03.04.2014 Aufrufe

Wahrnehmungspsychologie Sinnesmodalitäten

Wahrnehmungspsychologie Sinnesmodalitäten

Wahrnehmungspsychologie Sinnesmodalitäten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong><br />

<strong>Sinnesmodalitäten</strong>


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong><br />

Die <strong>Wahrnehmungspsychologie</strong> ist ein Teilgebiet der Kognitionspsychologie. Ihr Forschungsgegenstand ist<br />

der Vorgang der Wahrnehmung („Perzeption“) und dessen subjektives Ergebnis („Perzept“).<br />

Mit den Sinnen erfassen Lebewesen physikalische Eigenschaften ihrer Umwelt und ihres eigenen Körpers. Es<br />

besteht jedoch ein erheblicher unerschied zwischen dem, was ein Sinnesorgan eines Lebewesen erfasst und<br />

dem, was das Lebewesen wahrnimmt. Besonders deutlich zeigt sich dieser Unterschied bei den Wahrnehmungstäuschungen.<br />

Irgendwo auf dem Weg zwischen physischem Sinnesorgan und mentalem Erkennen werden Informationen<br />

ausgefiltert, zusammengefasst, in Kategorien unterteilt und nach Wichtigkeit geordnet.<br />

Dieser Komplexe Vorgang wird Perzeption genannt und ist einer der Untersuchungsgegenstände der Wahrnehmunspsychologie.<br />

Um Wahrnehmungen zu verstehen ist es hilfreich, ihre biologischen Grundlagen zu kennen, vor allem bau<br />

und Funktion der Sinnesorgane und deren neurobiologische Vernetzung mit dem Gehirn. Alle „<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong><br />

startet daher stets mit einer Untersuchung dieses „Ausgangsmaterials“.<br />

Sinnesmodalität<br />

In der Sinnesphysiologie wird Sinnesmodalität als die Empfindungskomplexe wie Sehen, Hören, Riechen,<br />

Schmecken und Fühlen bezeichnet. Entscheidend für die Zuordnung zu einer bestimmten Modalität ist nach<br />

dem von Johannes Müller formulierten Gesetz der spezifischen Sinnesenergien nicht der Reiz selbst, sondern<br />

das Sinnesorgan, mit dem er wahrgenommen wird. Innerhalb einer Modalität unterscheidet man verschiedene<br />

Qualitäten.


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Reiz


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Reiz<br />

Transduktion


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Reiz<br />

Transduktion<br />

Verarbeitung


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Reiz<br />

Transduktion<br />

Wahrnehmung<br />

Verarbeitung


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Reiz<br />

Transduktion<br />

Wiedererkennung<br />

Verarbeitung<br />

Wahrnehmung


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Reiz<br />

Handeln<br />

Transduktion<br />

Wiedererkennung<br />

Verarbeitung<br />

Wahrnehmung


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

„Das Sehen ist eine Täuschung“<br />

Heraklit


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Visuelle Wahrnehmung<br />

Das Sehen oder die so genannte visuelle Wahrnehmung ist das Erfassen von Objekten auf Grund der Reizung<br />

durch Lichtstrahlen, die von den Objekten ausgesandt, gebeugt oder reflektiert werden über das Auge.<br />

Die visuelle Wahrnehmung basiert also auf sichtbarem Licht, das ein Frequenzband innerhalb des elektromagnetischen<br />

Spektrums darstellt. Das elektromagnetische Spektrum ist ein Kontinuum elektromagnetischer<br />

Energie; dabei handelt es sich um von elektrischen Ladungen erzeugte Energie, die sich wellenförmig ausbreitet.<br />

Die Energie innerhalb dieses Spektrums kann über die Wellenlänge beschrieben werden. Sichtbares<br />

Licht, die von Menschen wahrnehmbare Energie innerhalb des elektromagnetischen Spektrums, besitzt Wellenlängen<br />

zwischen 400 und 700 Nanometern (nm).<br />

Wir nehmen das, was dort draußen ist, durch die Eigenschaften unseres visuellen Systems gefiltert wahr. Es<br />

ist notwendig, dies bei der <strong>Wahrnehmungspsychologie</strong> im Allgemeinen zu berücksichtigen, weil sie nicht nur<br />

für das Sehen gilt, sondern auch für das Hören, den Tastsinn in der Haut und das Schmecken und Riechen.


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Das Sehen


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Was steckt hinter jeder Form?


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

„Es hört doch jeder nur, was er versteht“<br />

Johann Wolfgang von Goethe


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Auditive Wahrnehmung<br />

Als auditive, aurale oder akustische Wahrnehmung bezeichnet man die Sinneswahrnehmung von Schall<br />

durch Lebewesen. Zur Wahrnehmung des Schalls dienen Sinnesorgane, die durch Schwingungen aus der<br />

Umgebung des Lebewesens stimuliert werden. Diese Schwingungen können über das Übertragungsmedium<br />

Luft und Wasser oder über den Untergund als Vibrationen übertragen werden. Der Hörsinn ist nicht immer<br />

an Ohren gebunden, insbesondere Vibrationen können auch durch Sinnesorgane an entsprechenden Körperteilen<br />

wahrgenommen bzw. empfunden werden.<br />

Für die Wahrnehmung von Richtungen und das Hören in eine bestimmte Richtung sind zwei Ohren erforderlich.<br />

Alleine mit Hilfe beider Ohren kann auch die Bewegung von Schallquellen verfolgt werden. Ein Schallstimulus<br />

entsteht, wenn die Bewegungen oder Vibrationen eines Objekts Druckänderungen in Luft, Wasser<br />

oder irgendeinem anderen elastischen Medium hervorrufen, das das Objekt umgibt.<br />

