendung geän<strong>der</strong>t. 227 Arzneispezialitäten<br />

wurden aus dem Erstattungskodex gestrichen.<br />

Der Erstattungskodex wurde zweimal jährlich aufgelegt, und zwar mit<br />

1. Jänner (Gesamtausgabe) und 1. Juli (Ergänzung).<br />

Zum 1. Jänner 2013 waren insgesamt 4.609 Arzneispezialitäten im Erstattungskodex<br />

angeführt, davon befanden sich 152 Arzneispezialitäten im<br />

Roten Bereich.<br />

2012 wurden 45 Anträge auf Preiserhöhung gemäß VO-EKO beim<br />

<strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger eingebracht.<br />

Für 1.489 Arzneispezialitäten konnten mit den pharmazeutischen Unternehmen<br />

Preisreduktionen vereinbart werden; die Summe <strong>der</strong> Einsparung<br />

von Jänner bis Dezember 2012 betrug rd. 113 Mio. €.<br />

63


Krankenversicherung – Apotheken und Heilmittel<br />

Die verordnungsstärksten therapeutischen Untergruppen<br />

ATC Ebene 2 im Jahre 2011<br />

12,9<br />

9,2<br />

M i l l i o n e n<br />

7,9<br />

5,8 5,7 5,6<br />

5,0 5,0<br />

4,2 4,0<br />

C09 A02 N06 C10 C07 J01 N05 M01 R03 N02<br />

C09 - Mittel mit Wirkung auf das Renin-Angiotensin-System<br />

A02 - Mittel bei säurebedingten Erkrankungen<br />

N06 - Psychoanaleptika<br />

C10 - Mittel, die den Lipidstoffwechsel beeinflussen<br />

C07 - Beta-Adrenorezeptor-Antagonisten<br />

J01 - Antibiotika zur systemischen Anwendung<br />

N05 - Psycholeptika<br />

M01 - Antiphlogistika und Antirheumatika<br />

R03 - Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen<br />

N02 - Analgetika<br />

64


Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />

Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />

Krankenanstalten<br />

2011 waren in Österreich 273 Krankenanstalten mit insgesamt 64.417<br />

Betten in Betrieb, davon werden 129 (47,26%) mit 47.667 (73,96%) Betten<br />

über Landesgesundheitsfonds finanziert, wo 2,524.187 (89,75%) von insgesamt<br />

2,812.540 stationären Aufenthalten stattgefunden haben. (Quelle<br />

BMG).<br />

I. Landesgesundheitsfondsfinanzierte Krankenanstalten<br />

(Fondkrankenanstalten)<br />

Grundlage für die Beziehungen <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger zu den<br />

landesgesundheitsfondsfinanzierten Krankenanstalten war für die Jahre<br />

2008 bis 2013 die Vereinbarung gemäß Artikel 15a BVG über die Organisation<br />

und Finanzierung des Gesundheitswesens (BGBl. I Nr. 105/2008).<br />

Die wesentlichen Inhalte <strong>der</strong> Vereinbarung sind:<br />

Finanzielles<br />

• Die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger zahlen an die Landesgesundheitsfonds<br />

für 2013 nach einem festgelegten Schlüssel einen vorläufigen Betrag in<br />

<strong>der</strong> Höhe von 4,555 Mrd. € (2012: 4,420 Mrd. €). Darüber hinaus erhalten<br />

die Landesfonds Mittel des Bundes, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, Zuwendungen nach<br />

dem GSBG und - soferne dies landesrechtlich vorgesehen ist - zusätzliche<br />

Landesmittel.<br />

• Diese eingangs erwähnten Pauschalbeiträge <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

werden entsprechend den Steigerungen <strong>der</strong> Beitragseinnahmen<br />

<strong>der</strong> Krankenversicherungsträger valorisiert.<br />

• Die <strong>Sozialversicherung</strong> überweist an die Bundesgesundheitsagentur einen<br />

Betrag von jährlich rund 83,6 Mio. €.<br />

• Weiters hat die <strong>Sozialversicherung</strong> 75 Mio. € an Fixbeträgen an die<br />

Landesgesundheitsfonds zu überweisen; davon entfallen 15 Mio. € auf<br />

die Erhöhung <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage und 60 Mio. € auf die Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Beitragssätze in <strong>der</strong> Krankenversicherung seit 2005.<br />

• Die Fondskrankenanstalten heben zusätzlich zu den <strong>der</strong>zeitigen Spitalskostenbeiträgen<br />

gemäß § 27a Bundes-KAG 1,45 € für jeden Verpflegstag<br />

ein. Die von den Fondskrankenanstalten eingehobenen Beträge<br />

65


Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />

wurden bis zum Jahr 2004 bei <strong>der</strong> Abrechnung <strong>der</strong> endgültigen Pauschalbeiträge<br />

gegenverrechnet. Auch die aktuelle Art. 15a-Vereinbarung<br />

sieht nunmehr vor, dass dieser Betrag (wie schon seit 2005) bei<br />

den Län<strong>der</strong>n (Landesgesundheitsfonds) verbleibt.<br />

• Ebenso heben die Fondskrankenanstalten pro Verpflegstag sowohl in<br />

<strong>der</strong> allgemeinen Gebührenklasse wie auch in <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>klasse 0,73 €<br />

ein. Diese Beträge sind den Län<strong>der</strong>n zur Verfügung zu stellen und dienen<br />

zur Entschädigung nach Schäden, die durch die Behandlung in<br />

Fondskrankenanstalten entstanden sind und bei denen eine Haftung<br />

des Rechtsträgers nicht eindeutig gegeben ist.<br />

In die Krankenanstaltenfinanzierung sind seit 1997 nicht nur die Krankenversicherungsträger,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Unfall- und Pensionsversicherungsträger<br />

einbezogen.<br />

Durch die Beiträge <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> an die neun Landesfonds<br />

sind alle Leistungen <strong>der</strong> Fondskrankenanstalten, insbeson<strong>der</strong>e im stationären,<br />

halbstationären, tagesklinischen und ambulanten Bereich einschließlich<br />

<strong>der</strong> durch den medizinischen Fortschritt resultierenden Leistungen zur<br />

Gänze abgegolten.<br />

Mit den Pauschalbeiträgen sind nicht abgegolten die Leistungen im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen, die einvernehmlich zwischen<br />

dem <strong>Hauptverband</strong> und den Län<strong>der</strong>n ausgenommenen Leistungen<br />

und die in § 27 Abs. 2 Bundes-KAG genannten Leistungen (Transport in<br />

die und aus <strong>der</strong> Krankenanstalt, Beistellung eines Zahnersatzes, Beistellung<br />

von orthopädischen Hilfsmitteln, die nicht therapeutische Behelfe darstellen,<br />

Bestattungskosten).<br />

• Die Fondskrankenanstalten erhalten für die stationären Leistungen von<br />

den jeweiligen Landesfonds so genannte "LKF-Gebührenersätze", welche<br />

auf dem österreichweit einheitlichen System <strong>der</strong> leistungsorientierten<br />

Diagnosefallgruppen basieren. Das LKF-Modell 2013 sieht 998<br />

(2012: 996) leistungsorientierte "Diagnosefallgruppen (LDF)" vor. Je<strong>der</strong><br />

LDF ist eine bestimmte Punktezahl zugeordnet. Der Punktwert wie<strong>der</strong>um<br />

ergibt sich durch Beschluss <strong>der</strong> jeweiligen Landesgesundheitskommission.<br />

• Die ambulanten Leistungen werden den Fondskrankenanstalten <strong>der</strong>zeit<br />

zumeist pauschal von den Landesfonds abgegolten. Die Entwicklung eines<br />

einheitlichen leistungsorientierten Finanzierungssystems im ambulanten<br />

Bereich ist geplant.<br />

66


Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />

Die wesentlichen Eckpunkte <strong>der</strong> aktuellen 15a-Vereinbarung sind:<br />

• Laufzeit 6 Jahre (2008 bis 2013)<br />

• Finanzielle Regelungen für die <strong>Sozialversicherung</strong> werden unverän<strong>der</strong>t<br />

weitergeschrieben<br />

• Fortschreibung <strong>der</strong> Regelungen zur Bundesgesundheitsagentur und zu<br />

den Landesgesundheitsplattformen<br />

• „Wer zahlt, plant“ (Art. 1 Abs. 2 Z 9)<br />

• „Das Geld folgt <strong>der</strong> Leistung“ (Art. 1 Abs. 2 Z 9)<br />

• ÖSG (Österreichischer Strukturplan Gesundheit): Ausdehnung <strong>der</strong><br />

Rahmenplanung auf ambulanten (nie<strong>der</strong>gelassenen) Bereich und Pflege<br />

/ Rehab (Art. 4)<br />

• RSG (Regionale Strukturpläne Gesundheit) sind Grundlage für Bedarfsprüfung<br />

(Art. 4 Abs. 5)<br />

• BIQG (Bundesinstitut für Qualität im Gesundheitswesen): Qualitätsvorgaben<br />

sind für alle Akteure verbindlich (Art. 6 Abs. 5)<br />

• ELGA (Elektronische Gesundheitsakte) Aktivitäten sind weiter fortzusetzen<br />

(Art. 7)<br />

• LKF-Modell ist weiterzuentwickeln mit Ausdehnung auf ambulanten Bereich<br />

(Art. 8)<br />

• Es ist eine Arbeitsgruppe mit SV-Beteiligung einzusetzen für sektorenübergreifende<br />

Finanzierung des ambulanten Bereiches (Art. 9)<br />

• Die GKH Graz, Psychosomatik Bad Aussee und Eggenburg werden in<br />

die Fondsfinanzierung aufgenommen (Art. 18 Abs. 4)<br />

• Ein <strong>Hauptverband</strong>svertreter gehört den Landesgesundheitsplattformen<br />

ohne Stimmrecht an (Art. 19 Abs. 2 Z. 1 lit b)<br />

• Im Gegenzug wird ein Län<strong>der</strong>vertreter ohne Stimmrecht in die Fondskommission<br />

des PRIKRAF aufgenommen (Art. 48 Abs. 4)<br />

• Der Datenaustausch zwischen Krankenanstalten und Krankenversicherungsträgern<br />

hat auf die e-Card Infrastruktur umgestellt zu werden (Art.<br />

25 Abs. 10)<br />

67


Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />

• Die HEK (Heilmittelevaluierungskommission) wird unter Wahrung <strong>der</strong><br />

bisherigen Mehrheitsverhältnisse um einen Län<strong>der</strong>vertreter erweitert,<br />

<strong>der</strong> bei Entscheidungen mitwirkt, ob Medikamente intra- o<strong>der</strong> extramural<br />

zu verabreichen sind (Art. 25 Abs. 13)<br />

• Im Gegenzug werden in die Arzneimittelkommissionen <strong>der</strong> Krankenanstalten<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>svertreter insbeson<strong>der</strong>e zur Abstimmung <strong>der</strong><br />

Entlassungsmedikation aufgenommen (Art. 48 Abs. 1 Z. 10)<br />

• Bis Ende 2009 ist eine internationale Evaluierung des LKF-Systems vorzunehmen<br />

(Art. 27 Abs. 10)<br />

• Der Reformpool wird modifiziert fortgeschrieben (Art. 31)<br />

Weitere Aktivitäten im Jahr 2012:<br />

Im Berichtsjahr haben drei Sitzungen <strong>der</strong> Bundesgesundheitskommission<br />

stattgefunden. Als Vertreter des <strong>Hauptverband</strong>es in <strong>der</strong> BGK<br />

wurden Obfrau Mag. a Reischl, Obmann-Stv. Mag. Mc Donald, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Dr. Schelling, Vorsitzen<strong>der</strong>-Stv. Mag. Achitz, Vorsitzen<strong>der</strong>-Stv. Dr. de Waal<br />

und Obmann Felix bestellt, darüberhinaus wurde Obfrau Römer als Mitglied<br />

kooptiert.<br />

Wesentlichste Beratungspunkte waren die Beauftragung laufen<strong>der</strong><br />

Projekte, die Vorbereitung des ÖSG 2012, Aktvitäten im Zusammenhang<br />

mit ELGA, die Dokumentation und Planungungsgrundsätze im ambulanten<br />

Bereich, die sektorenübergreifende Finanzierung sowie die Einführung <strong>der</strong><br />

e-Card in Krankenanstalten.<br />

Darüber hinaus haben beim BMG diverse Sitzungen von Arbeitsgruppen<br />

zum ÖSG, für Strukturverän<strong>der</strong>ungen, zur Adaptierung des LKF-<br />

Modells sowie insbeson<strong>der</strong>e zur sektorenübergreifenden Finanzierung und<br />

zur Neufassung des KAKuG in Umsetzung des ÖSG 2010 stattgefunden.<br />

Neben diversen regionalen Fragestellungen waren die Landesgesundheitsplattformen<br />

insbeson<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> Erarbeitung regionaler Strukturpläne<br />

Gesundheit befasst, durch welche die bundesweiten Vorgaben des ÖSG<br />

umgesetzt wurden. Die Vertretung des <strong>Hauptverband</strong>es in den LGP wurde<br />

durch Mag. Oppeker bzw. Mag. a Engl und Dr. Felix wahrgenommen.<br />

Weiters fanden im Jahr 2012 Beratungen auf diversen Ebenen zur<br />

Gesundheitsreform 2013 statt. Die Ergebnisse einer 15a Vereinbarung zur<br />

Zielsteuerung Gesundheit sowie einer weiteren zur Verlängerung <strong>der</strong> bisherigen<br />

zur Krankenanstaltenfinanzierung konnten am 19. Dezember 2012<br />

68


Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />

paraphiert werden. Die Umsetzung hat im Laufe des Jahres 2013 zu erfolgen.<br />

II.<br />

Beziehungen zu nichtlandesfondsfinanzierten Krankenanstalten<br />

PRIKRAF<br />

Durch BGBl. I 5 / 2001 wurden die Beziehungen zu den nichtlandesfondsfinanzierten<br />

Krankenanstalten mit Wirkung ab 2002 völlig neu<br />

gestaltet; im Zuge <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> neuen 15a-Vereinbarung 2008 wurden<br />

die Regelungen im Wesentlichen meritorisch unverän<strong>der</strong>t für die Jahre<br />

2008 bis 2013 verlängert:<br />

Derzeit werden 44 Krankenanstalten über den PRIKRAF finanziert. Im<br />

Jahr 2013 leisten die Krankenversicherungsträger einen Betrag von vorläufig<br />

€ 103,871 Mio. (2012 vorläufig € 101,25 Mio.).<br />

Eine vorläufige Aufteilung auf die Versicherungsträger erfolgt anhand<br />

<strong>der</strong> Endabrechnung des jeweils zweitvorangegangenen Jahres, die Endabrechnung<br />

erfolgt nach Vorliegen <strong>der</strong> Endabrechnung des PRIKRAF aufgrund<br />

<strong>der</strong> tatsächlichen Inanspruchnahmen (Pflegetage).<br />

Durch die Festsetzung <strong>der</strong> Pauschalzahlungen an den PRIKRAF haben<br />

sich beträchtliche Mehraufwendungen für die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

ergeben. Dieser Fonds hat die von den Krankenanstalten erbrachten<br />

Leistungen in analoger Anwendung <strong>der</strong> für landesfondsfinanzierte Krankenanstalten<br />

geltenden LKF-Regelung zu honorieren. Darüber hinaus hat<br />

<strong>der</strong> Fonds an Versicherte und Anspruchsberechtigte, die in einer <strong>der</strong> vom<br />

Vertrag umfassten Krankenanstalt untergebracht waren, die mit dem leistungszuständigen<br />

Versicherungsträger in keinem Vertragsverhältnis steht,<br />

einen Pflegekostenzuschuss zu leisten, <strong>der</strong> ebenfalls nach LKF-Kriterien<br />

bemessen wird.<br />

Der <strong>Hauptverband</strong> hat im Jahr 2002 zwei Verträge abgeschlossen; einen<br />

mit <strong>der</strong> Wirtschaftskammer Österreich und den an<strong>der</strong>en mit dem im<br />

April 2002 geschaffenen Privatkrankenanstalten-Finanzierungs-Fonds<br />

(PRIKRAF). Diese Verträge wurden im Jahr 2005 erneuert und im Jahr<br />

2008 durch Zusatzprotokolle für die Laufzeit bis 2013 verlängert.<br />

Der <strong>Hauptverband</strong> entsendet drei Mitglie<strong>der</strong> in die Fondskommission,<br />

fünf Mitglie<strong>der</strong> werden von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer in den Fonds entsendet<br />

und zwei vom BMSG. Vertreter des <strong>Hauptverband</strong>es und <strong>der</strong>en Ersatzmitglie<strong>der</strong><br />

sind Dr. Ferdinand Felix / ALStv. Dieter Schnei<strong>der</strong>-Sturm, Dir. in Ilse<br />

69


Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />

Kerschbaum / AL Mag. Engelbert Schiller und AL Dr. Robert Gradwohl / AL<br />

Horst Glanzer.<br />

Vom Fonds wurden im Berichtsjahr insbeson<strong>der</strong>e Kontrollmechanismen<br />

angewendet, um eine effektive und widmungsgemäße Verwendung<br />

<strong>der</strong> Fondsmittel sicherzustellen.<br />

Im Berichtsjahr konnten keine Verhandlungen mit <strong>der</strong> WKÖ geführt<br />

werden, die einen Beitrag <strong>der</strong> PRIKRAF-Krankenanstalten zum Konsolidierungspaket<br />

<strong>der</strong> Krankenversicherungsträger zum Inhalt hatten.<br />

Elektronische Abrechnung von Krankenanstalten<br />

Im Jahr 2004 wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Vertretern<br />

des Bundes, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger und des <strong>Hauptverband</strong>es<br />

eingesetzt, die sich mit Fragen <strong>der</strong> elektronischen Abrechnung von<br />

Krankenanstalten befasst.<br />

Es wurde über die Einführung elektronischer Datenmeldungen beraten.<br />

Auch diese Gespräche konnten erfolgreich zum Abschluss gebracht<br />

werden, sodass die Strukturkommission im Jänner 2005 einen Umlaufbeschluss<br />

zur Einführung einer elektronischen Datenmeldung für fondsfinanzierte<br />

Ambulanzen (ausgenommen Zahnambulanzen) fassen konnte.<br />

Im Jahr 2012 wurde neben aktuellen Fragen insb. Vorarbeiten für eine<br />

Implementierung <strong>der</strong> e-Card Infrastruktur in Krankenanstalten geleistet. Zur<br />

Umsetzung sollen im Jahr 2013 Verhandlungen mit Vertretern <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

geführt werden.<br />

Gesamtverträge für ambulante Untersuchungen mit Großgeräten<br />

Durch die 58. Novelle zum ASVG wurde u.a. festgelegt, mit Wirksamkeit<br />

ab 1. Jänner 2002 die Beziehungen zwischen den Trägern <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

und jenen Krankenanstalten, die ambulante Untersuchungen<br />

mit Großgeräten im Sinne des vom Österreichischen Bundesinstitut für<br />

Gesundheitswesen herausgegebenen Großgeräteplanes durchführen, hinsichtlich<br />

dieser Leistungen durch Gesamtverträge zu regeln. Diese Gesamtverträge<br />

sind für die genannten Krankenanstalten von <strong>der</strong> in Betracht<br />

kommenden gesetzlichen Interessenvertretung abzuschließen (§ 349 Abs.<br />

2b ASVG). Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig und langwierig<br />

und konnten 2004 mit einem tragbaren Kompromiss abgeschlossen werden.<br />

Demnach wurden zwischen dem <strong>Hauptverband</strong> und dem Fachverband<br />

<strong>der</strong> privaten Krankenanstalten und Kurbetriebe in <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

Österreich Mustergesamtverträge für ambulante CT- und MRT-Unter-<br />

70


Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />

suchungen abgeschlossen. Diese Mustergesamtverträge regeln die Rahmenbedingungen<br />

für die Durchführung dieser Untersuchungen (z.B. Leistungsspektrum,<br />

Regelungen <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Untersuchungen, Qualität),<br />

nicht aber Tarife und Stellenplan. Diese Punkte sind in Gesamtverträgen<br />

für die einzelnen Bundeslän<strong>der</strong> zu regeln, wobei die Mustergesamtverträge<br />

im wesentlichen unverän<strong>der</strong>t zu übernehmen sind, Abweichungen<br />

aufgrund regionaler Beson<strong>der</strong>heiten aber zulässig sind. Abschlussberechtigt<br />

für die regionalen Gesamtverträge ist ebenfalls <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong>, wobei<br />

die Verhandlungen von den Kassen geführt werden.<br />

Im Frühjahr 2009 erhielt die <strong>Sozialversicherung</strong> den politischen Auftrag,<br />

bis 2013 eine ausgeglichene Gebarung sicherzustellen. Dazu benötigt<br />

sie einen nachhaltigen Beitrag zur ausgabenseitigen Konsolidierung aus<br />

allen Bereichen.<br />

Nach zahlreichen Verhandlungsrunden unter <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong><br />

Obleute Pesserl und Brunner gelang es schließlich, eine Konsolidierungsvereinbarung<br />

im Bereich CT- und MR-Institute abzuschließen. Kernpunkt<br />

dieser Vereinbarung ist eine Begrenzung <strong>der</strong> Aufwandsentwicklung <strong>der</strong> privaten<br />

CT- und MRT-Institute für die Jahre 2010 bis einschließlich 2013<br />

jährlich mit 0,5 %. Weiters wurden Regelungen im Kontrastmittelbereich<br />

und Maßnahmen zur Tarifharmonisierung vereinbart.<br />

Vereinbart wurde auch eine Befristung <strong>der</strong> Gesamtverträge mit<br />

31. Dezember 2013 und die Verpflichtung <strong>der</strong> Vertragsparteien, ein Jahr<br />

vor Vertragsablauf zielstrebig Verhandlungen für neue Gesamtverträge<br />

aufzunehmen.<br />

Kuranstalten<br />

Die Tagespauschalsätze waren zuletzt ab 1. Jänner 2009 mit einer<br />

Laufzeit von 24 Monaten vereinbart. Mit Wirksamkeit ab 1. Jänner 2011<br />

wurden die Tagespauschalsätze analog den Tarifleitlinien für Kuren für<br />

Versicherte um 2,9 % mit einer Laufzeit von 2 Jahren angehoben.<br />

Rehabilitationseinrichtungen<br />

Der Vertragstarif für orthopädische Rehabilitation wurde zuletzt mit<br />

Wirksamkeit ab 1. Mai 2011 analog den Tarifleitlinien mit einer Laufzeit von<br />

20 Monaten um 2,9 % erhöht.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> neurologischen Rehabilitation wurde <strong>der</strong> Tarif mit Wirksamkeit<br />

ab 1. Juli 2011 mit einer Laufzeit von 18 Monaten um 2,9 % angehoben.<br />

71


Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />

Die Tagespauschalsätze für die psychiatrische Rehabilitation wurden<br />

mit Wirksamkeit ab 1. Juli 2011 mit einer Laufzeit von 24 Monaten um<br />

2,9 % angehoben.<br />

Die Pauschalsätze für ambulante kardiologische Rehabilitation wurden<br />

mit Wirksamkeit ab 1. Mai 2011 mit einer Laufzeit von 24 Monaten um<br />

2,9 % angehoben.<br />

Orthopädieschuhmacher<br />

Die <strong>Sozialversicherung</strong> hat 2011 im Rahmen des Konsolidierungsauftrages<br />

mit den Bundesinnungen <strong>der</strong> Orthopädietechniker und <strong>der</strong> Schuhmacher<br />

eine massive Absenkung <strong>der</strong> zuletzt geltenden Tarife vereinbart.<br />

Neben einer Senkung <strong>der</strong> Einlagentarife wurden dabei schrittweise bis<br />

2014 die Tarife für Maßschuhe und Zurichtungen um 8 % gegenüber den<br />

zuletzt vereinbarten Tarifen gesenkt.<br />

Nachdem die Vertreter <strong>der</strong> Bundesinnung über massive<br />

Einnahmenrückgänge für die Branche geklagt haben, hat <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong><br />

im Berichtsjahr neuerlich Gespräche mit <strong>der</strong> Bundesinnung aufgenommen.<br />

Als Ergebnis wurde im Wesentlichen <strong>der</strong> Konsolidierungszeitraum<br />

bis 2016 verlängert, die für die Jahre 2013 und 2014 ursprünglich<br />

vereinbarte Tarifsenkung ausgesetzt und für die Jahre 2015 und 2016 eine<br />

teilweise reduzierte Tarifsenkung vereinbart.<br />

Hörgeräteakustiker<br />

Nachdem die Tarife im Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung des Konsolidierungsauftrages<br />

für eine einseitige Hörgeräteversorgung um 50,00 € und für eine<br />

beidseitige Versorgung um 90,00 € nach zähen Verhandlungen mit <strong>der</strong> Berufsgruppe<br />

<strong>der</strong> Hörgeräteakustiker gesenkt werden konnten, wurden im<br />

Berichtsjahr Bemühungen zur Aktualisierung des bestehenden Gesamtvertrages<br />

gesetzt. Die Vertreter <strong>der</strong> Bundesinnung haben sich bereit erklärt,<br />

die Verhandlungen über einen neuen Gesamtvertrag wie<strong>der</strong> aufzunehmen.<br />

Hebammen<br />

Der zuletzt zwischen dem <strong>Hauptverband</strong> und dem österreichischen<br />

Hebammengremium abgeschlossene Gesamtvertrag wurde mit Oktober<br />

2004 wirksam und gilt unbefristet.<br />

Zuletzt wurden mit Wirksamkeit ab 1. Juli 2007 neue Tarife vereinbart.<br />

Diese Regelungen gelten mindestens bis zum 31. Dezember 2008.<br />

72


Krankenversicherung – Beziehungen zu weiteren Vertragspartnern<br />

Das Hebammengremium ist im Herbst 2008 mit einer For<strong>der</strong>ung zur<br />

Neuregelung <strong>der</strong> Tarife ab 1. Jänner 2009 herangetreten. Die <strong>Sozialversicherung</strong><br />

vertrat allerdings die Ansicht, dass auch diese Vertragspartnergruppe<br />

ihren Beitrag zu einer ausgabenseitigen Kassensanierung (politischer<br />

Auftrag <strong>der</strong> Bundesregierung) zu leisten habe. Dem<br />

Hebammengremium wurde dazu mitgeteilt, dass in diesem Sinne für 2009<br />

eine Erhöhung <strong>der</strong> Tarife auszusetzen sei. Verhandlungen über Tarifanpassungen<br />

nach 2009 wurden geführt, ein Ergebnis konnte bis dato nicht<br />

erreicht werden. Die Tarife ab 1. Juli 2007 galten somit unverän<strong>der</strong>t auch<br />

im Berichtsjahr 2012.<br />

In-vitro-Fertilisation<br />

Am 1. Jänner 2000 ist das IVF-Fondsgesetz in Kraft getreten, das die<br />

Durchführung <strong>der</strong> In-vitro-Fertilisation unter Kostentragung <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>,<br />

des Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen und weiterer Kostenträger<br />

regelt. Gemäß § 5 Abs. 1 IVF-FondsG hat <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österreichischen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sträger Verträge für den IVF-Fonds mit<br />

IVF-Zentren abzuschließen. Es wurden Verträge mit privaten und öffentlichen<br />

Zentren abgeschlossen. Die Tarife wurden zuletzt mit Wirsamkeit ab<br />

1. Jänner 2009 um 5,9 % erhöht.<br />

Im Herbst 2009 wurde dem <strong>Hauptverband</strong> ein For<strong>der</strong>ungsschreiben<br />

<strong>der</strong> Fachgesellschaften auf Tarifanhebungen ab 2010 übermittelt; ein Ergebnis<br />

konnte erst Ende 2011 erzielt werden; Eckpunkte des Verhandlungsergebnisses<br />

sind: Weiterlaufen <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Verträge und Tarife bis<br />

29. Februar 2012; Abschlagszahlung für den Zeitraum 1. Juli 2011 bis 29.<br />

Februar 2012; Neue Verträge mit Wirksamkeit ab 1. März 2012, dabei vorerst<br />

kostenneutrale Umlegung <strong>der</strong> Tarife auf Pauschalsätze (medizinische<br />

Leistungen plus Medikamente). Die Medikamentenbereitstellung und -abgabe<br />

erfolgt direkt durch die IVF-Zentren. (Bisher erfolgte die Abgabe an<br />

die Patienten durch Apotheken). Die kostenneutral ermittelten Pauschalsätze<br />

wurden ab 1. März 2012 um 2,95 % erhöht.<br />

73


Krankenversicherung – Früherkennung von Krankheiten und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

Früherkennung von Krankheiten<br />

und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

Vorsorge(Gesunden)untersuchungen<br />

Versicherte und ihre Angehörigen haben ab dem vollendeten 18. Lebensjahr<br />

jährlich einmal Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung. Aber<br />

auch Personen, die ihren Wohnsitz o<strong>der</strong> gewöhnlichen Aufenthalt im Inland<br />

haben und für die nicht bereits auf Grund einer Pflichtversicherung o<strong>der</strong> einer<br />

freiwilligen Versicherung ein Leistungsanspruch besteht (Nichtversicherte),<br />

können bei <strong>der</strong> örtlich zuständigen Gebietskrankenkasse zu gleichen<br />

Bedingungen wie Versicherte eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch<br />

nehmen. Für Nichtversicherte ersetzt <strong>der</strong> Bund den Krankenkassen den<br />

entstandenen Aufwand.<br />

Vorsorgeuntersuchungen im Jahr 2011 1)<br />

Untersuchungsstelle<br />

d a v o n<br />

Untersuchungen insgesamt<br />

Allg. Untersuchungsprogramm<br />

M + F Männer Frauen M + F Männer Frauen<br />

Gynäkologisches<br />

Untersuchungsprogramm<br />

Alle Untersuchungsstellen 1.035.836 408.549 627.287 884.589 408.549 476.040 151.247<br />

Vertragsärzte insgesamt 960.619 367.980 592.639 813.162 367.980 445.182 147.457<br />

Ärzte für<br />

Allgemeinmedizin<br />

703.701 316.658 387.043 697.417 316.658 380.759 6.284<br />

Fachärzte insgesamt 256.918 51.322 205.596 115.745 51.322 64.423 141.173<br />

Lungenheilkunde 291 142 149 291 142 149 -<br />

Frauenheilkunde 141.173 - 141.173 - - - 141.173<br />

Interne Medizin 115.454 51.180 64.274 115.454 51.180 64.274 -<br />

Eigene Einrichtungen <strong>der</strong><br />

<strong>Sozialversicherung</strong><br />

36.887 19.099 17.788 34.217 19.099 15.118 2.670<br />

Sonstige<br />

Untersuchungsstellen<br />

38.330 21.470 16.860 37.210 21.470 15.740 1.120<br />

1) Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Abfassung des Berichtes lagen erst die Zahlen des Jahres 2011 vor.<br />

Ein allgemeines Untersuchungsprogramm (Basisprogramm) dient <strong>der</strong><br />

Anamnese und <strong>der</strong> Früherkennung von Volkskrankheiten. In einem ärztlichen<br />

Gespräch nach Abschluss <strong>der</strong> Untersuchung wird <strong>der</strong> Proband auch<br />

über Risikofaktoren aus Lebensweise o<strong>der</strong> Veranlagung beraten. Neben<br />

dem Basisprogramm gibt es noch spezielle Untersuchungsprogramme für<br />

Frauen (gynäkologische Untersuchung, Mammographie) sowie gezielte Untersuchungen<br />

für Menschen ab Erreichen einer bestimmten Altersgrenze.<br />

Seit 2005 wird mit <strong>der</strong> Vorsorgeuntersuchung ein am Stand <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

orientiertes Untersuchungsprogramm angeboten, dessen<br />

Schwerpunkte auf gesundem Lebensstil und individueller Beratung liegen.<br />

74


Krankenversicherung – Früherkennung von Krankheiten und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

Die Krankenversicherungsträger haben im Jahr 2011 für Vorsorgeuntersuchungen<br />

89,9 Mio. Euro aufgewendet.<br />

Jugendlichenuntersuchungen<br />

Zielpersonen für die Jugendlichenuntersuchung sind die berufstätigen<br />

Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Die Jugendlichenuntersuchungen<br />

werden nach einem einheitlichen Untersuchungsprogramm<br />

durchgeführt. Berufsspezifische Belastungen werden beson<strong>der</strong>s berücksichtigt.<br />

Die Jugendlichen werden von den Krankenversicherungsträgern<br />

schriftlich zur Teilnahme an den Untersuchungen eingeladen, wobei auf die<br />

Wichtigkeit <strong>der</strong> Untersuchung zur Vermeidung von Dauerschäden hingewiesen<br />

wird. Hierbei sollen die Zielgruppenerreichbarkeit, die Untersuchungsqualität,<br />

Vorsorgemaßnahmen und Untersuchungen, Beratung, Arbeitsweltbezug,<br />

Betreuung und Weiterverweisung berücksichtigt werden.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Beteiligung an Jugendlichenuntersuchungen<br />

in einer Aufglie<strong>der</strong>ung nach Bundeslän<strong>der</strong>n:<br />

Jugendlichenuntersuchungen im Jahre 2011<br />

Bezeichnung Zielpersonen<br />

davon Untersuchte<br />

Zahl Prozent<br />

Österreich 86.838 55.846 64,31<br />

Burgenland 2.605 1.615 62,00<br />

Kärnten 6.030 4.345 72,06<br />

Nie<strong>der</strong>österreich 11.591 5.486 47,33<br />

Oberösterreich 19.022 13.533 71,14<br />

Salzburg 12.027 5.805 48,27<br />

Steiermark 11.289 10.302 91,26<br />

Tirol 8.722 6.911 79,24<br />

Vorarlberg 7.127 2.576 36,14<br />

Wien 8.425 5.273 62,59<br />

Im Jahre 2011 war die Anzahl <strong>der</strong> Zielpersonen um 4.006 geringer als<br />

im Vorjahr. Untersucht wurden 64,31 % <strong>der</strong> Zielpersonen, das ist eine Vermin<strong>der</strong>ung<br />

um 3,58 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Die Krankenversicherungsträger haben im Jahr 2011 für Jugendlichenuntersuchungen<br />

2,54 Mio. Euro aufgewendet, wovon 1,15 Mio. Euro vom<br />

Bund ersetzt werden.<br />

75


Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

Im Jahre 2012 betrugen die Gesamteinnahmen 15.352 Millionen Euro<br />

und die Gesamtausgaben 15.214 Millionen Euro. Die prozentuelle Steigerung<br />

<strong>der</strong> Gesamteinnahmen gegenüber dem Jahre 2011 betrug 2,7 % und<br />

jene <strong>der</strong> Gesamtausgaben 3,8 %. Insgesamt hat die soziale Krankenversicherung<br />

das Geschäftsjahr 2012 vorläufig mit einem Gebarungsüberschuss<br />

von 138 Millionen Euro abgeschlossen.<br />

Die folgende Zusammenstellung informiert über die Gebarungsergebnisse<br />

in den einzelnen Versicherungsbereichen:<br />

Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherung im Jahre 2012<br />

Versicherungsbereich<br />

in Millionen Euro<br />

Einnahmen Ausgaben Saldo<br />

Alle KV-Träger 15.352 15.214 + 138<br />

ASVG 11.970 11.854 + 116<br />

B-KUVG 1.932 1.931 + 1<br />

GSVG 882 893 - 11<br />

BSVG 568 536 + 32<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Einnahmen<br />

Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Gesamteinnahmen um<br />

2,7 %. Die Beitragseinnahmen stiegen um 3,5 %, wobei sich die Beiträge<br />

für unselbständig Erwerbstätige um 3,3 % und jene für selbständig Erwerbstätige<br />

um 2,8 % erhöhten.<br />

Die Einnahmen aus <strong>der</strong> Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten erhöhten<br />

sich um 3,9 %. Die Einnahmen für Arbeitslose (krankenversicherte<br />

Leistungsbezieher aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung) erhöhten sich um<br />

4,3 %. Während die Krankenversicherungsbeiträge für Arbeitslose für die<br />

Jahre 2002 bis 2004 im Ausmaß <strong>der</strong> entrichteten Beiträge des Jahres 2001<br />

pauschaliert waren, müssen ab 2005 nur mehr Beiträge in Höhe von<br />

7,65 % <strong>der</strong> bezogenen Leistung entrichtet werden. Im Gegenzug erhalten<br />

die Krankenversicherungsträger einen teilweisen Ersatz des Krankengeldaufwandes<br />

für Leistungsbezieher aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung.<br />

Die sonstigen Einnahmen verringerten sich um 1,0 %. In dieser Position<br />

sind unter an<strong>der</strong>em die Einnahmen aus <strong>der</strong> Rezeptgebühr, das Service-<br />

Entgelt, die Mittel aus dem Ausgleichsfonds, die Ersätze für Leistungsaufwendungen,<br />

die nach dem Gesundheits- und Sozialbereich-Beihilfengesetz<br />

76


Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

(GSBG 1996) gewährten Beihilfen für die Umsatzsteuer und ab 2009 die<br />

Kostenbeteiligungen <strong>der</strong> Versicherten enthalten.<br />

Zur Finanzierung <strong>der</strong> zusätzlichen Überweisungen zur Spitalsfinanzierung<br />

(83,6 Millionen Euro an die Bundesgesundheitsagentur) wurde <strong>der</strong><br />

Zusatzbeitrag für Angehörige ohne Kin<strong>der</strong> eingeführt. Die Einnahmen daraus<br />

betrugen 2012 lediglich 12 Millionen Euro. Somit kam es für die Krankenversicherung<br />

zu einer Mehrbelastung von 71,6 Millionen Euro.<br />

Einen Gesamtüberblick über die Entwicklung <strong>der</strong> Einnahmen gibt die<br />

nachstehende Tabelle:<br />

Aufglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Einnahmen in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

Bezeichnung<br />

in Millionen Euro<br />

2012 2011<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

in %<br />

Einnahmen insgesamt 15.352 14.949 + 2,7<br />

Beiträge für Versicherte 12.748 12.318 + 3,5<br />

Unselbst. Erwerbstätige 7.343 7.105 + 3,3<br />

Selbst. Erwerbstätige 662 644 + 2,8<br />

Arbeitslose (Leistungsbezieher) 299 286 + 4,3<br />

Pensionisten, Rentner 3.657 3.520 + 3,9<br />

Sonstige Versicherte 145 144 + 1,1<br />

Zusatzbeitrag für Angehörige 12 12 - 1,6<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> KV 630 607 + 3,8<br />

Sonstige Einnahmen 1) 2.604 2.631 - 1,0<br />

1)<br />

Rezeptgebühren (388 Mio.€), Ersätze für Leistungsaufwendungen (1.268 Mio.€),<br />

Vermögenserträgnisse (60 Mio.€), Mittel aus dem Ausgleichsfonds (Strukturausgleichszuschüsse:<br />

254 Mio.€), Kostenbeteiligungen (111 Mio.€), Service - Entgelt (34 Mio.€), etc.<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Ausgaben<br />

Die Ausgaben <strong>der</strong> sozialen Krankenversicherung betrugen im Jahre<br />

2012 15.214 Millionen Euro und erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um<br />

557 Millionen Euro bzw. um 3,8 %.<br />

14.373 Millionen Euro bzw. 94,5 % <strong>der</strong> Gesamtausgaben entfielen auf<br />

Leistungsaufwendungen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Aufwandssteigerung<br />

um 3,9 %.<br />

77


Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

Einen Gesamtüberblick über die Entwicklung <strong>der</strong> Ausgaben <strong>der</strong><br />

Krankenversicherungsträger, geglie<strong>der</strong>t nach den einzelnen Leistungspositionen,<br />

gibt die folgende Tabelle:<br />

Aufglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausgaben in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

Bezeichnung<br />

in Millionen Euro<br />

2012 2011<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

in %<br />

Ausgaben insgesamt 15.214 14.657 + 3,8<br />

Versicherungsleistungen 14.373 13.833 + 3,9<br />

Ärztliche Hilfe u. gleichgestellte Leistungen 3.700 3.572 + 3,6<br />

Heilmittel 3.036 2.929 + 3,6<br />

Heilbehelfe, Hilfsmittel 243 234 + 3,6<br />

Zahnbehandlung, Zahnersatz 890 873 + 1,9<br />

Anstaltspflege (ohne Ambulanzaufwand) 4.452 4.251 + 4,7<br />

Medizinische Hauskrankenpflege 17 16 + 6,0<br />

Krankengeld 581 561 + 3,4<br />

Mutterschaftsleistungen 572 568 + 0,7<br />

Gesundheitsfestigung und Krankheitsverhütung<br />

sowie med. Rehabilitation 448 419 + 7,2<br />

Früherkennung von Krankheiten<br />

und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung 141 131 + 7,8<br />

Fahrtspesen, Transportkosten 217 206 + 5,3<br />

Sonstige Leistungen 76 73 + 4,1<br />

Verwaltungs- und Verrechnungsaufwand 436 415 + 5,0<br />

Sonstige Ausgaben 405 409 - 0,9<br />

Bei den einzelnen Leistungsarten ist folgende Entwicklung zu beobachten:<br />

Ärztliche Hilfe und gleichgestellte Leistungen<br />

Für die Leistungsposition „Ärztliche Hilfe und gleichgestellte Leistungen”<br />

haben die Krankenversicherungsträger im Jahre 2012 3.700 Millionen<br />

Euro aufgewendet, das sind um 3,6 % bzw. 128 Millionen Euro mehr als im<br />

Jahre 2011.<br />

Heilmittel (Arzneien)<br />

Die Krankenversicherungsträger haben im Jahr 2012 für „Heilmittel“<br />

3.036 Millionen Euro aufgewendet, um 107 Millionen Euro bzw. 3,6 % mehr<br />

als im Jahre 2011.<br />

78


Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

Dem <strong>Hauptverband</strong> ist es gelungen, für das Jahr 2012 durch Preissenkungen<br />

bei Arzneispezialitäten einen Jahreswert von rund 113 Mio. €<br />

einzusparen. Die außergewöhnliche Höhe dieses Betrags ist auf die generische<br />

