Rektor Knaupp: „Es gibt keinen Grund zu warten“ - in Westerheim
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Pressemitteilung aus der Schwäbischen Zeitung vom 29.06.2013<br />
<strong>Rektor</strong> <strong>Knaupp</strong>: „Es <strong>gibt</strong> <strong>ke<strong>in</strong>en</strong> <strong>Grund</strong> <strong>zu</strong> warten“<br />
Nach 38 Jahren geht e<strong>in</strong>e Tradition <strong>zu</strong> Ende: Zwei Schulklassen aus Hohenstadt kehren<br />
nach <strong>Westerheim</strong> <strong>zu</strong>rück<br />
Von Hansjörg Steidle<br />
<strong>Westerheim</strong> - Mehrere Gründe hat <strong>Rektor</strong> Günther <strong>Knaupp</strong> von der Schule am<br />
Sellenberg genannt, warum es s<strong>in</strong>nvoll sei, die zwei <strong>in</strong> Hohenstadt ausgelagerten<br />
Klassen nach <strong>Westerheim</strong> <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>holen: die <strong>zu</strong>rückgehenden Schülerzahlen, die <strong>in</strong><br />
<strong>Westerheim</strong> leer stehenden Klassenzimmer, die für die Schüler bisweilen<br />
beschwerlichen Busfahrten und die Tatsache, dass für sie bereits 14 von 27<br />
Unterrichtsstunden <strong>in</strong> <strong>Westerheim</strong> stattf<strong>in</strong>den. „Die Situation wird sich nicht grundlegend<br />
verändern. Es <strong>gibt</strong> <strong>ke<strong>in</strong>en</strong> <strong>Grund</strong> <strong>zu</strong> warten“, erklärte <strong>Knaupp</strong>.<br />
So sahen es auch <strong>Westerheim</strong>s Räte, die nach e<strong>in</strong>er kurzen Aussprache sich e<strong>in</strong>stimmig<br />
dafür aussprachen, den Schulvertrag mit der Geme<strong>in</strong>de Hohenstadt ab<strong>zu</strong>ändern und<br />
künftig alle <strong>Grund</strong>schüler <strong>in</strong> <strong>Westerheim</strong> <strong>zu</strong> unterrichten. Bislang, und das seit 38 Jahren,<br />
waren Schulklassen nach Hohenstadt ausgelagert, <strong>in</strong> den <strong>zu</strong>rückliegenden Jahren die<br />
Klassen 3b und 4b. Mit der am Donnerstagabend getroffenen Entscheidung kommt das<br />
Aus der Hohenstadter Schule, <strong>zu</strong>m<strong>in</strong>dest mittelfristig.<br />
„Wir können jederzeit wieder Schulklassen nach Hohenstadt auslagern, sollten neue<br />
Gegebenheiten und Gründe dafür sprechen“, erklärte Bürgermeister Hartmut Walz, der<br />
das gute und harmonische Mite<strong>in</strong>ander und auch die Verbundenheit der Geme<strong>in</strong>den<br />
Hohenstadt und <strong>Westerheim</strong> lobte. Doch die neuen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen verlangten e<strong>in</strong><br />
Handeln, me<strong>in</strong>ten Walz wie <strong>Knaupp</strong>.<br />
Wie berichtet, hatte der Hohenstadter Geme<strong>in</strong>derat bereits am Dienstag die<br />
Zurückführung der beiden Klassen gebilligt, wenn auch ungern, da e<strong>in</strong>e lange Tradition<br />
<strong>zu</strong> Ende gehe. Die Gründe, künftig alle <strong>Grund</strong>schulklassen <strong>in</strong> der Schule am Sellenberg<br />
unter e<strong>in</strong>em Dach <strong>zu</strong> haben, seien pragmatischer Art, erläuterte <strong>Rektor</strong> <strong>Knaupp</strong>. Da es<br />
künftig <strong>in</strong> <strong>Westerheim</strong> nur noch zwei Klassen der Werkrealschule Heroldstatt geben<br />
werde (e<strong>in</strong>e komb<strong>in</strong>ierte fünfte und sechste sowie e<strong>in</strong>e siebte) würden drei<br />
Klassenzimmer frei werden, die dann für die Klassen 3b und 4b aus Hohenstadt <strong>zu</strong>r<br />
Verfügung stehen. So ließen sich <strong>in</strong> Hohenstadt Heiz- und Putzkosten e<strong>in</strong>sparen.<br />