Fühlschwelle<br />

Sprache<br />

Hörschwellenkurve


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Das Hören


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Schallereignis<br />

Schalldruckpegel<br />

Frequenz<br />

Spektrum<br />

Position der<br />

Schallquelle<br />

Hörereignis<br />

Lautheit<br />

Tonheit<br />

Klang<br />

Lokalisation der<br />

Schallquelle


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

„Die besten und schönsten Dinge der Welt kann man nicht berühren - man muss sie fühlen“<br />

Anonym


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Haptische Wahrnehmung<br />

Als haptische Wahrnehmung bezeichnet man das aktive Erfühlen von Größe, Konturen, Oberflächenstruktur,<br />

Gewicht, usw. eines Objektes durch Integration aller Hautsinne und der Tiefensensibilität. Die Gesamtheit<br />

der haptischen Wahrnehmungen erlaubt es dem Gehirn, mechanische Reize, Temperaturreize und Schmerz<br />

zu lokalisieren und zu bewerten.<br />

Die Sinne der haptischen Wahrnehmung beim Menschen sind:<br />

- taktile Wahrnehmung (Oberflächensensibilität),<br />

- kinästhetische Wahrnehmung / Propriozeption (Tiefensensibilität),<br />

- Temperaturwahrnehmung und<br />

- Schmerzwahrnehmung<br />

Bei der haptischen Wahrnehmung ist der Motorkortex immer aktiv. Lederman & Klatzky (1987) haben die<br />

folgenden Erkundungsprozeduren (exploratory procedures) identifiziert:<br />

- Überstreichen der Oberfläche (lateral motion)<br />

- Drücken (pressure)<br />

- Umfassen (enclosure)<br />

- Konturen nachfahren (contour following)


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Das Fühlen


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

„Da der Geruchssinn, fast mehr als alle andere Sinne, die Macht hat, Erinnerungen hervorzurufen,<br />

ist es wirklich Schade, dass er in so einem gerinen Maße benutzt wird.“<br />

Rachel Carson


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Olfaktorische Wahrnehmung<br />

Die Riechwahrnehmung, auch Geruchssinn, olfaktorischer Sinn oder olfaktorische Wahrnehmung bezeichnet<br />

die Wahrnehmung von Geruch. Daran sind zwei sensorische Systeme beteiligt: das olfaktorische und das<br />

nasal-trigeminale System. Geruch und Geschmack interagieren und beeinflussen sich gegenseitig. Der Geruchssinn<br />

ist der komplexeste chemische Sinn. Die Geruchsrezeptoren sind in der Nase lokalisiert.<br />

Der Geruchssinn ist bei der Geburt vollständig ausgereift. Eine weitere Eigenschaft des olfaktorischen Systems<br />

beim Menschen ist, dass es alle 60 Tage durch Apoptose erneuert wird. Dabei sterben die Riechzellen<br />

ab und werden durch Basalzellen erneuert. Neue Zellen wachsen an die Stellen, die durch die alten frei werden.<br />

Bei der olfaktorischen Wahrnehmung gelangen die Moleküle von Geruchstoffen mit dem Luftstrom in die<br />

Nase und kommen mit der Riechschleimhaut in Kontakt, in der sich die Riechsinneszellen befinden. Die Zilien<br />

dieser Riechsinnzellen, die in den Luftstrom hinausragen, enthalten Geruchsrezeptoren. Der Kontakt von<br />

Geruchsstoffen mit den Geruchsrezeptoren führt zur Transduktion, die elektrische Signale in den Riechsinneszellen<br />

hervorruft.<br />

ätherisch<br />

(Apfel)<br />

aromatisch<br />

(Anis)<br />

balsamisch<br />

(Jasmin)<br />

moschusartig<br />

(Patschouli)<br />

lauchartig<br />

(Zwiebel)<br />

brenzlig<br />

(Tabak)<br />

Kaprylgerüche<br />

(Käse)<br />

betäubend<br />

(Opium)<br />

gestankähnlich<br />

(Fäulnis)


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Das Riechen


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

„Gesundes Essen macht mich krank.“<br />

Calvin Trillin


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Gustatorische Wahrnehmung<br />

Unter dem Geschmackssinn versteht man die chemischen Sinnesreize, durch die ein großer Teil des Sinneseindrucks<br />

Geschmack vermittelt wird. Die Rezeptoren für die Geschmacksqualitäten sind beim Menschen auf<br />

den so genannten Geschmackspapillen angesiedelt, welche annähernd gleichmäßig über die Oberseite der<br />

Zunge verteilt sind.<br />

Der Mensch verfügt über etwa 2000 Papillen, die jeweils fünf bis zehn Geschmacksknospen tragen. Diese<br />

wiederum enthalten 40 bis 60 Sinneszellen. Auch der weiche Gaumen, Bereiche der hinteren Gaumenwand<br />

sowie Teile des Kehlkopfs besitzen bei ihm eine gewisse Geschmacksempfindlichkeit. Säuglinge und Kleinkinder<br />

haben außerdem noch Sinneszellen auf dem harten Gaumen, in der Zungenmitte sowie in der Lippenund<br />

Wangenschleimhaut.<br />

Traditionell wird davon ausgegangen, dass der Mensch vier Geschmacksrichtungen unterscheiden kann.<br />

Nach der Entdeckung des Rezeptors für umami kam eine fünfte hinzu. Neuere Forschungsergebnisse lassen<br />

auf einen sechsten Sinn für Fett schließen. Der zuständige Rezeptor reagiert auf Fettsäuren.<br />

süß salzig sauer bitter umami


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Das Schmecken


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Das Schmecken


<strong>Wahrnehmungspsychologie</strong>, <strong>Sinnesmodalitäten</strong> Interface-Ästhetik, 11. Januar 2008<br />

Danke für die Aufmerksamkeit :-)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!