Verfügbarkeit gleich mehrerer Blockbusterpräparate zurückzuführen.<br />

Zahl <strong>der</strong> Heilmittelverordnungen und Heilmittelaufwand<br />

Jahr<br />

2002 – 2012<br />

Zahl <strong>der</strong><br />

Verordnungen<br />

Ausgaben<br />

in Millionen Euro<br />

inkl. UST<br />

2002 99,129.812 2.196<br />

2003 102,027.723 2.341<br />

2004 104,129.862 2.423<br />

2005 103,614.379 2.463<br />

2006 107,690.576 2.606<br />

2007 112,453.402 2.822<br />

2008 117,627.959 3.031<br />

2009 1) 117,080.832 2.840<br />

2010 118,021.978 2.865<br />

2011 120,348.529 2.929<br />

2012<br />

1) Ab 2009 Senkung <strong>der</strong> UST von 20 % auf 10 %.<br />

2) Daten noch nicht verfügbar.<br />

2)<br />

3.036<br />

Ab 1. Jänner 1983 ist eine automatische Anpassung <strong>der</strong> Rezeptgebühr<br />

gesetzlich festgelegt. Die Rezeptgebühr wurde mit 1. Jänner 2012 mit <strong>der</strong><br />

Aufwertungszahl von 1,006 vervielfacht und betrug € 5,15. Die gesamten<br />

Einnahmen aus <strong>der</strong> Rezeptgebühr betrugen im Berichtsjahr 388 Millionen<br />

Euro.<br />

Heilbehelfe (Hilfsmittel)<br />

Für ”Heilbehelfe (Hilfsmittel)” haben die Krankenversicherungsträger<br />

im Jahre 2012 243 Millionen Euro aufgewendet. Ab dem Jahre 1992 werden<br />

Heilbehelfe und Hilfsmittel auch im Rahmen <strong>der</strong> neuen Pflichtaufgabe<br />

”Medizinische Rehabilitation” gewährt. In den Erfolgsrechnungen werden<br />

daher unter ”Heilbehelfe (Hilfsmittel)” nur mehr jene Aufwendungen ausgewiesen,<br />

die nicht im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen <strong>der</strong><br />

Rehabilitation stehen. 2012 dürften dies rund zwei Drittel <strong>der</strong> Gesamtaufwendungen<br />

für Heilbehelfe und Hilfsmittel gewesen sein (genaue Zahlen<br />

sind erst nach Vorliegen <strong>der</strong> endgültigen Erfolgsrechnungen verfügbar).<br />

79


Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

Zahnbehandlung, Zahnersatz<br />

Die Ausgaben für ”Zahnbehandlung” und ”Zahnersatz” betrugen im<br />

Jahre 2012 890 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sie sich<br />

um 17 Millionen Euro bzw. um 1,9 %. Die Aufwendungen für Zahnbehandlung<br />

erhöhten sich um 2,3 % und die für Zahnersatz um 1,1 %.<br />

Anstaltspflege<br />

Gemäß § 447f Abs. 2 ASVG haben die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger an<br />

die Län<strong>der</strong> (Landesgesundheitsfonds) für das Jahr 2012 einen Pauschalbeitrag<br />

für Leistungen <strong>der</strong> Krankenanstalten zu überweisen.<br />

Für das Jahr 2012 war <strong>der</strong> Pauschalbeitrag vorläufig in <strong>der</strong> Höhe von<br />

4.420 Millionen Euro festgesetzt. Weiters hat die <strong>Sozialversicherung</strong> 75<br />

Mio. € an Fixbeträgen an die Landesgesundheitsfonds zu überweisen; davon<br />

entfallen 15 Mio. € auf die Erhöhung <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage und<br />

60 Mio. € auf die Erhöhung <strong>der</strong> Beitragssätze in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

jeweils zum 1. Jänner 2005.<br />

Der bis zum 31. Oktober des Folgejahres zu ermittelnde endgültige<br />

Pauschalbeitrag erhöht sich jährlich um die prozentuellen Steigerungen <strong>der</strong><br />

Beitragseinnahmen <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger gegenüber dem jeweils<br />

vorangegangenen Jahr.<br />

Durch die Beiträge <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> an die neun Landesgesundheitsfonds<br />

sind alle Leistungen <strong>der</strong> Fondskrankenanstalten, insbeson<strong>der</strong>e<br />

im stationären, halbstationären, tagesklinischen und ambulanten<br />

Bereich einschließlich <strong>der</strong> durch den medizinischen Fortschritt resultierenden<br />

Leistungen zur Gänze abgegolten.<br />

Für 2012 müssen die Krankenversicherungsträger zusätzlich 83,6 Millionen<br />

Euro an die Bundesgesundheitsagentur zur Budgetkonsolidierung<br />

leisten. Die Mittel für diese Überweisungen sollen vornehmlich aus dem<br />

Zusatzbeitrag für Angehörige aufgebracht werden. Wie bereits erwähnt betrug<br />

diese neue Beitragseinnahme 2012 lediglich 12 Millionen Euro.<br />

Die Ausgabenposition Anstaltspflege beinhaltet neben den anteiligen<br />

Überweisungen an die Landesgesundheitsfonds und die Bundesgesundheitsagentur<br />

für stationäre Pflege auch die Zahlungen an die übrigen Krankenanstalten<br />

(Prikraf, Unfallkrankenhäuser, etc.) sowie Zahlungen in das<br />

Ausland. Nicht enthalten sind die Aufwendungen für Ambulanzleistungen.<br />

Diese werden unter Ärztlicher Hilfe und gleichgestellte Leistungen (Ambulante<br />

Leistungen in Krankenanstalten) ausgewiesen.<br />

80


Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

Medizinische Hauskrankenpflege<br />

Seit 1992 ist die ”medizinische Hauskrankenpflege” eine Pflichtleistung<br />

<strong>der</strong> sozialen Krankenversicherung. Die Aufwendungen beliefen sich im<br />

Jahre 2012 auf 17 Millionen Euro und haben sich gegenüber 2011 um<br />

6,0 % erhöht.<br />

Bei <strong>der</strong> Interpretation dieser Zahlen ist zu berücksichtigen, dass unter<br />

dieser Leistungsposition nur ein Teil <strong>der</strong> tatsächlichen Aufwendungen für<br />

die medizinische Hauskrankenpflege ausgewiesen wird. Die Aufwendungen<br />

für Ärzte und für Medikamente sind in den Positionen ”Ärztliche Hilfe”<br />

und ”Heilmittel” ausgewiesen.<br />

Krankengeld<br />

Die Ausgaben für ”Krankengeld” betrugen im Jahre 2012 581 Millionen<br />

Euro. Gegenüber dem Jahre 2011 erhöhten sie sich um 20 Millionen<br />

Euro bzw. um 3,4 %.<br />

Obwohl noch keine detaillierten statistischen Unterlagen über die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Krankenstände und Krankengeldtage für 2012 vorliegen, wird<br />

damit gerechnet, dass die Krankenstandstage je Arbeiter und Angestellten<br />

auf zirka 12,7 Tage sinken werden.<br />

Entwicklung des Krankenstandes <strong>der</strong> Arbeiter und Angestellten<br />

2002 / 2007 / 2011<br />

Jahr<br />

Auf einen Arbeiter und Angestellten<br />

entfallen Krankenstands-<br />

Fälle<br />

Tage<br />

Durchschnittsdauer<br />

eines Falles<br />

in Tagen<br />

2002 1,09 13,31 12,2<br />

2007 1,12 12,51 11,2<br />

2011 1,24 13,17 10,6<br />

81


Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

Verteilung <strong>der</strong> Krankenstandstage nach <strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> Krankenstände<br />

Berichtsjahr: 2011<br />

bis 3 Tage<br />

7 %<br />

36 u. mehr<br />

Tage<br />

40 %<br />

4 - 7 Tage<br />

17 %<br />

8 - 14 Tage<br />

16 %<br />

29 - 35 Tage<br />

4 %<br />

22 - 28 Tage<br />

8 %<br />

15 - 21 Tage<br />

8 %<br />

Mutterschaftsleistungen<br />

Die Ausgaben für ”Mutterschaftsleistungen” betrugen im Jahre 2012<br />

572 Millionen Euro, um 4 Mio. € bzw. um 0,7 % mehr als im Jahre 2011.<br />

Rund drei Viertel <strong>der</strong> Aufwendungen entfallen auf das Wochengeld. Der<br />

Aufwand hiefür ist gegenüber dem Vorjahr um 0,5 % gesunken.<br />

Gesundheitsfestigung und Krankheitsverhütung sowie<br />

medizinische Rehabilitation<br />

Im Jahre 2012 betrugen die Aufwendungen für diese Leistungen 448<br />

Millionen Euro, um 29 Millionen Euro bzw. 7,2 % mehr als 2011.<br />

Durch die 50. Novelle zum ASVG haben die Krankenversicherungsträger<br />

eine die Unfallversicherung und Pensionsversicherung ergänzende Zuständigkeit<br />

im Bereich <strong>der</strong> medizinischen Rehabilitation erhalten. Damit soll<br />

verstärkt auch für die stationäre medizinische Rehabilitation <strong>der</strong> beitragsfrei<br />

mitversicherten Familienangehörigen und <strong>der</strong> Pensionisten gesorgt werden.<br />

Durch die ebenfalls neu eingerichtete Gesundheitsfestigung soll die<br />

Rolle <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger im Bereich <strong>der</strong> Prävention verstärkt<br />

82


Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

sowie <strong>der</strong>en Bedeutung im Rahmen einer mo<strong>der</strong>nen Gesundheitspolitik<br />

unterstrichen werden. Ihre Aufgabe ist es, gesundheitsriskante Faktoren im<br />

Leben und in <strong>der</strong> Arbeitswelt zu vermin<strong>der</strong>n.<br />

Ab 1. Juli 1996 sind vom Gesetz Zuzahlungen <strong>der</strong> Versicherten für<br />

Rehabilitationsaufenthalte und Maßnahmen zur Festigung <strong>der</strong> Gesundheit<br />

sowie <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge (Kuraufenthalte) vorgesehen. Die Zuzahlungen<br />

pro Verpflegstag betrugen 2012 zwischen € 7,04 und € 17,10 in<br />

Abhängigkeit vom Einkommen. Pensionisten, die eine Ausgleichszulage<br />

erhalten o<strong>der</strong> Personen, <strong>der</strong>en Einkommen unter dem Einzelrichtsatz<br />

(Ausgleichszulage) liegt, sind von dieser Zuzahlung befreit. Eine Befreiung<br />

kann auch wegen beson<strong>der</strong>er sozialer Schutzbedürftigkeit gewährt werden.<br />

Sonstige Leistungsausgaben<br />

Die Aufwendungen für die übrigen Leistungen (d.s. „Früherkennung<br />

von Krankheiten und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung”, „Fahrtspesen und Transportkosten”,<br />

„Bestattungskostenzuschuss“ sowie „Vertrauensärztlicher Dienst<br />

und sonstige Betreuung“) betrugen im Jahre 2012 434 Millionen Euro. Gegenüber<br />

dem Jahre 2011 erhöhten sie sich um 24 Millionen Euro bzw. um<br />

5,8 %.<br />

Ausgaben in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

2012: 15.214 Millionen Euro<br />

Anstaltspflege<br />

4.452<br />

Ärztliche Hilfe<br />

3.700<br />

Heilmittel<br />

3.036<br />

Zahnbehandlung (-ersatz)<br />

890<br />

Krankengeld<br />

Mutterschaftsleistungen<br />

Verwaltungsaufwand<br />

436<br />

581<br />

572<br />

Sonstige Ausgaben<br />

1.547<br />

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 4.500 5.000<br />

Millionen Euro<br />

83


Krankenversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger<br />

Gebarungsübersicht Krankenversicherung<br />

nach Versicherungsbereichen im Jahre 2012<br />

Bezeichnung<br />

KV<br />

insgesamt<br />

in Millionen Euro<br />

davon nach dem<br />

ASVG B-KUVG GSVG BSVG<br />

Einnahmen insgesamt 15.352 11.970 1.932 882 568<br />

Beiträge für Versicherte 12.748 9.859 1.659 749 481<br />

Vermögenserträgnisse 60 30 21 6 3<br />

Rezeptgebühren 388 300 50 22 16<br />

Leistungsersätze 1.268 1.106 105 36 21<br />

Mittel aus dem Ausgleichsfonds 254 254 - - -<br />

Sonstige Einnahmen 634 421 97 69 47<br />

Ausgaben insgesamt 15.214 11.854 1.931 893 536<br />

Versicherungsleistungen 14.373 11.217 1.833 829 494<br />

Ärztliche Hilfe u. gleichgestellte Leistungen 3.700 2.852 478 253 117<br />

Heilmittel 3.036 2.411 322 178 125<br />

Heilbehelfe, Hilfsmittel 243 182 28 15 18<br />

Zahnbehandlung, Zahnersatz 890 688 108 61 33<br />

Anstaltspflege (ohne Ambulanzaufwand) 4.452 3.401 625 261 165<br />

Medizinische Hauskrankenpflege 17 13 2 1 1<br />

Krankengeld 581 557 18 6 -<br />

Mutterschaftsleistungen 572 497 58 11 6<br />

Gesundheitsfestigung und Krankheitsverhütung<br />

sowie med. Rehabilitation<br />

448 269 148 18 13<br />

Früherkennung von Krankheiten und<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

141 113 15 9 4<br />

Fahrtspesen, Transportkosten 217 168 24 14 11<br />

Sonstige Leistungen 76 66 7 2 1<br />

Verwaltungs- und Verrechnungsaufwand 436 289 74 38 35<br />

Sonstige Ausgaben 405 348 24 26 7<br />

S a l d o + 138 + 116 + 1 - 11 + 32<br />

84


Krankenversicherung – Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />

Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />

gemäß § 447a ASVG<br />

Der beim <strong>Hauptverband</strong> errichtete Ausgleichsfonds hat eine ausgeglichene<br />

Gebarung bzw. eine ausreichende Liquidität <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />

zu gewährleisten und nach Maßgabe <strong>der</strong> vorhandenen Mittel Zahlungen<br />

an die Gebietskrankenkassen zu leisten.<br />

Die Mittel des Ausgleichsfonds wurden aufgebracht durch:<br />

- Beiträge in <strong>der</strong> Höhe von 1,64 % <strong>der</strong> Beitragseinnahmen <strong>der</strong><br />

Gebietskrankenkassen gemäß § 447a Abs. 4 ASVG,<br />

- Pauschalbetrag nach § 1 Abs. 2 GSBG,<br />

- Beiträge nach § 3 DAG,<br />

- Einnahmen nach § 447f Abs. 9 ASVG,<br />

- Überweisungen nach § 447a Abs. 10 ASVG,<br />

- Vermögenserträgnisse,<br />

- Sonstige betriebliche Erträge.<br />

Der Ausgleichsfonds hat im Jahre 2012 folgende Erträge erzielt:<br />

Beiträge <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen ............................... 150,0 Mio.€<br />

Pauschalbetrag nach § 1 Abs. 2 GSBG ......................... 80,4 Mio.€<br />

Beiträge nach § 3 DAG................................................... 23,7 Mio.€<br />

Einnahmen nach § 447f Abs. 9 ASVG ............................<br />

85<br />

0,1 Mio.€<br />

Überweisung nach § 447a Abs. 10 ASVG ...................... 12,4 Mio.€<br />

Vermögenserträgnisse ...................................................<br />

Sonstige betriebliche Erträge .........................................<br />

0,0 Mio.€<br />

0,0 Mio.€<br />

Zusammen .................................................................... 266,6 Mio.€<br />

Die Mittel nach § 447a Abs. 10 ASVG sind zu zwei Drittel an den Ausgleichsfonds<br />

für die Krankenanstaltenfinanzierung nach § 447f ASVG und<br />

zu einem Drittel an den Fonds für Vorsorge(Gesunden)untersuchungen und<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung nach § 447h ASVG zu überweisen.


Krankenversicherung – Ausgleichsfonds <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />

Die Mittel des Ausgleichsfonds wurden nach § 447a Abs. 6 ASVG im<br />

Berichtsjahr 2012 wie folgt verteilt:<br />

Gebietskrankenkassen<br />

Verteilung <strong>der</strong> Mittel<br />

in 1.000 Euro<br />

I n s g e s a m t 254.209<br />

GKK Wien 89.752<br />

GKK Nie<strong>der</strong>österreich 16.928<br />

GKK Burgenland 12.185<br />

GKK Oberösterreich 1.513<br />

GKK Steiermark 52.525<br />

GKK Kärnten 58.044<br />

GKK Salzburg 3.967<br />

GKK Tirol 14.721<br />

GKK Vorarlberg 4.574<br />

Ausgleichsfonds für die Krankenanstaltenfinanzierung<br />

gemäß § 447f ASVG<br />

Die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger hatten für 2012 an den Ausgleichsfonds<br />

für die Krankenanstaltenfinanzierung zu überweisen:<br />

• einen Pauschalbeitrag von rd. 4.419,6 Millionen Euro,<br />

• einen Pauschalbeitrag von 75 Millionen Euro,<br />

• einen Pauschalbeitrag von rd. 2,7 Millionen Euro für die Albert<br />

Schweitzer Klinik,<br />

• einen Pauschalbeitrag von rd. 83,6 Millionen Euro.<br />

Der Ausgleichsfonds erhielt darüber hinaus rd. 8,3 Millionen Euro gemäß<br />

§ 447a Abs. 11 Z.1 ASVG. Die endgültige Abrechnung 2011 ergab eine<br />

Nachzahlung <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger von rd. 47,7 Millionen Euro.<br />

Der Ausgleichsfonds überwies an<br />

• die Landesgesundheitsfonds <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> rd. 4.553,3 Millionen Euro,<br />

• die Bundesgesundheitsagentur rd. 83,6 Millionen Euro.<br />

86


Pensionsversicherung – Pensionsversicherte<br />

P e n s i o n s v e r s i c h e r u n g<br />

Pensionsversicherte<br />

Im Jahresdurchschnitt 2012 betrug die Zahl <strong>der</strong> pensionsversicherten<br />

Personen (Versicherungsverhältnisse) in <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung<br />

3,673.673, um 65.753 bzw. 1,8 % mehr als im Vorjahr; im Bereich<br />

<strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen hat sich die Zahl um<br />

59.003 bzw. 1,9 % und im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen<br />

um 6.750 bzw. 1,3 % erhöht.<br />

Von den 3,673.673 Pensionsversicherungsverhältnissen beruhen<br />

3,656.157 auf einer Pflichtversicherung und 17.516 auf einer freiwilligen<br />

Versicherung.<br />

Pensionsversicherte 2002 - 2012<br />

(Versicherungsverhältnisse)<br />

Jahresdurchschnitt<br />

Summe aller<br />

Pensionsversicherten<br />

Unselbständige<br />

d a v o n<br />

Selbständige<br />

2002 3,201.264 2,726.596 474.668<br />

2003 3,218.870 2,741.035 477.835<br />

2004 3,244.811 2,761.978 482.833<br />

2005 3,288.720 2,800.270 488.450<br />

2006 3,352.321 2,859.905 492.416<br />

2007 3,431.308 2,935.998 495.310<br />

2008 3,527.212 3,022.085 505.127<br />

2009 3,497.069 2,982.956 514.113<br />

2010 3,540.529 3,019.221 521.308<br />

2011 3,607.920 3,078.526 529.394<br />

2012 3,673.673 3,137.529 536.144<br />

In <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung sind folgende Personengruppen<br />

pensionsversichert:<br />

In <strong>der</strong> Pensionsversicherung nach dem Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz<br />

(ASVG) sind alle Arbeiter und Angestellten sowie die ihnen<br />

gleichgestellten Personengruppen pensionsversichert. Für Beamte ist eine<br />

gesetzliche Pensionsversicherung nicht vorgesehen, da ihnen aus ihrem<br />

Dienstverhältnis die Anwartschaft auf Ruhe(Versorgungs)genüsse zusteht;<br />

auch Präsenz(Zivil)dienstleistende und Karenz- bzw. Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldbezieher(innen)<br />

unterliegen nicht <strong>der</strong> Pensionsversicherungspflicht.<br />

87


Pensionsversicherung – Pensionsversicherte<br />

Die größte Gruppe <strong>der</strong> nach dem Gewerblichen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz<br />

(GSVG) Pflichtversicherten sind die Gewerbetreibenden, soweit sie<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskammern sind. Aber auch Gesellschafter, Geschäftsführer,<br />

Wirtschaftstreuhän<strong>der</strong>, Dentisten, Journalisten, bildende<br />

Künstler, Tierärzte, bestimmte freiberuflich selbständig Erwerbstätige und<br />

Werkvertragsnehmer fallen nach Maßgabe <strong>der</strong> betreffenden Bestimmungen<br />

des GSVG unter die Pflichtversicherung. Außerdem wurden im Jahre<br />

1979 die freiberuflich tätigen Ärzte, selbständigen Apotheker und Patentanwälte<br />

durch das Inkrafttreten des Freiberuflichen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzes<br />

(FSVG) in die Pflichtversicherung einbezogen.<br />

Mit 1. Juli 1996 wurden Werkvertragnehmer unter bestimmten Voraussetzungen<br />

<strong>der</strong> Vollversicherung unterworfen, was viele veranlasste, zur<br />

gewerblichen <strong>Sozialversicherung</strong> überzuwechseln. Darüber hinaus wurden<br />

ab 1. Jänner 1998 neue Selbständige in die Pensionsversicherung nach<br />

dem GSVG einbezogen.<br />

Im Agrarbereich sind jene Personen, die auf ihre Rechnung einen<br />

land(forst)wirtschaftlichen Betrieb führen sowie <strong>der</strong>en Ehegatten, Kin<strong>der</strong><br />

und Enkel - wenn sie hauptberuflich im Betrieb beschäftigt sind - nach dem<br />

Bauern-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz (BSVG) pflichtversichert. Bis zum<br />

31. Dezember 1992 konnte sowohl bei gemeinsamer Betriebsführung<br />

durch Ehegatten als auch bei hauptberuflicher Beschäftigung eines Ehepartners<br />

im Betrieb des an<strong>der</strong>en (wenn beide ausschließlich Landwirte waren),<br />

nur einer von beiden in <strong>der</strong> Pensionsversicherung pflichtversichert<br />

sein. Diese Regelung hat in <strong>der</strong> Pensionsversicherung dazu geführt, dass<br />

nur einer <strong>der</strong> beiden Ehegatten Versicherungszeiten und in <strong>der</strong> Folge nur<br />

einer einen Pensionsanspruch erwerben konnte.<br />

Die Bestimmungen über die Pflichtversicherung in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

wurden dahingehend novelliert, dass ab 1. Jänner 1992 sowohl<br />

bei gemeinsamer Betriebsführung eines land(forst)wirtschaftlichen Betriebes<br />

als auch bei hauptberuflicher Beschäftigung eines Ehegatten im Betrieb<br />

des an<strong>der</strong>en beide <strong>der</strong> Pflichtversicherung in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

nach dem BSVG unterliegen. Eine Übergangsbestimmung sieht allerdings<br />

die Möglichkeit einer Befreiung für jene Personen vor, die zum<br />

1. Jänner 1992 bereits das 50. Lebensjahr vollendet haben und am 31. Dezember<br />

1991 nicht pensionsversichert waren.<br />

Die dritte und kleinste Gruppe im Bereich <strong>der</strong> Pflichtversicherung <strong>der</strong><br />

Selbständigen sind die nach dem Notarversicherungsgesetz (NVG) pflichtversicherten<br />

Notare und Notariatskandidaten.<br />

88


Pensionsversicherung – Pensionsversicherte<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt die Verän<strong>der</strong>ungen des Versichertenstandes<br />

bei den einzelnen Versicherungsträgern gegenüber 2011 bzw.<br />

2002.<br />

Pensionsversicherte nach Versicherungsträgern<br />

Versicherungsträger<br />

Versicherte im<br />

Jahresdurchschnitt<br />

2012<br />

Differenz gegenüber<br />

2011 2002<br />

Alle Pensionsversicherungsträger 3.673.673 + 65.753 + 472.409<br />

PVA - Arbeiter 1.281.901 + 24.723 + 64.262<br />

PVA - Angestellte 1.811.339 + 33.706 + 335.127<br />

VA für Eisenbahnen und Bergbau 44.289 + 574 + 11.544<br />

SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 386.567 + 9.804 + 98.495<br />

SVA <strong>der</strong> Bauern 148.666 - 3.080 - 37.119<br />

VA des österreichischen Notariates 911 + 26 + 100<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Pensionsversicherten<br />

nach Pensionsversicherungsträgern<br />

Verän<strong>der</strong>ung: 2002 auf 2012<br />

+ 35,3%<br />

+ 34,2%<br />

+ 22,7%<br />

+ 12,3%<br />

+ 5,3%<br />

SVA <strong>der</strong><br />

Bauern<br />

PVA -<br />

Arbeiter<br />

PVA -<br />

Angestellte<br />

VAEB<br />

SVA d. gew.<br />

Wirtschaft<br />

VA d. öst.<br />

Notariates<br />

- 20,0%<br />

89


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Pensionsstände<br />

Um international konforme Statistiken zur Verfügung zu haben, wurde<br />

vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz mit<br />

Jänner 2011 die Erfassung <strong>der</strong> Invaliditäts-, Berufsunfähigkeits- und<br />

Erwerbsunfähigkeitspensionen dahingehend geän<strong>der</strong>t, dass diese nur<br />

mehr bis zum Erreichen des Anfallsalters für die normale Alterspension als<br />

solche zu zählen sind. Danach werden die Invaliditäts-, Berufsunfähigkeitsund<br />

Erwerbsunfähigkeitspensionen, wie die vorzeitigen Alterspensionen<br />

auch, in normale Alterspensionen umgewandelt. Zu Vergleichszwecken<br />

wurden alle in diesem <strong>Handbuch</strong> ausgewiesenen Pensionsstände rückwirkend<br />

nach den geän<strong>der</strong>ten Erfassungskriterien neu erstellt.<br />

Im Dezember 2012 haben die Pensionsversicherungsträger 2,273.628<br />

Pensionen, um 24.476 bzw. 1,1 % mehr als ein Jahr zuvor, ausbezahlt.<br />

Im Verlauf <strong>der</strong> letzten 10 Jahre hat sich die Zahl <strong>der</strong> Pensionen wie<br />

folgt entwickelt:<br />

Entwicklung des Pensionsstandes nach dem Geschlecht<br />

Dezember 2002 - 2012<br />

Dezember<br />

Männer<br />

und<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Frauen<br />

2002 2,008.001 765.788 1,242.213<br />

2003 2,015.204 768.569 1,246.635<br />

2004 2,041.997 782.298 1,259.699<br />

2005 2,069.304 796.148 1,273.156<br />

2006 2,095.075 808.390 1,286.685<br />

2007 2,125.404 823.019 1,302.385<br />

2008 2,153.173 836.948 1,316.225<br />

2009 2,189.159 855.121 1,334.038<br />

2010 2,219.923 869.736 1,350.187<br />

2011 2,249.152 882.704 1,366.448<br />

2012 2,273.628 892.317 1,381.311<br />

Von <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> im Dezember 2012 im Stand geführten Pensionen<br />

entfielen 1,381.311, das sind fast zwei Drittel aller Pensionen, auf<br />

Frauen.<br />

90


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Der hohe Frauenanteil ist vor allem auf die wesentlich höhere Zahl von<br />

Witwenpensionen (419.188) im Vergleich zu den Witwerpensionen<br />

(43.161) zurückzuführen. Aber auch bei den Alterspensionen überwiegen<br />

die Frauen mit 56,2 %, da ihre Bezugsdauer wegen des niedrigeren Pensionszugangsalters<br />

und vor allem wegen <strong>der</strong> höheren Lebenserwartung<br />

deutlich länger ist, als die <strong>der</strong> Männer. Außerdem sind die Erwerbsquoten<br />

<strong>der</strong> Frauen in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen, sodass immer<br />

mehr Frauen Anspruch auf eine Eigenpension erwerben.<br />

Am Ende des Berichtsjahres wurden in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong><br />

Unselbständigen 1,919.897 Pensionen und in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

<strong>der</strong> Selbständigen 353.731 Pensionen ausbezahlt.<br />

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Pensionsstandes<br />

und informiert über den Jahreszuwachs an Pensionen seit dem Jahre<br />

2002.<br />

Jahreszuwachs <strong>der</strong> Pensionsstände<br />

2002 - 2012<br />

Dezember<br />

PV <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

PV <strong>der</strong> Selbständigen<br />

Pensionen Jahreszuwachs Pensionen Jahreszuwachs<br />

2002 1,662.842 16.226 345.159 - 1.489<br />

2003 1,670.184 7.342 345.020 - 139<br />

2004 1,696.884 26.700 345.113 93<br />

2005 1,723.944 27.060 345.360 247<br />

2006 1,749.526 25.582 345.549 189<br />

2007 1,779.009 29.483 346.395 846<br />

2008 1,806.171 27.162 347.002 607<br />

2009 1,840.302 34.131 348.857 1.855<br />

2010 1,869.273 28.971 350.650 1.793<br />

2011 1,896.786 27.513 352.366 1.716<br />

2012 1,919.897 23.111 353.731 1.365<br />

Der Zuwachs an Pensionen betrug im Berichtsjahr 24.476 bzw. 1,1 %<br />

und war damit um 4.753 geringer als im Vorjahr. Im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

<strong>der</strong> Unselbständigen betrug <strong>der</strong> Zuwachs 1,2 % und im Bereich<br />

<strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen 0,4 %.<br />

91


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Pensionsstand nach Pensionsarten<br />

Dezember 2012<br />

Witwerpensionen<br />

43.161<br />

Waisenpensionen<br />

48.508<br />

Witwenpensionen<br />

419.188<br />

Alterspensionen 2)<br />

1,554.432<br />

Invaliditätspensionen 1)<br />

208.339<br />

1) Invaliditäts-, Berufs(Erwebsunfähigkeits)pensionen, vor dem 60./65. Lj.<br />

2) Inkl. Invaliditäts-, Berufs(Erwebsunfähigkeits)pensionen ab dem 60./65. Lj.<br />

Im Dezember 2012 wurden gegenüber dem Vorjahr 29.974 Alterspensionen<br />

mehr im Stande geführt. Die Pensionen aus dem Versicherungsfall<br />

<strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit verringerten sich<br />

um 2.805, die Hinterbliebenenpensionen um 2.693.<br />

Seit 2002 ist die Zahl <strong>der</strong> Pensionen um 265.627 bzw. 13,2 % gestiegen.<br />

Die Alterspensionen verzeichneten einen Zuwachs von 224.804. Die<br />

Zahl <strong>der</strong> Invaliditäts(Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeits)pensionen erhöhte<br />

sich um 57.308, die Zahl <strong>der</strong> Hinterbliebenenpensionen verringerte sich um<br />

16.485.<br />

Der Zuwachs <strong>der</strong> Eigenpensionen ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen.<br />

Einerseits erfüllen immer mehr Personen die Voraussetzungen für<br />

die Inanspruchnahme einer Alterspension, an<strong>der</strong>erseits werden immer<br />

mehr Personen aus gesundheitlichen Gründen aus dem Arbeitsprozess<br />

ausgeglie<strong>der</strong>t. Die steigende Lebenserwartung, die Leistungskumulierungen<br />

sowie die zwischenstaatlichen Abkommen führten ebenfalls dazu,<br />

dass die Zahl <strong>der</strong> Pensionen im Beobachtungszeitraum angestiegen ist.<br />

Die stärksten Zugänge gegenüber dem Vorjahr waren im Bereich <strong>der</strong><br />

Pensionsversicherungsanstalt bei Angestellten zu beobachten, was auf<br />

den in <strong>der</strong> Vergangenheit stark gestiegenen Anteil <strong>der</strong> Angestellten an <strong>der</strong><br />

Zahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen zurückzuführen ist. Es ist damit zu rechnen, dass<br />

92


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

sich diese Entwicklung in den nächsten Jahren noch deutlich verstärken<br />

wird.<br />

Pensionen nach Pensionsversicherungsträgern<br />

Versicherungsträger<br />

Zahl <strong>der</strong><br />

Pensionen im<br />

Dezember 2012<br />

Differenz<br />

gegenüber Dezember 2011<br />

Zahl %<br />

Alle PV - Träger 2.273.628 + 24.476 + 1,1<br />

PVA - Arbeiter 1.065.073 + 6.701 + 0,6<br />

PVA - Angestellte 817.047 + 16.891 + 2,1<br />

VAEB - Eisenbahnen 18.456 - 76 - 0,4<br />

VAEB - Bergbau 19.321 - 405 - 2,1<br />

SVA <strong>der</strong> gewerbl. Wirtschaft 170.511 + 2.098 + 1,2<br />

SVA <strong>der</strong> Bauern 182.807 - 736 - 0,4<br />

VA des österr. Notariates 413 + 3 + 0,7<br />

Im Folgenden wird ein Überblick über die Entwicklung <strong>der</strong> einzelnen<br />

Pensionsarten für den Zeitraum 2002 bis 2012 gegeben.<br />

Alterspensionen<br />

Mit 1,554.432 ausbezahlten Alterspensionen wurde im Dezember<br />

2012 ein neuer Höchststand erreicht, wobei <strong>der</strong> Zuwachs von 2,0 % gegenüber<br />

dem Vorjahr zum überwiegenden Teil auf eine Zunahme <strong>der</strong> Alterspensionen<br />

zum gesetzlichen Anfallsalter (Männer: 65, Frauen: 60) zurückzuführen<br />

ist.<br />

Im Zeitraum 2002 bis 2012 stieg die Zahl <strong>der</strong> Alterspensionen um<br />

224.804, bei Männern um 84.123 und bei Frauen um 140.681.<br />

Alle Alterspensionen 1)<br />

Dezember 2002 - 2012<br />

Dezember<br />

Männer<br />

und<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Frauen<br />

2002 1,329.628 596.443 733.185<br />

2003 1,336.276 594.423 741.853<br />

2004 1,346.696 594.708 751.988<br />

2005 1,359.790 598.458 761.332<br />

2006 1,377.086 604.231 772.855<br />

2007 1,401.995 613.762 788.233<br />

2008 1,430.623 626.631 803.992<br />

2009 1,465.308 643.362 821.946<br />

2010 1,494.763 655.659 839.104<br />

2011 1,524.458 667.860 856.598<br />

2012 1,554.432 680.566 873.866<br />

1) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />

93


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Von den im Dezember 2012 ausbezahlten Alterspensionen entfielen<br />

1,437.037 auf die normale Alterspension und 117.395 auf vorzeitige Alterspensionen.<br />

Die Entwicklung des Standes <strong>der</strong> Alterspensionen, getrennt nach dem<br />

Geschlecht, ist den folgenden Zusammenstellungen zu entnehmen:<br />

Normale und vorzeitige Alterspensionen<br />

Dezember 2002 - 2012<br />

Normale Alterspensionen 1)<br />

Dezember<br />

(60./65. Lj.)<br />

Vorzeitige Alterspensionen<br />

M+F M F M+F M F<br />

2002 1,120.293 454.203 666.090 209.335 142.240 67.095<br />

2003 1,143.841 462.930 680.911 192.435 131.493 60.942<br />

2004 1,182.230 484.455 697.775 164.466 110.253 54.213<br />

2005 1,219.948 510.815 709.133 139.842 87.643 52.199<br />

2006 1,254.216 532.360 721.856 122.870 71.871 50.999<br />

2007 1,291.798 549.351 742.447 110.197 64.411 45.786<br />

2008 1,324.974 563.444 761.530 105.649 63.187 42.462<br />

2009 1,356.289 576.498 779.791 109.019 66.864 42.155<br />

2010 1,379.671 582.330 797.341 115.092 73.329 41.763<br />

2011 1,404.463 590.754 813.709 119.995 77.106 42.889<br />

2012 1,437.037 607.115 829.922 117.395 73.451 43.944<br />

1) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />

Vorzeitige Alterspensionen<br />

Dezember 2002 - 2012<br />

Dezember<br />

bei langer Versicherungsdauer<br />

Langzeitversicherte<br />

M+F M F M+F M F<br />

2002 120.867 70.465 50.402 - - -<br />

2003 118.153 71.018 47.135 - - -<br />

2004 111.678 66.113 45.565 - - -<br />

2005 107.933 60.448 47.485 - - -<br />

2006 94.213 50.058 44.155 11.494 6.404 5.090<br />

2007 42.722 21.089 21.633 58.520 34.395 24.125<br />

2008 32.847 15.632 17.215 64.320 39.096 25.224<br />

2009 24.180 10.592 13.588 74.867 46.322 28.545<br />

2010 18.309 7.876 10.433 83.988 52.679 31.309<br />

2011 14.811 5.793 9.018 89.147 55.276 33.871<br />

2012 10.720 3.720 7.000 88.763 51.819 36.944<br />

Darüber hinaus wurden im Dezember 2012 an 14.180 Männer eine<br />

Korridorpension und an 3.732 Männer eine Schwerarbeitspension ausbezahlt.<br />

94


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Pensionen aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit<br />

bzw. Erwerbsunfähigkeit (Invaliditäts-, Berufsunfähigkeits- und<br />

Erwerbsunfähigkeitspensionen)<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Pensionen aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten<br />

Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit betrug im Dezember 2012<br />

208.339, um 2.805 bzw. 1,3 % weniger als im Dezember des Vorjahres.<br />

Pensionen aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten<br />

Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit 1)<br />

Dezember 2002 - 2012<br />

Dezember<br />

Männer<br />

und<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Frauen<br />

2002 151.031 104.730 46.301<br />

2003 156.619 110.071 46.548<br />

2004 174.576 123.317 51.259<br />

2005 188.331 132.637 55.694<br />

2006 196.731 138.722 58.009<br />

2007 203.025 143.535 59.490<br />

2008 205.216 144.984 60.232<br />

2009 206.796 145.411 61.385<br />

2010 209.431 147.318 62.113<br />

2011 211.144 147.781 63.363<br />

2012 208.339 144.519 63.820<br />

1) Vor dem 60./65. Lebensjahr.<br />

Im Jahre 2012 wurden 68.150 Anträge auf Zuerkennung einer Invaliditäts(Berufs-<br />

bzw. Erwerbsunfähigkeits)pension gestellt. Von diesen Anträgen<br />

entfielen 62.405 auf die Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

und 5.745 auf die Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen.<br />

Die Zuerkennung dieser Pensionsart unterliegt strengen Kriterien.<br />

Ausschlaggebend sind Sachverständigengutachten von Ärzten. Im Jahre<br />

2012 wurde von den Pensionsversicherungsträgern mehr als die Hälfte <strong>der</strong><br />

Anträge abgelehnt. Nach den Erfahrungen <strong>der</strong> letzten Jahre bringen etwa<br />

60 % <strong>der</strong> abgewiesenen Antragsteller eine Klage beim Sozialgericht ein.<br />

Ca. ein Fünftel ist dabei erfolgreich (zuerkennendes Urteil o<strong>der</strong> Vergleich).<br />

Im Jahre 2012 wurden 27.446 Invaliditäts(Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeits)pensionen<br />

zuerkannt. Wie schon in den Vorjahren entfiel fast die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Zuerkennungen auf männliche Arbeiter. Zwei Drittel des gesamten<br />

Zuganges entfielen auf Männer.<br />

95


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Betrachtet man die Pensionsneuzugänge an Invaliditäts(Berufs- bzw.<br />

Erwerbsunfähigkeits)pensionen nach Krankheitsgruppen, so lässt sich feststellen,<br />

dass an <strong>der</strong> Spitze die Psychiatrischen Krankheiten stehen (2012:<br />

31,4 %). Die zweite Stelle nehmen Krankheiten des Skeletts, <strong>der</strong> Muskeln<br />

und des Bindegewebes mit 31,3 % ein, gefolgt von den Krankheiten des<br />

Kreislaufsystems mit 10,4 %.<br />

Das durchschnittliche Zugangsalter <strong>der</strong> Eigenpensionen (Alters- bzw.<br />

Invaliditätspensionen) betrug im Jahre 2012 bei Männern 59,4 Jahre und<br />

bei Frauen 57,4 Jahre. Seit dem Jahre 1970 verringerte sich das durchschnittliche<br />