Doch noch weitere Gründe führte <strong>Knaupp</strong> an. Von den 27 Unterrichtstunden der 3b und<br />
4b würden ohneh<strong>in</strong> 14 schon <strong>in</strong> <strong>Westerheim</strong> erfolgen, etwa für die Fächer Sport und<br />
Religion. Häufige Busfahrten sollen künftig wegfallen, die wenigen Schüler aus<br />
Hohenstadt bräuchten dann nur noch <strong>zu</strong>r H<strong>in</strong>- und Rückfahrt den Bus benutzen,<br />
wodurch die Transportkosten für beide Landkreise reduziert werden könnten. Schwere<br />
Schulranzen <strong>zu</strong> schleppen<br />
E<strong>in</strong> Nachmittagsunterricht <strong>in</strong> Hohenstadt sei aufgrund des Fahrplans nicht möglich.<br />
Ferner seien Busfahrten mit vollgepackten Schulranzen für die K<strong>in</strong>der beschwerlich. Der
<strong>Rektor</strong> verwies <strong>zu</strong>dem auf Schulprojekte und Schulveranstaltungen, die fast immer <strong>in</strong><br />
<strong>Westerheim</strong> über die Bühne gehen. Auch e<strong>in</strong>e etwaige Krankheitsvertretung sei an<br />
e<strong>in</strong>em Standtort leichter <strong>zu</strong> handhaben.<br />
E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Punkt sei die Entwicklung der Zahl der <strong>Grund</strong>schüler <strong>in</strong><br />
<strong>Westerheim</strong> und Hohenstadt. Es müsse mit e<strong>in</strong>em Rückgang von zehn K<strong>in</strong>dern je<br />
Schuljahr <strong>in</strong> den nächsten vier Jahren gerechnet werden – auf rund 125 <strong>Grund</strong>schüler<br />
bis <strong>zu</strong>m Jahre 2017. Diese Zahl reiche noch aus, dass bei dem aktuellen Klassenteiler<br />
von 28 längerfristig acht <strong>Grund</strong>schulklassen (zweimal vier) gehalten werden können.<br />
Aktuell seien 165 K<strong>in</strong>der für das neue Schuljahr 2013/2014 angemeldet.<br />
Alle <strong>Grund</strong>schüler aus <strong>Westerheim</strong> und Hohenstadt werden ab dem nächsten Schuljahr<br />
an der Schule am Sellenberg unterrichtet. Die <strong>Grund</strong>schule <strong>in</strong> Hohenstadt wird aufgelöst,<br />
zwei Klassen werden verlegt.Foto: Hansjörg Steidle<br />
Zusage und Trost: Schulklassen werden öfters <strong>in</strong> Hohenstadt<br />
auftauchen<br />
<strong>Rektor</strong> Günter <strong>Knaupp</strong> ließ den Geme<strong>in</strong>derat noch wissen, dass die Schule am<br />
Sellenberg für das neue Schuljahr zwei neue Lehrer erhalte und der Gesamtelternbeirat<br />
die Entscheidung der Zusammenlegung mittrage. „Wir müssen den D<strong>in</strong>gen <strong>in</strong>s Auge<br />
sehen“, me<strong>in</strong>te Bürgermeister Hartmut Walz und sah es für s<strong>in</strong>nvoll an, alle<br />
<strong>Grund</strong>schulklassen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus <strong>zu</strong> haben – so sehr er auch wisse, dass der Verlust<br />
der <strong>Grund</strong>schule die Geme<strong>in</strong>de Hohenstadt schmerze. Zudem werde <strong>in</strong> <strong>Westerheim</strong> e<strong>in</strong><br />
Mittagstisch für die Schüler e<strong>in</strong>gerichtet. Für die K<strong>in</strong>der bedeute die neue Situation<br />
weniger Stress, me<strong>in</strong>te Wilma Rauschmaier. Matthias Rehm wie weitere Räte wussten<br />
von schönen Schuljahren <strong>in</strong> Hohenstadt <strong>zu</strong> berichten. Rehm wünschte sich, dass die<br />
Schulpartnerschaft weiter gepflegt werde. E<strong>in</strong>ig waren sich <strong>Knaupp</strong>, Walz und die Räte,<br />
dass sich die Schüler immer wieder <strong>in</strong> Hohenstadt blicken lassen sollten, bei<br />
Seniorennachmittagen und Festen, um die Verbundenheit <strong>zu</strong> dokumentieren.