Anfallsalter bei den Männern um 2,5, bei Frauen um 3,0 Jahre.<br />

Durchschnittliches Zugangsalter bei Eigenpensionen<br />

in <strong>der</strong> gesamten Pensionsversicherung<br />

1970 - 2012<br />

Jahr<br />

Alle Eigenpensionen Invaliditäts(EU)pensionen Alterspensionen<br />

Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen<br />

1970 61,9 60,4 56,6 56,6 64,2 61,5<br />

1975 61,8 60,1 56,6 56,5 64,3 61,5<br />

1980 59,2 58,3 53,9 55,1 62,5 59,5<br />

1985 58,3 57,9 54,3 54,8 62,1 59,5<br />

1990 58,3 57,5 53,9 52,4 62,1 59,7<br />

1995 58,1 56,7 49,4 48,8 60,4 58,0<br />

1996 58,2 56,7 49,2 48,6 60,2 57,9<br />

1997 58,4 56,8 49,9 48,1 61,0 58,2<br />

1998 58,2 56,7 50,3 48,2 60,9 58,2<br />

1999 58,4 56,7 50,4 48,3 60,6 58,0<br />

2000 58,5 56,8 51,8 49,2 60,5 58,3<br />

2001 58,7 57,3 53,4 50,4 62,2 59,4<br />

2002 59,1 57,4 53,7 51,3 62,8 59,3<br />

2003 59,0 57,3 54,3 51,3 62,7 59,0<br />

2004 58,5 56,9 54,5 51,0 62,8 59,2<br />

2005 59,0 57,1 53,9 51,0 63,4 59,5<br />

2006 59,0 56,9 53,9 50,7 63,2 59,3<br />

2007 59,0 57,2 53,9 50,6 62,8 59,5<br />

2008 58,9 57,1 53,7 50,3 62,7 59,5<br />

2009 59,1 57,1 53,6 50,2 62,5 59,3<br />

2010 59,1 57,1 53,5 50,1 62,6 59,3<br />

2011 59,2 57,3 53,7 50,1 62,7 59,4<br />

2012 59,4 57,4 53,8 50,3 62,9 59,3<br />

96


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Hinterbliebenenpensionen<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Witwenpensionen betrug im Dezember 2012 419.188<br />

und die Zahl <strong>der</strong> Witwerpensionen 43.161. Die Zahl <strong>der</strong> Witwenpensionen<br />

ist gegenüber dem Vorjahr um 2.647 gesunken, die Zahl <strong>der</strong> Witwerpensionen<br />

um 369 gestiegen und die Zahl <strong>der</strong> Waisenpensionen um 415 gesunken.<br />

Die Gesamtzahl <strong>der</strong> Hinterbliebenenpensionen hat sich gegenüber<br />

dem Vorjahr um 2.693 verringert.<br />

Pensionen aus dem Versicherungsfall des Todes<br />

Dezember 2002 - 2012<br />

Dezember<br />

Alle<br />

Hinterbliebenenpensionen<br />

davon Pensionen an<br />

Witwen Witwer Waisen<br />

2002 527.342 437.619 40.196 49.527<br />

2003 522.309 434.045 40.640 47.624<br />

2004 520.725 431.822 40.568 48.335<br />

2005 521.183 431.522 41.169 48.492<br />

2006 521.258 430.876 41.323 49.059<br />

2007 520.384 429.696 41.594 49.094<br />

2008 517.334 427.341 41.520 48.473<br />

2009 517.055 425.837 42.208 49.010<br />

2010 515.729 424.120 42.426 49.183<br />

2011 513.550 421.835 42.792 48.923<br />

2012 510.857 419.188 43.161 48.508<br />

150<br />

Entwicklung des Pensionsstandes nach Pensionsarten<br />

Messzahlen 2002 = 100<br />

140<br />

Invaliditätspensionen<br />

130<br />

120<br />

Alterspensionen<br />

110<br />

100<br />

Waisenpensionen<br />

Witwen(er)pensionen<br />

90<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

97


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Pensionsbezieher und Pensionen<br />

Der Pensionsstand darf nicht gleichgesetzt werden mit <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />

Pensionisten, denn das geltende Pensionsversicherungsrecht gestattet die<br />

Kumulierung mehrerer Pensionen.<br />

Der <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger hat<br />

das Ausmaß dieser Kumulierung verschiedener Pensionsleistungen durch<br />

eine Auswertung aus <strong>der</strong> Versicherungsdatei zum Stichtag 1. Juli 2012 für<br />

den Bereich <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung ermittelt.<br />

Pensionsbezieher und Pensionen<br />

1. Juli 2012<br />

Bezeichnung<br />

Insgesamt<br />

einer<br />

Pension<br />

davon Personen mit<br />

zwei<br />

Pensionen<br />

mehreren<br />

Pensionen<br />

Gesamtzahl<br />

<strong>der</strong><br />

Pensionen<br />

Pensionsbezieher<br />

(Pensionen) insgesamt 2,040.134 1,791.394 248.359 381 2,289.257<br />

Männer 866.133 827.561 38.405 167 904.872<br />

Frauen 1,174.001 963.833 209.954 214 1,384.385<br />

Einem Pensionsstand von 2,289.257 standen zum Stichtag 2,040.134<br />

Pensionsbezieher gegenüber. 248.740 Personen bezogen zwei o<strong>der</strong> mehrere<br />

Pensionen. Die Zahl <strong>der</strong> Pensionen war um 12,2 % höher als die Zahl<br />

<strong>der</strong> Pensionsbezieher.<br />

Eine Glie<strong>der</strong>ung nach dem Geschlecht zeigt, dass in erster Linie Frauen<br />

gleichzeitig zwei o<strong>der</strong> mehrere Pensionen beziehen. Von 424.809 Bezieherinnen<br />

einer Witwenpension erhielten 215.759 nur eine Witwenpension<br />

(50,8 %). 209.050 (49,2 %) Bezieherinnen einer Witwenpension erhielten<br />

eine weitere Pension (meist eine Eigenpension).<br />

Pensionsbelastungsquote<br />

Die Pensionsbelastungsquote spiegelt die Relation zwischen <strong>der</strong> Zahl<br />

<strong>der</strong> Pensionen und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Pensionsversicherten (Versicherungsverhältnisse)<br />

wi<strong>der</strong>.<br />

Im Jahresdurchschnitt 2012 entfielen auf 1.000 Pensionsversicherte<br />

615 Pensionen. Im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

betrug die Belastungsquote 608 (2011: 612) und im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

<strong>der</strong> Selbständigen 658 (2011: 664).<br />

98


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Pensionsbelastungsquoten, getrennt für die Bereiche<br />

<strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen und <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

<strong>der</strong> Selbständigen, ist aus <strong>der</strong> folgenden Zusammenstellung<br />

zu entnehmen:<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Pensionsbelastungsquote<br />

Jahr<br />

Pensionsversicherung<br />

insgesamt<br />

Unselbständigen<br />

Pensionsversicherung <strong>der</strong><br />

Selbständigen<br />

2002 624 606 727<br />

2003 624 607 721<br />

2004 624 609 714<br />

2005 625 611 706<br />

2006 621 608 701<br />

2007 615 601 698<br />

2008 607 594 686<br />

2009 621 612 677<br />

2010 623 615 671<br />

2011 620 612 664<br />

2012 615 608 658<br />

So viele Pensionsbezieher entfallen auf<br />

1.000 Pensionsversicherte<br />

1.000<br />

900<br />

Unselbständige<br />

Selbständige<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

99


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Die Relation zwischen <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Pensionen und <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Pensionsversicherten<br />

ist bei den einzelnen Pensionsversicherungsträgern unterschiedlich.<br />

So entfielen im Jahresdurchschnitt 2012 auf 1.000 Pensionsversicherte<br />

bei <strong>der</strong><br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerbl. Wirtschaft ....... 438 Pensionen,<br />

Pensionsversicherungsanstalt - Angestellte ................... 447 Pensionen,<br />

Versicherungsanstalt des österr. Notariates ................... 457 Pensionen,<br />

Pensionsversicherungsanstalt - Arbeiter ........................ 827 Pensionen,<br />

Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau ..... 856 Pensionen,<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern .......................... 1.231 Pensionen.<br />

Pensionen nach dem Wohnsitz <strong>der</strong> Pensionisten<br />

Eine Glie<strong>der</strong>ung nach dem Wohnsitz <strong>der</strong> Pensionisten zeigt, dass von<br />

<strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> Pensionen 2,011.151 an Personen ausbezahlt wurden,<br />

die den Wohnsitz im Inland und 262.477 Pensionen an Personen, die den<br />

Wohnsitz im Ausland hatten. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl<br />

<strong>der</strong> ”Inlandspensionen” um 1,1 %, die Zahl <strong>der</strong> ”Auslandspensionen” um<br />

0,8 %.<br />

Gebiet<br />

Pensionen nach dem Wohnsitz <strong>der</strong> Pensionisten<br />

Stand im<br />

Dezember<br />

2012<br />

Anteil<br />

in %<br />

Differenz des Pensionsstandes<br />

gegenüber<br />

Dezember<br />

2011<br />

Dezember<br />

2002<br />

I n s g e s a m t 2.273.628 100,0 + 24.476 + 265.627<br />

Österreich 2.011.151 88,5 + 22.464 + 224.692<br />

Burgenland 79.687 3,5 + 1.209 + 9.497<br />

Kärnten 138.463 6,1 + 1.876 + 17.446<br />

Nie<strong>der</strong>österreich 409.795 18,0 + 5.027 + 50.824<br />

Oberösterreich 345.467 15,2 + 4.785 + 39.411<br />

Salzburg 119.551 5,3 + 2.050 + 18.625<br />

Steiermark 305.654 13,4 + 3.897 + 34.515<br />

Tirol 147.706 6,5 + 2.284 + 25.934<br />

Vorarlberg 83.413 3,7 + 1.265 + 15.488<br />

Wien 381.415 16,8 + 71 + 12.952<br />

Ausland 262.477 11,5 + 2.012 + 40.935<br />

100


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Die meisten Pensionen werden im Bundesland Nie<strong>der</strong>österreich ausbezahlt,<br />

gefolgt von Wien, Oberösterreich und <strong>der</strong> Steiermark. An fünfter<br />

Stelle folgen bereits die ins Ausland bezahlten Pensionen.<br />

Zahl <strong>der</strong> Pensionen nach dem Wohnsitz des Pensionisten<br />

Dezember 2012<br />

450.000<br />

400.000<br />

350.000<br />

PV <strong>der</strong> Selbständigen<br />

PV <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

NÖ. Wien OÖ. Stmk. Ausland Tirol Knt. Slbg. Vlbg. Bgld.<br />

Von den 262.477 ins Ausland bezahlten Pensionen entfielen 261.431<br />

bzw. 99,6 % auf die Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen und lediglich<br />

1.046 bzw.0,4 % auf die Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen.<br />

In den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n waren gegenüber 2002 teilweise recht<br />

beträchtliche Zuwächse an Pensionen zu beobachten. Die Zahl <strong>der</strong> ins<br />

Ausland bezahlten Pensionen verzeichnete sogar nach Nie<strong>der</strong>österreich<br />

den zweitgrößten Zuwachs. Dies dokumentiert die steigende Bedeutung<br />

<strong>der</strong> zwischenstaatlichen <strong>Sozialversicherung</strong>.<br />

Die nachfolgenden Tabellen geben sowohl für den Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

<strong>der</strong> Unselbständigen als auch für den Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

<strong>der</strong> Selbständigen einen Überblick über die Zahl <strong>der</strong> ausbezahlten<br />

Pensionen, getrennt nach dem Wohnsitz des Pensionisten und<br />

nach Pensionsarten.<br />

101


Pensionsversicherung – Pensionsstände<br />

Zahl <strong>der</strong> Pensionen nach dem Wohnsitz des Pensionisten<br />

in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

im Dezember 2012<br />

Bezeichnung<br />

Alle<br />

Pensionen<br />

des Alters 1)<br />

davon Pensionen aus dem Versicherungsfall<br />

<strong>der</strong> gem.<br />

Arbeitsfähigkeit<br />

2)<br />

des Todes<br />

Witwen Witwer Waisen<br />

Alle Pensionen 1.919.897 1.313.097 182.712 347.843 35.390 40.855<br />

Österreich 1.658.466 1.135.904 172.392 282.117 31.487 36.566<br />

Burgenland 60.593 39.997 6.044 12.254 1.208 1.090<br />

Kärnten 112.820 70.766 16.794 20.814 1.720 2.726<br />

Nie<strong>der</strong>österreich 321.924 228.065 23.575 56.220 7.005 7.059<br />

Oberösterreich 278.371 187.927 29.903 49.271 4.765 6.505<br />

Salzburg 97.417 68.922 9.602 15.063 1.637 2.193<br />

Steiermark 244.835 154.704 33.746 46.823 3.961 5.601<br />

Tirol 120.479 82.262 14.974 18.662 1.848 2.733<br />

Vorarlberg 72.041 51.230 7.388 10.776 1.179 1.468<br />

Wien 349.986 252.031 30.366 52.234 8.164 7.191<br />

Ausland 261.431 177.193 10.320 65.726 3.903 4.289<br />

1) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />

2) Vor dem 60./65. Lebensjahr.<br />

Zahl <strong>der</strong> Pensionen nach dem Wohnsitz des Pensionisten<br />

in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen<br />

im Dezember 2012<br />

Bezeichnung<br />

Alle<br />

Pensionen<br />

des Alters 1)<br />

davon Pensionen aus dem Versicherungsfall<br />

d. Erwerbsunfähigk.<br />

2)<br />

des Todes<br />

Witwen Witwer Waisen<br />

Alle Pensionen 353.731 241.335 25.627 71.345 7.771 7.653<br />

Österreich 352.685 240.523 25.588 71.189 7.749 7.636<br />

Burgenland 19.094 13.232 1.113 3.885 539 325<br />

Kärnten 25.643 16.361 2.510 5.716 453 603<br />

Nie<strong>der</strong>österreich 87.871 60.486 5.523 17.997 2.098 1.767<br />

Oberösterreich 67.096 46.129 5.815 11.869 1.822 1.461<br />

Salzburg 22.134 15.599 1.341 4.261 473 460<br />

Steiermark 60.819 40.104 5.618 12.279 1.337 1.481<br />

Tirol 27.227 18.544 1.837 5.776 436 634<br />

Vorarlberg 11.372 7.800 558 2.572 150 292<br />

Wien 31.429 22.268 1.273 6.834 441 613<br />

Ausland 1.046 812 39 156 22 17<br />

1) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />

2) Vor dem 60./65. Lebensjahr.<br />

102


Pensionsversicherung – Anpassung <strong>der</strong> Renten und Pensionen<br />

Anpassung <strong>der</strong> Renten und Pensionen<br />

Renten, Pensionen und leistungsbezogene verän<strong>der</strong>liche Werte werden<br />

jährlich mit dem Anpassungsfaktor vervielfacht, beitragsbezogene verän<strong>der</strong>liche<br />

Werte mit <strong>der</strong> Aufwertungszahl.<br />

Aufwertungszahl<br />

Die Aufwertungszahl wird durch Teilung <strong>der</strong> durchschnittlichen Beitragsgrundlage<br />

des zweitvorangegangenen Kalen<strong>der</strong>jahres (Ausgangsjahr)<br />

durch die durchschnittliche Beitragsgrundlage des drittvorangegangenen<br />

Kalen<strong>der</strong>jahres (Vergleichsjahr) ermittelt.<br />

Ab dem Jahr 2006 sind zur Ermittlung <strong>der</strong> durchschnittlichen Beitragsgrundlage<br />

eines Kalen<strong>der</strong>jahres die in den Erfolgsrechnungen <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />

nach dem ASVG, dem GSVG, dem FSVG und<br />

dem BSVG ausgewiesenen Beiträge für Pflichtversicherte sowie die Beitragssätze<br />

und die Anzahl <strong>der</strong> im Jahresdurchschnitt in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

pflichtversicherten Personen heranzuziehen.<br />

Der so errechnete Wert für die Aufwertungszahl 2013 beträgt<br />

1,028.<br />

Richtwert und Anpassungsfaktor<br />

Der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz hat<br />

für jedes Kalen<strong>der</strong>jahr den Anpassungsfaktor unter Bedachtnahme auf den<br />

Richtwert festzusetzen. Der Richtwert muss bis zum 31. Oktober eines jeden<br />

Jahres durch die beim Bundesministerium eingerichtete Kommission<br />

zur langfristigen Pensionssicherung berechnet werden. Dieser Richtwert ist<br />

so festzusetzen, dass die Erhöhung <strong>der</strong> Pensionen auf Grund <strong>der</strong> Anpassung<br />

mit dem Richtwert <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Verbraucherpreise entspricht.<br />

Die Erhöhung <strong>der</strong> Verbaucherpreise ist auf Grund <strong>der</strong> durchschnittlichen<br />

Erhöhung in zwölf Kalen<strong>der</strong>monaten bis zum Juli des Jahres, das dem Anpassungsjahr<br />

vorangeht, zu ermitteln. Für den Richtwert des Jahres 2013<br />

sind daher die Jahresinflationsraten <strong>der</strong> Monate August 2011 bis Juli 2012<br />

heranzuziehen.<br />

Der so errechnete Richtwert für das Jahr 2013 beträgt 1,028.<br />

103


Pensionsversicherung – Anpassung <strong>der</strong> Renten und Pensionen<br />

Der Bundesminister hat den Anpassungsfaktor für 2013 in <strong>der</strong> Höhe<br />

des Richtwertes von<br />

festgelegt.<br />

Pensionserhöhung<br />

1,028<br />

Gemäß § 108h Abs.1 ASVG sind die Pensionen mit Wirksamkeit ab<br />

dem 1. Jänner eines jeden Jahres mit dem Anpassungsfaktor zu vervielfachen.<br />

Abweichend davon wurde im 2. Stabilitätsgesetz 2012 beschlossen,<br />

dass <strong>der</strong> dem Anpassungsfaktor entsprechende Erhöhungsprozentsatz im<br />

Kalen<strong>der</strong>jahr 2013 um einen Prozentpunkt zu vermin<strong>der</strong>n ist (§ 666 Abs. 3<br />

ASVG).<br />

Somit sind die Pensionen für das Jahr 2013 um 1,8 % zu erhöhen.<br />

Einen Überblick über die Entwicklung <strong>der</strong> Pensionsanpassung sowie<br />

<strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Richtsätze für Alleinstehende seit dem Jahre 2002 gibt<br />

die folgende Tabelle. Aus Vergleichsgründen wird in dieser Tabelle auch<br />

die Entwicklung <strong>der</strong> Verbraucherpreise angegeben.<br />

Pensionsanpassung - Richtsatz für Alleinstehende - Verbraucherpreisindex<br />

Entwicklung 2002 – 2013<br />

Jahr<br />

Pensions- Richtsatz für Alleinstehende Steigerung <strong>der</strong><br />

Verbraucherpreise<br />

erhöhung<br />

Erhöhung<br />

in % 1) in Euro<br />

gegenüber Vorjahr<br />

in %<br />

in %<br />

2002 + 1,1 630,92 + 2,9 + 1,8<br />

2003 + 0,5 643,54 + 2,0 + 1,3<br />

2004 + 1,0 653,19 + 1,5 + 2,1<br />

2005 + 1,0 662,99 + 1,5 + 2,3<br />

2006 + 2,5 690,00 + 4,1 + 1,5<br />

2007 + 1,6 726,00 + 5,2 + 2,2<br />

2008 + 2,0 747,00 + 2,9 + 3,2<br />

2009 + 3,4 772,40 + 3,4 + 0,5<br />

2010 + 1,5 783,99 + 1,5 + 1,9<br />

2011 + 1,0 793,40 + 1,2 + 3,3<br />

2012 + 2,7 814,82 + 2,7 + 2,4<br />

2013 + 1,8 837,63 + 2,8 + 2,1 2)<br />

1)<br />

Durch Einführung von Sockelbeträgen bzw. Erhöhung <strong>der</strong> Pensionen mit dem Verbraucherpreis<br />

bzw. mit Fixbeträgen sind die ausgewiesenen Prozentsätze für manche Jahre mit den Anpassungsfaktoren<br />

nicht ident.<br />

2)<br />

Prognose WIFO, Dezember 2012.<br />

104


Pensionsversicherung – Anpassung <strong>der</strong> Renten und Pensionen<br />

Pensionsanpassung - Richtsatz für Alleinstehende - Verbraucherpreisindex<br />

Messzahlen 1993 = 100<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

Richtsatz für<br />

Alleinstehende<br />

Pensionsanpassung<br />

Verbraucherpreisindex<br />

110<br />

100<br />

1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013<br />

In den letzten 20 Jahren wurden die Pensionen um 37,9 % erhöht und<br />

die Richtsätze für Ausgleichszulagen für Alleinstehende um 64,7 %. Im<br />

selben Zeitraum ist <strong>der</strong> Index <strong>der</strong> Verbraucherpreise um 47,8 % gestiegen.<br />

105


Pensionsversicherung - Pensionshöhe<br />

Pensionshöhe<br />

Die Höhe einer Pension wird einerseits durch die Höhe <strong>der</strong> Bemessungsgrundlage,<br />

an<strong>der</strong>erseits durch die Anzahl <strong>der</strong> im Verlauf des Erwerbslebens<br />

erworbenen Versicherungsmonate bestimmt. Eine echte Mindestpension<br />

ist in <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung nicht vorgesehen,<br />

wohl aber wird mit dem Instrument <strong>der</strong> Ausgleichzulage eine bedarfsorientierte,<br />

vom sonstigen eigenen bzw. Haushaltseinkommen abhängige<br />

Mindestpension gewährt.<br />

Eine Ausgleichszulage zur Pension gebührt dann, wenn die Summe<br />

aus Pension und allfälligem Nettoeinkommen aus übrigen Einkünften des<br />

Pensionisten nicht die Höhe des anzuwendenden Richtsatzes erreicht. Dabei<br />

ist auch das Nettoeinkommen des im gemeinsamen Haushalt lebenden<br />

Ehegatten zu berücksichtigen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e wird die durchschnittliche Pensionshöhe beeinflusst<br />

durch:<br />

1. Bezug einer zwischenstaatlichen Teilleistung:<br />

Für den Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung werden die in einem Vertragsstaat<br />

zurückgelegten Versicherungszeiten für den Erwerb und die Aufrechterhaltung<br />

von Leistungsansprüchen berücksichtigt. Werden demzufolge<br />

in einem an<strong>der</strong>en Vertragsstaat Versicherungszeiten erworben, kommt<br />

es zur Berechnung von Teilpensionen, <strong>der</strong>en Höhe sich nach dem Ausmaß<br />

<strong>der</strong> in dem jeweiligen Vertragsstaat zurückgelegten Versicherungszeiten<br />

berechnet (Pro-rata-temporis-Methode). Die seitens <strong>der</strong> österreichischen<br />

Pensionsversicherung zu leistende zwischenstaatliche Teilleistung richtet<br />

sich also danach, wie viele Versicherungszeiten im Inland erworben worden<br />

sind. Das gilt unabhängig davon, ob es sich um einen Inlän<strong>der</strong> handelt,<br />

<strong>der</strong> im Ausland Zeiten erworben hat, o<strong>der</strong> etwa um einen Gastarbeiter aus<br />

einem Vertragsstaat wie <strong>der</strong> Türkei o<strong>der</strong> Jugoslawien bzw. dessen Nachfolgestaaten,<br />

<strong>der</strong> Versicherungszeiten sowohl in Österreich als auch in seinem<br />

Herkunftsland erworben hat. Die Berechnung dieser zwischenstaatlichen<br />

Teilleistung ist auch unabhängig davon, ob die Pension im Inland anfällt<br />

o<strong>der</strong> an einen Pensionisten mit Wohnsitz im Ausland überwiesen wird.<br />

Diese Teilleistungen sind natürlich betragsmäßig deutlich geringer als Vollpensionen<br />

und drücken die Durchschnittspensionen um etwa 10 %.<br />

Die folgende Tabelle informiert über Anzahl und durchschnittliche<br />

Höhe <strong>der</strong> zwischenstaatlichen Teilleistungen in <strong>der</strong> Pensionsversicherung.<br />

106


Pensionsversicherung - Pensionshöhe<br />

Durchschnittliche Höhe <strong>der</strong> zwischenstaatlichen Teilleistungen<br />

im Dezember 2012<br />

Pensionsart<br />

Zahl <strong>der</strong><br />

Teilleistungen<br />

Durchschnitt<br />

in Euro<br />

Pensionen insgesamt 383.366 459<br />

Pensionen wegen gemin<strong>der</strong>ter Arbeitsfähigkeit<br />

bzw. Erwerbsunfähigkeit 27.059 713<br />

Alterspensionen 270.450 505<br />

Witwenpensionen 75.539 245<br />

Witwerpensionen 4.791 138<br />

Waisenpensionen 5.527 180<br />

2. Bezug einer weiteren Pensionsleistung<br />

Durch den Bezug einer Eigenpension (Alterspension o<strong>der</strong> Invaliditätspension)<br />

und einer Hinterbliebenenpension erhöht sich zwar die gesamte<br />

Pensionsleistung für den einzelnen Pensionsbezieher, da es sich aber um<br />

keine personenbezogene Statistik handelt son<strong>der</strong>n um die Gesamtzahl <strong>der</strong><br />

Pensionen, wird <strong>der</strong> Durchschnitt <strong>der</strong> Pensionshöhen insgesamt gedrückt.<br />

Die durchschnittlichen Alterspensionen, getrennt nach Versicherungsträgern<br />

und Geschlecht, sind <strong>der</strong> folgenden Tabelle zu entnehmen.<br />

Durchschnittliche Höhe<br />

aller Alterspensionen 1) nach Geschlecht<br />

im Dezember 2012<br />

Versicherungsträger<br />

Pensionshöhe in Euro<br />

M + F Männer Frauen<br />

Alle PV – Träger 1.150 1.484 890<br />

PVA – Arbeiter 879 1.136 649<br />

PVA – Angestellte 1.460 1.956 1.154<br />

VAEB – Eisenbahnen 1.311 1.542 943<br />

VAEB – Bergbau 1.780 1.857 1.264<br />

SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 1.377 1.649 1.025<br />

SVA <strong>der</strong> Bauern 750 1.072 566<br />

VA des österreichischen Notariates 5.300 5.316 3.488<br />

1) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr;<br />

einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />

In den ausgewiesenen Durchschnittspensionen sind zwischenstaatliche<br />

Teilleistungen enthalten. Lässt man diese Teilleistungen außer Betracht,<br />

so ergeben sich um etwa 12 % höhere Durchschnittswerte.<br />

107


Pensionsversicherung - Pensionshöhe<br />

Die unterschiedlichen Pensionshöhen bei den einzelnen Pensionsversicherungsträgern<br />

spiegeln ziemlich genau die Verschiedenheit <strong>der</strong><br />

durchschnittlichen Beitragsgrundlagen <strong>der</strong> bei den einzelnen Pensionsversicherungsträgern<br />

versicherten Personen wi<strong>der</strong>.<br />

Niedrigere Aktiveinkommen zum einen und Lücken im Versicherungsverlauf<br />

insbeson<strong>der</strong>e durch die Erziehung von Kin<strong>der</strong>n zum an<strong>der</strong>en bewirken,<br />

dass die Durchschnittspensionen <strong>der</strong> Frauen wesentlich unter jenen<br />

<strong>der</strong> Männer liegen. Im Rahmen <strong>der</strong> Pensionsreform 1993 wurde durch die<br />

verbesserte Anrechnung von Zeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung eine Maßnahme<br />

gesetzt, durch die diese Benachteiligung im Erwerbsleben in <strong>der</strong> Pension<br />

zumindest zum Teil ausgeglichen werden soll.<br />

Detaillierte Informationen über die Höhe <strong>der</strong> Alterspensionen gibt folgende<br />

Tabelle, in <strong>der</strong> die Pensionshöhe für die einzelnen Arten geson<strong>der</strong>t<br />

ausgewiesen wird.<br />

Durchschnittliche Höhe<br />

<strong>der</strong> Alterspensionen 1) nach Pensionsarten<br />

im Dezember 2012<br />

Versicherungsträger<br />

Vorzeitige<br />

Alterspensionen<br />

2) bei langer<br />

Alterspension<br />

(65.bzw. 60.Lj.) Versicherungsdauer<br />

Pensionshöhe in Euro<br />

Korridorpensionen<br />

Langzeitversicherte<br />

Schwerarbeitspensionen<br />

Alle PV – Träger 1.098 1.405 1.430 1.897 1.638<br />

PVA – Arbeiter 835 1.267 1.102 1.625 1.711<br />

PVA – Angestellte 1.399 1.565 1.906 2.111 2.073<br />

VAEB – Eisenbahnen 1.253 1.195 1.328 2.116 1.286<br />

VAEB – Bergbau 1.727 2.200 1.922 2.515 2.328<br />

SVA <strong>der</strong> gew.Wirtsch. 1.342 1.410 1.660 1.883 1.778<br />

SVA <strong>der</strong> Bauern 737 828 897 1.068 1.175<br />

1) Einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />

2) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Pensionen aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten<br />

Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit ist deutlich niedriger<br />

als die <strong>der</strong> Alterspensionen. Bei diesen Pensionen ist naturgemäß die bis<br />

zum Eintritt des Versicherungsfalles erworbene Anzahl an Versicherungsmonaten<br />

wesentlich geringer als bei den Pensionen aus dem Versicherungsfall<br />

des Alters. Auch gibt es wesentliche Unterschiede in <strong>der</strong> Pensionshöhe<br />

zwischen den einzelnen Pensionsversicherungsträgern, wie aus<br />

<strong>der</strong> folgenden Zusammenstellung zu entnehmen ist.<br />

108


Pensionsversicherung - Pensionshöhe<br />

Durchschnittliche Höhe <strong>der</strong> Invaliditäts-<br />

(Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeits)pensionen 1)<br />

im Dezember 2012<br />

Versicherungsträger<br />

Pensionshöhe in Euro<br />

M + F Männer Frauen<br />

Alle PV – Träger 1.053 1.159 815<br />

PVA – Arbeiter 998 1.082 741<br />

PVA – Angestellte 1.186 1.443 920<br />

VAEB – Eisenbahnen 1.209 1.261 915<br />

VAEB – Bergbau 1.292 1.299 1.189<br />

SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 1.191 1.264 874<br />

SVA <strong>der</strong> Bauern 947 1.049 694<br />

VA des österreichischen Notariates 3.109 3.109 -<br />

1) Vor dem 60./65. Lebensjahr;<br />

einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />

Über die Durchschnittswerte <strong>der</strong> Hinterbliebenenpensionen im Dezember<br />

2012 - geglie<strong>der</strong>t nach Witwen-, Witwer- und Waisenpensionen -<br />

informiert die folgende Tabelle:<br />

Durchschnittliche Höhe <strong>der</strong> Hinterbliebenenpensionen 1)<br />

im Dezember 2012<br />

Versicherungsträger<br />

Pensionshöhe in Euro<br />

Witwen Witwer Waisen<br />

Alle PV – Träger 693 309 334<br />

PVA – Arbeiter 588 242 320<br />

PVA – Angestellte 906 396 338<br />

VAEB – Eisenbahnen 702 292 361<br />

VAEB – Bergbau 913 399 522<br />

SVA <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 732 399 360<br />

SVA <strong>der</strong> Bauern 600 226 361<br />

VA des österreichischen Notariates 2.526 - 935<br />

1)<br />

Einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />

Höhe <strong>der</strong> Durchschnittspensionen nach dem Wohnsitz<br />

<strong>der</strong> Pensionisten<br />

Die nachfolgenden Tabellen geben sowohl für den Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

<strong>der</strong> Unselbständigen als auch für den Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

<strong>der</strong> Selbständigen einen Überblick über die Höhe <strong>der</strong><br />

Durchschnittspensionen, getrennt nach Bundeslän<strong>der</strong>n (Ausland) und nach<br />

Pensionsarten. Die Höhe <strong>der</strong> Durchschnittspensionen wird durch jene Pensionsleistungen,<br />

die ins Ausland überwiesen werden, stark beeinflusst.<br />

Lässt man bei <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Durchschnittspensionen die ins Ausland<br />

gezahlten Pensionen außer Betracht, so ergeben sich um etwa 10 % höhere<br />

Durchschnittswerte.<br />

109


Pensionsversicherung - Pensionshöhe<br />

Höhe <strong>der</strong> Durchschnittspensionen 1) nach dem Wohnsitz des Pensionisten<br />

in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

im Dezember 2012<br />

Bezeichnung<br />

des Alters 2)<br />

Pensionen (in Euro) aus dem Versicherungsfall<br />

<strong>der</strong> gem.<br />

Arbeits-<br />

Fähigkeit 3)<br />

des Todes<br />

Witwen Witwer Waisen<br />

Alle Pensionen 1.167 1.055 697 316 328<br />

Österreich 1.315 1.095 820 338 351<br />

Burgenland 1.268 1.208 770 326 351<br />

Kärnten 1.246 1.103 802 328 364<br />

Nie<strong>der</strong>österreich 1.367 1.136 837 338 359<br />

Oberösterreich 1.320 1.097 838 311 351<br />

Salzburg 1.302 1.088 812 311 335<br />

Steiermark 1.295 1.130 817 331 371<br />

Tirol 1.235 1.074 798 311 336<br />

Vorarlberg 1.163 1.034 765 271 321<br />

Wien 1.363 1.024 831 383 341<br />

Ausland 217 390 166 133 133<br />

1)<br />

Einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />

2) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />

3) Vor dem 60./65. Lebensjahr.<br />

Höhe <strong>der</strong> Durchschnittspensionen 1) nach dem Wohnsitz des Pensionisten<br />

in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen<br />

im Dezember 2012<br />

Bezeichnung<br />

des Alters 2)<br />

Pensionen (in Euro) aus dem Versicherungsfall<br />

<strong>der</strong> Erwerbsunfähigkeit<br />

3)<br />

des Todes<br />

Witwen Witwer Waisen<br />

Alle Pensionen 1.058 1.040 675 282 362<br />

Österreich 1.061 1.041 676 282 362<br />

Burgenland 938 1.128 644 250 372<br />

Kärnten 1.057 1.033 664 288 363<br />

Nie<strong>der</strong>österreich 1.069 1.114 687 287 362<br />

Oberösterreich 976 1.089 662 262 373<br />

Salzburg 1.113 1.044 681 294 330<br />

Steiermark 917 912 633 246 359<br />

Tirol 1.126 976 695 323 367<br />

Vorarlberg 1.330 1.140 736 349 362<br />

Wien 1.364 1.072 731 413 356<br />

Ausland 289 319 221 36 166<br />

1)<br />

Einschließlich Ausgleichszulage und Kin<strong>der</strong>zuschuss (ohne Pflegegeld und Familienbeihilfe).<br />

2) Inkl. Invaliditätspensionen ab dem 60./65. Lebensjahr.<br />

3) Vor dem 60./65. Lebensjahr.<br />

110


Pensionsversicherung – Zulagen, Zuschüsse<br />

Zulagen, Zuschüsse<br />

Im Folgenden werden jene Leistungen <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />

behandelt, die zur Pensionsleistung zusätzlich gewährt werden.<br />

Ausgleichszulage<br />

Erreicht die Pension zuzüglich dem sonstigen Nettoeinkommen und<br />

den Unterhaltsansprüchen nicht einen bestimmten Richtsatz, gebührt die<br />

Differenz als Ausgleichszulage, solange sich <strong>der</strong> Pensionsberechtigte im<br />

Inland aufhält. Grundsätzlich sind sämtliche Einkünfte des Pensionisten<br />

bzw. des Ehegatten anzurechnen, wobei aber einzelne Arten von Einkünften<br />

ausdrücklich von <strong>der</strong> Anrechnung ausgenommen sind (Wohnbeihilfen,<br />

Leistungen nach dem Familienlastenausgleichsgesetz, Pflegegeld, Kin<strong>der</strong>zuschüsse<br />

etc.).<br />

Es gibt daher eine Reihe von Gründen, weshalb ein/e Pensionist/in,<br />

dessen/<strong>der</strong>en Pension unter dem Richtsatz für Alleinstehende liegt, nicht in<br />

den Genuss einer Ausgleichszulage kommt:<br />

- Bezug einer zwischenstaatlichen Teilleistung<br />

- Bezug einer weiteren Pensionsleistung<br />

- Auslandsaufenthalt<br />

- Bezug einer Unfallrente<br />

- Pauschaliertes Ausgedinge<br />

- Zusätzliches Erwerbseinkommen<br />

- Sachbezüge und sonstige Einkünfte<br />

- Anspruch auf Unterhaltsleistung<br />

- Pension des Ehepartners<br />

- Unfallrente des Ehepartners<br />

- Erwerbseinkommen o<strong>der</strong> sonstiges Einkommen<br />

des Ehepartners<br />

Der Aufwand für Ausgleichszulagen wird den Pensionsversicherungsträgern<br />

vom Bund ersetzt. Im Jahre 2012 betrug dieser Aufwand für die gesamte<br />

Pensionsversicherung 986 Millionen Euro.<br />

111


Pensionsversicherung – Zulagen, Zuschüsse<br />

In <strong>der</strong> gesamten Pensionsversicherung wurde im Dezember 2012 in<br />

229.186 Fällen eine Ausgleichszulage gewährt, um 5.485 weniger als vor<br />

Jahresfrist und um 628 mehr als vor 10 Jahren.<br />

Ausgleichszulagenbezieher nach Geschlecht<br />

Dezember 2002 – 2012<br />

Dezember<br />

Männer<br />

und<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Frauen<br />

2002 228.558 65.259 163.299<br />

2003 228.380 67.506 160.874<br />

2004 228.391 69.690 158.701<br />

2005 226.569 70.309 156.260<br />

2006 229.754 71.616 158.138<br />

2007 239.515 74.971 164.544<br />

2008 243.246 76.417 166.829<br />

2009 241.619 76.652 164.967<br />

2010 238.242 76.026 162.216<br />

2011 234.671 75.434 159.237<br />

2012 229.186 74.493 154.693<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Ausgleichszulagen - gemessen am Pensionsstand -<br />

betrug im Dezember 2012 10,1 %, im Dezember 2002 noch 11,4 %.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Empfänger von Ausgleichszulagen ist bei den einzelnen<br />

Pensionsarten unterschiedlich hoch. Am höchsten liegt dieser Wert bei den<br />

Waisenpensionen, wo er im Dezember 2012 30,9 % betrug; dann folgen<br />

die Pensionen aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit<br />

bzw. Erwerbsunfähigkeit mit 23,2 %, die Witwenpensionen mit 15,6 % und<br />

die Alterspensionen mit 6,4 %. Bei den Witwerpensionen beträgt <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Ausgleichszulagen nur 1,5 %.<br />

Ausgleichszulagen werden aufgrund <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen<br />

nur an im Inland wohnhafte Pensionsbezieher ausbezahlt. Wie die nachstehende<br />

Tabelle zeigt, hat das Bundesland Steiermark die höchste Zahl<br />

an Ausgleichszulagen-Empfängern aufzuweisen; an 2. Stelle folgt das<br />

Bundesland Wien. Die Quote <strong>der</strong> Ausgleichszulagen-Bezieher ist in den<br />

einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n recht unterschiedlich; sie reicht von 8,5 % in<br />

Vorarlberg bis zu 16,2 % in Kärnten.<br />

112


Pensionsversicherung – Zulagen, Zuschüsse<br />

Ausgleichszulagen nach Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

im Dezember 2012<br />

Gebiet<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

AZ-Bezieher<br />

in % des<br />

Pensionsstandes<br />

Österreich 229.186 10,1<br />

Burgenland 8.861 11,1<br />

Kärnten 22.471 16,2<br />

Nie<strong>der</strong>österreich 38.065 9,3<br />

Oberösterreich 34.769 10,1<br />

Salzburg 11.750 9,8<br />

Steiermark 47.251 15,5<br />

Tirol 20.123 13,6<br />

Vorarlberg 7.092 8,5<br />

Wien 38.804 10,2<br />

Der Stand an Ausgleichszulagen-Beziehern hat sich im Verlauf <strong>der</strong><br />

letzten 10 Jahre wie folgt entwickelt:<br />

Ausgleichszulagen-Bezieher in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

Dezember 2002 – 2012<br />

PV <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

PV <strong>der</strong> Selbständigen<br />

PV<br />

Dezember<br />

PVA VAEB SVA <strong>der</strong><br />

insgesamt<br />

Angestelltbahnen<br />

Wirtsch.<br />

Eisen-<br />

gew.<br />

Arbeiter<br />

Bergbau<br />

Bauern<br />

2002 228.558 135.120 17.220 1.229 1.899 19.363 53.727<br />

2003 228.380 136.083 17.307 1.165 1.890 18.972 52.963<br />

2004 228.391 136.387 18.358 1.149 1.789 18.506 52.202<br />

2005 226.569 135.595 19.489 1.136 1.697 17.897 50.755<br />

2006 229.754 137.779 21.153 1.170 1.696 17.644 50.312<br />

2007 239.515 144.833 23.740 1.258 1.814 17.745 50.125<br />

2008 243.246 147.472 25.992 1.316 1.791 17.275 49.400<br />

2009 241.619 147.136 26.960 1.317 1.658 16.633 47.915<br />

2010 238.242 145.633 27.580 1.291 1.534 16.131 46.073<br />

2011 234.671 143.848 28.040 1.287 1.440 15.561 44.495<br />

2012 229.186 141.032 28.108 1.211 1.297 14.882 42.656<br />

In <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen steigt die Zahl <strong>der</strong><br />

Ausgleichszulagen-Bezieher ab 2003 bis zum Jahr 2009. Danach ist ein<br />

jährlicher Rückgang zu beobachten. Im Dezember 2012 war somit die Zahl<br />

<strong>der</strong> Ausgleichszulagen-Bezieher gegenüber dem Vorjahr um 2.967 geringer.<br />

113


Pensionsversicherung – Zulagen, Zuschüsse<br />

Dies bedeutet einen Anteil am Pensionsstand von 8,9 % gegenüber 9,3 %<br />

vor 10 Jahren.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Empfänger von Ausgleichszulagen am Pensionsstand<br />

ist bei den einzelnen Pensionsversicherungsträgern unterschiedlich hoch.<br />

Bei <strong>der</strong> Pensionsversicherungsanstalt mussten im Dezember 2012 90 von<br />

1.000 Pensionen durch die Gewährung einer Ausgleichszulage auf den<br />

Richtsatz angehoben werden (Angestellte 34 von 1.000 Pensionen, Arbeiter<br />

immerhin noch 132 von 1.000 Pensionen).<br />

Die Quote <strong>der</strong> Ausgleichszulagen-Bezieher in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

<strong>der</strong> Selbständigen ist wesentlich höher als in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

<strong>der</strong> Unselbständigen. Im Dezember 2012 erhielten bei <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />

<strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 8,7 % und bei <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />

<strong>der</strong> Bauern sogar 23,3 % <strong>der</strong> Pensionsbezieher eine<br />

Ausgleichszulage. Nach dem Notarversicherungsgesetz sind Ausgleichszulagen<br />

nicht vorgesehen.<br />

Ausgleichszulagenbezieher in % des Pensionsstandes<br />

Dezember 2002 – 2012<br />

PV <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

PV <strong>der</strong> Selbständigen<br />

PV<br />

Dezember<br />

PVA VAEB SVA <strong>der</strong><br />

insgesamt<br />

Angestelltbahnen<br />

Wirtsch.<br />

Eisen-<br />

gewerbl.<br />

Arbeiter<br />

Bergbau<br />

Bauern<br />

2002 11,4 13,8 2,7 6,5 8,2 12,4 28,6<br />

2003 11,3 14,0 2,6 6,3 8,3 12,1 28,3<br />

2004 11,2 13,9 2,7 6,2 8,0 11,7 28,0<br />

2005 10,9 13,7 2,8 6,2 7,7 11,2 27,3<br />

2006 11,0 13,7 3,0 6,4 7,9 11,0 27,2<br />

2007 11,3 14,3 3,3 6,8 8,6 11,0 27,1<br />

2008 11,3 14,4 3,5 7,1 8,7 10,6 26,8<br />

2009 11,0 14,2 3,5 7,1 8,1 10,1 26,0<br />

2010 10,7 13,9 3,5 7,0 7,6 9,7 25,0<br />

2011 10,4 13,6 3,5 6,9 7,3 9,2 24,2<br />

2012 10,1 13,2 3,4 6,6 6,7 8,7 23,3<br />

Auch <strong>der</strong> durchschnittliche Betrag je Ausgleichszulagen-Empfänger<br />

liegt bei den beiden Trägern <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen<br />

wesentlich über dem in <strong>der</strong> Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen.<br />

114


Pensionsversicherung – Zulagen, Zuschüsse<br />

Nachstehend ist die Entwicklung <strong>der</strong> durchschnittlichen Ausgleichszulage<br />

je Empfänger im Verlaufe <strong>der</strong> letzten 10 Jahre angeführt:<br />

Durchschnittliche Ausgleichszulage pro Empfänger in Euro<br />

Dezember 2002 – 2012<br />

PV <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

PV <strong>der</strong> Selbständigen<br />

PV<br />

Dezember<br />

PVA VAEB SVA <strong>der</strong><br />

insgesamt<br />

Angestelltbahnen<br />

Wirtsch.<br />

Eisen-<br />

gewerbl.<br />

Arbeiter<br />

Bergbau<br />

Bauern<br />

2002 227 205 192 189 158 237 294<br />

2003 235 211 203 197 159 246 307<br />

2004 239 215 201 203 160 250 316<br />

2005 241 218 201 200 162 252 320<br />

2006 250 227 206 203 166 259 332<br />

2007 263 241 217 209 173 274 349<br />

2008 277 256 225 217 182 289 370<br />

2009 275 254 226 213 181 285 369<br />

2010 278 258 230 211 186 287 372<br />

2011 281 260 233 212 189 290 377<br />

2012 286 266 238 216 192 295 386<br />

Kin<strong>der</strong>zuschuss<br />

Zu allen Leistungen aus dem Versicherungsfall des Alters und <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten<br />

Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit gebührt für jedes Kind<br />

des Anspruchsberechtigten ein Kin<strong>der</strong>zuschuss, <strong>der</strong> bis zur Vollendung<br />

des 18. Lebensjahres gewährt wird. Über das vollendete 18. Lebensjahr<br />

hinaus wird <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>zuschuss nur auf Antrag bei Vorliegen beson<strong>der</strong>er<br />

Voraussetzungen gewährt. Zu Hinterbliebenenpensionen gebühren keine<br />

Kin<strong>der</strong>zuschüsse.<br />

Der Kin<strong>der</strong>zuschuss beträgt für jedes Kind 29,07 Euro.<br />

Im Jahre 2012 haben die Pensionsversicherungsträger rund 29,0 Millionen<br />

Euro für Kin<strong>der</strong>zuschüsse aufgewendet.<br />

115


Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />

Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />

Die Gesamteinnahmen in <strong>der</strong> Pensionsversicherung betrugen im Jahre<br />

2012 35.734 Millionen Euro, um 1.648 Millionen Euro bzw. um 4,8 % mehr<br />

als im Jahre 2011. Die Ausgaben betrugen 35.732 Millionen Euro. Sie erhöhten<br />

sich gegenüber dem Jahre 2011 um 1.649 Millionen Euro bzw. um<br />

4,8 %. Das Rechnungsjahr 2012 wurde somit vorläufig mit einem Gebarungsüberschuss<br />

von 2 Millionen Euro abgeschlossen.<br />

Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

Bezeichnung<br />

2012<br />

in Millionen<br />

Euro<br />

Verän<strong>der</strong>ung gegenüber 2011<br />

in Millionen<br />

Euro<br />

Einnahmen insgesamt 35.734 + 1.648 + 4,8<br />

Beiträge für Versicherte 27.178 + 902 + 3,4<br />

Ausfallhaftung des Bundes 7.337 + 734 + 11,1<br />

Ersätze für Ausgleichszulagen 986 + 10 + 1,0<br />

Sonstige Einnahmen 233 + 2 + 0,6<br />

Ausgaben insgesamt 35.732 + 1.649 + 4,8<br />

Pensionsaufwand 31.470 + 1.455 + 4,8<br />

Ausgleichszulagenaufwand 986 + 10 + 1,0<br />

Gesundheitsvorsorge u. Rehabilitation 933 + 92 + 10,9<br />

Beiträge zur KV <strong>der</strong> Pensionisten 1.422 + 48 + 3,5<br />

Verwaltungsaufwand 551 + 16 + 3,0<br />

Sonstige Ausgaben 1) 370 + 28 + 8,3<br />

1) Überweisungsbeträge und Beitragserstattungen, Zuweisung an Rücklagen etc.<br />

in %<br />

Mit dem Pensionsharmonisierungsgesetz 2004 wurde <strong>der</strong> Ausgleichsfonds<br />

<strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger mit 31.12.2004 abgeschafft und die<br />

Finanzierung <strong>der</strong> Ersatzzeiten auf eine völlig neue Basis gestellt (Beitragsleistung<br />

für Ersatzzeiten). Versicherungszeiten werden nicht mehr in Beitrags-<br />

und Ersatzzeiten unterschieden, son<strong>der</strong>n nur mehr in Beitragszeiten<br />

auf Grund einer Erwerbstätigkeit o<strong>der</strong> auf Grund <strong>der</strong> Beitragsleistung durch<br />

den Bund o<strong>der</strong> eines öffentlichen Fonds (z.B. für Zeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung,<br />

Präsenzdienst o<strong>der</strong> Leistungen aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung).<br />

Der Zusatzbeitrag in Höhe von 4,3 %, <strong>der</strong> zur Gänze in den Ausgleichsfonds<br />

<strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger floss, wurde in einen Pensionsbeitrag<br />

umgewandelt.<br />

Von den Einnahmen <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger in <strong>der</strong> Höhe<br />

von 35.734 Millionen Euro entfielen 27.178 Millionen Euro bzw. 76,1 % auf<br />

Beiträge für Versicherte.<br />

116


Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />

Der Bund leistete jedem Pensionsversicherungsträger (ausgenommen<br />

Versicherungsanstalt des österreichischen Notariates) für das Geschäftsjahr<br />

2012 einen Beitrag in <strong>der</strong> Höhe des Betrages, um den die Aufwendungen<br />

die Erträge überstiegen (Ausfallhaftung des Bundes). Ab dem Jahre<br />

2005 wird die Verdoppelung <strong>der</strong> Pflichtbeiträge im Bereich <strong>der</strong> Selbständigen<br />

abgelöst durch die sogenannte Partnerleistung. Diese ergänzt die<br />

Beitragsätze des GSVG, BSVG und FSVG jeweils auf das im ASVG geltende<br />

Beitragsniveau von 22,8 % und ist eine Leistung aus dem Steueraufkommen<br />

<strong>der</strong> Pflichtversicherten.<br />

Weiters leistet <strong>der</strong> Bund auch die Beiträge zur Ersatzzeitenfinanzierung<br />

für Zeiten des Wochen- und Krankengeldbezuges, für Präsenz- und<br />

Ausbildungsdienstleistende, Zivildiener und Übergangsgeldbezieher sowie<br />

zu 28 % <strong>der</strong> Beiträge für Zeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung.<br />

Im Jahre 2012 betrug die Ausfallhaftung des Bundes 7.337 Millionen<br />

Euro bzw. 2,4 % des Bruttoinlandsproduktes.<br />

Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Bundesbeitrages<br />

(<strong>der</strong> Ausfallhaftung) seit dem Jahre 2002.<br />

Entwicklung des Bundesbeitrages (Ausfallhaftung)<br />

Pensionsversicherung insgesamt<br />

Bundesbeitrag (Ausfallhaftung)<br />

Jahr 1)<br />

in Millionen<br />

Euro<br />

in % des BIP<br />

2002 4.762 2,2<br />

2003 5.598 2,5<br />

2004 5.903 2,5<br />

2005 4.307 1,8<br />

2006 4.387 1,7<br />

2007 4.439 1,6<br />

2008 4.904 1,7<br />

2009 5.928 2,2<br />

2010 6.481 2,3<br />

2011 6.603 2,2<br />

2012 7.337 2,4<br />

1) Ab 2005 mit den Vorjahren nicht vergleichbar.<br />

Zur Finanzierung <strong>der</strong> Pensionsversicherung mussten in allen Versicherungsbereichen<br />

Bundesmittel herangezogen werden. Die Pensionsversicherung<br />

erbringt auch Leistungen, <strong>der</strong>en Aufgabe nicht <strong>der</strong> Ersatz eines<br />

weggefallenen Erwerbseinkommens ist (Gesundheitsvorsorge, Rehabilitation,<br />

Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten). Diese versicherungsfremden<br />

Leistungen müssen daher von <strong>der</strong> Allgemeinheit im Wege des Steueraufkommens<br />

finanziert werden.<br />

117


Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />

Entwicklung des Bundesbeitrages (Ausfallhaftung)<br />

Jahr 1) B u n d e s b e i t r a g ( A u s f a l l h a f t u n g ) in Millionen Euro<br />

PV insgesamt ASVG GSVG / FSVG BSVG<br />

2002 4.762 2.691 1.040 1.031<br />

2003 5.598 3.551 1.020 1.027<br />

2004 5.903 3.798 1.038 1.067<br />

2005 4.307 2.637 709 961<br />

2006 4.387 2.720 657 1.010<br />

2007 4.439 2.667 705 1.067<br />

2008 4.904 2.982 774 1.148<br />

2009 5.928 3.901 813 1.214<br />

2010 6.481 4.167 1.061 1.253<br />

2011 6.603 4.277 1.049 1.277<br />

2012 7.337 4.869 1.122 1.346<br />

1) Ab 2005 mit den Vorjahren nicht vergleichbar.<br />

Der hohe Anstieg <strong>der</strong> Bundesbeiträge im Jahr 2009 ist auf zwei Ursachen<br />

zurückzuführen: Einerseits ist die Pensionserhöhung des Jahres 2009<br />

mit 3,4 % deutlich höher ausgefallen als in den Jahren davor, an<strong>der</strong>erseits<br />

kam es aufgrund des Wirtschaftseinbruches nur zu einem sehr geringen<br />

Zuwachs bei den Beiträgen zur Pensionsversicherung.<br />

Prozent<br />

3,0<br />

2,5<br />

Entwicklung des Bundesbeitrages (Ausfallhaftung) in % des BIP<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,0<br />

1)<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

1) Vorläufig. Ab 2005 mit den Vorjahren nicht vergleichbar.<br />

118


Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />

Bundesbeitrag (Ausfallhaftung) geglie<strong>der</strong>t nach Pensionsversicherungsträgern<br />

Versicherungsträger<br />

Mio.€<br />

B u n d e s b e i t r a g (A u s f a l l h a f t u n g)<br />

in % des Pensionsaufwandes<br />

2012 2012 2011 2007 2002<br />

PV insgesamt 7.337 23,3 22,0 17,7 22,7<br />

PV <strong>der</strong> Unselbständigen 4.869 18,0 16,6 12,4 15,0<br />

Pensionsversicherungsanstalt 4.528 17,1 15,6 11,0 14,6<br />

VA für Eisenbahnen u. Bergbau 341 51,9 55,5 63,7 26,5<br />

PV <strong>der</strong> Selbständigen 2.468 56,3 55,6 50,1 68,5<br />

SVA <strong>der</strong> gew. Wirtschaft 1.122 40,6 39,9 32,3 57,1<br />

SVA <strong>der</strong> Bauern 1.346 84,1 83,2 79,7 86,9<br />

VA des österr. Notariates - - - - -<br />

Ab 2005 mit den Vorjahren nicht vergleichbar.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung übernimmt <strong>der</strong> Bund nicht nur<br />

die Ausfallhaftung, son<strong>der</strong>n ersetzt den Pensionsversicherungsträgern<br />

auch den Aufwand für Ausgleichszulagen. Insgesamt betrugen die öffentlichen<br />

Mittel im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung, wie die folgende Zusammenstellung<br />

zeigt, 8.323 Millionen Euro.<br />

Bundesmittel in <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung<br />

im Jahre 2012<br />

B e z e i c h n u n g<br />

Bundesmittel in<br />

Millionen Euro<br />

Pensionsversicherung insgesamt 8.323<br />

Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen 5.547<br />

Ausfallhaftung 4.869<br />

Ersätze für Ausgleichszulagen 678<br />

Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen 2.776<br />

Ausfallhaftung 2.468<br />

Ersätze für Ausgleichszulagen 308<br />

Die Ausgaben <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger werden durch die<br />

Entwicklung des Pensionsaufwandes bestimmt. Von den Gesamtausgaben<br />

in <strong>der</strong> Höhe von 35.732 Millionen Euro entfielen 31.470 Millionen Euro bzw.<br />

88,1 % auf den Pensionsaufwand. Gegenüber dem Jahre 2011 erhöhte<br />

sich <strong>der</strong> Pensionsaufwand um 1.455 Millionen Euro bzw. um 4,8 %. Diese<br />

Steigerung des Pensionsaufwandes ist zum Teil mit Strukturverschiebungen,<br />

zum Teil mit <strong>der</strong> verstärkten Zunahme <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Pensionen zu erklären.<br />

Im Jahresdurchschnitt hat sich die Zahl <strong>der</strong> Pensionen von 2011 auf<br />

2012 um 1,1 % erhöht.<br />

119


Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />

Eine Glie<strong>der</strong>ung des Pensionsaufwandes nach Pensionsarten zeigt,<br />

dass im Jahre 2012<br />

24.278 Millionen Euro für Alterspensionen,<br />

3.001 Millionen Euro für Pensionen aus dem Versicherungsfall<br />

<strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit bzw. Erwerbsunfähigkeit und<br />

4.182 Millionen Euro für Hinterbliebenenpensionen<br />

aufgewendet wurden. 9 Millionen Euro wurden für Einmalzahlungen (Abfertigungen,<br />

Abfindungen) aufgewendet.<br />

Ausgaben in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

2012: 35,7 Milliarden Euro<br />

Pensionsaufwand<br />

31,5 Mrd.€<br />

Alterspensionen<br />

Sonstiges<br />

1,8 Mrd.€<br />

KV <strong>der</strong> Pensionisten<br />

1,4 Mrd.€<br />

Ausgleichszulagen<br />

1,0 Mrd.€<br />

Invaliditätspensionen<br />

Hinterbliebenenpensionen<br />

Für die Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten mussten die Pensionsversicherungsträger<br />

1.422 Millionen Euro aufbringen, um 48 Millionen Euro<br />

bzw. 3,5 % mehr als im Jahre 2011. Für Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation<br />

betrugen die Ausgaben 933 Millionen Euro, um 92 Millionen Euro<br />

bzw. 10,9 % mehr als 2011. Im Jahre 2012 hatte <strong>der</strong> Versicherte für Rehabilitationsaufenthalte<br />

und für Maßnahmen <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge pro<br />

Verpflegstag zwischen € 7,04 und € 17,10 je nach wirtschaftlichen und sozialen<br />

Verhältnissen zu leisten. Eine Befreiung von dieser Zuzahlung ist<br />

möglich.<br />

Die Ausgaben für Ausgleichszulagen, die durch den Bund ersetzt werden,<br />

betrugen 986 Millionen Euro.<br />

120


Pensionsversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger<br />

Einen Gesamtüberblick über die Gebarungsergebnisse <strong>der</strong> einzelnen<br />

Pensionsversicherungsträger geben die nachfolgenden Tabellen:<br />

Gebarungsergebnisse <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger im Jahre 2012<br />

Pensionsversicherung <strong>der</strong> Unselbständigen Mio. €<br />

Bezeichnung<br />

PV <strong>der</strong><br />

Unselbständigen<br />

Pensionsversicherungsanstalt<br />

davon<br />

VA für<br />

Eisenbahnen<br />

und Bergbau<br />

Einnahmen insgesamt 30.428 29.672 756<br />

Beiträge für Versicherte 24.701 24.298 403<br />

Ausfallhaftung des Bundes 4.869 4.528 341<br />

Ersätze für Ausgleichszulagen 678 670 8<br />

Sonstige Einnahmen 180 176 4<br />

Ausgaben insgesamt 30.432 29.676 756<br />

Pensionsaufwand 27.083 26.424 659<br />

Ausgleichszulagenaufwand 678 670 8<br />

Gesundheitsvorsorge u. Rehab. 807 795 12<br />

Beiträge zur KV d. Pensionisten 1.115 1.054 61<br />

Sonstige Leistungen 70 69 1<br />

Verwaltungsaufwand 447 435 12<br />

Sonstige Ausgaben 232 229 3<br />

S a l d o - 4 - 4 -<br />

Pensionsversicherung <strong>der</strong> Selbständigen Mio. €<br />

Bezeichnung<br />

PV <strong>der</strong><br />

Selbständigen<br />

SVA<br />

<strong>der</strong> gew.<br />

Wirtschaft<br />

davon<br />

SVA<br />

<strong>der</strong><br />

Bauern<br />

VA<br />

des österr.<br />

Notariates<br />

Einnahmen insgesamt 5.306 3.088 2.184 34<br />

Beiträge für Versicherte 2.477 1.861 587 29<br />

Ausfallhaftung des Bundes 2.468 1.122 1.346 -<br />

Ersätze für Ausgleichszulagen 308 67 241 -<br />

Sonstige Einnahmen 53 38 10 5<br />

Ausgaben insgesamt 5.300 3.089 2.184 27<br />

Pensionsaufwand 4.387 2.764 1.600 23<br />

Ausgleichszulagenaufwand 308 67 241 -<br />

Gesundheitsvorsorge u. Rehab. 126 59 67 -<br />

Beiträge zur KV d. Pensionisten 307 92 215 -<br />

Sonstige Leistungen 10 5 5 -<br />

Verwaltungsaufwand 104 52 51 1<br />

Sonstige Ausgaben 58 50 5 3<br />

S a l d o + 6 - 1 - + 7<br />

121


Pensionsversicherung - Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />

Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />

Das Nachtschicht-Schwerarbeitsgesetz ist mit 1. Juli 1981 in Kraft getreten.<br />

Nach den Bestimmungen des Gesetzes haben Männer ab dem<br />

57. Lebensjahr und Frauen ab dem 52. Lebensjahr unter bestimmten Voraussetzungen<br />

Anspruch auf Son<strong>der</strong>ruhegeld.<br />

Der Gesetzgeber ist von <strong>der</strong> Annahme ausgegangen, dass die verstärkten<br />

Anstrengungen <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger auf dem Gebiet<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge, aber auch die nach dem Nachtschicht-<br />

Schwerarbeitsgesetz vorgesehenen Schutzmaßnahmen - z.B. Ruhepausen,<br />

Zusatzurlaub, verstärkter vorbeugen<strong>der</strong> Arbeitnehmerschutz - innerhalb<br />

<strong>der</strong> nächsten Jahre eine Besserung des gesundheitlichen Zustandes<br />

<strong>der</strong> Nachtschicht-Schwerarbeiter zur Folge haben werden und aus diesem<br />

Grunde die Leistung des Son<strong>der</strong>ruhegeldes allmählich abgebaut werden<br />

kann. Dies sollte durch die sukzessive Hinaufsetzung <strong>der</strong> Altersgrenze für<br />

die Inanspruchnahme des Son<strong>der</strong>ruhegeldes erreicht werden. Das ursprüngliche<br />

Gesetz hatte vorgesehen, dass bereits ab 1984 die Anhebung<br />

<strong>der</strong> Altersgrenze jeweils um ein Jahr beginnen sollte. Diese gestaffelte<br />

Hinaufsetzung <strong>der</strong> Altersgrenze wurde mit mehreren Novellen zum Nachtschicht-Schwerarbeitsgesetz<br />

hinausgeschoben.<br />

Mit dem Bundesgesetz vom 10. Juli 1992, BGBl.Nr. 473/92, wurde das<br />

Anfallsalter nunmehr endgültig mit dem 57. Lebensjahr für Männer und<br />

dem 52. Lebensjahr für Frauen festgesetzt.<br />

Die Voraussetzung für das Son<strong>der</strong>ruhegeld, wonach innerhalb <strong>der</strong><br />

letzten 360 Kalen<strong>der</strong>monate vor dem Stichtag mindestens 180 Beitragsmonate<br />

vorhanden sein müssen, für die Beiträge nach dem NSchG geleistet<br />

worden sind, kann entfallen, wenn unabhängig von <strong>der</strong> zeitlichen Lagerung<br />

vor dem Stichtag 240 solche Versicherungsmonate vorhanden sind.<br />

Durch Einbeziehung weiterer Personengruppen in den Wirkungsbereich<br />

des NSchG wurde <strong>der</strong> Versichertenkreis erweitert.<br />

Es handelt sich um Arbeitnehmergruppen, <strong>der</strong>en Arbeitszeiteinteilung<br />

dem bisherigen System des NSchG entspricht, an<strong>der</strong>erseits um Gruppen,<br />

<strong>der</strong>en Arbeit unter sehr erschwerenden Bedingungen geleistet wird, die<br />

aber nicht in einem Nachtschichtbetrieb arbeiten.<br />

122


Pensionsversicherung - Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bezeichnung des Gesetzes<br />

Durch die Erweiterung des Personenkreises und <strong>der</strong> damit verbundenen<br />

Voraussetzungen lautet <strong>der</strong> Titel des Bundesgesetzes nunmehr ”Bundesgesetz<br />

über Schutzmaßnahmen für Nachtschwerarbeiter durch Än<strong>der</strong>ung<br />

des Urlaubsgesetzes, des Arbeitszeitgesetzes und des Arbeitsverfassungsgesetzes<br />

sowie durch Maßnahmen zur Sicherung <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Abfertigung, <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge und Einführung eines Son<strong>der</strong>ruhegeldes<br />

(Nachtschwerarbeitsgesetz - NSchG)”.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> NSchG-Versicherten hat sich in den letzten 10 Jahren wie<br />

folgt entwickelt:<br />

Dezember<br />

Männer<br />

und<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Frauen<br />

2003 15.293 15.134 159<br />

2004 16.271 16.070 201<br />

2005 17.461 17.257 204<br />

2006 18.482 18.215 267<br />

2007 19.328 19.047 281<br />

2008 19.065 18.766 299<br />

2009 16.250 15.937 313<br />

2010 16.852 16.564 288<br />

2011 17.881 17.532 349<br />

2012 18.301 17.839 462<br />

Von den zuständigen Pensionsversicherungsträgern wurden im Dezember<br />

2012 insgesamt 1.471 Empfänger von Son<strong>der</strong>ruhegeld im Stand<br />

geführt, bis auf eine Frau ausnahmslos Männer. Die Bezieher von Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />

gehören folgenden Geburtsjahrgängen an:<br />

1947 ............................................... 9<br />

1948 ............................................... 67<br />

1949 ............................................... 55<br />

1950 ............................................... 62<br />

1951 ............................................... 43<br />

1952 ............................................... 65<br />

1953 ............................................... 440<br />

1954 ............................................... 408<br />

1955…………………………………. 321<br />

1957 ............................................... 1<br />

Der Nachtschwerarbeits-Beitrag beträgt <strong>der</strong>zeit 3,7 % <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Beitragsgrundlage in <strong>der</strong> nach dem ASVG geregelten Pensionsversicherung.<br />

Dieser Beitrag wird von den Krankenversicherungsträgern eingehoben<br />

und an den Bund abgeführt. Der Bund ersetzt den Pensionsversicherungsträgern<br />

die Aufwendungen für das Son<strong>der</strong>ruhegeld, die Beiträge für<br />

123


Pensionsversicherung - Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />

die Krankenversicherung <strong>der</strong> Empfänger von Son<strong>der</strong>ruhegeld und die Leistungen<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge für Versicherte, die Nachtschwerarbeit<br />

leisten.<br />

Die gesamte Ersatzleistung des Bundes ist aber mit 110 % des Aufwandes<br />

für Son<strong>der</strong>ruhegeld begrenzt. Einen allfälligen Fehlbetrag haben<br />

die Pensionsversicherungsträger aus ihrer ordentlichen Gebarung zu decken.<br />

Das durchschnittliche Son<strong>der</strong>ruhegeld betrug im Dezember 2012 einschließlich<br />

aller Zulagen 1.970 Euro (Dezember 2011: 1.901 Euro). Die<br />

Son<strong>der</strong>ruhegeld-Empfänger sind von den Pensionsversicherungsträgern<br />

wie Pensionisten zu behandeln. Die Aufwendungen und Erträge nach dem<br />

NSchG sind jedoch nicht im Budget <strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger, son<strong>der</strong>n<br />

in einer geson<strong>der</strong>ten Erfolgsrechnung nachzuweisen. Von den zuständigen<br />

Pensionsversicherungsträgern wurden im Jahre 2012 - nach vorläufigen<br />

Gebarungsdaten - insgesamt 44,2 Millionen Euro aufgewendet.<br />

Von diesem Betrag entfallen 41,2 Millionen Euro auf das Son<strong>der</strong>ruhegeld<br />

und 3,0 Millionen Euro auf Heilverfahren, Krankenversicherungsbeiträge,<br />

Fahrtspesen und Transportkosten. Die Ersatzleistung des Bundes, Ersätze<br />

für Leistungsaufwendungen und Kostenbeteiligungen betrugen 44,2<br />

Millionen Euro. Der von den Pensionsversicherungsträgern zu ersetzende<br />

Fehlbetrag betrug lediglich 58.000 Euro.<br />

Die nachfolgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über die finanzielle<br />

Entwicklung im Bereich des Nachtschwerarbeitsgesetzes in den<br />

Jahren 2010 bis 2012.<br />

Gebarung nach dem NSchG<br />

2010 – 2012<br />

Bezeichnung<br />

Gebarungsergebnisse in 1.000 Euro<br />

2012 1) 2011 2010<br />

Ersatzleistung des Bundes 43.862 42.893 42.087<br />

Ersätze für Leistungsaufwendungen 102 105 92<br />

Kostenbeteiligungen 222 219 215<br />

Deckung des Fehlbetrages durch die<br />

Pensionsversicherungsträger 58 41 19<br />

Einnahmen insgesamt 44.244 43.258 42.413<br />

Son<strong>der</strong>ruhegeld 41.234 40.289 39.642<br />

KV-Beiträge für Empfänger von<br />

Son<strong>der</strong>ruhegeld 1.661 1.628 1.597<br />

Heilverfahren<br />

Fahrtspesen und Transportkosten<br />

1.346<br />

3<br />

1.338<br />

3<br />

1.171<br />

3<br />

Aufwendungen insgesamt 44.244 43.258 42.413<br />

1) Vorläufige Zahlen.<br />

124


Unfallversicherung - Unfallversicherte<br />

U n f a l l v e r s i c h e r u n g<br />

Unfallversicherte<br />

Die Zahl <strong>der</strong> unfallversicherten Personen betrug im Jahresdurchschnitt<br />

2012 6,148.068, um 49.174 mehr als im Vorjahr. Die Zahl <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

erhöhte sich um 46.072, die Zahl <strong>der</strong> Selbständigen um 4.620.<br />

Seit dem Jahr 2010 gibt es für 5-jährige Kin<strong>der</strong> ein verpflichtendes<br />

Jahr zur frühen För<strong>der</strong>ung in institutionellen Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtungen.<br />

Diese Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong> unterliegen ebenfalls <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />

und werden im Folgenden unter <strong>der</strong> Kategorie „Schüler und Studenten“<br />

miteinbezogen. Die Zahl <strong>der</strong> Schüler und Studenten verringerte sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 1.518.<br />

Bei <strong>der</strong> Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt erhöhte sich <strong>der</strong> Versichertenstand<br />

gegenüber dem Vorjahr um 55.357; die Zahl <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

um 42.851, die Zahl <strong>der</strong> Selbständigen um 14.024 und die Zahl<br />

<strong>der</strong> Schüler und Studenten verringerte sich um 1.518. Bei <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />

<strong>der</strong> Bauern verringerte sich <strong>der</strong> Versichertenstand gegenüber<br />

dem Vorjahr um 9.404 und bei <strong>der</strong> Versicherungsanstalt für Eisenbahnen<br />

und Bergbau verringerte er sich um 630. Bei <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />

öffentlich Bediensteter erhöhte sich die Zahl <strong>der</strong> Unfallversicherten<br />

um 3.851.<br />

Unfallversicherte<br />

nach Kategorien und Versicherungsträgern<br />

Bezeichnung<br />

Jahresdurchschnitt<br />

2012 2011<br />

Verän<strong>der</strong>ungen<br />

gegenüber 2011<br />

Alle Unfallversicherten 6.148.068 6.098.894 + 49.174<br />

Unselbständige 3.309.108 3.263.036 + 46.072<br />

Selbständige 1) 1.430.883 1.426.263 + 4.620<br />

Schüler und Studenten 2) 1.408.077 1.409.595 - 1.518<br />

AUVA 4.754.963 4.699.606 + 55.357<br />

SVA <strong>der</strong> Bauern 1) 967.178 976.582 - 9.404<br />

VA für Eisenbahnen und Bergbau 61.578 62.208 - 630<br />

VA öffentlich Bediensteter 364.349 360.498 + 3.851<br />

1)<br />

Einschließlich <strong>der</strong> mittätigen Familienangehörigen in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft.<br />

2)<br />

Einschließlich <strong>der</strong> 5-jährigen Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong>.<br />

125


Unfallversicherung - Rentenstände<br />

Rentenstände<br />

Im Dezember 2012 wurden von <strong>der</strong> Unfallversicherung 102.026 Renten<br />

ausbezahlt. Davon entfielen<br />

86.375 bzw. 84,7 % auf Versehrtenrenten und<br />

15.651 bzw. 15,3 % auf Hinterbliebenenrenten.<br />

Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl <strong>der</strong> Versehrtenrenten um 588 und<br />

die Zahl <strong>der</strong> Hinterbliebenenrenten um 345 gesunken. Insgesamt verringerte<br />

sich <strong>der</strong> Rentenstand um 933 Renten. Die folgende Tabelle informiert<br />

über die Entwicklung des Rentenstandes, geglie<strong>der</strong>t nach Rentenarten, in<br />

<strong>der</strong> Unfallversicherung in den letzten 10 Jahren.<br />

Entwicklung des Rentenstandes nach Rentenarten<br />

Dezember 2002 – 2012<br />

Dezember<br />

Alle<br />

Renten<br />

Versehrtenrenten<br />

Teilrenten<br />

bis 49 %<br />

d a v o n<br />

Teilrenten<br />

50-99 %<br />

Vollrenten<br />

100 %<br />

Witwen-<br />

(Witwer)-<br />

renten<br />

Eltern-<br />

(Geschw.)<br />

renten<br />

Waisenrenten<br />

2002 107.336 88.896 78.463 8.238 2.195 14.635 25 3.780<br />

2003 107.016 88.824 78.533 8.090 2.201 14.461 23 3.708<br />

2004 107.046 89.060 78.826 8.016 2.218 14.327 23 3.636<br />

2005 107.132 89.375 79.203 7.921 2.251 14.147 22 3.588<br />

2006 106.768 89.234 79.122 7.836 2.276 13.998 23 3.513<br />

2007 106.000 88.743 78.735 7.734 2.274 13.826 20 3.411<br />

2008 105.596 88.666 78.704 7.656 2.306 13.635 19 3.276<br />

2009 105.470 88.836 78.934 7.578 2.324 13.488 15 3.131<br />

2010 103.583 87.250 77.446 7.459 2.345 13.280 12 3.041<br />

2011 102.959 86.963 77.258 7.363 2.342 13.065 9 2.922<br />

2012 102.026 86.375 76.743 7.280 2.352 12.852 11 2.788<br />

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl <strong>der</strong> Teilrenten - das sind<br />

Renten, die bei einer Erwerbsmin<strong>der</strong>ung bis 99 % ausbezahlt werden - um<br />

598 verringert und die Zahl <strong>der</strong> Vollrenten - das sind Renten, die bei<br />

100%iger Erwerbsmin<strong>der</strong>ung ausbezahlt werden - um 10 erhöht.<br />

Seit dem Jahre 2002 hat sich die Zahl <strong>der</strong> von den Unfallversicherungsträgern<br />

ausbezahlten Renten um 5.310 bzw. um 4,9 % verringert. Die<br />

Zahl <strong>der</strong> Versehrtenrenten verringerte sich um 2,8 % und die Zahl <strong>der</strong> Hinterbliebenenrenten<br />

um 15,1 %.<br />

126


Unfallversicherung - Rentenstände<br />

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Rentenstandes<br />

nach Versicherungsträgern in den letzten 10 Jahren:<br />

Dezember 2002 – 2012<br />

Dezember<br />

Unfallversicherung<br />

insgesamt<br />

AUVA<br />

SVA <strong>der</strong><br />

Bauern<br />

VAEB-<br />

Eisenbahnen<br />

VA öffentlich<br />

Bediensteter<br />

2002 107.336 71.623 28.168 3.441 4.104<br />

2003 107.016 71.881 27.605 3.378 4.152<br />

2004 107.046 72.492 27.050 3.322 4.182<br />

2005 107.132 73.061 26.536 3.299 4.236<br />

2006 106.768 73.282 25.959 3.252 4.275<br />

2007 106.000 73.010 25.461 3.205 4.324<br />

2008 105.596 73.206 24.860 3.189 4.341<br />

2009 105.470 73.761 24.189 3.139 4.381<br />

2010 103.583 72.484 23.609 3.121 4.369<br />

2011 102.959 72.497 22.981 3.071 4.410<br />

2012 102.026 72.291 22.317 3.023 4.395<br />

Arbeitsunfälle und Wegunfälle<br />

nach <strong>der</strong> Tätigkeit zum Unfallzeitpunkt im Jahre 2011<br />

(ohne Schüler und Studenten)<br />

Sonstige<br />

Tätigkeiten<br />

5%<br />

Bedienung einer<br />

Maschine<br />

7%<br />

Bewegung<br />

(Gehen,<br />

Springen,…)<br />

35%<br />

Arbeit mit<br />

Handwerkzeug<br />

15%<br />

Führen eines<br />

Transportmittels<br />

11%<br />

Transport von<br />

Hand (Heben,<br />

Senken,…)<br />

10%<br />

Manuelle<br />

Handhabung<br />

von<br />

Gegenständen<br />

17%<br />

127


Unfallversicherung – Rentenhöhe<br />

Rentenhöhe<br />

Der Gesamtdurchschnitt aller Renten war im Dezember des Berichtsjahres<br />

um 3,7 % höher als vor Jahresfrist. Am stärksten stiegen die Durchschnittsrenten<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern (4,8 %) und<br />

<strong>der</strong> Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (3,5 %), gefolgt von <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />

für Eisenbahnen und Bergbau (3,3 %) und <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />

öffentlich Bediensteter (3,2 %). Die Valorisierung <strong>der</strong> Renten<br />

im Bereich <strong>der</strong> Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter erfolgt nicht<br />

aufgrund des Pensionsanpassungsgesetzes, son<strong>der</strong>n nach einer gesetzlichen<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bezüge <strong>der</strong> Bundesbeamten. Maßgebend ist das Gehalt<br />

eines Bundesbeamten einer bestimmten Gehaltsstufe und Dienstklasse.<br />

Die Feststellung <strong>der</strong> Renten unter Berücksichtigung <strong>der</strong> neuen Bemessungsgrundlage<br />

erfolgt von Amts wegen.<br />

Im Dezember 2012 betrugen die Durchschnittsrenten in <strong>der</strong> Unfallversicherung:<br />

Versehrtenrenten .................................................. 363 Euro<br />

davon Teilrenten bis 49 % ................................ 271 Euro<br />

davon Teilrenten 50 - 99 % .............................. 881 Euro<br />

davon Vollrenten 100 % ................................... 1.771 Euro<br />

Witwen(Witwer)renten .......................................... 603 Euro<br />

Waisenrenten ....................................................... 402 Euro<br />

Eltern(Geschwister)renten .................................... 413 Euro<br />

Höhe <strong>der</strong> Durchschnittsrenten<br />

Dezember 2012<br />

Euro<br />

2.000<br />

1.800<br />

1.771<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

881<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

271<br />

603<br />

402<br />

0<br />

Teilrenten<br />

bis 49 v.H.<br />

Teilrenten<br />

50 - 99 v.H.<br />

Vollrenten<br />

Witwen(er)-<br />

renten<br />

Waisenrenten<br />

128


Unfallversicherung – Rentenhöhe<br />

Einen Überblick über die Höhe <strong>der</strong> Renten, geglie<strong>der</strong>t nach Unfallversicherungsträgern<br />

und Rentenarten, gibt die folgende Tabelle:<br />

Durchschnittsrenten in <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />

Dezember 2010 – 2012<br />

Versicherungsträger<br />

Allgemeine<br />

Unfallversicherungsanstalt<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />

<strong>der</strong> Bauern<br />

Versicherungsanstalt für<br />

Eisenbahnen und Bergbau<br />

Versicherungsanstalt<br />

öffentlich Bediensteter<br />

Rentenart<br />

Durchschnittsrenten in Euro<br />

2012 2011 2010<br />

Versehrtenrente 406 393 386<br />

Witwen(Witwer)rente 654 627 611<br />

Waisenrente 425 412 401<br />

Eltern(Geschwister)rente 413 398 394<br />

Versehrtenrente 196 187 182<br />

Witwen(Witwer)rente 380 369 363<br />

Waisenrente 262 252 245<br />

Eltern(Geschwister)rente - - -<br />

Versehrtenrente 440 425 415<br />

Witwen(Witwer)rente 603 578 562<br />

Waisenrente 487 478 468<br />

Eltern(Geschwister)rente - - -<br />

Versehrtenrente 471 456 451<br />

Witwen(Witwer)rente 828 794 788<br />

Waisenrente 562 541 527<br />

Die Durchschnittswerte <strong>der</strong> Versehrtenrenten werden durch die hohe<br />

Anzahl jener Teilrenten, die bei einer Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit bis<br />

49 % ausbezahlt werden, stark gedrückt. Die Bezieher dieser nie<strong>der</strong>en<br />

Renten sind meist weiter berufstätig. Personen, die durch einen Arbeitsunfall<br />

zu 100 % erwerbsgemin<strong>der</strong>t sind, erhalten eine Vollrente; <strong>der</strong> Durchschnitt<br />

dieser Rente ist, wie aus <strong>der</strong> folgenden Zusammenstellung zu entnehmen<br />

ist, wesentlich höher. Überdies erhalten diese Personen meistens<br />

auch noch eine Pension aus dem Versicherungsfall <strong>der</strong> gemin<strong>der</strong>ten Arbeitsfähigkeit<br />

bzw. Erwerbsunfähigkeit.<br />

Versicherungsträger<br />

Durchschnittliche Höhe <strong>der</strong> Versehrtenrenten<br />

Dezember 2012<br />

Alle<br />

Versehrtenrenten<br />

Teilrenten<br />

bis 49 %<br />

davon<br />

Teilrenten<br />

50 - 99 %<br />

Vollrenten<br />

100 %<br />

Alle UV – Träger 363 271 881 1.771<br />

AUVA 406 303 949 1.834<br />

SVA <strong>der</strong> Bauern 196 139 595 1.235<br />

VA für Eisenbahnen und Bergbau 440 314 993 1.848<br />

VA öffentlich Bediensteter 471 392 1.284 2.474<br />

129


Unfallversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />

Gebarung <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />

Die Unfallversicherung hat das Geschäftsjahr 2012 vorläufig mit einem<br />

Gebarungsüberschuss in <strong>der</strong> Höhe von 14 Millionen Euro abgeschlossen.<br />

Den Gesamteinnahmen in <strong>der</strong> Höhe von 1.518 Millionen Euro standen Gesamtausgaben<br />

von 1.504 Millionen Euro gegenüber.<br />

Gebarung <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />

Bezeichnung<br />

2012<br />

in Millionen<br />

Euro<br />

Verän<strong>der</strong>ung gegenüber 2011<br />

in Millionen<br />

Euro<br />

in %<br />

Einnahmen insgesamt 1.518 + 52 + 3,5<br />

Beiträge für Versicherte 1.458 + 55 + 3,9<br />

Sonstige Einnahmen 60 - 3 - 5,4<br />

Ausgaben insgesamt 1.504 + 68 + 4,7<br />

Rentenaufwand 598 + 18 + 3,1<br />

Unfallheilbehandlung 418 + 23 + 6,0<br />

Sonstige Leistungen 272 + 12 + 4,6<br />

Verwaltungsaufwand 118 + 10 + 8,5<br />

Sonstige Ausgaben 1) 98 + 5 + 5,2<br />

1) Wie Auszahlungsgebühren, Abschreibungen, etc.<br />

Von den Gesamteinnahmen entfielen 1.458 Millionen Euro bzw.<br />

96,1 % auf Beiträge für Versicherte, 60 Millionen Euro wurden durch sonstige<br />

Einnahmen erzielt. Durch die gesetzlichen Maßnahmen des Budgetbegleitgesetzes<br />

entfällt <strong>der</strong> Bundesbeitrag zur bäuerlichen Unfallversicherung<br />

ab 2011.<br />

Von den Gesamtausgaben entfielen 598 Millionen Euro bzw. 39,8 %<br />

auf den Rentenaufwand und 418 Millionen Euro bzw. 27,8 % wurden für<br />

Unfallheilbehandlung aufgewendet. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich<br />

<strong>der</strong> Rentenaufwand um 18 Millionen Euro bzw. 3,1 % und <strong>der</strong> Aufwand für<br />

Unfallheilbehandlung um 23 Millionen Euro bzw. um 6,0 %. Die Aufwendungen<br />

für ”sonstige Leistungen”, das sind Leistungen für ”Rehabilitation”,<br />

”Unfallverhütung und Erste-Hilfe-Leistung”, ”Zuschüsse für Entgeltfortzahlung“,<br />

”Körperersatzstücke und an<strong>der</strong>e Hilfsmittel”, ”Beiträge zur Krankenversicherung<br />

<strong>der</strong> Rentner” und ”Fahrtspesen und Transportkosten für Leistungsempfänger”,<br />

betrugen zusammen 272 Millionen Euro, um 12 Millionen<br />

Euro bzw. 4,6 % mehr als im Vorjahr. Für die Verwaltung wurden 118 Millionen<br />

Euro aufgewendet, um 8,5 % mehr als im Jahre 2011.<br />

130


Unfallversicherung – Gebarung <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />

Eine detaillierte Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Einnahmen und <strong>der</strong> Ausgaben <strong>der</strong> einzelnen<br />

Unfallversicherungsträger zeigt die folgende Tabelle:<br />

Gebarungsergebnisse <strong>der</strong> Unfallversicherungsträger<br />

im Jahre 2012<br />

Bezeichnung<br />

UV<br />

insgesamt<br />

AUVA<br />

in Millionen Euro<br />

SVA <strong>der</strong><br />

Bauern<br />

VAEB<br />

Eisenbahnen<br />

VA öff.<br />

Bed.<br />

Einnahmen insgesamt 1.518 1.337 91 32 58<br />

Beiträge für Versicherte 1.458 1.284 89 31 54<br />

Sonstige Einnahmen 60 53 2 1 4<br />

Ausgaben insgesamt 1.504 1.308 115 32 49<br />

Rentenaufwand 598 468 77 20 33<br />

Unfallheilbehandlung 418 395 12 5 6<br />

Rehabilitation 89 84 2 1 2<br />

Unfallverhütung 73 67 4 1 1<br />

Zuschüsse für Entgeltfortzahlung 78 78 - - -<br />

Sonstige Leistungen 32 26 4 1 1<br />

Verwaltungsaufwand 118 97 14 3 4<br />

Sonstige Ausgaben 98 93 2 1 2<br />

S a l d o + 14 + 29 - 24 - + 9<br />

Ausgaben in <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />

Insgesamt: 1.504 Mio.€ = 100 %<br />

Sonstige Ausgaben<br />

208 Mio. € bzw. 13,8 %<br />

Rentenaufwand<br />

598 Mio. € bzw. 39,8 %<br />

Verwaltungsaufwand<br />

118 Mio € bzw. 7,8 %<br />

Unfallverhütung<br />

und Erste Hilfe<br />

73 Mio. € bzw. 4,9 %<br />

Rehabilitation<br />

89 Mio. € bzw. 5,9 %<br />

Unfallheilbehandlung<br />

418 Mio. € bzw. 27,8 %<br />

131


Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />

Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />

Rehabilitation<br />

In <strong>der</strong> Unfallversicherung umfasst die Rehabilitation die im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Unfallheilbehandlung vorgesehenen medizinischen Maßnahmen, beruflichen<br />

Maßnahmen und, soweit dies zu ihrer Ergänzung erfor<strong>der</strong>lich ist, soziale<br />

Maßnahmen mit dem Ziel, Versehrte bis zu einem solchen Grad ihrer<br />

Leistungsfähigkeit wie<strong>der</strong>herzustellen, <strong>der</strong> sie in die Lage versetzt, im beruflichen<br />

und wirtschaftlichen Leben und in <strong>der</strong> Gemeinschaft einen ihnen<br />

angemessenen Platz möglichst dauernd einnehmen zu können.<br />

In <strong>der</strong> Pensionsversicherung werden Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />

nach pflichtgemäßem Ermessen unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Neigung, Eignung<br />

und <strong>der</strong> bisherigen Tätigkeit des Versicherten, <strong>der</strong> an einer körperlichen,<br />

geistigen o<strong>der</strong> psychischen Beeinträchtigung leidet gewährt, sofern<br />

und solange die Erreichung des Rehabilitationszieles zu erwarten ist. Der<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Rehabilitation liegt im medizinischen Bereich. In bestimmten<br />

Fällen ist auch ein Rechtsanspruch auf Maßnahmen <strong>der</strong> beruflichen<br />

Rehabilitation vorgesehen.<br />

In <strong>der</strong> Krankenversicherung werden medizinische Maßnahmen <strong>der</strong><br />

Rehabilitation ebenfalls nach pflichtgemäßem Ermessen im Anschluss an<br />

die Krankenbehandlung gewährt, um den Erfolg dieser Krankenbehandlung<br />

zu sichern o<strong>der</strong> die Folgen <strong>der</strong> Krankheit zu erleichtern. Durch Gewährung<br />

dieser Maßnahmen soll <strong>der</strong> Gesundheitszustand <strong>der</strong> Versicherten o<strong>der</strong><br />

Angehörigen soweit wie<strong>der</strong> hergestellt werden, dass sie in <strong>der</strong> Lage sind, in<br />

<strong>der</strong> Gemeinschaft einen ihnen angemessenen Platz möglichst dauernd ohne<br />

Betreuung und Hilfe einzunehmen.<br />

Die Unfallversicherungsträger erbringen die medizinischen Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> Rehabilitation in den eigenen Unfallkrankenhäusern und Rehabilitationszentren,<br />

die Pensionsversicherungsträger in den eigenen Rehabilitationszentren,<br />

die sie nach den häufigsten Invaliditätsursachen ausgerichtet<br />

haben. Auch die Krankenversicherungsträger bedienen sich bei <strong>der</strong><br />

Erbringung <strong>der</strong> Rehabilitationsmaßnahmen <strong>der</strong> eigenen Einrichtungen <strong>der</strong><br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sträger. Soweit die Kapazitäten in den eigenen Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> nicht ausreichen, erfolgt die Versorgung<br />

durch Abschluss von Verträgen mit externen Vertragspartnern.<br />

Zuständigkeit für Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

Die Unfallversicherungsträger treffen Vorsorge für die Rehabilitation,<br />

wenn <strong>der</strong> Grund für die Beeinträchtigung ein Arbeitsunfall o<strong>der</strong> eine Berufskrankheit<br />

ist.<br />

132


Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />

Die Pensionsversicherungsträger führen Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />

durch, wenn die Beeinträchtigung ohne die Gewährung von Leistungen<br />

<strong>der</strong> Rehabilitation voraussichtlich zur Invalidität, zur Berufsunfähigkeit<br />

o<strong>der</strong> zur Erwerbsunfähigkeit führen würde o<strong>der</strong> bereits dazu geführt<br />

hat.<br />

Die Krankenversicherungsträger führen Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation<br />

in ergänzen<strong>der</strong> Zuständigkeit durch. Damit soll auch für die stationäre<br />

medizinische Rehabilitation <strong>der</strong> beitragsfrei mitversicherten Familienangehörigen<br />

und <strong>der</strong> Pensionisten gesorgt werden.<br />

Ursachen für Invalidität, Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit<br />

Im Jahr 2012 konnte festgestellt werden, dass die häufigste Ursache<br />

für den Eintritt von Invalidität, Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit,<br />

psychiatrische Krankheiten (8.522 Personen) waren, gefolgt von Krankheiten<br />

des Skeletts, <strong>der</strong> Muskeln und des Bindegewebes (8.495 Personen),<br />

Krankheiten des Kreislaufsystems (2.829 Personen), Neoplasien (2.622<br />

Personen), Krankheiten des Nervensystems und <strong>der</strong> Sinnesorgane (1.369<br />

Personen) und Krankheiten <strong>der</strong> Atmungsorgane (917 Personen). Die weiteren<br />

Gründe für vorzeitige Pensionierungen sind nur in kleineren Größenordnungen<br />

festzustellen.<br />

Finanzieller Aufwand<br />

Im Jahre 2012 haben die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger für Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> Rehabilitation und Maßnahmen <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge vorläufig insgesamt<br />

1.803 Millionen Euro aufgewendet.<br />

Die auf die einzelnen Versicherungsträger entfallenden Aufwendungen<br />

sind in <strong>der</strong> folgenden Zusammenstellung angeführt:<br />

Aufwendungen für Rehabilitation und Gesundheitsvorsorge<br />

Versicherungsträger<br />

Aufwand 2012<br />

in Millionen Euro 1)<br />

Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung insgesamt 1.803<br />

Krankenversicherung 363<br />

Unfallversicherung 507<br />

Pensionsversicherung 933<br />

Pensionsversicherungsanstalt 795<br />

Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau 12<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft 59<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern 67<br />

1) Inkl. Umsatzsteuer.<br />

133


Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />

Heilverfahren<br />

Von den im Jahre 2012 von den <strong>Sozialversicherung</strong>strägern 329.364<br />

erledigten Anträgen auf Heilverfahren (Rehabilitations-, Kur-, Genesungsund<br />

Erholungsaufenthalte) wurden 269.489 genehmigt.<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Anträge und Einweisungen seit 2002<br />

Jahr<br />

erledigte<br />

Anträge<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

ggü. Vorjahr<br />

in %<br />

genehmigte<br />

Anträge<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

ggü. Vorjahr<br />

in %<br />

Einweisungen<br />

in stationäre<br />

Behandlung<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

ggü. Vorjahr<br />

in %<br />

2002 265.656 + 9,9 199.123 + 5,4 179.425 + 0,2<br />

2003 228.389 - 14,0 196.586 - 1,3 185.844 + 3,6<br />

2004 250.093 + 9,5 206.862 + 5,2 199.244 + 7,2<br />

2005 258.239 + 3,3 216.776 + 4,8 206.497 + 3,6<br />

2006 274.304 + 6,2 228.965 + 5,6 209.355 + 1,4<br />

2007 273.722 - 0,2 243.052 + 6,2 212.595 + 1,5<br />

2008 284.152 + 3,8 252.966 + 4,1 227.279 + 6,9<br />

2009 291.247 + 2,5 257.489 + 1,8 240.307 + 5,7<br />

2010 308.893 + 8,7 263.383 + 4,1 251.116 + 10,5<br />

2011 326.384 + 5,7 273.105 + 3,7 258.206 + 2,8<br />

2012 329.364 + 0,9 269.489 - 1,3 265.494 + 2,8<br />

350.000<br />

325.000<br />

300.000<br />

erledigte Anträge<br />

genehmigte Anträge<br />

Einweisung in stat. Behandlung<br />

275.000<br />

250.000<br />

225.000<br />

200.000<br />

175.000<br />

150.000<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

134


Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />

Anzahl <strong>der</strong> Einweisungen in stationäre Behandlung im Jahr 2012<br />

Art <strong>der</strong> stationären Behandlung<br />

Insgesamt<br />

Eigene<br />

Einrichtungen<br />

SV<br />

davon<br />

Inland<br />

Vertragseinrichtungen<br />

Ausland<br />

Insgesamt 265.494 66.797 194.748 3.949<br />

Medizinische Rehabilitation 72.816 28.486 42.925 1.405<br />

Med. Rehabilitation als GV 52.270 19.206 31.919 1.145<br />

Gesundheitsvorsorge, -festigung:<br />

Kuraufenthalte 133.738 15.073 117.582 1.083<br />

Erholungs-, Genesungsund<br />

Landaufenthalte 6.670 4.032 2.322 316<br />

Erholungs-,<br />

Genesungs- und<br />

Landaufenthalte<br />

6.670<br />

Kuraufenthalte<br />

133.738<br />

Medizinische<br />

Rehabilitation<br />

72.816<br />

Medizinische<br />

Rehabilitation<br />

als GV<br />

52.270<br />

Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr 738 Versicherten Kostenzuschüsse<br />

für Heilverfahren und Erholungsaufenthalte gewährt.<br />

135


Rehabilitation, Heilverfahren und eigene Einrichtungen<br />

Eigene Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

Die österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger (Kranken-, Unfall- und<br />

Pensionsversicherungsträger) haben zum Stichtag 31. Dezember 2012<br />

insgesamt<br />

122 selbständige Ambulatorien,<br />

29 sonstige ambulante Einrichtungen (Untersuchungsstellen) und<br />

47 eigene Einrichtungen für stationäre Behandlung (mit insgesamt 6.371<br />

Betten)<br />

betrieben.<br />

Selbständige Ambulatorien<br />

38 Allgemeine Ambulatorien mit 117 Ambulanzen bzw. Fachstationen<br />

82 Zahnambulatorien(-stationen) mit 326 Zahnstühlen<br />

2 Zentren für ambulante Rehabilitation<br />

Sonstige ambulante Einrichtungen<br />

29 sonstige ambulante Einrichtungen zur Durchführung von Jugendlichen-,<br />

Gesunden- und an<strong>der</strong>en ärztlichen Untersuchungen<br />

Eigene Einrichtungen für stationäre Behandlung<br />

1 Allgemeine Krankenanstalt mit 543 Betten und 37 Ambulanzen,<br />

7 Unfallkrankenhäuser mit 989 Betten,<br />

27 Son<strong>der</strong>krankenanstalten (Rehabilitationszentren) mit 3.719 Betten,<br />

7 Kuranstalten und Kurheime mit 606 Betten und<br />

5 Erholungs- und Genesungsheime mit 514 Betten.<br />

136


Betriebshilfe (Wochengeld)<br />

Betriebshilfe (Wochengeld)<br />

Durch die Leistungen <strong>der</strong> Betriebshilfe bzw. des Wochengeldes soll<br />

selbständig erwerbstätigen Frauen die Freistellung von betrieblichen Arbeitsleistungen<br />

im Falle <strong>der</strong> Mutterschaft erleichtert werden.<br />

Anspruch auf Betriebshilfe bzw. Wochengeld haben Frauen, die aufgrund<br />

einer Erwerbstätigkeit in <strong>der</strong> Krankenversicherung nach dem GSVG<br />

o<strong>der</strong> BSVG pflichtversichert sind. Im Bereich <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft<br />

zählen zum Kreis <strong>der</strong> Anspruchsberechtigten darüber hinaus auch Frauen,<br />

die allein o<strong>der</strong> gemeinsam mit dem Ehegatten einen land- und forstwirtschaftlichen<br />

Betrieb führen bzw. hauptberuflich im Betrieb des Ehegatten<br />

o<strong>der</strong> im elterlichen Betrieb beschäftigt sind. Ebenso erhalten weibliche Betriebsführerinnen<br />

und mittätige Angehörige in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft<br />

sowie gewerblich selbständige Frauen eine Leistung, wenn sie aufgrund von<br />

Übergangsbestimmungen zur Aufhebung <strong>der</strong> Subsidiarität von <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

nach dem BSVG bzw. GSVG ausgenommen sind aber einer<br />

an<strong>der</strong>en bundesgesetzlichen Krankenversicherung unterliegen, ohne dass<br />

ihnen daraus ein Anspruch auf Wochengeld zusteht (z.B. Bezieher einer Witwenpension<br />

nach dem ASVG).<br />

Im Gesetz ist in erster Linie die Leistung <strong>der</strong> Betriebshilfe als Sachleistung<br />

durch entsprechend geschulte und für die Arbeiten im gewerblichen<br />

bzw. land- und forstwirtschaftlichen Betrieb geeignete Personen vorgesehen.<br />

Leistet <strong>der</strong> Versicherungsträger nicht die Betriebshilfe durch Beistellung einer<br />

Arbeitskraft, so gebührt anstelle <strong>der</strong> Sachleistung ein tägliches Wochengeld<br />

von 50,00 €.<br />

Voraussetzung für den Anspruch auf Wochengeld ist <strong>der</strong> Nachweis,<br />

dass während des oben beschriebenen Zeitraumes ständig eine geeignete<br />

betriebsfremde Hilfe, soweit eine solche nicht zur Verfügung steht, eine nicht<br />

betriebsfremde Hilfe, eingesetzt wird. Dieses Erfor<strong>der</strong>nis entfällt, wenn infolge<br />

<strong>der</strong> örtlichen Lage des Betriebes o<strong>der</strong> infolge <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Tätigkeit (Berechtigung)<br />

eine Betriebshilfe nicht eingesetzt werden kann.<br />

Betriebshilfe (Wochengeld) gebührt für die Dauer <strong>der</strong> letzten 8 Wochen<br />

vor <strong>der</strong> Entbindung, für den Entbindungstag selbst und für die ersten 8 Wochen<br />

nach <strong>der</strong> Entbindung. Mütter nach Frühgeburten, Kaiserschnittentbindungen<br />

und Mehrlingsgeburten erhalten Betriebshilfe nach <strong>der</strong> Entbindung<br />

12 Wochen hindurch.<br />

137


Betriebshilfe (Wochengeld)<br />

Der Beginn <strong>der</strong> achten Woche vor <strong>der</strong> voraussichtlichen Entbindung wird<br />

aufgrund eines ärztlichen Zeugnisses berechnet. Erfolgt die Entbindung zu<br />

einem an<strong>der</strong>en als dem vom Arzt angegebenen Zeitpunkt, verkürzt o<strong>der</strong><br />

verlängert sich die Anspruchsdauer <strong>der</strong> Betriebshilfe (des Wochengeldes)<br />

vor <strong>der</strong> Entbindung. Im Falle einer Verkürzung <strong>der</strong> achtwöchigen Anspruchsdauer<br />

vor <strong>der</strong> Entbindung verlängert sich die achtwöchige Frist nach <strong>der</strong><br />

Entbindung im Ausmaß dieser Verkürzung, höchstens jedoch bis zur Dauer<br />

von 16 Wochen.<br />

Über die Frist von 8 Wochen vor <strong>der</strong> Entbindung hinaus gebührt die<br />

Leistung <strong>der</strong> Betriebshilfe, wenn bei Fortdauer <strong>der</strong> Tätigkeit Leben o<strong>der</strong><br />

Gesundheit von Mutter o<strong>der</strong> Kind gefährdet wäre und dies durch ein amtsärztliches<br />

Zeugnis nachgewiesen wird.<br />

Für die Erbringung <strong>der</strong> Betriebshilfe-/Wochengeldleistungen und des<br />

Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldes sind die <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> gewerblichen<br />

Wirtschaft und die <strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt <strong>der</strong> Bauern zuständig.<br />

Aufwendungen für Betriebshilfe (Wochengeld)<br />

nach dem GSVG und BSVG im Jahre 2012 1)<br />

Bezeichnung<br />

Summe<br />

in Millionen Euro<br />

SVA d. gew.<br />

Wirtschaft<br />

SVA <strong>der</strong><br />

Bauern<br />

Insgesamt 13,1 9,4 3,7<br />

Betriebshilfe 2,0 1,7 0,3<br />

Wochengeld 11,1 7,7 3,4<br />

1) Vorläufige Zahlen.<br />

138


Bundespflegegeldgesetz<br />

Bundespflegegeldgesetz<br />

Am 1. Juli 1993 trat das Bundespflegegeldgesetz (Bundesgesetz vom<br />

12. Februar 1993, BGBl.Nr. 110/93) in Kraft, durch welches in Verbindung<br />

mit den entsprechenden Landespflegegeldgesetzen eine bundesweit einheitliche<br />

Neuregelung <strong>der</strong> Pflegevorsorge erreicht wurde.<br />

Das Pflegegeld wird unabhängig von <strong>der</strong> Ursache <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit<br />

gewährt und ersetzt die bis 30.6.1993 ausbezahlten rein pflegebezogenen<br />

Geldleistungen.<br />

Es hat den Zweck, in Form eines Beitrages pflegebedingte Mehraufwendungen<br />

pauschaliert abzugelten, um pflegebedürftigen Personen soweit<br />

wie möglich die notwendige Betreuung und Hilfe zu sichern sowie die Möglichkeit<br />

zu verbessern, ein selbstbestimmtes, bedürfnisorientiertes Leben zu<br />

führen.<br />

Anspruchsvoraussetzungen und Pflegestufen<br />

Das Pflegegeld gebührt ab Geburt, wenn die Pflegebedürftigkeit voraussichtlich<br />

mindestens sechs Monate andauern wird.<br />

Je nach dem Grad <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit wird im Jahr 2013 ein Pflegegeld<br />

von monatlich zwischen € 154,20 und € 1.655,80 zwölfmal jährlich<br />

ausbezahlt.<br />

Die einzelnen Stufen sind wie folgt gestaffelt:<br />

Stufe 1: € 154,20*)<br />

für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 60 Stunden monatlich<br />

beträgt;<br />

Stufe 2: € 284,30<br />

für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 85 Stunden monatlich<br />

beträgt;<br />

Stufe 3: € 442,90<br />

für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 120 Stunden monatlich<br />

beträgt;<br />

Stufe 4: € 664,30<br />

für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 160 Stunden monatlich<br />

beträgt;<br />

*)<br />

Bis zum 1. Mai 1996 bereits bescheidmäßig zuerkannte Pflegegel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stufe 1 sowie Pflegegel<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Stufe 1, für die <strong>der</strong> Antrag vor diesem Zeitpunkt gestellt wurde, gebühren weiterhin in <strong>der</strong> Höhe von<br />

€ 203,10.<br />

139


Bundespflegegeldgesetz<br />

Stufe 5: € 902,30<br />

für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 180 Stunden monatlich<br />

beträgt, wenn ein außergewöhnlicher Pflegeaufwand erfor<strong>der</strong>lich ist;<br />

Stufe 6: € 1.260,00<br />

für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 180 Stunden monatlich<br />

beträgt, wenn<br />

1. zeitlich unkoordinierbare Betreuungsmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich sind und diese<br />

regelmäßig während des Tages und <strong>der</strong> Nacht zu erbringen sind o<strong>der</strong><br />

2. die dauernde Anwesenheit einer Pflegeperson während des Tages o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Nacht erfor<strong>der</strong>lich ist, weil die Wahr-scheinlichkeit einer Eigen- o<strong>der</strong> Fremdgefährdung<br />

gegeben ist;<br />

Stufe 7: € 1.655,80<br />

für Personen, <strong>der</strong>en Pflegebedarf durchschnittlich mehr als 180 Stunden monatlich<br />

beträgt, wenn<br />

1. keine zielgerichteten Bewegungen <strong>der</strong> vier Extremitäten mit funktioneller Umsetzung<br />

möglich sind o<strong>der</strong><br />

2. ein gleichzuachten<strong>der</strong> Zustand vorliegt.<br />

Die Zuordnung zu den einzelnen Stufen erfolgt unter Zugrundelegung<br />

des erfor<strong>der</strong>lichen Pflegebedarfs anhand eines ärztlichen o<strong>der</strong> pflegerischen<br />

Sachverständigengutachtens.<br />

Um eine bundesweit einheitliche Entscheidungspraxis sicherzustellen,<br />

wurde vom Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />

eine ”Einstufungsverordnung” (gemäß § 4 Abs. 4 Bundespflegegeldgesetz)<br />

erlassen, durch welche nähere Bestimmungen für die Beurteilung des Pflegebedarfs<br />

festgelegt wurden.<br />

Darüber hinaus hat <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> auf dieser Basis für die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

verbindliche Richtlinien für die einheitliche Anwendung<br />

des Bundespflegegeldgesetzes (BPGG) festgelegt.<br />

Anrechnung<br />

Geldleistungen, die wegen Pflegebedürftigkeit nach an<strong>der</strong>en bundesgesetzlichen<br />

o<strong>der</strong> ausländischen Vorschriften gewährt werden, sind auf das<br />

Pflegegeld nach diesem Bundesgesetz anzurechnen.<br />

Anspruchsberechtigte Personen<br />

Zum anspruchsberechtigten Personenkreis gehören im Wesentlichen<br />

jene Personen, die auf Grund bundesgesetzlicher Vorschriften bereits vor<br />

dem Inkrafttreten des BPGG Anspruch auf eine pflegebezogene Geldleistung<br />

hatten, sofern sie grundsätzlich ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Inland<br />

haben *) . Hierzu zählen insbeson<strong>der</strong>e Bezieher von Pensionen und<br />

*) Eine Ausnahmeregelung für Personen im EWR-Raum ist unter bestimmten Voraussetzungen zu beachten.<br />

140


Bundespflegegeldgesetz<br />

Renten sowie vergleichbarer Leistungen nach den <strong>Sozialversicherung</strong>s- und<br />

Versorgungsgesetzen.<br />

Bei Zusammentreffen mehrerer Ansprüche auf Pflegegeld wird das<br />

Pflegegeld nur einmal geleistet.<br />

Seit dem 1.1.2012 zählen auch Personen ohne Grundleistung sowie<br />

Gemeinde- und Landesbeamte im Ruhestand, welche in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

ein Pflegegeld nach einem Landespflegegeldgesetz bezogen haben, zum<br />

anspruchsberechtigten Personenkreis nach dem Bundespflegegeldgesetz.<br />

Die neun Landespflegegeldgesetze traten außer Kraft und diese Personen<br />

beziehen nun Pflegegeld von <strong>der</strong> Pensionsversicherungsanstalt o<strong>der</strong> dem<br />

BVA-Pensionsservice.<br />

Auch innerhalb des Bundespflegegeldgesetzes wurde die Anzahl <strong>der</strong><br />

Entscheidungsträger reduziert. Für die AUVA-Fälle ist ab 1.7.2011 die PVA,<br />

für die ÖBB-Fälle seit 1.1.2012 die VAEB und für die Fälle <strong>der</strong> Post AG, Telekom<br />

Austria AG, Postbus AG sowie die pensionierten Landeslehrer seit<br />

1.1.2012 das BVA-Pensionsservice zuständig.<br />

Zahl <strong>der</strong> Pflegegeldbezieher<br />

Die folgende Tabelle informiert über die Zahl <strong>der</strong> Pflegegeldbezieher im<br />

Dezember 2012.<br />

Zahl <strong>der</strong> Bundespflegegeldbezieher 1)<br />

und durchschnittliche Höhe des Pflegegeldes<br />

Dezember 2012<br />

Stufe<br />

Pflegegeldbezieher<br />

insgesamt<br />

Männer<br />

davon<br />

Frauen<br />

durchschnittl.<br />

Pflegegeld<br />

in Euro<br />

Insgesamt 432.819 147.730 285.089 446<br />

1 97.265 30.416 66.849 151<br />

2 130.298 45.543 84.755 278<br />

3 74.714 26.346 48.368 429<br />

4 60.992 21.548 39.444 638<br />

5 42.675 13.842 28.833 847<br />

6 17.853 6.949 10.904 1.176<br />

7 9.022 3.086 5.936 1.547<br />

1) Einschl. ehemaliger Landespflegegeldfälle<br />

141


Bundespflegegeldgesetz<br />

Finanzierung<br />

Beim Pflegegeld nach dem BPGG handelt es sich um eine Leistung<br />

des Bundes, die aus Budgetmitteln gedeckt wird.<br />

Um eine möglichst rasche Umsetzung des BPGG zu gewährleisten,<br />

wurde die Vollziehung jenen Institutionen übertragen, die bereits bis zum Inkrafttreten<br />

dieser Regelung vergleichbare Leistungen erbracht haben, also<br />

in erster Linie den Trägern <strong>der</strong> gesetzlichen Pensions- und Unfallversicherung.<br />

Der Aufwand an Pflegegeld und <strong>der</strong> entsprechende Anteil an den Verwaltungskosten<br />

werden aus Bundesmitteln in Form eines Kostenersatzes<br />

abgegolten. Lediglich im Bereich <strong>der</strong> Unfallversicherung wird <strong>der</strong> Aufwand<br />

aus Bundesmitteln nur insoweit ersetzt, als das Pflegegeld auf Grund einer<br />

akausalen Behin<strong>der</strong>ung geleistet wird.<br />

Gebarungsergebnisse für den Bereich des Bundespflegegeldgesetzes<br />

für das Jahr 2012 1)<br />

in Millionen Euro<br />

Bezeichnung<br />

Pensionsund<br />

Unfallversicherung<br />

Pensionsversicherung<br />

Unfallversicherung<br />

Einnahmen 2.273 2.262 11<br />

Ersatzleistung des Bundes 2.247 2.247 -<br />

Sonstige Einnahmen 26 15 11<br />

Ausgaben 2.275 2.262 13<br />

Pflegegeld 2.208 2.195 13<br />

Sachleistungen - - -<br />

Verwaltungsaufwand 32 32 -<br />

Sonstige Ausgaben 35 35 -<br />

1)<br />

Vorläufige Zahlen.<br />

142


Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />

1) Bilaterale Abkommen<br />

Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />

im Verhältnis zu 46 Staaten<br />

Die internationalen Beziehungen Österreichs auf dem Gebiet <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

werden seit mehr als 50 Jahren ständig ausgebaut. Österreich<br />

hat mit einer Reihe von Staaten zweiseitige „Abkommen über soziale<br />

Sicherheit“ geschlossen, die im Allgemeinen auf nachstehenden Grundsätzen<br />

beruhen:<br />

• Gleichbehandlung <strong>der</strong> Staatsangehörigen <strong>der</strong> Vertragsstaaten im Bereich<br />

<strong>der</strong> sozialen Sicherheit<br />

• Berücksichtigung <strong>der</strong> im an<strong>der</strong>en Vertragsstaat zurückgelegten Versicherungszeiten<br />

für den Erwerb und die Aufrechterhaltung von Leistungsansprüchen<br />

• Ermittlung <strong>der</strong> österreichischen Pensionen nach <strong>der</strong> „Direktberechnung“<br />

(die Pensionsberechnung erfolgt ausschließlich mit den österreichischen<br />

Versicherungszeiten)<br />

• Berücksichtigung <strong>der</strong> im an<strong>der</strong>en Vertragsstaat eingetretenen Arbeitsunfälle<br />

(Berufskrankheiten)<br />

• Export <strong>der</strong> Geldleistungen an die im an<strong>der</strong>en Vertragsstaat wohnenden<br />

Anspruchsberechtigten<br />

• Leistungsaushilfe im Bereich <strong>der</strong> Kranken- und Unfallversicherung<br />

durch den Versicherungsträger im an<strong>der</strong>en Vertragsstaat<br />

2) Multilaterale Abkommen<br />

Neben den bilateralen Abkommen sind auch multilaterale Instrumente<br />

wirksam, und zwar das „Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum“,<br />

das „Europäische Abkommen über soziale Sicherheit“ zwischen<br />

Österreich, Luxemburg, <strong>der</strong> Türkei, den Nie<strong>der</strong>landen, Portugal,<br />

Belgien, Spanien und Italien sowie das „Vierseitige Übereinkommen“ zwischen<br />

Österreich, Deutschland, <strong>der</strong> Schweiz und Liechtenstein.<br />

Das zuletzt genannte Abkommen sichert im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

u. a. die Eröffnung und Bemessung von Leistungsansprüchen,<br />

wenn Beschäftigungszeiten in drei o<strong>der</strong> allen vier Staaten vorhanden<br />

sind.<br />

143


Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />

3) Regelungen mit internationalen Organisationen<br />

Für die Bediensteten <strong>der</strong> in Österreich ansässigen internationalen Organisationen<br />

[die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO), die UN-<br />

Organisation für industrielle Entwicklung (UNIDO), die Organisation <strong>der</strong><br />

erdölexportierenden Län<strong>der</strong> (OPEC), die Organisation für Sicherheit und<br />

Zusammenarbeit in Europa (OSZE), das Internationale Institut für angewandte<br />

Systemanalyse (IIASA), das Internationale Zentrum für Migrationspolitikentwicklung<br />

(ICMPD), <strong>der</strong> Hochkommissär für die Flüchtlinge<br />

(UNHCR), die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot<br />

von Nuklearversuchen (CTBTO), und das Ständige Sekretariat des<br />

Übereinkommens zum Schutz <strong>der</strong> Alpen (Alpenkonvention)] bestehen entwe<strong>der</strong><br />

Abkommen o<strong>der</strong> gesetzliche Regelungen für den Bereich <strong>der</strong> sozialen<br />

Sicherheit. Auf Grund eines Notenwechsels zwischen <strong>der</strong> Republik Österreich<br />

und den Vereinten Nationen ist das Abkommen zwischen <strong>der</strong> Republik<br />

Österreich und <strong>der</strong> UNIDO auch auf die Bediensteten jener Ämter<br />

<strong>der</strong> Vereinten Nationen anzuwenden, die mit Zustimmung <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

in Österreich errichtet wurden.<br />

Ein weiterer Vertrag mit <strong>der</strong> Europäischen Organisation für Kernforschung<br />

(CERN) in Genf sieht die sozialversicherungsrechtliche Reintegration<br />

<strong>der</strong> bei dieser Organisation tätigen österreichischen Staatsangehörigen<br />

vor.<br />

Für Beamte, Bedienstete auf Zeit o<strong>der</strong> Vertragsbedienstete <strong>der</strong> Organe<br />

<strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaften (<strong>der</strong> Rat, die Kommission, das Parlament,<br />

<strong>der</strong> Gerichtshof und <strong>der</strong> Rechnungshof), aber auch für die Bediensteten<br />

an<strong>der</strong>er Einrichtungen <strong>der</strong> EU (wie z.B. die Europäische Investitionsbank)<br />

bestehen gesetzliche Regelungen hinsichtlich <strong>der</strong> Übertragung und<br />

Rückübertragung von österreichischen Pensionsanwartschaften durch das<br />

EU-Beamten-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz (EUB-SVG).<br />

4) Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum / Beitritt zur<br />

Europäischen Union<br />

Mit Inkrafttreten des multilateralen „Abkommens über den Europäischen<br />

Wirtschaftsraum“ (EWR-Abkommen) am 1. Jänner 1994 ist im Bereich<br />

<strong>der</strong> sozialen Sicherheit auch in Österreich, Finnland, Island, Liechtenstein<br />

(allerdings erst seit 1. Mai 1995), Norwegen und Schweden das sekundäre<br />

EG-Recht (darunter fallen insbeson<strong>der</strong>e die Verordnungen und<br />

Richtlinien) anzuwenden.<br />

144


Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />

Durch den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union (EU) am<br />

1. Jänner 1995 sind auf Grund <strong>der</strong> bereits geltenden EG-Rechtsvorschriften<br />

durch das EWR-Abkommen auf dem Gebiet <strong>der</strong> sozialen Sicherheit<br />

<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>arbeitnehmer keine Än<strong>der</strong>ungen mehr eingetreten.<br />

Seit 1. Juni 2002 sind durch das Abkommen zwischen <strong>der</strong> Europäischen<br />

Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft an<strong>der</strong>erseits über die Freizügigkeit im Bereich<br />

<strong>der</strong> sozialen Sicherheit auch im Verhältnis zur Schweiz grundsätzlich<br />

die Bestimmungen <strong>der</strong> Verordnungen (EWG) Nr. 1408/71 und Nr. 574/72<br />

anzuwenden.<br />

Mit 1. Mai 2010 wurden die beiden vorgenannten Verordnungen im<br />

Verhältnis zu den EU-Mitgliedstaaten durch die VO (EG) Nr. 883/2004 und<br />

Nr. 987/2009 abgelöst. Gegenüber Drittstaater gelten diese Verordnungen<br />

erst ab 1. Jänner 2011. Die VO (EG) Nr. 883/2004 und Nr. 987/2009 sind<br />

allerdings für die EWR-Staaten erst ab 1. Juni 2012 sowie für die Schweiz<br />

ab 1. April 2012 anzuwenden. Darüber hinaus gelten die VO (EWG) Nr.<br />

1408/71 und Nr. 574/72 auch in bestimmten Fällen weiter (z.B. für<br />

Drittstaater im Verhältnis zum Königreich Großbritannien und Dänemark).<br />

5) Aufgaben <strong>der</strong> Verbindungsstelle<br />

Zur Erleichterung <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Abkommen sind Verbindungsstellen<br />

eingerichtet. In Österreich ist <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> <strong>der</strong> österreichischen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sträger im Verhältnis zu allen Vertragsstaaten<br />

auf Grund bilateraler o<strong>der</strong> multilateraler Abkommen bzw. <strong>der</strong><br />

supranationalen Regelungen (VO (EG) Nr. 883/2004 und Nr. 987/2009)<br />

Verbindungsstelle für die Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung. Die<br />

hohe Problemlösungskompetenz des <strong>Hauptverband</strong>es in diesem Bereich<br />

beruht nicht zuletzt auch auf den bei den Verbindungsstellenbesprechungen<br />

hergestellten persönlichen Kontakten.<br />

Über die Verbindungsstelle, die unter an<strong>der</strong>em Verwaltungshilfe im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Abkommen leistet, werden auch die Kostenerstattungen im<br />

Bereich <strong>der</strong> Kranken- und Unfallversicherung mit den Verbindungsstellen<br />

<strong>der</strong> Vertragsstaaten abgewickelt.<br />

Für Kostenerstattungen aus Österreich in die Vertragsstaaten bzw.<br />

aus den Vertragsstaaten nach Österreich sowie für Pauschalzahlungen<br />

wurde im Jahre 2012 insgesamt ein Betrag von ca. 285,7 Millionen Euro<br />

umgesetzt. Dabei wurden österreichische For<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Höhe von ca.<br />

190,2 Millionen Euro sowie ausländische For<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Höhe von ca.<br />

95,5 Millionen Euro für Versicherte bzw. Pensionisten und <strong>der</strong>en Familienangehörigen<br />

abgerechnet.<br />

145


Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />

Bezüglich des Anwendungsbereiches ist zwischen den Abkommen,<br />

<strong>der</strong>en persönlicher und sachlicher Geltungsbereich in einem gewissen Umfang<br />

beschränkt ist, und jenen Übereinkommen, die eine <strong>der</strong>artige Beschränkung<br />

nicht vorsehen, zu unterscheiden.<br />

Mit Inkrafttreten des <strong>Sozialversicherung</strong>s-Ergänzungsgesetz (SV-EG)<br />

am 1. Jänner 2012 ist <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> als Verbindungsstelle aufgrund<br />

des § 4 Abs. 5 und 7 zum Abschluss von Verwaltungsvereinbarungen berechtigt.<br />

So wurden vom <strong>Hauptverband</strong> daher die Vereinbarung über die<br />

Erstattung <strong>der</strong> Kosten für Sachleistungen mit Serbien sowie die Vereinbarung<br />

über die Nutzung <strong>der</strong> Europäischen Krankenversicherungskarte in<br />

Mazedonien ausgearbeitet und mit den beiden Vertragsstaaten abgeschlossen.<br />

Beide Vertragswerke sind ab 1. Jänner 2013 gültig.<br />

Abkommen mit Staaten, für die die VO (EG) Nr. 883/2004<br />

sowie VO (EWG) Nr. 1408/71 nicht gelten:<br />

Eine Beschränkung des persönlichen Geltungsbereiches gibt es nur betreffend<br />

Tunesien, wobei die Anwendung grundsätzlich nur auf Staatsangehörige<br />

<strong>der</strong> beiden Vertragsstaaten möglich ist.<br />

Ohne Beschränkung des persönlichen Geltungsbereiches, d.h. Anwendung<br />

ohne Rücksicht auf die Staatsangehörigkeit <strong>der</strong> betreffenden Person:<br />

Australien<br />

Bosnien und Herzegowina<br />

Chile<br />

Israel<br />

Kanada und die Provinz Québec<br />

Kosovo *)<br />

Kroatien<br />

Mazedonien<br />

Serbien<br />

Südkorea<br />

Türkei<br />

USA<br />

*) Die teilweise Suspendierung des Abkommens zwischen <strong>der</strong> Republik Österreich und <strong>der</strong> Bundesrepublik Jugoslawien über<br />

soziale Sicherheit im Verhältnis zwischen <strong>der</strong> Republik Österreich und <strong>der</strong> Republik Kosovo wurde am 29. August 2012<br />

ausgesprochen und mit BGBl. III 132/2012 am 6. September 2012 verlautbart. Nach <strong>der</strong> teilweisen Suspendierung sind nur<br />

mehr die Bestimmungen über die Anzuwendenden Rechtsvorschriften weiterhin gültig.<br />

146


Zwischenstaatliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />

Sachlicher Geltungsbereich <strong>der</strong> internationalen Bindungen Österreichs<br />

im Bereich <strong>der</strong> sozialen Sicherheit<br />

Staat<br />

Kranken- Unfall- Pensions- Arbeitslosenversicherung<br />

beihilfen<br />

Familienversicherung<br />

versicherung versicherung<br />

Australien<br />

x<br />

Belgien x x x x x<br />

Bosnien und Herzegowina x x x x<br />

Bulgarien x x x x x<br />

Chile<br />

x<br />

Dänemark x x x x x<br />

Deutschland x x x x x<br />

Estland x x x x x<br />

Finnland x x x x x<br />

Frankreich x x x x x<br />

Griechenland x x x x x<br />

Großbritannien x x x x x<br />

Irland x x x x x<br />

Island x x x x x<br />

Israel x 1) x x x x<br />

Italien x x x x x<br />

Kanada (einschl. Quebec)<br />

x<br />

Kroatien x x x x<br />

Lettland x x x x x<br />

Liechtenstein x x x x x<br />

Litauen x x x x x<br />

Luxemburg x x x x x<br />

Malta x x x x x<br />

Mazedonien x x x x<br />

Moldau<br />

x<br />

Montenegro x x x x<br />

Nie<strong>der</strong>lande x x x x x<br />

Norwegen x x x x x<br />

Philippinen x 1) x<br />

Polen x x x x x<br />

Portugal x x x x x<br />

Rumänien x x x x x<br />

Schweden x x x x x<br />

Schweiz x x x x x<br />

Serbien x x x x<br />

Slowakei x x x x x<br />

Slowenien x x x x x<br />

Spanien x x x x x<br />

Südkorea<br />

x<br />

Tschechien x x x x x<br />

Tunesien x x x<br />

Türkei x x x<br />

Ungarn x x x x x<br />

Uruguay<br />

x<br />

USA<br />

x<br />

Zypern x x x x x<br />

1)<br />

Jedoch keine Sachleistungsaushilfe.<br />

Multilaterale Abkommen<br />

EWR - Abkommen x x x x x<br />

Europäisches Abkommen<br />

x<br />

Vierseitig. Übereinkommen<br />

x<br />

147


Elektronische Datenverarbeitung<br />

Elektronische Datenverarbeitung<br />

Im Jahre 2012 war die EDV des <strong>Hauptverband</strong>es in folgenden Bereichen<br />

als Dienstleister für die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger tätig:<br />

1. Zentrale Partnerverwaltung (ZPV)<br />

2. Speicherung <strong>der</strong> für die Versicherung bzw. den Leistungsbezug bedeutsamen<br />

Daten (Versicherungsdatei)<br />

3. Auskünfte an Justiz- und Verwaltungsbehörden<br />

4. Datenaustausch mit dem Arbeitsmarktservice<br />

5. <strong>Sozialversicherung</strong>srechtsdokumentation - SozDok<br />

6. Weitergabe von Versicherten- und Dienstgeberdaten an das Bundesministerium<br />

für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />

7. Koordinierungsstelle für den Computereinsatz in <strong>der</strong> Arztpraxis<br />

8. Familienbeihilfendatenbank<br />

9. Datendrehscheibe <strong>Hauptverband</strong><br />

10. Datenaustausch mit <strong>der</strong> EU<br />

11. Gemeinsames Netzwerk <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> (SV-Netz)<br />

12. EDV-Koordination<br />

13. Datenaustausch mit den Gewerbebehörden (Meldung gewerberechtlicher<br />

Geschäftsführer)<br />

14. Leistungsinformation für Versicherte (LIVE)<br />

15. Rezeptgebührenobergrenze (REGO)<br />

16. Pensionskonto (ePK)<br />

148


Elektronische Datenverarbeitung<br />

1. Zentrale Partnerverwaltung (ZPV)<br />

Seit Mai 2008 ist das Standardprodukt Zentrale Partnerverwaltung<br />

(ZPV) österreichweit bei jedem <strong>Sozialversicherung</strong>sträger im Einsatz.<br />

Dadurch arbeitet die gesamte <strong>Sozialversicherung</strong> mit einem zentralen<br />

Stammdatenverzeichnis für Dienstgeber, Versicherte und Leistungserbringer,<br />

welche unter dem Oberbegriff Partner zusammengefasst werden.<br />

Durch die Realisierung eines Rollenkonzeptes kann eine Person<br />

sowohl Versicherter als auch Dienstgeber o<strong>der</strong> Leistungserbringer sein.<br />

Än<strong>der</strong>n sich Stammdaten zu einer Person, sind diese nur ein Mal zu<br />

än<strong>der</strong>n und für alle Rollen gültig.<br />

Das Produkt wurde in drei Releases entwickelt und wird auch in diesen<br />

Stufen in Produktion genommen.<br />

– ZPV 1.0 (Dienstgeber) … bereits in Produktion<br />

– ZPV 2.0 (Versicherte) … bereits in Produktion<br />

– ZPV 3.0 (Leistungserbringer) … bereits in Produktion<br />

Neben den Partnerstammdaten sind in ZPV auch Informationen<br />

bzgl. Anschriften, Bankverbindungen, familienrechtliche und sonstige<br />

Beziehungen bzw. Beitragskontonummern gespeichert.<br />

Mit Stand Ende Jänner 2013 sind in ZPV<br />

- 14.800.631 aktuelle Partner (nicht storniert, nicht beendet)<br />

- 12.974.533 Versicherungsnummern (Partnerrolle Versicherter, nicht<br />

storniert und einem aktuellen Partner zugeordnet)<br />

- 433.900 Dienstgebernummern (Partnerrolle Dienstgeber, nicht<br />

storniert und nicht beendet).<br />

- 56.698 Leistungserbringernummern (Partnerrolle Leistungserbringer,<br />

nicht storniert und nicht beendet)<br />

1.<br />

vorhanden.<br />

149


Elektronische Datenverarbeitung<br />

2. Speicherung <strong>der</strong> für die Versicherung bzw. den Leistungsbezug<br />

bedeutsamen Daten (Versicherungsdatei)<br />

Gemäß § 31 Abs. 4 Z 3a ASVG hat <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> eine zentrale<br />

Anlage zur Aufbewahrung und Verarbeitung <strong>der</strong> für die Versicherung<br />

bzw. den Leistungsbezug bedeutsamen Daten zu führen.<br />

a) Versicherungszeiten- und Beitragsgrundlagenspeicherung ab 1972<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Versicherungsdaten ab 1972<br />

Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Versicherungsverhältnisse in Mio. 75,8 79,2 83,4 86,2 89,8<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 10,3 + 4,5 + 5,3 + 3,4 + 4,2<br />

Personen mit Versicherungsverhältnis in Mio. 11,3 11,5 11,8 12,0 12,2<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 1,8 + 1,8 + 2,6 + 1,7 + 1,7<br />

Weiters werden aus den in <strong>der</strong> Versicherungsdatei gespeicherten<br />

Daten täglich sämtliche Krankenversicherungsansprüche aller in Österreich<br />

krankenversicherten Personen festgestellt und dem Chipkartenbetreiber<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Derzeit sind folgende Krankenversicherungsansprüche gespeichert:<br />

Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Eigenansprüche in Mio. 6,20 6,25 6,32 6,46 6,54<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 1,3 + 0,8 + 1,1 + 2,2 + 1,2<br />

Anspruch für Angehörige in Mio. 2,45 2,45 2,44 2,43 2,42<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 0,4 + 0,0 - 0,4 - 0,4 - 0,4<br />

b) Versicherungszeiten- und Beitragsgrundlagenspeicherung vor 1972<br />

Diese Daten werden im Rahmen des Datenergänzungsverfahrens<br />

<strong>der</strong> Pensionsversicherungsträger erhoben.<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Versicherungsdaten vor 1972<br />

Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Personen mit Daten vor 1972 in Mio. 2,848 2,912 3,545 3,840 5,670<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 3,8 + 2,2 + 21,7 + 8,3 + 47,7<br />

150


Elektronische Datenverarbeitung<br />

3. Auskünfte an Justiz- und Verwaltungsbehörden<br />

Der <strong>Hauptverband</strong> ist gemäß § 31 Abs. 4 Z 3b ASVG verpflichtet,<br />

nach Maßgabe <strong>der</strong> technischen Möglichkeiten aus <strong>der</strong> zentralen Datenspeicherung<br />

gesetzliche Auskunftsverpflichtungen <strong>der</strong> Versicherungsträger<br />

zu erfüllen. Den anfragenden Behörden werden vom <strong>Hauptverband</strong><br />

je nach bestehen<strong>der</strong> Rechtsgrundlage entsprechende Auskunftsprofile<br />

zugeordnet, die den Umfang <strong>der</strong> im Auskunftsfall bekannt zu gebenden<br />

Daten festlegen. Die Auskünfte werden mittels FTP-<br />

Übermittlung im Batchbetrieb o<strong>der</strong> mittels Direktabfrage über Bildschirm<br />

erteilt.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Auskunftserteilungen (Online)<br />

Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Auskünfte an Bundesministerium<br />

für Justiz 109.952<br />

*) 140.151 107.089 159.491 145.815<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 44,3 + 27,5 - 23,6 + 48,9 - 8,6<br />

Auskünfte an Bundesministerium<br />

für Finanzen 950.829 1,180.404 1,174.545 1,397.330 1,388.308<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 7,2 + 24,1 - 0,5 + 19,0 - 0,7<br />

Auskünfte an sonstige Bundesministerien<br />

und Behörde 247.000 318.504 270.714 298.964 252.890<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 11,4 + 29,0 - 15,0 + 10,4 - 15,4<br />

Auskünfte an Landesregierungen 1,614.891 775.579 813.262 1,529.394 1,286.500<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 0,5 - 52,0 + 4,9 + 88,1 - 15,9<br />

*) Korrektur <strong>der</strong> unrichtigen Zahl für 2009<br />

Anzahl <strong>der</strong> Auskunftserteilungen (Batchbetrieb)<br />

Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Auskünfte an Bundesministerium<br />

für Justiz 1,160.381 1,093.043 1,121.129 1,018.583 956.666<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 2,3 - 5,8 + 2,6 - 9,2 - 6,1<br />

Das Bundesministerium für Justiz leistet für die gegebenen Auskünfte<br />

sowie für die Wartung und Erweiterung des Auskunftssystems einen<br />

Kostenersatz.<br />

151


Elektronische Datenverarbeitung<br />

Kostenersatz für Auskünfte<br />

Bezeichnung 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Auskunftserteilung *) 16.088,43 14.085,20 21.444,86 19.465,84 31.684,11<br />

**)<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 17,4 - 12,5 + 52,3 - 9,2 + 62,8<br />

Systemwartung und<br />

Entwicklungsarbeiten *) 2.026,00 2.075,20 2,122,40 2.187,20 2.253,60<br />

**)<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 4,8 + 2,4 + 2,3 + 3,1 + 3,0<br />

*) Beträge in Euro, ohne Umsatzsteuer<br />

**) Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses keine endgültigen Werte vorhanden<br />

Alle Auskünfte aus <strong>der</strong> zentralen Versicherungsdatenspeicherung<br />

werden protokolliert. Die anfragenden Stellen sind verpflichtet, stichprobenartig<br />

die Rechtmäßigkeit des Zugriffes zu überprüfen.<br />

4. Datenaustausch mit dem Arbeitsmarktservice<br />

Das Arbeitsmarktservice meldet die für Zwecke <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

bedeutsamen Daten (z.B. Bezug einer Geldleistung <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung)<br />

für den Zeitraum bis 31. Dezember 2004 direkt an die<br />

zentrale Versicherungsdatei beim <strong>Hauptverband</strong>. Für den danach liegenden<br />

Zeitraum erfolgt die Übermittlung <strong>der</strong> relevanten Daten über die<br />

Datendrehscheibe des <strong>Hauptverband</strong>es direkt an den zuständigen<br />

Krankenversicherungsträger, <strong>der</strong> die Aufgabe hat, die AMS - spezifischen<br />

Zeiten- und Beitragsgrundlagen an die zentrale Versicherungsdatei<br />

zu melden. In diesem Zusammenhang verwendet das Arbeitsmarkservice<br />

die Versicherungsnummer als Ordnungsbegriff.<br />

Seit März 1990 erhält das Arbeitsmarktservice auch Versicherungsverläufe<br />

zur Anspruchsfeststellung für Geldleistungen aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung.<br />

Seit 1998 werden Versicherungsverläufe mittels<br />

Programm-zu-Programmverbindung übermittelt, sodass die Daten im<br />

Arbeitsmarktservice unmittelbar weiterverarbeitet werden können.<br />

Täglich wird das Arbeitsmarktservice über allfällig beim <strong>Hauptverband</strong><br />

gleichzeitig gespeicherte Zeiten des Bezuges einer Geldleistung<br />

aus <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung und einer Pflichtversicherung in <strong>der</strong><br />

<strong>Sozialversicherung</strong> verständigt (Überlagerungsmeldungen).<br />

152


Elektronische Datenverarbeitung<br />

Anzahl <strong>der</strong> Auskunftserteilungen<br />

Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Wöchentliche bzw. seit 2003 tägl.<br />

Verständigungen an das AMS<br />

(Versicherte) 516.560 616.223 654.039 626.196 598.067<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 183,2 + 19,3 + 6,1 - 4,3 - 4,5<br />

Übermittlungen mittels Programm zu<br />

Programmverbindungen 7,590.286 8,308.864 8,866.621 9,108.298 9,241.341<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 1,1 + 9,5 + 6,7 + 2,7 + 1,5<br />

Für die Inanspruchnahme <strong>der</strong> EDV-Einrichtungen des <strong>Hauptverband</strong>es<br />

wird vom Arbeitsmarktservice ein Betrag (§ 82 Abs. 3 ASVG) in <strong>der</strong><br />

Höhe von € 836.000,-- jährlich vergütet.<br />

5. <strong>Sozialversicherung</strong>srechtsdokumentation - SozDok<br />

Das Projekt erfüllt die gesetzliche Pflicht des <strong>Hauptverband</strong>es nach<br />

§ 31 Abs. 4 Z 4 ASVG: Aufbau und Führung einer Dokumentation des<br />

österreichischen Rechts. Ziel <strong>der</strong> SozDok ist eine klare Übersicht über<br />

das <strong>Sozialversicherung</strong>srecht in Österreich zu schaffen. Eingebunden<br />

sind die Rechtsvorschriften <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaft, weil diese<br />

Vorschriften das innerstaatliche Recht bzw. die internationalen Abkommen<br />

weitgehend geän<strong>der</strong>t haben, sowie Judikatur zum <strong>Sozialversicherung</strong>srecht,<br />

soweit nicht ohnedies auf vorhandene Datenbanken verwiesen<br />

werden kann. Schlagwort: „Besserer Zugang zum Recht". Die Anwendung<br />

verhilft zu leichterem Einstieg in das sehr oft als äußerst kompliziert<br />

empfundene <strong>Sozialversicherung</strong>srecht.<br />

Außer über einen öffentlich zugänglichen Bereich (SozDok im Internet:<br />

kostenlos unter www.sozdok.at) ist die SozDok auch über ein Behördenintranet<br />

(Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz,<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sträger) abfragbar (SozDok im Intranet:http://sozdok.sozvers.at).<br />

Zusätzlich zu <strong>der</strong> allgemein öffentlich zugänglichen<br />

Information können hier interne Texte, z.B. Aktenvermerke<br />

über interne Arbeitskreise, abgefragt werden.<br />

Amtliche Verlautbarungen - AVI<br />

Das Projekt erfüllt die gesetzliche Pflicht des <strong>Hauptverband</strong>es nach<br />

§ 31 Abs. 9 ASVG. Die nach den <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetzen im Internet<br />

zu verlautbarenden Rechtsvorschriften und <strong>der</strong>en Än<strong>der</strong>ungen<br />

müssen<br />

153


Elektronische Datenverarbeitung<br />

* je<strong>der</strong>zeit ohne Identitätsnachweis und son<strong>der</strong>gebührenfrei zugänglich<br />

sein,<br />

* ab 1. Jänner 2002 in ihrer verlautbarten Form vollständig und auf<br />

Dauer ermittelt werden können.<br />

Seit Jänner 2002 werden Verlautbarungen im Internet durchgeführt.<br />

Das Produkt wird von allen <strong>Sozialversicherung</strong>strägern genutzt und<br />

ist öffentlich kostenlos über Internet (www.avsv.at) zugänglich. AVI<br />

wurde bei mehreren Anlässen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert, einschlägige<br />

Publikationen sind auf <strong>der</strong> allgemeinen Hilfeseite zitiert, ebenso<br />

sind dort die legistischen Arbeitsunterlagen auffindbar, nach denen die<br />

kundgemachten Rechtstexte erstellt werden.<br />

6. Weitergabe von Versicherten- und Dienstgeberdaten an das Bundesministerium<br />

für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />

Zur Durchführung des Behin<strong>der</strong>teneinstellungsgesetzes (BEinstG)<br />

wird dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz<br />

monatlich pro Dienstgeber die Anzahl <strong>der</strong> beschäftigten Personen<br />

(aufgeschlüsselt nach Geschlecht und Art <strong>der</strong> Beschäftigung) gemeldet.<br />

Außerdem werden vom Bundesministerium dem <strong>Hauptverband</strong><br />

Versicherungsnummern <strong>der</strong> begünstigten Personen gemäß BEinstG<br />

bekannt gegeben. Für diese Personen meldet <strong>der</strong> <strong>Hauptverband</strong> die Art<br />

<strong>der</strong> Beschäftigung zu bestimmten Stichtagen.<br />

7. Koordinierungsstelle für den Computereinsatz in <strong>der</strong> Arztpraxis<br />

Im <strong>Hauptverband</strong> ist eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die Anträge<br />

von EDV-Firmen behandelt, die EDV-Systeme für Abrechnungszwecke<br />

mit Krankenversicherungsträgern bzw. ab 1. Jänner 2007 vollintegrierte<br />

Produkte (e-Card Anbindung, Abrechnung, Export/Norm Datensatz)<br />

auf grundsätzliche Eignung prüfen lassen wollen.<br />

154


Elektronische Datenverarbeitung<br />

Registrierung von Arzt-EDV-Software (Abrechnung)<br />

Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Anträge 7 4 - 2 2<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 75,0 - 42,9 - 100,0 - -<br />

Anzahl <strong>der</strong> reg. Produkte zum 31.12. 196 197 197 198 199<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 2,1 + 0,5 + 0,0 + 0,5 + 0,5<br />

Tests 13 6 - 2 3<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 116,7 - 53,9 - 100,0 - + 50,0<br />

Registrierung von Arzt-EDV-Software (Vollintegration)<br />

Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Anträge 5 2 1 2 4<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 54,6 - 60,0 - 50,0 + 100,0 + 100,0<br />

Anzahl <strong>der</strong> reg. Produkte zum 31.12. 11 12 13 14 15<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 10,0 + 9,1 + 8,3 + 7,7 + 7,1<br />

Tests 8 6 1 3 5<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 55,7 - 25,0 - 83,3 + 200,0 + 66,8<br />

8. Familienbeihilfendatenbank<br />

Auf Grund <strong>der</strong> Bestimmungen des Sozialrechtsän<strong>der</strong>ungsgesetzes<br />

1992 und des Familienlastenausgleichsgesetzes wurde beim <strong>Hauptverband</strong><br />

eine Familienbeihilfendatenbank aufgebaut. Darin sind die für die<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Daten <strong>der</strong> Familienbeihilfenbezüge,<br />

die über das 18. Lebensjahr eines Kindes hinaus gewährt werden sowie<br />

die Daten <strong>der</strong> anspruchsberechtigten Person gespeichert. Diese Daten<br />

werden vom Bundesministerium für Finanzen an den <strong>Hauptverband</strong><br />

gemeldet und können von den <strong>Sozialversicherung</strong>strägern abgefragt<br />

werden. Die Familienbeihilfendatenbank wurde im Herbst 1994 eingesetzt.<br />

9. Datendrehscheibe <strong>Hauptverband</strong><br />

Zur Unterstützung <strong>der</strong> Kommunikation zwischen den <strong>Sozialversicherung</strong>strägern<br />

wurde beim <strong>Hauptverband</strong> am 1. Juli 1995 die "Datendrehscheibe"<br />

in Betrieb genommen. Über die Datendrehscheibe können<br />

von den Versicherungsträgern und Partnern <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

(Bundesministerien, Landesregierungen, Bundesrechenzentrum, AMS,<br />

Statistik Austria) beliebige Meldungen an Versicherungsträger weitergeleitet<br />

werden. Täglich werden jedem Versicherungsträger die für ihn<br />

155


Elektronische Datenverarbeitung<br />

beim <strong>Hauptverband</strong> eingelangten Meldungen (Datenbestände) zur Abholung<br />

über Datenfernübertragung bereitgestellt.<br />

Anzahl <strong>der</strong> über Datendrehscheibe weitergeleiteten Meldungen<br />

Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Dienstgebermeldungen<br />

(Datensätze) (DM) 42,366.166 42,405.219 43,686.423 45,553.803 49,545.419<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 23,8 + 0,1 + 3,0 + 4,3 + 8,8<br />

Dienstgebermeldungen f. d. BVA<br />

(DB) 2,583.448 2,782.872 2,755.826 3,053.619 3,468.987<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - + 7,7 -1,0 + 10,8 + 13,6<br />

Meldungen zur gemeinsamen<br />

Versteuerung von Pensionen<br />

(GL/01) 7,744.588 7,526.436 7,552.724 9,065.265 8,010.808<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 20,7 - 2,8 + 0,4 + 20,0 - 11,6<br />

Meldungen zur gemeinsamen<br />

Versteuerung von Pensionen<br />

Jahresabgleich (GL/03) 2,471.704 2,483.807 2,677.671 2,551.593 2,750.535<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 2,4 + 0,5 + 7,8 - 4,7 + 7,8<br />

Krankenversicherung <strong>der</strong><br />

Pensionisten (KP) 546.676 488.732 586.034 652.169 700.047<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 26,0<br />

-<br />

10,6<br />

+ 19,9 + 11,3 + 7,3<br />

Heilmittelabrechnung (HM) 153,003.481 154,176.715 152,987.442 157,924.434 159,243.245<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 0,6 + 0,8 - 0,8 + 3,2 + 0,8<br />

Krankenanstaltenmeldungen,<br />

Anzeigen (KA/AN) 12,589.650 12,962.104 12,762.450 12,955.938 12,351.929<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 4,7 + 3,0 - 1,5 + 1,5 - 4,7<br />

Krankenanstaltenmeldungen,<br />

Leistungsdaten (stationär)<br />

(KA/LS) 4,808.480 4,171.078 4,972.248 5,004.188 2,464.159<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 26,1 - 13,3 + 19,2 + 0,6 - 50,8<br />

Krankenanstaltenmeldungen,<br />

Leistungsdaten (ambulant)<br />

(KA/LA) 11,194.458 11,108.861 9,445.848 9,110.347 10,160.031<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 14,7 - 0,8 - 15,0 - 3,6 + 11,5<br />

Krankenanstalten-Rückmeldungen,<br />

Anzeigen (KR/AN) 11,918.114 11,899.523 11,525.454 11,145.381 10,675.634<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 4,9 - 0,2 - 3,1 - 3,3 - 4,2<br />

Krankenanstalten-Rückmeldungen,<br />

Leistungsdaten (ambulant)<br />

(KR/LA) 449.046 492.032 122.640 461.797 172.929<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 2,7 + 9,6 - 75,1 + 276,6 - 62,6<br />

156


Elektronische Datenverarbeitung<br />

10. Datenaustausch mit <strong>der</strong> EU<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> EU werden im "Fachausschuss für Datenverarbeitung"<br />

im Bereich <strong>der</strong> Generaldirektion Beschäftigung und Soziales - Abteilung<br />

Koordinierung <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sschemen - für den Bereich<br />

<strong>der</strong> Sozialen Sicherheit für Wan<strong>der</strong>arbeitnehmer die notwendigen<br />

organisatorischen und technischen Maßnahmen ausgearbeitet, um den<br />

<strong>der</strong>zeit mittels Papierformularen durchgeführten Datenaustausch innerhalb<br />

<strong>der</strong> Mitgliedstaaten durch einen Datenaustausch unter Anwendung<br />

elektronischer Medien zu ersetzen.<br />

In diesem Zusammenhang wurden die EU-Verordnungen (EWG) Nr.<br />

1408/71 und <strong>der</strong>en Durchführungsverordnung Nr. 574/72 überarbeitet<br />

und an den künftigen elektronischen Datenaustausch in allen Sektoren<br />

<strong>der</strong> Sozialen Sicherheit angepasst. Am 1. Mai 2010 traten die neuen<br />

EU-Verordnungen (EG) Nr. 883/2004 sowie die Durchführungsverordnung<br />

Nr. 987/2009 in Kraft. Zur technischen Umsetzung des Datenaustausches<br />

wurde das Projekt EESSI geschaffen:<br />

EESSI<br />

In <strong>der</strong> Ausgabe 2011 des <strong>Handbuch</strong>es <strong>der</strong> österreichischen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

wurde erstmalig über das Projekt EESSI (Electronic Exchange<br />

of Social Security Information, Elektronischer Austausch von<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sdaten) sowie über die gemeinsame europäische<br />

Systemarchitektur berichtet.<br />

Nach den Bestimmungen <strong>der</strong> o.a. EU-Verordnungen wurde nach <strong>der</strong>en<br />

Inkrafttreten ursprünglich die Gewährung eines Übergangszeitraumes<br />

von 24 Monaten – bis 1. Mai 2012 – für die nationale Umsetzung<br />

des elektronischen Datenaustausches in allen europäischen Mitgliedsstaaten<br />

gewährt. Voraussetzung für den Beginn dieses Zeitraumes ist<br />

die Fertigstellung des europäischen Teiles des EESSI-Netzwerkes –<br />

Datenaustausch zwischen den Zugangsstellen – <strong>der</strong> Access Points –<br />

<strong>der</strong> EU-Mitgliedstaaten. Dieser Teil konnte aus verschiedenen Gründen<br />

(zB. Business Flows im WebIC falsch implementiert) nicht innerhalb des<br />

genannten Zeitraumes ausgerollt werden. Im März 2012 wurde eine<br />

Reflektionsperiode eingeführt, die vorerst für drei Monate anberaumt<br />

war, aber dann bis nach Ende 2012 noch verlängert wurde. Der Beschluss<br />

Nr. E3 <strong>der</strong> Verwaltungskommission hat den Einsatzpunkt nun<br />

bereits auf Ende 2014 verschoben.<br />

EGDA<br />

Die nationale Umsetzung von EESSI erfolgt in Österreich im Rahmen<br />

des Projekts EGDA (elektronischer grenzüberschreiten<strong>der</strong> Daten-<br />

157


Elektronische Datenverarbeitung<br />

austausch). In <strong>der</strong> Ausgabe 2011 des <strong>Handbuch</strong>es wurde über die Teilprojekte<br />

und <strong>der</strong>en Status berichtet.<br />

Status zum Teilprojekt 1:<br />

• Die Projektplanung wurde an die des EESSI-Projekts angepasst.<br />

• Auf europäischer Ebene Abstimmungen mit dem DG EMPL<br />

(Directorate General for Employment, Social Affairs and<br />

Inclusion - Generaldirektion für Beschäftigung, Soziales und Integration),<br />

mit Vertretern <strong>der</strong> Teststaaten sowie mit den Business<br />

Analytikern <strong>der</strong> EU-Kommission abgehalten.<br />

• Es erfolgte die fachliche und organisatorische Akkordierung <strong>der</strong><br />

nationalen Abläufe mit den zuständigen österreichischen Institutionen<br />

• Weiters wurde die Konzeption und Verwaltung des öffentlichen<br />

Verzeichnisses <strong>der</strong> europäischen Institutionen <strong>der</strong> Sozialen Sicherheit<br />

(Master Directory) durchgeführt.<br />

• Die Konzeption und Umsetzung von Tests auf fachlicher und<br />

technischer Ebene.<br />

• Die fachlichen, organisatorischen und technischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

im nationalen Kontext wurden erhoben und analysiert.<br />

• Die Referenzimplementierung für einen europäischen Datenaustausch<br />

wurde in Betrieb genommen, qualitätsgesichert und<br />

gewartet.<br />

• Innerhalb <strong>der</strong> Teststaaten erfolgte eine Pilotierung im internationalen<br />

Kontext.<br />

• Die Geschäftsprozesse (Business Flows) wurden analysiert und<br />

die Ergebnisse veröffentlicht.<br />

• In Folge wurden die Datenstrukturen <strong>der</strong> SEDs (Structured<br />

Electronic Documents) analysiert und publiziert.<br />

• Ein Proof of Concepts für die Anbindung an das europäische<br />

System wurde durchgeführt.<br />

• Für die Anbindung <strong>der</strong> zuständigen Institutionen wurde unter<br />

Berücksichtigung nationaler Anfor<strong>der</strong>ungen eine Machbarkeitsstudie<br />

erstellt.<br />

158


Elektronische Datenverarbeitung<br />

Status zum Teilprojekt 2:<br />

• Ein System für den elektronischen Datenaustausch außerhalb<br />

<strong>der</strong> EU bzw. außerhalb <strong>der</strong> EU-Verordnungen wurde umgesetzt.<br />

• Im Rahmen <strong>der</strong> bilateralen Abkommen wurde <strong>der</strong> elektronische<br />

Datenaustausch festgelegt und Pilotprojekte mit Deutschland<br />

(PV), Serbien (Kostenverrechnung, PV), Tschechien (Anfrage<br />

zur Kostenverrechnung) durchgeführt.<br />

Im Verbandsvorstand am 16. November 2010 wurde das Projekt EGDA<br />

bis Ende des Jahres 2012 beschlossen.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> ob genannten Verzögerungen im Projekt EESSI wurde in<br />

<strong>der</strong> Sitzung des Verbandsvorstandes am 20. November 2012 eine Projektverlängerung<br />

und -erweiterung bis 2015 beschlossen.<br />

Informationen zum <strong>der</strong>zeitigen Datenaustausch<br />

Die österreichische <strong>Sozialversicherung</strong> ist <strong>der</strong>zeit im Bereich Krankenversicherung<br />

in <strong>der</strong> Durchführung des elektronischen Datenaustausches<br />

mit an<strong>der</strong>en Mitgliedstaaten operational tätig.<br />

Übermittlung von Kostenfor<strong>der</strong>ungen im Bereich <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

In diesem Projekt zur elektronischen Übermittlung <strong>der</strong> Daten für die<br />

zwischenstaatliche Kostenabrechnung innerhalb <strong>der</strong> Mitgliedstaaten<br />

werden Formulare<br />

E125 - Einzelaufstellung <strong>der</strong> tatsächlichen Aufwendungen und<br />

E127 - Einzelaufstellung <strong>der</strong> Monatspauschalbeträge<br />

ausgetauscht.<br />

159


Elektronische Datenverarbeitung<br />

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Aufnahme <strong>der</strong><br />

am elektronischen Datenaustausch (DA) beteiligten EU-Mitgliedstaaten<br />

in chronologischer Reihenfolge:<br />

Beginn des DA<br />

Ende 2001<br />

EU-Mitgliedstaat und Anmerkungen<br />

Deutschland und Dänemark<br />

2002 Portugal und Griechenland<br />

2003 Frankreich<br />

2004 Luxemburg und Belgien<br />

2005 u. 2006 Keine Erweiterungen<br />

2007 Tests mit Italien und Slowakei<br />

Ende 2008<br />

Slowakei<br />

2009 Tschechien und Ungarn<br />

Schweiz: Tests<br />

Slowakei: abschließende Tests betr. E127<br />

Tschechien und Ungarn: Tests betr. des<br />

Austausches <strong>der</strong> E127 Formulare.<br />

2010 Schweiz und Italien<br />

Großbritannien: Der für 2010 angekündigte<br />

Datenaustausch wird im Rahmen von<br />

EESSI-EGDA umgesetzt werden.<br />

Tschechien und Ungarn: Der Austausch<br />

<strong>der</strong> Monatspauschalbeträge wird ebenfalls<br />

im Rahmen des Projekts EESSI durchgeführt.<br />

2011 Keine Erweiterungen<br />

2012 Slowenien (DA ab 1.1.2013 produktiv)<br />

In <strong>der</strong> folgenden Tabelle sind die Gesamterträge und -aufwände <strong>der</strong><br />

elektronisch ausgetauschten Kostenerstattungen, die im Jahr 2012<br />

durchgeführt wurden, ersichtlich.<br />

160


Elektronische Datenverarbeitung<br />

Anzahl <strong>der</strong> elektronisch ausgetauschten Formulare 2012<br />

von - nach E125 E127<br />

Anzahl Betrag *) Anzahl Pauschalmonate<br />

AT - BE 3.545 2.198.282,23 15 75<br />

BE - AT 450 471.653,71 - -<br />

AT - CH 6.624 4.319.602,31 - -<br />

CH - AT 2.332 3.239.773,95 - -<br />

AT – CZ 4.140 2.919.839,73 - -<br />

CZ - AT 14.352 46.351.704,57 - -<br />

AT - DE 209.501 103.020.105,93 855 3.293<br />

DE - AT 131.074 51.907.476,83 24 103<br />

AT - DK 1.845 862.205,68 - -<br />

DK - AT 73 71.492,10 - -<br />

AT - FR 4.561 2.343.110,18 22 130<br />

FR - AT 2.267 3.175.371,74 191 929<br />

AT - GR - - - -<br />

GR - AT 154 57.318,23 176 1.921<br />

AT - HU 4.614 4.648.626,91 - -<br />

HU - AT 39.786 726.299.175,00 - -<br />

AT - IT 11.205 7.240.788,62 4 18<br />

IT - AT 1.831 939.444,15 12 144<br />

AT - LU 1.821 713.825,37 - -<br />

LU - AT 87 227.462,07 - -<br />

AT - PT 921 568.987,07 - -<br />

PT - AT 318 59.535,88 34 403<br />

AT - SK 4.132 4.880.357,71 12 48<br />

SK - AT 100.504 6.975.811,41 - -<br />

*) Betrag in <strong>der</strong> jeweiligen Landeswährung des übermittelnden EU-Mitgliedstaates<br />

Anmerkung zum Austausch von Identifikationsdaten für Wan<strong>der</strong>arbeitnehmer<br />

im Bereich <strong>der</strong> Pensionsversicherung:<br />

Der Datenaustausch wurde aufgrund technischer Übermittlungsprobleme<br />

im Jahr 2006 unterbrochen. Im Rahmen von EESSI wird dieser<br />

Informationsaustausch neu auf- und umgesetzt.<br />

161


Elektronische Datenverarbeitung<br />

11. Gemeinsames Netzwerk <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> (SV-Netz)<br />

Am 20. Dezember 1996 wurde mit dem Bundesministerium für Finanzen<br />

ein Kooperationsabkommen für die Nutzung des Corporate<br />

Network Austria (CNA) und <strong>der</strong> darin angebotenen Dienste abgeschlossen.<br />

Als Netzwerkbetreiber fungiert die Bundesrechenzentrum GmbH.<br />

Am 21. April 2006 wurde in <strong>der</strong> Trägerkonferenz das Corporate<br />

Network <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> (CNSV) als Nachfolger des CNA in <strong>der</strong><br />

<strong>Sozialversicherung</strong> als Standardprodukt beschlossen.<br />

Mit <strong>der</strong> Errichtung des CNSV sowie mit <strong>der</strong> Programmsteuerung<br />

wurde vom <strong>Hauptverband</strong> die ITSV GmbH beauftragt.<br />

Das CNSV hat die bestehenden Funktionalitäten des damaligen<br />

Corporate Network Austria Netzes (CNA) auf Basis mo<strong>der</strong>ner Netzwerktechnologien<br />

übernommen.<br />

Die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger können im CNSV ihre eigenen Netze<br />

betreiben und darüber hinaus auf Dienste, die in einem trägerübergreifenden<br />

Netzwerk angeboten werden, zugreifen.<br />

Das CNSV besteht <strong>der</strong>zeit aus 18 Peering Points in den Landeshauptstädten<br />

inkl. Dornbirn, über welche die <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />

angebunden werden. Im Backbone ist das CNSV „hochverfügbar“ ausgeführt<br />

und kann ein wesentlicher Bestandteil für einen zukünftigen<br />

“Health Ring“ werden.<br />

Alle geplanten Peering Points des CNSV sind errichtet und werden<br />

von allen <strong>Sozialversicherung</strong>strägern produktiv genutzt.<br />

Derzeit sind beim <strong>Hauptverband</strong> folgende zentrale Dienste im SV-<br />

Netz implementiert:<br />

- Zugriff von Personalcomputern auf den Großrechner des <strong>Hauptverband</strong>es<br />

mit Emulationsprogrammen o<strong>der</strong> einem Web-Browser<br />

- Übermittlung von Dateien (Filetransfer)<br />

- Austausch elektronischer Dokumente über einen Ablageserver<br />

- Zugriff auf Komponenten <strong>der</strong> Softwareentwicklungsumgebung für<br />

Standardprodukte<br />

- Zugriff auf die zentral gespeicherten KV-Ansprüche für den Bereich<br />

<strong>der</strong> SV-Chipkarte.<br />

- Senden und Empfangen von Nachrichten sowohl trägerübergreifend<br />

als auch zu externen Stellen (Mailing)<br />

- gesicherter und eingeschränkter Zugriff auf das Internet<br />

162


Elektronische Datenverarbeitung<br />

- Betrieb eines Servers für sozialversicherungsinterne Informationen<br />

(Intranet)<br />

- Zugriff auf zentrale Applikationen im <strong>Hauptverband</strong> (z.B. ABS, ZV,<br />

LIVE, ...)<br />

- Zugriff auf Applikationen im Behördennetz<br />

- gesicherter Zugriff von Dritten auf Server im SV-Netz<br />

- zentraler Virenschutz für den Mail- und Internetverkehr<br />

Am 5. Juni 2012 wurde in <strong>der</strong> Trägerkonferenz die Weiterentwicklung<br />

des Standardproduktes „Corporate Network <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

(CNSV)“ beschlossen. Ziel <strong>der</strong> beschlossenen Weiterentwicklung ist es,<br />

bei gleichbleiben<strong>der</strong> Servicequalität durch Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bestehenden<br />

Architektur und <strong>der</strong> Netztopologie (Layer 2) die Standardproduktkosten<br />

für CNSV zu senken bzw. die Kostensteigerung zu dämpfen.<br />

Die operative Umsetzung <strong>der</strong> beschlossenen Weiterentwicklung des<br />

CNSV ist für das Jahr 2013 vorgesehen.<br />

12. EDV-Koordination<br />

Einrichtung von Standardprodukten<br />

Am 14. September 1994 wurden von <strong>der</strong> Verbandskonferenz gemäß<br />

§ 31 Abs. 5 Z 4 ASVG Richtlinien für die Zusammenarbeit <strong>der</strong> Versicherungsträger<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong> EDV (REDV) beschlossen. Nach<br />

diesen Richtlinien werden von den Versicherungsträgern und vom<br />

<strong>Hauptverband</strong> einheitliche EDV-Programme für die Verwendung durch<br />

die jeweils betroffenen Versicherungsträger entwickelt (so genannte<br />

"Standardprodukte"). Im Jahr 2011 wurde an folgenden Standardprodukten<br />

gearbeitet:<br />

ABS<br />

Arzneimittel Bewilligungsservice<br />

Standardprodukt Anwen<strong>der</strong> Einrichtung durch<br />

ARVO<br />

Elektronische Archivierung und Vorgangsbearbeitung<br />

AVI/SOZDOK<br />

Amtliche Verlautbarungen im Internet<br />

ABKK<br />

Anwendungen Betriebskrankenkassen<br />

163<br />

Alle Versicherungsträger<br />

Alle Versicherungsträger<br />

Alle Versicherungsträger<br />

und Pensionsinstitute<br />

alle 6 Betriebskrankenkassen<br />

Versicherungsanstalt<br />

<strong>der</strong> gewerblichen<br />

Wirtschaft<br />

Steiermärkische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

<strong>Hauptverband</strong><br />

Betriebskrankenkasse<br />

voestalpine<br />

Bahnsysteme


Elektronische Datenverarbeitung<br />

Standardprodukt Anwen<strong>der</strong> Einrichtung durch<br />

BE<br />

Beitragseinbringung<br />

BEICON<br />

Beitragscontrolling<br />

BIG<br />

Business Intelligence Modell als Instrument <strong>der</strong><br />

Träger für die Tätigkeit in den Gesundheitsplattformen<br />

CNSV<br />

Corporate Network <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

DANTE<br />

Durchgängige Anwendungen neuer Technologien<br />

DDS<br />

Datendrehscheibe neu<br />

EBDB<br />

Abfrage <strong>der</strong> Einheitswert- und Bewirtschaftungsdatenbank<br />

für land- und forstwirtschaftliche Betriebe<br />

EFEU<br />

Elektronische Feststellung und Erledigung in <strong>der</strong><br />

Unfallversicherung<br />

ELDA (DSS)<br />

Datensammelsystem<br />

EPK<br />

einheitliches Pensionskonto<br />

FIWI<br />

Finanz- und Wirtschaftswesen<br />

inkl. CASH (Cashmanagement)<br />

FOKO<br />

Gesamtkostenrechnung ärztlicher Tätigkeit<br />

GPLA<br />

Gemeinsame Prüfung aller lohnabhängigen<br />

Abgaben<br />

KUG<br />

Karenzgeld<br />

LGKK<br />

Leistungswesen <strong>der</strong> Gebietskrankenkassen<br />

Alle Gebietskrankenkassen<br />

Alle Gebietskrankenkassen<br />

und VAEB<br />

Alle Krankenversicherungsträger<br />

Alle Versicherungsträger<br />

Alle Pensionsversicherungsträger<br />

(ausg. VA ö. Not)<br />

Alle Versicherungsträger<br />

Alle Pensionsversicherungsträger,<br />

alle Unfallversicherungsträger<br />

(ohne SVB, BVA)<br />

Alle Unfallversicherungsträger<br />

Oberösterreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

(DSS für alle Krankenversicherungsträger)<br />

Alle Pensionsversicherungsträger<br />

Alle Gebietskrankenkassen,<br />

Pensionsversicherungsanstalt,<br />

BKK Kapfenberg, BKK<br />

Austria Tabak, AUVA,<br />

SVA d. Bauern, SVA<br />

d. gew. Wirtschaft,<br />

SVD-Büromanagement<br />

Alle Krankenversicherungsträger<br />

und<br />

Son<strong>der</strong>versicherungsträger<br />

(KV)<br />

Alle Gebietskrankenkassen<br />

und VAEB<br />

Alle Gebietskrankenkassen<br />

Alle Gebietskrankenkassen<br />

Nie<strong>der</strong>österreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

Nie<strong>der</strong>österreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

<strong>Hauptverband</strong><br />

<strong>Hauptverband</strong><br />

Pensionsversicherungsanstalt<br />

<strong>Hauptverband</strong><br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sanstalt<br />

<strong>der</strong> Bauern<br />

Allgemeine Unfallversicherungsanstalt<br />

Oberösterreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

<strong>Hauptverband</strong><br />

Wiener Gebietskrankenkasse<br />

Oberösterreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

Tiroler Gebietskrankenkasse<br />

Nie<strong>der</strong>österreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

Oberösterreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

164


Elektronische Datenverarbeitung<br />

LEICON<br />

Leistungscontrolling<br />

Standardprodukt Anwen<strong>der</strong> Einrichtung durch<br />

LIVE<br />

Sachleistungsinformation an die Versicherten<br />

MVB<br />

Melde-, Versicherungs- und Beitragswesen<br />

PERS<br />

Personalwirtschaft<br />

PKV<br />

Partnerkontenverwaltung<br />

REG<br />

Regress für die Gebietskrankenkassen<br />

SEU<br />

Software Entwicklungsumgebung<br />

VPAB-ALVA<br />

Vertragspartnerabrechnung (Ärzte, Zahnärzte,<br />

Transporteure und sonstige Vertragspartner)<br />

VPAB-HEMA<br />

Vertragspartnerabrechnung Heilmittel<br />

(Apotheken)<br />

VPAB-NOVA<br />

Vertragspartnerabrechnung bundesweite<br />

Krankenversicherungsträger<br />

VVP<br />

Datenaufbereitung für Zwecke <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

ZEPTA<br />

Zukunftsorientierte, einheitliche, prozessoptimierte<br />

und trägerübergreifende Anwendung <strong>der</strong><br />

Pensionsversicherung<br />

ZPV<br />

Zentrale Partnerverwaltung<br />

Alle Gebietskrankenkassen,<br />

<strong>Hauptverband</strong>,<br />

VAEB, BVA,<br />

SVA und SVB<br />

Alle Krankenversicherungsträger<br />

Alle Gebietskrankenkassen<br />

Alle Gebietskrankenkassen,<br />

BKK Kapfenberg,<br />

AUVA, Pensionsversicherungsanstalt,<br />

SVA d. gew.<br />

Wirtschaft, VA öff.<br />

Bed., SVB<br />

Alle Gebietskrankenkassen<br />

Alle Gebietskrankenkassen<br />

Alle Versicherungsträger<br />

Alle Gebietskrankenkassen<br />

Alle Krankenversicherungsträger<br />

BVA, SVA, SVB,<br />

VAEB<br />

Alle Pensionsversicherungsträger<br />

(ausg. VAöNot)<br />

Alle Pensionsversicherungsträger<br />

(ausg. VAöNot)<br />

Alle Versicherungsträger<br />

Nie<strong>der</strong>österreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

Oberösterreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

Steiermärkische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

Wiener Gebietskrankenkasse<br />

Nie<strong>der</strong>österreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

Oberösterreichische<br />

Gebietskrankenkasse<br />

ITSV<br />

Wiener Gebietskrankenkasse<br />

Kärntner<br />

Gebietskrankenkasse<br />

Versicherungsanstalt<br />

öffentlich Bediensteter<br />

Pensionsversicherungsanstalt<br />

Pensionsversicherungsanstalt<br />

<strong>Hauptverband</strong><br />

13. Datenaustausch mit den Gewerbebehörden<br />

(Meldung gewerberechtlicher Geschäftsführer)<br />

Die Gewerbebehörde hat in jenen Fällen, in denen die Gewerbeordnung<br />

die Bestellung eines Geschäftsführers vorschreibt und ein Arbeitnehmer<br />

als Geschäftsführer angezeigt o<strong>der</strong> genehmigt wird, den<br />

<strong>Hauptverband</strong> von <strong>der</strong> Bestellung o<strong>der</strong> dem Ausscheiden desselben auf<br />

automationsunterstütztem Weg zu verständigen. Der <strong>Hauptverband</strong><br />

verständigt in <strong>der</strong> Folge die Gewerbebehörde vom Ende <strong>der</strong> Pflichtversicherung<br />

einer dieser Personen auf Grund einer entsprechenden Mel-<br />

165


Elektronische Datenverarbeitung<br />

dung <strong>der</strong> betroffenen Krankenversicherungsträger. Der Datenaustausch<br />

wurde im März 1998 aufgenommen.<br />

Bezeichnung 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Meldungen vom zentralen Gewerberegister<br />

14.184 14.238 14.774 15.380 15.580<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 5,6 + 0,4 + 3,8 + 4,10 + 1,3<br />

Meldungen an das zentrale Gewerberegister<br />

5.474 5.609 5.621 5.973 6.165<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 9,6 + 2,5 + 0,2 + 6,3 + 3,2<br />

14. Leistungsinformation für Versicherte (LIVE)<br />

Gemäß § 81 ASVG (§ 43 GSVG, § 41 BSVG, § 27B-KUVG) haben<br />

die Krankenversicherungsträger einmal im Kalen<strong>der</strong>jahr die Versicherten<br />

über die Kosten <strong>der</strong> von ihnen in Anspruch genommenen Sachleistungen<br />

zu informieren.<br />

Im <strong>Hauptverband</strong> wurde dazu eine zentrale Leistungsdatenbank<br />

eingerichtet, die über die FOKOs <strong>der</strong> Krankenversicherungsträger mit<br />

Daten beschickt wird. Aus dieser Datenbank werden Druckdateien erzeugt,<br />

die an einen externen Anbieter übermittelt werden. Dieser druckt<br />

aus diesen Dateien dann die Informationsbriefe, kuvertiert und versendet<br />

sie.<br />

Zwischen Anfang August und Ende Oktober 2012 wurden 6,355.735<br />

Briefe mit den Leistungsinformationen für das gesamte Jahr 2011 verschickt.<br />

Mittels Bürgerkarte ist es für den Versicherten seit 2006 möglich, die<br />

in Anspruch genommen Leistungen Online abzurufen. Es stehen jeweils<br />

die Daten des zuletzt - für die Aussendung des Leistungsblattes - aufbereiteten<br />

Jahres sowie <strong>der</strong> beiden vorangegangenen Jahre zur Verfügung.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Leistungen in <strong>der</strong> zentralen Leistungsdatenbank<br />

Leistungsbereich 2008 2009 2010 2011<br />

Ärztliche Leistung 273,000.924 277,585.452 280,487.566 285,405.098<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 2,7 + 1,7 + 1,1 - 1,8<br />

Vorsorgeuntersuchungen 1,177.497 1,247.447 1,187.528 1,264.307<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 18,7 + 5,9 - 4,8 + 6,5<br />

Heilmittel 100,385.061 100,799.562 100,433.870 101,637.741<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 5,5 + 0,4 - 0,4 + 1,2<br />

Heilbehelfe/Hilfsmittel 4,499.489 4,677.314 4,889.237 5,053.762<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 8,0 +4,0 +4,5 + 3,4<br />

166


Elektronische Datenverarbeitung<br />

Transporte 3,842.325 3,875.667 3,940.606 4,003.060<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 5,5 + 0,9 + 1,7 + 1,6<br />

Krankenhausaufenthalte 2,448.271 2,442.024 2,449.101 2,436.030<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 2,0 - 0,3 + 0,3 - 0,5<br />

Kur- und Erholungsaufenthalte 53.374 59.296 63.632 69.590<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 1,5 + 11,1 + 7,3 + 9,4<br />

Kasseneigene Ambulatorien und<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

7,576.488 7,635.223 7,780.491 7,882.522<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % - 6,2 + 0,8 + 1,9 + 1,3<br />

Gesamt 392,983.429 398,321.985 401,232.031 407,752.110<br />

Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahr in % + 3,3 + 1,4 + 0,7 + 1,6<br />

15. Rezeptgebührenobergrenze (REGO)<br />

Seit 1. Jänner 2008 ist das Produkt Rezeptgebührenobergrenze<br />

(REGO) österreichweit bei jedem Krankenversicherungsträger sowie<br />

<strong>der</strong> Krankenfürsorgeanstalt Wien (KFA Wien) im Einsatz. Ab 1. Jänner<br />

2008 muss je<strong>der</strong> Versicherte nur so lange die Rezeptgebühr zahlen, bis<br />

er im laufenden Kalen<strong>der</strong>jahr mit diesen Zahlungen einen Betrag von<br />

2 % seines Jahresnettoeinkommens (ohne Son<strong>der</strong>zahlungen) erreicht.<br />

Danach ist er für den Rest des Kalen<strong>der</strong>jahres von <strong>der</strong> Rezeptgebühr<br />

befreit.<br />

Die <strong>Sozialversicherung</strong> legt für jeden Versicherten ein eigenes Rezeptgebühren-Konto<br />

an. Auf <strong>der</strong> einen Seite wird das Jahresnettoeinkommen<br />

verbucht, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite werden die im laufenden Jahr<br />

bezahlten Rezeptgebühren addiert. Sobald diese eine Summe von 2%<br />

des Nettoeinkommens erreichen, wird dieser Umstand dem Arzt, <strong>der</strong><br />

ein Medikament verschreibt, bzw. <strong>der</strong> Ordinationshilfe beim Stecken <strong>der</strong><br />

e-card angezeigt.<br />

Bezahlte Rezeptgebühren werden von den Apotheken monatlich im<br />

Nachhinein abgerechnet. Die Verarbeitung innerhalb <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

benötigt ca. 6 bis 8 Wochen. Daher ist eine aktuelle Berechnung<br />

<strong>der</strong> Rezeptgebührenobergrenze nicht möglich. Kommt es dadurch<br />

dazu, dass <strong>der</strong> Versicherte noch Rezeptgebühren bezahlt hat, obwohl<br />

er seine Einkommens-Obergrenze bereits erreicht hätte, so werden die<br />

zuviel bezahlten Rezeptgebühren in Form einer Gutschrift im nächstfolgenden<br />

Kalen<strong>der</strong>jahr berücksichtigt – die Rezeptgebührenobergrenze<br />

vermin<strong>der</strong>t sich um die Höhe <strong>der</strong> Gutschrift.<br />

Mit Stand Ende Februar 2013 werden in REGO 8,808.170 Rezeptgebührenkonten<br />

verwaltet.<br />

Mit Stand Ende Dezember 2012 haben in REGO 348.701 Personen<br />

von <strong>der</strong> REGO - Befreiung profitiert.<br />

167


Elektronische Datenverarbeitung<br />

16. Pensionskonto (ePK)<br />

Für alle in <strong>der</strong> gesetzlichen Pensionsversicherung versicherten<br />

Männer und Frauen, die ab 01. Jänner 1955 geboren sind, ist ein Pensionskonto<br />

eingerichtet. Auf diesem Pensionskonto werden die Beitragsgrundlagen<br />

aller erworbenen Versicherungszeiten erfasst. Die<br />

Kontoführung beginnt mit dem Kalen<strong>der</strong>jahr, in dem erstmals ein Versicherungsverhältnis<br />

in <strong>der</strong> Pensionsversicherung begründet wird und<br />

endet mit dem Kalen<strong>der</strong>jahr, in das <strong>der</strong> Stichtag fällt.<br />

Eine Information über den Stand des Pensionskontos (Kontomitteilung)<br />

konnte erstmals ab 2008 beim zuständigen Pensionsversicherungsträger<br />

beantragt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit<br />

<strong>der</strong> Bürgerkarte o<strong>der</strong> Handysignatur das persönliche Pensionskonto online<br />

einzusehen und die Kontomitteilung auszudrucken.<br />

Die unverbindliche Kontomitteilung enthält für das jeweils vergangene<br />

Kalen<strong>der</strong>jahr:<br />

• die Gesamtgutschrift,<br />

• die Jahressumme <strong>der</strong> Beitragsgrundlagen,<br />

• die Teilgutschrift und<br />

• die Beitragsleistung<br />

Die Gesamtgutschrift, geteilt durch 14, ergibt den monatlichen Pensionswert<br />

aus dem Pensionskonto (APG-Pension).<br />

Wer bereits vor dem 01. Jänner 2005 versichert war, erhält seinen<br />

Pensionswert aus <strong>der</strong> sogenannten „Parallelrechnung“. Es werden zwei<br />

Pensionen jeweils aus dem gesamten Versicherungsverlauf berechnet:<br />

aus dem Pensionskonto eine APG-Pension und eine Altpension nach<br />

den bis zum 31. Dezember 2004 in Geltung gestandenen Bestimmungen.<br />

Die beiden Pensionen werden im Verhältnis Ihrer Versicherungszeiten<br />

vor und ab 2005 aufgeteilt.<br />

Zum Auswertungsstichtag 30. September 2012 werden im ePK<br />

5.544.336 Pensionskonten verwaltet.<br />

Davon entfallen 5,404.443 Pensionskonten in den SV-Bereich und<br />

138.893 Pensionskonten in den Beamtenbereich (Bund - Land).<br />

168


Beitragsrechtliche und<br />

leistungsrechtliche Werte<br />

in <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />

2013<br />

Stichtag: 1. Jänner 2013<br />

Rechtsgrundlagen<br />

ASVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />

B-KUVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />

GSVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />

BSVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />

FSVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />

NVG in <strong>der</strong> Fassung <strong>der</strong><br />

79. Novelle<br />

40. Novelle<br />

41. Novelle<br />

41. Novelle<br />

13. Novelle<br />

13. Novelle<br />

Kundmachung<br />

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und des Bundesministers für Gesundheit<br />

über die Aufwertung und Anpassung nach dem Allgemeinen <strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz, dem Gewerblichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz, dem Bauern-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz und dem Beamten- Kranken- und<br />

Unfallversicherungsgesetz für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013 (BGBl. II Nr. 441 vom 13. Dezember 2012),<br />

Verordnung<br />

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Anpassungsfaktor<br />

für das Jahr 2013 festgesetzt wird (BGBl. II Nr. 387 vom 27. November 2012) und<br />

Verordnung<br />

des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und des Bundesministers für Gesundheit<br />

über die Aufwertung und Anpassung nach dem Bauern-<strong>Sozialversicherung</strong>sgesetz und<br />

dem Beamten- Kranken- und Unfallversicherungsgesetz<br />

für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013 (BGBl. II Nr. 392 vom 29. November 2012)<br />

http://www.sozialversicherung.at<br />

SERVICE<br />

für VERSICHERTE o<strong>der</strong> für DIENSTGEBER<br />

Zahlen und Fakten<br />

AKTUELLE WERTE<br />

169


Beitragsrechtlicher Teil<br />

ÜBERSICHT<br />

A. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

1. Monatliche Höchstbeitragsgrundlagen<br />

2. Grenzbeträge für die Geringfügigkeit<br />

3. Beitragssätze (in Prozent)<br />

4. Monatliche Höchstbeiträge in <strong>der</strong> KV, UV und PV nach dem ASVG<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage<br />

5. Beitragsgrundlage für Rehabilitanden<br />

6. Beitragsgrundlage für Zivildienstleistende<br />

7. Beitragsgrundlage für Pflichtversicherte ohne Entgelt<br />

8. Übersicht über die monatlichen Beiträge bestimmter Dienstnehmergruppen:<br />

a) Arbeiter<br />

b) Landarbeiter<br />

c) Bergarbeiter<br />

d) Angestellte<br />

e) Angestellte im Bergbau<br />

f) Freie Dienstnehmer<br />

9. Beiträge für Weiter- und Selbstversicherte<br />

10. Beiträge des Bundes für Familienangehörige von präsenzdienstleistenden Wehrpflichtigen<br />

11. Beiträge für Zusatzversicherte in <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />

B. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> öffentlich Bediensteten<br />

C. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Versicherten <strong>der</strong> Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau<br />

D. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> selbständig Erwerbstätigen<br />

E. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Bauern<br />

F. Pensionsversicherung <strong>der</strong> Notare<br />

G. Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten<br />

H. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> in beruflicher Ausbildung stehenden Beschädigten nach dem HVG<br />

I. Krankenversicherung <strong>der</strong> gemäß § 9 ASVG in die Krankenversicherung einbezogenen Personen<br />

170


BEITRÄGE<br />

Aufwertungszahl gemäß § 108 Abs. 2 ASVG ........................<br />

1,028<br />

A. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Unselbständigen<br />

1. Monatliche Höchstbeitragsgrundlagen<br />

monatlich<br />

in Euro<br />

Son<strong>der</strong>zahlungen<br />

jährlich<br />

in Euro<br />

in <strong>der</strong> Krankenversicherung, § 45 Abs. 1 ASVG 4.440,00 8.880,00<br />

in <strong>der</strong> Unfallversicherung, § 45 Abs. 1 ASVG 4.440,00 8.880,00<br />

in <strong>der</strong> Pensionsversicherung, § 45 Abs. 1 ASVG 4.440,00 8.880,00<br />

für die Arbeitslosenversicherung 4.440,00 8.880,00<br />

für den Zuschlag nach dem IESG 4.440,00 8.880,00<br />

für die Arbeiterkammerumlage<br />

(Landarbeiterkammerumlage)<br />

4.440,00<br />

1)<br />

für den Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 4.440,00 -<br />

für den Schlechtwetterentschädigungsbeitrag 4.440,00 8.880,00<br />

für den Nachtschwerarbeits-Beitrag 4.440,00 8.880,00<br />

1) Ausnahme: Kärnten 8.880,00 Euro hinsichtlich <strong>der</strong> Landarbeiterkammerumlage<br />

Höchstbeitragsgrundlage täglich - monatlich<br />

(§ 108 Abs. 3 ASVG)<br />

täglich<br />

in Euro<br />

monatlich<br />

in Euro<br />

in <strong>der</strong> Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung 148,00 4.440,00<br />

2. Grenzbeträge für die Geringfügigkeit<br />

(§ 5 Abs. 2 ASVG)<br />

monatlich<br />

in Euro<br />

täglich<br />

in Euro<br />

386,80 29,70<br />

171


3. Beitragssätze (in Prozent)<br />

Bezeichnung<br />

Krankenversicherung, § 51 ASVG 7,05 3,60 3,45 7,05 3,52 3,53 6,95 3,47 3,48 7,05 3,52 3,53<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung,<br />

§ 51b ASVG<br />

insgesamt<br />

Dienstnehmeranteil<br />

Dienstgeberanteil<br />

insgesamt<br />

Dienstnehmeranteil<br />

Dienstgeberanteil<br />

insgesamt<br />

Dienstnehmeranteil<br />

Dienstgeber<br />

anteil<br />

0,50 0,25 0,25 0,50 0,25 0,25 0,50 0,25 0,25 0,50 0,25 0,25<br />

Ergänzungsbeitrag, § 51c ASVG - - - - - - 0,10 0,00 0,10 - - -<br />

Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 8) 0,10 0,10 0,00 0,10 0,10 0,00 0,10 0,10 0,00 0,10 0,10 0,00<br />

KV-Beitrag gesamt 7,65 3,95 3,70 7,65 3,87 3,78 7,65 3,82 3,83 7,65 3,87 3,78<br />

Unfallversicherung, § 51 ASVG 1,40 0,00 1,40 1,40 0,00 1,40 1,40 0,00 1,40 1,40 0,00 1,40<br />

Pensionsversicherung, § 51 ASVG 22,80 10,25 12,55 22,80 10,25 12,55 22,80 10,25 12,55 22,80 10,25 12,55<br />

Knappschaftliche Pensionsversicherung,<br />

§§ 51,51a ASVG<br />

Arbeiter 1)<br />

Landarbeiter Angestellte Freie Dienstnehmer<br />

28,30 10,25 18,05 0,00 0,00 0,00 28,30 10,25 18,05 - - -<br />

Arbeitslosenversicherung (AV) 9) 6,00 3,00 3,00 6,00 3,00 3,00 6,00 3,00 3,00 6,00 3,00 3,00<br />

IESG-Zuschlag 0,55 0,00 0,55 0,55 0,00 0,55 0,55 0,00 0,55 0,55 0,00 0,55<br />

insgesamt<br />

Dienstnehmeranteil<br />

Dienstgeber<br />

anteil<br />

172<br />

Arbeiterkammerumlage 2) 0,50 0,50 0,00 0,75 0,75 0,00 0,50 0,50 0,00 0,50 0,50 0,00<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 1,00 0,50 0,50 - - - 1,00 0,50 0,50 - - -<br />

Schlechtwetterentschädigungsbeitrag 3) 1,40 0,70 0,70 - - - - - - - - -<br />

Nachtschwerarbeits-Beitrag 4) 3,70 0,00 3,70 3,70 0,00 3,70 3,70 0,00 3,70 - - -<br />

Dienstgeberabgabe 5) 16,40 0,00 16,40 16,40 0,00 16,40 16,40 0,00 16,40 16,40 0,00 16,40<br />

Beitrag für Versicherte in geringfügigen<br />

Beschäftigungsverhältnissen<br />

14,20 14,20 0,00 14,20 14,20 0,00 13,65 13,65 0,00 14,20 14,20 0,00<br />

gemäß § 53a ASVG 6)<br />

Beitrag zur Betrieblichen Vorsorge (BV) 7) 1,53 0,00 1,53 1,53 0,00 1,53 1,53 0,00 1,53 1,53 0,00 1,53<br />

Sozial- und Weiterbildungsfonds-Beitrag (SO) 10) 0,25 0,00 0,25 - - - - - - - - -<br />

1) Gilt für Arbeiter, die dem EFZG unterliegen, die nicht dem EFZG unterliegen und gemäß § 1154b ABGB.<br />

2) bzw. Landarbeiterkammerumlage (in Wien und Burgenland wird keine Landarbeiterkammerumlage, son<strong>der</strong>n nur für einen Teil <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft die Arbeiterkammerumlage in <strong>der</strong> Höhe von 0,5 % eingehoben). Lehrlinge sind von <strong>der</strong> Landarbeiterkammerumlage - mit Ausnahme von Steiermark und Kärnten - befreit.<br />

3) Nur für Arbeiter, für die die Schlechtwetterregelung im Baugewerbe gilt.<br />

4) Nur für Dienstnehmer, auf die das Nachtschwerarbeitsgesetz anzuwenden ist.<br />

5) Dienstgeberanteil nur für im Betrieb geringfügig Beschäftigte zu entrichten, sofern <strong>der</strong>en Lohnsumme € 580,20 im Kalen<strong>der</strong>monat überschreitet (Jahresbeitrag).<br />

6) Dienstnehmeranteil wird dem geringfügig Beschäftigten vom Krankenversicherungsträger vorgeschrieben, sofern die Summe seiner Ewerbseinkünfte<br />

aus mehreren ASVG-Beschäftigungsverhältnissen die Geringfügigkeitsgrenze übersteigt (Jahresbeitrag). Bei Dienstnehmern ist noch die AK-Umlage hinzuzurechnen.<br />

7) Gilt für Arbeitsverhältnisse, die auf einem privatrechtlichen Vertrag beruhen und nach dem 31.12.2002 beginnen, sowie für freie Dienstnehmer ab 1.1.2008.<br />

8) Ergänzungsbeitrag zur Finanzierung unfallbedingter Leistungen <strong>der</strong> Krankenversicherung.<br />

9) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt: Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).<br />

10) Für überlassene Arbeiter ist dieser Beitrag ab 1.1.2013 bei Vorliegen <strong>der</strong> Voraussetzungen vom Überlasser nach dem § 22d Arbeitskräfteüberlassungsgesetz (AÜG) zu entrichten.


4. Monatliche Höchstbeiträge<br />

in <strong>der</strong> Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung<br />

nach dem ASVG unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlage<br />

Arbeiter 1)<br />

Angestellte<br />

Bezeichnung<br />

insgesamt<br />

insgesamt<br />

Dienstnehmeranteil<br />

Dienstgeberanteil<br />

Dienstnehmeranteil<br />

Dienstgeberanteil<br />

in Euro<br />

Krankenversicherung 313,02 159,84 153,18 308,58 154,07 154,51<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />

Krankenversicherung<br />

22,20 11,10 11,10 22,20 11,10 11,10<br />

Ergänzungsbeitrag, § 51c ASVG - - - 4,44 0,00 4,44<br />

Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 4,44 4,44 0,00 4,44 4,44 0,00<br />

Unfallversicherung 62,16 0,00 62,16 62,16 0,00 62,16<br />

Pensionsversicherung 1.012,32 455,10 557,22 1.012,32 455,10 557,22<br />

BV-Beitrag 2)<br />

1) Die Beiträge in dieser Tabelle gelten auch für Landarbeiter.<br />

2) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />

5. Beitragsgrundlage für Rehabilitanden (§ 44 Abs. 6 lit. a ASVG):<br />

€ 65,39 pro Kalen<strong>der</strong>tag ( € 1.961,70 monatlich)<br />

6. Beitragsgrundlage für Zivildienstleistende (§ 44 Abs. 6 lit. b ASVG):<br />

€ 34,16 pro Kalen<strong>der</strong>tag (€ 1.024,80 monatlich)<br />

7. Beitragsgrundlage für Pflichtversicherte ohne Entgelt (§ 44 Abs. 6 lit. c ASVG)<br />

(z.B. Krankenpflegeschüler, Hebammenschüler, Kin<strong>der</strong> im elterlichen Betrieb):<br />

€ 24,28 pro Kalen<strong>der</strong>tag (€ 728,40 monatlich)<br />

8. Übersicht über die monatlichen Beiträge bestimmter Dienstnehmergruppen<br />

(niedrigste und höchste Beiträge):<br />

Die nächsten Seiten enthalten Tabellen über folgende Personengruppen:<br />

a) Arbeiter d) Angestellte<br />

b) Landarbeiter e) Angestellte im Bergbau<br />

c) Bergarbeiter f) Freie Dienstnehmer<br />

ANMERKUNG:<br />

1. Unfallversicherung<br />

In <strong>der</strong> Unfallversicherung gibt es keine Geringfügigkeitsgrenze. In den folgendenTabellen wird dessenungeachtet <strong>der</strong> niedrigste Beitrag -<br />

auch in <strong>der</strong> Unfallversicherung - jeweils mit dem <strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze entsprechenden Beitrag angegeben, weil in <strong>der</strong> Regel nur jene<br />

Personen vollversichert sind, <strong>der</strong>en Gesamtentgelt über <strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze liegt (Ausnahme: Kurzarbeit, Hausbesorger gemäß<br />

HbG).<br />

2. Geringfügig Beschäftigte, die nicht von <strong>der</strong> Vollversicherung ausgenommen sind (§ 5 Abs. 1 Z 2 ASVG):<br />

Es ist <strong>der</strong> Dienstnehmeranteil des für die im folgenden genannten Personengruppen jeweils geltenden Beitragssatzes in <strong>der</strong> Kranken- und<br />

Pensionsversicherung (sowie die Arbeiterkammerumlage bei Dienstnehmern) heranzuziehen. Die dadurch ermittelten Beiträge werden dem<br />

Versicherten einmal jährlich von dem für das jeweilige geringfügige Beschäftigungsverhältnis zuständigen Krankenversicherungsträger<br />

vorgeschrieben. Die Beitragsabfuhr über den jeweiligen Dienstgeber ist nicht vorgesehen.<br />

173


a) Arbeiter 1)<br />

Bezeichnung<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Krankenversicherung 3,60 3,45 7,05 386,80 4.440,00 13,92 13,34 27,26 159,84 153,18 313,02<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />

Krankenversicherung<br />

Ergänzungsbeitrag,<br />

§ 51e ASVG<br />

Beitragssatz in %<br />

Geringfügigkeitsgrenze<br />

in Euro<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Niedrigster Beitrag<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Höchster Beitrag<br />

in Euro<br />

0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />

0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44<br />

Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16<br />

Pensionsversicherung 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32<br />

Arbeitslosenversicherung 3) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />

Zuschlag nach dem IESG 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42<br />

174<br />

Arbeiterkammerumlage 0,50 0,00 0,50 386,80 4.440,00 1,93 0,00 1,93 22,20 0,00 22,20<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ungs-Beitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />

insgesamt 18,20 21,70 39,90 58,79 83,93 142,72 808,08 963,48 1.771,56<br />

BV-Beitrag 2) 0,00 1,53 1,53<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Schlechtwetterentschädigungsbeitrag<br />

0,70 0,70 1,40 386,80 4.440,00 2,71 2,71 5,42 31,08 31,08 62,16<br />

Nachtschwerarbeits-Beitrag 0,00 3,70 3,70 386,80 4.440,00 0,00 14,31 14,31 0,00 164,28 164,28<br />

Sozial- und Weiterbildungsfonds-Beitrag<br />

(SO) 4) 0,00 0,25 0,25 4.440,00 0,00 11,10 11,10<br />

1) Gilt für Arbeiter die dem EFZG unterliegen, die nicht dem EFZG unterliegen und gemäß § 1154b ABGB.<br />

2) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />

3) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />

Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).<br />

4) Für überlassene Arbeiter ist dieser Beitrag ab 1.1.2013 bei Vorliegen <strong>der</strong> Voraussetzungen vom Überlasser<br />

nach dem § 22d Arbeitskräfteüberlassungsgesetz (AÜG) zu entrichten, wobei die Geringfügigkeitsgrenze nicht gilt.


) Landarbeiter<br />

175<br />

Bezeichnung<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Krankenversicherung 3,52 3,53 7,05 386,80 4.440,00 13,62 13,65 27,27 156,29 156,73 313,02<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />

Krankenversicherung<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />

Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44<br />

Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16<br />

Pensionsversicherung 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32<br />

Arbeitslosenversicherung 3) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />

Zuschlag nach dem IESG 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42<br />

Landarbeiterkammerumlage 1) 0,75 0,00 0,75 386,80 4.440,00 2,90 0,00 2,90 33,30 0,00 33,30<br />

insgesamt 17,87 21,28 39,15 57,53 82,31 139,84 793,43 944,83 1.738,26<br />

BV-Beitrag 2) 0,00 1,53 1,53<br />

1) In Wien und Burgenland wird keine Landarbeiterkammerumlage, son<strong>der</strong>n nur für einen Teil <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

in <strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft die Arbeiterkammerumlage in <strong>der</strong> Höhe von 0,50 % eingehoben;<br />

in Kärnten wird die Landarbeiterkammerumlage auch von den Son<strong>der</strong>zahlungen (bis 8.880,00 € jährlich) berechnet.<br />

2) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />

3) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />

Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).<br />

Bezeichnung<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Krankenversicherung 3,60 3,45 7,05 386,80 4.440,00 13,92 13,34 27,26 159,84 153,18 313,02<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />

Krankenversicherung<br />

Beitragssatz in %<br />

Beitragssatz in %<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />

Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44<br />

Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16<br />

Pensionsversicherung 1) 10,25 18,05 28,30 386,80 4.440,00 39,65 69,82 109,47 455,10 801,42 1.256,52<br />

Arbeitslosenversicherung 3) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />

Zuschlag nach dem IESG 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42<br />

Arbeiterkammerumlage 0,50 0,00 0,50 386,80 4.440,00 1,93 0,00 1,93 22,20 0,00 22,20<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />

insgesamt 18,20 27,20 45,40 58,79 105,21 164,00 808,08 1.207,68 2.015,76<br />

Nachtschwerarbeits-Beitrag 0,00 3,70 3,70 386,80 4.440,00 0,00 14,31 14,31 0,00 164,28 164,28<br />

BV-Beitrag 2) 0,00 1,53 1,53<br />

Geringfügigkeitsgrenze<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

c) Bergarbeiter<br />

Geringfügigkeitsgrenze<br />

in Euro<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Niedrigster Beitrag<br />

in Euro<br />

Niedrigster Beitrag<br />

in Euro<br />

Höchster Beitrag<br />

in Euro<br />

Höchster Beitrag<br />

in Euro<br />

1) Inklusive 5,5 % Zusatzbeitrag gemäß § 51a ASVG (enfällt zur Gänze auf den Dienstgeber)<br />

2) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />

3) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />

Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).


Bezeichnung<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Beitragssatz in %<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Krankenversicherung 3,47 3,48 6,95 386,80 4.440,00 13,42 13,46 26,88 154,07 154,51 308,58<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />

Krankenversicherung<br />

0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />

Ergänzungsbeitrag, § 51c ASVG 0,00 0,10 0,10 386,80 4.440,00 0,00 0,39 0,39 0,00 4,44 4,44<br />

Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44<br />

Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16<br />

Pensionsversicherung 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32<br />

Arbeitslosenversicherung 2) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />

Zuschlag nach dem IESG 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42<br />

Arbeiterkammerumlage 0,50 0,00 0,50 386,80 4.440,00 1,93 0,00 1,93 22,20 0,00 22,20<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />

insgesamt 18,07 21,83 39,90 58,29 84,44 142,73 802,31 969,25 1.771,56<br />

Nachtschwerarbeits-Beitrag 0,00 3,70 3,70 386,80 4.440,00 0,00 14,31 14,31 0,00 164,28 164,28<br />

BV-Beitrag 1) 0,00 1,53 1,53<br />

d) Angestellte<br />

Geringfügigkeitsgrenze<br />

in Euro<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Niedrigster Beitrag<br />

Höchster Beitrag<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

176<br />

1) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />

2) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />

Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).<br />

Bezeichnung<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Beitragssatz in %<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Krankenversicherung 3,47 3,48 6,95 386,80 4.440,00 13,42 13,46 26,88 154,07 154,51 308,58<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />

Krankenversicherung<br />

0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />

Ergänzungsbeitrag, § 51c ASVG 0,00 0,10 0,10 386,80 4.440,00 0,00 0,39 0,39 0,00 4,44 4,44<br />

Ergänzungsbeitrag, § 51e ASVG 0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44<br />

Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16<br />

Pensionsversicherung 1) 10,25 18,05 28,30 386,80 4.440,00 39,65 69,82 109,47 455,10 801,42 1.256,52<br />

Arbeitslosenversicherung 3) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />

Zuschlag nach dem IESG 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42<br />

Arbeiterkammerumlage 0,50 0,00 0,50 386,80 4.440,00 1,93 0,00 1,93 22,20 0,00 22,20<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

insgesamt 18,07 27,33 45,40 58,29 105,72 164,01 802,31 1.213,45 2.015,76<br />

Nachtschwerarbeits-Beitrag 0,00 3,70 3,70 386,80 4.440,00 0,00 14,31 3,70 0,00 164,28 164,28<br />

BV-Beitrag 2) 0,00 1,53 1,53<br />

e) Angestellte im Bergbau<br />

insgesamt<br />

Geringfügigkeitsgrenze<br />

in Euro<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Niedrigster Beitrag<br />

Höchster Beitrag<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

1) Inklusive 5,5 % Zusatzbeitrag gemäß § 51a ASVG (enfällt zur Gänze auf den Dienstgeber).<br />

2) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />

3) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />

Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).


f) Freie Dienstnehmer<br />

Bezeichnung<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Beitragssatz in %<br />

insgesamt<br />

Geringfügigkeitsgrenze<br />

in Euro<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Son<strong>der</strong>zahlungen<br />

vereinbart<br />

keine<br />

Son<strong>der</strong>zahlungen<br />

vereinbart<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Niedrigster Beitrag<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Höchster Beitrag<br />

- Son<strong>der</strong>zahlungen vereinbart -<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Höchster Beitrag<br />

- keine Son<strong>der</strong>zahlungen<br />

vereinbart -<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

Krankenversicherung 3,52 3,53 7,05 386,80 4.440,00 5.180,00 13,62 13,65 27,27 156,29 156,73 313,02 182,34 182,85 365,19<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong><br />

Krankenversicherung<br />

Ergänzungsbeitrag,<br />

§ 51e ASVG<br />

0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 5.180,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20 12,95 12,95 25,90<br />

0,10 0,00 0,10 386,80 4.440,00 5.180,00 0,39 0,00 0,39 4,44 0,00 4,44 5,18 0,00 5,18<br />

Unfallversicherung 0,00 1,40 1,40 386,80 4.440,00 5.180,00 0,00 5,42 5,42 0,00 62,16 62,16 0,00 72,52 72,52<br />

177<br />

Pensionsversicherung 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 5.180,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32 530,95 650,09 1.181,04<br />

Arbeitslosenversicherung 2) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 5.180,00 0,00 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40 155,40 155,40 310,80<br />

IESG-Zuschlag 0,00 0,55 0,55 386,80 4.440,00 5.180,00 0,00 2,13 2,13 0,00 24,42 24,42 0,00 28,49 28,49<br />

Arbeiterkammerumlage 0,50 0,00 0,50 386,80 4.440,00 5.180,00 1,93 0,00 1,93 22,20 0,00 22,20 25,90 0,00 25,90<br />

insgesamt 17,62 21,28 38,90 56,56 82,31 138,87 782,33 944,83 1.727,16 912,72 1.102,30 2.015,02<br />

BV-Beitrag 1) 0,00 1,53 1,53<br />

1) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />

2) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />

Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).


9. Beiträge für Weiter- und Selbstversicherte je Monat<br />

SELBSTVERSICHERUNG<br />

Beitragssatz<br />

in %<br />

Niedrigste<br />

Beitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Höchste<br />

Beitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Niedrigster<br />

Beitrag<br />

in Euro<br />

Höchster<br />

Beitrag<br />

in Euro<br />

Krankenversicherung 1)<br />

a) Studenten 7,55 682,80 682,80 51,55 51,55<br />

b) Selbstversicherte gemäß § 19a ASVG 6) - - - 54,59 54,59<br />

c) Selbstversicherung für Zeiten <strong>der</strong> Pflege eines<br />

behin<strong>der</strong>ten Kindes gem. § 16 Abs. 2a ASVG 4) 7,55 682,80 682,80 51,55 51,55<br />

d) sonstige Selbstversicherte 2) 7,55 682,80 4.896,90 51,55 369,72<br />

Unfallversicherung (ASVG) 3)<br />

a) selbständig Erwerbstätige 2,00 6.861,60 27.478,80 137,23 549,58<br />

b) <strong>der</strong>en Ehegatten und Kin<strong>der</strong> 1,00 6.861,60 27.478,80 68,62 274,79<br />

c) Lehrkräfte in Betriebsstätten, Fachschulen usw. 1,00 6.861,60 27.478,80 68,62 274,79<br />

Pensionsversicherung<br />

a) Selbstversicherte gemäß § 19a ASVG 6) - - - - -<br />

b) Selbstversicherung gemäß § 16a ASVG<br />

bei vorangegangener Pflichtversicherung 22,80 708,90 5.180,00 161,63 1.181,04<br />

ohne vorangegangene Pflichtversicherung 22,80 708,90 2.590,00 161,63 590,52<br />

c) Selbstversicherung für Zeiten <strong>der</strong> Pflege eines<br />

behin<strong>der</strong>ten Kindes gemäß § 18a ASVG 4) 22,80 1.081,80 1.081,80 246,65 246,65<br />

d) Selbstversicherung für Zeiten <strong>der</strong> Pflege naher<br />

Angehöriger gemäß § 18b ASVG 5) 22,80 1.614,32 1.614,32 368,06 368,06<br />

WEITERVERSICHERUNG<br />

IN DER PENSIONSVERSICHERUNG<br />

gemäß § 17 ASVG<br />

Beitragssatz<br />

in %<br />

Niedrigste<br />

Beitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Höchste<br />

Beitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Niedrigster<br />

Beitrag<br />

in Euro<br />

Höchster<br />

Beitrag<br />

in Euro<br />

1. Weiterversicherung für Zeiten <strong>der</strong> Pflege eines<br />

nahen Angehörigen mit Anspruch auf Pflegegeld<br />

10,25 708,90 5.180,00 72,66 530,95<br />

zumindest in Höhe <strong>der</strong> Stufe 3 5)<br />

2. sonstige Weiterversicherte 22,80 708,90 5.180,00 161,63 1.181,04<br />

1) Inklusive 0,5 % Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung und inklusive 0,1 % Ergänzungsbeitrag<br />

für unfallbedingte Mehrleistungen.<br />

2) Niedrigster Beitrag: € 51,55 gilt nur bei Herabsetzung <strong>der</strong> Beiträge in Berücksichtigung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Verhältnisse.<br />

3) Jährliche Beitragsgrundlage bzw. Jahresbeitrag. Gemäß § 18 <strong>der</strong> Satzung <strong>der</strong> AUVA ist die Beitragsgrundlage<br />

für den Kalen<strong>der</strong>tag nach Wahl des Versicherten ein Betrag von € 19,06 o<strong>der</strong> € 38,12 o<strong>der</strong> € 76,33.<br />

4) Die Beiträge werden zur Gänze aus Mitteln des Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen getragen.<br />

5) Die Beiträge werden zur Gänze aus Mitteln des Bundes getragen.<br />

6) Pauschalbeitrag von € 54,59 monatlich für Krankenversicherung und Pensionsversicherung (§ 77 Abs. 2a ASVG).<br />

178


10. Beiträge des Bundes für Familienangehörige von<br />

präsenzdienstleistenden Wehrpflichtigen<br />

monatlich pro Familienangehörigen<br />

(§ 56a ASVG)<br />

Bezeichnung<br />

Pauschalbeitrag<br />

Zusatzbeitrag<br />

Insgesamt<br />

Beitrag des Bundes<br />

in Euro<br />

62,82<br />

5,02<br />

67,84<br />

11. Beiträge für Zusatzversicherte in <strong>der</strong> Unfallversicherung<br />

je Kalen<strong>der</strong>jahr<br />

(§ 74a ASVG)<br />

Bezeichnung<br />

Beitrag des<br />

Versicherten 1)<br />

in Euro<br />

Beitrag des<br />

Bundes<br />

in Euro<br />

Zusatzversicherung<br />

gemäß § 22a ASVG<br />

Zusatzversicherung<br />

gemäß § 176 Abs. 1 Z 7 lit. b ASVG<br />

1,16 1,16<br />

2,18 2,18<br />

1) Von dem Rechtsträger zu entrichten, <strong>der</strong> die Einbeziehung<br />

in die Zusatzversicherung beantragt hat.<br />

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179


B. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> öffentlich Bediensteten<br />

Beiträge je Monat<br />

Bezeichnung<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Beitragssatz in %<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Niedrigste<br />

Beitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Niedrigster Beitrag<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Höchster Beitrag<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Krankenversicherung für Aktive 6) 3,85 2,95 6,80 386,80 4.440,00 14,89 11,41 26,30 170,94 130,98 301,92<br />

Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten 6) 4,65 2,95 7,60 386,80 4.440,00 17,99 11,41 29,40 206,46 130,98 337,44<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />

Unfallversicherung 1) - 0,47 0,47 - unbegrenzt - - - - unbegrenzt unbegrenzt<br />

Pensionsbeitrag nach dem PG 5)<br />

Pensionsversicherung nach dem ASVG 2) 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32<br />

180<br />

Arbeitslosenversicherung 2)3)7) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 - 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />

Zuschlag nach dem IESG 3) - 0,55 0,55 386,80 4.440,00 - 2,13 2,13 - 24,42 24,42<br />

Arbeiterkammerumlage 4) 0,50 - 0,50 386,80 4.440,00 1,93 - 1,93 22,20 - 22,20<br />

Landarbeiterkammerumlage 0,75 - 0,75 386,80 4.440,00 2,90 - 2,90 33,30 - 33,30<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />

Dienstgeberabgabe 8) - 16,15 16,15 580,20 - - 93,70 93,70 - - -<br />

1) Die Beiträge sind vom Dienstgeber zu entrichten. Daneben gibt es eine Gruppe von Versicherten (die Versicherungsvertreter in den Verwaltungskörpern <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />

öffentlich Bediensteter, die Bürgermeister und die übrigen Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeindevertretungen sowie die ehrenamtlich tätigen Bewährungshelfer), für die ein fixer Jahresbeitrag<br />

von <strong>der</strong> Versicherungsanstalt bzw. <strong>der</strong> Gemeinde bzw. <strong>der</strong> in Betracht kommenden Dienststelle o<strong>der</strong> privaten Vereinigung entrichtet wird.<br />

Die Höhe des UV-Pauschalbetrages im Jahr 2013 beträgt € 20,10. In <strong>der</strong> Unfallversicherung nach dem B-KUVG gibt es keine Höchstbeitragsgrundlage.<br />

2) Die Beitragspflicht in <strong>der</strong> Pensionsversicherung nach dem ASVG sowie die Arbeitslosenversicherung besteht für Vertragsbedienstete und Arbeitnehmer <strong>der</strong> Universitäten.<br />

3) Die AV-Beitrags- und IESG-Zuschlagspflicht besteht nur für öffentlich Bedienstete bestimmter Institutionen (Nationalbank u.a.).<br />

4) Dienstnehmer von Gebietskörperschaften, die<br />

5) Wird vom Dienstgeber eingehoben (§ 22 Gehaltsgesetz-GG).<br />

6) Inklusive 0,1 % Ergänzungsbeitrag zur Finanzierung unfallbedingter Leistungen in <strong>der</strong> Krankenversicherung.<br />

7) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />

Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).<br />

8) Vom Dienstgeber für im Betrieb geringfügig Beschäftigte zu entrichten, sofern <strong>der</strong>en Lohnsumme € 580,20 im Kalen<strong>der</strong>monat überschreitet.


C. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Versicherten <strong>der</strong> Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau<br />

Bezeichnung<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Beitragssatz in %<br />

Beiträge je Monat<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

Niedrigste<br />

Beitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Krankenversicherung<br />

a) Personen, die dem EFZG unterliegen (ehem.VAB) 3,60 3,45 7,05 386,80 4.440,00 13,92 13,34 27,26 159,84 153,18 313,02<br />

b) Personen, die dem EFZG unterliegen (ehem.VAE) 3,52 3,53 7,05 386,80 4.440,00 13,62 13,65 27,27 156,29 156,73 313,02<br />

c) Beamte 4,40 4,05 8,45 386,80 4.440,00 17,02 15,67 32,69 195,36 179,82 375,18<br />

d) Versicherte nach dem AngG 3,47 3,48 6,95 386,80 4.440,00 13,42 13,46 26,88 154,07 154,51 308,58<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung § 51b ASVG 0,25 0,25 0,50 386,80 4.440,00 0,97 0,97 1,94 11,10 11,10 22,20<br />

Ergänzungsbeitrag § 51c ASVG - 0,10 0,10 386,80 4.440,00 - 0,39 0,39 - 4,44 4,44<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Niedrigster Beitrag<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

davon<br />

Dienstnehmer<br />

Höchster Beitrag<br />

in Euro<br />

davon<br />

Dienstgeber<br />

insgesamt<br />

181<br />

Ergänzungsbeitrag § 51e ASVG 0,10 - 0,10 386,80 4.440,00 0,39 - 0,39 4,44 - 4,44<br />

Zuschlag für Ruhe/Versorgungsgenussempfänger<br />

§ 472a ASVG<br />

0,15 - 0,15 386,80 4.440,00 0,58 - 0,58 6,66 - 6,66<br />

Unfallversicherung (ehem.VAB) - 1,40 1,40 386,80 4.440,00 - 5,42 5,42 - 62,16 62,16<br />

Unfallversicherung (ehem.VAE) 1) - - -<br />

Arbeitslosenversicherung 5) 3,00 3,00 6,00 386,80 4.440,00 - 11,60 11,60 133,20 133,20 266,40<br />

Pensionsversicherung 2) 10,25 12,55 22,80 386,80 4.440,00 39,65 48,54 88,19 455,10 557,22 1.012,32<br />

Knappschaftliche Pensionsversicherung 3) 10,25 18,05 28,30 386,80 4.440,00 39,65 69,82 109,47 455,10 801,42 1.256,52<br />

Zuschlag nach dem IESG - 0,55 0,55 386,80 4.440,00 - 2,13 2,13 - 24,42 24,42<br />

Arbeiterkammerumlage 0,50 - 0,50 386,80 4.440,00 1,93 - 1,93 22,20 - 22,20<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ungsbeitrag 0,50 0,50 1,00 386,80 4.440,00 1,93 1,93 3,86 22,20 22,20 44,40<br />

Nachtschwerarbeits-Beitrag - 3,70 3,70 386,80 4.440,00 - 14,31 14,31 - 164,28 164,28<br />

BV-Beitrag 4) - 1,53 1,53 - - - - - -<br />

1) Die Beiträge zur Unfallversicherung werden nach dem Umlageverfahren berechnet.<br />

2) Nur für die nichtpragmatisierten Dienstnehmer.<br />

3) Inkl. 5,5 % Zusatzbeitrag gemäß § 51a ASVG (entfällt zur Gänze auf den Dienstgeber).<br />

4) Es gelten we<strong>der</strong> Geringfügigkeitsgrenze noch Höchstbeitragsgrundlage.<br />

5) Bei geringem Einkommen ist <strong>der</strong> AV-Dienstnehmeranteil abweichend geregelt:<br />

Beitragsgrundlage bis € 1.219,00: 0 %, über € 1.219,00 bis 1.330,00: 1 %, über € 1.330,00 bis 1.497,00: 2 % (§ 2a AMPFG).


D. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> selbständig Erwerbstätigen<br />

mit und ohne Mitgliedschaft in <strong>der</strong> Wirtschaftskammer sowie<br />

<strong>der</strong> freiberuflich selbständig Erwerbstätigen<br />

Beiträge je Monat<br />

Bezeichnung<br />

Beitragssatz<br />

in %<br />

Mindestbeitragsgrundlage<br />

in Euro 2)<br />

Höchste<br />

Beitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Niedrigster<br />

Beitrag<br />

in Euro<br />

Höchster<br />

Beitrag<br />

in Euro<br />

Krankenversicherung<br />

a) nach dem GSVG für Kammermitglie<strong>der</strong> 4) 7,15 689,81 5.180,00 49,32 370,37<br />

Zusatzbeitrag 0,50 689,81 5.180,00 3,45 25,90<br />

b) nach dem GSVG für hauptberuflich<br />

selbständige Erwerbstätige 3)4) 7,15 537,78 5.180,00 38,45 370,37<br />

Zusatzbeitrag 0,50 537,78 5.180,00 2,69 25,90<br />

c) nach dem GSVG für nebenberuflich<br />

selbständige Erwerbstätige 4) 7,15 386,80 5.180,00 27,66 370,37<br />

Zusatzbeitrag 0,50 386,80 5.180,00 1,93 25,90<br />

Unfallversicherung 1)<br />

Pensionsversicherung<br />

a) nach dem GSVG für Kammermitglie<strong>der</strong><br />

Pflichtversicherung 18,50 673,17 5.180,00 124,54 958,30<br />

Weiterversicherung 22,80 673,17 5.180,00 153,48 1.181,04<br />

b) nach dem GSVG für hauptberuflich<br />

selbständige Erwerbstätige<br />

Pflichtversicherung 18,50 537,78 5.180,00 99,49 958,30<br />

Weiterversicherung 22,80 537,78 5.180,00 122,61 1.181,04<br />

c) nach dem GSVG für nebenberuflich<br />

selbständige Erwerbstätige<br />

Pflichtversicherung 18,50 386,80 5.180,00 71,56 958,30<br />

Weiterversicherung 22,80 386,80 5.180,00 88,19 1.181,04<br />

d) nach dem FSVG<br />

Pflichtversicherung 20,00 673,17 5.180,00 134,63 1.036,00<br />

Weiterversicherung 20,00 673,17 5.180,00 134,63 1.036,00<br />

1) Pauschalierter Monatsbeitrag € 8,48.<br />

2) Die Mindestbeitragsgrundlage von € 673,17 (PV) bzw. € 689,81 (KV) gilt in den ersten drei Jahren<br />

<strong>der</strong> Versicherung nicht, wenn die Tätigkeit erstmals nach dem 31.12.1998 aufgenommen wurde/wird;<br />

in diesen Fällen beträgt die Mindestbeitragsgrundlage € 537,78.<br />

3) Die Mindestbeitragsgrundlage in Höhe von € 537,78 gilt auch als fixe (keine Nachbemessung) Beitragsgrundlage für<br />

Kammermitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> KV in den ersten beiden Kalen<strong>der</strong>jahren <strong>der</strong> Pflichtversicherung (wirksam ab 2003).<br />

4) Inklusive Ergänzungsbeitrag zur Finanzierung unfallbedingter Leistungen in <strong>der</strong> Krankenversicherung (§ 27d GSVG).<br />

ANMERKUNG:<br />

Auf die Darstellung <strong>der</strong> Beitragssätze und Werte für die Selbst-/Pflichtversicherung<br />

gemäß §§ 14a, 14b GSVG für Freiberufler wird aus Übersichtsgründen verzichtet (relativ geringe Fallanzahl).<br />

182


183<br />

Mindestbeitragsgrundlage<br />

5)<br />

Niedrigster Höchster<br />

Beitrag Beitrag<br />

in Euro in Euro in Euro in Euro<br />

Krankenversicherung 2) 3) 7,05 713,77 5.180,00 50,32 365,19<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,50 713,77 5.180,00 3,57 25,90<br />

Ergänzungsbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,10 713,77 5.180,00 0,71 5,18<br />

Betriebshilfebeitrag 0,40 713,77 5.180,00 2,86 20,72<br />

Unfallversicherung 1) 1,90 713,77 5.180,00 13,56 98,42<br />

Pensionsversicherung<br />

a) Pflichtversicherung von 01 bis 06/2013 6) 16,00 386,80 5.180,00 61,89 828,80<br />

Pflichtversicherung ab 07/2013 6) 16,50 386,80 5.180,00 63,82 854,70<br />

b) Weiterversicherung 3) 4) 22,80 386,80 5.180,00 88,19 1.181,04<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

1) Betriebsbeitrag.<br />

2) Wenn beide Ehegatten gemäß § 2a Abs. 1 und/o<strong>der</strong> 2b Abs. 1 BSVG pflichtversichert sind, betragen die Beitragsgrundlagen, mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlagen, in <strong>der</strong> Kranken- und Pensionsversicherung nur die Hälfte.<br />

3) Bei freiwilliger Weiterversicherung in <strong>der</strong> Kranken- bzw. Pensionsversicherung ist eine Herabsetzung bis zu einer Beitragsgrundlage<br />

von € 708,90 monatlich zulässig; in <strong>der</strong> Pensionsversicherung jedoch nur, wenn die Beitragsgrundlage über dem<br />

monatlichen Betrag von € 708,90 liegt.<br />

4) Bei Ausscheiden aus einer Pflichtversicherung wegen Pflege eines nahen Angehörigen mit Anspruch auf Pflegegeld <strong>der</strong><br />

Stufen 3 bis 7 wird <strong>der</strong> Beitrag über Antrag zur Gänze aus Bundesmitteln getragen (§ 28 Abs. 6 BSVG).<br />

5) Beitragsgrundlagenoption gemäß § 23 Abs. 1a i.V.m. § 23 Abs. 10 lit. a BSVG: € 1.341,25 in <strong>der</strong> Kranken- und Unfallversicherung<br />

und € 713,77 in <strong>der</strong> Pensionsversicherung.<br />

Zusätzlich 3 % Zusatzbeitrag <strong>der</strong> vorgeschriebenen Beiträge gemäß § 24c BSVG.<br />

6) Weitere 6,80 % (Jänner bis Juni 2013) bzw. 6,30 % (ab Juli 2013) entfallen auf eine Partnerleistung des Bundes.<br />

2. BEITRÄGE FÜR MITTÄTIGE KINDER, ENKEL, WAHL-, STIEF- UND SCHWIEGERKINDER<br />

je Monat 1)<br />

Mindest-<br />

Höchst-<br />

Beitragssatbeitragsgrundlage<br />

5)<br />

lage<br />

Beitrag Beitrag<br />

beitragsgrund-<br />

Niedrigster Höchster<br />

Bezeichnung<br />

in %<br />

in Euro in Euro in Euro in Euro<br />

Krankenversicherung 2) 7,05 386,80 1.726,67 27,27 121,73<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 2) 0,50 386,80 1.726,67 1,93 8,63<br />

Ergänzungsbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,10 386,80 1.726,67 0,39 1,73<br />

Betriebshilfebeitrag 0,40 386,80 1.726,67 1,55 6,91<br />

Unfallversicherung - - -<br />

Pensionsversicherung 2)<br />

a) Pflichtversicherung von 01 bis 06/2013 4) 16,00 386,80 1.726,67 61,89 276,27<br />

Pflichtversicherung ab 07/2013 4) 16,50 386,80 1.726,67 63,82 284,90<br />

b) Weiterversicherung 3) 22,80 386,80 1.726,67 88,19 393,68<br />

1) Der Beitrag für hauptberuflich beschäftigte Angehörige bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres beträgt in <strong>der</strong> Kranken- und<br />

Pensionsversicherung (Pflichtversicherung) jeweils die Hälfte des Angehörigenbeitrages.<br />

2) Wenn beide Ehegatten gemäß § 2a Abs. 2 und/o<strong>der</strong> § 2b Abs. 2 BSVG in <strong>der</strong> Kranken- und Pensionsversicherung pflichtversichert sind,<br />

betragen die Beitragsgrundlagen, mit Ausnahme <strong>der</strong> Höchstbeitragsgrundlagen, die Hälfte = 1/6 Versicherungswert/Beitragsgrundlage.<br />

3) Bei Ausscheiden aus einer Pflichtversicherung wegen Pflege eines nahen Angehörigen mit Anspruch auf Pflegegeld <strong>der</strong><br />

Stufen 3 bis 7 wird <strong>der</strong> Beitrag über Antrag zur Gänze aus Bundesmitteln getragen (§ 28 Abs. 6 BSVG).<br />

4) Weitere 6,80 % (Jänner bis Juni 2013) bzw. 6,30 % (ab Juli 2013) entfallen auf eine Partnerleistung des Bundes.<br />

5) Beitragsgrundlagenoption gemäß § 23 Abs. 1a iVm § 23 Abs. 10 lit.a BSVG: € 447,08 in <strong>der</strong> Krankenversicherung.<br />

Zusätzlich 3 % Zusatzbeitrag <strong>der</strong> vorgeschriebenen Beiträge gemäß § 24c BSVG.<br />

3. BEITRÄGE FÜR MITTÄTIGE ELTERN, GROSSELTERN, WAHL-, STIEF- UND SCHWIEGERELTERNTEILE<br />

Mindestbeitragsgrundlage<br />

3)<br />

Niedrigster Höchster<br />

Beitrag Beitrag<br />

in Euro in Euro in Euro in Euro<br />

Krankenversicherung 7,05 356,89 2.590,00 25,16 182,60<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,50 356,89 2.590,00 1,78 12,95<br />

Ergänzungsbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,10 356,89 2.590,00 0,36 2,59<br />

Betriebshilfebeitrag 0,40 356,89 2.590,00 1,43 10,36<br />

Unfallversicherung - - -<br />

Pensionsversicherung<br />

Bezeichnung<br />

Bezeichnung<br />

E. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> Bauern<br />

1. BEITRÄGE FÜR BETRIEBSFÜHRER<br />

Beitragssatz<br />

in %<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

Beitragssatz<br />

in %<br />

je Monat<br />

je Monat<br />

a) Pflichtversicherung von 01 bis 06/2013 2) 16,00 193,40 2.590,00 30,94 414,40<br />

Pflichtversicherung ab 07/2013 2) 16,50 193,40 2.590,00 31,91 427,35<br />

b) Weiterversicherung 1) 22,80 193,40 2.590,00 44,10 590,52<br />

1) Bei Ausscheiden aus einer Pflichtversicherung wegen Pflege eines nahen Angehörigen mit Anspruch auf Pflegegeld<br />

<strong>der</strong> Stufen 3 bis 7 wird <strong>der</strong> Beitrag über Antrag zur Gänze aus Bundesmitteln getragen (§ 28 Abs. 6 BSVG).<br />

2) Weitere 6,80 % (Jänner bis Juni 2013) bzw. 6,30 % (ab Juli 2013) entfallen auf eine Partnerleistung des Bundes.<br />

3) Beitragsgrundlagenoption gemäß § 23 Abs. 1a iVm § 23 Abs. 10 lit.a BSVG: € 670,63 in <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

und € 356,89 in <strong>der</strong> Pensionsversicherung.<br />

Zusätzlich 3 % Zusatzbeitrag <strong>der</strong> vorgeschriebenen Beiträge gemäß § 24c BSVG.


F. Pensionsversicherung <strong>der</strong> Notare<br />

Beiträge je Monat<br />

Bezeichnung<br />

Beitragssatz<br />

in %<br />

Mindestbeitragsgrundlage<br />

in Euro 1)<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

in Euro 2)<br />

Mindestbeitrag<br />

in Euro<br />

Höchster<br />

Beitrag<br />

in Euro 2)<br />

Pensionsversicherung 15,00 2.504,53<br />

-<br />

375,68<br />

-<br />

1) Im Gesetz ist eine Mindestbeitragsgrundlage nicht ausdrücklich vorgesehen;<br />

sie ergibt sich jedoch aus dem Mindestbeitrag und dem Beitragssatz.<br />

2) Beitragsgrundlage nach dem NVG sind die Einkünfte des Versicherten aus seiner Tätigkeit im Notariat;<br />

eine Höchstbeitragsgrundlage ist im Gesetz nicht vorgesehen.<br />

G. Krankenversicherung <strong>der</strong> Pensionisten<br />

(ASVG, GSVG, BSVG)<br />

Pensionsversicherungsträger<br />

Beitragssatz in %<br />

Versicherter<br />

Beitrag des Pensionsversicherungsträgers<br />

Beitrag des Versicherten<br />

2) 1) 2) 2)<br />

1) Vom Pensionsversicherungsträger einzubehalten<strong>der</strong> Anteil des Versicherten:<br />

5,10 % (ASVG, GSVG) bzw.<br />

5,10 % (Vertragsbedienstete gem. § 73 Abs. 1 Z 2 ASVG) bzw.<br />

5,10 % (+ 0,5% Solidaritätsbeitrag gem. § 29a BSVG)<br />

von je<strong>der</strong> Pension (mit Ausnahme von Waisenpensionen) und Pensionsson<strong>der</strong>zahlung<br />

(einschließlich Zuschüsse und Ausgleichszulagen).<br />

Dieser Beitragssatz beinhaltet den 0,1 % Ergänzungsbeitrag zur Finanzierung unfallbedingter Leistungen <strong>der</strong><br />

Krankenversicherung.<br />

Dieser Anteil ist im Beitrag des Pensionsversicherungsträgers enthalten.<br />

2) Der vom Pensionsversicherungsträger zu entrichtende Beitrag für die Pensionisten ist ein Vielfaches des<br />

einzubehaltenden Anteils des Versicherten. Das Vielfache beträgt gem. § 73 Abs.2 ASVG 180 %<br />

(bei <strong>der</strong> Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau 297 %, für Vertragsbedienstete im B-KUVG 173 %),<br />

gem. § 29 Abs. 2 GSVG 175 % und gemäß § 26 Abs.2 BSVG 365%.<br />

184


H. <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>der</strong> in beruflicher Ausbildung stehenden<br />

Beschädigten nach dem HVG<br />

Beiträge je Monat 1)<br />

Arbeiter und Angestellte<br />

Beitragssatz<br />

in %<br />

Beitragsgrundlage<br />

in Euro 3)<br />

Beitrag<br />

in Euro<br />

Krankenversicherung 6,95 1.961,70 136,34<br />

Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung 0,50 1.961,70 9,81<br />

Unfallversicherung 1,40 1.961,70 27,46<br />

Pensionsversicherung 22,80 1.961,70 447,27<br />

Arbeitslosenversicherung 2) 6,00 1.961,70 117,70<br />

Insgesamt 37,65 1.961,70 738,58<br />

1) Die Beiträge werden zur Gänze gemäß § 18 HVG vom Bund geleistet.<br />

2) Die Versicherungspflicht besteht, wenn die berufliche Ausbildung länger als 5 Monate dauern soll.<br />

3) Gemäß § 19 HVG.<br />

I. Krankenversicherung <strong>der</strong> gemäß § 9 ASVG<br />

in die Krankenversicherung einbezogenen Personen<br />

Beiträge je Monat 1)<br />

Personenkreis<br />

Beitragssatz<br />

in % 2)<br />

Beitragsgrundlage<br />

in Euro<br />

Beitrag<br />

in Euro<br />

1. Bezieher von Vorschüssen auf Renten in einer<br />

fremdstaatlichen Rentenversicherung;<br />

Bezieher von Leistungen aufgrund des Pensionsstatutes<br />

<strong>der</strong> DDSG;<br />

an<strong>der</strong>e Bezieher von Ruhe- bzw. Versorgungsgenüssen<br />

aufgrund diverser Pensionsson<strong>der</strong>systeme;<br />

Bezieher einer italienischen Rente, die seit 1950<br />

in Österreich leben, wenn und solange sie ihren Wohnsitz<br />

in Tirol o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Steiermark haben. 2) 11,00 981,00 107,91<br />

2. Asylwerber in Bundesbetreuung 2) 7,55 981,00 74,07<br />

3. Bezieher einer Leistung<br />

<strong>der</strong> Bedarfsorientierten Mindestsicherung 3) 9,10 - -<br />

4. Alle übrigen gemäß § 9 einbezogenen Personen 2) 7,45 981,00 73,08<br />

1) Die Beiträge werden in den meisten Fällen zur Gänze von <strong>der</strong> bezugsauszahlenden Stelle<br />

(Bund, Caritasverband, Stadt Wien, Stadt Graz usw.) getragen, in einigen Fällen ist<br />

ein Teil vom Versicherten zu tragen.<br />

2) Inklusive 0,5 % Zusatzbeitrag in <strong>der</strong> Krankenversicherung.<br />

3) Die Beitragsgrundlage ist <strong>der</strong> um ein Sechstel erhöhte jeweils anzuwendende Richtsatz<br />

nach § 293 Abs. 1 ASVG.<br />

Die Beiträge werden zur Gänze von den Bundeslän<strong>der</strong>n getragen.<br />

185


Leistungsrechtlicher Teil<br />

ÜBERSICHT<br />

Anpassungsfaktor<br />

A. Pensionsversicherung:<br />

1. Prozentsatz <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Pensionen<br />

2. Höchstbemessungsgrundlage<br />

3. Bemessungsgrundlage für Zeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung<br />

4. Richtsatz für Ausgleichszulagen<br />

5. Kin<strong>der</strong>zuschuss<br />

6. Einkauf von Schul- und Studienzeiten<br />

7. Grenzbetrag für die Anhebung einer Witwen/Witwerpension<br />

8. Knappschaftssold<br />

9. Bergmannstreuegeld<br />

10. Pflegegeld nach dem Bundespflegegeldgesetz<br />

B. Unfallversicherung:<br />

1. Prozentsatz <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Renten<br />

2. Kin<strong>der</strong>zuschuss zu Schwerversehrtenrenten<br />

3. Bemessungsgrundlage für Barleistungen an Schüler und Studenten<br />

4. Versehrtengeld und Pflegegeld für Schüler und Studenten<br />

5. Bemessungsgrundlage bei Einbeziehung in die Zusatzversicherung (§ 22a ASVG)<br />

6. Bemessungsgrundlage für gewerblich Selbstständige und freiberuflich selbstständig Erwerbstätige<br />

7. Unfallversicherungsbeitrag für GSVG-Versicherte<br />

8. Bemessungsgrundlage für Bauern<br />

C. Krankenversicherung:<br />

1. Erwerbslosigkeit im Sinne des § 122 ASVG<br />

2. Krankengeld<br />

3. Kostenanteil bei Heilbehelfen und Hilfsmitteln<br />

4. Wochengeld<br />

5. Leistungen nach dem Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldgesetz (KBGG)<br />

D. Rezeptgebühr<br />

1. Höhe <strong>der</strong> Rezeptgebühr<br />

2. Grenzbeträge für die Befreiung von <strong>der</strong> Rezeptgebühr<br />

E. Service-Entgelt für die e-Card<br />

1. Höhe des Service-Entgelts<br />

2. Grenzbeträge für die Befreiung vom Service-Entgelt<br />

F. Behandlungsbeitrag (nur im BSVG)<br />

Höhe des Behandlungsbeitrages<br />

G. Zuzahlungen bei Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation und bei Maßnahmen <strong>der</strong> Festigung <strong>der</strong><br />

Gesundheit und <strong>der</strong> Gesundheitsvorsorge in <strong>der</strong> Kranken- und Pensionsversicherung<br />

1. Höhe <strong>der</strong> Zuzahlungen<br />

2. Grenzbetrag für die Befreiung von Zuzahlungen<br />

186


LEISTUNGEN<br />

Anpassungsfaktor (§ 108 Abs. 5 ASVG) für 2013.............................................. 1,028<br />

A. PENSIONSVERSICHERUNG<br />

1. Erhöhung <strong>der</strong> Pensionen ab 1. Jänner 2013 ..................................................... 1,8 %<br />

2. Höchstbemessungsgrundlage (auf Basis <strong>der</strong> „besten 25 Jahre“)...................... 3.792,70 €<br />

3. Bemessungsgrundlage für Zeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung .................................. 1.005,16 €<br />

4. Richtsatz für Ausgleichszulage (§§ 293 ASVG, 150 GSVG, 141 BSVG)<br />

für alleinstehende Pensionisten ............................................................................. 837,63 €<br />

für Pensionisten, die mit dem Ehegatten (<strong>der</strong> Ehegattin) im gemeinsamen<br />

Haushalt leben ....................................................................................................... 1.255,89 €<br />

Diese Richtsätze - außer bei Beziehern einer Witwen-(Witwer)pension -<br />

erhöhen sich für jedes Kind, dessen Nettoeinkommen € 308,09 nicht<br />

erreicht, um ........................................................................................................... 129,24 €<br />

für Pensionsberechtigte auf Waisenpension<br />

a) bis zum 24. Lebensjahr ................................................................................ 308,09 €<br />

falls beide Elternteile verstorben sind ........................................................... 462,60 €<br />

b) nach Vollendung des 24. Lebensjahres ....................................................... 547,47 €<br />

falls beide Elternteile verstorben sind ........................................................... 837,63 €<br />

Bei Berücksichtigung des Nettoeinkommens für die Ermittlung <strong>der</strong><br />

Ausgleichszulage bleibt bei Lehrlingsentschädigungen <strong>der</strong> Betrag von ................ 195,21 €<br />

außer Betracht<br />

(§§ 292 Abs. 4 lit. h ASVG, 149 Abs. 4 lit. h GSVG, 140 Abs. 4 lit. h BSVG).<br />

Bei <strong>der</strong> Berücksichtigung des Nettoeinkommens für die Ermittlung <strong>der</strong> Ausgleichszulage<br />

ist <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong> vollen freien Station .............................................. 267,64 €<br />

(§§ 292 Abs. 3 ASVG, 149 Abs. 3 GSVG, 140 Abs. 3 BSVG).<br />

5. Kin<strong>der</strong>zuschuss (§§ 262 ASVG, 144 GSVG, 135 BSVG) ................................... 29,07 €<br />

6. Nachkauf von Schul- und Studienzeiten (§ 227 Abs. 3 ASVG)<br />

Damit Schul- und Studienzeiten in <strong>der</strong> Pensionsversicherung<br />

wirksam werden, ist ein Beitrag zu entrichten.<br />

Dieser Beitrag beträgt für jeden Ersatzmonat des Besuchs einer<br />

mittleren, höheren Schule o<strong>der</strong> Hochschule ..................................................... 1.012,32 €<br />

(ohne allfälligen Risikozuschlag)<br />

7. Grenzbetrag für die Anhebung einer Witwen/Witwerpension<br />

(§ 264 Abs. 6 ASVG).............................................................................................. 1.812,34 €<br />

8. Knappschaftssold (§ 283 ASVG)<br />

Der Knappschaftssold beträgt monatlich ............................................................... 99,14 €<br />

9. Bergmannstreuegeld (§ 288 ASVG)<br />

Das Bergmannstreuegeld beträgt für jedes volle Jahr einer<br />

Gewinnungshauertätigkeit o<strong>der</strong> ihr gleichgestellten Tätigkeit ................................ 1.487,35 €<br />

insgesamt höchstens ............................................................................................. 14.873,50 €<br />

10. Pflegegeld nach dem Bundespflegegeldgesetz<br />

Stufe 1 ............................................................................................................... 154,20 €<br />

Stufe 2 ............................................................................................................... 284,30 €<br />

Stufe 3 ............................................................................................................... 442,90 €<br />

Stufe 4 ............................................................................................................... 664,30 €<br />

Stufe 5 ............................................................................................................... 902,30 €<br />

Stufe 6 ............................................................................................................... 1.260,00 €<br />

Stufe 7 ............................................................................................................... 1.655,80 €<br />

187


B. UNFALLVERSICHERUNG<br />

1. Erhöhung <strong>der</strong> Renten ab 1. Jänner 2013 ............................................................... 2,8 %<br />

2. Kin<strong>der</strong>zuschuss zu Schwerversehrtenrenten (§ 207 ASVG)<br />

Schwerversehrten wird für jedes Kind ein Kin<strong>der</strong>zuschuss im Ausmaß<br />

von 10 % <strong>der</strong> Versehrtenrente, höchstens jedoch ..................................................... 76,31 €<br />

gewährt.<br />

3. Bemessungsgrundlage für Schüler und Studenten (§ 181 b ASVG)<br />

Bemessungsgrundlage für Barleistungen an Schüler und Studenten ist<br />

a) nach dem 15. bis Vollendung des 18. Lebensjahres ..................................... 9.297,61 €<br />

b) nach dem 18. bis Vollendung des 24. Lebensjahres ..................................... 12.398,01 €<br />

c) nach Vollendung des 24. Lebensjahres ......................................................... 18.596,66 €<br />

4. Versehrtengeld für Schüler und Studenten (§ 212 Abs. 3 ASVG)<br />

Schüler und Studenten erhalten ein einmaliges Versehrtengeld für Folgen<br />

eines Arbeitsunfalles o<strong>der</strong> einer Berufskrankheit bei mindestens 20 %<br />

Erwerbsmin<strong>der</strong>ung durch drei Monate. Dieses Versehrtengeld beträgt bei<br />

einer Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit von<br />

20 % bis unter 30 % .......................................................................................... 645,46 €<br />

30 % bis unter 40 % .......................................................................................... 1.404,02 €<br />

40 % .................................................................................................................. 2.591,75 €<br />

und für je weitere 10 % ..................................................................................... 647,81 €<br />

5. Bemessungsgrundlage bei Einbeziehung in die Zusatzversicherung<br />

(§ 22 a ASVG) gemäß § 181 a Abs. 2 ASVG<br />

Die Bemessungsgrundlage beträgt unabhängig vom Erwerbseinkommen<br />

des Versicherten mindestens .................................................................................... 27.894,99 €<br />

6. Bemessungsgrundlage für gewerblich Selbstständige und freiberuflich<br />

Selbstständige<br />

Als Bemessungsgrundlage für Geldleistungen an die in <strong>der</strong><br />

Unfallversicherung teilversicherten gewerblich und freiberuflich<br />

Selbständigen gilt ein Betrag von ....................................................................... 18.596,66 €<br />

Die zusätzliche Bemessungsgrundlage beträgt bei Entrichtung<br />

eines Höherversicherungsbeitrages von € 101,71 .................................................. 11.814,29 €<br />

von € 152,79 .................................................. 17.808,64 €<br />

7. Ab 2013 monatlicher Unfallversicherungsbeitrag für GSVG-Versicherte .......... 8,48 €<br />

8. Bemessungsgrundlage für Bauern ........................................................................ 18.596,66 €<br />

Als Bemessungsgrundlage für Geldleistungen an die nach dem BSVG<br />

unfallversicherten Bauern, die gleichzeitig nach dem ASVG und (o<strong>der</strong>)<br />

GSVG eine Pension beziehen, gilt<br />

für Betriebsrenten an Schwerversehrte sowie für Witwen(Witwer)renten ................. 11.814,29 €<br />

in allen übrigen Fällen ................................................................................................ 5.906,69 €<br />

188


C. KRANKENVERSICHERUNG<br />

1. Erwerbslosigkeit im Sinne des § 122 Abs. 2 Z 2 ASVG i.V.m.<br />

§ 122 Abs. 4 ASVG liegt auch dann vor, wenn das Entgelt aus einem<br />

zweiten Beschäftigungsverhältnis nicht mehr als ................................................. 463,58 €<br />

monatlich, beträgt.<br />

2. Krankengeld<br />

a) Krankengeld für § 19a ASVG-Selbstversicherte (§ 141 Abs. 5 ASVG),<br />

für den Kalen<strong>der</strong>monat ................................................................................... 138,92 €<br />

b) Erhöhung des Krankengeldes (§ 141 ASVG)<br />

Anspruch des Versicherten auf erhöhtes Krankengeld für einen<br />

Angehörigen besteht dann nicht, wenn dieser aus Erwerbstätigkeit o<strong>der</strong><br />

aus Bezügen von <strong>der</strong> <strong>Sozialversicherung</strong> (ausgenommen Pflegegeld<br />

nach dem BPGG) ein monatliches Einkommen von mehr als ....................... 463,58 €<br />

bezieht.<br />

3. Der Kostenanteil des Versicherten beträgt<br />

a) bei Heilbehelfen und Hilfsmitteln mindestens ................................................ 29,60 €<br />

b) bei Sehbehelfen mindestens .......................................................................... 88,80 €<br />

4. Wochengeld gemäß § 162 Abs. 3a ASVG für § 19a ASVG-Selbstversicherte<br />

täglich ............................................................................................................. 8,45 €<br />

5. Leistungen nach dem Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldgesetz<br />

a) Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld täglich:<br />

bei einer Bezugsdauer von 30 Monaten<br />

(+ 6 Monate bei Teilung mit Partner) ................................................. 14,53 €<br />

bei einer Bezugsdauer von 20 Monaten<br />

(+ 4 Monate bei Teilung mit Partner) ................................................. 20,80 €<br />

bei einer Bezugsdauer von 15 Monaten<br />

(+ 3 Monate bei Teilung mit Partner) ................................................. 26,60 €<br />

bei einer Bezugsdauer von 12 Monaten<br />

(+ 2 Monate bei Teilung mit Partner) ................................................. 33,00 €<br />

Einkommensabhängiges Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld mit maximal 14 Monaten<br />

Bezugsdauer (davon mindestens 2 Monate <strong>der</strong> Partner) in <strong>der</strong> Höhe von<br />

80 % des letzten Nettoeinkommens mit mindestens .................................... 33,00 €<br />

bis maximal ......................................... 66,00 €<br />

Einkommensermittlung<br />

Die Zuverdienstgrenze stellt auf die Einkünfte desjenigen Elternteiles ab, <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld bezieht. Es ist also nicht das Familieneinkommen bzw.<br />

das Einkommen des (Ehe)Partners maßgeblich. Die Zuverdienstgrenze für<br />

das Kalen<strong>der</strong>jahr 2013 beträgt 60 % des letzten Einkommens<br />

(individueller Grenzbetrag) o<strong>der</strong> ..................................................................... 16.200,00 €<br />

(absoluter Grenzbetrag).<br />

Hinsichtlich des einkommensabhängigen<br />

Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldes ist nur ein Zuverdienst von ..................................... 6.100,00 €<br />

möglich. Diese Zuverdienstgrenzen gelten für Geburten ab 1.1.2012.<br />

b) Beihilfe zum Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld<br />

Bezieher einer Pauschalvariante können maximal für ein Jahr ab<br />

Antragstellung eine tägliche Beihilfe zum Kin<strong>der</strong>betreuungsgeld in <strong>der</strong><br />

Höhe von ........................................................................................................ 6,06 €<br />

beziehen. Die Zuverdienstgrenze beträgt für den Antragsteller jährlich ......... 6.100,00 €<br />

und für den Partner ........................................................................................ 16.200,00 €<br />

Diese Zuverdienstgrenzen gelten für Geburten ab 1.1.2012.<br />

189


D. REZEPTGEBÜHR<br />

1. Höhe <strong>der</strong> Rezeptgebühr ...................................................................................... 5,30 €<br />

2. Grenzbeträge für die Befreiung von <strong>der</strong> Rezeptgebühr<br />

a) Personen, <strong>der</strong>en monatliche Nettoeinkünfte<br />

€ 837,63 (für Alleinstehende) bzw.<br />

€ 1.255,89 (für Ehepaare bzw. Lebensgefährten)<br />

nicht übersteigen, sowie<br />

b) Personen, die infolge von Leiden o<strong>der</strong> Gebrechen überdurchschnittliche<br />

Ausgaben nachweisen und <strong>der</strong>en monatliche Nettoeinkünfte<br />

€ 963,27 (für Alleinstehende) bzw.<br />

€ 1.444,27 (für Ehepaare bzw. Lebensgefährten)<br />

nicht übersteigen, sind auf Antrag von <strong>der</strong> Entrichtung <strong>der</strong> Rezeptgebühr zu befreien.<br />

Die angeführten Grenzbeträge erhöhen sich für jedes Kind um € 129,24.<br />

Ist o<strong>der</strong> wäre bei Pensionsbeziehern gemäß § 292 Abs. 8 ASVG (§ 149 Abs. 7 GSVG, § 140<br />

Abs. 7 BSVG) ein Ausgedinge anzurechnen, so darf das monatliche Nettoeinkommen 84 % <strong>der</strong><br />

in lit. a bzw. für Personen, die infolge von Leiden o<strong>der</strong> Gebrechen überdurchschnittliche Ausgaben<br />

nachweisen, 99 % <strong>der</strong> in lit. a genannten Grenzbeträge nicht übersteigen.<br />

E. SERVICE-ENTGELT für die e-Card:<br />

1. Höhe des Service-Entgelts für das Jahr 2014 ................................................... 10,30 €<br />

Das Service-Entgelt für das Jahr 2014 wird im November 2013 eingehoben.<br />

2. Grenzbeträge für die Befreiung vom Service-Entgelt (siehe Abschnitt D Punkt 2)<br />

F. BEHANDLUNGSBEITRAG (nur im BSVG) ............................. 8,73 €<br />

G. ZUZAHLUNGEN BEI MASSNAHMEN DER REHABILITATION<br />

UND BEI MASSNAHMEN DER FESTIGUNG DER GESUNDHEIT<br />

UND DER GESUNDHEITSVORSORGE IN DER KRANKEN- UND<br />

PENSIONSVERSICHERUNG:<br />

1. Höhe <strong>der</strong> Zuzahlungen pro Verpflegstag<br />

monatliches Bruttoeinkommen von € 837,64 bis € 1.419,01 ....................... 7,24 €<br />

monatliches Bruttoeinkommen über € 1.419,02 bis € 2.000,40 .................. 12,41 €<br />

monatliches Bruttoeinkommen über € 2.000,40 .......................................... 17,58 €<br />

2. Grenzbetrag für die Befreiung von Zuzahlungen<br />

Personen, <strong>der</strong>en monatliche Bruttoeinkünfte ......................................................... 837,63 €<br />

nicht übersteigen.<br />

Die Zuzahlungen bei Maßnahmen <strong>der</strong> Rehabilitation sind höchstens für 28 Tage im<br />

Kalen<strong>der</strong>jahr zu leisten.<br />

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